Kirchenzeitung Nr 14 2020
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<strong>Nr</strong>. <strong>14</strong> I 2. April <strong>2020</strong> I Tel. 0732 76 10-39 44 I www.kirchenzeitung.at<br />
Einzelpreis: € 1,40 I 4020 Linz, Kapuzinerstraße 84 I Jg. 75<br />
FOTO: FRANZ LITZLBAUER<br />
Hoffnung<br />
trägt<br />
Unsicherheit verspüren viele in diesen Tagen. Wie<br />
wird es weitergehen – mit uns, mit dieser Welt?<br />
Die Hoffnung, dass alles gut wird, trägt uns durch<br />
diese Zeit. Wie eng Freud und Leid, Leben und<br />
Tod beieinanderliegen, daran erinnert die Karwoche.<br />
Christinnen und Christen sind eingeladen,<br />
als Hauskirche und via TV diese Zeit bewusst zu<br />
erleben. Mehr dazu auf den Seiten 2 bis 5.
2 Meinung 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
KOMMENTAR<br />
Ausharren und Liebe<br />
Digital Life<br />
Die <strong>Kirchenzeitung</strong>en könnten,<br />
wie andere Medien auch,<br />
unter den strengen Anti-Corona-Auflagen<br />
kaum erscheinen,<br />
wenn es kein Internet<br />
gäbe. Informationen, Zitate,<br />
Interviews, Bilder, Diskussionen<br />
etc. werden von zuhause<br />
aus aufbereitet. Schon bisher<br />
geschah ein guter Teil der Arbeit<br />
im digitalen Raum, jetzt<br />
sind es, notgedrungen, an die<br />
100 Prozent. Dasselbe gilt für<br />
Am Palmsonntag wird das Leiden Jesu<br />
Christi im Gottesdienst gelesen (siehe Seite<br />
16). Der Evangeliumsabschnitt bietet uns<br />
die Dramatik der Karwoche in einer Vorausschau,<br />
aber ohne den entscheidenden<br />
Punkt: die Auferstehung. Jene, die diese Leseordnung<br />
ausgetüftelt haben, wollten vermutlich<br />
alles offen halten für die Karwoche,<br />
insbesondere die Zeit zwischen Gründonnerstag<br />
und der Osternacht. Die Nachricht<br />
der Auferstehung trifft dann auf Menschen,<br />
die den Weg Jesu vom „Hosianna“ über die<br />
Kreuzigung bis zum „Ich habe den Herrn<br />
gesehen“ mitgegangen sind. Die Karwoche<br />
verlangt vor allem das gläubige Ausharren.<br />
Heuer hat die Karwoche die Chance, nicht<br />
allein wegen der liturgischen Besonderheiten<br />
(Hauskirche und Kleinstgruppen in den<br />
Pfarren, siehe Seite 3) in die Geschichte einzugehen.<br />
Vor allem sollte sie in Erinnerung<br />
bleiben, weil sich die Situation des vertrauenden<br />
Ausharrens in der gemeinsamen Realität<br />
wiederfindet. Wir vertrauen darauf,<br />
dass es ein Ende der Krise geben wird. Wir<br />
haben gute Gründe für dieses Vertrauen,<br />
auch wenn wir nicht wissen, wann und wie<br />
es sich verwirklicht. Wir harren zuversichtlich<br />
aus. Das ist die Haltung der Christinnen<br />
und Christen. Wie Paulus schreibt: „Für<br />
jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese<br />
drei; doch am größten unter ihnen ist die<br />
Liebe.“ (1 Kor 13,13) Ja, es ist eine besondere<br />
Zeit für (Gottes- und Nächsten-)Liebe.<br />
HEINZ NIEDERLEITNER<br />
geschäftsführender<br />
Chefredakteur<br />
heinz.niederleitner<br />
@kirchenzeitung.at<br />
MONIKA SLOUK<br />
monika.slouk@<br />
koopredaktion.at<br />
andere Lebensbereiche und<br />
Branchen, für verschiedene<br />
Altersstufen und Berufe: Ohne<br />
Web würde vieles stillstehen.<br />
Während Hotels und Cafés,<br />
Fachgeschäfte und Handwerker<br />
und viele mehr ins Minus<br />
geraten, überschlagen sich die<br />
Gewinne im Online-Handel.<br />
Es ist kein neuer Trend. Auch<br />
vor Corona verlagerte sich<br />
mehr und mehr Leben ins<br />
Netz. Im Ausnahmezustand<br />
wächst das digitale Leben exponentiell.<br />
Die Freude an den<br />
Möglichkeiten lässt auf hin<br />
und wieder zaghaft vorgetragene<br />
Gefahren vergessen: Körperliche<br />
wie Kurzsichtigkeit,<br />
geistige wie schwindende Unterscheidungsfähigkeit,<br />
soziale<br />
wie schlechte Arbeitsbedingungen<br />
in Online-Konzernen,<br />
gesellschaftliche wie die Möglichkeit<br />
zur Personenüberwachung.<br />
Bei aller Liebe zu den<br />
technischen Möglichkeiten:<br />
Es lebe die Freiheit, sich zwischen<br />
online und offline entscheiden<br />
zu können.<br />
WORT DER WOCHE: DON-BOSCO-SCHWESTER MARIA ROHRER<br />
Was ist eigentlich wichtig?<br />
„Viele meiner Denkweisen<br />
und Prioritäten sind im<br />
Umbruch. Wir alle haben<br />
noch nie eine solche<br />
Erfahrung gemacht. Pest,<br />
Spanische Grippe, Cholera<br />
waren Geschichte, Ebola<br />
weit weg. Was ist eigentlich<br />
wichtig im Leben?“<br />
Don-Bosco-Schwester Maria Rohrer in einem Brief aus Tunis an Jugend Eine Welt JUGEND EINE WELT
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Gottesdienst 3<br />
Gottesdienst-Informationen<br />
Karwoche und Ostern<br />
verlaufen heuer anders<br />
Hauskirche, Teilnahme über die Medien<br />
und pfarrliche Feiern in Kleinstgruppen<br />
prägen die Gottesdienste der Karwoche<br />
<strong>2020</strong>. Die Bestimmungen der Österreichischen<br />
Bischofskonferenz und der Diözese<br />
Linz sehen im Detail so aus:<br />
Hauskirche. Für die Feier der österlichen<br />
Tage zu Hause stehen Vorschläge zur Verfügung:<br />
Für Palmsonntag finden Sie einen<br />
Impuls und weitere Informationen auf Seite<br />
5 dieser KirchenZeitung. Für die Zeit<br />
von Gründonnerstag bis Ostern enthält die<br />
nächste Ausgabe der KirchenZeitung die<br />
Beilage „inpuncto – trotzdem Ostern“ mit<br />
konkreten liturgischen Feiern (siehe Kasten<br />
unten). Diese Beilage wird auch über die<br />
Pfarren verteilt.<br />
Gottesdienste in den Medien. Verschiedenste<br />
Radio- und Fernsehsender bieten in<br />
der Karwoche und zu Ostern Gottesdienstübertragungen<br />
an (siehe dazu auch die ausgewählten<br />
Hinweise auf Seite 26 dieser<br />
KirchenZeitung). Die Gottesdienste mit Bischof<br />
Manfred Scheuer können über LT1<br />
oder über die diözesane Homepage mitgefeiert<br />
werden (siehe Kasten rechts).<br />
In den Pfarren. Unter sehr genauen Richtlinien<br />
sollen Priester, die gesund sind, einer<br />
Gemeinde vorstehen und einen geeigneten<br />
Kirchenraum zur Verfügung haben, die Gottesdienste<br />
des Palmsonntags und der „Drei<br />
Österlichen Tage“ mit vier eingeladenen<br />
Gläubigen feiern. Diese vier Gläubigen leisten<br />
einen Dienst, indem sie die gesamte Gemeinde<br />
repräsentieren. Sie sind keine „Auserwählten“<br />
und kein „heiliger Rest“. Die in<br />
der Kirche teilnehmenden Personen müssen<br />
gesund sein und dürfen keiner Risikogruppe<br />
angehören. Die Gottesdienste sind nicht öffentlich<br />
zugänglich. Über die Termine kann<br />
informiert werden, damit Menschen in der<br />
Hauskirche zur selben Zeit im Gebet mit der<br />
Feier in der Kirche verbunden sind. Priester,<br />
die mehr als eine Gemeinde betreuen, sollen<br />
jeweils nur einen Gottesdienst feiern,<br />
dazu aber Repräsentant/innen aus den verschiedenen<br />
Gemeinden einladen. Außer am<br />
Gründonnerstag können in Pfarren, wo keine<br />
ausreichend repräsentative Teilnahme an<br />
Eucharistiefeiern möglich ist oder ohnehin<br />
Wort-Gottes-Feiern stattgefunden hätten,<br />
unter denselben Bedingungen wie für Messen<br />
auch Wort-Gottes-Feiern stattfinden. Die<br />
Taufwasserweihe wird auf die Zeit nach den<br />
Beschränkungen verschoben.<br />
TV-Gottesdienste mit<br />
Bischof Scheuer<br />
Der Fernsehsender LT1 überträgt ab Palmsonntag<br />
sechs Gottesdienste mit Bischof<br />
Manfred Scheuer aus der Linzer Priesterseminarkirche.<br />
Die Termine sind:<br />
• Palmsonntag, 5. April: 10.00 Uhr<br />
• Gründonnerstag, 9. April: 19.00 Uhr<br />
• Karfreitag, 10. April: 15.00 Uhr<br />
• Osternacht, 11. April: 20.00 Uhr<br />
• Ostersonntag, 12. April: 10.00 Uhr<br />
• Ostermontag, 13. April: 10.00 Uhr<br />
LT1 ist via Satellit, Kabel, A1 TV, DVB-T<br />
und online unter www.lt1.at zu empfangen.<br />
Via Satellit (ASTRA 19,2°) ist LT1 nur<br />
mittels HD-Receiver in Kombination mit<br />
einem HD-fähigen TV-Gerät empfangbar.<br />
Details zum Empfang: www.lt1.at<br />
Die Gottesdienste werden auch auf der<br />
Homepage der Diözese gestreamt:<br />
www.dioezese-linz.at DIÖZESE LINZ/WAKOLBINGER<br />
Beichte. Derzeit dürfen keine allgemeinen<br />
Beichtzeiten bekanntgegeben werden.<br />
Die österreichischen Bischöfe haben von<br />
der Empfehlung der Beichte vor Ostern entbunden.<br />
Wer einen dringenden Grund für<br />
die Beichte hat, solle sich telefonisch an einen<br />
Priester wenden, der mit der betreffenden<br />
Person „einen Weg dafür suchen wird“.<br />
Die Apostolische Pönitentiarie in Rom hat<br />
in Erinnerung gerufen, dass die vollkommene<br />
Reue, die der Liebe zu Gott enstpringt,<br />
die Vergebung der Sünden, auch der Todsünden,<br />
bewirken kann, wenn sie eine aufrichtige<br />
Bitte um Vergebung ausdrückt und<br />
begleitet wird vom festen Entschluss, das sakramentale<br />
Bekenntnis nachzuholen. (Katechismus<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>14</strong>52) Die aufrichtige Bitte um<br />
Vergebung kann etwa nach einen Akt der<br />
Einkehr und Besinnung in einem persönlichen<br />
Gebet formuliert werden.<br />
Verschiebungen. Bis zum Schulende wird<br />
es in der Diözese Linz aufgrund der Situation<br />
keine Firmungen geben. Sobald dies möglich<br />
ist, werden die Firmtermine neu festgesetzt.<br />
Die Feier der Erstkommunion soll<br />
in den Pfarren in diesem Jahr stattfinden,<br />
wenn es von den staatlichen Vorgaben her<br />
möglich ist. «
4 Gottesdienst 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Gedanken<br />
Unsichere Wasser,<br />
nichts, was hält,<br />
nichts, was trägt!<br />
Trudeln und sinken,<br />
kämpfen und schrei’n.<br />
Streck aus deine Angst!<br />
Streck aus die Verzweiflung!<br />
Streck aus deine Sehnsucht!<br />
Über Todesgrund<br />
kommt der Ausgestreckte<br />
Dir entgegen!<br />
Marianne Pachler<br />
(...) „Am Ende ist alles gut und<br />
wenn es nicht gut ist, dann ist<br />
es nicht das Ende.“ (Oscar Wilde)<br />
Als Katholik bedeutet Psalm<br />
27 sehr viel: „Der Herr ist mein<br />
Licht und mein Heil, vor wem<br />
(was) sollte ich mich fürchten?“<br />
Auch im Diözesanbuch<br />
<strong>2020</strong> heißt es: „Liebt einander!“<br />
Ja, diese gelebte Lebensliebe<br />
braucht beides, Nähe und Distanz,<br />
diese globale Krise ist auch<br />
eine Chance, sie bringt in der<br />
„Corona-Auszeit“ neue Nachdenkphasen<br />
…<br />
Margarete Sickinger<br />
Nach Corona-Beschränkungen kommen auf die Pfarren viele nachgeholte Begräbnismessen zu<br />
Begräbnisse in Corona-Zeiten<br />
Völlig anders als gewohnt ist die derzeitige<br />
Form der Begräbnisse, aber sie erleben die<br />
Feiern als sehr würdig und innig, sagen die<br />
Seelsorger/innen, die die KiZ befragt hat.<br />
Zwölf Begräbnisse hat Pfarrer Ernst Wageneder<br />
aus Mondsee bereits in den Corona-Zeiten<br />
gehalten: „Auch wenn nur fünf Leute<br />
vor der Einsegnungshalle stehen, feiere ich<br />
einen festlichen Gottesdienst.“ Für jedes Begräbnis<br />
gestaltet er ein eigenes Feier- und<br />
Liederheft. So begegnet er der im Vorfeld oft<br />
geäußerten Sorge der Angehörigen, dass es<br />
bloß eine schnelle Beerdigung wird. Die Sorge<br />
ist unbegründet, wie die Rückmeldungen<br />
zeigen. Auch die Zeichen wie Weihwasser,<br />
Weihrauch und Erde, deren Verwendung zur<br />
Zeit nur dem Begräbnisleiter vorbehalten ist,<br />
beginnen auf neue Weise zu sprechen: „Die<br />
Leute merken, wie Rituale bergen und etwas<br />
Heiliges sind.“<br />
Stefan Grandy, Pfarrassistent von Garsten,<br />
hat ebenfalls bereits Erfahrung mit den neuen<br />
Begräbnis-Bedingungen. Mit bewusst<br />
schlichten Feiern setzt er einen anderen Akzent<br />
als Pfarrer Wageneder, kommt aber zum<br />
selben Ergebnis: „Die Begräbnisse sind sehr<br />
würdig, auf ihre Weise sehr schön.“ Dem<br />
stimmt Irmgard Sternbauer, Seelsorgerin in<br />
Freistadt, zu: „Man muss sich auf die Herausforderungen<br />
einlassen, aber dann wird ein<br />
Begräbnis sehr intensiv.“ Das ist auch das<br />
Echo, das Martin Dobretsberger, Landesinnungsmeister<br />
der OÖ. Bestatter, erhält: „Die<br />
Trauerfeiern werden als sehr intim erlebt, die<br />
Die Corona-Pandemie greift tief in<br />
die Begräbnis-Bräuche ein. kiz/jw<br />
Sprache der Begräbnisleiter ist zumeist ganz<br />
anders, viel persönlicher.“ Für ihn haben die<br />
derzeitigen Begräbnissse, bei denen die üblichen<br />
Konventionen außer Kraft sind, eine<br />
„eigene, besondere Qualität“.<br />
Totensonntag. Viele Trauerfamilien betonen,<br />
dass sie nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen<br />
gerne einen Gedenk-<br />
Gottesdienst feiern möchten. Um das würdig<br />
