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Modernes Werkzeugmanagement

Kleiner werdende Losgrößen der Bauteile und Just-In-Time Lieferung sind die aktuellen Herausforderungen, die die metallverarbeitende Industrie zu bewältigen hat. Dadurch steigen die Produktionskosten in den Unternehmen, denn kleinere Losgrößen sind für die Fertigung unwirtschaftlicher. Durch zusätzlich jährlich steigende Kosten entsteht ein erheblicher Kostendruck auf die Unternehmen. Durch diese Entwicklung ist es wichtig, dass die Unternehmen nicht nur in der Produktion, sondern auch in den Administrativen Abteilungen über schlanke und effiziente Prozesse verfügen um Wettbewerbsfähig zu bleiben.

Kleiner werdende Losgrößen der Bauteile und Just-In-Time Lieferung sind die aktuellen Herausforderungen, die die metallverarbeitende Industrie zu bewältigen hat. Dadurch steigen die Produktionskosten in den Unternehmen, denn kleinere Losgrößen sind für die Fertigung unwirtschaftlicher. Durch zusätzlich jährlich steigende Kosten entsteht ein erheblicher Kostendruck auf die Unternehmen. Durch diese Entwicklung ist es wichtig, dass die Unternehmen nicht nur in der Produktion, sondern auch in den Administrativen Abteilungen über schlanke und effiziente Prozesse verfügen um Wettbewerbsfähig zu bleiben.

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Implementierung von Lean-Management durch<br />

moderne<br />

C-Artikel-Verwaltung mittels ToolPlan 2.0 und<br />

Lieferantenreduzierung<br />

Markus Schraven | Projekt Nr. LF 345/2800| 01.08.2017


Inhaltsverzeichnis<br />

1.0 Einleitung und Problemstellung<br />

1.1 Was ist C-Artikel- Verwaltung<br />

1.2 Definition Lean-Management<br />

1.3 Was ist ToolPlan 2.0®<br />

1.4 Problemstellung der Mustermann GmbH<br />

2.0 Ausgangssituation bei der Mustermann GmbH<br />

2.1 Vorstellung der Toologic GmbH<br />

2.1.2 Organigramm und Stake-Holder<br />

2.2 Zielsetzung des Projektes<br />

2.2.1 Qualität<br />

2.2.2 Zeit<br />

2.2.3 Kosten<br />

2.3 Risikoanalyse<br />

2.4 Return on Invest<br />

2.5 Projektstrukturplan<br />

2.6 Meilensteinplan<br />

3.0 Projektdurchführung<br />

3.1 Gantt-Chart<br />

3.2 Projektcontrolling / Statusberichte<br />

3.3 Lessons-Learned<br />

4.0 Zusammenfassung und Ausblick<br />

SEITE 1


1.0 Einleitung und Problemstellung<br />

Kleiner werdende Losgrößen der Bauteile und Just-In-Time Lieferung sind die aktuellen<br />

Herausforderungen, die die metallverarbeitende Industrie zu bewältigen hat. Dadurch<br />

steigen die Produktionskosten in den Unternehmen, denn kleinere Losgrößen sind für die<br />

Fertigung unwirtschaftlicher. Durch zusätzlich jährlich steigende Kosten entsteht ein<br />

erheblicher Kostendruck auf die Unternehmen. Durch diese Entwicklung ist es wichtig,<br />

dass die Unternehmen nicht nur in der Produktion, sondern auch in den Administrativen<br />

Abteilungen über schlanke und effiziente Prozesse verfügen um Wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben.<br />

Das von mir nachfolgend beschriebene Projekt ist ein reales Projekt. Die von mir<br />

verwendeten Zahlen, sind real ermittelte Zahlen für ein mittelständisches Unternehmen<br />

von ca. 80 Mitarbeitern in der Metallverarbeitung. Der Kunde wird aus<br />

Datenschutzgründen als „Mustermann GmbH“ bezeichnet.<br />

1.1 Was ist C-Artikel- Verwaltung<br />

Als C-Artikel bezeichnen wir die Artikel die täglich gebrauch werden, also die<br />

Verbrauchsartikel. In der Metallverarbeitung sind, dass die Zerspanungswerkzeuge<br />

wie z.B. Wendeschneidplatten, Vollhartmetallfräser, Vollhartmetallbohrer. Außerdem<br />

gehören noch die Allgemeinen Handwerkzeuge, Spannzeuge, Messmittel,<br />

Arbeitsschutz usw. dazu. Dies ist nur eine begrenze Auswahl um zu verdeutlichen,<br />

was in unserem Fall die C-Artikel-Verwaltung bezeichnet.<br />

C-Artikel verursachen hohe Prozesskosten, haben am gesamten Einkaufsvolumen<br />

jedoch nur minimalen Anteil – dennoch machen C-Artikel oft ca. 85% aller<br />

Bestellvorgänge aus.<br />

C-Artikel bedeuten demnach insbesondere im Einkauf einen erheblichen Aufwand<br />

und dadurch auch Wettbewerbsnachteil. Es wird empfohlen, die C-Artikel-<br />

Beschaffung ins Outsourcing zu übertragen, um die Wirtschaftlichkeit des Einkaufs<br />

zu erhöhen und wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

Durch das Outsourcing der C-Artikel-Beschaffung wird die Anzahl der Lieferanten<br />

reduziert, was zu weniger Lieferantenbesuchen, zur Reduzierung bis hin zum<br />

Wegfall der Lieferantendaten-Pflege und damit auch zur Entlastung der Verwaltung<br />

führt. So entstehen freie Kapazitäten für die A- und B-Teile-Beschaffung.<br />

1.2 Definition Lean-Management<br />

Unter Lean Management wird ein Managementansatz verstanden, der sich insbesondere<br />

durch die Grundprinzipien der Dezentralisierung und der Simultanisierung auszeichnet und<br />

dabei sowohl unternehmensintern als auch unternehmensübergreifend das Ziel verfolgt,<br />

eine stärkere Kundenorientierung bei konsequenter Kostensenkung für die gesamte<br />

Unternehmensführung herbeizuführen.<br />

SEITE 2


1.3 Was ist ToolPlan 2.0®<br />

ToolPlan 2.0 ist ein modernes Werkzeuglager- und Messmittelverwaltungssystem.<br />

Einfach, schnell und intelligent.<br />

Produktivitätssteigerung wird häufig nur mit erhöhten Schnittdaten oder einer effizienteren<br />

Maschinenauslastung gleichgesetzt – jedoch nur selten mit einer Optimierung der<br />

Werkzeuglagerverwaltung.<br />

Ein konventionelles Werkzeuglager kann hohe Kosten verursachen, die Hauptgründe<br />

liegen hierbei nicht zuletzt in exorbitanten Suchzeiten, fehlenden Werkzeugen, hohen<br />

Bestellprozesskosten, der Nachverfolgung offener Bestellungen, Fehlanwendungen,<br />

Abschreibungen und Inventurdifferenzen.<br />

Unsere Erfahrungen in klein- und mittelständischen Produktionsbetrieben zeigen:<br />

‣ Über 90 Stunden Maschinenstillstand pro Jahr aufgrund fehlender Werkzeuge<br />

‣ Über 100 Arbeitsstunden pro Jahr für die Bestellung von Standardwerkzeugen<br />

‣ Über 50% der Werkzeuge können durch äquivalente Werkzeuge konsolidiert<br />

werden<br />

‣ Über 50 Arbeitsstunden pro Jahr für die Retounierung von Falschbestellungen<br />

‣ Über 100 Arbeitsstunden fallen jährlich für die Organisation von Werkzeugen an<br />

‣ Über 40% aller Zerspanungswerkzeuge werden nicht mit der optimalen<br />

Performance eingesetzt.<br />

Zusatzmodul Messmittelverwaltung:<br />

In der Messmittelverwaltung werden die Messmittel mit ihrer Messmittelidentnummer und<br />

der eigentlichen Bestellnummer angelegt.<br />

Zu jedem Messmittel können folgende Daten hinterlegt werden:<br />

‣ Angeschaft am……<br />

‣ Letzte Hauptprüfung<br />

‣ Nächste Hauptprüfung<br />

‣ Prüfzertifikat als PDF<br />

‣ Zwischenprüfung<br />

‣ Zustand<br />

‣ Sperrung<br />

‣ Verschrottung<br />

‣ Historie der Entnahme<br />

‣ Wer hat das Messmittel zuletzt entnommen<br />

‣ Wo ist das aktuell gesuchte Messmittel<br />

ToolPlan 2.0 bietet die maximale Flexibilität für die Fertigung. Die automatisierte<br />

