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Kreuzschwestern-Magazin Ausgabe 1_2019

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1/<strong>2019</strong> SEHR AUTHENTISCH SEIT 1856<br />

DAS<br />

MAGAZIN<br />

DER KREUZSCHWESTERN<br />

SO GEHT<br />

VIRTUELLE REALITÄT<br />

Über die IT­Firma x­tention arbeiten die<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> an der Zukunftsgemeinde<br />

Österreichs mit. Seite 8<br />

IMAGEPFLEGE DELUXE<br />

Der Pflegeberuf ist gefragt wie nie.<br />

Eine Imagekampagne soll motivierte<br />

Menschen dafür begeistern. Seite 10<br />

DIE RICHTIGE<br />

FORMEL IST LIEBE<br />

Kreuzschwester Zsuzsa Viszlay<br />

unterrichtet in Ungarn beeinträchtigte<br />

Kinder. Seite 18<br />

KREUZSCHWESTERN-MITARBEITER ERICH PAOLI IST<br />

IN BERUF UND FREIZEIT SCHWINDELFREI.<br />

Einer<br />

von uns<br />

SEITE 3


2<br />

EDITORIAL<br />

Vom Minus zum Plus und<br />

vom Großen und Ganzen<br />

PROVINZOBERIN<br />

SR. GABRIELE SCHACHINGER (58)<br />

lässt sich immer wieder aufs Neue vom<br />

Frühling und seiner positiven Aufbruchsstimmung<br />

mitreißen.<br />

Werdegang: Seit 2013 arbeitet sie für die<br />

Provinz Europa Mitte und wohnt im<br />

Provinzhaus in Wels. Vorher war die<br />

ausgebildete Pastoralassistentin und Lehrerin<br />

als Provinzassistentin tätig. In den Orden der<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> ist die gebürtige<br />

Kirchdorferin (Innviertel/OÖ) wenige<br />

Wochen nach ihrer Matura 1981 eingetreten.<br />

Frühling ist für mich eine ganz wunderbare Zeit: Dabei denke ich<br />

spontan an Neustart und Aufblühen, insbesondere nach einem<br />

langen, schneereichen Winter. Dass dann zart und leise wieder<br />

neues Leben in der Natur zum Vorschein kommt, ist wirklich wie ein<br />

Erwachen nach einem langen Schlaf. Das ist für mich stets ein Wunder.<br />

Es erstaunt mich, wie viel Kraft im Dunklen verborgen ist, die durch die<br />

Sonne aufgebrochen wird und Neues entstehen lässt. Das verlockt,<br />

immer wieder hinzuschauen. Im eigenen Leben lässt sich ein ganz<br />

ähnliches Phänomen erkennen. Auch hier bringt uns der Frühling die<br />

Motivation, uns selber zu erneuern. Die Kirche gibt uns dafür Impulse,<br />

etwa durch die Fastenzeit bis Ostern. Für mich ist das eine Zeit, mich auf<br />

etwas Großes vorzubereiten. Bei Fastenwochen und beim Entschlacken<br />

werden Körper, Geist und Seele als Einheit betrachtet. Ihre reinigende<br />

Funktion bringt wieder neue Perspektiven, lässt einen manches klarer<br />

sehen und hilft, Ballast zurückzulassen.<br />

Was uns die Natur vor Augen führt, findet sich auch in unserer<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong>-Spiritualität wieder, in der das Frühjahr mit dem<br />

Osterfest von den zentralen Themen Tod und Auferstehung gesäumt ist.<br />

Um dieses so schwer Fassbare etwas besser verstehen zu können,<br />

vergleiche ich es mit einer Kurzformel: vom Minus zum Plus! Das, was<br />

nicht immer positiv ist, sollen wir in etwas Positives umwandeln. Und<br />

das sehe ich auch als wesentlichen Auftrag für uns <strong>Kreuzschwestern</strong>.<br />

Menschen darin zu unterstützen, dass sie einen Mehrwert in ihrem Leben<br />

erfahren und auch mehr Lebensfreude schöpfen können.<br />

Ich wünsche Ihnen ein zu neuem Leben kommendes Osterfest und<br />

die Kraft, aufstehen zu können, auch wenn es fast unmöglich scheint.<br />

Ganz wichtig ist es auch, sich immer wieder von der Kraft des<br />

Neuanfangs überraschen und erfüllen zu lassen.<br />

Ihre<br />

Sr. Gabriele Schachinger, Provinzoberin<br />

Das Leben in einem Satz<br />

„<br />

Ich glaube, dass Erziehung Liebe<br />

zum Ziel haben muss.<br />

ASTRID LINDGREN<br />

KINDERBUCHAUTORIN<br />

Fotos: Robert Maybach, Ursula Duenser


3<br />

In dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

Seite 4<br />

ÜBRIGENS…<br />

Schwester Illuminata<br />

Blümelhuber, welche<br />

Schätze gibt es im Archiv?<br />

Seite 9<br />

Erich Paoli ist<br />

schwindelfrei.<br />

Sowohl als<br />

Haustechniker<br />

der St. Josefs-<br />

Schule, als auch bei<br />

der Bergrettung.<br />

Familienbetrieb<br />

etwas anders<br />

Wenn Erich Paoli seinen Rundgang<br />

durch die Schule macht, könnte man<br />

beinahe glauben, er sei hier zuhause.<br />

Jeden Winkel, jede Ecke kennt der<br />

technische Leiter, der hier seit 34<br />

Jahren arbeitet und damit mehr als die<br />

Hälfte seines Lebens im Feldkircher<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong>-Betrieb zugebracht<br />

hat. „Eigentlich begleitet mich St. Josef<br />

aber schon seit meiner Kindheit“, sinniert<br />

Paoli. Denn immerhin war sein Vorgänger<br />

im Haus der eigene Vater! „Ich<br />

bin schon als kleiner Bub hier umhergestreift.“<br />

Heute ist er für die Sicherheit<br />

des gesamten Lehrpersonals und<br />

natürlich der Schulkinder zuständig.<br />

Vom klassischen Schulwart, der mit der<br />

Leiter durch die Gänge geht und<br />

Glühbirnen wechselt, ist in seinem<br />

Berufsbild nicht mehr viel übrig. „Ich<br />

würde sagen, zehn Prozent sind in etwa<br />

noch Handwerksarbeiten. Der Rest ist<br />

Planung, Organisation und Aufklärungsarbeit<br />

in Sicherheitsfragen und Brandschutz,<br />

Personalführung, sowie die<br />

Einer<br />

von uns<br />

Erich Paoli (58) ist Haustechniker am Institut St. Josef. Das<br />

Thema „Sicherheit“ begegnet ihm auch bei der Bergrettung.<br />

Betreuung aller technischen Anlagen“,<br />

schildert Paoli. Die Freude, mit vielen<br />

Menschen zu tun zu haben, ist nur eine<br />

Gemeinsamkeit, die er zwischen seinem<br />

Beruf und seiner privaten Passion, der<br />

Bergrettung erkennt. „In der Schule,<br />

wie auch am Berg ist die Bewusstseinsbildung<br />

zentral.“ Ebenso das Sich-an-<br />

Regeln-halten. „Ich mache meine Aufgabe<br />

sehr gerne – das Helfenwollen<br />

muss man im Körper drinnen haben.<br />

Allerdings muss ich auch manchmal<br />

etwas verbieten“, so der sympathische<br />

Vorarlberger augenzwinkernd – etwa<br />

wenn in der Schule aus Brandschutzgründen<br />

keine Kerzen am Adventkranz<br />

angezündet werden dürfen, oder wenn<br />

Wintersportler bei großer Lawinengefahr<br />

von ihrem scheinbaren Vergnügen<br />

abgehalten werden. „Ich nehme meine<br />

Aufgaben – in der Schule sowie bei der<br />

Bergrettung – sehr ernst und versuche<br />

dann jeweils aufzuklären. Spielverderber<br />

will ich keiner sein, aber Sicherheit<br />

geht vor.“<br />

EIN TAG IM LEBEN<br />

… von Krankenhausseelsorgerin<br />

Michaela Hirzer-Weiß.<br />

Seite 12<br />

EINER VON AUSSEN<br />

Auslands-Reporter<br />

Raimund Löw im Gespräch.<br />

Seite 14<br />

SPIRITUELLES<br />

FITNESSCENTER<br />

Philosophie und Wandern<br />

in perfektem Einklang.<br />

Seite 16<br />

SKIZZEN AUS DEM LEBEN<br />

Was das Schulzentrum der<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> Linz gegen<br />

Cyber-Mobbing unternimmt.<br />

Seite 20<br />

LEBENSSCHULE<br />

Prävention bereitet schon<br />

im Kindergarten auf die<br />

Konsumgesellschaft vor.<br />

IMPRESSUM<br />

„Das <strong>Magazin</strong> der <strong>Kreuzschwestern</strong> Europa<br />

Mitte“. Medieninhaberin: <strong>Kreuzschwestern</strong><br />

Europa Mitte GmbH, Stockhofstraße 2,<br />

4020 Linz, Austria, www.kreuzschwestern.eu,<br />

Herausgeberin: Provinzoberin Sr. Gabriele<br />

Schachinger, Gabelsbergerstraße 19, 4600 Wels.<br />

Beratung, redaktionelles Konzept, Redaktion<br />

und Produktion: „Welt der Frauen“ – Corporate<br />

Print, www.welt-der-frauen.at. Projektleitung:<br />

Inez Ardelt. Autorinnen in dieser <strong>Ausgabe</strong>: Inez<br />

Ardelt, Susanne Niemeyer. Artdirektion, Layout,<br />

Grafik: Markus Pointecker, Hedwig Imlinger.<br />

Titelbild: Ursula Duenser. Druck: PrintOn, Johann<br />

Seiberl, 3382 Loosdorf. Auflage: 10.100 Stück


4<br />

ÜBRIGENS, SCHWESTER ILLUMINATA<br />

Die Hüterin<br />

der Schätze<br />

Sr. Illuminata Blümelhuber hat als Archivarin des Provinzarchivs<br />

den Durchblick. Sie kennt dort jedes Dokument und ist eine Art<br />

„Wikipedia“ der <strong>Kreuzschwestern</strong>. Dieser wichtige Gedächtnisort<br />

