Musterring Wohnbuch 2018_Einzelseiten

80 Jahre
Musterring
Josef Höner mit seiner Frau Gertrud (1935)
Wir schreiben das Jahr 1938. Ein junger
Möbelarchitekt namens Josef Höner
schlendert über die Kölner Möbelmesse
und wird zufällig Zeuge eines lautstarken
Streitgesprächs zwischen einem
Hersteller und einem Händler. Dieses
eher unspektakuläre Ereignis löst bei
ihm eine Initialzündung aus. Warum,
so fragt er sich, sollte es nicht möglich
sein, Produktion, Handel und Entwurf
in einer Kooperationsgemeinschaft zusammenzuführen,
mit der sich Konflikte
reduzieren und Leistungen optimieren
lassen? Vor seinem inneren Auge zeichnet
sich das Bild eines Rings als neues
Ordnungssystem ab. Da dieser Ring
mustergültig sein soll, nennt er ihn kurzerhand
„Musterring“.
Stationen aus der
Unternehmensgeschichte
Die Lebenswirklichkeit jener Tage unterscheidet
sich deutlich von heute:
Werbung nennt sich noch Reklame,
das Fernsehen ist weitgehend unbekannt
(von digitalen Medien ganz zu
schweigen), und die Möbelabbildungen
in Katalogen und Prospekten werden
noch mühsam von Hand gezeichnet.
Musterring legt einen guten Start hin,
doch der Zweite Weltkrieg führt zu
einer jahrelangen Zwangspause für
das junge Unternehmen. Erst nach
der Währungsreform 1948 geht es
schnell wieder aufwärts. Viele der
frühen Erfolgsmodelle entwirft Josef
Höner selbst. Ab Ende der 1950er Jahre
wird Musterring auch in zahlreichen
Nachbarländern aktiv.
Eine besondere Auszeichnung für das Modell M 49
Eine Marke will hoch hinaus: eigene
Propellermaschine für Bannerwerbung
Der erste Musterring Katalog
und das Musterring Logo von 1939
FUTURA (1960) – eine frühe Anbauküche
Im Stil der Zeit: Beispielanzeige
aus dem Materndienst (1957)
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