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SISIFOS

Ein szenisches Loop nach einem Text von Kristine Tornquist mit den Sisyphos-Fragmenten von Bernhard Lang 23., 24., 25., 26. und 27. Oktober 2015 Grosser Festsaal der Universität Wien Schauspiel. Klaus Rohrmoser. Rudolf Widerhofer Best Girl. Selina Nowak Musikalische Leitung. François-Pierre Descamps Konzept und Regie. Kristine Tornquist Bühne. Cornelius Burkert Kostüm. Manuela Hämmerle. Markus Kuscher Maske. Csilla Domjan Licht und Technik. Edgar Aichinger Korrepetition und Studienleitung. Petra Giacalone Studienleitungsassistenz. Guillaume Fauchère Dramaturgie. Isabelle Gustorff Regieassistenz. Louise Linsenbolz Produktionsassistenz. Thomas Wittenberg Ausstattung: Roman Spiess Kostümassistenz. Michael Liszt. Sandra Schmidt Team. Jordan Lebesmühlbacher. Melchior Lebesmühlbacher. Maximilian Shire. Nathalie Yagoub. Omar Yagoub. Valentin Zakari Vokalensemble. Sopran 1. Mariana Garci-Crespo. Astghik Khanamiryan. Susanne Kurz. Alexandra Prammer. Nataliia Ulasevych Sopran 2. Renate Eggenhofer. Mathilde Neubauer. Barbara Pichlbauer. Lisa Schmidt. Michiko Yokouchi Sopran 3. Roberta Cortese. Rotraut Geringer. Erika Gruber. Kanako Hayashi. Anna Leithner Alt 1. Keiko Hasegawa. Nelly LiPuma. Sarah Mühl. Barbara Ramser. Aleksandra Savenkova Alt 2. Bernadette Demetz-Klein. Barbara Diaba. Julia Fürst. Martina König. Maria Mitterlehner Alt 3. Mana Auersperg. Gertrud Baumgartner. Julia Meinx. Silvia Nagy. Hazuki Yoshida Tenor 1. Gottfried Falkenstein. Richard Klein. Martin Rysanek. Yo Sato. Wolfram Wagner Tenor 2. Josef Baumgartner. Anton Eckhardt. Makoto Fujimoto. Patrick Maria Kühn. Jakob Weingartner Tenor 3. Sean Michael Azucena. Jury Everhartz. Oskar Gigele. Christoph Leitl. Robert Schönherr Bass 1. Guillaume Fauchère. Hannes Höfenstock. Gerasim Mangurov. Reinald Padlewski. Marko Traikowsky Bass 2. Andreas Egger. Jörg Espenkott. Kurt Georg Hooß. Peter Lukan. Michael Weiland Bass 3. Akos Banlaky. Gebhard Heegmann. Michael Hiller. Clemens Kölbl. Karl Vsedni Programmbeiträge. Erwin Bader. Isabelle Gustorff. Martin Jäggle. Claudia Lang-Auinger. Felix Riedel. Klaus Taschwer. Kristine Tornquist PR und Öffentlichkeitsarbeit. Barbara Frank-Vanura Produktion für die Universität Wien. Katharina Hötzenecker Produktion für sirene. Jury Everhartz

Ein szenisches Loop nach einem Text von Kristine Tornquist mit den Sisyphos-Fragmenten von Bernhard Lang

23., 24., 25., 26. und 27. Oktober 2015
Grosser Festsaal der Universität Wien

Schauspiel. Klaus Rohrmoser. Rudolf Widerhofer
Best Girl. Selina Nowak

Musikalische Leitung. François-Pierre Descamps
Konzept und Regie. Kristine Tornquist
Bühne. Cornelius Burkert
Kostüm. Manuela Hämmerle. Markus Kuscher
Maske. Csilla Domjan
Licht und Technik. Edgar Aichinger
Korrepetition und Studienleitung. Petra Giacalone
Studienleitungsassistenz. Guillaume Fauchère
Dramaturgie. Isabelle Gustorff
Regieassistenz. Louise Linsenbolz
Produktionsassistenz. Thomas Wittenberg
Ausstattung: Roman Spiess
Kostümassistenz. Michael Liszt. Sandra Schmidt
Team. Jordan Lebesmühlbacher. Melchior Lebesmühlbacher. Maximilian Shire. Nathalie Yagoub. Omar Yagoub. Valentin Zakari