Werkzeuglager und Messmittelverwaltung ist eine komfortable Möglichkeit, die<br />

vorhandenen Bestände zu überwachen und eine rechtssichere, kontinuirliche Inventur zu<br />

gewährleisten.<br />

SEITE 3


1.4 Problemstellung der Mustermann GmbH<br />

Die Mustermann GmbH möchte Ihren Einkauf und die damit verbundene C-Artikel-<br />

Verwaltung verschlanken bzw. automatisieren. Des Weiteren soll der bisherige<br />

Lieferantenstamm von ca. 13 verschiedenen Lieferanten auf ca. 7 Lieferanten reduziert<br />

werden. Es sollen die Werkzeuge (C-Artikel) 24 Stunden an 7 Tagen die Woche verfügbar<br />

sein. Außerdem sollen die eigenen Lagerbestände auf ein absolutes minimum reduziert<br />

und die „wilden Lager“ an den Werkzeugmaschinen aufgelöst werden.<br />

Maschinenstillstände durch Beschaffungsprobleme, bzw. das nicht rechtzeitige bestellen<br />

von speziellen Werkzeugen sollen auf ein minimum reduziert werden und die<br />

Verantwortlichen in der Produktion sollen sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren<br />

können.<br />

Lagerorte von Sonderwerkzeugen müssen transparent sein und es muss jederzeit<br />

festgestellt werden können welche Maschine oder welcher Mitarbeiter das Werkzeug<br />

zuletzt entnommen hat. So will man Maschinenstillstände durch das suchen der<br />

Werkzeuge und den unnötigen Kauf von teuren Sonderwerkzeugen oder Messmitteln<br />

verhindern.<br />

Ein weiteres Ziel ist es die Mitarbeiter der Einkaufsabteilung zu entlasten, da die C-Artikel-<br />

Verwaltung ca. 85% der täglichen Bestellvorgänge ausmacht. Die Mitarbeiter der<br />

Einkaufsabteilung sollen sich in Zukunft verstärkt dem Einkauf von A und B-Artikeln (Langund<br />

Mittelfristige Investitionsgüter, Rohlingsbeschaffung) widmen.<br />

Die Implementierung einer automatischen Werkzeug- und Messmittelverwaltung und die<br />

Einführung von Lean-Management durch Lieferantenreduzierung und Outsourcing der C-<br />

Artikel-Verwaltung wird ins Auge gefasst, um die Wirtschaftlichkeit des Einkaufs und<br />

der Produktion zu erhöhen und wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />

2.0 Ausgangssituation bei der Mustermann GmbH<br />

Die Mustermann GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen der Metallverarbeitung mit<br />

einem Umsatzvolumen von ca. 35 Millionen Euro. Das Unternehmen ist auf die Produktion<br />

von Kleinserien und Einzelteilen spezialisiert. Das Unternehmen verfügt über mehrere<br />

CNC-Drehmaschinen, CNC Fräsmaschinen bzw. CNC Bearbeitungszentren und einige<br />

konventionelle Drehmaschinen. Es werden ca. 600 Verschiedene C-Artikel im eigenen<br />

Magazin mittels ERP-System verwaltet.<br />

Da das Magazin nur in der Zeit von 07.45 – 16.00 Uhr besetzt ist, müssen die Mitarbeiter<br />

ständig ihre Werkzeugbestände im Auge behalten, da dass Unternehmen in 3 Schichten<br />

an 5 Tagen die Woche produziert. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass die Mitarbeiter<br />

in ihren Werkzeugschränken „wilde Lager“ gebildet haben, um Maschinenstillstände zu<br />

vermeiden. Das wiederum hat dazu geführt, dass sich im Unternehmen große<br />

Werkzeugbestände (C-Artikel) aufgebaut haben, die immense Summen an Liquidität<br />

binden. Des Weiteren werden im zentralen Lagerort „Magazin“ durch ständige Entnahmen<br />

der Maschinenarbeiter, um die eigenen Bestände im „wilden Lager“ aufzufüllen, die<br />

SEITE 4


Mindestbestände an Werkzeugen unterschritten, so dass Bedarfsanforderungen für diese<br />

Werkzeuge ausgelöst werden, obwohl noch genügend Werkzeuge im Unternehmen<br />

vorhanden sind.<br />

Bestimmte Sonderwerkzeuge, die nur ein oder zweimal im Unternehmen vorhanden sind<br />

werden oftmals lange gesucht, da nicht bekannt ist wer die Werkzeuge zuletzt genutzt hat.<br />

Das zurückbringen an den zentralen Lagerort wird von den Mitarbeitern im Tagesgeschäft<br />

vergessen und dadurch entstehen teilweise lange Maschinenstillstände, weil die<br />

Mitarbeiter mit dem suchen dieser Werkzeuge beschäftigt sind. Im schlimmsten Fall muss<br />

ein solches Werkzeug eventuell Neubeschafft werden, weil Niemand mehr weiß wo es ist.<br />

Es kommt immer wieder vor, dass Aufträge kurzfristig eingesteuert werden. Während der<br />

Produktion fällt dann auf, dass Werkzeuge, die zur Fertigung dieses Bauteils benötigt<br />

werden, fehlen. Die Mustermann GmbH unterhält Lieferbeziehungen zu ca.13<br />

verschiedenen Lieferanten. Für den Mitarbeiter im Magazin, oder den<br />

Fertigungsverantwortlichen, ist es fast unmöglich den richtigen Lieferanten für dieses<br />

fehlende Werkzeug in der kürze der Zeit herauszufiltern. Die folge davon sind<br />

Maschinenstillstände, bzw. die Unterbrechung der Produktion für dieses Bauteil was<br />

wiederum zu Lieferverzögerungen und eventuellen Konventionalstrafen führen kann.<br />

2.1 Vorstellung der Toologic GmbH<br />

Die Toologic GmbH ist ein Vollsortiment Handelshaus und Systemlieferant.<br />

Als Partner der metallverarbeitenden Industrie ist die Reduzierung der Stückkosten der<br />

zentrale Anspruch unserer Arbeit. Ein Anspruch, dem wir seit 1974 erfolgreich gerecht<br />

werden, indem wir unseren Kunden neben erstklassigen Produkten aus sämtlichen<br />

fertigungsrelevanten Bereichen sowie maßgeschneiderten Lösungen für jeden<br />

Arbeitsschritt vor allem eines bieten: die methodische Optimierung der Beschaffenheit der<br />

Prozesse.<br />

Unsere Kompetenzteams unterstützen Sie dabei, Ihre Ressourcen möglichst effektiv zu<br />

nutzen und Kapazitäten intelligent zu erhöhen, um Ihre Wirtschaftlichkeit und damit Ihren<br />

unternehmerischen Erfolg nachhaltig zu steigern. Die Innovationskraft unserer<br />

Zusammenarbeit basiert dabei nicht zuletzt auf dem Toologic-Netzwerk von<br />

Premiumlieferanten, das Ihnen einen umfassenden Know-how-Transfer direkt vom<br />

Hersteller garantiert – und uns die Zufriedenheit unserer Kunden.<br />

Profitieren auch Sie von jahrzehntelanger Expertise, einem Vollsortiment der<br />

Premiumklasse sowie maßgeschneiderten Qualitätslösungen aus einer Hand. Profitieren<br />

Sie bei der Beschaffung und Lagerung Ihrer Werkzeuge von minimalen Prozesskosten<br />

und möglichst geringem Aufwand bei gleichzeitig maximaler Versorgungssicherheit.<br />

Mit dem Werkzeugausgabesystem Toolplan 2.0, unseren Lösungen im Bereich E-<br />

Procurement sowie lagerungs- und beschaffungsoptimierenden Dienstleistungen liefern<br />

wir Ihnen alle Komponenten für eine schlanke, intelligente und effiziente Logistik.<br />

