blickpunkt-warendorf_20-07-2019
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Kino | Film<br />
Samstag, <strong>20</strong>. Juli <strong>20</strong>19<br />
„Der König der Löwen“<br />
Animation<br />
Fazit: <br />
„Der König der Löwen“ ist Kult.<br />
Seit dem Kinostart 1994 gehört<br />
die Geschichte zu den beliebtesten<br />
Zeichentrickfilmen aus dem Hause<br />
Disney und wurde sogar als Musical<br />
auf die Bühne gebracht. Nun<br />
gibt es eine Neuauflage.<br />
Majestätische Bilder<br />
Neufassung von „Der König der Löwen“<br />
„Der König der Löwen“ ist<br />
zurück. 25 Jahre nach dem<br />
Erfolg des Zeichentrickfilms<br />
kommt die Geschichte erneut<br />
ins Kino.<br />
König Mufasa will<br />
sein Reich an seinen<br />
Sohn Simba<br />
weitergeben. Dabei<br />
kommt ihm<br />
sein Bruder Scar in die Quere,<br />
der selbst auf den Thron spekuliert.<br />
Simba muss nicht nur<br />
lernen, sich zu verteidigen. Er<br />
muss auch seine innere Stärke<br />
finden und ihr vertrauen.<br />
Mit der Neuauflage ist Disney<br />
ein spektakulärer Wurf<br />
gelungen, der neue Maßstäbe<br />
für animierte Filme setzt. Die<br />
weite Savanne, Wasserfälle,<br />
kantige Felsen, sandige Wüsten<br />
und darüber der hohe<br />
Himmel – alles wirkt so, als<br />
wäre der Film mit lebendigen<br />
Tieren mitten in Afrika gedreht<br />
worden. Ist das Animation<br />
oder Wirklichkeit? Genau<br />
diese Frage sollten sich die Zu-<br />
schauer stellen, sagt Regisseur<br />
Jon Favreau, der <strong>20</strong>16 das<br />
Remake von „The Jungle Book“<br />
inszeniert hat.<br />
Selbstverständlich ist es Animation,<br />
denn wildlebende Löwen,<br />
Erdmännchen, Vögel,<br />
Hyänen, Warzenschweine<br />
und andere Steppentiere lassen<br />
sich natürlich nicht darauf<br />
ein, Regieanweisungen<br />
zu befolgen, geschweige denn<br />
das Maul beim Sprechen zu<br />
bewegen. Doch die Illusion ist<br />
nahezu perfekt.<br />
Inspiriert von Naturschauplätzen<br />
in Afrika wurden die<br />
Landschaften am Computer<br />
entworfen, mit der Technik<br />
von Videospielen. So entstanden<br />
fotorealistische, virtuelle<br />
Welten, die das Filmteam<br />
während des Drehs auch tatsächlich<br />
betreten konnte.<br />
Der Effekt ist beeindruckend.<br />
Das Liebliche des Zeichentrickfilms<br />
ist verschwunden<br />
zugunsten eines packenden<br />
Realismus, der die großen<br />
Themen der Handlung noch<br />
stärker hervorhebt: Machtgier,<br />
Eifersucht, Liebe, Hass.<br />
Löwenbaby Simba sieht allerdings<br />
immer noch niedlich<br />
aus mit seinen runden Knopfaugen.<br />
Doch das ist normal,<br />
der meiste Tiernachwuchs<br />
hat diese Wirkung, Kindchenschema<br />
nennt man das. Aufregend<br />
wird es, wenn etwa<br />
Mufasa und sein Bruder Scar<br />
kämpfen. Gewaltige Raubtiere<br />
prallen aufeinander, Szenen<br />
voller Drama und Spannung.<br />
