oA_LOM_02_2019
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Seite 12<br />
Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Lommatzsch<br />
Nr. <strong>02</strong> | 25. Januar <strong>2019</strong><br />
FREIZEIT UND VEREINE<br />
n Präsidiumstagung und<br />
Mitgliederversammlung<br />
des LMSV<br />
Die Spielleute sind – mancher weiß das noch nicht –<br />
unter dem Dach des Sports organisiert. Somit sind<br />
auch die Lommatzscher Spielleute Mitglied in verschiedenen<br />
Dachverbänden des Sports. Neben dem<br />
Landessportbund Sachsen und dem darunter angeordneten<br />
Kreissportbund Meißen ist das auch und vor allem der<br />
LMSV – der Landes- Musik- und Spielleutesportverband Sachsen<br />
e.V.<br />
Letzterer lobt alljährlich den Wettkampf der Spielmanns- und Fanfarenzüge<br />
und Schalmeienorchester des Landes Sachsen aus, der in<br />
diesem Jahr in Lommatzsch ausgetragen werden wird. Am 22. und<br />
23. Juni <strong>2019</strong> werden diese, im LMSV organisierten Klangkörper<br />
die Landesmeisterschaften ihrer Sparten austragen und somit die<br />
aktuell besten im Wettstreit küren.<br />
Traditionell finden die erste Präsidiumstagung des LMSV und die<br />
Mitgliederversammlung des Verbands im Austragungsort der Landesmeisterschaften<br />
statt. So auch in diesem Jahr. Dabei trafen sich<br />
die Verbandsführung und die Delegierten der Vereine am<br />
11./12.01.<strong>2019</strong> in der Pension Zieger in Barmenitz. Hier berichtete<br />
unter anderem der Vorsitzende der Lommatzscher Spielleute e.V.,<br />
Felix Böttcher, über den Stand der Vorbereitungen der Wettkampforganisation,<br />
aber auch Beschlüsse zur Wettkampfordnung und zu<br />
den Regeln der Verbandsarbeit wurden getroffen.<br />
Der Verbandspräsident des LMSV, Mario Bielig, berichtete über die<br />
Entwicklung des Verbandes und die Arbeit des Präsidiums im vergangenen<br />
Jahr, über die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen im<br />
Verband, über die Kinder- und Jugendarbeit sowie über Neuerungen<br />
in den Wettkampfordnungen der Genres.<br />
Für die Landesmeisterschaften im Juni wird mit der Teilnahme von<br />
ca. 600 Spielleuten gerechnet. Das Wertungsspiel der Schallmeienorchester<br />
wird voraussichtlich nicht auf dem Wettkampfplatz, wie<br />
für Spielmanns- und Fanfarenzüge üblich, sondern im Schützenhaus<br />
bzw. im Biergarten des Schützenhaus Lommatzsch stattfinden.<br />
Somit starten nun alle Vereine in die Vorbereitungen auf den musikalischen<br />
Wettstreit im Juni in Lommatzsch insbesondere die Lommatzscher<br />
Spielleute, die dieses Ereignis anlässlich ihres 60jährigen<br />
Vereinsjubiläums zu einem besonderen Ereignis für ihre Stadt und<br />
die Lommatzscher Pflege machen wollen.<br />
Jörg Uhlemann, PR/ÖA (pr@lommatzscher-spielleute.de)<br />
Weitere Informationen unter www.lommatzscher-spielleute.de<br />
GESCHICHTE<br />
n Lommatzscher Geschichte(n)<br />
Der siebenjährige Krieg,<br />
Einleitung<br />
Der Tag, an welchem der siebenjährige<br />
Krieg auch unser Lommatzsch<br />
erreichte, war der 5. September<br />
1756.In einer kleinen Reihe<br />
will ich Ihnen schildern, was<br />
sich in jenen Kriegsjahren in unserer<br />