zelebrieren zu können, bringt Bestatter Dobretsberger<br />
einen Totensonntag ins Gespräch,<br />
der gleichzeitig in allen Pfarren der Diözese<br />
begangen wird. josef wallner<br />
Aufgeschobene Begräbnisse:<br />
schwierig für Trauerprozess<br />
Das helle Kreuz im Mittelpunkt<br />
ist umgeben von Lichtstrahlen,<br />
die immer mehr ins Rot übergehen<br />
und so die Liebe des Herrn<br />
am Kreuz ausdrücken. Die Strahlen<br />
sind spürbare Kraft für das<br />
Leben mit Jesus. Zur Stärkung<br />
auf dem Weg der Liebe, des Friedens<br />
und der Freiheit.<br />
Das Kreuz ist eine Wachsbatik von<br />
Sr. Anakleta Ecker, Franziskanerinnen<br />
von Vöcklabruck<br />
Die verordneten Einschränkungen<br />
bei Begräbnissen führen<br />
manche Familien zu der Entscheidung,<br />
mit dem Begräbnis<br />
ihres verstorbenen Angehörigen<br />
zu warten, bis wieder<br />
eine traditionelle Feier möglich<br />
ist. Das Vorgehen schaut<br />
dann etwa so aus: Man lässt<br />
den Leichnam zur Kremation<br />
bringen und bittet den Bestatter,<br />
dass er die Urne aufbewahrt.<br />
Eine wie immer geartete<br />
Form der Verabschiedung findet<br />
in dieser Phase nicht statt.<br />
Martin<br />
Dobretsberger<br />
privat<br />
Der Landesinnungsmeister der<br />
Bestatter, Martin Dobretsberger,<br />
hält dieses Vorgehen für keine<br />
gute Idee: „Denn der Schmerz<br />
über den Verlust eines Angehörigen<br />
kann nicht mit einer rituellen<br />
Handlung einmal vorläufig<br />
abgeschlossen werden. Nach<br />
diesem ersten Schritt kann<br />
dann die Trauerarbeit und die<br />
Wunde zu heilen beginnen.“<br />
Vorsichtig geschätzt stellen derzeit<br />
15 bis zwanzig Prozent das<br />
Begräbnis der Urne zurück. Der<br />
Innungsmeister gibt zu bedenken,<br />
dass der Zeitraum bis zu<br />
einer Feier vermutlich doch<br />
länger werden könnte, als die<br />
Angehörigen jetzt annehmen.<br />
Das könne zur Belastung werden,<br />
meint Dobretsberger. Es<br />
werde auch nicht einfach, für<br />
die nachzuholenden Feiern Termine<br />
zu finden. josef wallner
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Gottesdienst 5<br />
Zur Geschichte<br />
Palmsonntag &<br />
Palmbuschen<br />
Alles vorbereitet für die Feier zuhause. Die Zweige werden mit einem Kreuzzeichen gesegnet.<br />
Palmsonntag zuhause feiern<br />
Für viele Katholik/innen wird es eine<br />
Herausforderung: Der Palmsonntag wird<br />
mit Familie in den eigenen vier Wänden<br />
gefeiert. Was dabei hilfreich ist, haben wir<br />
hier zusammengefasst.<br />
Elisabeth Leitner<br />
• Was Sie vorbereiten können:<br />
• Wenn möglich, sammeln Sie in den Tagen<br />
davor auf Spaziergängen diverse Zweige<br />
für den Palmbuschen oder schneiden Sie<br />
Buchsbaumzweige z. B. im Garten ab.<br />
• Suchen Sie sich in Ihrem Zuhause einen<br />
Platz zum Feiern des Haus-Gottesdienstes,<br />
wo sie sich wohlfühlen: beim Esstisch, im<br />
Wohnzimmer, auf Ihrem Lieblingsplatz.<br />
• Zünden Sie bei der Feier eine Kerze an.<br />
• Legen Sie sich Symbole zurecht, die Ihnen<br />
helfen, vor Gott zu sein und zu beten,<br />
etwa ein Kreuz oder ein Bild, eine Bibel.<br />
• Wenn Sie etwas singen möchten, legen<br />
Sie sich vorab ein Gotteslob bereit.<br />
• Wenn Sie mehrere Personen sind, teilen<br />
Sie sich die Aufgaben im Gottesdienst vorher<br />
auf.<br />
Die Aufteilung könnte sein:<br />
V: Der Vorbeter/die Vorbeterin führt durch<br />
den Gottesdienst.<br />
L: Der Lektor/die Lektorin trägt Lesungen<br />
und Texte vor.<br />
A: Alle sprechen und beten gemeinsam.<br />
• Segnung der Palmzweige: Segnen<br />
kann jede/r Getaufte und Gefirmte. Im Leben<br />
der Familie segnen im Allgemeinen die<br />
Eltern. In dieser Feier spricht die Leiterin<br />
oder der Leiter der Feier das Segensgebet.<br />
• Für die Segnung der Palmzweige: Die<br />
Zweige liegen auf dem Tisch. Der Vorbeter/<br />
die Vorbeterin gibt allen Mitfeiernden einen<br />
Zweig. Sie halten den Zweig während des<br />
Segensgebets in der Hand.<br />
V: Die grünen Zweige sind ein Zeichen des<br />
Lebens. Wir wissen dieses Zeichen des Lebens<br />
in diesem Jahr noch mehr zu schätzen<br />
als sonst. Gemeinsam bitten wir Gott, diese<br />
Zweige zu segnen.<br />
V: Guter Gott. Mit einem Palmzweig kündigte<br />
eine Taube dem Noah das Ende der<br />
großen Flut an. Diese Zweige seien uns ein<br />
Zeichen der Hoffnung. Wir loben dich.<br />
A: Wir preisen dich.<br />
V: Von Palmen umstandene Oasen gewährten<br />
dem Volk Israel Ruhe auf dem langen<br />
Weg durch die Wüste. Diese Zweige mögen<br />
uns erinnern an die Ruheorte, die Gott uns<br />
schenkt. Wir loben dich.<br />
A: Wir preisen dich.<br />
V: Mit Palmzweigen geleitet kommt Jesus<br />
nach Jerusalem. Diese Zweige seien uns<br />
ein Zeichen, dass er auch zu uns kommt<br />
und Hilfe bringt. Darum bitten wir: Gott,<br />
segne (jetzt ein Kreuz zeichnen) diese Zweige.<br />
Schütze uns und alle, die uns anvertraut<br />
sind. (Falls Weihwasser zuhause vorrätig ist,<br />
dann können die Zweige auch besprengt<br />
werden). A: Amen.<br />
XX<br />
Weitere Feiervorschläge für den Palmsonntag<br />
vom „Netzwerk-Gottesdienst“ finden<br />
Sie auf www.kirchenzeitung.at<br />
• Beginn der Karwoche. Die<br />
Heilige Woche – die Karwoche<br />
– beginnt mit dem Palmsonntag,<br />
an dem bereits der Spannungsbogen<br />
und die Botschaft<br />
der folgenden Woche in der<br />
Liturgie dargestellt wird. Am<br />
Palmsonntag wird mit Palmbuschen<br />
und einer Prozession<br />
an den von seinen Anhängerinnen<br />
und Anhängern bejubelten<br />
Einzug Jesu in Jerusalem<br />
gedacht. In Corona-Zeiten<br />
entfallen Prozessionen im Freien,<br />
dafür gibt es Feier-Vorschläge<br />
für zuhause (siehe Text). Der<br />
Jubel steht in bitterem Kontrast<br />
zu den dramatischen Geschehnissen<br />
– Verhaftung, Leiden<br />
und Tod Jesu am Kreuz –,<br />
derer am Karfreitag gedacht<br />
wird.<br />
• Palmbuschen. Die Palmen<br />
wurden bereits im Altertum als<br />
heilige Bäume verehrt, im Orient<br />
ehrte man siegreiche Personen<br />
damit. In Mittel- und<br />
Nordeuropa werden die Palmzweige<br />
durch Palmkätzchen,<br />
Ahorn-, Buchen-, Birken-, Weide-,<br />
Haselnuss-, Stachelbeerund<br />
Wacholderzweige ersetzt.<br />
Buchsbaum und Weide galten<br />
bereits bei den alten Römern<br />
als heilkräftige Pflanzen. Bei<br />
uns werden Palmkätzchen mit<br />
Buchsbaum und anderen grünen<br />
Zweigen zu Buschen gebunden.<br />
Die gesegneten Palmbuschen<br />
sollen ein Zeichen des<br />
Lebens und der Erinnerung an<br />
Christus sein.<br />
Vom Buchsbaum schneiden auf<br />
der Terrasse: Heuer wird beim<br />
Palmbuschen improvisiert. kiz/elle (2)
6 Oberösterreich 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Lebensmittelhelfer/innen<br />
Österreichs Landwirtschaft<br />
sucht helfende Hände<br />
Welches Aufatmen ging durchs<br />
Land, als klar war, dass in der<br />
Coronakrise die Lebensmittelversorgung<br />
gesichert ist. Jetzt<br />
brauchen die Bauern, aber auch<br />
Fleischereibetriebe, viele eifrige<br />
Hände.<br />
Heinz Niederleitner<br />
„Man spürt, dass viel Energie<br />
im Boden ist“, sagt Alfred Holzer.<br />
Er ist Biobauer in der Gemüse-Hochburg<br />
des Eferdinger Beckens<br />
und steht am Beginn einer<br />
arbeitsreichen Zeit: Das Frühgemüse<br />
ist zu pflanzen und zu<br />
pflegen, der Spargel schon zu<br />
ernten, ebenso die Radieschen,<br />
der Salat und der Spinat in den<br />
Gewächshäusern. Wintergemüse<br />
wie Knoblauch oder Zwiebeln<br />
gilt es vom Unkraut zu befreien.<br />
Die Energie im Boden, sie ist bereit<br />
dazu, Menschen zu ernähren<br />
– wenn es die notwendigen<br />
Arbeitskräfte dafür gibt, diese<br />
Energie „abzuholen“.<br />
Plattform. Die Coronakrise<br />
macht das heuer zur Herausforderung:<br />
Die vielen Erntehelfer/<br />
innen und Saisonarbeiter/innen<br />
aus dem Ausland können derzeit<br />
großteils nicht kommen. Das<br />
Alfred Holzer betreibt eine<br />
biologische Landwirtschaft samt<br />
Hofladen in Eferding. privat<br />
Viel Arbeit: In den Gewächshäusern steht die Ernte bevor, auf den Feldern das Pflanzen und Pflegen. kiz/nie<br />
Landwirtschaftsministerium hat<br />
reagiert und eine Plattform eingerichtet:<br />
Mithilfewillige können<br />
sich über Arbeit und Entlohnung<br />
informieren, Betriebe nach Helfer/innen<br />
suchen (siehe unten).<br />
Arbeit. „Bis jetzt musste ich<br />
noch nicht auf die Plattform zurückgreifen“,<br />
sagt Alfred Holzer.<br />
„Freunde, Bekannte und<br />
Kunden haben sich zur Mithilfe<br />
angeboten. Aber es wird wohl<br />
auch für uns erforderlich sein,<br />
die Plattform zu nutzen.“ Viel<br />
Arbeit stehe jetzt zumindest bis<br />
Juli an, erzählt der Landwirt.<br />
Arbeiter/innen aus der Ukraine,<br />
die er erwartet hatte, werden<br />
nicht ausreisen können, ebenso<br />
aus Polen. Die kalte Witterung<br />
zuletzt hat zwar etwas Zeit verschafft,<br />
aber: „Wenn die Vegetation<br />
so richtig anspringt, ist Not<br />
am Mann oder an der Frau.“<br />
Für die Landwirtschaft ist Corona<br />
alles andere als die erste Herausforderung:<br />
Hagel, Trockenheit,<br />
Hochwasser, Engerlinge.<br />
Auch die Corona-Herausforderung<br />
kann überwunden werden,<br />
ist Biobauer Holzer überzeugt:<br />
„Wenn wir zusammenstehen<br />
und die Situation gemeinsam<br />
meistern.“<br />
Umdenken. Ein gewisses Umdenken<br />
in der Gesellschaft sei<br />
durchaus schon zu bemerken.<br />
„Ich hoffe, dass sich die Akzeptanz<br />
für die Arbeit der Landwirte<br />
verbessert“, sagt Holzer. Die<br />
Wertschätzung für diese Arbeit<br />
sei zuletzt nicht immer zu spüren<br />
gewesen. Ein weiterer Punkt<br />
ist für ihn das ständige Verfügbarhalten<br />
aller Produkte. „In“<br />
sind Fruchtgemüse wie Tomaten<br />
oder Zucchini. „Manche meiner<br />
Kollegen haben schon überlegt,<br />
aus der Produktion von Lagergemüse<br />
wie Kraut oder Rote Rüben<br />
auszusteigen. Man bekommt im<br />
Winter nicht mehr dafür als zur<br />
Haupterntezeit, obwohl die Aufbereitung<br />
und die Lagerung dazukommen.<br />
Ein Umdenken<br />
würde bedeuten, für diese Gemüsesorten<br />
im Winter ein kleines<br />
bisschen mehr zu zahlen.“<br />
Zwar könne man die<br />
Gesellschaft schwer verändern,<br />
aber eine moderne, nachhaltigere<br />
und regionalere Küche würde<br />
sinnvoller mit Lebensmitteln<br />
umgehen, als das bisher der<br />
Fall war, sagt Holzer. Das wäre<br />
jedenfalls eine Perspektive für<br />
die Zukunft.<br />
XX<br />
Informationen zu denLebensmittelhelfer/innen<br />
finden Sie auf:<br />
www.dielebensmittelhelfer.at<br />
XX<br />
Hinweise zu Direktvermarktern:<br />
www.gutesvombauernhof.at
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Gesellschaft & Soziales 7<br />
kiz-helpline<br />
Johann Kalliauer<br />
hofft auf mehr Wertschätzung<br />
und finanzielle<br />
Ausstattung in<br />
den Berufen, in denen<br />
Menschen derzeit sehr<br />
gefordert sind. Fotokerschi.at/apa/picturedesc.com<br />
AK-Präsident Kalliauer zur Coronakrise<br />
Hilfe für Arbeitslose<br />
Zehntausende Menschen verlieren ihren<br />
Job, in systemrelevanten Bereichen wird<br />
viel mehr gearbeitet. Welche Herausforderungen<br />
die Coronakrise in der Arbeitswelt<br />
mit sich bringt, erklärt Oberösterreichs<br />
Arbeiterkammer-Präsident und ÖGB-Vorsitzender<br />
Johann Kalliauer im Interview.<br />
Zugesagte Milliardenhilfen für Unternehmen, flexible<br />
Kurzarbeit – werden die derzeit fixierten<br />
Maßnahmen ausreichen, um die Auswirkungen<br />
der Coronakrise zu bekämpfen?<br />
Johann Kalliauer: Ich gehe davon aus, dass<br />
die Maßnahmen grundsätzlich richtig waren.<br />
Aber die Probleme werden uns einige<br />
Zeit begleiten. Zu meinen großen Sorgen gehören<br />
die fast 20.000 neuen Arbeitslosen in<br />
Oberösterreich (Stand letzte Woche, Anm.).<br />
Was kann den Arbeitslosen helfen?<br />
Kalliauer: Das ist eine Gruppe mit starken<br />
Einbußen beim Einkommen. Dauert die Krise<br />
länger, muss man entweder das Arbeitslosengeld<br />
aufstocken oder eine Einmalzahlung<br />
als Überbrückungshilfe leisten. Vor allem: Es<br />
ist nicht davon auszugehen, dass am Ende<br />
der Krise ein Schalter umgelegt wird und alles<br />
wie vorher läuft. Angesichts der neuen<br />
Arbeitslosen werden die bisher Betroffenen<br />
länger auf Arbeitslosengeld angewiesen sein.<br />
Sehen Sie Verbesserungsbedarf bei der aktuellen<br />
Kurzarbeitsregelung?<br />
Kalliauer: Auch wenn man das eine oder andere<br />
wird korrigieren müssen, ist die Regelung<br />
sehr detailliert und der Krise angepasst.<br />
