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Kino | Film<br />

Mittwoch, 14. November 2018<br />

Wilder Hexentanz<br />

Neuauflage des Horror-Kultfilms „Suspiria“<br />

„Suspiria“<br />

Horror<br />

Fazit: <br />

Remake des Klassikers von Dario<br />

Argento über eine Tanzschule, die<br />

Schauplatz grauenvoller Rituale ist.<br />

Er ist der Meister der warnt: „Suspiria“ ist das ganze<br />

schönen, schwelgerischen<br />

Bilder: Romanze.<br />

Gegenteil einer erbaulichen<br />

Zu Jahresbeginn Schauplatz für den Nerven<br />

wurde Luca Guadagnino<br />

aufreibenden Horrorschocker<br />

für seine vierfach Os-<br />

ist das triste Berlin im Jahr<br />

car-nominierte Hochglanzverfilmung<br />

1977. Dauerregen, Demonstrationen<br />

des Romans „Call<br />

Me By Your Name“ gefeiert. und Terror-Anschläge<br />

durch die linksradikale RA<br />

F<br />

Mit viel Gefühl und erotischem<br />

sind der szenische Hintergrund<br />

Flirren erzählte der ita-<br />

lienische Regisseur darin die<br />

Liebesgeschichte zweier junger<br />

Männer auf einem idyllischen<br />

Landsitz im sommerlichen<br />

Italien. Vor Guadagninos<br />

neuem Film sei nun aber geler<br />

für eine Geschichte vollienische<br />

Wahn und schwarzer Magie.<br />

Hinter der Fassade einer<br />

Tanzschule auf der Westberliner<br />

Seite, gleich an der Mauer,<br />

spielt sich Finsteres ab. Eine<br />

junge amerikanische Tänze-<br />

„Suspiria“ ist die Neuauflage<br />

des Horror-Kultfilms<br />

von Dario Argento<br />

aus dem Jahr 1977.<br />

rin in Deutschland gerät in<br />

den Bann von Hexen. Während<br />

Dario Argento das okkulte<br />

Blutbad 1977 in 90 Minuten<br />

abhandelt, schwelgt Guadagnino<br />

mehr als zweieinhalb<br />

Stunden in einem Mix aus<br />

wilden Tanzeinlagen, grausigen<br />

Blutorgien und überfrachteten<br />

Randgeschichten.<br />

Zu der Mischung von Splatter-<br />

und Arthousefilm liefert<br />

der britische Radiohead-<br />

Frontmann Thom Yorke einen<br />

Soundtrack mit melancholischen<br />

Pianoballaden bis hin<br />

zu schrillen Geigen, unheilvollen<br />

Bässen und spukigen<br />

Gesängen.<br />

„Suspiria“ geht sofort zur Sache.<br />

Verängstigt sucht die<br />

Tanzschülerin Patricia (Chloë<br />

Grace Moretz) den alten Psychotherapeuten<br />

Dr. Josef<br />

Klemperer auf und erzählt im<br />

Wahn von Hexen, die sie<br />

schlachten wollen. Wenig<br />

später verschwindet die Ballerina<br />

unter mysteriösen Umständen.<br />

Mit der jungen Amerikanerin<br />

Susie (Dakota Johnson)<br />

aus dem ländlichen Ohio wird<br />

eine neue Schülerin an der<br />

Foto: dpa<br />

Tanzakademie aufgenommen.<br />

Sie hält die blutige Tour<br />

de Force unter der strengen<br />

Schulleiterin Madame Blanc<br />

(Tilda Swinton) souverän<br />

durch. Doch nach und nach<br />

kommt Susie den mörderischen<br />

Geheimnissen des<br />

Hexenzirkels in den Gemäuern<br />

der Tanzakademie auf die<br />

Spur. (dpa)<br />

Warm<br />

und witzig<br />

Sehr romantisch: „Juliet, Naked“<br />

Die Rolle des abgehalfterten,<br />

aber liebenswerten<br />

Ex-Rockers Tucker<br />

Crowe ist Ethan Hawke<br />

auf den Leib geschrieben.<br />

Männer mit Herz und<br />

Charme, die ziellos durchs Leben<br />

treiben, sind die Stärke<br />

des 48-jährigen Hollyw<br />

oodstars.<br />

Das hat Hawke schon als romantischer<br />

Liebhaber in „Before<br />

Sunrise“ perfekt vorgespielt.<br />

In der romantischen<br />

Komödie „Juliet, Naked verwandelt<br />

er sich nun in den<br />

Songwriter und Sänger Tucker<br />

Crowe, der vor mehr als 20<br />

Jahren mit einem einzigen Album<br />

„Juliet“ Erfolg hatte,<br />

dann aber plötzlich abtauchte.<br />

Nun hängt der frühere Musiker<br />

in der umgebauten Garage<br />

seiner Ex-Frau in Pennsylvania<br />

ab und kümmert sich um<br />

seinen Sohn. Crowe hat allerdings<br />

immer noch treue Fans.<br />

Der Besessenste ist Duncan,<br />

Es knistert zwischen Annie und<br />

Ex-Rockers Tucker. Foto: dpa<br />

College-Lehrer in einem britischen<br />

Küstenkaff und leidenschaftlicher<br />

Betreiber eines<br />

Online-Forums, das sich<br />

gänzlich dem mysteriösen US-<br />

