SNJ_08_180412_YOUTHMAG_NR3_BASSE_DEF_PROD
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
DATENSCHUTZ<br />
Die Informationen in diesem Text sind nach bestem<br />
Wissen zusammengetragen, können aber keine<br />
Fachberatung durch Juristen ersetzen.<br />
Datenschutz<br />
in der Jugendarbeit<br />
Die erste Aufregung rund um die europäische Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DSGVO/RGPD), die am 25. Mai in Kraft getreten ist, hat sich gelegt. Ein guter<br />
Moment, um sich die Hauptmerkmale nochmals zu vergegenwärtigen und die<br />
eigenen Datenschutzmaßnahmen unter die Lupe zu nehmen.<br />
M<br />
ehr Kontrolle über die eigenen Daten –<br />
ein Überblick<br />
Die Daten, die geschützt werden sollen, sind<br />
personenbezogene Daten, das heißt alle Informationen,<br />
mit denen man eine Person direkt oder indirekt<br />
identifizieren kann. Dazu gehören zum Beispiel E-Mail-Adresse,<br />
Geburtsdatum, Telefonnummer, Kreditkartennummer,<br />
Schüler-ID usw. Der Schutz dieser Daten ist eng verknüpft<br />
mit dem Menschenrecht auf Schutz der Privatsphäre. Damit<br />
man nachvollziehen und beeinflussen kann, was mit den<br />
eigenen Daten passiert, muss man wissen, wer welche Informationen<br />
über einen besitzt und wann und wozu diese<br />
verwendet werden. Hier setzt die DSGVO an: Jeder muss<br />
informiert werden, bevor seine personenbezogenen Daten<br />
gesammelt werden (Artikel 13 Recht auf Information). Außerdem<br />
kann man eine Kopie seiner personenbezogenen Daten<br />
bei dem Verantwortlichen anfragen, ob bei einem sozialen<br />
Netzwerk, einem Online-Shop oder einer Behörde (Artikel<br />
15 Recht auf Auskunft). Des Weiteren kann man (unter<br />
Umständen) auch die Berichtigung und die Löschung dieser<br />
Daten verlangen.<br />
Die DSGVO legt zudem ein besonderes Augenmerk auf<br />
den Schutz von Minderjährigen. Um Online-Dienste zu nutzen,<br />
die personenbezogene Daten verwenden und sich direkt<br />
an Kinder oder Jugendliche wenden, muss eine Person<br />
mindestens 16 Jahre alt sein, oder die Zustimmung der<br />
Eltern oder des Erziehungsberechtigten haben. Die Verord-<br />
nung erlaubt den EU-Mitgliedstaaten diese Altersgrenze<br />
zwischen 13 und 16 Jahren festzulegen, in Luxemburg liegt<br />
sie bei 16 Jahren. Auch für die Verarbeitung von besonders<br />
sensiblen Daten, zum Beispiel über die ethnische Herkunft<br />
oder die sexuelle Orientierung (Artikel 9) gelten besondere<br />
Regeln.<br />
Folgen für den professionellen Alltag<br />
Alle Organisationen, die personenbezogene Daten verarbeiten<br />
und ihren Sitz in der EU haben, fallen unabhängig von<br />
ihrer Größe oder Rechtsform unter die Datenschutz-Grundverordnung<br />
– sie gilt also auch für Organisationen im Jugendbereich.<br />
Die Aufgaben, die sich durch das neue Gesetz<br />
stellen, teilen sich in vier Bereiche auf:<br />
• Sichergehen, dass die Betroffenen mit der Sammlung<br />
und Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten<br />
einverstanden sind,<br />
• auf Anfragen zu personenbezogenen Daten reagieren<br />
können,<br />
• zeigen können, wozu welche Daten wie lange aufbewahrt<br />
werden,<br />
• zeigen können, dass die Daten ausreichend geschützt<br />
sind.<br />
Größere Organisationen haben wahrscheinlich bereits<br />
eine/n Verantwortliche/n für die Datenverarbeitung ernannt,<br />
der/die bei der Ausführung der neuen Datenschutzbestimmungen<br />
behilflich sein kann. Bei kleineren Trägern ist eine<br />
06 youthmag