Petra Hartmann & Olena Otto-Fradina | Nestis und die Hafenpiraten

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

2. Kapitel Eine hüpfende Überraschung Klingeling – klingeling – klingelingelingeling!« Tom strampelte auf seinem silberblitzenden Fahrrad durch den Hafen und ließ die Klingel ertönen. »Ferien! Endlich Freiheit!«, jubelte er. Er sauste mit einem solchen Tempo an Hafenkapitän Petterson vorbei, dass der alte Seebär beinahe das Gleichgewicht verloren und sich auf den Hintern gesetzt hätte. Petterson sah ihm verdutzt nach. »Entschuldigung!«, rief Tom über die Schulter zurück. »Ich freue mich bloß so, dass ich endlich Ferien habe!« Um ein Haar wäre er mit einem Hafenarbeiter zusammengestoßen, der gerade einen Handwagen voller Frischfisch hinüber zum Kühlhaus zog. Doch Tom schaffte es in letzter Sekunde, dem Mann auszuweichen. Fröhlich bog er in den Yachthafen ein, machte eine Vollbremsung und sprang vom Rad. Endlich Ferien! Sechs Wochen ohne Schule, sechs wunderbare freie Wochen, die er zusammen mit seinem Großvater auf der »Schwankenden Jenny« verbringen durfte. Da machte es fast gar nichts, dass seine Schulkameraden sich in Italien von der Sonne grillen lassen durften. Opas kleines, gemütliches Kajütboot und die Geschichten des alten Seefahrers waren mehr wert als jede Mittelmeerkreuzfahrt. 18
Tom schloss sein Fahrrad am Stahlgitter vor Steg 28 an. Dann schob er seine Schirmmütze aus der Stirn und betrat abenteuerlustig und breitbeinig den schwankenden Holzsteg, zwischen dessen Planken er das Meer zu sich heraufblitzen sah. Endlich Ferien. »Hey, Kleiner!« Tom hatte noch niemals im Leben eine so fiese Stimme gehört. Ein Schatten fiel auf ihn, und als Tom aufsah, blickte er in zwei dunkle Sonnenbrillengläser, die ihn drohend anfunkelten. Ein Drei-Tage-Bart, der vielleicht auch schon vier Tage alt war, eine qualmende Zigarettenkippe und ein blinkender Ohrring schwebten über ihm. Der Jugendliche grinste höhnisch und versperrte ihm den Weg. So sehr sich Tom auch bemühte, der Steg war zu eng, es war nicht möglich, an dem kräftigen Kerl vorbei zu kommen. Tom schluckte. Jetzt erinnerte er sich. Er kannte diesen Burschen flüchtig vom Schulhof. Fred Krummbiegel aus der zehnten Klasse war vor einem halben Jahr wegen einer Prügelei von der Schule geflogen. »So, du willst also hier durch, Kleiner?«, höhnte der Jugendliche und verschränkte die Arme vor der Brust. Der rechte Ärmel seiner Lederjacke schob sich dabei etwas zurück, und Tom konnte erkennen, dass sich um das Handgelenk des unfreundlichen Halbstarken eine tätowierte Schlange in schmutzigen Rot- und Grüntönen wand. Tom schluckte. »Ja, ich will da durch.« Der Tätowierte lachte dreckig. »Hab ich’s mir doch gedacht, Kleiner. Tja, da gibt es nur ein Problem: Dieser Steg gehört ab jetzt den Hafenpiraten. Und jeder, der an mir vorbei will, muss 19
Seite 3 und 4: Petra Hartmann Nestis und die Hafen
Seite 5: Für die Hartmann-Crew … Skipper
Seite 8 und 9: 14. Kapitel Der verschwundene Dacke
Seite 10 und 11: standen. Auch wenn seine Freunde be
Seite 13 und 14: 1. Kapitel Hütet euch vor den Mens
Seite 15 und 16: krele, taumelte über den Lehrertis
Seite 17: Er freute sich nur noch auf sechs s
Seite 21 und 22: auf dich. Und dann gibt es auch noc
Seite 23 und 24: 3. Kapitel Das Monster im Nebel Lei
Seite 25 und 26: Als die Sonne aufging und die Nebel

Petra Hartmann & Olena Otto-Fradina | Nestis und die Hafenpiraten

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?