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Buddhismus in Österreich - Ausgabe Jänner bis März 2019

Unser vierteljährliches ÖBR Magazin "Buddhismus in Österreich" bietet viel Lesenswertes über die buddhistische Lehre und deren Alltagsanwendungen. Wichtige buddhistische Lehrende werden in Interviews lebendig, und inspirierende Texte regen zum Weiterdenken an. Zusätzlich gibt es die wichtigsten Informationen über Einführungsveranstaltungen, Kurse und regelmäßige Meditationen der ÖBR Gruppen. Sie können das Magazin kostenfrei in unserem ÖBR Sekretariat bestellen.

Unser vierteljährliches ÖBR Magazin "Buddhismus in Österreich" bietet viel Lesenswertes über die buddhistische Lehre und deren Alltagsanwendungen. Wichtige buddhistische Lehrende werden in Interviews lebendig, und inspirierende Texte regen zum Weiterdenken an.


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<strong>Buddhismus</strong><br />

>> Wie kann ich gerade am besten für mich da<br />

se<strong>in</strong>?<br />

Da kommt meistens die Frage auf, wo ich<br />

die Bedrücktheit im Körper spüre und wie<br />

sie beschaffen ist. Es kann die Frage aufkommen,<br />

wie ich gerade für jemand Geliebten<br />

da wäre. Die Frage, welche Glaubenssätze<br />

h<strong>in</strong>ter me<strong>in</strong>em Schmerz stecken. Woher ich<br />

diesen Schmerz kenne. Es kann das Er<strong>in</strong>nern<br />

an Dankbarkeit se<strong>in</strong>. Die Er<strong>in</strong>nerung, dass<br />

ich jetzt e<strong>in</strong>fach nur da se<strong>in</strong> darf für mich,<br />

ich jetzt nicht verstehen und analysieren<br />

muss. Die Er<strong>in</strong>nerung an das Vertrauen, dass<br />

Klarheit und <strong>in</strong>nerer Friede durch Akzeptanz,<br />

nicht durch Grübeln kommt.<br />

Der Fokus me<strong>in</strong>er Praxis ist zurzeit, die<br />

liebevolle Beziehung zu mir selbst zu stärken.<br />

E<strong>in</strong> wunderschönes und herausforderndes<br />

Unterfangen.<br />

E<strong>in</strong>e gewisse Tradition oder Schule, der ich<br />

dabei folge, habe ich nicht. Ich stückle mir<br />

me<strong>in</strong>e Praxis selbst zusammen, aus allem, was<br />

ich als hilfreich erfahre.<br />

Dazu zählt die leuchtende Praxis der Dankbarkeit,<br />

die ich <strong>in</strong> den 6 Wochen, die ich letzten<br />

Frühl<strong>in</strong>g <strong>in</strong> Plum Village verbracht habe,<br />

vertiefen konnte. Und die herzlich-warme<br />

Arbeit von Krist<strong>in</strong> Neff und Tara Brach, die<br />

sich besonders <strong>in</strong>tensiv mit Selbst-Mitgefühl<br />

und -Akzeptanz beschäftigen. Dazu zählt auch<br />

Hilfreiches aus Gesprächen mit Freund*<strong>in</strong>nen<br />

und die wunderbaren Methoden der Gewaltfreien<br />

Kommunikation.<br />

Angefangen hat me<strong>in</strong>e bewusste Reise<br />

<strong>in</strong> den Welten der Achtsamkeit und der<br />

buddhistischen Philosophie vor etwa fünf<br />

Jahren mit e<strong>in</strong>em MBSR-Kurs. MBSR steht für<br />

„M<strong>in</strong>dfulness-Based Stress Reduction“ und<br />

kann wunderbar als E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Welt<br />

der Achtsamkeit dienen − mit Meditationen,<br />

achtsamem Yoga, Reflexionen. Der Kurs baut<br />

darauf auf, dass die Teilnehmenden acht Wochen<br />

lang zu Hause üben, was<br />

ihnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wöchentlichen Treffen von<br />

den Kursleitenden vorgestellt wird.<br />

Obwohl me<strong>in</strong>e Konsequenz <strong>in</strong> der Praxis<br />

daheim während der acht Wochen stetig abgenommen<br />

hat, wurde für mich <strong>in</strong> der Zeit trotzdem<br />

klar, dass ich hier etwas ganz Besonderes,<br />

etwas für mich Richtiges gefunden habe.<br />

Bald nach dem MBSR-Kurs fuhr ich auf<br />

me<strong>in</strong> erstes Retreat im buddhistischen Zentrum<br />

<strong>in</strong> Scheibbs, bei Ursula Lyon. E<strong>in</strong> Retreat<br />

im Schweigen, schwierig und wunderbar<br />

zugleich. Danach war ich vor allem auf selbstorganisierten<br />

Retreats der buddhistischen<br />

Jugend bzw. Wake-Up-Sangha Wien, e<strong>in</strong>er<br />

Gruppe junger Menschen, die <strong>in</strong> der Tradition<br />

von Thich Nhat Hanh praktiziert.<br />

Seit zwei Jahren b<strong>in</strong> ich jetzt, mal mehr,<br />

mal weniger, aktiv <strong>in</strong> der Wake-Up-Sangha<br />

und schätze die „Wunderbarheit“ und Energie<br />

des geme<strong>in</strong>samen Praktizierens sehr.<br />

Anfang 2018 habe ich mit e<strong>in</strong>er Sangha-<br />

Freund<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Gruppe <strong>in</strong> die Welt gerufen<br />

(was für e<strong>in</strong> schöner Ausdruck: „<strong>in</strong> die Welt<br />

rufen“), die sich ganz bewusst der Beziehung<br />

mit uns selbst widmet.<br />

Anfänglich haben wir uns vor allem auf<br />

Krist<strong>in</strong> Neff und ihrer Arbeit zu „M<strong>in</strong>dful<br />

Self-Compassion“ konzentriert, haben uns<br />

Vorträge angehört, ihr Hörbuch, meditiert, uns<br />

ausgetauscht, Lieder aus Plum Village gesungen<br />

(e<strong>in</strong>e verb<strong>in</strong>dende Praxis, die mir besonders<br />

am Herzen liegt). Mittlerweile organisiere<br />

ich die Gruppe alle<strong>in</strong>e und der Fokus liegt<br />

mehr bei Tara Brach.<br />

Seit Anfang <strong>2019</strong> f<strong>in</strong>det „Aware Selfcare“<br />

(so der Name dieser Selbstfürsorge-Gruppe)<br />

wöchentlich statt. Thematisch soll der Fokus<br />

vorerst weiter auf Tara Brach und ihrem<br />

(Hör-)Buch „Radical Self-Acceptance“ basieren.<br />

Ab und an wird es besondere Themenabende<br />

geben, so zum Beispiel e<strong>in</strong>en Abend<br />

18 <strong>Buddhismus</strong> <strong>in</strong> <strong>Österreich</strong> 1 | <strong>2019</strong>

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