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Kino | Film<br />

Samstag, <strong>16</strong>. November <strong>2019</strong><br />

Ohne Skrupel<br />

„The Irishman“: Geniales Gangster-Epos mit Starbesetzung<br />

„The Irishman“<br />

Thriller, Biografie<br />

Fazit: <br />

Frank Sheeran (Robert DeNiro)<br />

arbeitet als Geldeintreiber und<br />

Problemlöser für den Mafiaboss<br />

Russell Bufalino (Joe Pesci). Auf<br />

dessen Empfehlung stellt ihn<br />

schließlich der Gewerkschaftsführer<br />

Jimmy Hoffa (Al Pacino) als<br />

seinen Bodyguard ein.<br />

Als vor fünf Jahren die Erinnerung an Scorsesebekannt<br />

wurde, Klassiker wie „GoodFellas“<br />

dass Altmeister und „Casino“ oder Francis<br />

Scorsese „The Ford Coppolas „Der Pate“ kein<br />

Irishman“ drehen neues Meisterwerk. Doch genau<br />

und Robert De Niro die Hauptrolle<br />

übernehmen würde, genügte<br />

das, um Filmfans in<br />

Vorfreude zu versetzen. De Niro<br />

selbst war es dann, der seinen<br />

das ist „The Irishman“ ge-<br />

worden.<br />

Im Mittelpunkt der Handlung,<br />

die auf echten Personen,<br />

wahren Ereignissen und einizeugte,<br />

Freund Joe Pesci übergen<br />

Spekulationen basiert,<br />

dafür aus dem Ruhestand<br />

zurückzukehren. Al Pacino<br />

komplettierte die hochkarätige<br />

Besetzung. Zwar garantieren<br />

steht der Kriegsveteran und<br />

Lastwagenfahrer Frank Sheeran<br />

(De Niro). Er ist „The Irishman“,<br />

der Ire, der für den vä-<br />

große Namen und terlichen Mafiaboss<br />

Russell<br />

Robert De Niro, Al<br />

Pacino und Joe Pesci<br />

spielen die Hauptrollen<br />

im neuen Film von<br />

Martin Scorsese. „The<br />

Irishman“ ist ein<br />

grandioses Gangster-<br />

Epos.<br />

Foto: dpa<br />

Bufalino (Pesci) in Pennsylvania<br />

erst kleinere Aufträge erledigt<br />

und schließlich „Häuser<br />

anstreicht“. Im Gangsterjargon<br />

steht das für Auftragsmorde,<br />

für die Blutspritzer an<br />

der Wand. Inzwischen im Altersheim,<br />

erzählt Sheeran in<br />

Rückblenden aus seinem<br />

Gangster-Leben.<br />

Sheerans krimineller Job<br />

wirkt sich negativ auf sein Familienleben<br />

aus. Nesthäkchen<br />

Peggy (Anna Paquin)<br />

zeigt ihrem Vater schweigend,<br />

was sie von dessen skrupellosen<br />

Machenschaften hält,<br />

während dessen Ansehen in<br />

der Unterwelt stetig wächst.<br />

Bufalino schickt Sheeran<br />

nach Washington. Er soll seinem<br />

Freund, dem Gewerkschaftsführer<br />

Jimmy Hoffa<br />

(Pacino) helfen.<br />

Um die Geschichte von Sheeran,<br />

Bufalino und Hoffa zu erzählen,<br />

lässt sich Oscar-Gewinner<br />

Scorsese („Departed“)<br />

Zeit. „The Irishman“ hat die<br />

stattliche Lauflänge von dreieinhalb<br />

Stunden – und das ist<br />

keine Minute zu viel. Das ruhige<br />

Erzähltempo ist angemessen,<br />

um die zwielichtigen Protagonisten<br />

und zahlreichen<br />

Nebenfiguren mit Leben zu<br />

füllen.<br />

Der von Netflix produzierte<br />

„The Irishman“ läuft allerdings<br />

nur wenige Wochen in<br />