Rocker, dessen Musik und Verbleib<br />

verschrieben hat. Duncans<br />

Leidenschaft für seine<br />

langj<br />

ährige Freundin Annie<br />

ist dagegen verblasst. Die Kuratorin<br />

steckt ihre ganze Energie<br />

ins örtliche Museum, von<br />

Duncans Begeisterung für<br />

Crowe ist sie genervt. Das<br />

macht Annie eines Tages auf<br />

der Blogseite des Fanclubs<br />

deutlich, als sie eine neu aufgetauchte<br />

Crowe-Aufnahme<br />

verreißt. Prompt erhält sie<br />

eine E-Mail von Crowe höchstpersönlich,<br />

der ihr zudem<br />

noch beipflichtet. Und damit<br />

beginnt eine heiße, transatlantische<br />

schaft. (dpa)<br />

Online-Freund-<br />

„Juliet, Naked“<br />

Romantic-Komödie<br />

Fazit: <br />

Verfilmung des gleichnamigen Romans<br />

über einen gescheiterten<br />

Rockstar, seinen größten Fan und<br />

dessen desillusionierte Frau.<br />

Mobbing,<br />

Gewalt<br />

und Sex<br />

Chaos in„Assassination Nation“<br />

Alles beginnt mit Warnungen,<br />

die sich in großen<br />

Buchstaben über<br />

die Leinwand erstrecken. Sie<br />

machen darauf aufmerksam,<br />

dass der Film „Assassination<br />

Nation“ in den kommenden<br />

108 Minuten einiges an skandalträchtigen<br />

Themen auffahren<br />

wird.<br />

Vornehmlich geht es um Sex<br />

und Gewalt, aber auch um (Cyber-)Mobbing,<br />

um Stalking<br />

und Tratsch – also im Grunde<br />

um alles, wovor Teenager in<br />

ihrer Pubertät Angst haben,<br />

was sie ausgrenzen und zum<br />

Außenseiter machen könnte.<br />

Regisseur und Drehbuchautor<br />

Sam Levinson dreht hier den<br />

Spieß um. Denn nach und<br />

nach werden aus den zurückhaltenden<br />

Mauerblümchen<br />

selbstbewusste Kämpferinnen<br />

– ganz gleich ob im Internet<br />

oder im wahren Leben.<br />

Facebook, Instagram und<br />

Snapchat bestimmen den Alltag<br />

von Lily (Odessa Young)<br />

und ihren Freundinnen Sarah<br />

(Suki Waterhouse), Em (Abra)<br />

und Bex (Hari Nef). Sie verabreden<br />

sich über Chats und<br />

schicken sich lange Sprachnachrichten.<br />

Auch wenn sie in<br />

ihrer Freizeit miteinander Zeit<br />

verbringen, ist ihr Smartphone<br />

ihr stetiger Begleiter,<br />

dem sie bisweilen mehr anvertrauen<br />

als einander. Genau<br />

das wird den jungen Frauen<br />

eines Tages zum Verhängnis,<br />

als ein anonymer Hacker<br />

nicht nur ihre Daten, sondern<br />

die ihrer kompletten High<br />

School veröffentlicht. Viele pikante<br />

Details gelangen an die<br />

Oberfläche und schon bald sehen<br />

sich die ersten gezwungen,<br />

auf ihre ganz eigene Art<br />

und Weise darauf zu reagieren:<br />

Ein tödliches Chaos bricht<br />

aus. In „Assassination Nation“<br />

eskaliert es. Und zwar nicht<br />

gerade auf subtile Weise. (dpa)<br />

Chaos bricht aus, als pikante<br />

Details rauskommen. Foto: dpa<br />

„Assassination Nation“<br />

Drama/Thriller<br />

Fazit: <br />

Schülerinnen werden Opfer einer<br />

Hexenjagd, als alle privaten Daten<br />

gehackt und öffentlich gemacht<br />

werden.<br />

Und sonst<br />

noch?<br />

„Phantastische<br />

Tierwesen 2“<br />

FANTASY. Fortsetzung des „Harry<br />

Potter“-Spin-offs über den Magiezoologen<br />

Newt Scamander, der<br />

sich auf die Jagd nach dem dunklen<br />

Magier Gellert Grindelwald begibt.<br />

Er landet in Paris – und in<br />

Hogwarts, wo der jungen Albus<br />

Dumbledore lehrt.<br />

FAZIT: <br />

„Was uns nicht<br />

umbringt“<br />

KOMÖDIE. In der Beziehungsgeschichte<br />

verliebt sich ein Psychotherapeut<br />

Max in seine Patientin.<br />

Sophie ist chaotisch, laut, bezaubernd<br />

und bringt nicht nur die<br />

professionelle Distanz von Max<br />

völlig durcheinander, sondern auch<br />

sein Leben.<br />

FAZIT: <br />

„Loro“: Korruption<br />

in Rom<br />

BIOGRAFIE. In Rom gehören Bestechung<br />

und Intrigen zum guten<br />

Ton. Meisterregisseur Paolo Sorrentino<br />

porträtiert die italienische<br />

Gesellschaft unter Silvio Berlusconi<br />

als ein finsteres Schlangennest<br />

voller Gier, exzessiver Partys und<br />

Korruption.<br />

FAZIT:

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