SEITE 5


2.1.2 Organigramm und Stake-Holder<br />

Projekt-Team-Mitglieder:<br />

Name Unternehmen Aufgabe im Projekt<br />

Herr Schraven Toologic GmbH Projektleiter,<br />

Projektkostenplanung und<br />

Controlling,<br />

Statusberichte<br />

Mitarbeiter A Toologic GmbH Hardware-Beschaffung<br />

und Schulung, Planung<br />

der Schrankgröße<br />

Mitarbeiter B Toologic GmbH EDV – Anwendungen,<br />

erstellen der Schnittstelle<br />

zum ERP-System<br />

Mitarbeiter C Mustermann GmbH Einkaufsleiter,<br />

Lieferantenplanung,<br />

Kostenplanung,<br />

Finanzierungsmodalitäten<br />

Mitarbeiter D Mustermann GmbH Meister der Fertigung,<br />

Definition Suchkriterien<br />

Mitarbeiter E Mustermann GmbH Magazin-Mitarbeiter,<br />

Planung der<br />

Schrankgröße<br />

Mitarbeiter F Mustermann GmbH Anwender und späterer<br />

Nutzer des Systems<br />

Mitarbeiter G Mustermann GmbH Betriebsrat, Beratung im<br />

Datenschutz,<br />

Datenerfassung bei der<br />

Anmeldung zum System<br />

Mitarbeiter H Mustermann GmbH EDV-Anwendung,<br />

Schnittstellen zum<br />

eigenen ERP-System<br />

SEITE 6


SEITE 7


2.2 Zielsetzung des Projekts<br />

2.2.1 Qualität:<br />

‣ Auflösung der „wilden Lager“ an den Maschinen<br />

‣ Weitgehende Auflösung des Betriebseigenen Magazins<br />

‣ Auflösung des Problems der „Schnellschüsse“ in der Werkzeugbeschaffung<br />

und damit verbundener evtl. Maschinenstillständen<br />

‣ Transparente und automatisierte Beschaffung der C-Artikel<br />

‣ 24/7 Verfügbarkeit der Werkzeuge für die Produktion und die<br />

Produktionsnebenbetriebe (z.B. Instandhaltung)<br />

‣ Transparenz in der Lagerhaltung für Sonderwerkzeuge<br />

‣ Verringerung der Lieferanten auf ein Minimum<br />

‣ Entlastung der Produktionsvorgesetzten durch Automation in der Beschaffung<br />

‣ Hinterlegung der aktuellsten Schnittdaten und ständig neueste Produktgenerationen<br />

im Zugriff zu haben um dadurch die Produktivität zu erhöhen und einen<br />

entscheidenden Wettbewerbsvorteil zu generieren<br />

‣ Entlastung des Einkaufs<br />

‣ Automatisches Bestellwesen<br />

‣ Outsourcing der C-Artikel-Beschaffung<br />

‣ Umstellung auf ein Konsilager für „schnelldrehende“ C-Artikel<br />

‣ Einsparung in der Beschaffung der C-Artikel um ca. 7,5% pro Jahr durch Bündelung<br />

der C-Artikel auf wenige Lieferanten und damit bessere Einkaufskonditionen<br />

‣ Automatische Preisaktualisierungen<br />

‣ Erhöhte Wirtschaftlichkeit durch Verschlankung der Prozesse und der damit<br />

verbundenen Prozesskosten<br />

‣ Mehr Zeitressourcen für die Mitarbeiter des Einkaufs zur Beschaffung von A- und B-<br />

Artikeln<br />

‣ Schnelle und rechtssichere Inventur der C-Artikel<br />

SEITE 8


‣ Transparenz in den Werkzeugkosten pro Vertriebsauftrag, bessere und schnelle<br />

Nachkalkulation der Vertriebsaufträge<br />

2.2.2 Zeit:<br />

Der Zeitrahmen zur Durchführung des Projekts ist auf den Zeitraum 01.Mai 2017 –<br />

31.Oktober 2017 festgelegt. Dieser gesetzte Zeitrahmen soll nicht überschritten werden.<br />

Teilergebnisse innerhalb des Projekts sind der Geschäftsleitung vorzulegen.<br />

2.2.3 Kosten:<br />

Der Kostenrahmen für das Projekt ist auf 20.000 Euro für Personal und Materialkosten begrenzt<br />

und soll um mehr als 10% nicht überschritten werden.<br />

2.3 Risikoanalyse<br />

Jede Planung beruht auf Annahmen. Im Verlauf eines Projekts verändern sich jedoch<br />

ständig die anfangs gesetzten Bedingungen. Dies ist eine ganz normale Situation. Die<br />

Planung ist somit einer gewissen Unsicherheit ausgesetzt, welche genauer untersucht<br />

werden müssen.<br />

Aus diesem Grunde habe ich mich für eine Risk-Map entschieden. In dieser Risk-Map<br />

habe ich die unterschiedlichen Risiken nach den Kriterien Technische Risiken,<br />

Wirtschaftliche Risiken, Politische Risiken und das Risiko „Mensch“ untergliedert. Des<br />

Weiteren habe ich die einzelnen Punkte dieser Kategorien durch einen Risikograd ergänzt.<br />

Dieser Risikograd beschreibt das Risiko innerhalb des Projekts.<br />

Meine Risikoanalyse beruht auf Plausibilitätsüberlegungen, gepaart mit Erfahrungen die<br />

ich in anderen Projekten gleicher Struktur gesammelt habe. Eine absolute Sicherheit gibt<br />

es allerdings nicht.<br />

Die Risikoanalyse wurde im Risikograd von 1 – 10 beurteilt. Die 1 ist in diesem Fall<br />

geringes Risiko, die 10 höchstes Risiko.<br />

SEITE 9


Projekt:<br />

RISIKOANALYSE<br />

Implementierung von Lean-Management durch modernen C-Artikel-Verwaltung mittels ToolPlan 2.0<br />