Nicht nur „Hakuna Matata“,<br />
oto: dpa<br />
auch viele andere Songs aus<br />
dem alten Film sind wieder zu<br />
hören, darunter das von Elton<br />
John und Tim Rice komponierte<br />
„Circle of Life“. (dpa)<br />
Chucky<br />
kehrt heim<br />
Horror 2.0: „Child’s Play“<br />
Es ist bemerkenswert,<br />
wie sich in den vergangenen<br />
Jahren das Horror-Genre<br />
ausdifferenziert<br />
hat: Da gibt es die smarten gesellschaftlichen<br />
Kommentare<br />
wie „Get Out“, Düster-Verstörendes<br />
wie „Hereditary“ und<br />
Nostalgie-Neuauflagen wie<br />
„Es“ und „Friedhof der Kuscheltiere“.<br />
Wer noch länger zurückdenkt,<br />
erinnert sich, wie die<br />
„Saw“-Reihe den blutigen<br />
Splatter belebt hat, während<br />
die selbstironischen Teeniereihen<br />
wie „Scream“ etwas<br />
aus der Mode sind. Jetzt<br />
kommt mit „Child’s Play“ ein<br />
Film in die Kinos, der gleich<br />
mehrere dieser Subgenres<br />
verknüpft. Er erzählt die 1988<br />
erstmals veröffentlichte Geschichte<br />
von „Chucky, die<br />
Mörderpuppe“ ein weiteres<br />
Mal und versucht, ihr sowohl<br />
Splatter als auch Satire mitzugeben.<br />
Die Puppe wird Andys Spielgefährtin.<br />
Foto: dpa<br />
Es geht um den Jungen Andy<br />
und seine Mutter Karen Barclay.<br />
Seitdem der Vater die beiden<br />
verlassen hat, ist sie alleinerziehend,<br />
hat aber inzwischen<br />
einen neuen Freund. Sie<br />
arbeitet in einem großen<br />
Supermarkt mit Elektro- und<br />
Spielzeugabteilung, in der<br />
eines Tages ein „Buddi“ zurückgegeben<br />
wird, eine Puppe,<br />
die zum besten Freund ihrer<br />
jungen Besitzer werden soll.<br />
Sie kann ihren Kollegen<br />
überzeugen, dieses eine Exemplar<br />
nicht zu verschrotten<br />
und nimmt es stattdessen mit<br />
heim. Was sie nicht weiß: Ein<br />
Fabrikarbeiter hat die Puppe<br />
umprogrammiert und sämtliche<br />
Sicherheitssoftware entfernt<br />
– und dieser „Buddi“<br />
nimmt es wörtlich, als Andy<br />
sich wünscht, dass Karens<br />
neuer Freund doch bitte verschwinden<br />
soll. (dpa)<br />
„Child‘s Play“<br />
Horror<br />
Fazit: <br />
Alleinerziehende Mutter bringt für<br />
den Sohn eine zurückgebrachte<br />
Spielzeugpuppe mit heim. Diese<br />
entwickelt ein skurriles Eigenleben.<br />
Mutter<br />
allein<br />
zu Haus<br />
Alle Kinder „Ausgeflogen“<br />
Héloïse lebt als alleinerziehende<br />
Mutter in<br />
Paris. Zwei ihrer Kinder<br />
sind bereits ausgezogen.<br />
Als dann auch die jüngste<br />
Tochter Jade das Nest verlassen<br />
will, scheint die Single-<br />
Frau fast in Panik zu geraten.<br />
Hin und her gerissen zwischen<br />
ihrem Job als Chefin<br />
eines Restaurants, der Sorge<br />
um ihren kranken Vater und<br />
dem Wohlergehen ihrer Kinder,<br />
gerät das sowieso schon<br />
turbulente Leben von Héloïse<br />
aus dem Gleichgewicht.<br />
Lisa Azuelos, Regie und Drehbuch,<br />
hat mit „Ausgeflogen“<br />
