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In/Press // Ausgabe #7 // Februar 2020

Analyse / Praxis / Perspektive - linkes Infozine aus Braunschweig

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In/Press

20. September 2019: Globaler Klimastreik [BS]

Am 20. September fand anlässlich

des von Fridays for Future ausgerufenen

‚Globalen Klimastreiks‘

auch in Braunschweig eine organisierte

Demonstration statt. Bis zu

10.000 Menschen waren allein in

Braunschweig an diesem Tag mit

uns auf der Straße; bundesweit

waren es sogar mehr als 1,4 Millionen.

Noch während die Demonstrationen

liefen, verabschiedete die

Bundesregierung ein Klimapaket,

welches die junge Bewegung

enttäuschte und gleichzeitig eine

zentrale Erkenntnis bestätigte:

Ein Ausweg aus der Klimakrise

ist innerhalb einer kapitalistisch

organisierten Gesellschaft nicht

möglich! Viele der geforderten

Maßnahmen wurden ignoriert,

einige wenige Punkte in stark abgeschwächter

Form angedacht.

20

Trotz allem wird die Debatte oft

immer noch auf einer Ebene geführt,

die sich an einzelnen Symptomen

und Akteur*innen der Klimakrise

abarbeitet, systemische

gesellschaftliche Zusammenhänge

aber außen vor lässt.

Um diesem entgegen zu wirken,

präsentierten wir im Rahmen

der Klimawoche einen eigenen

Hintergrundtext mit dem programmatischen

Titel „System Change

not Climate Change!“, der

vor allem progressive, kapitalismus-

und staatskritische Denkanstöße

geben soll. Dieser ist bei

uns weiterhin als Flyer erhältlich

sowie unter folgendem Link online

erreichbar: https://www.inprogress-bs.net/2019/10/01/system-change-not-climate-change/

#7 / Februar 2020

29. & 30. November 2019: Vorabendemo &

Blockaden gegen den AfD-Bundesparteitag [BS]

Mitten im Spätsommer flatterte

die wenig frohe Kunde eines zweifelhaften

„Privilegs“ ins Haus:

Die Braunschweiger „Volkswagen-Halle“

würde Schauplatz des

anstehenden Bundesparteitags

der „Alternative für Deutschland“,

kurz AfD, im November 2019

sein. Gleichbedeutend mit der

anspruchsvollen Aufgabe für die

lokalen antifaschistischen Strukturen,

einen wirksamen Gegenprotest

auf die Beine zu stellen,

waren doch die vergangenen Parteitage

stets der Startschuss zur

weiteren Faschisierung der Partei

gewesen.

Während die meisten von uns am

Badesee in Kenntnis gesetzt wurden,

war ein „erlauchter“ Kreis

an Braunschweiger*innen schon

im Bilde, als morgens auf den

Windschutzscheiben noch der

Tau gefror. Unter ihnen Oberbürgermeister

Markurth (SPD) sowie

weitere Aufsichtsratsmitglieder

der für die VW-Halle verantwortlichen

Stadthallen-GmbH. Diese

hielten es allerdings erst nach öffentlichem

Druck im Herbst für

notwendig, darüber nachzudenken,

ob an besagtem Mietverhältnis

für den 30.11 und 01.12 noch zu

rütteln ist - natürlich viel zu spät.

Danke nochmal für nichts, ihr

Armleuchter.

So nahm das ganze Fahrt auf und

warf frühzeitig seine Schatten

voraus. Bei der Braunschweiger

Zeitung wurde ordentlich in die

Tasten gehauen, natürlich in gewohnter

Manier mit ganz besonders

kritischem Auge aufs „linke

Spektrum“. Statt zum Beispiel die

Gefahr eines weiteren drohendes

Rechtsrucks in der AfD und die

endgültige Übernahme der Partei

durch den offen faschistischen

„Flügel“ um Höcke und Kalbitz zu

thematisieren, wies man lieber auf

drohende Bürgerkriegsszenarien

durch anreisende „Autonome“ aus

dem „gesamten Bundesgebiet“

hin. Die Bullen waren ähnlicher

Meinung und verboten sogleich

die geplante Vorabenddemo der

NIKA-Kampagne für den Freitagabend

unter dem Motto „Die

befreite Gesellschaft erkämpfen -

antirassistisch, feministisch, ökologisch,

antikapitalistisch“. Durch

eine rasche Solidarisierung des

Bündnis gegen Rechts konnte das

Verbot jedoch abgewendet werden.

Die antifaschistische Linke

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