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da an den Kopf wirft, dann würde
man wohl sagen: Die Botschaft
ist wohl gut, aber „das Bodenpersonal“
lässt zu wünschen
übrig. Denn es ist irgendwie
harsch und unsensibel, was Jesus
da dem Vater rät: Wer
glaubt, kann alles!
Sollte das bedeuten, dass der
Glaube des Vaters zu gering ist,
damit sein Sohn gesund würde?
Ich glaube, dass der Vater des
Jungen gerade so empfindet wie
wir. Denn im Evangelium heißt
es dann, dass er daraufhin Jesus
regelrecht verzweifelt anbrüllt.
Er schreit ihm die Worte der
Jahreslosung entgegen: Ich
glaube; hilf meinem Unglauben!
Diese wenigen Worte des Vaters
umschreiben genau christliches
Leben. Den Glaubensversuch.
Und das macht sie so interessant.
Auch als Jahreslosung.
Es ist genau diese Spannung in
der wir leben. Glauben wollen
und es angesichts mancher Widersprüche
in der Welt und im
Leben es nicht einfach zu können.
Glauben zu können ist ein
Geschenk, so heißt es. Da ist man
ganz Empfangender. Manchmal
begegnen uns Menschen, die
scheinbar total fest und unerschütterlich
zu glauben scheinen.
Es kann sein, dass wir uns sie
dann zum Maßstab nehmen und
meinen, dass auch der eigene
Glaube so zu sein hätte. Es ist
aber eine berechtigte Frage, ob es
unangefochtenen Glauben überhaupt
geben kann. Braucht Glaube
nicht auch Freiheit, auch jene
zweifeln zu dürfen? Damit Glaube
Glaube bleibt und nicht zur
Ideologie wird? Genau das spiegelt
sich in den Worten des Vaters,
wenn er Jesus anschreit
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Alle Versuche waren gescheitert.
Immer wieder wurde der Junge
von seinen epileptischen (gr.
„überfallartig“) Anfällen hin und
her geworfen. „Wenn du etwas
kannst, erbarme dich unser und
hilf uns!“ Sie scheinen schon ei-