den Kinos, bevor das Gangster-Epos<br />

ab 27. November<br />

(Mittwoch) bei dem Streamingdienst<br />

zu sehen ist. (dpa)<br />

Absurde Story: Zorica Nusheva schlüpft in die Hauptrolle des Films<br />

„Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“. Foto: dpa<br />

Eine Frau<br />

rebelliert<br />

Mit viel schwarzem Humor: „Gott<br />

existiert, ihr Name ist Petrunya“<br />

Auf der Berlinale gehörte<br />

das schwarze Drama zu<br />

den Favoriten vieler<br />

Kritiker. Nun kommt „Gott<br />

existiert, ihr Name ist Petrunya“<br />

ins Kino. Der Film handelt<br />

von einer jungen Frau, die<br />

in einer nordmazedonischen<br />

Kleinstadt lebt. Mit ihrem Studienabschluss<br />

findet sie dort<br />

keinen Job, nicht einmal in<br />

der Fabrik.<br />

Dann kommt Petrunya an<br />

einer religiösen Prozession<br />

vorbei: Jedes Jahr am Dreikönigstag<br />

stürzen sich Männer<br />

in einen Fluss, um ein Kreuz<br />

herauszuholen. Dem Finder<br />

soll das geweihte Objekt Glück<br />

bringen. Die Tradition ist<br />

Männern vorbehalten – doch<br />

plötzlich springt Petrunya<br />

selbst ins Wasser. Was folgt,<br />

gleicht einer Hexenjagd.<br />

Regisseurin Teona Strugar<br />

Mitevska erzählt mit der nahezu<br />

absurden Geschichte,<br />

wie verfahren Rollenbilder<br />

sein können. Petrunya ist keine<br />

Jeanne d’Arc, die sich bewusst<br />

für Gerechtigkeit einsetzt.<br />

Sie wird eher zufällig zur<br />

Rebellin gegen Männertraditionen.<br />

Hauptdarstellerin Zorica<br />

Nusheva spielt ihre erste Kinorolle<br />

extrem intensiv. Auch<br />

wenn das Ende des Films etwas<br />

versöhnlich ist, bleiben<br />

viele Bilder im Kopf.<br />

Regisseurin Mitevska stützt<br />

ihre Story nach eigenen Angaben<br />

auf eine wahre Begebenheit.<br />

Die tollen Bilder und die<br />

satirische Geschichte machen<br />

den Film sehenswert. (dpa)<br />

„Gott existiert, ihr Name ist<br />

Petrunya“<br />

Drama, Satire<br />

Fazit: <br />

Jedes Jahr am Dreikönigstag versuchen<br />

die Männer eines mazedonischen<br />

Ortes, ein gesegnetes Kreuz<br />

aus einem Gewässer zu fischen.<br />

Diesmal mischt mit Petrunya (Zorica<br />

Nusheva) eine Frau mit. Und<br />

das erfolgreich. Ein Skandal.<br />

Volle<br />

Dröhnung<br />

Weihnachten<br />

Fürs Herz: „Last Christmas“<br />

In der Fantasy-Saga „Game<br />

of Thrones“ war Emilia<br />

Clarke die von Rache besessene<br />

Mutter der Drachen.<br />

In „Last Christmas“ zeigt die<br />

Schauspielerin eine andere<br />

Seite. Sie ist die 26-jährige Kate,<br />

die den Halt im Leben verloren<br />

hat und sich mit ihrer<br />

Arbeit als Weihnachts-Elfe<br />

durchschlägt. Als sie im Londoner<br />

Adventstrubel Tom<br />

trifft, fühlt sie zum ersten Mal<br />

seit langem Geborgenheit.<br />

„Brautalarm“-Regisseur Paul<br />

Feig hat eine Komödie gedreht,<br />

die viele amüsante Augenblicke<br />

bereithält, aber etwas<br />

bemüht wirkt. Der rote<br />

Faden: Jede Menge Songs von<br />

George Michael und Wham!,<br />