und Lieferantenreduzierung<br />

Projektnummer: LF 345/2800<br />

ausgestellt am:<br />

11.04.2017<br />

Risikogruppe Risiko Risikograd Ursache Auswirkung auf Maßnahmen<br />

Mitarbeiter<br />

Können die Mitarbeiter<br />

das Werkzeugausgabesystem<br />

bedienen ?<br />

7<br />

Misstrauen gegenüber<br />

dem neuen<br />

System.<br />

fehlende Motivation um<br />

sich in das neue System<br />

einzuarbeiten<br />

Mitarbeiterschulung<br />

und Aufklärung warum<br />

das System eingeführt<br />

wird.<br />

(Arbeitsplatzsicherung)<br />

Ist der Projektleiter<br />

qualifiziert genug<br />

für das Projekt<br />

6 jedes Projekt dieser Art<br />

ist Einzigartig<br />

Projektverlauf und<br />

Ergebnis<br />

Regelmäßiges<br />

Reporting an die<br />

Geschäftsleitungen<br />

Ist das Projektteam<br />

richtig ausgesucht<br />

worden<br />

4<br />

Das Projektteam hat<br />

in dieser Form noch<br />

nicht zusammengearbeitet<br />

Projektverlauf und<br />

Ergebnis<br />

Regelmäßiges<br />

Reporting an den<br />

Projektleiter<br />

Ist das Projektteam<br />

qualifiziert genug ? 6<br />

Die einzelnen<br />

Mitarbeiter der<br />

beiden Firmen müssen<br />

sich erst zusammen<br />

finden<br />

Die Zusammenarbeit<br />

und Vertrauensbildung<br />

im Team<br />

offene Kommunikation im<br />

Team und soziales Controlling<br />

durch den<br />

Projektleiter<br />

Technisch<br />

kann das System<br />

ohne<br />

Probleme integriert<br />

werden<br />

5<br />

Neue<br />

Systemkomponenten<br />

keine Erfahrungswerte<br />

bei<br />

der Mustermann GmbH<br />

Fertigungsablauf evtl.<br />

Maschinenstillstand<br />

Testphase an einer<br />

Maschine<br />

Funktionieren alle<br />

programmierten<br />

Schnittstellen zum<br />

vorh. ERP-Sytem<br />

4<br />

keine Ausreichende<br />

Kommunikation unter<br />

den EDV-Beteiligten<br />

Bestellprozesse, Auswertungen,<br />

Inventur,<br />

Materialbuchungen<br />

Regelmäßiges<br />

Reporting an den<br />

Projektleiter<br />

Wirtschaftlich<br />

Kann die geplante<br />

Einsparung erreicht<br />

werden ?<br />

4 Entnahmesystem nicht<br />

passend konfiguriert<br />

Werkzeugmengenplanung.<br />

Anpassung des Kostenrahmens<br />

Im Vorfeld Return<br />

of Invest von der<br />

Toologic GmbH berechnen<br />

lassen<br />

kann der geplante<br />

Budgetrahmen<br />

gehalten werden<br />

5<br />

Anpassung des Systems<br />

an geänderte Ziele<br />

die Gesamtkostenplanung.<br />

Regelmäßiges<br />

Reporting.<br />

stimmt das<br />

Finanzierungsmodell<br />

3 Anpassung des Systems<br />

an geänderte Ziele<br />

die Gesamtkostenplanung.<br />

Regelmäßiges<br />

Reporting.<br />

Politisch<br />

können die<br />

Produkte aus<br />

dem asiatischen<br />

Raum immer<br />

geliefert<br />

werden ?<br />

2<br />

Zoll- und Einfuhrbestimmungen<br />

haben<br />

sich geändert<br />

Fertigungsablauf evtl.<br />

Maschinenstillstand<br />

Alternativprodukte mit dem<br />

Kunden zusammen testen<br />

und festlegen. Auf die<br />

Artikel<br />

bei Lieferproblemen sofort<br />

zurück greifen<br />

SEITE 10


2.4 Return on Invest:<br />

Allgemeine Angaben<br />

Bestellvorgänge pro Tag<br />

5<br />

Grunddaten Arbeitstage pro Monat<br />

Bestellvorgänge pro Jahr<br />

Kosten für ToolPlan<br />

20<br />

1200<br />

54000<br />

Durchschnittlicher Stundensatz der Abteilung 55,00 €<br />

Maschinen- Bedarf feststellen<br />

5<br />

bediener Werkzeugsuche<br />

Bedarfsmeldung bei Vorgesetzten<br />

Zeitbedarf der Abteilung<br />

10<br />

5<br />

20<br />

Stundensatz der Abteilung<br />

Entgegennahme der Bedarfsmeldung<br />

Werkzeugsuche im Magazin<br />

65,00 €<br />

5<br />

5<br />

Vorgesetzter Identifizierung des Lieferanten<br />

5<br />

Werkzeugsuche (Katalog, Onlineshop)<br />

Auslösen der Bestellung<br />

Zeitbedarf der Abteilung<br />

5<br />

10<br />

25<br />

Durchschnittlicher Stundensatz der Abteilung<br />

Wareneingang<br />

Auspacken der Lieferung<br />

45,00 €<br />

2<br />

2<br />

Wareneingang Prüfen der Lieferung<br />

5<br />

Information an internen Besteller<br />

Innerbetriebliche Verteilung der Ware<br />

Zeitbedarf der Abteilung<br />

2<br />

10<br />

21<br />

Durchschnittlicher Stundensatz der Abteilung 55,00 €<br />

Rechnungsprüfung<br />

5<br />

Buchhaltung Rechnungsfreigabe<br />

5<br />

Zahlungsanweisung<br />

Zeitbedarf der Abteilung<br />

10<br />

20<br />

SEITE 11


Kostenstelle<br />

Produktion<br />

Produktion<br />

Produktion<br />

Verwaltung<br />

Kosten einer konventionellen Bestellung<br />

Person<br />

Dauer/ min. Kosten €<br />

Maschinenbediener<br />

20 18,33 €<br />

Vorgesetzter<br />

25 27,08 €<br />

Wareneingang<br />

21 15,75 €<br />

Buchhaltung<br />

20 18,33 €<br />

Kosten pro Bestellung<br />

Jahressumme Bestellkosten<br />

79,50 €<br />

95.400,00 €<br />

Kostenstelle<br />

Produktion<br />

Produktion<br />

Verwaltung<br />

Kosten einer optimierten Bestellung mit ToolPlan<br />

Person<br />

Maschinenbediener<br />

Wareneingang<br />

Buchhaltung<br />

Dauer/ min. Kosten €<br />

5 4,58 €<br />

9 6,75 €<br />

15 13,75 €<br />

Kosten pro Bestellung<br />

Jahressumme Bestellkosten<br />

25,08 €<br />

30.096,00 €<br />

Ihre individuelle Ersparnis<br />

Ersparnis durch ToolPlan 2.0 Bestellung 65.304,00 €<br />

7,5 % Einsparung durch Lieferantenreduzierung<br />

und Kostenoptimierung<br />

durch Bedarfsbündelung<br />

Werkzeugkosten im Jahr 2016<br />

365.510,00 € 27.413,25 €<br />

Gesamt 92.717,25 €<br />

Gesamtersparnis pro Jahr<br />

92.717,25 €<br />

Gesamtersparnis pro Monat<br />

7.726,44 €<br />

abzgl. Kosten für die Anschaffung von<br />

ToolPlan 2.0<br />

54.000,00 €<br />

Ersparnis im Investitionsjahr 38.717,25 €<br />

Ersparnis ab dem 2 Jahr 92.717,25 €<br />

SEITE 12


2.5 Projektstrukturplan:<br />

Planung des ToolPlan 2.0<br />

Schranksystems<br />

1.0 Art des Schranksystems<br />

1.1 Schubladenschrank<br />

offen<br />

ohne Klappensystem<br />

1.2 Schubladenschrank mit<br />

Klappensystem<br />

1.3 Spiralschrank<br />

1.4 Größe des<br />

Schranksystems<br />

ermitteln<br />

1.5 Ist-Zustand der<br />

Artikelmenge feststellen<br />

1.6 Soll-Menge der<br />

einzulagernden Artikel<br />

festlegen<br />

1.7 Einbuchungsmöglichkeiten<br />

der Bediener festlegen<br />

1.8 Festlegen des<br />

prozentualen<br />

Platzüberschusses<br />

Projektstrukturplan zur<br />

Planung und Durchführung der C-Artikel-Verwaltung mittels ToolPlan 2.0 und der Liefrantenreduzierung<br />

