Da will ich sein! 02 2019
Das Ennstal-Magazin, Ausgabe 2/2019. In der Sommerausgabe: 40 Jahre FREI.sicht.BAD Großraming, Karl Salcher als Ennstal-Botschafter, Lehre mit Matura im Ennstal möglich, Breitband-Internetausbau und jede Menge Tipps, Unternehmen, Freizeitaktivitäten... für die Region!
Das Ennstal-Magazin, Ausgabe 2/2019.
In der Sommerausgabe: 40 Jahre FREI.sicht.BAD Großraming, Karl Salcher als Ennstal-Botschafter, Lehre mit Matura im Ennstal möglich, Breitband-Internetausbau und jede Menge Tipps, Unternehmen, Freizeitaktivitäten... für die Region!
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FOTO: © Nationalpark Kalkalpen // TEXT: Nationalpark Kalkalpen<br />
Funde<br />
erzählen<br />
ennstal-botschafter<br />
FOTOS: © Susanne Weiss // TEXT: Doris Hollnbuchner<br />
Karl Schildberger<br />
Als „r<strong>ich</strong>tige Traumgegend“ beschreibt der Ternberger <strong>sein</strong>e Region,<br />
die er gerne mit dem Motorrad, dem Oldtimer oder dem Boot erkundet.<br />
Am Ennstal schätzt er vor allem die zahlre<strong>ich</strong>en Freizeitmögl<strong>ich</strong>keiten,<br />
die kulinarischen Köstl<strong>ich</strong>keiten und die perfekte Mischung aus Natur<br />
und Infrastruktur.<br />
ARTEFAKTE IM NATIONALPARK KALKALPEN!<br />
IM NATIONALPARK KALKALPEN KÖNNEN BEI WANDERUNGEN UND BERGTOUREN IMMER WIEDER<br />
HISTORISCHE GEGENSTÄNDE WIE SCHLACHTNÄGEL, HALTERUNGEN FÜR STEIGE UND ANDERES EI-<br />
SENZEUG GEFUNDEN WERDEN. HINTER JEDEM FUND VERBIRGT SICH EINE GESCHICHTE.<br />
<strong>Da</strong>s Gebiet des heutigen Nationalparks war über Jahrhunderte<br />
Lebensgrundlage vieler Generationen von Holzknechten,<br />
Flößern, Köhlern, Bergknappen und Sennerinnen. Nach der<br />
Schließung der Bergwerke, der Waldbahn, dem Rückgang der<br />
Almwirtschaft und der zunehmenden Technisierung in der<br />
Forstwirtschaft kehrte in das Waldgebiet Ruhe ein. In den<br />
folgenden Jahren eroberte die Natur die ehemalig genutzten<br />
Flächen zurück. Geplante Projekte wie Kanonenschießplatz,<br />
Spe<strong>ich</strong>erkraftwerke und jüngst Windkraftanlagen konnten mit<br />
großem Widerstand und Einsatz der heimischen Bevölkerung<br />
abgewehrt werden.<br />
Seit der Gründung des Nationalparks im Jahr 1997 entwickelt<br />
s<strong>ich</strong> das Gebiet im Re<strong>ich</strong>raminger Hintergebirge und Sengsengebirge<br />
zur letzten großen Waldwildnis Österre<strong>ich</strong>s mit einer<br />
enormen Artenvielfalt. Eine Erfolgsgesch<strong>ich</strong>te, die 2017 mit der<br />
Ausze<strong>ich</strong>nung der UNESCO zum ersten Weltnaturerbe Österre<strong>ich</strong>s<br />
gekrönt wurde.<br />
FUNDE ERZÄHLEN!<br />
All diese Epochen haben ihre Spuren hinterlassen: Von Überresten<br />
mächtiger Klausbauwerke, ehemaliger Almhütten oder<br />
Bergwerke bis zu den Auswirkungen gewaltiger Naturereignisse,<br />
Hochwasser und Stürme. Wer aufmerksam durch das Gebiet<br />
wandert, kann die Spuren der Kultur- und Naturgesch<strong>ich</strong>te<br />
entdecken und erleben.<br />
Die Ausstellung „Funde erzählen! Artefakte im Nationalpark<br />
Kalkalpen“ ist bis Ende Oktober im Nationalpark<br />