bringt sie mit der Ordensgeschichte in Berührung.<br />

Ihr Name bedeutet „die Erleuchtete“.<br />

Kann man sagen: Nomen est Omen?<br />

Genau, er wird auch als „Durchleuchtete“<br />

übersetzt und ist Programm für<br />

mich. Dieser Name hat meiner Meinung<br />

nach mit Gott zu tun, denn er ist<br />

es, der jeden Menschen erleuchtet. Ich<br />

möchte, dass Gott durch mich hindurch<br />

leuchtet und so den Menschen erreicht.<br />

Das ist so ein schönes Ziel.<br />

Außerdem ist Ihr Name ja auch sehr<br />

stimmig, was Ihren Beruf betrifft.<br />

Da bringen Sie vielleicht auch<br />

Licht in Dinge, die in Vergessenheit<br />

geraten sind?<br />

Bestimmt! Ich habe einiges über die<br />

Entwicklung des Ordens in schwierigen<br />

Zeiten, ob geschichtlich bedingt, durch<br />

die Weltkriege, oder kirchliche Umbrüche,<br />

gefunden. Und dann gibt es auch<br />

Anfragen von außen – im Zusammenhang<br />

mit Ahnenforschung – da ist es<br />

schön, wenn ich Auskunft geben kann.<br />

Das Recherchieren, das macht mir<br />

Spaß. Wenn ich dann auch noch Erfolg<br />

habe, dann taugt mir das.<br />

Haben Sie auch mit der neuen<br />

Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO) zu tun?<br />

Ja freilich. Eine für uns relevante Frage<br />

war: Darf das Archiv überhaupt Akten<br />

mit personenbezogenen Daten über<br />

einen längeren Zeitraum aufbewahren?<br />

Da gibt es eine wichtige Aussage für<br />

uns und die lautet: ja! Das Archivieren<br />

in den Ordensgemeinschaften liegt im<br />

öffentlichen Interesse und schafft<br />

Voraussetzungen für historische und<br />

sozialwissenschaftliche Forschung<br />

ebenso wie für kulturvermittelnde<br />

Tätigkeit. Das ist unter anderem der<br />

Punkt, der uns berechtigt, Archive zu<br />

erhalten, weiterhin zu sammeln und<br />

aufzubewahren. Wir stehen über der<br />

DSGVO!<br />

Welche Schätze werden denn im<br />

Archiv verwahrt?<br />

Es sind keine Sammlungen von Kunstgegenständen<br />

oder wertvollen Handschriften.<br />

Aber es gibt andere Schätze,<br />

die das Leben der Schwestern geprägt<br />

haben, etwa die handgeschriebenen<br />

Gelübdeformeln von zirka 5.500<br />

Schwestern. Nach 60 Jahren im Orden<br />

komme ich mir da vor wie in einem<br />

Familienarchiv. Ein Schatz ist auch<br />

unsere Ordenszeitschrift Theodosia,<br />

die habe ich vom ersten Heft 1886 bis<br />

heute! Während des Zweiten Weltkrieges<br />

schrieb Sr. Engelberta aus dem<br />

Luftschutzkeller in Linz mit Bleistift<br />

bei Kerzenschein Briefe. Das vermittelt<br />

eine Atmosphäre, so ein Erleben der<br />

damaligen Zeit. Ich war auch überrascht,<br />

dass bereits 1954 in den Ordensgremien<br />

Themen behandelt wurden,<br />

die heute noch aktuell sind: die Internationalität<br />

im Orden, die Weiterbildung<br />

der Schwestern, Erholung, Pflege<br />

der Persönlichkeit, echtes Frausein. Das<br />

hat mich gefreut, darauf bin ich stolz.<br />

In Zeiten der Digitalisierung: Ist da ein<br />

Papierarchiv überhaupt noch<br />

zeitgemäß?<br />

Meine Meinung ist, Papier hat länger<br />

Bestand als die digitale Speicherung.<br />

Deshalb ist jedes Archiv zeitgemäß –<br />

auch heute. ◄<br />

Nachgefragt:<br />

Sr. Illuminata Blümelhuber (76)<br />

ist bereits mit 16 Jahren in den<br />

Orden eingetreten. Nach Abschluss<br />

der Lehrerinnenbildungsanstalt<br />

studierte sie in Graz Mathematik<br />

und Physik und unterrichtete<br />

diese Fächer an den <strong>Kreuzschwestern</strong>-Schulen<br />

in Linz und Bad Ischl.<br />

1983 kam sie in die Ordensleitung<br />

zurück nach Linz, war von 1992 bis<br />

1998 Provinzoberin in Oberösterreich/Salzburg<br />

und wurde 1998<br />

Konventoberin in Gmunden. Anschließend<br />

kam sie nach Lauffen<br />

bei Bad Ischl, wo sie auch als<br />

Mesnerin tätig war. Seit 2013 lebt<br />

Sr. Illuminata im Provinzhaus Wels,<br />

wo sie das Archiv aufbaute, in dem<br />

sie leidenschaftlich gerne arbeitet.<br />

Foto: Sabine Kneidinger


5


6<br />

Kurz & gut<br />

DREI FRAGEN AN ANTON SÜSS<br />

„Wir sehen uns<br />

als lebendige Brücke“<br />

Für den Geschäftsführer der „Objekt Management<br />

Service GmbH“ steht der Mensch im Vordergrund.<br />

Training<br />

Das „Surgical Skills Institute“ in der<br />

Privatklinik Hochrum ist eine Trainings -<br />

einrichtung, die minimalinvasive athroskopische<br />

Chirurgie und offene Eingriffe<br />

simuliert. Dies soll interna tionale Fortbildungen<br />

nach Hochrum bringen.<br />

1. Die OMS ist zu 100 Prozent ein Betrieb der <strong>Kreuzschwestern</strong>.<br />

Wie ist das in Ihrem Betrieb spürbar?<br />

Als Dienstleistungsunternehmen sehen wir uns als lebendige Brücke<br />

zwischen dem Erbe der <strong>Kreuzschwestern</strong> und den modernen Ansprüchen<br />

der Gesellschaft. Das wird in unseren Projekten sichtbar. Wir haben zum<br />

Beispiel gemeinsam mit den <strong>Kreuzschwestern</strong> in Wien einen Kindergarten<br />

für 105 Kinder verwirklicht. Im Umgang mit unseren MitarbeiterInnen<br />

orientieren wir uns an wegweisenden Werten der <strong>Kreuzschwestern</strong>. Dies<br />

ermöglicht eine lebendige und familienfreundliche Unternehmenskultur.<br />

Schule im Betrieb<br />

Im Rahmen von School@Company<br />

besuchten die SchülerInnen der<br />

4. Klassen der NMS Rudigier Steyrer<br />

Unternehmen. Ein authentischer<br />

Schnuppertag, der die Lehre und verschiedene<br />

Berufe näherbringen soll.<br />

2. Sie sind nun seit zwölf Jahren Geschäftsführer<br />

der OMS. Von welcher Erfahrung aus ihrer vorherigen<br />

beruflichen Laufbahn konnten Sie am meisten<br />

profitieren?<br />

Als Projektmanager in der Baubranche habe ich immer wieder die<br />

Erfahrung gemacht, wie gute Kommunikation zum Projekterfolg<br />

beitragen kann. Hinter jeder Kundenanforderung, gleich ob komplex oder<br />

simpel, steckt ein Bedürfnis. Ich habe gelernt, diesem Bedürfnis mit<br />

Neugier und Offenheit zu begegnen und dies mit der fachlichen<br />

Komponente zu vereinen. Das trägt zu einem guten Gesamtergebnis bei.<br />

Pflegeberufe neu<br />

Am Campus Gesundheit des Klinikums<br />

Wels-Grieskirchen startet im Herbst<br />

wieder der Bachelor-Studiengang<br />

Gesundheits- und Krankenpflege der<br />

FH Gesundheitsberufe OÖ. Auch für die<br />

Ausbildung zur Pflegefachassistenz läuft<br />

bereits die Bewerbungsphase.<br />

ZAHLEN, DATEN, FAKTEN<br />

Die Betriebe der <strong>Kreuzschwestern</strong><br />

Anteile<br />

Bundesland<br />

Mitarbeite r­<br />

Innen/Kopf<br />

Antoniusküche Feldkirchen 100 % KTN. 6<br />

Akademie für Gesundheit und Bildung<br />

der <strong>Kreuzschwestern</strong> GmbH 100 % OÖ 20<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> Küchen GmbH Sierning 100 % OÖ 55<br />

OMS Objekt Management Service GmbH Wels 100 % OÖ 344<br />

sauber & partner 49 % OÖ 130<br />

med&tex gmbh Wels 53,33 % OÖ 90<br />

x-tention Informationstechnologie GmbH Wels 45 % OÖ 233<br />

SLI Sterilgut, Logistik und Instrumentenmanagement<br />

GmbH Linz 31,90 % OÖ 98<br />

Oö. Ordensspitäler Koordinations GmbH Linz 20 % OÖ -<br />

OÖ Augenlaser Betriebs GmbH 20 % OÖ -


7<br />

Geehrt & gefeiert<br />

Ausgezeichnet<br />

Anton Süss ist seit zwölf Jahren Geschäftsführer der OMS Objekt<br />

Management Service GmbH in Wels. Der <strong>Kreuzschwestern</strong>betrieb betreut<br />

Immobilien aus den Bereichen Gesundheit, Bildung und Soziales.<br />

www.oms.co.at<br />

Das Antoniushaus in Feldkirch wurde<br />

zum wiederholten Mal mit dem Prädikat<br />

„Inklusionsfreundlicher Betrieb“ ausgezeichnet.<br />

Im Rahmen der Kampagne<br />

„Chancen leben“ vergab das Land<br />

Vorarlberg die Auszeichnung an Unternehmen,<br />

die sich aktiv um Inklusion am<br />

Arbeitsplatz bemühen.<br />

3. Was können Sie als Geschäftsführer der OMS<br />

beitragen, um die Werte der <strong>Kreuzschwestern</strong><br />

umzusetzen?<br />

Ob im Alltag oder in herausfordernden Situationen – die Werte dienen allen<br />

in der OMS als Orientierungshilfe, bilden die Basis unserer Entscheidungen<br />

und geben uns Halt, Sicherheit sowie Identität. Mein Ziel ist es bei unserer<br />

Arbeit den Menschen und die Menschlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen<br />

und darauf zu achten, dass ihre individuellen Anliegen und Bedürfnisse<br />

weitestgehend wahrgenommen werden.<br />

Wertschätzung<br />

Das Onkologische Studienzentrum Wels<br />

erhielt den „Site Appreciation Award“ für<br />

eine klinische Studie. Nadja Grübel<br />

(Syneos Health) überreichte den Preis an<br />

Studienleiterin Dr. in Sonja Heibl, Dr. in Vera<br />

Trommet und an die Koordinatorinnen<br />

K. Schmied, I. Rauscher und T. Bogensperger.<br />

WELS<br />

Akademie für Gesundheit und Bildung der<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> GmbH<br />

OMS Objekt Management Service<br />

GmbH mit OMS Hygieneund<br />

Technikservice GmbH Wels<br />

med&tex medizinprodukte &<br />

textilmanagement gmbh Wels<br />

x-tention Informations technologie<br />

GmbH Wels<br />

OÖ Augenlaser Betriebs GmbH<br />

LINZ<br />

sauber & partner<br />

SLI Sterilgut, Logistik und<br />

Instrumentenmanagement GmbH Linz<br />

Oö. Ordensspitäler Koordinations<br />

GmbH Linz<br />

SIERNING<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> Küchen<br />

GmbH Sierning<br />

FELDKIRCHEN<br />

Antoniusküche<br />

Feldkirchen<br />

Fotos: Caroline Hepperger, beigestellt (4), Adobe Stock, Alexandra Serra<br />

Er-Lesen<br />

Das Haus für Familien in Mengko fen holt<br />

den Deutschen Lesepreis nach Bayern!<br />

Erstmals wurden Kindergärten für Sprachund<br />

Leseerziehung ausgezeichnet. Bild:<br />

Sabine Dahlke und Manuela Drexler.