Aber man muss ehrlich sagen: Dieses Instrument<br />
verursacht enorme Kosten. Wir haben<br />
die Sorge, dass das nach der Krise über<br />
Sparpakete, die Arbeitnehmer/innen treffen,<br />
wieder hereingebracht werden soll.<br />
Wird die Krise Arbeitsverhältnisse verändern?<br />
Kalliauer: Das ist schwer vorherzusagen. Neben<br />
dem Problem der Arbeitslosigkeit sind<br />
derzeit andere Menschen in ihren Berufen<br />
besonders gefordert und erbringen eine tolle<br />
Leistung: in der Pflege, im Gesundheitswesen,<br />
aber auch im Transport, im Handel und<br />
anderen Bereichen. Ich hoffe, dass nicht nur<br />
das gesellschaftliche Ansehen dieser Berufe<br />
steigt, sondern auch die finanzielle Ausstattung.<br />
Denn auch wenn wir personell hier<br />
besser aufgestellt sind als andere europäische<br />
Länder, brauchen wir auch in Zukunft<br />
das notwendige Personal.<br />
Die Sozialpartnerschaft wird in der Krise als besonders<br />
wertvoll erlebt. Wird sie gestärkt daraus<br />
hervorgehen?<br />
Kalliauer: Ich denke schon, dass wir derzeit<br />
den Beweis erbringen, wie gut die Sozialpartnerschaft<br />
auf überbetrieblicher Ebene, aber<br />
auch in den Betrieben, funktioniert. In der<br />
Beratung sehen wir die Vorteile jener Betriebe,<br />
die eine Arbeitnehmervertretung haben:<br />
Da gibt es jemanden, der in der kritischen<br />
Phase etwas an Unsicherheit nehmen kann<br />
und auch für den Unternehmer Ansprechpartner<br />
ist. « Interview: Heinz Niederleitner<br />
Die Zusammenstellung von<br />
Telefonnummern, E-Mail- und<br />
Internetadressen, die in Zeiten<br />
von Corona Hilfestellungen<br />
anbieten, wird auf www.<br />
kirchenzeitung.at laufend<br />
überarbeitet.<br />
• Katholische Jungschar.<br />
Ideen, Tipps für Kinder, Gruppenleiter/innen<br />
und Eltern<br />
XX<br />
www.dioezese-linz.at/site/kjs<br />
• Telefonseelsorge. Anonyme<br />
und kostenlose 24-Stunden-<br />
Beratung am Telefon und online<br />
XX<br />
Hotline <strong>14</strong>2,<br />
www.telefonseelsorge.at<br />
• Caritas. Das #TeamNächstenliebe<br />
ruft ab sofort alle Österreicherinnen<br />
und Österreicher<br />
dazu auf, Menschen in ihrer<br />
Nachbarschaft zu unterstützen.<br />
XX<br />
www.teamnaechstenliebe.at<br />
• SelbA. „SelbA – Aktiv für<br />
ALLE zuhause“ ist eine Initaitive<br />
mit motivierenden und hilfreichen<br />
Anregungen und Angeboten,<br />
die laufend erweitert<br />
werden.<br />
XX<br />
www.dioezese-linz.at/selba<br />
• BEZIEHUNGLEBEN.AT. Familienberatung<br />
am Telefon, über<br />
Skype, im Chat oder online<br />
XX<br />
Tel. 0732 777 36 76, E-Mail:<br />
beziehungleben@dioezese-linz.at,<br />
www.beziehungleben.at/beratung/<br />
online-beratung<br />
• Team Familie. Über 100<br />
Mitmach-Tipps zum Basteln,<br />
Kochen und Bewegen bietet das<br />
Institut für Soziale Kompetenz.<br />
XX<br />
www.isk-austria.at<br />
• MAS-Alzheimerhilfe. Notfalls-Initiative<br />
für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz<br />
XX<br />
www.alzheimerhilfe.at<br />
• Chronisch krank. Sammlung<br />
von Experten-Antworten<br />
zum Coronavirus speziell für<br />
chronisch Kranke und Menschen<br />
aus der Risikogruppe<br />
XX<br />
ww.selpers.at
8 Interview 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Interview zum Begriff „Hölle“ anlässlich der Fastenzeit<br />
Keine Furcht vor der ewigen Hölle<br />
Der Theologe Andreas Krenn hat sich auf<br />
Grundlage der biblischen Texte intensiv mit<br />
dem Begriff „Hölle“ beschäftigt. Wieso das<br />
ewige Feuer eigentlich eine hoffnungsvolle<br />
Botschaft ist, erklärt er im KirchenZeitungs-<br />
Interview anlässlich der Fastenzeit.<br />
Kann man überhaupt sagen, wie die Hölle ausschaut?<br />
Andreas Krenn: Die Bibel – sowohl das Alte<br />
wie auch das Neue Testament – erzählt in teils<br />
sehr drastischen Bildern und öfter, als uns lieb<br />
ist, von „Hölle“ oder von „ewiger Verdammnis“<br />
oder vom „ewigen Feuer“. Das hat die<br />
Fantasie von Ängstlichen und Angstmachern<br />
schon immer angeregt und viel Leid über viele<br />
Menschen gebracht. So kann es wohl nicht<br />
im Sinne einer Heiligen Schrift, im Sinn eines<br />
liebenden Vaters sein.<br />
Was kann man unter der Hölle verstehen?<br />
Krenn: Hölle ist laut Bibel der „Ort“ der Toten.<br />
– Tot allerdings ist nach biblischem Verständnis<br />
der Mensch nicht erst nach dem Tod. Tot<br />
bin ich vielmehr bereits, wenn ich keine Verbindung<br />
mehr zu meiner Quelle erlebe, wenn<br />
mir die Lebendigkeit abhanden gekommen<br />
ist. Oder biblisch gesprochen: Es ist die Hölle,<br />
wenn ich den Atem Gottes in mir, wenn ich<br />
mein Innerstes nicht mehr spüre. Wenn ich<br />
also ein Leben lebe, das nicht meinem Wesen<br />
entspricht; wenn ich – manchmal trotz aller<br />
Fülle im Außen – innerlich leer bin.<br />
Der Theologe<br />
Andreas Krenn<br />
arbeitet als Richter<br />
am Diözesangericht<br />
Linz. Er ist Experte für<br />
hebräische Sprache<br />
und jüdische Mystik.<br />
diözese linz/appenzeller<br />
Ist die Hölle dann nicht automatisch eine Strafe?<br />
Krenn: Es scheint so zu sein, dass Hölle nicht<br />
einfach eine Strafe für böse Menschen ist.<br />
Hölle geschieht ja auch mitten im Leben<br />
hier, sie geschieht ja auch dann, wenn ich<br />
gar nichts Böses wollte, unbewusst – allzu oft<br />
auch, ohne dass ich etwas dafür kann. Und<br />
sie geschieht auch den „Guten“.<br />
Offensichtlich ist das nicht allein eine Frage<br />
meiner Anstrengung, eine Frage des Erfüllens<br />
von Gesetzen. Die entscheidende Frage<br />
ist vielmehr: Wie komme ich da wieder<br />
raus? Wie werde ich wieder lebendig? Davon<br />
erzählt die Bibel in vielen Geschichten. Ein<br />
Ansatz findet sich sowohl im Alten wie auch<br />
im Neuen Testament: Das „Wort Gottes“ ist<br />
demnach nämlich nicht weit weg, sondern es<br />
ist in meinem Herzen und in meinem Mund.<br />
Das „Wort Gottes“, das sind – im jüdischen<br />
Verständnis zumindest – die „Gesetze“ Gottes,<br />
die Gesetzmäßigkeiten des Lebens. Die<br />
Grundstrukturen des Lebens – so wie das Leben<br />
gut „funktioniert“.<br />
Und diese Worte, diese „Gesetze“ trage ich<br />
in mir. Es geht also nicht um eine Methode,<br />
die ich mühsam erlernen muss, sondern<br />
um einen Zugang, der sich mir – meist überraschend<br />
– eröffnet, der sich schenkt. Es ist<br />
ein Durchbruch, was das Wort „Passah“, also<br />
„Ostern“, eigentlich bedeutet.<br />
Sie sprechen von der Hölle im Leben, was ist mit<br />
der Hölle nach dem Tod?<br />
Krenn: Das Leben hört ja mit dem Tod nicht<br />
auf – so das selbstverständliche Wissen schon<br />
der jüdischen Überlieferungen. Alles, was zu<br />
meinem Leben gehört – also auch alle meine<br />
Schattenseiten – nehme ich mit. Das ewige<br />
Feuer, von dem jüdisch–christliche Texte<br />
immer wieder sprechen, meint dabei jene<br />
Realität, durch welche die gewaltige, all unsere<br />
Vorstellungen übersteigende Wandlung<br />
unserer Existenz passiert. Eine Ahnung davon<br />
könnten wir bekommen, wenn wir uns<br />
die Wandlung der Raupe in den Schmetterling<br />
vor Augen führen. Unvorstellbar – und<br />
unvorstellbar schön. Das ist der eigentliche<br />
Sinn des „ewigen Feuers“!<br />
Und nach dem Reinigungsprozess geht es in den<br />
Himmel?<br />
Krenn: Der hebräischen Sprache zufolge ist<br />
der Himmel die Vereinigung der Gegensätze<br />
und nicht Ausgrenzung oder Vernichtung<br />
einer Seite. „Gut“ und „böse“ finden sozusagen<br />
wieder zusammen, werden wieder eins,<br />
so wie es im Anfang war. Es wäre demnach<br />
kein Heil, kein Ganzes, wenn eine Seite des<br />
Lebens fehlen würde. Das ist für uns eigentlich<br />
nicht vorstellbar – aber das dürfen wir<br />
getrost Gott überlassen.<br />
Andreas Krenn: „Eine immerwährende Hölle braucht der Mensch, solange er ehrlich sucht,<br />
nicht zu fürchten.“ adobe/Animaflora PicsStock<br />
Über die Hölle wird in den Kirchen mittlerweile<br />
wenig gepredigt. Sollte das anders sein?<br />
Krenn: Naja – ich denk, wir als Kirche täten<br />
gut daran, die Menschen und auch uns selbst<br />
mit unseren jeweiligen „Hölle“-Erfahrungen<br />
ernst zu nehmen. Es gibt sie – auch dann,<br />
wenn wir uns nur zu gern darüber hinwegschwindeln.<br />
Schön und gesund wäre es, einen<br />
großen, sinnhaften Zusammenhang erleben<br />
zu können und damit meine „Hölle“<br />
– wie heutige Psychologie es auch einmahnt –<br />
ins Ganze meines Lebens integrieren zu können.<br />
Eine immerwährende Hölle braucht der<br />
Mensch, solange er ehrlich sucht, nicht zu<br />
fürchten. « Interview: Paul Stütz
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Pfarren & Regionen 9<br />
momente<br />
Geistliche Angebote<br />
im Netz<br />
Abendsegen, Erklärung zum<br />
Sonntagsevangelium, Anleitungen<br />
zum Gebet – kaum überschaubar<br />
sind die spirituellen<br />
Impulse, die Pfarren setzen. Die<br />
KiZ kann nur bespielspielhaft<br />
auf einige hinweisen.<br />
Dornenkrone in der Basilika<br />
Mondsee de Forestier<br />
Das Kreuz vor dem Eingang der<br />
Kirche Heilige Familie (Linz) Seiwald<br />
Vom Kirchturm in Obernberg<br />
am Inn erklingt Musik. Pfarre<br />
Die kreative Kraft der Pfarren<br />
Wenn schon in den Corona-Wochen das<br />
gemeinsame Feiern des Glaubens nicht<br />
erlaubt ist, so setzen Pfarren zumindest<br />
Zeichen, die auf den Glauben verweisen.<br />
Unübersehbar ist das mächtige Kreuz, das<br />
vor dem Haupteingang der Kirche zur Heiligen<br />
Familie in Linz lehnt. Pfarrer Christian<br />
Zoidl hat es aus alten Balken gezimmert.<br />
Er hat das Kreuz vor die Kirche gestellt,<br />
um deutlich zu machen, dass zur Zeit kein<br />
Mensch dem Kreuz ausweichen kann. Jeder<br />
Mensch sei auf seine eigene Kreuzbewältigung<br />
zurückgeworfen, erklärt Zoidl: „Doch<br />
vielleicht kann das Kreuz Jesu, das Markenzeichen<br />
der Christen, helfen, dass Menschen<br />
mit dem aktuellen Kreuz besser zurechtkommen,<br />
und ein Angebot sein, Antwort im<br />
Glauben zu suchen.“<br />
Mondsee. Nicht eigens für die aktuelle Situation<br />
gemacht, sondern bereits das zweite<br />
Jahr in der Fastenzeit in der Basilika Mondsee<br />
zu sehen, ist eine Installation mit Dornen<br />
von Andrea Winkler. Aber im heurigen<br />
Jahr ist die Arbeit ein Meditationsimpuls,<br />
der besonders gut passt, meint Pfarrer Ernst<br />
Wageneder.<br />
Obernberg am Inn. Vom Kirchturm in<br />
Obernberg am Inn ist seit den Ausgangsbeschränkungen<br />
täglich Musik zu hören. Pfarrer<br />
Alfred Wiesinger, der selbst ein guter Musiker<br />
ist, spielt über Lautsprecher um 18.30<br />
Uhr für rund zehn Minuten Stücke, die ihm<br />
Musiker zur Verfügung stellen. Der Klang ist<br />
in einem Umkreis bis zu 850 Meter zu hören.<br />
Pfarrer Wiesinger freut sich über diese klingende<br />
Brücke zu den Menschen. wallner<br />
Braunau. Aus der Stadtpfarrkirche<br />
Braunau-St. Stephan<br />
wird täglich die heilige Messe<br />
im „Stadtkanal“ von „Kabel<br />
Braunau“-TV übertragen:<br />
von Montag bis Samstag jeweils<br />
um 7.30 Uhr und am Sonntag<br />
um 9.30 Uhr. Auch die Eucharistiefeiern<br />
aus der Kapelle des<br />
Krankenhauses St. Josef werden<br />
übetragen: Montag, Dienstag,<br />
Donnerstag und Samstag<br />
um 6.30 Uhr, Mittwoch, Freitag<br />
und Sonntag um 18 Uhr.<br />
„Wir Braunauer und Braunauerinnen<br />
haben also täglich zwei<br />
Auswahlmöglichkeiten in dieser<br />
schwierigen Zeit im eigenen<br />
Wohnzimmer den Gottesdienst<br />
mitzufeiern“, sagt Pfarrgemeinderatsobfrau<br />
Inge Fink.<br />
Peuerbach. Pfarrer Hans Padinger<br />
veröffentlicht zum Sonntag<br />
in schriftlicher Form eine Kurzpredigt<br />
auf der Homepage der<br />
Pfarre: www.dioezese-linz.at/<br />
peuerbach<br />
Kampf um jüdische Kinder<br />
Karmeliten Linz. Die französische<br />
Provinz der „Unbeschuhten<br />
Karmeliten“ produziert<br />
einen einstündigen Dokumentarfilm<br />
über ihren Mitbruder P.<br />
Jaques Bunel, der vor 75 Jahren<br />
am 2. Juni 1945 an den Folgen<br />
der KZ-Haft in Gusen im<br />
Krankenhaus der Elisabethinen<br />
in Linz verstorben ist. P.<br />
Jaques hatte in der Internatsschule,<br />
die er sehr erfolgreich<br />
leitete, jüdische Kinder versteckt.<br />
Die Buben wurden entdeckt und<br />
deportiert, ebenso P. Jaques.<br />
P. Roberto Maria Pirastu (im Bild)<br />
vom Linzer Karmel hat das Kamerateam<br />
bei den Dreharbeiten<br />
vor Ort begleitet. Wenn möglich<br />
soll der Film neben Französisch<br />
auch auf Deutsch produziert werden,<br />
erklärt P. Roberto Maria. Für<br />
P. Jaques wurde ein Seligsprechungsverfahren<br />
eingeleitet.
