10 Jahre AWesA - "Die Neue Generation der Sportberichterstattung in unserer Region"

Tony Deck: „Die
härteste Phase
meines Lebens“
Tony, Du hast mit STW-Sports etwas
geschaffen, das in dieser Form in
der Region einmalig war: einen
Videodienst für lokalen und
regionalen Sport. Wie kam
überhaupt die Idee dazu?
Tony Deck (Foto): „Ich hatte
diese Idee ja nicht alleine.
STW-Sports habe ich mit
meinem damaligen Partner
Andre Rode ins Leben gerufen. Er
hatte einen großen Anteil daran.
Wie genau das alles vonstatten
gegangen ist, kann ich
gar nicht mehr sagen. Die
Idee kam irgendwann, wir
haben eine Kamera und ein
Stativ gekauft und einfach
losgelegt. Ich kann mich
noch erinnern, dass das
erste Spiel, das wir gefilmt
haben, vor elf Jahren an meinem
22. Geburtstag stattgefunden hat.
Damals hat die SSG Halvestorf im
Bezirkspokal gegen HSC
BW Tündern gespielt. Wenn
ich mir heute unseren
Videozusammenschnitt
anschaue, kann ich nur ein
paar Sekunden hinschauen
und dann schäme ich
mich (lacht). Aus heutiger
Sicht ist es eher lustig.“
Du bist ein großes Risiko mit der
Unternehmensgründung in jungen
Jahren eingegangen. Statt den von
der Gesellschaft vorgegebenen Weg
zu verfolgen, bist Du deinen eigenen
gegangen. Wie hast Du diese
Zeit persönlich erlebt?
„Ich würde rückblickend gar nicht
sagen, dass es ein so großes Risiko
ist, sich selbstständig zu machen.
Es wird gerne so dargestellt, aber
wenn man eine Idee hat und bereit
ist, für diese Idee hart zu arbeiten,
muss man es versuchen.
Danach kann man immer
noch den angeblich ‚sicheren‘
Weg gehen. Natürlich
wurde ich in jungen Jahren
von vielen dafür belächelt
– zumal die ersten Videos
nicht wirklich gut waren.
Viele scheitern in dieser Phase, weil
vom Umfeld alles schlechtgeredet
wird. Aber da muss man durch.“
Welche Momente mit STW-
Sports würdest Du als
Highlights
bezeichnen
und welche als Tiefpunkte?
„Die positiven Rückmeldungen
der Zuschauer und Sportler waren
das Schönste – wenn man gemerkt
hat, dass das, was man tut, anderen
gefällt und sie unterhält. Wir haben
für den regionalen Sport eine
tolle Plattform geboten.
Andererseits haben wir mit
STW-Sports wirtschaftlich
nie eine richtig solide Basis
gefunden und haben uns
dazu entschlossen, zu
expandieren – obwohl wir
in unserem Kerngebiet noch
8 10 Jahre AWesA
„Glückwunsch an AWesA,
danke für das Vertrauen
in den 10 Jahren und viel
Erfolg in der Zukunft.“
Irmgard A. Lohmann,
Kanzlei Lohmann
gar nicht richtig Fuß gefasst
hatten. Wir haben einen Investor
gefunden, der uns bei der Expansion
helfen wollte. Wir sind aber eiskalt
gescheitert und haben sehr viel
Geld verloren. In dieser Zeit war ich
psychisch am Tiefpunkt und kurz
davor, alles hinzuschmeißen. Das
war bis heute die härteste Phase
meines Lebens. Viele
zerbrechen in solchen
Situationen. Glücklicherweise
habe ich diese Phase
überstanden und bin gestärkt
daraus hervorgegangen. Man lernt
aus diesen Fehlern ungemein viel,
nicht nur auf der
unternehmerischen Seite,
sondern auch als Mensch.“
Wann hast Du den Entschluss
gefasst, die Kräfte von STW-Sports
mit denen von AWesA zu bündeln?
„Das war in dieser angesprochenen
kritischen Phase. Viele Menschen
haben STW-Sports genutzt und
gemocht, aber es kam kein Geld an.
Ähnlich war es bei AWesA. Matthias
Koch war ebenfalls auf der
Suche, wirtschaftlich eine solidere
Basis zu finden. Dann haben wir uns
zusammengesetzt und überlegt,
wie es weitergehen kann – mit dem
Ergebnis, dass wir unsere Kräfte
gebündelt haben. Wir wollten nicht
das aufgeben, was wir jahrelang
aufgebaut hatten. Und es war
die richtige Entscheidung.“