Festlegung der Finanzierung<br />

und der Lieferantenanzahl<br />

Bestellung des Schranksystems<br />

und des PC-Pakets<br />

Einrichtung der Datenbank<br />

und<br />

der Bestellautomation<br />

Definition der Suchkriterien,<br />

5-Stufen-<br />

Suche einrichten<br />

Installation des ToolPlan 2.0<br />

im Unternehmen<br />

2.0 Finanzierung<br />

2.1 Kauf bei Lieferung<br />

2.1.1 Leasing des Systems<br />

2.1.2 Mehrumsatzvereinbahrung<br />

2.2 Partnerschaftvertrag<br />

für den Bezug der<br />

Fremdartikel<br />

(Lieferantenreduzierung)<br />

2.3 Welche Lagerart wird<br />

gewünscht<br />

2.3.1 Verbrauchslager<br />

3.0 Bestellung der Hardund<br />

Software<br />

3.1 Bestellen des Schranksystems<br />

nach festgelegter<br />

Spezifikation<br />

3.2 Unbedingt zu beachten<br />

ist die Lieferzeit von<br />

6 Wochen für das<br />

Schranksystem<br />

4.0 Einrichten der<br />

Treiber für die angeschlossene<br />

Hardware<br />

4.1 Einspielen der<br />

Artikelliste für die<br />

von Toologic gelieferten<br />

Artikel<br />

4.2 Einspielen der<br />

Artikellisten für die<br />

Fremdartikel<br />

4.3 Einrichtung von Sonderartikeln,<br />

Nachschleifartikeln<br />

4.4 Erstellen von Stücklisten<br />

und<br />

Werkzeugkomponenten<br />

5.0 Suchkriterien<br />

festlegen<br />

5.1 5-Stufen-Suche<br />

für die einzelnen Artikel<br />

festlegen<br />

5.2 Alternativposition:<br />

5 Stufen-Suche für ganze<br />

Artikelgruppen<br />

festlegen<br />

6.0 Lieferung und<br />

Installation<br />

des Systems im<br />

Unternehmen<br />

6.1 Einlagerung der Artikel<br />

in das Schranksystem<br />

2.3.2 Konsilager<br />

2.3.3 Bei Konsilager, wie<br />

erfolg die Absicherung<br />

2.4 schriftliche Vertragsgestaltung<br />

und Prüfung.<br />

2.5 Vertragsunterzeichnung<br />

4.5 Hinterlegen der PDF<br />

Dateien für die Schnittwert<br />

Empfehlung<br />

4.6 Hinterlegen der Werkzeugbilder<br />

zu den jeweiligen<br />

Artikeln<br />

4.7 Kostenstellen einrichten<br />

4.8 Bedienerrechte<br />

festlegen<br />

4.9 Bearbeitungsgruppen<br />

festlegen<br />

4.10 Bestellautomation<br />

für die Artikelbestellung<br />

festlegen<br />

Inhouse-Schulung der Administratoren<br />

und Bediener<br />

7.0 Schulung der<br />

Administratoren<br />

7.1 Festlegung der Zugriffsrechte<br />

7.2 Schulung der<br />

Bediener in Gruppen<br />

zu 4 Mitarbeitern<br />

7.3 Übergabe des Systems<br />

an das Unternehmen<br />

SEITE 13


2.6 Meilensteinplan:<br />

Meilensteinplan<br />

Mitarbeiter A / B / E<br />

Bestellung der Soft- Hardware<br />

und des Schranksystems<br />

Mitarbeiter A / Schraven / C / E<br />

Einrichtung der Datenbank und<br />

Bestellautomation<br />

Kick-Off Meeting<br />

Mitarbeiter A / E / G<br />

Planung ToolPlan 2.0<br />

Mitarbeiter A / Schraven<br />

Installation des ToolPlan und Einlagerung<br />

der Artikel<br />

Übergabe an<br />

das Unternehmen<br />

1 Mai 11 Mai 21 Mai 31 Mai 10 Jun 20 Jun 30 Jun 10 Jul 20 Jul 30 Jul 9 Aug 19 Aug 29 Aug 8 Sep 18 Sep 28 Sep 8 Okt<br />

Findung der Projektgruppe und<br />

Aufgabenverteilung<br />

Mitarbeiter Schraven / C<br />

Festlegung der Finanzierung /<br />

Lieferanten und Verträge<br />

Mitarbeiter A / D / F<br />

Definition der Suchkriterien, 5-<br />

Stufen-Suche<br />

Mitarbeiter A<br />

Inhouse-Schulung der<br />

Administratoren<br />

und Bediener<br />

Projektmeilensteine<br />

Datum Meilenstein Zugewiesen an Position<br />

01.05.2017 Kick-Off Meeting 20<br />

10.05.2017<br />

Findung der Projektgruppe und<br />

Aufgabenverteilung<br />

-15<br />

31.05.2017 Planung ToolPlan 2.0 Mitarbeiter A / E / G 10<br />

16.06.2017<br />

19.06.2017<br />

04.08.2017<br />

18.08.2017<br />

15.09.2017<br />

29.09.2017<br />

13.10.2017<br />

Festlegung der Finanzierung /<br />

Lieferanten und Verträge<br />

Bestellung der Soft- Hardware<br />

und des Schranksystems<br />

Einrichtung der Datenbank und<br />

Bestellautomation<br />

Definition der Suchkriterien, 5-<br />

Stufen-Suche<br />

Installation des ToolPlan und Einlagerung<br />

der Artikel<br />

Inhouse-Schulung der<br />

Administratoren<br />

Übergabe an<br />

das Unternehmen<br />

Mitarbeiter Schraven / C -10<br />

Mitarbeiter A / B / E 25<br />

Mitarbeiter A / Schraven<br />

/ C / E<br />

25<br />

Mitarbeiter A / D / F -15<br />

Mitarbeiter A / Schraven 15<br />

Mitarbeiter A -15<br />

5<br />

​<br />

​<br />

​<br />

SEITE 14


3.0 Projektdurchführung:<br />

Nachdem die Vorplanung des Projekts abgeschlossen ist, beginnt die Projektdurchführung<br />

mit dem Kick-off-Meeting. Teilnehmer des Kick-off-Meetings sind die Projektgruppe, die<br />

Geschäftsleitung der Mustermann GmbH und der Toologic GmbH sowie deren eventuelle<br />

Meinungsbildner.<br />

Dieser Rahmen ist bewusst so gewählt, um allen mittelbar und unmittelbar Beteiligten, die<br />

Akzeptanz in beiden Unternehmen zu verdeutlichen.<br />

Das Kick-off ist einerseits der offizielle Start des Projekts, es ist aber insbesondere auch<br />

ein Ritual, in dem das Projekt aus der Taufe gehoben wird. Ziel ist es allen Beteiligten ein<br />

gemeinsames Bewusstsein und eine Projektidentifikation zu schaffen.<br />

Das Kick-off-Meeting verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:<br />

‣ Psychologische Wertschätzung des Projekts als unternehmenswichtige<br />

Angelegenheit.<br />

‣ Weitergabe von Informationen über das Projekt und Darstellung der Projektdetails<br />

wie Ziele, Ablauf, Rahmenbedingungen, Beteiligte und mögliche Auswirkungen auf<br />

die Organisation.<br />

‣ Vermittlung von Diskussionsanstößen, um das Projekt und seine Kultur gemeinsam<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Der zweite Schritt nach dem Kick-off-Meeting ist, dass sich die Projektgruppe unter der<br />

Leitung des Projektleiters zunächst einmal arbeitsfähig macht. Die ersten Treffen der<br />

Projektgruppe dienen erst einmal der Erwartungs- und Rollenklärung innerhalb des<br />

Projekts. Außerdem werden die Spielregeln für die Kommunikation und Kooperation<br />

innerhalb des Teams entwickelt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es besonders wichtig ist<br />

den Aufbau von stabilen Beziehungen zu fördern. Dieses Beziehungskapital ist die Basis<br />

für die späteren Anforderungen an die Improvisations- und Krisenfähigkeit des Teams.<br />

Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, geht es um die Arbeitsaufnahme im Projekt.<br />

Jedes Team-Mitglied bekommt nun seine Arbeitsaufgabe innerhalb des Projekts<br />

zugewiesen.<br />

Die wichtigste Aufgabe in dieser anfänglichen Projektphase ist die Realisierung der<br />

Projektkontrolle, d.h. der permanente Soll-Ist-Vergleich des Projektfortschritts und der<br />

Projektplanung.<br />

Die Schlüsselwörter sind hier: Termine, Kosten, Inhalte.<br />

Die Aufgabe des Projektleiters ist es also jetzt, diese Parameter auf Abweichungen vom<br />

Plan hin zu überwachen. Wenn nur einer der drei Parameter verändert wird, hat das<br />

Auswirkungen auf die anderen beiden Parameter. Wird der Inhalt des Projekts verändert,<br />

z.B. vergrößert, hat das Auswirkungen auf die Zeit und auf die Kosten. Wird der Zeitfaktor<br />

verändert, z.B. verkürzt, hat das wiederum Auswirkungen auf den Inhalt und die Kosten.<br />

Alle Erkenntnisse müssen permanent dokumentiert werden, nur so sind Abweichungen<br />

rechtzeitig zu erkennen und Trendanalysen für den weiteren Projektablauf durchzuführen.<br />

SEITE 15


Der Projektleiter befasst sich mit den Aufgabenbereichen:<br />

‣ Terminkontrolle<br />

‣ Aufwands- und Kostenkontrolle<br />

‣ Fortschrittskontrolle und Qualitätssicherung<br />

‣ Projektberichtswesen<br />

Kommen wir nun zur Abarbeitung der einzelnen Arbeitspakete:<br />

Die Arbeitspakete sind im Projektstrukturplan bereits festgelegt worden.<br />

Planung des ToolPlan 2.0 Schranksystems:<br />

An diesem Arbeitspaket sind in erster Linie der Mitarbeiter A von der Toologic GmbH und<br />

der Mitarbeiter E der Mustermann GmbH beteiligt. In der letzten Phase dieses<br />