10 Lebendige Kirche 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
momente<br />
• Vöcklamarkt. Die Pfarre<br />
Vöcklamarkt begleitet seit 2015<br />
die aus der Ostukraine stammende<br />
Familie Shpahniev, die<br />
von der Abschiebung bedroht<br />
ist (die KirchenZeitung berichtete).<br />
Eigentlich wäre die Familie<br />
nun mit Ende März freiwillig<br />
ausgereist, um in der Ukraine<br />
die Rot-Weiß-Rot-Karte zu beantragen.<br />
Damit hätte sie die<br />
Chance auf eine Aufenthaltsbewilligung<br />
für Österreich gehabt.<br />
Doch nun ist alles anders<br />
gekommen. Durch die Corona-<br />
Krise wurde der Flug in die Ukraine<br />
storniert. „Sie sind nicht<br />
mehr in der Grundversorgung<br />
drinnen und werden durch<br />
Spenden finanziert. Sie hängen<br />
jetzt in der Luft und hoffen,<br />
dass sie die Rot-Weiß-Rot-Card<br />
von Österreich aus beantragen<br />
können“, schildert Unterstützer<br />
Franz Gebetsberger.<br />
Jugendarbeit in Zeiten von Corona<br />
Jugendliche vernetzen sich<br />
bei Online-Spieleabenden<br />
Gerade in der kirchlichen Jugendarbeit<br />
wird in der Corona-Krise vermehrt auf das<br />
Internet gesetzt. Die Katholische Jugend<br />
im Dekanat Wels-Land bietet nun zweimal<br />
in der Woche Online-Spieleabende an.<br />
Klassiker wie Activity oder Stadt-Land-Fluss<br />
werden dabei mittels Videokonferenz am<br />
Bildschirm gemeinsam gespielt.<br />
Jugendliche, die plötzlich vom Au-pair-Auslandsaufenthalt<br />
heimbeordert wurden, Maturant/innen,<br />
die um ihren Schulabschluss<br />
bangen oder junge Berufseinsteiger/innen,<br />
die nicht wissen, wann sich das Arbeitsleben<br />
wieder normalisiert. Daniela Klein weiß, wie<br />
Corona das Leben der jungen Bevölkerung<br />
durcheinandergewirbelt hat. Sie ist Jugendbeauftragte<br />
für das Dekanat Wels-Land und mit<br />
dutzenden Jugendlichen ständig in Kontakt.<br />
„Die Krise hat bei vielen Ängste ausgelöst.“<br />
Ihr war es deshalb besonders wichtig, in der<br />
schwierigen Zeit positive Impulse zu geben.<br />
Bleibt wegen Corona nun<br />
doch in Österreich: die Familie<br />
Shpahniev. pfarre vöcklamarkt<br />
• Lembach. Wie so vieles derzeit,<br />
ist auch der Antritt von<br />
Nicki Leitenmüller als Bürgermeisterin<br />
in der Mühlviertler<br />
Gemeinde Lembach verschoben.<br />
Eigentlich hätte die Referentin<br />
der Katholischen Jugend<br />
mit Anfang April das Amt übernommen<br />
(die KirchenZeitung<br />
berichtete). Corona hat diesem<br />
Plan einen Strich durch die<br />
Rechnung gemacht: „Es dürfen<br />
ja keine Versammlungen abgehalten<br />
werden und für die Bürgermeisterübergabe<br />
bedarf es<br />
einer Sondersitzung des Gemeinderates“,<br />
berichtet Leitenmüller.<br />
Erst wenn sich das Leben<br />
wieder normalisiert hat,<br />
kann der Amtsantritt, in dessen<br />
Rahmen auch ein Gottesdienst<br />
geplant ist, erfolgen.<br />
Activity online spielen. Gemeinsam<br />
mit mehreren Ehrenamtlichen – dem „KJ<br />
in Action“-Team – hat sie eine eigene Programmschiene<br />
für Online-Spieleabende ins<br />
Leben gerufen. Zweimal in der Woche finden<br />
die zweistündigen Treffen statt, die über Videokonferenz<br />
ablaufen. Maximal zehn Teilnehmer/innen<br />
können sich an diesen Abenden<br />
gleichzeitig einloggen. Es gebe einige<br />
Spiele, die sehr geeignet seien für diese Plattform,<br />
meint Daniela Klein. Dazu zählt sie Actitvity,<br />
bei dem es darum geht, Begriffe zu erraten,<br />
die eine Person mittels Pantomine oder<br />
Erklärungen zu vermitteln versucht (weitere<br />
Beispiele siehe Kasten). „Es tut uns allen gut,<br />
wenn man Spaß hat und lachen kann. Einer<br />
der Jugendlichen hat beim Spielen gemeint,<br />
dass er froh ist, endlich wen anderen zu sehen<br />
als seine Familie“, sagt Daniela Klein.<br />
Erfahrungen mit Quarantäne. Sie hat bereits<br />
eine weitere Idee zur virtuellen Beziehungspflege<br />
umgesetzt: Die „talk time“, bei<br />
der einmal in der Woche ein Gast zur Videokonferenz<br />
eingeladen wird. In der ersten<br />
Woche erzählte dabei ein Seelsorger über seine<br />
Erfahrungen mit zwei Wochen Quarantäne.<br />
Die frohe Botschaft: Auch das lässt sich<br />
gut überstehen.<br />
Paul Stütz<br />
Spaß beim Online-Spieleabend. (Bild<br />
oben) Daniela Klein ist Jugendbeauftragte<br />
im Dekanat Wels-Land. KJ<br />
Gegen Langeweile<br />
Online-Spielideen<br />
Tipps. Zu den Spieletipps des „KJ in<br />
Action“-Teams zählen: „Ich packe meinen<br />
Koffer“, „Stadt-Land-Fluss“, „Activity“ und<br />
„Tabu“. Auch eine Möglichkeit ist, eine<br />
Geschichte weiterzuerzählen. Die Spielleitung<br />
schreibt die Namen der Mitspieler/innen<br />
untereinander auf einen Zettel und daneben<br />
ein Wort (diese können gemeinsam<br />
gesammelt werden). Die Spielleitung beginnt<br />
mit dem ersten Satz einer Geschichte.<br />
Jede und jeder soll nun in der vorgegebenen<br />
Reihenfolge einen Satz mit dem<br />
Wort neben dem Namen bilden, der zum<br />
Geschichtenanfang passt.
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Oberösterreich 11<br />
Vom Medizinstudium direkt zum Coronaeinsatz<br />
„Kriseneinsätze liegen mir im Blut“<br />
Medizinstudent Philipp Bogner aus<br />
Wilhering hat sich freiwillig zum außerordentlichen<br />
Zivildienst gemeldet. Seine<br />
ersten Erfahrungen mit Kriseneinsätzen hat<br />
er beim Hochwasser im Jahr 2013 gemacht.<br />
Paul Stütz<br />
Ob er sich als Held fühlt? „Nein, ich habe<br />
ja keine Superkräfte“, sagt Philipp Bogner.<br />
„Das ist einfach der Beitrag für die Gesellschaft,<br />
den ich leisten kann.“ Der 24-Jährige<br />
hat sich beim Samariterbund für den Zivildienst<br />
registrieren lassen, um in der Corona-<br />
Krise mit anzupacken. Eigentlich habe er zuerst<br />
damit gerechnet, dass er als ehemaliger<br />
Zivildiener sowieso verpflichtet würde. „Als<br />
ich dann gehört habe, dass es die Regierung<br />
über die freiwillige Schiene versucht, habe<br />
ich mich gleich am ersten Tag gemeldet“,<br />
sagt Philipp Bogner.<br />
Ein Einsatz im Notkrankenhaus<br />
gehört zum möglichen Einsatzgebiet<br />
von Philipp Bogner. adobe /Halfpoint<br />
Der Medizinstudent Philipp Bogner<br />
startet nach der Quarantäne in den<br />
freiwilligen Zivildienst. privat<br />
Vielfältig einsetzbar. Er studiert in Innsbruck<br />
im 7. Semester Medizin, ist ausgebildeter<br />
Notfallsanitäter und ist somit hoch qualifiziert<br />
für die Aufgabe, in die er Anfang April<br />
starten wird. „Ich gehe von einem dreimonatigen<br />
Einsatz aus. Es ist noch offen, wo ich<br />
überall eingesetzt werde. Möglich ist das im<br />
Rettungswagen, in einem Notkrankenhaus<br />
oder bei der <strong>14</strong>50er-Hotline.“ Angst vor einer<br />
möglichen Ansteckung mit Corona verspüre<br />
er im Übrigen kaum. „Es ist wichtig,<br />
sehr vorsichtig zu sein und sich an alle Vorschriften<br />
zu halten. Sollte ich mich aber infizieren,<br />
gehe ich davon aus, dass ich keinen<br />
allzu schweren Verlauf habe.“<br />
Arbeit bei der Corona-Hotline. In der Corona-Krise<br />
hat der Medizinstudent seinen<br />
ersten Kurzeinsatz im Dienst bei der Hotline<br />
<strong>14</strong>50 bereits hinter sich. Es brauche bei<br />
diesem Telefondienst viel Fingerspitzengefühl,<br />
um zu entscheiden, ob ein Verdachtsfall<br />
auf das Coronavirus vorliegt oder nicht,<br />
meint Bogner. Die Entscheidungen laufen<br />
entlang bestimmter Parameter ab, sind aber<br />
trotzdem immer individuell und vor allem<br />
rasch zu treffen. „Das Telefon klingelt pausenlos,<br />
an einem Tag hat man bei diesem<br />
Dienst hunderte Gespräche“, erzählt er. Gefreut<br />
und motiviert habe ihn, dass sich viele<br />
Anrufer/innen für die Auskunft an der Hotline<br />
bedankt haben.<br />
<strong>14</strong> Tage Quarantäne. Dabei hat Philipp<br />
Bogners erster Dienst bei der Hotline nur wenige<br />
Stunden gedauert. Schon am selben Tag<br />
wurde bekannt, dass Heimkehrer aus dem<br />
Hochrisikogebiet Tirol in <strong>14</strong>-tägige Quarantäne<br />
gehen sollen. Durch sein Studium in<br />
Innsbruck war auch er von der Regelung betroffen,<br />
was ihm eine zweiwöchige Zwangspause<br />
in seinem Elternhaus in Wilhering bescherte.<br />
Mittlerweile ist diese Selbstisolation<br />
wieder beendet, womit Philipp Bogner bald<br />
an seinen Zivildienst vor knapp fünf Jahren<br />
anknüpfen kann. Er hat damals als Sanitäter<br />
beim Samariterbund gearbeitet, was seine<br />
Lebensplanung in positiver Weise umgekrempelt<br />
hat. „Der Zivildienst hat mir so gut<br />
gefallen, dass ich Medizin inskribiert habe.<br />
Obwohl ich mir nach der Matura zuerst gedacht<br />
habe, dass ich nie wieder etwas lernen<br />
will und ganz sicher nichts studieren mag.“<br />
Der Unibetrieb liegt für Bogner während des<br />
Zivildienstes nun auf Eis, wobei es eine Regelung<br />
geben soll, dass der Einsatz für das Studium<br />
angerechnet wird.<br />
Hilfe für Hochwasseropfer. Was es heißt<br />
,in Notzeiten zu helfen, weiß Philipp Bogner<br />
von seiner Zeit bei der freiwilligen Feuerwehr.<br />
Bei dem verheerenden Hochwasser<br />
im Jahr 2013 half Bogner, der damals noch<br />
zur Schule ging, beim Auspumpen der Keller<br />
in den besonders betroffenen Gebieten<br />
entlang der Donau. In dem Katastrophengebiet<br />
habe er beobachtet, wie unterschiedlich<br />
Menschen auf solche Extremsituationen reagieren.<br />
„Manche Hochwasseropfer haben,<br />
während wir da waren, ein Bier getrunken<br />
und gesagt, dass es eh nix hilft, sich aufzuregen.<br />
Andere dafür waren psychisch stark<br />
gezeichnet und sind neben sich gestanden.<br />
Die Menschen sind sehr unterschiedlich<br />
gestrickt“, erzählt Philipp Bogner. Er selbst<br />
habe jedenfalls gemerkt, dass er mit solchen<br />
Situationen relativ gut umgehen kann. „Irgendwie<br />
würde ich sagen, dass mir solche<br />
Kriseneinsätze im Blut liegen.“<br />
Zivildiener<br />
Freiwillig melden<br />
Ehemalige Zivildiener wurden öffentlich<br />
dazu aufgerufen, sich freiwillig für den außerordentlichen<br />
Zivildienst zu melden.<br />
Außerdem werden jene Männer, die ihren<br />
Zivildienst in den vergangenen fünf Jahren<br />
absolviert haben (insbesondere jene, die in<br />
den Bereichen tätig waren, in denen nun<br />
spezieller Bedarf herrscht), nun auch aktiv<br />
vom zuständigen Ministerium angeschrieben.<br />
Bis dato haben sich über 2.000 Zivildiener<br />
freiwillig gemeldet. Sie werden im<br />
April ihre Tätigkeit aufnehmen.