8<br />

ICH UND<br />

mein Werk<br />

Paragrafen<br />

Kunstwerke<br />

Sperrige Gesetzestexte und Kunst<br />

schließen sich aus? Ganz im Gegenteil!<br />

Das beweist ein gemeinsames Projekt<br />

der Bundesanstalt für Elementarpädagogik<br />

der <strong>Kreuzschwestern</strong> Linz<br />

(BAfEP) und der Linzer Staatsanwaltschaft.<br />

Um die kahlen Wände des neuen<br />

Gebäudes der Staatsanwaltschaft zu<br />

gestalten, wurden Schulklassen eingeladen,<br />

Farbe ins neue Haus zu bringen.<br />

Gemeinsam mit den Kunstlehrerinnen<br />

Sabina Eisner und Karin Wimberger<br />

machten sich 56 SchülerInnen der<br />

3. BAfEP daran, ausgewählte Gesetzestexte<br />

– vom Suchtmittelgesetz bis zum<br />

Mordparagraf – in so genannten Schichtenbildern<br />

„in Szene“ zu setzen. „Da wir<br />

Schrift als Ausdrucksmittel im Lehrplan<br />

hatten, bot es sich an, direkt mit den<br />

Texten zu arbeiten“, so Eisner. Bei<br />

diesem Projekt konnten die jungen<br />

KünstlerInnen nicht nur im Bereich der<br />

Bildenden Kunst neue Techniken lernen,<br />

sondern bekamen auch einen Einblick<br />

in die Welt der Gesetze.<br />

Aus der ungewöhnlichen Kooperation<br />

ergab sich übrigens gleich ein Folgeprojekt<br />

mit der Suchtmittelabteilung<br />

der Polizei. Man darf gespannt sein!<br />

Im Foto oben ist Pia Reichenbachs<br />

Kunstwerk zu sehen.<br />

So geht<br />

virtuelle Realität<br />

Alles startete mit der Idee der<br />

„Bundesrechenzentrum GmbH<br />

(BRZ)“, eine digitale Gemeinde zu<br />

gründen, um damit moderne Verwaltungsanwendungen<br />

ins Schaufenster<br />

zu stellen. Dieses Schaufenster heißt<br />

„Kettenbruck“ und die Website dafür<br />

wurde vom <strong>Kreuzschwestern</strong> Unternehmen<br />

x-tention umgesetzt. Geht<br />

man auf www.kettenbruck.at, kommt<br />

man sogleich auf den Hauptplatz der<br />

Gemeinde und findet über den ganzen<br />

Plan verteilt Anwendungsbeispiele von<br />

Tools, die schon jetzt in Kommunen<br />

umgesetzt werden können und deren<br />

Arbeit erleichtern sollen, etwa wenn<br />

man den Button „Digitale Essensmarke“<br />

anklickt. MitarbeiterInnen der<br />

Stadt Wien erhalten für jeden Arbeitstag<br />

statt Papier-Essens marken Essenstoken<br />

in ihre digitale Brieftasche. Oder<br />

„ePartizipation“: „Als Behörde oder<br />

Gemeinde kann ich kommunale<br />

Entscheidungsprozesse über digitale<br />

Tools abbilden. Das heißt, wenn ich<br />

wissen will, ob auf der Gemeindestraße<br />

XY eine 50er Beschränkung<br />

Über die IT-Firma x-tention arbeiten<br />

die <strong>Kreuzschwestern</strong> an der Zukunftsgemeinde<br />

gemacht werden soll, kann die Bevölkerung<br />

über Tools, digital vom Handy,<br />

ohne Wahlurne, abstimmen“, bringt<br />

NEU GESTARTET<br />

der Republik Österreich mit.<br />

Benedikt Aichinger von x-tention ein<br />

Beispiel. Das sei schon sehr realistisch<br />

und greifbar, denn diese E-Democracy<br />

Lösung gebe es schon. „Sie müsste<br />

nur von den Kommunen genutzt und<br />

die Tools verwendet werden“, so<br />

Aichinger. Die virtuelle Gemeinde soll<br />

auf einfache und anschauliche Weise<br />

zeigen, in welchen kommunalen<br />

Themenbereichen digitaler Fortschritt<br />

heute schon anwendbar ist.<br />

Dazu gehört natürlich „Primary<br />

Healthcare“. „Hier können wir zeigen,<br />

wie die Gesundheitsversorgung der<br />

Zukunft im Kontext Prävention und<br />

Homecare aussehen könnte“, erklärt<br />

Aichinger. Damit arbeiten die <strong>Kreuzschwestern</strong><br />

im Bereich Gesundheit an<br />

der Zukunftsgemeinde der Republik<br />

Österreich mit und geben einen<br />

Ausblick in die Zukunft. ◄<br />

Benedikt Aichinger<br />

von x-tention arbeitet<br />

für die <strong>Kreuzschwestern</strong><br />

an der virtuellen<br />

Zukunft mit.<br />

Fotos: Pia Reichenbach, www. kettenbruck.at, x-tention, Christian Jungwirth


Eine<br />

von uns<br />

9<br />

JOBS BEI DEN KREUZSCHWESTERN<br />

Ein Tag im<br />

Leben von Michaela<br />

Hirzer-Weiß<br />

Krankenhausseelsorgerin Michaela Hirzer-Weiß empfindet<br />

es als Privileg, von Menschen, die sich im Krankenhaus<br />

befinden, Vertrauen geschenkt zu bekommen. Gerade in<br />

dieser Zeit ist man besonders verletzlich.<br />

8.30 Uhr<br />

Dreimal in der Woche<br />

radelt die 44-jährige Seelsorgerin<br />

an ihren Arbeits platz in der<br />

Privatklinik der Kreuz schwestern<br />

Graz. Ein nicht zu unterschätzender<br />

Nebeneffekt: Es macht munter.<br />

9.30 Uhr<br />

An der Rezeption geben MitarbeiterInnen<br />

die Wünsche nach<br />

seelsorglichen Besuchen weiter. Die<br />

Seelsorgerin stellt sich und die seel -<br />

sorglichen Angebote des Hauses<br />

direkt bei den PatientInnen vor.<br />

10.30 Uhr<br />

Mit allen Sinnen<br />

aufmerksam in der Begegnung<br />

sein – das ist die Kernaufgabe der<br />

Seelsorge. Hirzer-Weiß hilft dabei ein<br />

Bild: „Ich rolle innerlich einen roten<br />

Teppich aus, und mein Gegenüber<br />

kann im Gespräch alles darauf legen,<br />

was es gerade möchte.“<br />

13.00 Uhr<br />

Neben der Arbeit auf<br />

den Stationen braucht<br />

es Zeit für Reflexion:<br />

Zeit, um Ideen für<br />

spirituelle Angebote<br />

für die MitarbeiterInnen<br />

zu entwickeln, auch<br />

Zeit für inhaltliche<br />

Auseinandersetzung<br />

und dafür, den<br />

Austausch mit<br />

KollegInnen zu pflegen.<br />

16.30 Uhr<br />

In der Kapelle legt Michaela Hirzer-<br />

Weiß die Begegnungen und<br />

Erfahrungen eines Tages vor Gott<br />

hin wie in eine große Schale – ein Ritual,<br />

das gut tut und mit dem göttlichen<br />

Urgrund verbindet.


10<br />

VOLLTREFFER<br />

Imagepflege<br />

deluxe<br />

Die Pflege ist gefragt wie nie zuvor –<br />

und zwar nicht erst seit kurzem. Bis 2025<br />

werden in Oberösterreich gut 1600<br />

zusätzliche Pflegekräfte gebraucht. Eine<br />

Imagekampagne soll jetzt junge, motivierte<br />

Menschen für diesen Beruf begeistern.<br />

Die Zahlen sind alarmierend: Bis<br />

2030 wird in ganz Österreich die<br />

Anzahl der 80-jährigen um 45 Prozent<br />

steigen! Was das bedeutet, ist nicht nur<br />

InsiderInnen klar: Der Bedarf an Alten-<br />

und Pflegeheimplätzen und damit an<br />

Personal wird enorm steigen. Und auch<br />

der Ist-Zustand ist nicht gerade rosig<br />

(siehe Seite 11 „Was uns beschäftigt“<br />

zum Thema Fachkräftemangel in<br />

Alten- und Pflegeheimen).<br />

Die oberösterreichischen Spitalsträger<br />

haben sich deshalb zu einer gemeinsamen<br />

Pflegekampagne entschieden.<br />

„Make Pflege great again!“ könnte man<br />

frech umdichten. Unter dem tatsächlichen<br />

Titel „Weil du entscheidest, was<br />

du bewirkst“, will man Neuzugänge für<br />

einen Beruf mit hoher Sozialkompetenz<br />

und Professionalität gewinnen und die<br />

vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten<br />

vorstellen. Dabei soll das Interesse nicht<br />

nur bei jungen Menschen, sondern auch<br />

bei UmsteigerInnen geweckt werden.<br />

„Es ist ein sehr buntes Berufsbild, es<br />

gibt stets Möglichkeit zur Weiterbildung<br />

und die Arbeitszeiten sind flexibel“,<br />

zeigt Karin Zauner, Direktorin des<br />

Ausbildungszentrums für Pflege- und<br />

Gesundheitsberufe am Klinikum<br />

Wels-Grieskirchen, Vorteile auf.<br />

Werbung und neues Berufsbild<br />

Der Wettbewerb um junge Leute am<br />

Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ist groß.<br />

Mit einer Werbestrategie, unterstützt<br />

von einer Agentur, versuchen gespag,<br />

Ordensspitäler, Kepler-Universitätsklinikum<br />

und die Fachhochschule Gesundheitsberufe,<br />

Aufmerksamkeit zu schaffen.<br />

Eine zentrale Botschaft sind die<br />

neuen Berufsbilder in der Pflege. „Früher<br />

gab es Pflegehilfe und diplomierte<br />

Gesundheits- und Kranken pflegerInnen“,<br />

so Zauner. Neu ist die Berufsbezeichnung<br />

Pflegeassistenz für die frühere<br />

„Man muss die Arbeit mit<br />

den Menschen gerne<br />

haben und eine gewisse<br />

Einstellung mitbringen.“<br />

Karin Zauner, Direktorin Ausbildungszentrum,<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen<br />