Besucherzentrum Ennstal zu bes<strong>ich</strong>tigen.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr<br />
Samstag, Sonn- und Feiertag von 9:00 bis 14:00 Uhr<br />
„Ich bin in diesem Haus geboren“, sagt Karl Schildberger stolz, „und woanders<br />
zu leben, war für m<strong>ich</strong> auch nie eine Option.“ <strong>Da</strong>für fühlt s<strong>ich</strong> der<br />
„waschechte“ Ternberger, wie er s<strong>ich</strong> selbst beze<strong>ich</strong>net, viel zu wohl in<br />
<strong>sein</strong>em Heimatort. „Wir sind hier ja praktisch im Paradies, wir müssen es<br />
nur sehen“, ist er überzeugt.<br />
Als Arbeitgeber und Lehrlingsausbildner freut s<strong>ich</strong> der Unternehmer auch<br />
über das große Potenzial, das er arbeitstechnisch für die Region sieht.<br />
„Wir hatten bisher großes Glück, meine Mitarbeiter sind ja quasi alle von<br />
hier.“ Neben der Arbeit ist es ihm aber auch äußerst w<strong>ich</strong>tig, <strong>sein</strong>e Freizeit<br />
auszuschöpfen.<br />
„Die Menschen sollten n<strong>ich</strong>t immer nur dem<br />
Geld nachlaufen, sondern s<strong>ich</strong> einfach mehr<br />
Zeit zum Leben nehmen.“<br />
„Jeden Tag ein Stückchen Himmel“, lautet daher auch das Motto,<br />
dem der Genießer folgt. Dieses Stückchen Himmel holt er<br />
s<strong>ich</strong> entweder wortwörtl<strong>ich</strong>, wenn er mit dem Gleitschirm<br />
in luftige Höhe aufsteigt, bei einer beschaul<strong>ich</strong>en Bootsfahrt<br />
auf der Enns oder auch einfach nur beim gemütl<strong>ich</strong>en<br />
Zusammensitzen mit Freunden in einer der zahlre<strong>ich</strong>en<br />
Gaststätten in der Umgebung. Auch der Schoberstein ist<br />
als Ternberger Hausberg ein allzeit beliebtes Ausflugsziel.<br />
„Meinen ältesten Sohn habe <strong>ich</strong> sogar noch vor<br />
<strong>sein</strong>er Taufe geschnappt und bin mit ihm auf den<br />
Schoberstein gegangen“, lacht der Elektriker.<br />
Funde Erzählen!<br />
Ausstellung Artefakte im Nationalpark Kalkalpen<br />
Abwurfstangen, Knochen, historische Gegenstände und Überreste von Bauxitbergbau<br />
und Holzwirtschaft im heutigen Nationalpark Gebiet – hinter jedem Fund<br />
verbirgt s<strong>ich</strong> eine Gesch<strong>ich</strong>te…<br />
Noch bis<br />
31. Oktober <strong>2019</strong><br />
Nationalpark<br />
Besucherzentrum Ennstal,<br />
4462 Re<strong>ich</strong>raming<br />
Und was wünscht s<strong>ich</strong> ein nach eigenen Angaben<br />
„wunschlos glückl<strong>ich</strong>er“ Mensch für <strong>sein</strong>e<br />
Heimatregion? <strong>Da</strong> denkt er in erster Linie an einen<br />
besseren Anschluss zur Außenwelt oder den<br />
Ausbau der Wanderwege an der Enns. „So kleinere<br />
Attraktionen wären schon w<strong>ich</strong>tig, damit<br />
Leute herkommen und auch hierbleiben.“ Allzu<br />
viel würde er aber n<strong>ich</strong>t verändern wollen. „<strong>Da</strong>s<br />
Ennstal ist lebenswert, so wie es ist.“<br />
"<br />
DA WILL ICH SEIN,<br />
weil hier meine Freunde und Bekannten<br />
leben. Den Lebensabend<br />
auf einer einsamen Insel zu verbringen,<br />
das wäre n<strong>ich</strong>ts für m<strong>ich</strong>.“