Vokalensemble.
Sopran 1. Mariana Garci-Crespo. Astghik Khanamiryan. Susanne Kurz. Alexandra Prammer. Nataliia Ulasevych
Sopran 2. Renate Eggenhofer. Mathilde Neubauer. Barbara Pichlbauer. Lisa Schmidt. Michiko Yokouchi
Sopran 3. Roberta Cortese. Rotraut Geringer. Erika Gruber. Kanako Hayashi. Anna Leithner
Alt 1. Keiko Hasegawa. Nelly LiPuma. Sarah Mühl. Barbara Ramser. Aleksandra Savenkova
Alt 2. Bernadette Demetz-Klein. Barbara Diaba. Julia Fürst. Martina König. Maria Mitterlehner
Alt 3. Mana Auersperg. Gertrud Baumgartner. Julia Meinx. Silvia Nagy. Hazuki Yoshida
Tenor 1. Gottfried Falkenstein. Richard Klein. Martin Rysanek. Yo Sato. Wolfram Wagner
Tenor 2. Josef Baumgartner. Anton Eckhardt. Makoto Fujimoto. Patrick Maria Kühn. Jakob Weingartner
Tenor 3. Sean Michael Azucena. Jury Everhartz. Oskar Gigele. Christoph Leitl. Robert Schönherr
Bass 1. Guillaume Fauchère. Hannes Höfenstock. Gerasim Mangurov. Reinald Padlewski. Marko Traikowsky
Bass 2. Andreas Egger. Jörg Espenkott. Kurt Georg Hooß. Peter Lukan. Michael Weiland
Bass 3. Akos Banlaky. Gebhard Heegmann. Michael Hiller. Clemens Kölbl. Karl Vsedni

Programmbeiträge. Erwin Bader. Isabelle Gustorff. Martin Jäggle. Claudia Lang-Auinger. Felix Riedel. Klaus Taschwer. Kristine Tornquist

PR und Öffentlichkeitsarbeit. Barbara Frank-Vanura
Produktion für die Universität Wien. Katharina Hötzenecker
Produktion für sirene. Jury Everhartz

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ganz weltlich und unter Rückwirkung der Beobachtung. Der Mythos als ein<br />

mediales Ereignis! Daraus folgend konnte sich der Verdacht etablieren, dass<br />

Sisyphos doch nur ein Narr, ein Loser sei, dessen Heldentum ausschliesslich<br />

in blödem, sturem Spezialistentum bestehe - etwa so wie eines Telefonbuch-<br />

Zerreissers aus Wetten dass?, der auf seiner sinnlosen Tätigkeit besteht, weil er<br />

nichts anderes mit sich anzufangen weiss.<br />

Peter Maiwald formulierte es hart: ... Kein Mitleid mit dem. / Beim dritten Mal<br />

läßt man´s, / oder beim siebten bei langer Leitung ..., Hans Magnus Enzensberger<br />

schreibt Anweisungen an Sisyphos: ... Freu dich nicht zu früh, das Aussichtslose<br />

ist keine Karriere ..., Martin Walser stellt seine Motive infrage: Wenn es nicht die<br />

Erfolglosigkeit ist, die Sisyphos zwingt, weiterzumachen - wofür am meisten spricht<br />

-, dann ist es die Rekordsucht, die ihn stimuliert ..., Lutz Rathenow verschreibt<br />

dem armen Verrückten eine Arbeitstherapie: ... Geben wir ihm eine Aufgabe.<br />

Täuschen wir sie notfalls vor ...<br />

Aber all diese boshaften Kommentare sind wohl unter dem Aspekt zu verstehen,<br />

dass es in Wahrheit keine Alternative zu Sisyphos´ewigem Weiterdrehen<br />

gibt. Weder für uns, die Beobachter - ... wir Erzähler geraten zunehmend unter<br />

Zwang, da es uns nicht gelingt, sie von ihrer steten Wiederkehr abzuhalten ...,<br />

schreibt Botho Strauss in einer Passage über eine weibliche Sisyphos-Figur -<br />

noch für die Sisyphosse selbst gibt es das Entrinnen - wie im Gedicht von<br />

Margarethe Hannsmann schmerzhaft wiedererkennbar formuliert: Als wir jung<br />

waren / sahen wir zu / wie er den Stein emporwälzte / lachten / wenn er von vorn<br />

anfing / wie es oben beschlossen. / Später als unsere eigenen Steine herabrollten /<br />

erinnerten / wir uns.<br />

Leben ist Sisyphosarbeit.<br />

Eine Geschichte mit einer solch langen Rezipionsgeschichte hat sich längst von<br />

ihrer Quelle freigespielt und ist zum Material geworden, mit dem die conditio<br />

humana durchgespielt werden kann. Der heldenhaft tapfere Sisyphos, der<br />

nicht aufgibt, ist zugleich jener dumme Sisyphos, der nicht lernt.<br />

Die Betrachtung von Sisifos´ewiger Unbelehrbarkeit ist somit ein Basisbeispiel<br />

der Geschichtsbetrachtung: Gibt es Fortschritt oder Entwicklung? Soll man<br />

weitermachen, wenn es nur immer im Kreis der alten Geschichte geht? Ist<br />

Erinnern ein Fluch oder eine Gnade? Ist wirklich jede Generation zu den gleichen<br />

Fehlern verdammt? Oder könnte man aus Fehlern lernen - und so Sisifos<br />

endlich aus seiner ewigen Runde in den Aufbruch neuer Wege führen?<br />

Eine Frage an all jene, die sich dem Lernen verschrieben haben.<br />

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