Arbeitspakts ist der Mitarbeiter G der Mustermann GmbH in seiner Funktion als Betriebsrat<br />

beteiligt um das Anmeldeprozedere der Mitarbeiter zum System so festzulegen, dass<br />

mitarbeiterspezifische Daten nicht erfasst werden können.<br />

Die Mustermann GmbH erarbeitet nun zusammen mit der Toologic GmbH welches<br />

Schranksystem grundsätzlich eingesetzt werden soll. Es gibt verschiedene Möglichkeiten<br />

in der Auswahl. Es gibt ein offenes Schubladensystem, ein Schubladensystem mit einzeln<br />

verriegelten Fächern und ein Spiralschranksystem. Alle Systeme sind miteinander<br />

kombinierbar.<br />

Die Mustermann GmbH entscheidet sich für ein Schranksystem mit einzeln verriegelten<br />

Fächern in verschiedenen Größen. Außerdem sollen die, im Magazin, vorhandenen<br />

abschließbaren Schränke in das Gesamt-System integriert werden. Als nächstes ermitteln<br />

die beiden Mitarbeiter den aktuellen Ist-Bestand der Artikel. Anhand dieses ermittelten Ist-<br />

Bestands wird nun der Soll-Bestand festgelegt, der in das Schranksystem eingelagert<br />

werden soll. Dabei ist genau festzuhalten, welche Größen die verschiedenen<br />

Verpackungseinheiten der Artikel haben, um die entsprechenden Fachgrößen innerhalb<br />

der einzelnen Schubladen im Schranksystem festlegen zu können. Von den 600<br />

vorhandenen Artikel im Magazin sollen 480 in das neue System eingelagert werden. Diese<br />

480 Artikel sollen auf 2 Schranksysteme, die miteinander vernetzt sind, aufgeteilt werden.<br />

Zusätzlich wird mit jedem neuen Schrank ein weiterer, bereits vorhandener Schrank, aus<br />

dem Magazin verwaltet. Es wird beschlossen, dass die Schranksysteme einen freien<br />

Lagerplatz von 15% - 20% der festgelegten Schrankgröße beinhalten sollen.<br />

Als nächstes werden nun die Möglichkeiten festgelegt, wie sich die Mitarbeiter in das<br />

System einbuchen können um Werkzeuge entnehmen zu können. Die Entnahme Kriterien<br />

können Grundsätzlich vom Erwerber des Systems festgelegt werden. Die Mustermann<br />

GmbH entscheidet sich für eine Einbuchungsmethode nach vorhandenen Kostenstellen.<br />

Dieser Planungsprozess soll innerhalb von 15 Arbeitstagen abgeschlossen sein. Bereits<br />

gemachte Erfahrungen haben gezeigt, dass ein Prozess dieser Größenordnung bereits<br />

nach ca. 10 Arbeitstagen abgeschlossen ist. Somit haben wir eine Planungsreserve von 5<br />

Arbeitstagen.<br />

SEITE 16


Festlegung der Finanzierung und der Lieferantenanzahl:<br />

In diesem Teilbereich des Projekts befassen wir uns mit der Finanzierung des<br />

Schranksystems und der Festlegung der Lieferantenanzahl insgesamt. Außerdem mit der<br />

Frage welche Lagerart präferiert wird, wie die entsprechenden Absicherungen erfolgen<br />

sollen und letztendlich mit der Vertragsgestaltung und Prüfung.<br />

An diesem Arbeitspaket sind der Mitarbeiter C der Mustermann GmbH und der Mitarbeiter<br />

Schraven der Toologic GmbH beteiligt.<br />

Nachdem das Schranksystem in Form und Größe festgelegt ist, müssen wir uns nun mit<br />

der Frage der Finanzierung beschäftigen. Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Es<br />

gibt die Möglichkeiten des Kaufs, des Leasings oder der Mehrumsatzvereinbarung. Wie<br />

bereits bei der Berechnung des Returns on Invest festgestellt wurde, kostet das System<br />

ca. 54000 Euro. Der Kauf des Systems wird jedoch von der Mustermann GmbH<br />

ausgeschlossen. Die Mustermann GmbH möchte das System über eine<br />

Mehrumsatzvereinbarung finanzieren. Nun gilt es festzulegen wie hoch der Mehrumsatz<br />

im Monat sein muss und wie lange die Laufzeit des Vertrags sein wird. Zur Erinnerung, die<br />

Mustermann GmbH hat im Jahr 2016 Werkzeugkosten von 365.510,00 Euro zu verbuchen<br />

gehabt. Die Laufzeit des Vertrages soll auf 8 Jahre festgelegt werden. Daraus ergibt sich<br />

eine Mehrumsatzvereinbarung von 8.350,00 Euro monatlich. Das entspricht einem<br />

Mehrumsatz von 100.200,00 Euro jährlich. Die Mustermann GmbH hat bei der Toologic<br />

GmbH bisher ein Umsatzvolumen von 38.000,00 Euro. Somit steigt der Gesamtumsatz auf<br />

138.200,00 Euro jährlich.<br />

Als nächstes müssen die Bedingungen der Lieferantenreduzierung festgehalten werden.<br />

Es sollen insgesamt 7 Lieferanten aus dem bisherigen Lieferantenpool von 13 Lieferanten<br />

übrigbleiben. Die Artikel der 6 Lieferanten, die aus dem Lieferantenpool herausfallen,<br />

sollen mit einem Partnerschaftsvertrag über die Toologic GmbH gebündelt werden. 75%<br />

der Artikel dieser 6 Lieferanten sollen direkt von der Toologic GmbH abgedeckt werden.<br />

Die übrigen 25% der Artikel werden von der Toologic GmbH von den bisherigen<br />

Lieferanten zu den bestehenden Konditionen der Mustermann GmbH zugekauft und mit<br />

einem Aufschlag von 5% an die Mustermann GmbH geliefert und in das Schranksystem<br />

eingelagert. Des Weiteren strebt die Mustermann GmbH ein Konsilager für die Artikel mit<br />

hohem Durchsatz an.<br />

Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt in der Administrationsreduzierung und der damit<br />

verbundenen Kostenreduzierung.<br />

Nun ist die Vertragsgestaltung für das Schranksystem und auch für das Konsilager und die<br />

entsprechenden Absicherungen festzulegen und von den jeweiligen Geschäftsleitungen<br />

und Rechtsbeiständen zu prüfen und zu genehmigen.<br />

Die Vertragsunterzeichnung ist nun durchzuführen bevor weitere Schritte in der<br />

Umsetzung des Projekts erfolgen können.<br />

Dieser Planungsprozess soll innerhalb von 12 Arbeitstagen abgeschlossen sein.<br />

SEITE 17


Bestellung des Schranksystems und des PC-Pakets:<br />

An diesem Arbeitspaket sind die Mitarbeiter A und B der Toologic GmbH sowie der<br />

Mitarbeiter H der Mustermann GmbH beteiligt.<br />

Im ersten Arbeitspaket sind die Spezifikationen für das Schranksystem und die<br />

entsprechende Hard- und Software festgelegt worden. Entsprechend dieser<br />

Spezifikationen wir nun das Gesamtpaket bestellt.<br />

Es ist zu beachten, dass die Lieferzeit für das Schranksystem 6 – 8 Wochen beträgt. Die<br />

Lieferzeit für die Hard- und Software ist ca. 14 Tage. Es werden aber erst beide<br />

Komponenten zusammen an die Mustermann GmbH geleifert.<br />

Einrichtung der Datenbank und der Bestellautomation:<br />

Die Hard- und Software ist nach ca. 14 Tagen geliefert und so kann ab diesem Zeitpunkt<br />

mit der Einrichtung der Datenbank, der Treiber und der Bestellautomation begonnen<br />

werden.<br />

An diesem Arbeitspaket sind folgende Mitarbeiter beteiligt: Mitarbeiter A und Mitarbeiter<br />

Schraven der Toologic GmbH und die Mitarbeiter C und E der Mustermann GmbH. Die<br />

beiden Mitarbeiter der Mustermann GmbH sind aber nur partiell beteiligt.<br />

Im ersten Schritt werden die Treiber der entsprechenden Hardware-Endgeräte aufgespielt<br />

und das System auf Funktion überprüft.<br />

Als nächster Schritt erfolgt die Einspielung der Artikellisten für die Artikel, die von der<br />

Toologic GmbH direkt geliefert werden. Wenn diese Artikel eingespielt sind, werden<br />

entsprechende Bilddateien zugefügt und für die Zerspanungswerkzeuge die Empfehlung<br />

der Zerspanungsparameter. Die Mustermann GmbH liefert zu diesem Zeitpunkt die<br />