12 Thema 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
„Die Schande Europas“<br />
Über den gesamten Globus breitet sich das Coronavirus aus. Zum Schutz der Menschen werden Maßnahmen<br />
gesetzt, um die Verbreitung einzudämmen. Für die Flüchtlinge, die auf den griechischen Inseln in überfüllten<br />
Lagern festsitzen, wird die Situation unter den aktuellen Umständen noch schwieriger. Der Soziologe Jean Ziegler<br />
berichtet in seinem neuen Buch „Die Schande Europas“ über die katastrophalen Bedingungen der Geflüchteten<br />
auf Lesbos. Sein Appell: Die Lager müssen geschlossen und die Flüchtlingspolitik radikal geändert werden.<br />
interview: susanne huber<br />
Im Mai 2019 besuchten Sie das Flüchtlingslager<br />
Moria auf Lesbos. Wie waren Ihre Eindrücke?<br />
Jean Ziegler: So ein Elend, so eine Verzweiflung<br />
wie in Moria habe ich noch nie erlebt,<br />
auch nicht während meiner achtjährigen<br />
Zeit als UN-Sonderberichterstatter für das<br />
Recht auf Nahrung, in der ich wirklich viel<br />
fürchterliches Leid gesehen habe. Ursprünglich<br />
wurde dieses Areal, eine ehemalige Kaserne,<br />
für 3000 Soldaten errichtet; jetzt leben<br />
dort 24.000 Menschen zusammengepfercht<br />
und warten verzweifelt darauf, ob ihr Asylbescheid<br />
abgelehnt oder angenommen wird<br />
– viele schon seit drei oder vier Jahren. Die<br />
hygienischen Bedingungen im Lager sind katastrophal.<br />
Es gibt viel zu wenig Duschen und<br />
Toiletten; so müssen sich 100 Personen ein<br />
WC teilen – das sind Metallkabinen, die man<br />
von innen nicht abschließen kann. Die meisten<br />
davon sind ständig verstopft und verbreiten<br />
einen fürchterlichen Gestank über das<br />
ganze mit Stacheldraht umgebene Lager.<br />
Was war für Sie das Erdrückendste, das Sie dort<br />
erlebt haben?<br />
Ziegler: Die Tausenden von unbegleiteten<br />
schutzlosen Kindern – letzte Überlebende<br />
von Bombardements oder von Schiffbrüchen,<br />
bei denen sie ihre Eltern und Geschwister<br />
verloren haben. Die Organisation<br />
„Ärzte ohne Grenzen“ betreibt ein Lazarett<br />
außerhalb des Lagers. Mediziner/innen und<br />
Psychiater/innen kämpfen dort gegen die<br />
Selbstmordversuche und Selbstverstümmelungen<br />
der Kinder. Die jungen Menschen<br />
nehmen ein Messer und stechen sich in die<br />
Arme und Beine – als letzter verzweifelter<br />
Hilfeschrei. Das hat mich schwer erschüttert.<br />
Es gibt keine Hoffnung. Die Nahrung<br />
für diese Menschen ist ungenügend und<br />
häufig ungenießbar. Abfallberge türmen sich<br />
auf. Ratten vermehren sich und immer wieder<br />
werden kleine Kinder von ihnen gebissen.<br />
Warum gibt es in Europa solche Zustände?<br />
Ziegler: Das Problem ist, dass die EU die<br />
Flüchtlinge als Gefahr für Europa sieht. Die<br />
fatalen Bedingungen in diesen Lagern auf<br />
Jean Ziegler ist Soziologe und Autor zahlreicher<br />
Bücher. Der Schweizer war von 2000 bis<br />
2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht<br />
auf Nahrung und von 2009 bis 2019 Vizepräsident<br />
des Beratenden Ausschusses des UN-<br />
Menschenrechtsrates. In dieser Funktion ist er<br />
immer noch als Berater tätig. c. Bertelsmann<br />
-nsgesamt fünf griechischen Inseln sind gewollt,<br />
damit Flüchtlinge aus Syrien, aus dem<br />
Jemen, aus dem Irak oder aus Afghanistan<br />
nicht mehr kommen und darauf verzichten,<br />
die Flucht zu ergreifen, wenn sie solche<br />
Nachrichten aus Lesbos, Samos, Kos,<br />
Leros und Chios hören. Aber solche Strategien<br />
sind politisch unwirksam, denn wenn<br />
Menschen bombardiert werden wie jetzt im<br />
syrischen Idlib, dann gehen sie weg – wie<br />
auch immer die Nachrichten aus den Lagern<br />
sind. Solange diese Mentalität in Brüssel<br />
regiert, dass Flüchtlinge keine gepeinigten<br />
Menschen sind, die das Recht auf Schutz<br />
haben, sondern dass sie Feinde Europas sind,<br />
die man fernhalten muss um jeden Preis, solange<br />
ist die EU total unglaubwürdig. Sie liquidiert<br />
damit das Asylrecht und zerstört das<br />
moralische Fundament, auf dem sie selbst<br />
aufgebaut ist.<br />
Menschenrechte werden mit Füßen getreten ...<br />
Ziegler: Genau – das Recht auf Nahrung,<br />
das Recht auf Behausung, das Recht auf<br />
medizinische Versorgung. Es gibt in Moria<br />
nur einen einzigen Militärarzt für die 24.000<br />
Menschen. Und wenn dort jetzt noch das<br />
Coronavirus ausbricht, was so gut wie<br />
sicher ist, dann gibt es eine menschliche<br />
Katastrophe.<br />
Was müsste jetzt Ihrer Meinung nach passieren?<br />
Ziegler: Diese Aufnahmegefängnisse müssen<br />
sofort geschlossen und alle Flüchtlinge auf<br />
die 27 Mitgliedstaaten der EU verteilt werden.<br />
Es gibt ja einen von der EU ausgehandelten<br />
so genannten Relokalisierungsplan,
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Thema 13<br />
Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos sind die Lebensbedingungen für die Menschen hart.<br />
ELIAS MARCOU/REUTERS/picturedesk.com; Valery Sharifulin/Tass/picturedesk.com<br />
