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ST 4 HALLO Plus<br />

Samstag, 7. Dezember <strong>2019</strong><br />

Die Vanille von La Réunion<br />

Nachfrage ist weit höher als das Angebot<br />

er auf der Insel La Ré-<br />

im Indischen<br />

Wunion<br />

Ozean eine Vanille-Plantage<br />

besucht, wundert sich nicht<br />

mehr über die Preise. Auf der<br />

„Domaine du Grand Hazier“<br />

in dem Städtchen Saint Suzanne<br />

lernt der Besucher<br />

den Wert des sündhaft teuren<br />

Gewürzes kennen und<br />

schätzen. Kaum ein Naturprodukt<br />

durchläuft einen so<br />

aufwendigen Herstellungsprozess<br />

wie die Vanille.<br />

Die lianenartige Kletterpflanze<br />

aus der Gattung der<br />

Wir suchen<br />

Zusteller (m/w/d)<br />

ab 18 Jahren für die Verteilung<br />

der Tageszeitung/von Briefen von<br />

montags–samstags in der Nacht<br />

oder in den frühen Morgenstunden<br />

auf Minjob-/Teilzeitbasis. Über<br />

Bewerbungen aus den Bereichen<br />

BURGSTEINFURT und BORGHORST<br />

würden wir uns ganz besonders<br />

freuen.<br />

Telefon (02 51) 690-664<br />

Montag – Freitag 8.00–17.00 Uhr<br />

zeitungsbotenbewerbung@aschendorff.de<br />

www.dienachtlichter.de<br />

Orchideen stammt ursprünglich<br />

aus Mittelamerika.<br />

Die Conquistadores<br />

brachten die Vanille nach<br />

Europa, wo sie eine Leckerei<br />

für die Reichen blieb. Spanien<br />

hütete sein Monopol<br />

auf die Vanille. Erst im frühen<br />

19. Jahrhundert gelangten<br />

Stecklinge nach<br />

draußen, die Franzosen<br />

brachten sie nach Réunion,<br />

die damals noch Île Bourbon<br />

hieß.<br />

„Geschäfte im großen Stil<br />

konnte man damals aber<br />

noch nicht machen, denn<br />

die Bestäubung der Pflanzen,<br />

die für die Entwicklung<br />

der Vanilleschote nötig ist,<br />

klappte nicht wirklich“, erklärt<br />

Plantagen-Mitarbeiterin<br />

Chantal. Kolibris und<br />

spezielle Bienenarten wie in<br />

Mexiko gab und gibt es auf<br />

Réunion nicht. Erst 1841<br />

fand in Saint Suzanne der<br />

NEUE ANGEBOTE ZUM<br />

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in LAER, HORSTMAR und NORDWALDE. Arbeitszeit:<br />

Mo – Sa, 02.00 – <strong>07</strong>.00 Uhr morgens. Sie arbeiten gerne mit Menschen<br />

zusammen, sind ein Frühaufsteher und verfügen über einen<br />

Führerschein der Klasse B sowie einen eigenen Pkw? Dann werden<br />

Sie erster Ansprechpartner für unsere Zusteller der Tageszeitung<br />

in Laer, Horstmar und Nordwalde in Teilzeit. Neben der Zustellerbetreuung<br />

in den frühen Morgenstunden sind Sie unterstützend<br />

in der Personaleinsatzplanung sowie der Qualitätssicherung tätig.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Stichwort: ZGM Tageszeitung Laer/Horstmar/Nordwalde.<br />

Telefon 02 51/690-664<br />

E-Mail: zeitungsbotenbewerbung@aschendorff.de<br />

Verlag<br />

AGM Anzeigenblattgruppe Münsterland GmbH<br />

An der Hansalinie 1, 48163 Münster<br />

Tel. 02 51/6 90 99 40 50<br />

Fax 02 51/6 90 80 80 90<br />

www.ag-muensterland.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Marc Arne Schümann<br />

An der Hansalinie 1, 48163 Münster<br />

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Redaktionsleitung<br />

Claudia Bakker<br />

An der Hansalinie 1, 48163 Münster<br />

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Vertrieb<br />

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Druck<br />

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Die Inhalte, Strukturen und das Layout<br />

dieser Zeitung sind urheberrechtlich<br />

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insbesondere die Verwendung von<br />