allen voran der Weihnachtsklassiker<br />

„Last Christmas“.<br />

Der Film macht vieles richtig.<br />

Er hat wunderschöne,<br />

warmherzige Momente. Er ist<br />

immer wieder lustig und er<br />

hebt sich wohltuend von den<br />

üblichen Weihnachtskomödien<br />

ab. Das Autorenteam<br />

rund um Oscar-Preisträgerin<br />

Emma Thompson setzte bei<br />

dem Drehbuch nicht auf den<br />

üblichen Liebeskitsch. Stattdessen<br />

wartet „Last Christmas“<br />

mit einigen sehr überraschenden<br />

Wendungen auf, die<br />

eine nachdenkliche Note in<br />

den sonst eher locker gehaltenen<br />

Streifen bringt.<br />

Kate hat ihre Freunde vergrault.<br />

Sie ist unzuverlässig<br />

und sorgt ständig nur für<br />

Chaos. Mit ihrer Familie liegt<br />

sie über Kreuz, vor allem mit<br />

ihrer Mutter (Emma Thompson).<br />

Und ihre Chefin Santa<br />

(Michelle Yeoh), in deren<br />

Weihnachtsladen sie als Elfe<br />

Regale abstaubt und Kunden<br />

bedient, zeigt weder Mitleid<br />

noch andere Gefühlsregungen.<br />

Emilia Clarke macht ihre Sache<br />

gut. Ihre Kate wirkt chaotisch<br />

und kämpferisch,<br />

gleichzeitig hat sie etwas Zerbrechliches.<br />

Wunderbar vor<br />

allem ihr Mienenspiel. Kein<br />

Wunder, dass Tom (Henry<br />

Golding) da schwach wird.<br />

Insgesamt wirkt der Film<br />

nicht stimmig. Erst allmählich<br />

wird man mit den Figuren<br />

warm. Zudem ist der Streifen<br />

thematisch überfrachtet. Wer<br />

auf Pop à la Wham! steht, für<br />

den ist der Film trotzdem sehenswert.<br />

(dpa)<br />

Emilia Clarke spielt in „Last<br />

Christmas“ Kate, die als Weihnachts-Elfe<br />

jobbt. Foto: dpa<br />

„Last Christmas“<br />

Komödie, Romanze<br />

Fazit: <br />

Kate (Emilia Clarke) arbeitet als Elfe<br />

in einem Weihnachtsladen. Ihr<br />

Leben läuft überhaupt nicht rund<br />

– bis sie eines Tages den mysteriösen<br />

und gut aussehenden Tom<br />

(Henry Golding) trifft.<br />

Und sonst<br />

noch?<br />

„Le Mans 66 –<br />

Gegen jede Chance“<br />

BIOGRAFIE/DRAMA. Henry Ford II<br />

(Tracy Letts) will amerikanische<br />

Autos am Markt etablieren. Darum<br />

arbeitet er mit dem Visionär Lee<br />

Iacocca (Jon Bernthal) und dem<br />

Ex-Rennchampion Carroll Shelby<br />

(Matt Damon) zusammen. Drei<br />

Dickköpfe knallen aufeinander.<br />

FAZIT: <br />

Nachholbedarf:<br />

„Booksmart“<br />

KOMÖDIE. Amy (Kaitlyn Dever)<br />

und Molly (Beanie Feldstein) sind<br />

Streber und akademische Superstars.<br />

Doch die besten Freundinnen<br />

müssen am Vorabend ihres<br />

Highschool-Abschlusses erkennen,<br />

dass sie viel zu viel gelernt und<br />

viel zu wenig erlebt haben...<br />

FAZIT: <br />

„Smuggling<br />

Hendrix“<br />

KOMÖDIE/DRAMA. Der Musiker<br />

Yiannis (Adam Bousdoukos) will<br />

sein auswegloses Leben hinter<br />

sich lassen und Zypern verlassen.<br />

Sein treuer Freund, der Hund Jimi,<br />

soll mit ihm kommen – doch er<br />

rennt weg, ausgerechnet in die<br />

UN-Pufferzone.<br />

FAZIT:

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