welcher die Kontingente für jedes Land festlegt.<br />
Das Problem ist, dass acht osteuropäische<br />
Staaten, darunter Polen und Ungarn,<br />
jede Aufnahme von Flüchtlingen ablehnen.<br />
Der polnische Ministerpräsident sagt,<br />
das Land müsse seine „ethnische Reinheit“<br />
bewahren. Das ist Nazivokabular. Für Länder,<br />
die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen,<br />
braucht es Sanktionen. Das sind vor allem<br />
Bettelstaaten, die zu 80 Prozent von den<br />
Subventionen aus Brüssel leben. Vergangenes<br />
Jahr sind diese Länder in den Genuss<br />
des so genannten Kohäsionsfonds gekommen,<br />
der insgesamt 63,4 Milliarden Euro zur<br />
Verfügung gestellt hat. Diese Subventionen<br />
müssen sofort suspendiert werden, bis diese<br />
Länder dem Verteilungsplan zustimmen.<br />
Haben Sie Hoffnung, dass sich nun im Zuge dieser<br />
Situation im Hinblick auf das Coronavirus etwas<br />
bewegt und es zu einem Umdenken hinsichtlich<br />
der Flüchtlinge kommen könnte?<br />
Ziegler: Nein. Leider passiert jetzt das<br />
Gegenteil, nämlich die Schließung aller Grenzen,<br />
der Rückfall in den Kollektivegoismus.<br />
Nach meiner Mission auf Lesbos – ich war<br />
dort 2019 in meiner Funktion als Vizepräsident<br />
des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrates<br />
der UN – bin ich so bestürzt<br />
gewesen über die katastrophale Situation in<br />
Moria, dass ich nicht mehr schlafen konnte.<br />
Und so habe ich ein Buch geschrieben –<br />
als Weckruf, als Waffe im Kampf gegen diese<br />
unmenschliche EU-Bürokratie. Moria ist das<br />
größte Flüchtlingslager auf europäischem Boden.<br />
All dieses Leid dort geschieht im Namen<br />
einer europäischen Abschreckungs politik.<br />
Und verantwortlich dafür ist die Europäische<br />
Kommission ...<br />
Ziegler: Ja. Und das Absurde dabei ist, dass<br />
sie es in unserem Namen tut. Der Stacheldraht,<br />
die Kriegsschiffe von FRONTEX, die<br />
griechische Spezialpolizei mit Panzern – all<br />
das wird finanziert von unseren Steuergeldern.<br />
Das dient einer Politik, die von einer<br />
großen Mehrheit der Europäer aber abgelehnt<br />
wird.<br />
„Moria ist das größte<br />
Flüchtlingslager auf<br />
europäischem Boden. All<br />
dieses Leid dort geschieht im<br />
Namen einer europäischen<br />
Abschreckungspolitik.“<br />
jean ziegler<br />
Was könnten die Menschen tun?<br />
Ziegler: Die starken demokratischen EU-Mitgliedstaaten<br />
wie Österreich, Deutschland,<br />
Frankreich müssten aufstehen. Es gibt keine<br />
Ohnmacht in der Demokratie. Wir haben<br />
alle Bürgerrechte, Menschenrechte, die<br />
es erlauben würden, diesen Aufstand durchzusetzen<br />
und unsere Regierungen zu zwingen,<br />
die Flüchtlingspolitik radikal zu ändern<br />
und im Flüchtling nicht mehr eine Gefahr<br />
zu sehen, sondern einen Menschen, der<br />
Schutz sucht und der völkerrechtlich auch<br />
das Recht auf Schutz hat. Es gibt für verfolgte,<br />
gefolterte Flüchtlinge keine illegalen<br />
Grenzübertritte. Sie haben das Recht, eine<br />
Grenze zu überschreiten und in einem anderen<br />
Staat ein Asylgesuch zu deponieren. Ob<br />
der Staat das dann ablehnt oder annimmt,<br />
ist wieder eine andere Problematik. Aber zu<br />
verhindern, dass jemand ein Schutzgesuch<br />
einreichen kann, wie das die europäische<br />
Grenz- und Küstenwache FRONTEX und die<br />
griechische Polizei jetzt tun, wenn sie mit<br />
Eisenstangen auf Flüchtlingsboote einschlagen<br />
oder sie auf Flüchtlinge schießen, das ist<br />
ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.<br />
Das Asylrecht muss respektiert werden. Deshalb<br />
braucht es diesen Aufstand des Gewissens.<br />
Die Kirchen haben da auch eine große,<br />
wichtige Aufgabe, um den moralischen<br />
Anspruch wieder herzustellen, denn sie sind<br />
die Hüter der öffentlichen Moral.<br />
Was erwarten Sie sich konkret von der Kirche?<br />
Ziegler: Ich schätze Papst Franziskus sehr. Er<br />
war 2016 auf Lesbos; und 2017 sagte er bei einer<br />
Gedenkfeier, was er auf der Insel gesehen<br />
hat, erinnert an Zustände in Konzentrationslagern.<br />
Diese klaren Worte sollten in den Kirchen<br />
und darüber hinaus jeden Tag wiederholt<br />
werden. Es geht darum, ein Alarmsignal<br />
zu setzen und zu sagen, die Flüchtlinge sind<br />
Menschen wie du und ich, sie sind unsere<br />
Brüder und Schwestern. Was uns von ihnen<br />
trennt ist nur der Zufall des Geburtsortes. Alle<br />
Menschen sind Kinder des einzigen Gottes. «<br />
u Buchtipp: Jean Ziegler: Die Schande Europas.<br />
Von Flüchtlingen und Menschenrechten.<br />
C. Bertelsmann Verlag, <strong>2020</strong>, <strong>14</strong>3 Seiten, € 15,50.
<strong>14</strong> Panorama 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
kurz berichtet<br />
• Sterbende trotzdem begleiten.<br />
Wegen der Corona-<br />
Schutzmaßnahmen ist es zur<br />
Zeit nicht erlaubt, Angehörige<br />
in einer Hospiz- oder Palliativeinrichtung<br />
zu besuchen.<br />
Auch ohne körperlichen Kontakt<br />
sei es aber möglich, Sterbenden<br />
ihre Verbundenheit auszudrücken,<br />
so Waltraud Klasnic,<br />
Präsidentin des Dachverbandes<br />
„Hospiz Österreich“. Angehörige<br />
sollen „aktiv, regelmäßig und<br />
verlässlich in persönliche Beziehung“<br />
treten, per Telefon, SMS<br />
oder E-Mail sowie Handy-Apps.<br />
• Liegestütz und Abfahrtshocke.<br />
Einfache Tipps für Bewegung<br />
zuhause gibt die Diözesansportgemeinschaft<br />
Österreichs (DSGÖ) angesichts<br />
der Pandemie-bedingten Ausgangsbeschränkungen.<br />
Die Vorschläge<br />
reichen von Übungen<br />
für Gelenke und Wirbelsäule bis<br />
hin zum Beckenboden. Auch<br />
auf Hals und Nacken sowie Venen<br />
wird Rücksicht genommen.<br />
Seniorentrainerin Helga Edtbrustner<br />
stellte die Anregungen<br />
zusammen. „Bereits kleine<br />
Übungen haben große Wirkung,<br />
wenn man sie regelmäßig in<br />
den Alltag einbaut.“ dsg.or.at<br />
Bischöfe unterstützen Caritas<br />
Eine Million Euro für Corona-Nothilfefonds<br />
Die Kirche unterstützt den Corona-Nothilfefonds<br />
der Caritas mit einer Million Euro.<br />
Das hat die Bischofskonferenz beschlossen.<br />
„In der Krise dürfen wir auf die Schwächsten<br />
nicht vergessen“, begründete Kardinal<br />
Christoph Schönborn die Entscheidung.<br />
Die Diözesen stellen das Geld anteilsmäßig<br />
der jeweiligen diözesanen Caritas zur Verfügung.<br />
Die Zahl der Hilfesuchenden stieg<br />
bereits in den vergangenen Wochen und<br />
Corona verändert die Osterfeiern.<br />
„Besondere Zeiten erfordern<br />
besondere Lösungen“, heißt es<br />
in den Handlungsempfehlungen<br />
der Bischofskonferenz. Katholikinnen<br />
und Katholiken sollen<br />
das zentrale christliche Fest<br />
als Hauskirche oder unter Nutzung<br />
von Medien und Internet<br />
feiern. Jeder gesunde Pfarrer solle<br />
vier Gläubige bitten, mit ihm<br />
die Osterwoche liturgisch zu begehen.<br />
Idealerweise soll diese<br />
Gemeinschaft für alle Feiern ab<br />
dem Palmsonntag dieselbe bleiben,<br />
raten die Bischöfe.<br />
werde sich in den nächsten Monaten vervielfachen,<br />
warnte Caritas-Präsident Michael<br />
Landau. Die Caritas steht denen bei, die<br />
sich bereits vor der Pandemie in einer Krise<br />
befanden und hilft gleichzeitig den Menschen,<br />
die durch das Corona-Virus in Not<br />
geraten sind. „Wir müssen verhindern, dass<br />
die Gesundheitskrise von heute zur sozialen<br />
Krise von morgen wird“, betont Kardinal<br />
Schönborn. www.caritas.at/corona-nothilfe<br />
Bischofskonferenz erlässt Richtlinien zu Osterfeiern unter Pandemie-Bedingungen<br />
Besondere Lösungen<br />
Ostern anders ist eine Herausforderung für alle<br />
Christinnen und Christen. ludek perina/ctk/picturedesk<br />
• Sex im Paradies. Die jüngste<br />
Ausgabe des Jahrbuchs für<br />
biblische Theologie ist dem<br />
Thema Sexualität in der Bibel<br />
gewidmet. Die Bibelwissenschaftlerinnen<br />
Irmtraud Fischer<br />
und Uta Poplutz tragen damit<br />
zur „Sprachbefähigung auf diesem<br />
oft verdrängten und dennoch<br />
so zentralen menschlichen<br />
Gebiet“ bei. 16 Beiträge<br />
gehen verschiedenen Rezeptionssträngen<br />
nach. Irmtraud Fischer<br />
und Konrad Schmid interpretieren<br />
die Paradieserzählung.<br />
Schmid vertritt die These „no<br />
sex in paradise“ und sieht vollzogene<br />
Geschlechtlichkeit erst<br />
nach dem Sündenfall gegeben;<br />
anders Fischer, die von einer<br />
„ungestörten, egalitär gelebten<br />
Geschlechtlichkeit“ im Paradies<br />
ausgeht.<br />
Spendenausfälle<br />
durch die Corona-Krise<br />
bringen Hilfsorganisationen<br />
in Bedrängnis.<br />
kfb<br />
Spendenausfälle und andere Fragen beschäftigen NGO‘s<br />
Hilfsorganisationen am Limit<br />
Viele Fastensuppenessen in Pfarren<br />
entfielen heuer wegen der<br />
Anti-Corona-Maßnahmen. Die<br />
Katholische Frauenbewegung reagierte<br />
schnell und eröffnete die<br />
Facebook-Aktion „Daheim Suppe<br />
essen“. Rezepte gibt es online,<br />
gegessen wird zuhause, gespendet<br />
wieder online. So hofft<br />
die Aktion Familienfasttag, ein<br />
wenig der Spendeneinbußen<br />
gutmachen zu können. Denn<br />
für die über 100 Partnerprojekte<br />
in aller Welt ist Verlässlichkeit<br />
enorm wichtig. Wie der Aktion<br />
Familienfasttag geht es auch anderen<br />
spendensammelnden Organisationen.<br />
Firmen streichen<br />
Sponsoring, Fundraising-Veranstaltungen<br />
entfallen, Spenden<br />
bleiben aus. Der Dachverband<br />
Globale Verantwortung hofft<br />
auf die Unterstützung der Bundesregierung,<br />
die auch gemeinnützigen<br />
Organisationen zugute<br />
kommen soll. „Es braucht<br />
Krisenfonds zur Abdeckung<br />
existenzbedrohender Einnahmenverluste,<br />
Stundungen, Möglichkeiten<br />
zu Ratenzahlungen,<br />
Flexibilität bei Fördergebern etc.<br />
und Zugang zu den Unterstützungsmaßnahmen,<br />
die zurzeit<br />
nur für Unternehmen konzipiert<br />
sind“, so Geschäftsführerin Annelies<br />
Vilim.
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Panorama 15<br />
Am Freitagabend betete Papst Franziskus am Vorplatz des Petersdoms in einer Feier für das Ende der Corona-Pandemie und erteilte zum Schluss den Segen<br />
„Urbi et Orbi“. Für Gläubige war der Platz gesperrt. kna<br />
Eine historische Geste des Papstes<br />
Mit eindringlichen Appellen wandte sich<br />
Papst Franziskus in der Corona-Pandemie<br />
an die Weltöffentlichkeit und die Katholiken.<br />
Beim Angelusgebet im Vatikan bat<br />
er Konfliktparteien weltweit um eine sofortige<br />
Waffenruhe, damit die internationale<br />
Gemeinschaft geeint gegen das Virus<br />
vorgehen könne. Franziskus stellte sich<br />
damit ausdrücklich hinter einen entsprechenden<br />
Aufruf von UN-Generalsekretär<br />
Antonio Guterres. Vor dem Angelusgebet<br />
rief der Papst in der Frühmesse am Sonntag<br />
katholische Christen dazu auf, die von<br />
der Pandemie Betroffenen in ihrem Leiden<br />
nicht allein zu lassen und erinnerte<br />
an Menschen in Quarantäne, einsame Alte<br />
und Patienten, aber auch an Eltern, die<br />
nicht mehr das Geld für die Ernährung ihrer<br />
Kinder hätten. Wörtlich sprach er von<br />
einem „Sonntag der Tränen“.<br />
In einer einzigartigen, historisch beispiellosen<br />
Geste hatte Franziskus bereits am<br />
Freitagabend den Segen „Urbi et Orbi“ erteilt<br />
und um ein Ende der Corona-Pandemie<br />
gebetet. Bei der Feier auf den Stufen<br />
des Petersdoms rief er die Hilfe Gottes<br />
in der Notlage und seinen Trost für Kranke<br />
und Sterbende an. Der Petersplatz blieb<br />
wegen der Ausgangsbeschränkungen für<br />
Gläubige gesperrt. Der Vatikan gab bekannt,<br />
dass weder der 83-jährige Papst<br />
noch seine engsten Mitarbeiter von den<br />
Ansteckungen betroffen seien.<br />
Evakuierungs-Appell<br />
der Flüchtlingslager<br />
Der Appell zur Evakuierung der<br />
Flüchtlingslager in Griechenland<br />
(siehe auch Themenseite) stößt<br />
auf breite Unterstützung. Dazu<br />
haben vergangene Woche 200<br />
zivilgesellschaftliche und kirchliche<br />
Organisationen aus Österreich<br />
und Europa in einem<br />
offenen Brief aufgefordert. Erfreulich<br />
sei, dass auch hohe kirchliche<br />
Würdenträger wie Hermann<br />
Glettler, Bischof der Diözese Innsbruck,<br />
hinter dem Appell stehen,<br />
sagt Lukas Gahleitner-Gertz von<br />
der Asylkoordination Österreich,<br />
die den Appell koordinierte.<br />
u Unterzeichnet werden kann der<br />
Appell unter: www.urgentletter.at<br />
Ungewöhnliches<br />
Osterfest im Vatikan<br />
Ostern, das höchste Fest der<br />
Christenheit, wird wegen des Coronavirus<br />
in Rom ohne Versammlungen,<br />
ohne öffentliche Messen<br />
mit dem Papst, stattfinden. Das<br />
gab es nicht seit Ende der Christenverfolgung<br />
in der Antike. Entsprechend<br />
schwer tat sich der<br />
Vatikan mit dem Entschluss. So<br />
wird Franziskus heuer alle zentralen<br />
Gottesdienste von Palmsonntag<br />
bis Ostersonntag am Altar des<br />
Petersdoms und ohne physische<br />
Anwesenheit von Gläubigen feiern.<br />
Katholiken in aller Welt können<br />
die Liturgien mit dem Papst<br />
via Internet, Fernsehen und Radio<br />
mitfeiern.<br />
weltkirche<br />
• Versorgung von Obdachlosen. Der Kölner Kardinal<br />
Rainer Maria Woelki öffnet in der Corona-Krise das<br />
Priesterseminar für die Versorgung von Obdachlosen. Seit<br />
Montag könnten sie dort ein warmes Essen bekommen<br />
und duschen, sagte Woelki in einem Gottesdienst. Außerdem<br />
rief er in einem Interview dazu auf, in der Corona-<br />
Krise auch mit Kriegsflüchtlingen solidarisch zu sein.<br />
• Osterkonzert. Trotz der Viruskrise<br />
wird der italienische<br />
Startenor Andrea Bocelli zu Ostern<br />
ein Konzert im Mailänder<br />
Dom geben. Das Solo-Konzert<br />
mit geistlichen Stücken findet<br />
ohne Publikum statt und<br />
werde laut dem Bürgermeister<br />
der Stadt, Giuseppe Sala, als<br />
Livestream übertragen.<br />
Andrea Bocelli kna
Sonntag<br />
Palmsonntag – Lesejahr A, 5. April <strong>2020</strong><br />
Wahrhaftig,<br />
Gottes Sohn<br />
Die Leidensgeschichte endet damit, dass Jesus als Sohn<br />
Gottes erkannt wird. Für Christinnen und Christen ist<br />
diese Erkenntnis ein Anfang.<br />
Evangelium<br />
Matthäus 27,11–54 (Kurzfassung)<br />
Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte<br />
ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus<br />
antwortete: Du sagst es. Als aber die Hohepriester<br />
und die Ältesten ihn anklagten,<br />
gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu<br />