Pflegehilfe. Das Diplom wurde in ein<br />

Bachelorstudium an der FH Gesundheitsberufe<br />

umgewandelt und als drittes<br />

Berufsbild kam die Pflegefachassistenz<br />

mit einem Mehr an Verantwortung, aber<br />

dennoch viel Nähe zu den PatientInnen,<br />

dazu. „Man muss die Arbeit mit den<br />

Menschen gerne haben und eine entsprechende<br />

Einstellung mitbringen.<br />

Auch das wollten wir über die Kampagne<br />

abbilden“, sagt Zauner.<br />

Ausbildung am<br />

Klinikum<br />

Um dem steigenden Bedarf an<br />

Pfl ege Rechnung zu tragen, wurden<br />

die Berufsgruppen und die<br />

Ausbildungsmöglichkeiten neu<br />

geregelt. Neu ist die Pfl egefachassistenz,<br />

die zwischen Diplomierter<br />

Pfl ege und Pfl egeassistenz<br />

angesiedelt ist. Voraussetzung ist<br />

eine zweijährige Ausbildung. Am<br />

Klinikum Wels-Grieskirchen wird<br />

ein einjähriges Upgrade für<br />

Pfl egeassistentInnen angeboten,<br />

die Pfl egefachassistentInnen<br />

werden wollen.<br />

www.klinikum-wegr.at/content/<br />

ausbildungszentrum<br />

◄<br />

Fotos: www.klinikum-wegr.at, Nik Fleischmann, www.antoniushaus.at, Margit Berger, Werner Zangl


11<br />

WAS UNS GERADE beschäftigt<br />

Was tun gegen Fachkräftemangel in der Pflege?<br />

Gabriele Fellner,<br />

Pflegedienstleitung im Antoniushaus,<br />

Feldkirch<br />

Pflegelehre eröffnet<br />

neue Möglichkeiten<br />

Der Mangel an Fachpersonal in der<br />

Pflege wird uns in den nächsten<br />

Jahren vor große Herausforderungen<br />

stellen, bietet uns aber auch die Chance,<br />

neue Wege zu beschreiten. Zu behaupten,<br />

dass die Pflegelehre den<br />

Mangel an Fachpersonal abwenden<br />

könne, ist illusorisch. Das, was wir aber<br />

mit diesem Ausbildungsweg erreichen<br />

können, ist, engagierten jungen Menschen<br />

nach dem Pflichtschulabschluss<br />

den Weg für eine berufliche Ausbildung<br />

im Sozialbereich zu öffnen. Die Pflege<br />

und Betreuung von Menschen findet<br />

am Menschen statt und nicht am<br />

Computer. Wir müssen die Pflegelehre<br />

als weitere effektive Säule in der Pflegeausbildung<br />

nutzen. Wir trauen der<br />

Jugend allgemein vieles zu – jedoch<br />

nicht da, wo sie lernen, Menschen zu<br />

betreuen, zu begleiten und zu pflegen.<br />

Ich selbst habe einige Jahre in der<br />

Schweiz Lehrlinge in den Berufen<br />

Fachangestellte/r Gesundheit und<br />

Fachangestellte/r Betreuung ausgebildet.<br />

Die Jugendlichen entscheiden sich<br />

bewusst für eine Ausbildung im Bereich<br />

Betreuung und Pflege und werden<br />

in den drei Jahren Lehrzeit behutsam<br />

an die unterschiedlichen Aufgaben<br />

herangeführt. Die Befürchtung einer<br />

Überforderung der Jugendlichen in<br />

diesem Bereich teile ich nicht.<br />

Mag. a Dr. in Andrea Wildberger,<br />

Geschäftsführung Alten- und Pflegeheime der<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> OÖ und NÖ<br />

Rahmenbedingungen<br />

verbessern<br />

Um den künftigen Herausforderungen<br />

entgegentreten zu können sind<br />

gesetzliche Änderungen unumgänglich.<br />

Zentrale Elemente können dabei etwa<br />

die Erweiterung der Rot-Weiß-Rot-Karte<br />

auf alle Pflegeberufe und nicht nur die<br />

DGKP oder eine generelle Nostrifizierungserleichterung<br />

darstellen, da wir<br />

schlichtweg den zukünftigen Bedarf<br />

nicht mit den am Arbeitsmarkt verfügbaren<br />

Personen abdecken können. Es<br />

wäre auch wichtig, jungen Leuten schon<br />

von der Schule weg eine Ausbildung im<br />

Bereich der Pflege anzubieten. Hier<br />

braucht es Rahmenbedingungen für<br />

einen Lehrberuf beziehungsweise eine<br />

höher bildende Schule für die Pflege, bei<br />

der zugleich mit dem Schulabschluss<br />

eventuell ein Abschluss als Pflegefachassistenz<br />

erworben werden kann. Auch<br />

wäre es wünschenswert, wenn in Oberösterreich<br />

die Pflegeassistenz voll auf<br />

den Mindestpflegepersonalschlüssel<br />

angerechnet werden kann. Bei den<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> haben wir eine große<br />

Stärke: viele unterschiedliche Möglichkeiten!<br />

Es sollte darauf geachtet werden,<br />

dass wir interne Wechsel erleichtern,<br />

Ausbildungsmöglichkeiten im Ausland<br />

anbieten und vor allem die Werte der<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> – Dankbarkeit,<br />

Achtsamkeit und sich auf Augenhöhe<br />

begegnen – im Alltag leben!<br />

Sr. Martina Neubauer<br />

Pflegedienstleitung<br />

St. Josefsheim, Rein<br />

Junge Menschen<br />

einbeziehen<br />

Der Fachkräftemangel in der Pflege<br />

beschäftigt uns derzeit täglich.<br />

Ich merke, dass sich das Berufsbild<br />

grundsätzlich stark verändert hat. Die<br />

Pflege ist heute ein sehr komplexes<br />

Aufgabengebiet, das qualifizierter und<br />

motivierter MitarbeiterInnen bedarf.<br />

Zu früheren Zeiten hat man noch oft<br />

von einer „Berufung“ gesprochen. Jetzt<br />

ist es für viele ein Job, den man für<br />

eine gewisse Zeit ausübt. Ein großer<br />

Schritt in die richtige Richtung ist<br />

jedenfalls damit getan, dass es zu<br />

strukturellen Veränderungen in den<br />

einzelnen Berufsbildern kommt und<br />

diese für junge Menschen attraktiv<br />

macht. Aus der Pflegehilfe ist zum<br />

Beispiel die Pflegeassistenz geworden.<br />

Diese Ausbildung ist sehr fundiert und<br />

es gibt auch genug Ausbildungsstätten.<br />

Ich stehe jungen MitarbeiterInnen in<br />

der Pflege sehr positiv gegenüber. Sie<br />

sind motiviert und bringen neuen<br />

Schwung hinein. Es ist für mich wichtig,<br />

die Ideen der jungen Menschen<br />

auch wahrzunehmen und sie in die<br />

Verantwortung miteinzubeziehen. Dies<br />

ist auch in der Ausbildung die Herausforderung<br />

– den jungen Menschen zu<br />

sehen, zu verstehen, warum er die<br />

Motivation hat, diesen, nach wie vor<br />

für mich wunderbaren Beruf zu erlernen<br />

und auszuüben.