einen Film über zeitlose Fragen<br />
wie Erwachsenwerden,<br />
Abnabelung, Loslassen, Familie<br />
und die erste Liebe gemacht.<br />
Nichts wirklich Neues<br />
und mit manchmal kitschigen<br />
Bildern, ein paar Gags gibt<br />
es aber auch.<br />
Das Werk, das im Original<br />
„Mon Bébé“ heißt, hat viel mit<br />
dem Leben der Regisseurin zu<br />
tun: Auch eine Tochter Azuelos<br />
bewarb sich an einer Uni<br />
in Kanada, und genau wie Héloïse,<br />
gespielt von Sandrine<br />
Kiberlain, in „Ausgeflogen“<br />
fängt die Mutter an, geradezu<br />
manisch Erinnerungen mit<br />
dem Handy festzuhalten. Die<br />
Rolle Jades spielt konsequenterweise<br />
Azuelos wirkliche<br />
Tochter Thaïs Alessandrin.<br />
In „Ausgeflogen“ geht Héloïse<br />
mit ihrer ständigen Filmerei<br />
Jade gewaltig auf die Nerven,<br />
auch die ältere Tochter<br />
Lola (Camille Claris) wundert<br />
sich, denn bei ihrem Auszug<br />
war die Mutter anscheinend<br />
deutlich cooler. Héloïse entgegnet,<br />
da habe sie ja auch<br />
noch zwei Kinder übrig gehabt.<br />
Die Zeitebenen verschwimmen<br />
immer wieder:<br />
Einmal sitzt die ganze Familie<br />
am Tisch, die Eltern verkünden<br />
ihre Trennung. Héloïse<br />
kuschelt mit Sohn Theo und<br />
den beiden Töchtern. Eine Babyhand<br />
umfasst die Finger<br />
eines Erwachsenen. Zurück in<br />
der Gegenwart feiert Jade in<br />
einem Nachtclub und liegt mit<br />
ihrem Freund Louis (Mickael<br />
Lumière) im Bett. (dpa)<br />
Héloïse (vorne) gerät in Panik,<br />
als ihre Tochter Jade (hinten)<br />
auszieht. Foto: dpa<br />
„Ausgeflogen“<br />
Drama<br />
Fazit: <br />
Héloïse steht fest im Leben. Sie ist<br />
Single, hat drei Kinder und ein<br />
eigenes Restaurant. Doch dann<br />
will die jüngste Tochter ausziehen.<br />
Das wirft sie aus der Bahn.<br />
Und sonst<br />
noch?<br />
Ein Leben als<br />
Model: „Anna“<br />
ACTION. Nachdem die attraktive<br />
Anna Poliatova in Moskau von Pariser<br />
Model-Agenten entdeckt<br />
wird, verlagert sie ihren Lebensmittelpunkt<br />
in die französische<br />
Hauptstadt, wo sie in die Welt der<br />
oberen Zehntausend eintaucht und<br />
den Glamour auskostet.<br />
FAZIT: <br />
Diät plus Mord:<br />
„Leberkäsjunkie“<br />
KRIMI-KOMÖDIE. Für den Provinzpolizisten<br />
Franz Eberhofer ist nun<br />
Schluss mit Leberkäs’: Seine Cholesterinwerte<br />
sind so hoch wie seine<br />
Laune im Keller ist. Dazu kommen<br />
ein Mordfall, Schlafmangel,<br />
stinkende Windeln und Stress mit<br />
seiner Halb-Ex-Freundin Susi.<br />
FAZIT: <br />
Menschen versus<br />
Zombies: „Endzeit“<br />
HORROR. Zwei Jahre nach der<br />
Zombie-Apokalypse schlagen sich<br />
die jungen Frauen Vivi und Eva<br />
auf freiem Feld gegen Massen von<br />
Untoten durch. Sie müssen sich<br />
dabei auch den Dämonen ihrer<br />
Vergangenheit stellen – und die<br />
Menschheit retten.<br />
FAZIT: