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Nuvias Guardian - Ausgabe November 2019

Der Nuvias Guardian ist das IT-Fachmagazin der Nuvias Group. Das Magazin erscheint zweimal im Jahr und umfasst Artikel von führenden Herstellern der IT-Branche wie NCP engineering, Juniper Networks, Kaspersky Lab, Fortinet und vielen mehr. Der Nuvias Guardian setzt auf hochwertige Texte und ist frei von Werbung, denn Ziel der Publikation ist es: 'To advise, not advertise'.

Der Nuvias Guardian ist das IT-Fachmagazin der Nuvias Group. Das Magazin erscheint zweimal im Jahr und umfasst Artikel von führenden Herstellern der IT-Branche wie NCP engineering, Juniper Networks, Kaspersky Lab, Fortinet und vielen mehr. Der Nuvias Guardian setzt auf hochwertige Texte und ist frei von Werbung, denn Ziel der Publikation ist es: 'To advise, not advertise'.

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ICS in Gefahr<br />

Building a safer world<br />

Wie hoch die tatsächliche Gefahr von Cyberattacken<br />

im Industrieumfeld ist, zeigt der<br />

aktuelle Kaspersky-Report zur Cyberbedrohungslandschaft<br />

im Industriebereich für das<br />

erste Halbjahr <strong>2019</strong>. Demnach waren in diesem<br />

Zeitraum 41,2% der ICS-Computer einer<br />

Cyberbedrohung ausgesetzt. Kritische<br />

Infrastrukturen im Energiesektor (41,6%) waren<br />

dabei am häufigsten betroffen. Dicht gefolgt<br />

von dem Automobilbau (39,3%) und der<br />

Gebäudeautomation (37,8%).<br />

Eine besondere Bedrohung stellte in der<br />

ersten Jahreshälfte „AgentTesla“ dar, eine<br />

spezialisierte Trojaner-Spyware, die Authentifizierungsdaten,<br />

Screenshots und Informationen<br />

stiehlt, die von der Webkamera<br />

und Tastatur erfasst wurden. In allen analysierten<br />

Fällen haben die Angreifer Daten<br />

über manipulierte Postfächer an verschiedene<br />

Unternehmen gesendet. Neben Malware<br />

blockierten Kaspersky-Produkte auch<br />

die Meterpreter-Backdoor, die zur Fernsteuerung<br />

von Computern in industriellen Netzwerken<br />

von Energiesystemen verwendet<br />

wird. Angriffe mittels Backdoors sind besonders<br />

hinterlistig, denn sie sind zielgerichtet,<br />

unsichtbar und werden manuell ausgeführt.<br />

Die Fähigkeit der Angreifer, infizierte<br />

ICS-Computer heimlich und aus der Ferne<br />

zu steuern, stellt deshalb eine große Bedrohung<br />

für industrielle Systeme dar.<br />

Neuer Service: Kaspersky ICS<br />

Vulnerabilities Database<br />

Cybersecurity ist eines der wachstumsstärksten<br />

Segmente im IT-Markt. Eine<br />

große Chance für Fachhändler und Reseller,<br />

die von zahlreichen Partnervorteilen<br />

profitieren, um Geschäfte strategisch<br />

auszubauen und bei Kunden für ganzheitliche<br />

Sicherheit zu sorgen – heute,<br />

morgen und in Zukunft.<br />

Wir leben in einer Welt, die sich rasant verändert.<br />

Menschen und digitale Systeme sind<br />

immer stärker vernetzt und Technologien<br />

verbinden uns über Plattformen und Grenzen<br />

hinweg. Für Unternehmen entstehen dadurch<br />

schier unendliche Möglichkeiten, um<br />

Potenziale auszuschöpfen und neue Geschäftsfelder<br />

zu erschließen.<br />

Doch trotz all dieser beeindruckenden Perspektiven,<br />

welche die Zukunft für uns bereithält,<br />

darf eine Tatsache nicht in Vergessenheit<br />

geraten: Die Cyberkriminalität entwickelt<br />

sich in gleichem Tempo mit. Sie wächst jeden<br />

Tag. Über sämtliche Größen und Branchen<br />

hinweg stehen Unternehmen deshalb<br />

in puncto IT-Sicherheit vor großen Herausforderungen.<br />

Fakt ist, dass sich die Bedrohungslage<br />

in den kommenden Jahren weiter<br />

zuspitzen wird. Immer mehr Cyberangriffe<br />

mit höchst ausgefeilten Techniken zielen<br />

auf die komplexen und miteinander verbundenen<br />

IT-Infrastrukturen von KMUs, Konzernen,<br />

Organisationen und Behörden ab.<br />

Smart Buildings<br />

Schon heute belegt eine aktuelle Studie zur<br />

Bedrohungslage von Smart Buildings, wie<br />

gefährdet vernetzte Gebäude sind. Nahezu<br />

vier von zehn Computern, die zur Steuerung<br />

intelligenter Gebäudeautomationssysteme<br />

in Bürokomplexen, Einkaufszentren<br />

oder Krankenhäusern verwendet werden,<br />

waren in der ersten Jahreshälfte <strong>2019</strong> einer<br />

Attacke ausgesetzt. Mehr als 11,0% von ihnen<br />

wurden mit unterschiedlichen Varianten<br />

von Spyware attackiert. Dabei handelte es<br />

sich um Malware, die Kontoinformationen<br />

und andere wertvolle Daten stehlen sollte.<br />

Auf 10,8% der betroffenen Computer wurden<br />

Würmer entdeckt, 7,8% der vorgefundenen<br />

Schädlinge zielten auf Phishing-Betrug<br />

ab und 4,2% der Systeme waren mit Ransomware<br />

konfrontiert.<br />

Auch wenn in diesem konkreten Fall unklar<br />

ist, ob die Systeme der Smart Buildings gezielt<br />

angegriffen wurden, zeigt das Untersuchungsergebnis,<br />

dass solche Einrichtungen<br />

durchaus sehr attraktiv für Cyberkriminelle<br />

sind und Attacken ein reales, jederzeit mögliches<br />

Szenario darstellen.<br />

Die größte Stärke von Smart Buildings ist<br />

gleichzeitig deren größte Schwachstelle:<br />

Technische Ausstattungen sind komfortabel<br />

miteinander vernetzt und Prozesse laufen<br />

komplett automatisiert ab. Wie funktioniert<br />

das Ganze? Intelligente Gebäudeinfrastrukturen<br />

bestehen in der Regel aus Sensoren<br />

und Steuerungen. Diese überwachen und<br />

koordinieren beispielsweise Aufzüge, die<br />

Lüftungs-, Klima-, Strom- und Wasserversorgung<br />

oder auch Brandmeldeanlagen, Videokameras<br />

sowie Zugangskontrollen.<br />

Solche kritischen Informations- und Sicherheitssysteme<br />

werden normalerweise über<br />

Arbeitsstationen verwaltet, die häufig mit<br />

dem Internet verbunden sind. Ein erfolgreicher<br />

Angriff auf eine Arbeitsstation kann<br />

leicht zum Ausfall eines oder gleich mehrerer<br />

Smart-Building-Systeme führen.<br />

Wenn Fließbänder stillstehen<br />

Die zunehmende Vernetzung bedeutet<br />

auch für Industrieumgebungen ein Risiko,<br />

wenn es um Cyberattacken geht, welche<br />

die moderne Automatisierungstechnik sabotieren<br />

und blockieren.<br />

Die Voraussetzungen dafür sind längst gegeben:<br />

Agierten Technologien aus dem<br />

Bereich der OT (Operational Technology)<br />

früher noch in eigenen, abgetrennten Ökosystemen,<br />

ist die Hard- und Software, mit<br />

der die Abläufe in industriellen Maschinen<br />

und Anlagen überwacht, kontrolliert und gesteuert<br />

werden, immer häufiger an IT-Umgebungen<br />

gekoppelt. Somit ist die OT auch<br />

für Cyberattacken zugänglich.<br />

Und damit nicht genug: Liefen Produktionsprozesse,<br />

