SSV aktuell, Ausgabe 8 reduziert
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KNIEVERLETZUNGEN<br />
die Belastung auf die Gelenke negativ. Beim Fußballer ist häufig die<br />
das Knie streckende Quadricepsgruppe (Muskulatur auf der Oberschenkelvorderseite)<br />
verkürzt. Neben dem bereits erwähnten Effekt auf das<br />
vordere Kreuzband wird so die Kniescheibe mit höherem Druck gegen<br />
den Oberschenkelknochen gepresst, was auf Dauer einen höheren Verschleiß<br />
der Knorpelflächen zur Folge hat. Also sind die Kniestrecker vor<br />
allem zu dehnen.<br />
Das ‚muskuläre Zusammenspiel‘ koordinieren<br />
Das Koordinations- und Propriozeptionstraining ist die wesentliche Säule<br />
der Prävention und Rehabilitation. Gerade durch gute propriozeptive<br />
Fähigkeiten können erlernte Bewegungsmuster in Sekundenbruchteilen<br />
abgerufen werden. Dies kann z. B. bei Gefahr eines Knieverdrehtraumas<br />
die Intensität der Gewalteinwirkung verringern.<br />
Die Ermüdung hinauszögern<br />
Studien haben gezeigt, dass das Verletzungsrisiko zum Ende des Spiels<br />
deutlich ansteigt. Gute konditionelle Grundlagen dienen also nicht nur<br />
dem Erfolg, sondern auch der Verletzungsprophylaxe – nicht nur im<br />
Kniebereich!<br />
Theoretische Grundlagen schaffen!<br />
Alleine das gelegentliche Auffrischen der Bedeutung von Risikofaktoren,<br />
der Verletzungsmechanismen sowie der Motivation für Präventionsmaßnahmen<br />
kann das Verletzungsrisiko minimieren. Daher sollten<br />
diese Grundlagen schon D-Junioren kindgerecht vermittelt werden,<br />
da bereits 12-Jährige Knieverletzungen bis hin zu Kreuzbandrissen mit<br />
schweren Knorpelschäden erleiden können.<br />
Doch was tun, wenn es bei aller Vorbeugung doch einmal passiert ist?<br />
Akutbehandlung: ‚PECH‘ – und ab zum Arzt!<br />
Klären Sie im Verletzungsfall möglichst schnell, ob der Akteur noch<br />
weiterspielen kann oder eine sofortige Pause notwendig ist. Die Kriterien<br />
sind:<br />
• Schmerz<br />
• Bewegungseinschränkung<br />
• Instabilitätsgefühl<br />
16 „<strong>SSV</strong> <strong>aktuell</strong>“ Nr. 8/2019-2020