12<br />

EINER VON AUSSEN<br />

Den Tatsachen<br />

auf der Spur<br />

Raimund Löw berichtet aus der ganzen Welt<br />

und informiert in seinen Fernsehbeiträgen und<br />

Zeitungsartikeln sowie auf seinem Blog über aktuelle<br />

Ereignisse aus Politik und Wirtschaft.<br />

Den kenn‘ ich doch! Ist er ein Schauspieler? Eher<br />

nicht. Aber schon aus dem Fernsehen, gell?! So geht<br />

es vielen, die Raimund Löw auf der Straße begegnen.<br />

Sein Gesicht ist bekannt und gewohnt. Seit Jahrzehnten<br />

gehört der erfahrene Fernsehjournalist zum „ORF-Inventar“.<br />

Für den öffentlich rechtlichen Sender berichtet er seit den<br />

1980er Jahren aus dem Ausland, zuletzt aus dem Reich der<br />

Mitte, China. Mit den Jahren hat der studierte Historiker<br />

wohl eine Art seismografische Wahrnehmung für Trends in<br />

der Weltpolitik entwickelt. Auf seinem Blog loew.at<br />

analysiert er regelmäßig Geschehnisse rund um den Erdball<br />

und schafft es, verschiedene Entwicklungen miteinander in<br />

Verbindung zu setzen. Als erfahrener Auslands-Reporter<br />

behält der Wiener wohl gerne das Große und Ganze im Blick.<br />

Länder gäbe es noch viele, sagt er im Interview, in denen<br />

man als Auslandskorrespondent noch nicht war und wo man<br />

noch hinmüsste.<br />

Was Trump für die Welt bedeutet<br />

Löws Reise geht derzeit woanders hin: „Es reizt mich, herauszukriegen,<br />

was sich in dieser chaotischen Welt tut. Die Frage<br />

ist, wie wir in unseren liberalen Gesellschaften und Demokratien<br />

mit autoritären und nationalistischen Tendenzen umgehen.<br />

Wie setzt sich die Welt mit etwas auseinander, das es<br />

überhaupt noch nie gegeben hat? Mit einem amerikanischen<br />

Präsidenten, der ein autoritärer Demagoge, Nationalist ist?“,<br />

so Löw. Unter amerikanischen Politikwissenschaftern werde<br />

gerade diskutiert, ob das nicht eigentlich eine Art Faschismus<br />

der modernen Zeit sei. „Man muss immer vorsichtig sein mit<br />

Begriffen aus der Vergangenheit. Aber Trump ist sicherlich ein<br />

politisches Phänomen, das die liberale Demokratie, wie wir sie<br />

kennen, in Frage stellt.“ Dazu komme China als aufsteigende<br />

Weltmacht. „Ich denke, das sind derzeit für uns alle, die wir<br />

mit ein bisschen Erfahrung auf die österreichische und internationale<br />

Entwicklung schauen, die Hauptfragen.“<br />

Ein populistischer US-Präsident, der mit lockerem Daumen<br />

seine „alternativen Fakten“ twittert, sorgt für eine Trendwende<br />

in vielen europäischen Ländern hin zu autoritären Systemen.<br />

Viele sehen die demokratischen Werte, die in den vergangenen<br />

Jahrzehnten erobert wurden, schwer unter Beschuss. Journalist-<br />

Innen und BerichterstatterInnen können dies mit beruflicher<br />

Neugier und kritischer Distanz betrachten. Aber wie sieht das<br />

der Mensch und Bürger Raimund Löw, der in dieser Welt lebt?<br />

Pessimist? Mitnichten.<br />

Ist er hin und wieder gefährdet, zum Zyniker zu werden oder<br />

dem Pessimismus zu verfallen? „Wenn man sieht, dass es<br />

Auseinandersetzungen gibt, dann hilft einem das auch, mit<br />

düsteren Nachrichten umzugehen. Es zeigt sich ja auch, dass<br />

es viele Kräfte gibt, die sich den unangenehmen Erscheinungen<br />

entgegenstellen und das, was wir im Bereich der Menschenrechte,<br />

der demokratischen Freiheiten in den letzten<br />

Jahrzehnten errungen haben, zu verteidigen. Und das ist<br />

Fotos: Attila Kisbenedek/AFP/picturedesk.com, Aleksandra Pawloff


13<br />

etwas, das einen immer zuversichtlich machen kann“, lässt<br />

Löw Optimismus durchklingen. Er erkennt eine erstaunliche<br />

Entwicklung in Europa, wo auch in Ländern, die ins nationalistische<br />

Fahrwasser gekommen sind, etwa Ungarn, Polen oder<br />

Rumänien, plötzlich eine sehr lebendige Zivilgesellschaft<br />

entsteht. „In diesen Ländern hat es Straßendemonstrationen<br />

mit Europafahnen gegeben! Das zeigt, es gibt eine Zivilgesellschaft,<br />

die nicht tot ist. Solange es möglich ist, Trends, die<br />

menschenrechtsfeindlich und autoritär sind, umzukehren,<br />

solche Entwicklungen zu stoppen, solange ist die Sache nicht<br />

gegessen.“ ◄<br />

Oben: Am 10. April 2017 demonstrierten in Budapest Tausende gegen das<br />

umstrittene neue Hochschulgesetz sowie gegen ein geplantes Gesetz mit<br />

schärferen Auflagen gegen NGOs.<br />

Rechts: ORF-Mitarbeiter Raimund Löw vertraut auf die Zivilgesellschaft, die<br />

autoritären Strömungen etwas entgegenzusetzen hat.


14<br />

Cornelia Bruell (41) ist praktizierende Philosophin in<br />

Nieder österreich. Die studierte Historikerin, Politikwissenschafterin<br />

bietet seit 2016 unter ihrem Firmen namen<br />

„PHILOSKOP“ nicht nur philosophische Wanderungen,<br />

sondern auch Einzel gespräche, Philosophieren mit Kindern,<br />

sowie philosophische Seminare und Dialoge mit Gruppen,<br />

einen PHILO SLAM und einen philosophischen Salon an.<br />

Mehr unter www.philoskop.org<br />

SPIRITUELLES FITNESSCENTER<br />

Philosophisches Wandern<br />

Wird der Körper bewegt, passiert es auch eher, dass der Geist bewegt wird. Alles, was wir mit<br />

den Sinnen erfahren, beeinflusst auch unser Denken. Und das verschränkt sich dabei so, dass<br />

plötzlich eine ganz andere Art der Reflexion möglich wird. Wenn wir zu zweit jeweils eine<br />

Etappe miteinander gehen, tauschen wir uns nicht nur über eine bestimmte philosophische<br />