Materialfluss und Datenströme<br />

früher in der Regel offline ab, sind heute immer<br />

mehr industrielle Steuerungssysteme<br />

(ICS: Industrial Control Systems) über ein<br />

Gateway direkt mit dem Internet verbunden<br />

– ein weiteres potenzielles Einfallstor. Zumal<br />

Sicherheitsvorfälle in der Industrie als<br />

besonders gefürchtet gelten, da sie zu Produktionsausfällen<br />

führen können.<br />

Angesichts des Wettbewerbs- und Zeitdrucks,<br />

der in der Fertigungsbranche<br />

herrscht, stellen schon Unterbrechungen im<br />

Sekundenbereich hohe finanzielle Verluste<br />

dar. Die Prozessindustrie ist besonders<br />

sensibel. Hier können Produkte unbrauchbar<br />

oder durch unbeabsichtigte chemische<br />

Reaktionen sogar gefährlich werden, wenn<br />

beispielsweise durch Hackerangriffe bei der<br />

Glasherstellung große zeitliche Lücken entstehen<br />

oder bei Chemie- und Pharmaerzeugnissen<br />

gewisse Inhaltsstoffe nicht korrekt<br />

zusammengeführt werden.<br />

Bildquelle (2x): Kaspersky<br />

Schwachstellen in industriellen Komponenten<br />

– genauso wie in herkömmlichen IT-Umgebungen<br />

– sind unvermeidlich. Die Experten<br />

von Kaspersky ICS CERT (Kaspersky<br />

Industrial Control Systems Cyber Emergency<br />

Response Team) finden jährlich mehr als<br />

60 neue Sicherheitslücken in IIoT-Systemen<br />

(Industrial Internet of Things) und industriellen<br />

Steuerungsanlagen. Diese können<br />

zu einem Systemausfall beitragen oder gefährlicher<br />

Malware den Zugriff auf das Produktmanagement<br />

und kritische Fertigungsdaten<br />

gewähren. Für Industrieunternehmen<br />

ist es daher wichtig, diese Schwachstellen<br />

zu erkennen, zu verstehen und zu beseitigen.<br />

Um OT- & industrielle Infrastrukturen vor Cyberangriffen<br />

zu schützen, bietet Kaspersky<br />

die Lösung Kaspersky Industrial Cybersecurity<br />

an. Zudem sollten Unternehmen Lösungen<br />

zur Überwachung, Analyse und<br />

Erkennung des Datenverkehrs auf ICS-Netzwerkebene<br />

einsetzen. Der Hersteller hat<br />

hier einen ganz neuen Threat Intelligence<br />

Service entwickelt, der ab Ende <strong>2019</strong> verfügbar<br />

sein wird.<br />

Kaspersky ICS Vulnerabilities Database ermöglicht<br />

Unternehmen den Zugang zu einer<br />

stets aktuellen Datenbank mit detaillierten<br />

technischen Informationen zu Schwachstellen<br />

in weit verbreiteten ICS- und IIoT-Produkten<br />

verschiedener Hersteller. Industrieunternehmen<br />

können auf dieser Basis<br />

kontinuierlich ihre Assets auf Sicherheitsanfälligkeit<br />

überprüfen und bei Bedarf Systemaktualisierungen<br />

oder andere korrigierende<br />

Aktionen einleiten. Mithilfe von Regeln<br />

und Algorithmen lassen sich auch Vorfälle,<br />

welche die gelisteten Schwachstellen bereits<br />

ausgenutzt haben, frühzeitig erkennen.<br />

Angriffszeit ist Geld<br />

Präventive Sicherheitsmaßnahmen und die<br />

unmittelbare Eindämmung von Cyberereignissen<br />

sind nicht nur für die Industrie von<br />

enormer Bedeutung. Über alle Branchen<br />

hinweg gilt: Angriffe kosten bares Geld. Laut<br />

IT Security Economics Report <strong>2019</strong> sind die<br />

Kosten einer Cyberattacke im Jahr <strong>2019</strong> in<br />

4<br />

www.nuvias.com/de

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