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Lokales<br />
Samstag, <strong>20</strong>. Oktober <strong>20</strong>18<br />
Dem Weg des Kunden folgen<br />
Vorgehensweise der LebensmittelKontrolleure ist sehr unterschiedlich<br />
Der Verbraucherschutz<br />
ist eine gesetzliche Aufgabe<br />
des Kreises als Gefahrenabwehrbehörde.<br />
Die Kontrolle von lebensmittelverarbeitenden<br />
Betrieben ist eine<br />
von zahlreichen Maßnahmen,<br />
um diesen<br />
Schutz zu gewährleisten.<br />
Axel Rethmeier ist<br />
einer von vier Lebensmittelkontrolleuren<br />
im<br />
Kreis Warendorf. Unsere<br />
Mitarbeiterin Monika<br />
Vornhusen fragte ihn,<br />
was seine tägliche<br />
Arbeit ausmacht.<br />
Wie viele Kontrollen müssen<br />
Sie täglich vornehmen?<br />
Wie viel Zeit können Sie dabei<br />
in eine einzelne Kontrolle<br />
investieren?<br />
Axel Rethmeier: Ein Lebensmittelkontrolleur<br />
führt täglich<br />
drei bis vier Kontrollen<br />
durch. Eine einzelne Kontrolle<br />
kann von 30 Minuten bis zu<br />
mehreren Stunden dauern, je<br />
nach Größe und Art des kontrollierten<br />
Betriebes. Hinzu<br />
kommen die Zeiten für Vorund<br />
Nachbereitung der Kontrollen<br />
und für die Entnahme<br />
von Proben im Betrieb.<br />
In welchen lebensmittelverarbeitenden<br />
Betrieben<br />
stehen derartige Kontrollen<br />
an?<br />
Axel Rethmeier: Es werden<br />
alle Stufen der Lebensmittelherstellung<br />
und der Weitergabe<br />
von Lebensmitteln kontrolliert,<br />
also zum Beispiel Bäckereien,<br />
Metzgereien, Restaurants,<br />
Imbisse, Eisdielen und<br />
Supermärkte. Zudem sind<br />
auch Betriebe, die Bedarfsgegenstände<br />
in den Verkehr<br />
bringen und auch Kosmetikbetriebe<br />
kontrollpflichtig<br />
nach dem Lebensmittel– und<br />
Futtermittelgesetzbuch<br />
(LFGB).<br />
Mit allen Sinnen prüft Axel<br />
Rethmeier. Fotos: Kreis Warendorf<br />
Wie ist die Vorgehensweise,<br />
nach der Sie die jeweiligen<br />
Betriebe prüfen?<br />
Axel Rethmeier: Die Vorgehensweise<br />
bei einer Kontrolle<br />
kann sehr unterschiedlich<br />
sein. So ist es sinnvoll, in<br />
einem Einzelhandelsgeschäft<br />
oder Supermarkt dem Weg des<br />
Kunden im Geschäft zu folgen,<br />
in einem Herstellungsbetrieb<br />
folgt man eher dem Weg des<br />
Produktes vom Ausgangsstoff<br />
zum Endprodukt. Bei den<br />
Kontrollkriterien arbeiten wir<br />
mit Checklisten, deren Inhalte<br />
sich nach den Vorgaben des<br />
LFGB und der europäischen<br />
rich-<br />
Hygieneverordnungen<br />
ten.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die<br />
wichtigsten Knackpunkte,<br />
also wo schauen Sie stets<br />
ganz genau hin?<br />
und<br />
bauliche<br />
Axel Rethmeier: Wir schauen<br />
bei der Überwachung besonders<br />
auf die Bereiche im<br />
Betrieb, in denen besondere<br />
Gefahren für die Sicherheit<br />
der erzeugten oder abgegebenen<br />
Lebensmittel entstehen<br />
können. Durch unsachgemäße<br />
Lagerung verderben Lebensmittel<br />
schneller, deshalb<br />
kontrollieren wir beispielsweise<br />
die Temperatur von<br />
Kühlschränken oder Kühltruhen.<br />
Auch die Hygiene im Betrieb<br />
wird gründlich überprüft.<br />
Sind Optik, Geruch und<br />
auch Geschmack stets Bestandteil<br />
einer Lebensmittelkontrolle?<br />
Was wird außerdem<br />
kontrolliert?<br />
Axel Rethmeier: Optik und<br />
Geruch sind häufig Bestandteil<br />
einer Lebensmittelkontrolle<br />
und spielen eine wesentliche<br />
Rolle. Der Geschmack ist<br />
eines der sensorischen Kriterien,<br />
die in den chemischen<br />
Veterinär-Untersuchungsämtern<br />
beurteilt werden. Wenn<br />
allerdings Lebensmittel nicht<br />
verzehrfähig erscheinen, verzichten<br />
wir auf eine Verkostung.<br />
Außerdem überprüfen<br />
wir die Dokumentation zu den<br />
betrieblichen Eigenkontrollen<br />
auch<br />
Gegebenheiten.<br />
Welche Voraussetzungen<br />
muss man mitbringen, um<br />
als Lebensmittelkontrolleur<br />
zu arbeiten und wie lange<br />
dauert eine Ausbildung?<br />
Axel Rethmeier: Die Ausbildung<br />
zum Lebensmittelkontrolleur<br />
dauert in der Regel<br />
zwei Jahre. Als Einstellungsvoraussetzung<br />
muss man<br />
einen Meisterabschluss in<br />
einem Beruf der Lebensmittelbranche,<br />
also beispielsweise<br />
Koch, Metzger, Bäcker oder ein<br />
ähnliches Berufsbild oder<br />
einen Studienabschluss in<br />
einer Studienrichtung, die mit<br />
Lebensmitteln zu tun hat, vorweisen<br />
können. Die Ausbildung<br />
besteht aus praktischer<br />
Arbeit in der Lebensmittelüberwachung<br />
und theoretischen<br />
Seminarblöcken, die<br />
sich<br />
regelmäßig<br />
abwechseln.<br />
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