Fragestellung aus, sondern lernen die Biografie des anderen kennen.<br />

1 Der Weg als Ziel<br />

Zu einer philosophischen Wanderung treffen sich Menschen,<br />

die sich von einem bestimmten Thema angesprochen fühlen.<br />

Bevor wir loswandern, setzen wir Schwerpunkte, wie zum<br />

Beispiel „Liebe und Freundschaft“ oder „Der Sinn und die<br />

Sinne“. Zu diesen Themen treffen wir uns dann. Gemeinsam<br />

mit einem anderen Philosophen, Kai Kranner, gebe ich der<br />

Gruppe, die meist zwischen zehn und 15 Menschen umfasst,<br />

Inputs, die aus der Philosophie kommen. Dann starten wir die<br />

Wanderung. Meistens haben wir auch Zitate oder kürzere<br />

Textausschnitte mit dabei. Zusammen wird eine kürzere<br />

Passage gelesen und dann wird in der ersten Etappe, das ist<br />

ungefähr eine Stunde, dazu gewandert. Zwei Menschen<br />

führen zu einem Thema und zu einer Frage, die wir stellen,<br />

einen Dialog. Innerhalb der Gruppe wird immer wieder<br />

gewechselt, so dass mit jedem einmal ein Gespräch geführt<br />

werden kann. Zwischen diesen Etappen kommen wir wieder<br />

zusammen, reflektieren kurz gemeinsam darüber und<br />

anschließend geben wir den nächsten Input. Übernachtet<br />

wird in einer Hütte, wo es abends dann in größerer Runde<br />

Kamingespräche gibt.<br />

2 Bewegung: Geist und Körper im Einklang<br />

Wir gehen davon aus, dass der Körper eine ganz wichtige<br />

Rolle für das Denken spielt. Dieses Zusammenwirken ist<br />

zentral. Und wer körperlich in Bewegung ist, kann auch<br />

leichter seinen Geist in Schwung bringen. Viele Menschen<br />

finden das tatsächlich sehr anregend. Es geht auch darum,<br />

den Blick gemeinsam nach vorne zu richten. Das wirkt sich<br />

auch auf die Gespräche aus. Die Weite, der Horizont, all das<br />

macht gedanklich offener, freier und bewegter. Gemeinsam<br />

wird ein Stück miteinander gegangen. Das birgt viel Dynamik<br />

und Zweisamkeit und es ist für viele eine angenehmere<br />

Gesprächssituation. Dadurch werden die Dialoge manchmal<br />

ein bisschen einfacher.<br />

3 Natur als Lehrmeisterin<br />

Es gibt ja auch in der Philosophie Natur- und Leibphilosoph-<br />

Innen, die die Natur als Lehrmeisterin bezeichnet haben, weil<br />

dort besonders durch den Körper und die Sinne Leben spürbar<br />

ist – Zyklus, Entstehen, Vergehen. Es wirkt alles durch die<br />

Sinne und über den Körper hinein ins Denken. Gerade in der<br />

Antike war das Zyklische der Natur mit dem philosophischen<br />

Denken noch viel enger verknüpft als heute. Aber auch Hegel<br />

sprach von der „begreifenden Betrachtung“ der Natur – über<br />

diese Beobachtung können wir zu gewissen Einsichten kommen.<br />

Heute betont Gernot Böhme die Bedeutung der Natur für<br />

das Spüren bestimmter Atmosphären und die Wahrnehmung<br />

des Leibes als die eigene Natur – all das lässt sich beim philosophischen<br />

Wandern eindrucksvoll erfahren. ◄<br />

Fotos: plainpicture/Tilby Vattard, David Visnjic


15<br />

IM AUGENBLICK<br />

Diese<br />

Aprilabende<br />

Diese Unruhe im Frühling, diese<br />

Sehnsucht, die eine Erfüllung sucht,<br />

und der Wunsch zu fliegen.<br />

Text: Susanne Niemeyer, Illustration: Stefanie Harjes<br />

Es wird Frühling. Ich merke das, und<br />

ich meine nicht die Knospen und<br />

die Narzissen und all dies. Ich spüre es,<br />

es steckt mir in den Knochen. Plötzlich<br />

taucht eine Sehnsucht auf, die nicht<br />

einmal die dicke Schicht aus Lebkuchen<br />

und Dezembergemütlichkeit endgültig<br />

hat begraben können. Es ist wie mit<br />

dem Schnee. Er taut, und darunter<br />

kommt alles wieder zum Vorschein.<br />

Nur, was fängt man an mit so einer<br />

Sehnsucht, die einen hinaustreibt,<br />

ohne ein Ziel zu nennen? Denn genau<br />

so ist es: Jedes Jahr im April fühle ich<br />

mich wie ein liebeskranker Teenager,<br />

der nicht einmal sagen kann, ob es Jule<br />

oder Luise ist, nach der er sich sehnt.<br />

Schließlich bin ich nicht fern der<br />

Heimat, kein geliebter Mensch ist in<br />

den letzten Monaten gestorben (zum<br />

Glück!). Ich bin im Großen und Ganzen<br />

gern, wo ich bin. Und trotzdem: Etwas<br />

zieht mich. Ich will hinaus. Will die<br />

feuchte Abendluft riechen. Die Erde,<br />

deren Duft jetzt ganz anders ist als im<br />

Winter oder im Herbst. Ich halte nach<br />

Schwalben Ausschau. Alles scheint<br />

möglich an diesen Aprilabenden, alles<br />

scheint offen. Als hätte mich jemand<br />

aus dem Winterschlaf geweckt. Jetzt ist<br />

es Zeit für die erste Wanderung, und<br />

das Zelt lockt, obwohl ich weiß, dass die<br />

Nachtfröste sich noch an den Winter<br />

klammern.<br />

Aber das ist nicht alles. Meine Sehnsucht<br />

geht über das Blühen und Grünen<br />

hinaus. Es reicht nicht, einen Strauß<br />

Die Autorin<br />

Susanne Niemeyer lebt in Hamburg.<br />

Sie schreibt Essays und Reportagen,<br />

Kurzformen und Lyrik – über Gott<br />

und die Welt. Auf ihrer Webseite<br />

www.freudenwort.de gibt es einen<br />

„Engelimbiss“: jede Woche ein Wort<br />

aus der Bibel, für unterwegs, zum<br />

Mitnehmen und Wohlschmecken.<br />

Blumen zu kaufen oder einen pastelligen<br />

Frühlingspullover. Die Ostereier in<br />

den Schaufenstern lassen mich kalt. Zu<br />

jeder Sehnsucht gibt es ein Angebot,<br />

das mir zuflüstert: „Ich stille dich. –<br />

Mach einen Yogakurs oder kauf einen<br />

Bewegungszähler. Lies ein Einrichtungsmagazin,<br />

bestell Bettwäsche mit<br />

Punkten. Hör auf deine innere Stimme.<br />

Wir haben die Antwort.“ Aber so ist es<br />

nicht. Echte Sehnsucht lässt sich damit<br />

nicht abspeisen. Es ist, als würde sie<br />

mir zurufen: „Lass dich nicht einlullen.<br />

Wach auf. Zieh aus. Erblühe! Das ist das<br />

Leben. Verpass es nicht.“ An solchen<br />

Abenden ist der Himmel rosa, und ich<br />

So geht’s:<br />

stelle mir vor, wie es wäre, zu fliegen.<br />

Aber nur kurz, wirklich nur ganz kurz.<br />

Alles andere wäre gefährlich. Denn<br />

Sehnsucht ist nicht rosarot. Sie ist kein<br />

Weichzeichner. Sie hat eine andere<br />

Seite, nur die Nüchternen sind ihr<br />

gewachsen. Sehnsucht weist über sich<br />

selbst hinaus. Dazu ist sie da. Sie ist<br />

nicht das Ziel, sie ist der Weg.<br />

Wenn Sie jetzt fragen, was denn das für<br />

ein Ziel sei, dann haben Sie mich. Denn<br />

ich weiß es nicht. Es ist kein Ort, den<br />

ich erreichen kann. Es ist keine Leistung,<br />

die ich erbringen muss. Ich kann<br />

es nicht buchen, ich kann es nicht<br />

kaufen. Nicht einmal Google kennt es.<br />

Ich würde es Erfüllung nennen, tiefe<br />

Erfüllung, die das Leben bereithält.<br />

Nicht ständig und nicht überall. Aber<br />

dann und wann, Augenblicke, in denen<br />

der Himmel offen steht.<br />

Und darum bleibe ich unruhig an<br />

diesen Aprilabenden, halte Herz und<br />

Augen offen und ziehe los. Wie die<br />

Schwalben. ◄<br />

Alles beginnt mit der Sehnsucht, immer ist im Herzen<br />

Raum für mehr. (Nelly Sachs)<br />

Bleib nüchtern und suche, was dich stillt.


16<br />

1<br />

SKIZZEN AUS DEM LEBEN<br />

Konflikte<br />

auf Augenhöhe lösen<br />

Agieren ist besser als Reagieren. Hinschauen besser als Wegschauen. Gemäß diesem<br />

Motto wird im Schulzentrum der <strong>Kreuzschwestern</strong> Linz auf Präventionsmaßnahmen<br />

bei Cyber-Mobbing gesetzt. Ausgebildete Peer-MediatorInnen helfen dabei.<br />

WWW – es sind nur drei Buchstaben,<br />

die unsere Welt zum Dorf<br />

machen und die uns fernen Ländern<br />

und unbekannten Kulturen näher<br />

bringen. Das World Wide Web und seine<br />

sämtlichen „Empfangsgeräte“ sind<br />

nicht mehr aus unserer Realität wegzudenken.<br />

Umso wichtiger ist es, frühmöglich<br />

auch über die Herausforderungen<br />

der digitalen Welt aufzuklären. Schulen<br />

übernehmen hierbei eine Schlüsselrolle.<br />

Im Speziellen, wenn diese zwei Worte<br />

zum Problem werden: Cyber-Mobbing.<br />

Dessen ist auch Gottfried Dangl, Schulleiter<br />

der AHS und der HLW am Schulzentrum<br />

der <strong>Kreuzschwestern</strong> Linz,<br />

gewahr. „Bei uns, wo alle Altersstufen<br />

vom Kindergartenkind bis zu den MaturantInnen<br />

durchlaufen werden können,<br />

Als Schulleiter der AHS und der HLW am<br />

Schulzentrum der <strong>Kreuzschwestern</strong> Linz setzt<br />

Gottfried Dangl sich für Fairness ein.<br />

werden altersgemäß Maßnahmen<br />

gesetzt, die Cyber-Mobbing thematisieren<br />

und in denen Prävention groß<br />

geschrieben wird“, so Dangl.<br />

Aktiv werden<br />

Beispiele sind Workshops, die von<br />

offiziellen Stellen (zum Beispiel von der<br />

Kinder- und Jugendanwaltschaft KiJa)<br />

angeboten werden. Hier werde der<br />

Umgang mit neuen Medien inklusive<br />

der rechtlichen Grundlagen aufgearbeitet.<br />

In der HLW mit Ausbildungszweig<br />

Kommunikations- und Mediendesign<br />

entstanden im Vorjahr drei Filmbeiträge<br />

über Cyber-Mobbing für die KiJa. Einen<br />

besonderen Schwerpunkt bildet die<br />

Ausbildung so genannter „Peer-<br />

MediatorInnen“, sprich Gleichaltriger,<br />

Fotos: Daniela Köppl


17<br />

2<br />

1. Peer-Mediation macht Spaß und<br />

fordert enormes Engagement.<br />

2. „Frau Professor“ Martha Humer<br />

bildet die Peers aus und steht mit<br />

Rat und Erfahrung zur Seite.<br />

3<br />

3. Unter sich: Die Schülerinnen<br />

Sara und Julia sprechen vor der<br />

Klasse über Cyber-Mobbing.<br />

4. Die Begegnung auf Augenhöhe<br />

ist das Erfolgsrezept bei Konfl iktlösung<br />

von SchülerInnen für SchülerInnen.<br />

die auf Augenhöhe und in derselben<br />

Sprache kommunizieren. Ausgebildet<br />

werden die Peers von Martha Humer, die<br />

in der AHS der <strong>Kreuzschwestern</strong> Linz<br />

unterrichtet. „In Zusammenhang mit<br />

den Peers hat sich gezeigt, dass sich<br />

Kinder mehr öffnen, wenn Lehrpersonen<br />

nicht anwesend sind“, so Humer. Gleichaltrigen<br />

wird offenbar nicht nur mehr<br />

vertraut, was das Know-How in Sachen<br />

Snapchat und WhatsApp betrifft, sondern<br />

auch Lösungskompetenz zugetraut.<br />

Konflikte lösen<br />

Derzeit hat Humer eine neue Truppe am<br />

Start. „Die ‚Profis‘ der letzten Jahre<br />

haben bereits maturiert, momentan<br />

sind fünf Schülerinnen als Peer-Mediatorinnen<br />

aktiv.“ Wenn es auch derzeit<br />

keinen akuten Anlassfall von Cyber-<br />

Mobbing in der Schule gäbe, sei es<br />

wichtig, für den Ernstfall vorbereitet zu<br />

sein. „Wir können unsere Ausbildung ja<br />

auch in anderen Konflikten einsetzen“,<br />

zeigt sich HLW-Schülerin Julia (16)<br />

motiviert. Sara besucht die 3. Klasse der<br />

AHS und berichtet, dass ihre SchulkollegInnen<br />

das Angebot „positiv aufgenommen<br />

haben und sehr interessiert“<br />

seien.<br />

„Ich freue mich, dass die neuen Peers<br />

engagiert und hilfsbereit ans Werk<br />

gehen, immerhin findet die Ausbildung<br />

in der Freizeit statt“, so Humer. Die<br />

Lösung müsse immer von den Konfliktparteien<br />

kommen. „MediatorInnen<br />

können nur begleiten“, betont sie. ◄<br />

4


18<br />

SISTERS ACT<br />

Die richtige<br />

Formel ist Liebe<br />

Schwester Zsuzsa Viszlay lehrt bei den<br />

Elisabethinen in Budapest an einer<br />

Schule für Beeinträchtigte Mathematik,<br />

Physik und Religion. Wichtiger als das<br />

Rechnen sind für die Kinder allerdings<br />

Zuwendung und Nähe.<br />

Mehr als eine Schule. Hier kümmert sich Sr. Zsuzsa<br />

Viszlay mit ganz viel Herz um ihre Schützlinge.<br />

Kinderstimmen und Kinderlachen,<br />

das sind die Geräusche, die<br />

Schwester Zsuzsa in ihrem Arbeitsalltag<br />

begleiten. Seit einem Jahr arbeitet<br />

die 51-jährige Ungarin in einer Schule<br />

für Kinder mit multiplen Beeinträchtigungen.<br />

Ihre SchülerInnen unterrichtet<br />

sie in den Fächern Mathematik, Physik<br />

und Religion. „Da viele in meiner<br />

Klasse blind oder stark sehbeeinträchtigt<br />

sind, gibt es keinen herkömmlichen<br />

Unterricht“, so die studierte<br />

Naturwissenschafterin, die ihre<br />

Ordens ausbildung in Baden-Württemberg<br />

gemacht hat. „Wir arbeiten mit<br />

Hilfsmitteln wie dem Abakus und mit<br />

der Brailleschrift“, erzählt sie aus dem<br />

Alltag. Die Brailleschrift sei für sie<br />

nicht ganz einfach und sie übe momentan<br />

selbst noch den Umgang<br />

damit, erzählt die überaus engagierte<br />

Kreuzschwester beherzt.<br />

Die größte Herausforderung sieht sie in<br />

der Unterschiedlichkeit der Bedürfnisse<br />

der SchülerInnen. „Es gibt Kinder, die<br />

nicht sehen können oder nur schlecht,<br />

die anderen können nicht reden,<br />

weitere nicht gehen. Und viele sind<br />

auch geistig beeinträchtigt.“ Das<br />

fordert viel Feingefühl und Geschick im<br />

Planen und Strukturieren des Unterrichts.<br />

Schwester Zsuzsas Konzept<br />

dabei ist, auf die jeweiligen Stärken der<br />

Kinder zu setzen. „Für die, die mit den<br />

Augen Probleme haben, ist Musik sehr<br />

wichtig. Ich spiele viel Gitarre und<br />

dazu singen wir Lieder, durch die ich<br />

etwas vermitteln kann.“<br />

Eine andere große Gruppe von Kindern,<br />

die Schwester Zsuzsa in ihrer<br />

Obhut hat, ist geistig beeinträchtigt<br />

und kann kaum sprechen. „Diese<br />

Schützlinge lehre ich aber nicht<br />

Mathematik, sondern Religion. Hier<br />

muss der Unterricht sehr einfach und<br />

kreativ sein.“ Ihre Aufgabe als Lehrerin<br />

ist, dass die Kinder trotz ihrer<br />

Beeinträchtigung Chancen zum Lernen<br />

bekommen. Hauptsächlich gehe<br />

es aber um menschliche Zuwendung.<br />

„Für diese Kinder ist es am wichtigsten,<br />

dass sie ein offenes Herz und<br />

Liebe spüren. Zärtlichkeit in der<br />

Kommunikation, das brauchen sie<br />

ganz dringend.“ ◄<br />

Schwester Zsuzsa Viszlay folgt bei den Elisabethinen in Ungarn ihrer Berufung und lehrt beeinträchtigten<br />