ihm: Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?<br />
Er aber antwortete ihm auf keine einzige<br />
Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert<br />
war.<br />
Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen<br />
Gefangenen freizulassen, den das Volk<br />
verlangte. Damals war gerade ein berüchtigter<br />
Mann namens Jesus Barabbas im Gefängnis.<br />
Pilatus fragte nun die Menge, die<br />
zusammengekommen war: Was wollt ihr?<br />
Wen soll ich freilassen, Jesus Barabbas oder<br />
Jesus, den man den Christus nennt? Er wusste<br />
nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an<br />
ihn ausgeliefert hatte. Während Pilatus auf<br />
dem Richterstuhl saß, sandte seine Frau zu<br />
ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts<br />
zu schaffen mit jenem Gerechten! Ich habe<br />
heute seinetwegen im Traum viel gelitten.<br />
Inzwischen überredeten die Hohepriester<br />
und die Ältesten die Menge, die Freilassung<br />
des Barabbas zu fordern, Jesus aber hinrichten<br />
zu lassen. Der Statthalter fragte sie: Wen<br />
von beiden soll ich freilassen? Sie riefen: Barabbas!<br />
Pilatus sagte zu ihnen: Was soll ich<br />
dann mit Jesus tun, den man den Christus<br />
nennt? Da antworteten sie alle: Ans Kreuz<br />
mit ihm! Er erwiderte: Was für ein Verbrechen<br />
hat er denn begangen? Sie aber schrien<br />
noch lauter: Ans Kreuz mit ihm! Als Pilatus<br />
sah, dass er nichts erreichte, sondern<br />
dass der Tumult immer größer wurde, ließ er<br />
Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten<br />
die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am<br />
Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache! Da<br />
rief das ganze Volk: Sein Blut – über uns und<br />
unsere Kinder! Darauf ließ er Barabbas frei,<br />
Jesus aber ließ er geißeln und lieferte ihn aus<br />
zur Kreuzigung.<br />
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus,<br />
führten ihn in das Prätorium und versammelten<br />
die ganze Kohorte um ihn. Sie<br />
zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten<br />
Mantel um. Dann flochten sie einen<br />
Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm<br />
auf das Haupt und gaben ihm einen Stock in<br />
die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die<br />
Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen:<br />
Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie spuckten<br />
ihn an, nahmen ihm den Stock wieder<br />
weg und schlugen damit auf seinen Kopf.<br />
Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben<br />
hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab<br />
und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder<br />
an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn<br />
zu kreuzigen.<br />
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene<br />
namens Simon; ihn zwangen sie, sein<br />
Kreuz zu tragen. So kamen sie an den Ort,<br />
der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe.<br />
Und sie gaben ihm Wein zu trinken,<br />
der mit Galle vermischt war; als er aber<br />
davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht<br />
trinken. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten,<br />
verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los<br />
über sie warfen. Dann setzten sie sich nieder<br />
und bewachten ihn dort. Über seinem<br />
Kopf hatten sie eine Aufschrift angebracht,<br />
die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König<br />
der Juden. Zusammen mit ihm wurden<br />
zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von<br />
ihm, der andere links. Die Leute, die vorbeikamen,<br />
verhöhnten ihn, schüttelten den<br />
Kopf und riefen: Du willst den Tempel niederreißen<br />
und in drei Tagen wieder aufbauen?<br />
Wenn du Gottes Sohn bist, rette dich<br />
selbst und steig herab vom Kreuz! Ebenso<br />
verhöhnten ihn auch die Hohepriester, die<br />
Schriftgelehrten und die Ältesten und sagten:<br />
Andere hat er gerettet, sich selbst kann<br />
er nicht retten. Er ist doch der König von Israel!<br />
Er soll jetzt vom Kreuz herabsteigen,<br />
dann werden wir an ihn glauben. Er hat auf<br />
Gott vertraut, der soll ihn jetzt retten, wenn<br />
er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt:<br />
Ich bin Gottes Sohn. Ebenso beschimpften<br />
ihn die beiden Räuber, die mit ihm zusammen<br />
gekreuzigt wurden.<br />
Von der sechsten Stunde an war Finsternis<br />
über dem ganzen Land bis zur neunten<br />
Stunde. Um die neunte Stunde schrie Jesus<br />
mit lauter Stimme: Eli, Eli, lema sabachtani?,<br />
das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum<br />
hast du mich verlassen? Einige von denen,<br />
die dabeistanden und es hörten, sagten: Er<br />
ruft nach Elija. Sogleich lief einer von ihnen<br />
hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte<br />
ihn auf ein Rohr und gab Jesus zu trinken.<br />
Die anderen aber sagten: Lass, wir wollen<br />
sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus<br />
aber schrie noch einmal mit lauter Stimme.<br />
Dann hauchte er den Geist aus. Und siehe,<br />
der Vorhang riss im Tempel von oben bis<br />
unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen<br />
spalteten sich. Die Gräber öffneten sich<br />
und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen<br />
waren, wurden auferweckt. Nach der<br />
Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber,<br />
kamen in die Heilige Stadt und erschienen<br />
vielen. Als der Hauptmann und die Männer,<br />
die mit ihm zusammen Jesus bewachten,<br />
das Erdbeben bemerkten und sahen,<br />
was geschah, erschraken sie sehr und sagten:<br />
Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser!<br />
Langfassung des Evangeliums<br />
Mt 26,<strong>14</strong>–27,66<br />
Erste Lesung<br />
Jes 50,4–7<br />
Zweite Lesung<br />
Phil 2,6–11<br />
Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, vollständig<br />
durchgesehene und überarbeitete Ausgabe<br />
© 2016 Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart
Wort zum Sonntag<br />
Verantwortung<br />
Beate-Helena / photocase.de<br />
Alle, die mich sehen, verlachen mich, verziehen die Lippen, schütteln den Kopf:<br />
„Wälze die Last auf den HERRN! Er soll ihn befreien, er reiße ihn heraus,<br />
wenn er an ihm Gefallen hat!“<br />
Denn Hunde haben mich umlagert, eine Rotte von Bösen hat mich umkreist.<br />
Sie haben mir Hände und Füße durchbohrt.<br />
Ich kann all meine Knochen zählen; sie gaffen und starren mich an.<br />
Sie verteilen unter sich meine Kleider<br />
und werfen das Los um mein Gewand.<br />
Du aber, HERR, halte dich nicht fern! Du, meine Stärke, eile mir zu Hilfe!<br />
Ich will deinen Namen meinen Brüdern verkünden,<br />
inmitten der Versammlung dich loben.<br />
Die ihr den HERRN fürchtet, lobt ihn; all ihr Nachkommen Jakobs,<br />
rühmt ihn; erschauert vor ihm, all ihr Nachkommen Israels!<br />
Antwortpsalm (aus Psalm 22)<br />
Das Evangelium vom Palmsonntag enthält<br />
gleich mehrere Passagen, die eine traurige Wirkungsgeschichte<br />
entfaltet haben. Das trifft vor<br />
allem auf den folgenden Vers zu: „Da rief das<br />
ganze Volk: Sein Blut – über uns und unsere<br />
Kinder!“ Der römische Statthalter Pilatus, so<br />
berichtet es der Evangelist Matthäus, hätte die<br />
Möglichkeit gehabt, Jesus freizulassen, doch<br />
die versammelte Menschenmenge habe dessen<br />
Kreuzigung verlangt. Der genannte Vers<br />
wurde zu einem der Kernsätze des christlichen<br />
Antijudaismus: Schon in der Antike warfen<br />
christliche Theologen „den Juden“ pauschal<br />
vor, „Gottesmörder“ oder „Christusmörder“<br />
zu sein. In der Folge solcher Stereotype kam es<br />
seit dem Mittelalter immer wieder zu Verfolgungen<br />
und Pogromen an Juden. Aus der Ablehnung<br />
Jesu durch bestimmte Gruppen wurden<br />
Vorbehalte gegen „die Juden“ in späteren<br />
Zeiten. Mit dem Aufkommen des rassistischen<br />
Antisemitismus im 19. Jahrhundert war ein<br />
neues Ausmaß an Judenfeindschaft erreicht,<br />
für das der religiös motivierte Antijudaismus<br />
den Nährboden gelegt hatte.<br />
Leider erleben wir derzeit wieder, wie Mitmenschen<br />
– darunter auch Jüdinnen und Juden –<br />
aufgrund ihrer Religion, ihrer Herkunft oder<br />
ihres Aussehens diskriminiert und ausgegrenzt<br />
werden. Wir sind also nicht vor Vorurteilen<br />
und Ressentiments gegenüber anderen gefeit.<br />
Als Christ/innen haben wir auch angesichts<br />
unserer eigenen antijüdischen Tradition, von<br />
der sich erst das Zweite Vatikanische Konzil<br />
abgewendet hat, die Verantwortung, solchen<br />
Entwicklungen entgegenzutreten – zumal Jesus<br />
von Nazareth, auf den wir uns in unserem<br />
Glauben berufen, selbst Jude war.<br />
Zum Weiterdenken<br />
Was empfinde ich, wenn ich Menschen begegne,<br />
die anders aussehen oder eine andere Herkunft<br />
haben als die Mehrheit? Neugier? Angst?<br />
Befremden? Oder sind diese Menschen für<br />
mich einfach ganz „normal“?<br />
Joachim Jakob<br />
leitet die Hochschulseelsorge<br />
der Diözese Linz.<br />
Den Autor erreichen Sie unter:<br />
u sonntag@koopredaktion.at
18 Fastenzeit 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
In Schuld<br />
verstrickt sein<br />
Es gibt Erzählungen<br />
in der Heiligen Schrift,<br />
die mich besonders<br />
bewegen. Sie sind für mich<br />
sozusagen kostbare Perlen.<br />
Wie oft habe ich mir<br />
gedacht: Sie allein wäre für<br />
mich Grund genug,<br />
diesem Jesus nachzufolgen.<br />
Eine solche Erzählung ist die<br />
von Zachäus (Lk 19,1–10).<br />
Jesus kommt nach Jericho. Dort ist dieser<br />
Zachäus daheim. Von ihm erfahren wir mit<br />
wenigen Worten einiges: Er ist der Chef der<br />
Zöllner – also nicht nur ein von der damaligen<br />
Gesellschaft Verachteter, sondern der<br />
Chef der Verachteten. Diese Stellung führte<br />
dazu, dass er sehr reich ist. Er ist von kleiner<br />
Gestalt. Er hat schon einiges von Jesus gehört<br />
und dass dieser durch die Stadt laufe.<br />
Den will er unbedingt einmal sehen.<br />
Zachäus ist für mich ein großartiges Bild für<br />
die Pilgerinnen und Pilger, die nach Einsiedeln<br />
kommen. Darunter sind Arme und Reiche,<br />
Große und Kleine, Konservative und<br />
Progressive, Gesunde und Kranke, Menschen,<br />
die in der Kirche daheim sind und<br />
solche, die sich von ihr verabschiedet haben,<br />
Getaufte und Menschen aus anderen Religionsgemeinschaften,<br />
Fromme und Atheisten,<br />
Bejubelte und Ausgestoßene. Wie oft treffen<br />
wir gerade hier Menschen, von denen wir<br />
nie erwartet hätten, dass auch sie nach Einsiedeln<br />
kommen! Eines verbindet uns wohl<br />
alle: In meinem Leben, da muss doch noch<br />
etwas mehr dahinter sein. Uns verbindet<br />
eine Neugier oder Sehnsucht, mehr zu entdecken.<br />
Wir wollen diesen Jesus kennenlernen,<br />
der hier vorbeikommen soll.<br />
Die Mühe des Zusammenlebens. Zachäus<br />
hat da ein großes Problem. Er ist klein. Die anderen<br />
stehen ihm im Weg. Die anderen machen<br />
uns das Leben manchmal tatsächlich<br />
schwer. Wir kennen das alle aus eigener Erfahrung.<br />
Ein schlagfertiger Mitbruder meinte<br />
einmal: „Das Klosterleben wäre schon etwas<br />
Großartiges, wenn nur die mühseligen<br />
Mitbrüder nicht wären!“ Ja, Mühe machen<br />
uns nicht die Fernen, Mühe machen uns diejenigen,<br />
mit denen wir zusammenleben. Im<br />
Wege stehen können uns auch Erfahrungen,<br />
Schicksalsschläge, das Älterwerden. Zachäus<br />
zieht sich nicht enttäuscht zurück. Er lässt es<br />
nicht beim Ärger stehen. Er boxt sich auch<br />
nicht einfach durch oder schafft sich den Zugang<br />
mit etwas Geld, an dem es ihm nicht<br />
Durchkreuzt<br />
Über den Umgang<br />
mit durchkreuzten<br />
Lebensplanungen<br />
Teil 6 von 7<br />
VON PATER MARTIN<br />
WERLEN OSB<br />
KLOSTER EINSIEDELN<br />
mangelt. Er läuft voraus an eine Stelle, wo<br />
Jesus vorbeikommen muss und steigt auf einen<br />
Baum. Von oben herab muss er diesen<br />
Jesus doch sehen können. So kommen Pilgerinnen<br />
und Pilger aus ihrem Alltag heraus<br />
auch herauf nach Einsiedeln. Sie sind sich<br />
gewiss: Hier muss Jesus vorbeikommen. Von<br />
hier aus muss man doch wenigstens einen<br />
Blick auf ihn werfen können.<br />
Auch ein Kind Abrahams. Und tatsächlich<br />
kommt Jesus hier vorbei. Er schaut hinauf<br />
und sagt zu dem auf dem Baum: „Zachäus,<br />
komm schnell herunter! Denn ich muss<br />
heute in deinem Haus bleiben.“ Zachäus<br />
steigt herunter und nimmt Jesus mit Freude<br />
bei sich auf. Jesus will auch uns von unseren<br />
Maulbeerfeigenbäumen herunterholen,<br />
auf die wir gestiegen sind. Bei Zachäus will<br />
Jesus bleiben – bei mir und bei dir will Jesus<br />
bleiben. Diejenigen, die Zachäus vorher im<br />
Wege gestanden sind, wollen ihm auch jetzt<br />
im Wege stehen. Sie beginnen zu nörgeln:<br />
„Zu diesem Chef-Sünder unserer Stadt geht<br />
er.“ Aber er ist ihnen nicht mehr ausgeliefert.<br />
Da ist einer, der größer ist. Zachäus, berührt<br />
von dieser großen Liebe, will alles gutmachen,<br />
was er in seinem Leben verbrochen<br />
hat. Und das Wort Jesu: „Heute ist diesem<br />
Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser<br />
Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der<br />
Menschensohn ist gekommen, um zu suchen<br />
und zu retten, was verloren ist.“<br />
FRANZ KÄLIN
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Fastenzeit 19<br />
Jesus und Zachäus:<br />
Gemälde von P.<br />
Karl Stadler OSB<br />
im St. Josefshaus in<br />
Engelberg (Schweiz)<br />
WWW.PATERKARLSTADLER.COM<br />
„Jesus kehrt beim<br />
Super-Sünder ein.<br />
Welche Hoffnung<br />
leuchtet hier für uns<br />
alle auf!“<br />
Jesus ist bei Zachäus zu Gast. Die Begegnung<br />
verändert das Leben von Zachäus. Jesus<br />
kehrt bei uns ein, wenn wir in Stille oder<br />
in Gemeinschaft beten. Er kehrt bei uns<br />
ein, wenn wir auf sein Wort hören. Er kehrt<br />
bei uns ein, wenn wir Eucharistie feiern. Er<br />
kehrt bei uns ein, wenn wir das Sakrament<br />
der Versöhnung empfangen. Er kehrt bei uns<br />
ein, wenn wir durch die Stadt laufen.<br />
So denke ich kurz vor der Kommunion jeweils<br />
an Zachäus. Er hat mir ein Gebet neu<br />
erschlossen. Ich Sünder sitze zusammen mit<br />
anderen Menschen auf dem Maulbeerfeigenbaum<br />
unserer Stadt und unserer Zeit, „damit<br />
wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers<br />
Jesus Christus erwarten“.<br />
Gottes Blick. Damit ist Zachäus für mich<br />
auch zum adventlichen Menschen geworden:<br />