Anzeigenlayouts, Grafiken, Logos,<br />

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oder Anzeigenbildmaterial bedarf der<br />

vorherigen schriftlichen Zustimmung<br />

des Verlages.<br />

Für die Herstellung wird<br />

Recycling-Papier verwendet.<br />

La Réunion liegt im Indischen Ozean und gehört zu Frankreich.<br />

Plantagen-Sklave Edmond<br />

Albius heraus, wie man die<br />

Blüte von Menschenhand<br />

bestäuben kann: ganz vorsichtig<br />

mit einer Feder oder<br />

einem Bambusstäbchen.<br />

Praktiziert wird das noch<br />

heute so.<br />

Gute Arbeiter schaffen am<br />

Tag 1000, manchmal 1500<br />

Blüten. Doch die Bestäubung<br />

ist nur der Beginn<br />

eines langen Veredelungsverfahrens.<br />

Es beginnt mit<br />

der Ernte. Gepflückt werden<br />

die Schoten kurz vor der Reife.<br />

Dann wird erstmal sorgfältig<br />

sortiert: Früchte, die<br />

etwa gleich groß und nicht<br />

holzig oder braun sind,<br />

kommen in große Körbe, die<br />

in 60 Grad heißes Wasser getaucht<br />

werden. Das stoppt<br />

den Reifeprozess und aktiviert<br />

Enzyme für die Aromabildung.<br />

Nach dem Wasserbad werden<br />

die Früchte für vier Wochen<br />

zum Ruhen und Fermentieren<br />

unter dicke Decken<br />

gelegt, danach geht es<br />

ein paar Monate zum Trocknen<br />

hinaus in die Sonne.<br />

Am Ende sind die Schoten<br />

um ein gutes Drittel geschrumpft,<br />

dunkelbraun<br />

und wunderbar aromatisch.<br />

Und wieder wird ausgesiebt,<br />

diesmal nach Größe.<br />

Zum Abschluss geht alles<br />

in die Endkontrolle. Aussehen<br />

und Duft werden geprüft,<br />

die Schoten zum Versand<br />

gebündelt und verpackt.<br />

„Am besten locker in<br />

Gläser und Plastikfolien,<br />

weil gute, fertige Vanille Luft<br />

braucht“, erklärt Chantal.<br />

Trotz des enormen Aufwands<br />

ist die Vanille-Verarbeitung<br />

ein gutes Geschäft.<br />

6,50 Euro kostet ein<br />

knapp zwei Gramm schweres<br />

Exemplar Durchschnittsware<br />

im Supermarkt. Nur<br />

Die Schoten fanden ihren Weg von Mittelamerika über Europa<br />

auf die Insel.<br />

Foto: Sebastien Conejero/IRT/dpa<br />

1000 Tonnen Vanille werden<br />

weltweit pro Jahr produziert,<br />

das meiste in Madagaskar,<br />

Réunion, Mittelamerika<br />

und Indonesien. Die Nachfrage<br />

ist weit höher. Wenn es<br />

zu Missernten kommt, kann<br />

der Marktpreis für ein Kilo<br />

Vanille schon mal auf Höhen<br />

um die 700 Dollar schießen<br />

– teurer als Silber.<br />

Wohlhabend geworden<br />

sind viele Vanille-Bauern,<br />

wirklich steinreich viele<br />

Siedler aus Europa. Zwar gab<br />

es in der Vergangenheit<br />

Info<br />

Reiseziel und Einreise:<br />

Réunion im Indischen<br />

Ozean ist ein französisches<br />

Überseedepartement und<br />

damit Teil der Europäischen<br />

Gemeinschaft. Für<br />

die Einreise reicht ein Personalausweis.<br />

Werden<br />

auch Nachbarländer besucht,<br />

ist für diese ein Reisepass<br />

nötig.<br />

Foto: IRT/dpa<br />

auch Gewinneinbrüche<br />

durch die Erfindung künstlicher<br />

Aromastoffe, doch am<br />

Ende setzte sich doch das<br />

Naturprodukt durch. Vanille-Extrakt,<br />

Vanille-Pulver<br />

und das synthetisch hergestellte<br />

Vanillin können es<br />

qualitativ nicht annähernd<br />

mit den feinen Vanilleschoten<br />

aufnehmen. Nur die<br />

Echten sind unvergleichliche<br />

Geschmacksträger.<br />

Der Sklave Edmond Albius<br />

hat zwar die künstliche<br />

Bestäubung der Früchte entdeckt<br />

und die Vanille-Produzenten<br />

reich gemacht,<br />

selbst aber nicht davon profitiert.<br />

Nach der Abschaffung<br />

der Sklaverei 1848<br />

arbeitete er als Küchenhelfer<br />

und wurde wegen Diebstahls<br />

zu zehn Jahren Zuchthaus<br />

verurteilt. Zwar hat<br />

ihn der damalige Gouverneur<br />

nach fünf Jahren wegen<br />

seiner Verdienste um<br />

die Insel begnadigt, doch<br />

auf die Beine kam Albius nie<br />

mehr. Mit 51 Jahren starb er<br />

in Armut.<br />

(dpa)

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