Kindern Rechnen, Physik und Religion.<br />

Fotos: beigstellt, Maria Kirchner


19<br />

SISTER’S LIFE<br />

Schwester<br />

Christine<br />

macht sich einen Reim drauf<br />

Seit früher Kindheit spielen Geschichten eine<br />

große Rolle in Schwester Christine Koretics<br />

Leben. Über ihre ausgeprägte Fantasie und<br />

ihr Sprachgefühl erzählt sie hier.<br />

„Wir bleiben nicht auf Vergänglichem hocken, wir machen<br />

uns freudig auf die Socken! Wir folgen Christus, der ist<br />

Weg, Wahrheit und Leben und will ewiges Glück uns<br />

geben!“ – Was hat es mit diesem Spruch auf sich?<br />

Den habe ich gedichtet! Das war für ein Glaubenvertiefungsseminar,<br />

das ich für Blinde gehalten habe.<br />

Reimen Sie gerne?<br />

Ja, ja. Seit meiner frühen Kindheit habe ich Gedichte<br />

gemacht. Früher war ich stets gefragt für Geburtstage,<br />

Namenstage und Festtage.<br />

Und das tun Sie auch heute noch?<br />

Genau, ich tu es auch heute noch. Manchmal dichte ich den<br />

Text zu bekannten Melodien um, wie „Oh Tannenbaum“. Das<br />

muss oft herhalten, weil die Melodie gut ins Ohr geht.<br />

Lesen Sie auch gerne?<br />

Sehr gerne sogar. Als Kind habe ich jeden Tag ein Buch<br />

gelesen und die Schwester in der Pfarrbibliothek zur<br />

Verzweiflung gebracht, weil sie nicht mehr wusste, welche<br />

Bücher sie mir noch geben soll. Meine Mama hat immer<br />

gesagt, „Du kannst ja gar nichts davon haben, wenn du so<br />

schnell liest.“ Ganz hat das nicht gestimmt, denn man<br />

bekommt ein großes Sprachgefühl.<br />

Ist das auch für Sie als Kreuzschwester praktisch?<br />

Es ist wichtig, dass man sich so ausdrückt, dass der andere<br />

einen verstehen kann und dass man auch hinhören kann,<br />

was der andere meint. Auf dem Gebiet lernt man immer<br />

noch dazu.<br />

Wie war es für einen Bücherwurm wie Sie, als Sie erstmals<br />

die Bibel gelesen haben?<br />

Ich hatte einen Religionslehrer in der Volksschule, der uns<br />

die Bibel sehr plastisch vorgeführt hat. Wenn er vom<br />

ägyptischen Josef erzählte, hat man direkt gerochen, wie es<br />

dort war. Ich hatte immer einen fantasievollen Umgang mit<br />

Zur<br />

Person:<br />

Schwester Christine Koretic<br />

(75) wurde 1943 als dritte von<br />

vier Töchtern in Vorarlberg<br />

geboren. Bis zu ihrem Eintritt ins<br />

Kloster Hall im Jahr 1962 war sie<br />

in der Handelsschule Feldkirch angestellt. In Hall<br />

besuchte sie die Krankenpfl egeschule, um Krankenschwester<br />

zu werden. Nach einer 26-jährigen Unterbrechung<br />

– sie landete als „Aushilfe“ in der Buchhaltung –<br />

stieg sie wieder in die Krankenpfl ege ein. 2017 wurde<br />

ihr die Gemeinschaft in der Privatklinik Hochrum anvertraut.<br />

Dies sei die für ihr Alter schönste Aufgabe, die<br />

sie sich vorstellen kann. Hier kann sie ihren Humor, und<br />

was ihr sehr wichtig ist, Wertschätzung und Anerkennung,<br />

einbringen.<br />

der Bibel und bin voll dabei, wenn die, die darin<br />

vorkommen, Fehler machen. Dann suche ich, wo das<br />

in mir auch vorhanden sein könnte.<br />

Fehler machen das Menschsein auch aus.<br />

Ja, und man lernt am ergiebigsten aus den eigenen!<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Bitte sehr. Aber Sie haben mich noch gar nicht nach meinen<br />

Hobbys gefragt!<br />

Das möchte ich schon noch wissen ...<br />

Ich gehe so gern auf den Berg! Das ist für mich tatsächlich<br />

ein Überlebenselixier.<br />

Was fühlt man, wenn man oben steht?<br />

Man sieht die Herrlichkeit und bekommt ein Gefühl von<br />

Gottes großer Güte und Allmacht. ◄


20<br />

LEBENSSCHULE<br />

Wollen, brauchen, haben<br />

Die Schuldnerhilfe OÖ hat gemeinsam mit den<br />

<strong>Kreuzschwestern</strong> Linz ein neues Projekt<br />

umgesetzt. Durch Prävention in Schulen und<br />

Kindergärten soll frühzeitig auf die<br />

Konsumgesellschaft vorbereitet werden.<br />

Die Zielgruppe ist der Schlüssel<br />

zum Erfolg. Das ist für die<br />

MitarbeiterInnen des Instituts<br />

Finanzkompetenz der Schuldnerhilfe<br />

OÖ ganz klar. Mit Präventionsarbeit an<br />

Schulen gibt es bereits viele positive<br />

Erfahrungen. Jetzt geht man auch in<br />

die Kindergärten. Denn es kann nicht<br />

früh genug auf die Begehrlichkeiten<br />

der Konsumgesellschaft aufmerksam<br />

gemacht werden. Die Werbung zielt<br />

immer stärker auf junge Konsument-<br />

Innen ab und weckt dabei Wünsche<br />

und Bedürfnisse, die im schlimmsten<br />

Fall in die Schuldenfalle führen können.<br />

Hier gilt es anzusetzen, die Kinder<br />

in Sachen Finanzbildung fit zu machen<br />

und eine Bewusstseinsbildung zu<br />

erreichen. „Wenn der Brunnenrand<br />

etwas höher gemauert ist, ist die Gefahr,<br />

hineinzufallen, nicht so groß“,<br />

Schwester Maria Regina Scherrer<br />

stellt ihr Know-How zur Verfügung.<br />

zeichnet Ferdinand Herndler, Geschäftsführer<br />

der Schuldnerhilfe OÖ, ein<br />

aussagekräftiges Bild. Um den Brunnenrand<br />

bereits im Kleinkindalter<br />

höher zu mauern, hat die Schuldnerhilfe<br />

OÖ im Auftrag des Sozialministeriums<br />

unter dem Titel „Will ich?<br />

Brauch ich? Hab ich“ Materialien für<br />

ElementarpädagogInnen erarbeitet. Bei<br />

der Umsetzung des Vorhabens haben<br />

der Übungskindergarten und die BAfEP<br />

des Schulvereins der <strong>Kreuzschwestern</strong><br />

Linz ihre Expertise zur Verfügung<br />

gestellt. „Es ist ganz wichtig, dass wir<br />

dieses schwierige Thema für unsere<br />

Zielgruppe herunterbrechen, damit sie<br />

es auch verstehen“, so Thorsten Rathner,<br />

der Leiter des Fachbereichs<br />

Schuldenprävention.<br />

Bewusstseinsbildung<br />

Die Schuldnerhilfe OÖ erreicht mit<br />

ihren Bildungsangeboten 9000 Menschen<br />

pro Jahr. Sollen die Workshops<br />

und Kurse von Erfolg gekrönt sein,<br />

müssen sie nah an der Zielgruppe sein<br />

und direkte Anknüpfungspunkte in<br />

deren Lebenswelt finden. Ohne erhobenen<br />

Zeigefinger Konsequenzen aufzeigen,<br />

das hat man sich auf die Fahnen<br />

geheftet. „Der Umgang mit dem Thema<br />

Konsum im Kleinkindalter ist für uns<br />

neu, die Begrifflichkeiten und didaktischen<br />

Materialien waren kaum vorhanden“,<br />

gibt Schwester Maria Regina<br />

Scherrer, Abteilungsvorständin in der<br />

BAfEP zu. „Aber es ist schön, dass wir da<br />

mitarbeiten konnten. Da sind wir echte<br />

PionierInnen.“ Dass Schulden-Prävention<br />

bereits im Kindergarten relevant<br />

ist, davon ist Schwester Maria Regina<br />

jedenfalls überzeugt: „Der Gruppendruck<br />

fängt schon früh an.“ Auch der<br />

Pädagoge Johann Nussbaumer von der<br />

Schuldnerhilfe OÖ bläst ins gleiche<br />

Horn: „Auch bei den Drei- bis Sechsjährigen<br />

geht es bereits um Statussymbole,<br />

wenn auch andere als das iPhone X.“<br />

Das beginne bei scheinbaren Kleinigkeiten<br />

wie der Milchschnitte, die manche<br />

als Jause mitbekommen und hört bei<br />

ferngesteuerten Autos und bestimmten<br />

Kleidungsstücken auf. Für die SchülerInnen<br />

der BAfEP, die angehende ElementarpädagogInnen<br />

sind, war die Beschäftigung<br />

mit Konsumieren und<br />

Verbrauchen auch aus eigener jugendlicher<br />

Sicht spannend. Es ist ein wichtiger<br />

Aspekt des Projektes, die Profis der<br />

Zukunft, die später mit den Kindern<br />

arbeiten werden, aber auch selbst noch<br />

die Zielgruppe sind, für das Projekt ins<br />

Ferdinand Herndler von der<br />

Schuldnerhilfe setzt auf Prävention.<br />

Fotos: Alexandra Grill, Schuldnerhilfe OÖ, Adobe Stock


21<br />

Ein Projekt der Schuldnerhilfe OÖ mit den <strong>Kreuzschwestern</strong> zeigt:<br />