Artikellisten für die Artikel der Fremdbezogenen Artikel, damit diese ebenfalls in das<br />

System eingespielt werden können. Wenn entsprechende Bilddateien und PDF-Dateien<br />

für die Zerspanungsparameter hinterlegt werden sollen, sind diese ebenfalls von der<br />

Mustermann GmbH zur Verfügung zu stellen.<br />

In diesem Arbeitspaket sind auch Alternativartikel zu bestimmen, die geliefert werden<br />

können, wenn der entsprechend bestellte Artikel nicht lieferbar ist.<br />

Nun werden, wenn vorhanden, die Stücklisten für die fertig montierten Werkzeuge als<br />

Stücklisten erstellt und in das System eingepflegt. Ebenfalls sind nun die Sonderartikel<br />

und die Nachschleifartikel zu definieren und einzupflegen.<br />

Wenn dies alles erledigt ist, werden nun die Kostenstellen der Mustermann GmbH<br />

eingerichtet, damit die Mitarbeiter der Mustermann GmbH sich über die jeweils<br />

zugeordnete Kostenstelle einbuchen können. Es werden die Bearbeitungsgruppen, wie<br />

z.B. Drehen, Fräsen, Bohren usw. festgelegt und ihrer Rangordnung im Unternehmen<br />

entsprechend klassifiziert.<br />

Die Bedienerrechte werden entsprechend eingerichtet und festgelegt. Als letzter Punkt in<br />

diesem Arbeitspaket, erfolgt die Festlegung der Bestellautomation für das System. Wie<br />

soll was, wann in welchen Mengen bestellt werden.<br />

SEITE 18


Für dieses Arbeitspaket sind 35 Arbeitstage eingeplant. Es sind ca. 7 Tage<br />

Planungsreserve vorhanden.<br />

Definition der Suchkriterien und der 5-Stufen-Suche:<br />

Der Mitarbeiter A der Toologic GmbH und die Mitarbeiter D und F der Mustermann GmbH<br />

bearbeiten dieses Arbeitspaket.<br />

Hier geh es darum die Auffindbarkeit der Artikel in kürzester Zeit für den Bediener zu<br />

realisieren. Die Mitarbeiter D und F der Mustermann GmbH müssen nun festlegen nach<br />

welchen Begriffen gesucht werden kann. Eine 5-Stufen-Suche könnte wie folgt aussehen:<br />

1. Drehen (Was soll gemacht werden)<br />

2. Außen (wo soll bearbeitet werden)<br />

3. Schruppen (wie soll bearbeitet werden)<br />

4. Stahl (was soll bearbeitet werden)<br />

5. WSP-Bezeichnung (womit soll bearbeitet werden)<br />

Diese Kriterien sind nun für alle einzulagernden Artikel zu definieren.<br />

Für dieses Arbeitspaket sind 10 Arbeitstage eingeplant. Bei dieser Planung sind 2 Tage<br />

Planungsreserve enthalten.<br />

Installation des ToolPlan 2.0 im Unternehmen:<br />

Die Mitarbeiter A und Schraven liefern nun das komplette System an die Mustermann<br />

GmbH und lagern die Artikel mit Unterstützung der Mitarbeiter D und E der Mustermann<br />

GmbH ein. Die Mitarbeiter der Mustermann GmbH sind für die Festlegung der<br />

Werkzeugplätze verantwortlich, die eigentliche Einlagerung erfolgt durch die Mitarbeiter<br />

der Toologic GmbH.<br />

Für dieses Arbeitspaket sind 20 Arbeitstage geplant.<br />

Inhouse-Schulung der Administratoren und der Bediener:<br />

Zum Abschluss erfolgt nun die Schulung der Administratoren und Bediener der<br />

Mustermann GmbH durch den Mitarbeiter A der Toologic GmbH. Als erstes werden die<br />

Administratoren eingerichtet mit vollen Zugriffsrechten ausgestattet. Wenn das geschehen<br />

ist, werden die Zugriffsrechte für die Bediener von den Administratoren festgelegt. Die<br />

Schulung des gesamten Personals wird in kleinen Gruppen zu 4 Personen durchgeführt.<br />

Es sind 10 Tage eingeplant. Bei dieser Zeitplanung kann es jedoch passieren, dass das<br />

Zeitvolumen zu eng kalkuliert wurde. Dies kann jedoch durch die geplanten Zeitreserven<br />

der vorherigen Arbeitspakete ausgeglichen werden.<br />

Wenn alle Mitarbeiter der Mustermann GmbH mit dem ToolPlan 2.0 umfassend vertraut<br />

sind, wird das Gesamte-System an die Mustermann GmbH übergeben.<br />

SEITE 19


3.1 Gantt-Chart:<br />

Hervorgehobener Zeitraum: 1 Dauer des Plans Tatsächlicher Start % abgeschlossen Tatsächlich (vor dem Plan) % abgeschlossen (hinter dem Plan)<br />

AKTIVITÄT<br />

Findung der<br />

Projektgruppe<br />

START DES<br />

PLANS<br />

DAUER DES<br />

PLANS<br />

TATSÄCHLICHER<br />

START<br />

TATSÄCHLICHE<br />

DAUER<br />

PROZENT<br />

ABGESCHLOSSEN<br />

1 6 1 6 100%<br />

ZEITRÄUME IN TAGEN<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40<br />

Planung ToolPlan 2.0 2 15 2 12 100%<br />

Festlegung der<br />

Finanzierung und<br />

Lieferanten<br />

3 12 3 12 100%<br />

Bestellung des<br />

Schranksystems und des<br />

PC-Pakets<br />

4 1 4 1 100%<br />

Einrichtung der<br />

Datenbank und der<br />

Bestellautomation<br />

5 35 5 28 100%<br />

Definition der<br />

Suchkriterien, 5-Stufen-<br />

Suche einrichten<br />

6 10 6 8 100%<br />

Instalation des ToolPlan<br />

2.0 im Unternehmen<br />

7 20 7 15 100%<br />

Inhouse-Schulung der<br />

Administratoren und<br />

Bediener<br />

8 10 8 13 100%<br />

Übergabe an das<br />

Unternehmen<br />

9 10 9 6 100%<br />

SEITE 20


3.2 Projektcontrolling / Statusberichte<br />

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist wie im Kapitel 3.0 beschrieben das<br />

Projektcontrolling auf Termine, Kosten und Inhalte. Das nennt man das magische Dreieck<br />

bei der Projektorganisation.<br />

Der Aufwand für das Projektcontrolling ist abhängig von der Größe unserer Arbeitspakete.<br />

Je kleiner die Arbeitspakete, desto aufwendiger wird die Projektkontrolle. Andererseits<br />

werden dann natürlich Abweichungen vom Plan rechtzeitig erkannt, sodass oft noch ohne<br />

große Auswirkungen auf das Gesamtprojekt gegengesteuert werden kann. Je früher<br />

Abweichungen erkannt werden, umso gezielter und nachhaltiger kann eingegriffen<br />

werden.<br />

Die wesentlichen Prozessabläufe in Projekten sind wie ein Kreislauf konzipiert. Im<br />

Rahmen dieses Kreislaufs ist eine kontinuierliche Kontrolle und ein Nachsteuern möglich.<br />

Erst die Realisierung eines Arbeitspakets leitet die Einleitung des nächsten Arbeitspakets<br />

ein.<br />

Es geht im Projektcontrolling also um einen permanenten Soll-Ist Abgleich, bezogen auf<br />

die Termine, Kosten, und Inhalte.<br />

In der Phase der Projektplanung wird ein Meilensteinplan aufgestellt. In diesem<br />

Meilensteinplan haben wir alle Aktivitäten des Projektstrukturplans festgehalten. Diese<br />

Meilensteinplanung ist das richtige Instrument zur Termintrendanalyse. Diese Analyse<br />

ermöglicht es dem Projektleiter, Aussagen über künftige Zwischentermine und den<br />

voraussichtlichen Projektendtermin zu machen.<br />

Diese Termintrendanalyse kann grafisch dargestellt werden in einer sogenannten<br />

Meilenstein-Trendanalyse (MTA). Der Verlauf der Kurve kann grundsätzlich drei<br />

