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Festakt zum Tag der Deutschen Einheit

Die Festschrift enthält die Festrede des Journalisten und Autors Ulrich Wickert sowie die Ansprachen von Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Ministerpräsident Michael Kretschmer zur Veranstaltung am 3. Oktober 2019 im Sächsischen Landtag. Außerdem enthält sie ein Interview mit Ulrich Wickert.

Die Festschrift enthält die Festrede des Journalisten und Autors Ulrich Wickert sowie die Ansprachen von Landtagspräsident Dr. Matthias Rößler und Ministerpräsident Michael Kretschmer zur Veranstaltung am 3. Oktober 2019 im Sächsischen Landtag. Außerdem enthält sie ein Interview mit Ulrich Wickert.

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»Zusammenhalt in einem geeinten Deutschland«<br />

Begrüßungsrede<br />

des Präsidenten des Sächsischen Landtags,<br />

Dr. Matthias Rößler<br />

Liebe Bürgerinnen und Bürger,<br />

sehr geehrter Herr Ministerpräsident,<br />

verehrte Repräsentanten,<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Verfassungsorgane und des Diplomatischen Corps,<br />

Exzellenzen, sehr geehrter Ulrich Wickert,<br />

meine Damen und Herren,<br />

es waren für uns alle historische Stunden vor 30 Jahren. Vieles war in<br />

Bewegung geraten. Die ungarische Regierung hatte Anfang September<br />

1989 die Grenze zu Österreich geöffnet. Der Eiserne Vorhang bekam ein<br />

erstes Loch. Zehntausende DDR-Bürger nutzten die Gelegenheit und<br />

flohen in den »Westen«.<br />

Am 3. Oktober 1989, auf den <strong>Tag</strong> genau vor 30 Jahren, setzte deshalb<br />

die DDR-Staatsführung den pass- und visafreien Verkehr zwischen <strong>der</strong><br />

DDR und <strong>der</strong> Tschechoslowakei aus. Die Grenzschließung <strong>zum</strong> Nachbarland<br />

war eine <strong>der</strong> vielen Bankrotterklärungen <strong>der</strong> kommunistischen<br />

Diktatur. Die SED-Führung wusste erneut kein an<strong>der</strong>es Mittel, um die<br />

Abstimmung mit den Füßen zu stoppen, als das Einsperren <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Es herrschte »Panik im Olymp«.<br />

Aus dem gleichnamigen Band des in Leipzig geborenen Lyrikers Dieter<br />

Mucke stammt das Gedicht »Unruhige Zeiten«, das ich zitieren möchte:<br />

»Um die Stärke <strong>der</strong> Erdbeben zu verheimlichen,<br />

werden die Seismographen arretiert.<br />

Das erschüttert natürlich die Erdbeben nicht im Geringsten.<br />

Nun werden sie bloß nicht mehr klingeln o<strong>der</strong> klopfen,<br />

son<strong>der</strong>n gleich mit <strong>der</strong> Tür ins Haus fallen.«<br />

| 6 | Begrüßungsrede des Landtagspräsidenten

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