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Gesamtkatalog 2019 V2

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Spaltmaß<br />

Montage von Dichtungen<br />

Bevor die Dichtungen montiert werden, müssen folgende Punkte überprüft werden:<br />

Der Spaltmaß „s“ ist der Spalt<br />

auf der druckabgewandten<br />

Seite des Dichtprofiles am sogenannten<br />

Dichtungsrücken.<br />

Dieser Dichtspalt muß so definiert sein,<br />

daß es zu keiner Beschädigung der<br />

Dichtung kommt. Hierbei muß beachtet<br />

werden, daß der Spalt im Verhältnis<br />

zum Druck unterschiedlich groß sein<br />

darf. Liegt nur ein geringer Druck an, so<br />

darf der Spalt größer sein, mit steigendem<br />

Druck muß der Spalt kleiner<br />

werden. Wird dies nicht berücksichtigt,<br />

so wird der Dichtungswerkstoff in den<br />

Spalt hineingedrückt und es kommt zur<br />

sogenannten Spaltextrusion.<br />

Weiche Dichtungswerkstoffe sind<br />

bezüglich Spaltextrusion anfälliger als<br />

härtere.<br />

Bei der Auslegung des Dichtspaltes<br />

muß das Profile der Dichtung, der<br />

Dichtungswerkstoff und der größte<br />

auftretende Druck in der Anlage<br />

berücksichtigt werden. Bei den meisten<br />

DichtungsProfileen finden Sie<br />

im Hauptkatalog Angaben hierzu in<br />

Abhängigkeit vom Druck.<br />

Wir sprechen immer vom radialen<br />

Spaltmaß unter der Vorraussetzung,<br />

daß der Spalt zentrisch ist. Dies muß<br />

durch die Führungsbänder gewährleistet<br />

sein.<br />

Werden Dichtungsprofile mit integriertem<br />

Antiextrusionsring verwendet, so<br />

können bei gleichem Druck größere<br />

Spaltmaße überbrückt werden, oder<br />

aber bei weiterhin kleinem Spalt große<br />

Drücke gefahren werden.<br />

Spaltmaß " s"<br />

S (radiales Spaltmaß)<br />

1,2<br />

1,0<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

NB R 70°ShA<br />

NB R 90°ShA<br />

TPU 93°ShA<br />

TPU+ Backup Ring<br />

0,0<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 500<br />

Druck (bar)<br />

Es muß überprüft werden, ob an dem Zylinderrohr oder an der Kolbenstange eine sogenannte Einführschräge vorhanden ist. Sollte dies nicht der Fall sein, so muß<br />

ein Montagehilfswerkzeug (Montagehülse) verwendet werden.<br />

Es dürfen keine unentgrateten, scharfen Kanten vorhanden sein. Wenn diese vorhanden sind muß das Bauteil entgratet werden, bzw. müssen entsprechend große<br />

Radien und Fasen angebracht werden.<br />

Muß die Dichtung über Führungsbandnuten oder Gewindegänge geschoben werden, so müssen diese abgedeckt werden.<br />

Eventuelle Bearbeitungsrückstände, wie Späne oder sonstige Fremdpartikel, müssen sorgfältig beseitigt werden.<br />

Kommen Montagewerkzeuge zum Einsatz, so dürfen diese nicht spitz und scharfkantig sein, wie z.B. ein Schraubendreher.<br />

Zur leichteren Montage empfehlen wir das<br />

Erwärmen der Dichtungen und das Einölen<br />

der Bauteile. Um kein Risiko einzugehen,<br />

sollte dies mit dem später verwendeten<br />

Medium geschehen. Ist dies nicht möglich,<br />

so muß die Verträglichkeit des Montageöles<br />

bzw. Montagefettes zum Medium überprüft<br />

werden. Beim Erwärmen der Dichtungen<br />

muß die Maximaltemperatur des Materials<br />

berücksichtigt werden.<br />

Je kleiner der Durchmesser der zu montierenden<br />

Dichtung ist, desto schwieriger<br />

wird die Montage. Die Dichtungen müssen<br />

prozentual sehr weit aufgedehnt werden,<br />

was schnell zum Bruch führen kann. Auch<br />

bei den Stangendichtungen wird das<br />

Verformen von kleinen Dichtungen sehr<br />

kompliziert, sehr oft entstehen Knicke die<br />

zum Bruch führen. Bei einem Durchmesser<br />

kleiner als 25mm empfehlen wir einen<br />

offenen Einbauraum. Der Einbau in solche<br />

geteilte Nuten ist unproblematisch.<br />

Aufgeweitete Dichtungen müssen vor der<br />

Endmontage wieder kalibriert werden.<br />

Dies kann durch Hilfswerkzeuge erfolgen,<br />

oder aber direkt durch die Stange bzw.<br />

das Zylinderrohr. Voraussetzung hierfür ist<br />

jedoch eine entsprechend große und richtig<br />

dimensionierte Einführschräge (Angaben<br />

hierzu finden Sie in unserem Katalog).<br />

Beim Einsetzen der Dichtungen muß auf die Wirkungsweise der<br />

Dichtungen geachtet werden, d.h. einfachwirkende Dichtungen<br />

müssen mit der richtigen Seite zum Druck montiert werden.<br />

Müssen die Dichtungen in geschlossene Einbauräume montiert<br />

werden, so gilt folgendes:<br />

Montage von Stangendichtungen:<br />

Grundsätzlich können Stangendichtungen ohne spezielles Werkzeug<br />

eingesetzt werden. Bei kleinen Durchmessern empfiehlt es<br />

sich jedoch entsprechende Montagezangen zu verwenden.<br />

Beim Einsetzten der Dichtungen werden diese per Hand oder dem<br />

Werkzeug nierenförmig verformt.<br />

Handelt es sich um O-Ring vorgespannte Dichtungen, so muß zuerst<br />

der O-Ring eingesetzt werden, anschließend das eigentliche<br />

Dichtelement.<br />

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