Richtungen einnehmen:<br />

‣ Ansteigender Verlauf: der Termin wird überschritten<br />

‣ Gerader Verlauf: der Termin wird gehalten<br />

‣ Absteigender Verlauf: der Termin wird unterschritten<br />

Alle Abweichungen vom eigentlichen Termin, egal ob positiv oder negativ, sind zu<br />

erläutern und zu begründen.<br />

Ein weiterer Punkt des Projektcontrollings ist die Aufwands- und Kostenkontrolle.<br />

Projektkosten lassen sich grob einteilen in Personal- und Sachkosten. Die Sachkosten<br />

sind relativ einfach zu ermitteln, dazu gehören z.B.:<br />

‣ Kosten für Materialbezüge<br />

‣ Kosten für Maschinennutzung<br />

‣ Kosten für eventuelle Versuche<br />

‣ Kosten für sonstige Dienstleistungen<br />

Um die Personalkosten wirkungsvoll erfassen zu können, ist die genaue Bestimmung des<br />

Personalaufwands notwendig. Dies geschieht durch regelmäßige und vollständige<br />

Erfassung der Arbeitsstunden im Form von Stundenaufschreibungen.<br />

SEITE 21


Die Ermittlung der konkreten Ist-Kosten erfolgt je Arbeitspaket durch die Summierung aller<br />

im betroffenen Zeitraum angefallenen Kosten, gegliedert nach Kostenart. Auch hier erfolgt<br />

wieder ein direkter Soll-Ist-Vergleich um positive und negative Abweichungen sofort<br />

feststellen zu können.<br />

Wir verwenden in diesem Projekt den plankorrigierten Plan-Ist-Vergleich. Bei diesem<br />

Vergleich werden neben der Erfassung der Ist-Werte auch die Restwerte für Aufwand und<br />

Kostengeschätzt und entsprechend korrigiert. Die neu errechneten Restkosten werden mit<br />

dem noch verbleibenden Budget verglichen. Diese Methode liefert den besten Überblick<br />

über die aktuelle Kostensituation des Projekts.<br />

Um die Inhalte des Projekts überwachen zu können, nutzen wir die Qualitätskontrolle.<br />

Ausgangspunkt dieser Qualitätskontrolle sind die Ziele die im Qualitätsplan bzw. im<br />

Pflichtenheft vereinbart wurden.<br />

Der Erfolg von Qualitätsmanagement hängt immer davon ab, inwieweit es gelingt, die<br />

harten messbaren Fakten mit den nicht unmittelbar wägbaren Faktoren zu vereinen. Das<br />

Qualitätsmanagement ist ein integrierter Prozess, in den unter Berücksichtigung einer<br />

Vielzahl von Faktoren die Projektmitarbeiter einbezogen werden.<br />

Es ist für ein Projekt sehr wichtig, dass die Projektverantwortlichen immer über den Stand<br />

der Projektarbeit informiert sind. Die Grundlage bildet hierfür das Berichtswesen oder auch<br />

Reporting.<br />

Es handelt sich in diesem Projekt um einen Sequenziellen Ablauf, das heißt, dass die<br />

einzelnen im Projektstrukturplan festgelegten Arbeitspakete der Reihe nach abgearbeitet<br />

werden müssen. Trotzdem unterliegt das Projekt einer kontinuierlichen Abstimmung und<br />

Schleifen. Daher ist es existenziell für das Projekt, dass es nach der Bearbeitung eines<br />

Arbeitspakets einen Projektbericht zu dem Arbeitspaket gibt. In diesem Bericht ist die<br />

Leistung im Arbeitspaket, die Terminsituation bezogen auf das Arbeitspaket, die<br />

Abweichungen und die vorgesehenen Maßnahmen festzuhalten. Dieser Bericht ist auch<br />

noch einmal für jeden Projektmonat zu erstellen. Alle erstellten Berichte sind der<br />

Geschäftsleitung der Mustermann GmbH und der Toologic GmbH vorzulegen und<br />

unterschreiben zu lassen. Die Berichte dienen Feedbackschleifen, die die<br />

Projektentwicklung mit dem erworbenen Wissen abgleichen und Konsensprozesse<br />

ermöglichen.<br />

3.3 Lessons – Learned:<br />

In diesem Projekt haben wir vorrangig gelernt, dass jedes Projekt völlig unterschiedlich ist,<br />

auch bei gleicher Thematik. Da wir eine Projektgruppe aus Mitarbeitern zwei<br />

verschiedener Unternehmen gebildet haben, bestand eine besondere Herausforderung in<br />

der Teambildung. Wenn wir in diesem Zusammenhang die Teamentwicklungsuhr<br />

zugrunde legen, befanden wir uns längere Zeit in der Orientierungs- und in der<br />

Kampfphase. Letztendlich haben wir das Projekt positiv abgeschlossen, da das gesamte<br />

Team an einem erfolgreichen Abschluss des Projekts interessiert war. Alle Seiten haben<br />

anhand der, im Vorfeld, vorgelegten Zahlen die Wichtigkeit für das Unternehmen<br />

SEITE 22


Mustermann GmbH erkannt. Das wiederum zeigt, dass eine sehr sorgfältige Vorarbeit und<br />

sehr ausführliche Informationen sehr wichtig für die Akzeptanz innerhalb des Projektteams<br />

sind.<br />

4.0 Zusammenfassung und Ausblick:<br />

Betrachten wir dieses Projekt noch einmal im Gesamten:<br />

Die Firma Mustermann wurde von uns, der Toologic GmbH, auf Einsparungspotenziale<br />

angesprochen. Die Firma Mustermann befasste sich zu diesem Zeitpunkt bereits mit<br />

verschiedenen Möglichkeiten Einsparungen zu realisieren. Es wurde bereits Lean-<br />

Management im Bereich der Produktion durchgeführt, allerdings fehlte noch das passende<br />

Konzept im Administrativen-Bereich.<br />

Es wurde versucht, den Lagerbestand für die Werkzeuge zu reduzieren und die<br />

Lieferantenanzahl zu verkleinern. Da das bisherige System allerdings keine Buchungen<br />

tatsächlicher Werkzeugverbräuche zu lies hatte man sich schon mit dem Thema<br />

Werkzeuglogistik in den Ansätzen beschäftigt, aber noch keine Möglichkeit der Umsetzung<br />

gefunden.<br />

Nach intensiven Gesprächen, ist die Mustermann GmbH zu dem Entschluss gekommen,<br />

dass die Toologic GmbH der richtige Partner für die Umsetzung der Ziele in der<br />

Werkzeuglogistik und Lieferantenreduzierung ist. Man beschloss ein Projekt zur Planung<br />

und Umsetzung ins Leben zu rufen. Bei den im Vorfeld gemachten Berechnung zum RoI<br />

und zu möglichen Risiken durch die Risk-Map wurde schnell klar, dass die Mustermann<br />

GmbH durch Einführung unseres ToolPlan 2.0 Werkzeuglogistik Systems mit der<br />

Lieferantenreduzierung in Zukunft einen erheblichen Wettbewerbsvorsprung erreichen<br />

wird, da zum einen der Einkauf erheblich entlastet wird und dass sich die C-Artikel-Kosten<br />

drastisch reduzieren lassen. Durch 24/7 Verfügbarkeit der Werkzeuge müssen keine<br />

„wilden Lager“ an den Maschinen gebildet werden und somit auch nur noch tatsächliche<br />

Verbräuche gebucht werden. Des Weiteren können die Werkzeugverbräuche nun den<br />

Vertriebsaufträgen zu geordnet werden, was eine erheblich bessere Nachkalkulation der<br />

Aufträge ermöglicht. Die Mustermann GmbH wird ab dem 2 Jahr eine Einsparung von<br />

92.717,25 Euro realisieren. Diese Einsparung und eine eindeutige Zuordnung der<br />

Werkzeugverbräuche zu den Vertriebsaufträgen, lässt eine bessere Kalkulation der<br />

zukünftigen Aufträge zu.<br />

Abschließend ist festzustellen, dass die Mustermann GmbH mit diesem Schritt die<br />

Weichen in eine Ertragreichere Zukunft gestellt hat und sich einen entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorsprung gesichert hat.<br />

SEITE 23

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