Schuldenprävention beginnt bereits im Kindergarten.<br />

Boot zu holen. Herausgekommen sind<br />

Materialien, die Kinder ganzheitlich und<br />

spielerisch mit Verbraucherbildungsthemen<br />

in Kontakt bringen sollen und für<br />

PädagogInnen kostenlos als Download<br />

verfügbar sind (www.konsumentenfragen.at).<br />

Dazu gehören Bildungsangebote<br />

zu den Themen Achtsamkeit gegenüber<br />

Dingen, Werbung und Marken, Einkaufen<br />

und Fairness und eine Bildermappe.<br />

Die Mappe, die über den Broschürenservice<br />

des Sozialministeriums bestellt<br />

werden kann, besteht aus insgesamt<br />

zwölf farbig illustrierten Grafiken und<br />

ist zur Verwendung für pädagogische<br />

Zwecke in elementaren Bildungseinrichtungen<br />

gedacht.<br />

Elternrolle stärken<br />

Eine nicht zu unterschätzende Rolle<br />

bei der Vorbereitung auf das Leben in<br />

der Konsumgesellschaft kommt natürlich<br />

auch den Eltern und anderen<br />

prägenden Familienmitgliedern zu. Ist<br />

es bei Schuldenfällen von jungen<br />

Menschen praktisch unmöglich, die<br />

Eltern zu erreichen, so gestaltet sich<br />

dies im Kindergarten noch einfacher.<br />

„Je jünger die Kinder, desto mehr sind<br />

die Eltern noch dabei“, bestätigt<br />

Nussbaumer. Und das sei wichtig.<br />

Denn der Kern der Sache sei stets der<br />

Selbstwert. „Was brauche ich, um<br />

mich gut zu fühlen? Oder erfüllen<br />

manche Güter eher kompensatorische<br />

Funktionen?“, so der Pädagoge zu<br />

wichtigen Frage stellungen. Das sieht<br />

Schwester Maria Regina ähnlich und<br />

ortet wiederum einen Auftrag an die<br />

Kindergärten und Schulen. „Der<br />

Selbstwert ist die Basis für alles Weitere<br />

und hier können wir als Institution<br />

so viel tun und erar beiten.“ ◄<br />

Konsum und Schulden: frühzeitige Prävention<br />

Schon im Kindesalter geht es um Geldfragen. Wer hat das meiste<br />

Taschengeld, die tollste Kleidung, das neueste Handy? Ziel der<br />

Überschuldungsprävention der Schuldnerhilfe OÖ ist es, mit dem<br />

Themenbereich „Geld und Schulden“ in der öffentlichen Diskussion zu bleiben<br />

und so eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Geldverhalten anzuregen.<br />

Dies wird durch Bildungsarbeit mit Finanzworkshops und Projektunterricht<br />

vermittelt. Außerdem gibt es Kultur- und Medienprojekte an Schulen und<br />

anderen Bildungseinrichtungen. Als Ratgeber wird Infomaterial zu den<br />

Themen Wohnen, Auto, Handy, Internet und Geld zur Verfügung gestellt.


22<br />

Weiterwachsen<br />

ANGEBOTE DER KREUZSCHWESTERN<br />

Tipp 1<br />

Tipp 3<br />

Neue Wege gehen<br />

Dialog mit dem Islam<br />

Die <strong>Kreuzschwestern</strong> bieten mit dem<br />

Curriculum „Neue Wege gehen“ eine<br />

besondere Seminarreihe an. Es wird<br />

daran gearbeitet, neue Wege zu fi nden<br />

– für sich persönlich, gegenüber den<br />

Mitmenschen, im Beruf und zum Wohle<br />

der Umwelt.<br />

Zielgruppe: Führungskräfte<br />

Modul 1: 12. bis 14.09.<strong>2019</strong> (insgesamt<br />

fünf Module, bis September 2020)<br />

Begleitung durch ein Team aus<br />

ExpertInnen und Provinzrätinnen.<br />

Kosten: Die <strong>Kreuzschwestern</strong><br />

übernehmen alle Kosten inklusive<br />

Vollpension in den Seminarhäusern.<br />

An- und Abreise sind selbst zu bezahlen.<br />

Tipp 1<br />

Sr. Maria Dolores<br />

Lernen Sie den Islam als Religion kennen,<br />

entdecken Sie Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede zu christlichen Religionen.<br />

Aufbauend darauf werden jene praktischen<br />

Fragen beantwortet, die speziell für ein<br />

Krankenhaus wichtig sind (Pfl egerelevantes,<br />

Gender-Fragen, Umgang mit Angehörigen,<br />

Umgang mit dem Tod usw.).<br />

Zielgruppe: alle Interessierten<br />

Referenten: Mag. Dr. Stefan Schlager,<br />

Lic. Murat Başer<br />

Termin: 14.05.<strong>2019</strong>, 16.15 Uhr<br />

Kosten: 10 Euro<br />

(für Klinikum-MitarbeiterInnen frei)<br />

Ort: Klinikum Standort Wels, Vortragssaal<br />

Anmeldung: bis 7. Mai; Klinikum-MA<br />

über das Online-Kursbuch; alle weiteren<br />

Anmeldungen an offi ce@akademiewels.at<br />

Tipp 2<br />

Lebens-, Sterbe- und<br />

Trauerbegleitung<br />

Das Ziel des Hospizlehrgangs,<br />

der diesen Herbst startet, ist die<br />

Auseinandersetzung mit den Themen<br />

Sterben, Tod und Trauer sowie mit<br />

den Erfordernissen der Begleitung<br />

schwerkranker Menschen.<br />

Tipp 2<br />

Roswitha Porinski<br />

INFOS UND ANMELDUNG<br />

Sofern nicht anders angegeben, kontaktieren<br />

Sie für Anmeldungen und Details<br />

das Team der Akademie Wels, o ffi c e @<br />

akademiewels.at; Tel.: +43 7242 350 836.<br />

Weitere Lehrgänge oder Seminare fi nden<br />

Sie unter www.akademiewels.at.<br />

Zielgruppe: Personen aus<br />

Tipp 3<br />

Gesundheitsberufen; aus Familien-,<br />

Behinderten- und Altenarbeit;<br />

Menschen, die ehrenamtlich in der<br />

Hospizbewegung mitarbeiten wollen.<br />

Leitung: Sabine Leithner und<br />

Roswitha Porinski,<br />

akad. Expertinnen Palliative Care<br />

Modul 1: 12. bis 14.09.<strong>2019</strong><br />

(insgesamt fünf Module, bis März 2020)<br />

Kosten: 825 Euro für alle fünf Module,<br />

zzgl. Übernachtung in Modul 1 und 5<br />

Informationen: sabine.leithner@<br />

akademiewels.at; Tel.: +43 7242 415-93730.<br />

Anmeldeschluss ist der 31.07.<strong>2019</strong> Tipp 4<br />

Stefan Schlager<br />

Tipp 4<br />

Den Glauben berühren<br />

„Jessas, Maria und Josef!“ Mit diesem Ausruf<br />

bei freudigen wie leidvollen Ereignissen ist<br />

Rainer Maria Schießler aufgewachsen.<br />

Er begegnet ihm in seiner alltäglichen Arbeit<br />

als Wanderprediger und unkonventioneller<br />

Seelsorger und als Bayerns bekanntester<br />

Kirchen mann und Bestsellerautor. „Gott<br />

zwingt nicht, er begeistert!“, ist Schießlers<br />

Credo, mit dem er die Menschen wieder mit<br />

ihrem Glauben in Berührung bringt. Erschienen<br />

bei Random House GmbH/Kösel Verlag<br />

Fotos: Alexandra Grill, privat (4), Miriam Raneburger, Adobe Stock


Eine<br />

von uns<br />

Lauter<br />

Lieblinge<br />

Liebling 1<br />

Arbeitskolleginnen<br />

Durch meine Arbeit verbringe ich doch eine<br />

beträchtliche Zeit in der Woche mit meinen<br />

Kolleginnen vom Controlling. Da wir uns<br />

mit Respekt und Toleranz begegnen, trägt<br />

das für mich zu einer positiven Stimmung<br />

und einer produktiven Arbeitsweise bei. Wir<br />

Kolleginnen loben uns für gute Arbeit auch<br />

gegenseitig und lachen sehr gerne<br />

miteinander. Ellbogenmentalität gibt es in<br />

unserem „kleinen Team“ nicht und das<br />

schätze ich besonders.<br />

Liebling 2<br />

Karate<br />

Für mich ist es eine<br />

hervorragende Sportart,<br />

um den gesamten Körper<br />

und Geist zu trainieren.<br />

Begonnen habe ich mit<br />

Karate vor zwölf Jahren,<br />

um meine konditionellen Eigenschaften und auch die<br />

koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Ich konnte mir<br />

bereits mehrere Medaillen erkämpfen und habe vor zwei<br />

Jahren die Prüfung zum 2. DAN, mit Schwerpunkt auf<br />

Selbstverteidigung, abgelegt. Meine Trainerin Yasmin<br />

und mein Prüfungspartner Josef vom Karateclub<br />

Gleisdorf, unterstützten mich dabei großartig.<br />

Silvia Gasper-Thiebet, Vorstandsassistentin, ist seit<br />

26 Jahren bei den <strong>Kreuzschwestern</strong> in Graz tätig und sieht Verantwortungsbewusstsein,<br />

Vertrauen und Loyalität als die Grundlage für ein funktionierendes<br />

Arbeitsverhältnis. Sie lebt mit ihrem Mann in der Nähe von<br />

Kirchberg an der Raab und begleitet ihr mittlerweile 18-jähriges Patenkind<br />

intensiv auf dem Weg ins Erwachsenenleben.<br />

Liebling 3<br />

Nähen<br />

„Haute Couture“ – gehobene Schneiderei hat mich in den<br />

vergangenen Jahren immer mehr fasziniert. Das<br />

Arbeiten mit exklusiven Stoffen und das Anfertigen<br />

von schöner Kleidung sind für mich ein fixer<br />

Bestandteil in meiner Freizeit geworden. Voriges Jahr<br />

absolvierte ich deshalb den Kurs Basic für Damenkleidermacher<br />

in Graz. Neben Schnittzeichnen, Materialkunde<br />

und dem Anfertigen von Übungsstücken erhielt ich<br />

auch umfangreiches Wissen durch die Lehrbeauftragten.<br />

Liebling 4<br />

Backen<br />

Ich habe schon als Kind sehr gerne<br />

und viel gebacken, wohl deswegen weil ich „Süßes“ gern<br />

esse. Das Anfertigen einer Hochzeitstorte für 90 Personen<br />

war bisher mein größtes Projekt. Zu erleben, dass ich einen<br />

kleinen, feinen Teil zu einer perfekten Feier beisteuern<br />

konnte, hat mich sehr stolz gemacht.<br />

Und Ihre Lieblinge?<br />

Was ist Ihnen wichtig, womit beschäftigen Sie sich,<br />

was be reichert Ihr Leben? Wir freuen uns, wenn auch Sie<br />

uns an Ihren Lieblingen teilhaben lassen! Das geht ganz<br />

einfach: Sie geben uns Bescheid – und die Redaktion<br />

meldet sich bei Ihnen.<br />

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an<br />

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Einrichtungen in acht österreichischen Bundesländern und in Bayern.<br />

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der <strong>Kreuzschwestern</strong>.

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