Diplomarbeit - Wellensittichzucht PDF
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2. Wissenswertes zur Haltung von Wellensittichen<br />
Melopsittacus undulatus oder auch Wellensittiche genannt gehört zur Familie der Psittacidae<br />
zu Deutsch der eigentlichen Papageien. Beschrieben wurden die kleinen Vögel erstmals 1805<br />
von Shaw und Nodder. Bekanntheit in Europa erlangten die Tiere aber erst im 19.<br />
Jahrhundert durch den Naturforscher John Gould welcher mit seiner Frau durch Australien<br />
reiste und Zeichnungen sowie seine gesammelten Erkenntnisse mit nach Hause brachte.<br />
2.1. Herkunft<br />
Ursprünglich stammt der Wellensittiche aus dem pazifischen Raum, genauer gesagt aus<br />
Australien. Hier bilden sie die am häufigsten vorkommende Papageienart. Zu finden sind sie<br />
im Zentrum und im Westen Australiens, welches von einem subtropischen bis kontinentalen<br />
Klima geprägt ist, wo auch Wüsten keine Seltenheit sind. Durch klimatische Bedingungen wie<br />
Trockenheit und hohe Temperaturen, ist die Landschaft geprägt von offenen Gras- und<br />
Buschland sowie Steppen. In Wäldern dagegen sucht man meist vergeblich nach den kleinen<br />
fliegenden Geschöpfen, welche zum Fressen und Trinken auf den Boden landen. Wälder<br />
werden gemieden, da die Tiere hier nicht die Möglichkeit haben Feinde früh genug zu<br />
sichten um flüchten zu können. Wellensittiche haben sich perfekt an die trockenen<br />
Bedingungen des Kontinents angepasst und können auch mit langem Wassermangel gut<br />
umgehen.<br />
Wie viele Papageienarten leben Wellensittiche in großen Schwärmen mit bis zu tausenden<br />
von Tieren. Innerhalb des Schwarms bilden sich kleinere Gruppen und Pärchen, welche in<br />
Einehe zusammenleben. Das Leben im Schwarm bringt einige Vorteile, wie der Schutz vor<br />
Feinden. So können sich die Tiere durch Alarmrufe vor Feinden warnen und Raubvögeln fällt<br />
es durch die Schwarmdynamik schwerer einzelne Individuen als Beute anzuvisieren.<br />
Zusätzlich können Wasserlöcher und Fressmöglichkeiten leichter gefunden werden.<br />
Wellensittiche leben nomadisch, wobei sie abhängig von der Wasserverfügbarkeit sind. Das<br />
bedeutet, bei Wasserknappheit zieht der gesamte Schwarm weiter um sich eine neue<br />
Wasserquelle zu suchen. So müssen die Vögel manchmal weite Strecken zurücklegen um ein<br />
geeignetes Habitat zu finden. Eigelege und Jungvögel, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht<br />
stark genug sind um dem Schwarm zu folgen werden zurückgelassen und sterben binnen<br />
kurzer Zeit.<br />
Die Brutzeit im Norden Australiens beginnt im Juni und endet im September rechtzeitig vor<br />
dem Einsetzen der Regenzeit. Im Süden hingegen ist sie von August bis Jänner, da dann das<br />
Sommerklima die Überlebenschancen der Jungvögel erhöht. Bei guten Verhältnissen,<br />
ausreichend Futter und Wasser, können mehrere Bruten hintereinander erfolgen.<br />
Wellensittiche sind Höhlenbrüter, sie suchen sich Baumhöhlen, Erdlöcher, Baumstumpfe,<br />
ect. in die sie ihre Eier legen, bebrüten und versorgen. Da sie auch hierbei in großen<br />
Schwärmen auftreten, gelten sie zudem als Koloniebrüter.<br />
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