Stadt ereignete und welches<br />
Leid die Lommatzscher erdulden<br />
mussten. Dabei wurden, in loser<br />
Reihenfolge, Ereignisse und Begebenheiten<br />
aus Berichten zeitgenössischer<br />
Ratsakten als Informationsquelle<br />
genutzt, die in dem<br />
Buch „Geschichte der Stadt Lommatzsch“ des ehemaligen Lommatzscher<br />
Bürgermeisters Dr. Louis Zahn (1895), zitiert werden, sowie<br />
Hintergrundinformationen aus anderen Quellen.<br />
Am 5. September 1756 zog Preußenkönig Friedrich II. (der Große)<br />
zwischen 8 Uhr und 9 Uhr an der Spitze seiner Leibgarde „zu Pferde<br />
in völliger Parade und Kriegsordnung“ in Lommatzsch ein, gefolgt<br />
von den anderen Regimentern mit 8000 Männer quartierte sich in<br />
der Apotheke ein, wo auch Sachsenkönig Friedrich August zu logieren<br />
pflegte, wenn er sich in unserer Gegend zur Parvorce-Jagd aufhielt.<br />
Durch Unwetter hatte die Stadt gerade schwere Schäden und<br />
Ernteausfälle erlitten.8000 Mann unter diesen Umständen zu versorgen,<br />
war ein Ding der Unmöglichkeit. Die Preußen drangen in<br />
Keller und Scheunen ein und hatten in kurzer Zeit alles verzehrt.5000<br />
Mann waren direkt in der Stadt untergebracht und zu<br />
verpflegen, davon waren 3875 Preußen in den Häusern einquartiert,<br />
was bedeutete, dass in jedem Haus 20 bis 40 Soldaten untergebracht<br />
und zu verköstigen und auch deren Pferde zu versorgen<br />
waren. Die übrigen 3000 Mann waren in Feldlagern bei Rauba, Altlommatzsch<br />
und Domselwitz untergebracht und mussten von den<br />
umliegenden Dörfern versorgt werden. In den Feldlagern befanden<br />
sich, durch Wagenburgen gesichert, die Kanonen und sonstiges<br />
Kriegsgerät, sowie die Kriegskasse. In den Ratsakten stand zu den<br />
damaligen Verhältnissen in der Stadt geschrieben (Zitat): „Bey solchen<br />
Umständen nun war die Stadt so voll, dass man auch kaum<br />
stehen und gehen auf den Gassen konnte. Alle Höfe und Gärten in<br />
der Stadt herum wimmelten von Pferden und sahe man keinen<br />
Baum leer stehen, welcher nicht mit drei oder vier Pferden bebunden<br />
war“. (Zitat Ende) Die Kommissare und Küchenmeister des<br />
Preußenkönigs übergaben dem Lommatzscher Rat eine Wunschliste,<br />
welche aufzählte, was für das leibliche Wohl der hohen Herrschaften<br />
und der Leibgarde von der Stadt bereit zu stellen war. Was<br />
von dem Gewünschten nicht im Ort verfügbar war, musste in der<br />
näheren und weiteren Umgebung eingekauft werden, was die Stadt<br />
mehr als 2000 Taler kostete. Die Stadtkasse war jedoch fast leer und<br />
so mussten sich alle Bürger daran beteiligen, diese Summe aufzubringen.<br />
Die Verhältnisse blieben so bis in den Dezember hinein, als<br />
die Preußen abzogen, um in der Oberlausitz ihr Winterlager zu errichten.<br />
Dort jedoch wurden sie überraschend von den Österreichern<br />
angegriffen, erlitten starke Verluste, brachen ihr Winterlager<br />
ab und kamen auf dem Rückmarsch wieder durch Lommatzsch. Die<br />
Österreicher folgten ihnen, bis dann nach einigen Geplänkeln die<br />
preußischen Truppen endgültig ihr Winterlager aufsuchten – und<br />
dabei erneut durch Lommatzsch zogen. Sebastian Weisz<br />
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