Kapital_und_Maerkte_2018_09
Alles neu macht der Herbst: Zum 24. September 2018 nimmt die Deutsche Börse AG eine große Neuausrichtung von MDAX, SDAX und TecDAX vor. Lesen Sie in der aktuellen Kapital & Märkte alles darüber, wie sich die Indexzusammensetzung der DAX-Familie verändern wird und was Anleger dabei beachten müssen. Zusätzlich erfahren Sie alles Nötige rund um neue staatliche Förderungen bei Immobilien, die für Herbst dieses Jahres erwartet werden. - MDAX, SDAX, TecDAX: die Veränderungen im Überblick - Fintech Wirecard vor DAX-Aufnahme - Neue Zuschüsse für Immobilien – Baukindergeld und Sonder-AfA
Alles neu macht der Herbst: Zum 24. September 2018 nimmt die Deutsche Börse AG eine große Neuausrichtung von MDAX, SDAX und TecDAX vor. Lesen Sie in der aktuellen Kapital & Märkte alles darüber, wie sich die Indexzusammensetzung der DAX-Familie verändern wird und was Anleger dabei beachten müssen. Zusätzlich erfahren Sie alles Nötige rund um neue staatliche Förderungen bei Immobilien, die für Herbst dieses Jahres erwartet werden.
- MDAX, SDAX, TecDAX: die Veränderungen im Überblick
- Fintech Wirecard vor DAX-Aufnahme
- Neue Zuschüsse für Immobilien – Baukindergeld und Sonder-AfA
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<strong>Kapital</strong> & Märkte<br />
Quelle: Deutsche B<strong>und</strong>esbank, eigene Darstellung<br />
Neuausrichtung von<br />
MDAX, SDAX <strong>und</strong> TecDAX<br />
Mit Wirkung zum 24. September wird<br />
die Deutsche Börse zwei wesentliche<br />
Veränderungen bei der Indexzusammensetzung<br />
vornehmen:<br />
1) Erhöhung der Anzahl an Indexmitgliedern<br />
in MDAX (von 50 auf 60) <strong>und</strong><br />
SDAX (von 50 auf 70)<br />
2) Möglichkeit des Doppellistings für<br />
Technologieunternehmen<br />
Was bedeutet dies für Anleger:<br />
Durch die Erhöhung der Anzahl an Indexmitgliedern<br />
wird sowohl im MDAX<br />
als auch im SDAX die Diversifikation erhöht.<br />
Da vor allem TecDAX-Unternehmen<br />
neu in die beiden Indizes hinzukommen,<br />
wird auch die<br />
Branchenallokation erweitert, was zu<br />
einer weiteren Risikostreuung führt. Zudem<br />
wird dieser immer wichtiger werdende<br />
Sektor im MDAX <strong>und</strong> SDAX damit<br />
angemessen repräsentiert.<br />
Folgende TecDAX-Mitglieder erhalten<br />
ein zusätzliches Listing im MDAX:<br />
• Bechtle<br />
• Qiagen<br />
• Siemens Healthineers<br />
• United Internet<br />
• Sartorius<br />
• Morphosys<br />
• Freenet<br />
• Siltronic<br />
• 1&1 Drillisch<br />
• Telefónica Deutschland<br />
• Software AG<br />
• Evotec<br />
• Nemetschek<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Verschiebungen vom<br />
TecDAX in den MDAX werden folgende<br />
Unternehmen in den SDAX absteigen:<br />
• Ceconomy<br />
• Ströer<br />
• Leoni<br />
• Talanx<br />
• Jungheinrich<br />
Die weiteren, neu geschaffenen<br />
SDAX-Plätze werden kleinere<br />
TecDAX-Werte <strong>und</strong> bisher nicht indexgelistete<br />
Aktiengesellschaften unter sich<br />
aufteilen.<br />
TecDAX von gestern ist<br />
nicht mehr der TecDAX<br />
von heute.<br />
Die Möglichkeit des Doppellistings wird<br />
sich sehr deutlich auf die Zusammensetzung<br />
des TecDAX auswirken <strong>und</strong><br />
dessen Charakter maßgeblich verändern.<br />
Bisher war der Index durch eine<br />
Vielzahl kleiner <strong>und</strong> sich dynamisch<br />
entwickelnder Unternehmen geprägt,<br />
was auch zu der außergewöhnlich erfolgreichen<br />
Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre beigetragen hat. Dagegen<br />
waren sehr große Unternehmen aufgr<strong>und</strong><br />
ihrer DAX-Zugehörigkeit ausgeschlossen.<br />
Die Einführung des Doppellistings<br />
führt dazu, dass die Deutsche<br />
Telekom, Infineon <strong>und</strong> SAP als neue Index-Schwergewichte<br />
in den TecDAX<br />
aufgenommen werden. Deren Indexgewichtung<br />
wird im Bereich der Obergrenze<br />
von 10 Prozent liegen – ebenso<br />
wie bei Wirecard. Das bedeutet konkret,<br />
dass die Entwicklung von vier Unternehmen<br />
künftig für r<strong>und</strong> 40 Prozent des<br />
TecDAX stehen wird. Dadurch reduziert<br />
sich zum einen der Diversifikationseffekt<br />
drastisch. Zum anderen kommt mit<br />
der Deutschen Telekom ein Unternehmen<br />
hinzu, dessen Kursentwicklung gegenüber<br />
dem TecDAX deutlich zurückgeblieben<br />
ist. Auch die SAP hätte trotz<br />
ihrer guten Entwicklung in den letzten<br />
Jahren nicht mit dem TecDAX mithalten<br />
können. Die Bedeutung kleinerer Technologiewerte<br />
wird durch die neuen Index-Schwergewichte<br />
deutlich abnehmen.<br />
Fintech vor DAX-<br />
Aufnahme<br />
Ganz nebenbei werden zum 24. September<br />
auch die turnusmäßigen Indexanpassungen<br />
vorgenommen: Dieses<br />
Mal steigt das DAX-Gründungsmitglied<br />
Commerzbank in den MDAX ab. Gleichzeitig<br />
wird mit Wirecard erstmals ein<br />
Fintech in den DAX aufgenommen.<br />
Zusammenfassend lässt sich festhalten,<br />
dass die vermeintlich positiven Veränderungen<br />
in der Indexallokation manchen<br />
Anleger dazu zwingen, seine bestehenden<br />
Investments zu überprüfen.<br />
Dies gilt insbesondere bei überwiegend<br />
passiven Investoren mit einem Fokus<br />
auf ETFs.