Herzlich willkommen in der BasCats-Arena

Jean Francois: „Ich denke derzeit zu viel nach“
Die Vielschreiber in den einschlägigen Internetforen beglückwünschten die BasCats schon bevor der
Mann überhaupt aus dem Flieger gestiegen war. „Eine tolle Verpflichtung für die Pro A“, lautete die
einhellige Meinung als bekannt wurde, dass die „Katzen“ den ehemaligen Gießener Jean Francois
unter Vertrag genommen hatten.
In seinen ersten Einsätzen jedoch wusste der 26-Jährige aus Florida
jedoch nicht unbedingt zu überzeugen. Zwar stimmte es in der
Reboundarbeit, in der Offensive jedoch sah man viele Schrittfehler und
Fehlwürfe. Am dritten Spieltag dann die Wende: Mit 22 Punkten und 13
Rebounds dominierte er die Chemnitz 99ers und riss deren Coach
Mauricio Parra zu wahren Lobeshymnen hin: „Francois ist ein BBL-
Spieler. Ich hätte nicht erwartet, Akteure solcher Qualität in der Pro A
vorzufinden.“ Auch in den folgenden Heimspielen gegen Noerdlingen und
Bayreuth überragte der sprunggewaltige US-Boy. Seit einigen Spielen
allerdings ist bei Francois ein wenig „der Wurm drin“. Über mögliche
Gründe und andere Themen haben wir uns mit ihm unterhalten.
Jean – nach einigen ganz starken Spielen läuft es nicht mehr so rund
bei Dir. Hast Du eine Erklärung?
Erst einmal muss ich sagen, dass ich zwei sehr schlechte Spiele gemacht habe und es dafür keine
Entschuldigungen gibt. Ich war schlecht – und das war allein mein Fehler. Allerdings haben mich die
Coaches in letzter Zeit nach einigen Fehlwürfen aus der Halbdistanz sehr dazu gedrängt, den Ball
nur noch zum Korb zu bringen und dauernd aufzuposten. Generell macht das Sinn, weil ich einen
starken Body habe, aber ich habe mich dann zu sehr darauf konzentriert und diese Aktionen dann
forciert. Gegen den MBC hatte ich teilweise einen Meter Platz, aber ich wollte unbedingt die Order
respektieren und habe dann Ballverluste produziert anstatt mein Spiel zu spielen. Mit der Zeit jedoch
wird sich das wieder einpendeln.
Die amerikanische Variante „Dschiin Fränzois“ oder „Schong Frooswa“ à la française – wie
spricht man Deinen Namen denn nun tatsächlich aus?
Es handelt sich definitiv um einen frankophonen Namen, daher ist die französische Variante
eigentlich die richtige Aussprache. Allerdings bin ich in West Palm Beach, Florida aufgewachsen und
schon von klein auf gewohnt, dass die Leute den Namen amerikanisch aussprechen, weil sie
Probleme mit den französischen Lauten haben. Mir ist es egal, wie man mich nennt, die Leute sollen
den Namen so aussprechen, wie er ihnen am leichtesten fällt.Ich selbst bin „waschechter“
Amerikaner, aber meine Eltern stammen von der Karibikinsel Haiti, die einst französische Kolonie
war. Dort spricht man Kreolisch, eine Art vereinfachtes Französisch.
Sprichst Du diese Sprache? Hast Du noch Kontakt zu Haiti?
Ja, ich spreche Kreolisch. Auf Haiti war ich ein Mal, als ich vier Jahre alt war. Wir haben dort
Verwandtschaft, aber seitdem bin ich nicht mehr da gewesen. Das Land hat viele Probleme mit
Staatsstreichen und Bürgerkriegen; es ist nicht gerade eine ideale Urlaubsregion.
Wie siehst Du das Niveau in der Pro A?
Wesentlich besser als ich erwartet hatte. Es gibt mindestens sieben oder acht richtig gute Teams. Im
Pokal wird es ein paar Überraschungen geben…
www.cuxhaven-bascats.de