„Darum lief er voraus und stieg auf einen<br />
Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen,<br />
der dort vorbeikommen musste.“ Jesus<br />
kehrt beim Super-Sünder ein. Welche Hoffnung<br />
leuchtet hier für uns alle auf! Wie viel<br />
erfahren wir in dieser Begebenheit über unseren<br />
Gott! „Jesus ist das menschliche Antlitz<br />
Gottes!“ (Benedikt XVI.) Gott schaut<br />
nicht böse auf den Super-Sünder herab, wie<br />
dies oft verkündet wurde. Im Gegenteil. Gott<br />
schaut in Liebe zum Sünder hinauf. Das bewegt!<br />
«<br />
Nächster Teil der Serie: „Mit<br />
Christus, dem Meister des Tanzes“
20 Bewusst leben<br />
2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Autist/innen leben in einer eigenen Welt. Mit<br />
einer speziellen Begleitung können sie dennoch<br />
ins Arbeitsleben eingegliedert werden.<br />
freshidea - adobestock.com<br />
Autist/innen sehen die Welt anders, auch wenn ihre Behinderung<br />
nicht immer gleich erkennbar ist. Der Weltautismustag am 2. April<br />
wirbt für mehr Akzeptanz und möchte auf die besondere Situation<br />
Spinat-Quiche, eine familientaugliche<br />
Alternative zum üblichen Cremespinat.<br />
Nelea Reazanteva – adobestock.com<br />
Gründonnerstagsküche:<br />
Quiche mit Spinat<br />
quiche mit Spinat<br />
200 g Mehl<br />
90 g Butter (in Würfel geschnitten)<br />
1 Eigelb<br />
1–2 EL Eiswasser<br />
1 Bund Blattspinat<br />
3 Zehen Knoblauch<br />
∙∙4 gehackte Frühlingszwiebeln (ersatzweise<br />
rote Zwiebeln oder Lauch)<br />
250 g Ricottakäse<br />
50 g Emmentaler, gerieben<br />
3 Eier, verquirlt<br />
80 g Crème fraîche oder Rahm<br />
4 EL Milch<br />
Pfeffer, Muskatnuss<br />
∙∙1 EL Pinienkerne (oder gehackte Nüsse<br />
nach Geschmack)<br />
Zubereitung<br />
Aus Mehl, Butter, Eigelb und Eiswasser<br />
rasch einen Mürbteig herstellen, zu<br />
einer Kugel formen, in Frischhaltefolie<br />
einschlagen und im Kühlschrank etwa<br />
20 Minuten kaltstellen.<br />
Den Blattspinat im Topf erhitzen bis<br />
er „zusammenfällt“, mit Knoblauch<br />
würzen. Die Zwiebeln kurz dazugeben<br />
und weiterdünsten (bis keine Flüssigkeit<br />
mehr im Topf ist). Danach abkühlen<br />
und mit den restlichen Zutaten<br />
vermischen. Gut würzen.<br />
Quiche-Form mit Öl ausstreichen,<br />
Teig ausrollen und hineinlegen. Etwa<br />
10 Minuten bei 210 °C „blindbacken“<br />
(Backpapier auf den Teig legen, mit Reis<br />
oder trockenen Bohnen bestreuen und<br />
so in den Ofen schieben). Dann kommt<br />
statt Papier und Reis die Fülle auf den<br />
Teig. Fertiggebacken wird bei 180 °C<br />
etwa 35 Minuten lang.<br />
von Autist/innen und ihren Familien hinweisen. Das Projekt<br />
WORK_aut der Barmherzigen Brüder in Linz hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, junge Autist/innen auf die Arbeitswelt vorzubereiten.<br />
brigitta hasch und Victoria Kautz<br />
Trotz Autismus fit für<br />
Stefan K. hatte keine schöne Schulzeit, denn<br />
schon früh war klar, dass er anders ist als seine<br />
Klassenkamerad/innen. Oft benötigte der<br />
heute 19-Jährige mehr Zeit, um scheinbar<br />
simple Zusammenhänge zu erkennen, oder<br />
war mit neuen Anweisungen überfordert. In<br />
der Schule wurde Stefan so stark gemobbt,<br />
dass er in Folge starke soziale Ängste entwickelte<br />
und sich immer mehr zurückzog.<br />
Nach der Polytechnischen Schule konnten<br />
sich weder Stefan noch seine Mutter vorstellen,<br />
dass er dem Druck in der Arbeitswelt<br />
gewachsen ist. In Praktika hat er negative<br />
Erfahrungen gemacht, denn Stefans nicht<br />
immer oder kaum nachvollziehbare Verhaltensweisen<br />
überforderten die Vorgesetzten,<br />
auch er selbst konnte mit den neuen Situationen<br />
schwer umgehen.<br />
Diagnose brachte Klarheit. Von einem<br />
Arzt zum anderen ging Stefans Mutter mit<br />
ihm, bis die Diagnose feststand: Autismus-<br />
Spektrum-Störung, Asperger-Syndrom. Endlich<br />
eine Erklärung dafür, warum er sich oft<br />
eigenartig verhielt oder Dinge anders verstand.<br />
Stefans Familie beschreibt die Diagnosestellung<br />
als Erlösung: Dadurch wurde<br />
ein bewussterer Umgang möglich, den Fragen<br />
nach dem Grund für die Probleme war<br />
ein Ende bereitet.<br />
Schnell wandten sich Stefan und seine Mutter<br />
an WORK_aut, ein Arbeitsintegrationsprojekt<br />
für Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störung<br />
der Barmherzigen Brüder Linz.<br />
Da Stefan aufgrund seiner negativen Erfahrungen<br />
unter einem sehr niedrigen Selbstbewusstsein<br />
litt und viele Ängste hatte,<br />
war vorerst kein direkter Weg in eine Lehre<br />
denkbar.<br />
Spezial-Training. Gemeinsam mit Jugendlichen<br />
mit derselben Diagnose startete Stefan<br />
2019 mit dem Trainingsprogramm von<br />
WORK_aut: Speziell auf die besonderen Bedürfnisse<br />
von Autist/innen abgestimmt,<br />
werden hier gezielt Kompetenzen eingeübt,<br />
die für die Erlangung und den Erhalt eines<br />
Jobs wichtig sind.<br />
Für Werner Holmes-Ulrich, administrativer<br />
Leiter des Projekts, ist „der Aspekt der Gemeinschaft<br />
in der Kleingruppe wesentlich<br />
für unsere erfolgreiche Arbeit, denn viele<br />
Klient/innen sammeln hier erstmals positive<br />
Gruppenerfahrungen.“ Auch auf der<br />
Vermittlung sozialer Kompetenzen liegt ein<br />
Schwerpunkt, wie Katja Scheibler, pädagogische<br />
Leiterin, erklärt: „Neue Fähigkeiten im<br />
Umgang miteinander zu erarbeiten, sich zu<br />
bewegen und stressreduzierende Übungen<br />
zu lernen ist maßgeblich für die Gesundheit
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong> Bewusst leben 21<br />
Corona-Einschränkungen sind eine besondere Herausforderung<br />
24/7 mit einem<br />
Autisten<br />
die Arbeitswelt<br />
und Arbeitsfähigkeit unserer Teilnehmer/innen.“<br />
Die Familie atmet auf. Für Stefans Mutter<br />
ist das Training eine riesige Erleichterung:<br />
„Er ist ein völlig anderer Mensch, man spürt<br />
seine Lebensfreude.“ Stefan macht große<br />
Fortschritte bei WORK_aut, der erste Arbeitsmarkt<br />
als Perspektive scheint immer realistischer.<br />
Schon in Schnupperpraktika wurde<br />
Stefan für seine außerordentliche Genauigkeit,<br />
Zuverlässigkeit und sein Regelbewusstsein<br />
gelobt. «<br />
WORK_aut Autismus + Arbeit,<br />
Rudigierstraße 10, Linz,<br />
WORK_aut@bblinz, Tel.: 0732<br />
78 97 249 56<br />
Begleitung von Menschen im<br />
Alter von 15–35 Jahren mit einer<br />
Autismus-Spektrum-Diagnose<br />
WORK_aut-Team LUIF W.<br />
beim Weg in den Arbeitsmarkt,<br />
Unterstützung bei der Ausbildung,<br />
Förderung der Arbeitsplatzerhaltung, Firmenberatungen.<br />
WORK_aut Autismus + Bildung, Martin-Luther-Platz 3, Linz,<br />
WORK_aut@bblinz, Tel.: 0664 88 28 16 47<br />
Perspektivenplanung für Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Diagnose<br />
bzw. starkem Verdacht dahingehend, ab 15 Jahren.<br />
Unser 15-jähriger Sohn Max ist<br />
Autist, ein atypischer Autist.<br />
Max ist offen, kommunikativ,<br />
er geht auf Leute zu und fragt<br />
ihnen „Löcher in den Bauch“.<br />
Birgit kubik<br />
Max braucht viel Struktur, am<br />
besten ist, wenn wir viel unterwegs<br />
sind, viel los ist. Er kann<br />
sich nicht alleine beschäftigen.<br />
Gar nicht. Er braucht rund um<br />
die Uhr Unterstützung, Aufmerksamkeit<br />
und Antworten auf seine<br />
gezählten 700 Fragen pro<br />
Tag. Und nun? Keine Schule,<br />
kein Hort, keine Therapie, kein<br />
Kinderhotel der Caritas, kein<br />
Kirchengang, kein Besuch, keine<br />
Struktur, keine anderen Leute,<br />
an die er seine Fragen richten<br />
kann, keine Verschnaufpause für<br />
uns.<br />
Familie im Stress. Mein Mann<br />
und ich wechseln uns ab, wobei<br />
Michael mehr Zeit mit Max verbringt.<br />
Möchten sich Michael<br />
und ich mal austauschen, werden<br />
wir von Max‘ Gewürge unterbrochen.<br />
Er mag es nicht,<br />
wenn wir uns unterhalten. Mein<br />
Handy muss immer gut sichtbar<br />
sein. Wenn Max es nicht findet,<br />
fängt er an zu schreien und<br />
zu zwicken. Hat jemand angerufen,<br />
muss ich sofort zurückrufen.<br />
Selbst wenn ich grad beim<br />
Teigkneten bin, möchte er das.<br />
Er macht viel Stress, er fordert<br />
uns. Tagtäglich, stündlich.<br />
Mehrmals am Tag meint er, das<br />
Corona-Virus solle endlich gehen<br />
und schlägt sich dabei wild<br />
auf den Kopf. „Ich hüpf mal,<br />
dann geht das Virus weg.“ Aber<br />
es hilft nicht.<br />
Wenn er keine Fragen stellt, ist<br />
es verdächtig. Er klettert auf das<br />
Fensterbrett, weil wir vergessen<br />
haben, das Fenster abzusperren.<br />
Er nimmt ein viel zu heißes Vollbad<br />
und verstreut das neu gekaufte<br />
Badesalz zur Gänze und<br />
überall. Laute Musik den ganzen<br />
Tag, die Kontrolle, ob eh alle da<br />
sind, ist groß.<br />
Fragen Fragen, Fragen. Es ist<br />
21.30 Uhr. Bald ist wieder ein<br />
Tag zuhause geschafft. Noch einmal<br />
die gleichen Fragen: „Was<br />
machen wir morgen?“ – „Gemütlich.“<br />
– „Kommt jemand zu<br />
Besuch?“ – „Nein.“ – „Warum<br />
nicht?“ – „Du weißt es.“ – „Wegen<br />
dem Corona-Virus.“ – „Genau.“<br />
– „Wann sagt der Rudi<br />
(Anmerk: Anschober), dass alles<br />
vorbei ist?“ – „Das dauert noch.“<br />
„Wann sagt der Herr Faßmann,<br />
dass ich wieder in die Schule<br />
gehen kann?“ – „Das dauert<br />
auch noch.“ – „Wie lange?“ –<br />
„Bis mindestens Mai.“ – „Ist das<br />
lang?“ – „Ja, Max, das ist lang“.<br />
Sehr lang. «<br />
Die Beschränkungen durch die<br />
Corona-Pandemie sind für den<br />
Alltag von Max Kubik und seine<br />
Familie besonders schwierig. privat
22 Familie & Unterhaltung 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Gesund essen und Abwehrkräfte stärken<br />
Nach Möglichkeit regional und bio, auf<br />
jeden Fall aber saisonal zu kochen und zu<br />
essen, das ist grundsätzlich immer richtig.<br />
Ganz besonders gilt das in einer Zeit, in der<br />
das Immunsystem funktionieren muss.<br />
Obst und Gemüse enthalten viele Vitamine<br />
und Spurenelemente. Davon kann man<br />
gar nicht genug kriegen. Das Angebot beim<br />
Obst wird wöchentlich größer, da heißt es<br />
zugreifen. Am besten verzehrt man die Äpfel,<br />
Birnen und hoffentlich bald auch die<br />
Erdbeeren und weitere Obstsorten ungekocht.<br />
Einfach reinbeißen oder als bunte<br />
Mischung im Obstsalat, ganz nach Belieben.<br />
Gemüse. Im Gemüseregal tummeln sich<br />
nach der langen Winterpause ebenso wieder<br />
heimische Sorten, etwa die Radieschen.<br />
Das sogenannte Wintergemüse, wie der Sellerie,<br />
sollte man aber auch nicht unterschätzen.<br />
Diese unscheinbar wirkende Knolle liefert<br />
Unmengen an Vitamin B1, B2, B6 und<br />
C. Und auch Kalzium und Kalium bringt<br />
Frischer Vogerlsalat, das schmeckt<br />
nach Frühling. Simone - adoberstock.com<br />
sie reichlich mit. Sellerie wirkt blutreinigend,<br />
harntreibend und kreislaufstärkend.<br />
Der Stangensellerie steht der Knolle im Übrigen<br />
um nichts nach. Er sollte beim Kauf<br />
schön knackig sein. Fein würfelig geschnitten<br />
gibt er vielen Schmorgerichten einen<br />
feinen Geschmack (siehe Rezept „Nudeln<br />
Napolitana“der letzten Woche).<br />
Heimischer Frühlingszwiebel ist bald im Anmarsch.<br />
Er wirkt antibakteriell und enthält<br />
die gleichen gesunden Inhaltsstoffe wie große<br />
Zwiebeln, vor allem Vitamin B, C und E,<br />
Kalium und Kalzium, Eisen und Beta-Carotin.<br />
Nicht vergessen darf man in den nächsten<br />
Wochen den herrlichen, leicht nussig<br />
schmeckenden Vogerlsalat (oder Feldsalat).<br />
Er liefert die Vitamine C und A sowie Phosphor,<br />
Calcium und Folsäure.<br />
Hülsenfrüchte. Verschiedene Erbsen, Linsen,<br />
Bohnen oder Kichererbsen sind allesamt<br />
in getrockneter Form erhältlich und<br />
daher gut zu lagern. Weil sie reich an Eiweiß<br />
sind, sind sie auch ein sehr guter Fleischersatz.<br />
Gewürze wie Kümmel, Anis und<br />
Majoran machen die Hülsenfrüchte leichter<br />
bekömmlich. Damit sie gut aufquellen<br />
können, sollte man sie ohne Salz und bei<br />
mäßiger Hitze kochen. « brigitta hasch<br />
XX<br />
Von der Ernährungsexpertin Elisabeth<br />
Rabeder erfahren Sie nächste Woche viel Wissenswertes<br />
über die heilsame Kraft von Kräutern.<br />
kiz mit witz<br />
• Führerscheinprüfung. Der<br />
Prüfer fragt: „Was machen Sie,<br />
wenn Sie nach 10 Minuten feststellen,<br />
dass Sie Ihren Zündschlüssel<br />
zu Hause vergessen<br />
haben?“ – „Ich steige aus und<br />
bedanke mich bei dem, der die<br />
ganze Zeit über angeschoben<br />
hat!“<br />
• Wie heißt die Mehrzahl von<br />
Schwein? – Meerschweinchen!<br />
SuchMal<br />
Gesucht: Versteckt sind Wörter zu Palmsonntag<br />
und Osterzeit: Abendmahl, Auferstehung,<br />
Brot brechen, Christus, Emmaus,<br />
Eselin, Fohlen, Glocken, Grab, Halleluja,<br />
Hosanna, Jerusalem, Kleider, Koenig, Lumen<br />
Christi, Osterei, Osterfeuer, Osterkerze,<br />
Palmzweige, Sohn Davids, Steine, Zion.<br />
Sie finden diese, indem Sie die Buchstaben<br />
von links oder von rechts, von oben, von<br />
unten oder auch diagonal durchsuchen. Die<br />
Wörter können sich überschneiden.<br />
Kleiner Tipp: Mit einem Lineal suchen.<br />
• Der Führer zeigt den Besuchern<br />
die Bilder des Metropolitan<br />
Museum in New York. Alles<br />
lauscht aufmerksam. „Nun“,<br />
schließt er den Rundgang, „hat<br />
noch jemand eine Frage?“ –<br />
„Ja“, sagt eine ältere Dame, „wie<br />
bringen Sie die Fußböden so<br />
schön zum Glänzen?“<br />
1 5 2 5 2 6 3 3<br />
2<br />
5<br />
6<br />
3<br />
4<br />
1<br />
5<br />
1<br />
• Franz sieht, dass des Lehrers<br />
Rockkragen nicht in Ordnung<br />
ist. Er läuft ihm hinterher<br />
und fragt schüchtern: „Herr<br />
Lehrer, darf ich Ihnen den Kragen<br />
umdrehen?“<br />
A<br />
B<br />
Auflösung zur<br />
letzten Woche<br />
© Dir. Ernst Hausner
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Familie & Unterhaltung 23<br />
Heute ist Uschi besonders schnell fertig mit<br />
den Übungsblättern. Rasch macht sie auf<br />
ihrem Schreibtisch noch etwas Ordnung<br />
und schleicht hinüber ins Wohnzimmer, wo<br />
Mama bei ihrem Computer sitzt.<br />
„Hast du mich jetzt aber erschreckt“, lacht<br />
Mama, als sie kurz von der Arbeit aufblickt.<br />
Am anderen Ende des Tisches sitzt Uschi,<br />
das Gesicht in die Hände aufgestützt und<br />
beobachtet sie. „Bist du denn heute mit deinen<br />
Übungen schon fertig?“ Uschi nickt<br />
nur. Sie möchte ihrer Mama weiter dabei zusehen,<br />
wie sie mit ihren Fingern flink auf der<br />
Tastatur tippt, als ob sie darauf tanzen würden.<br />
„Ich bin auch gleich fertig, zwei Anfragen<br />
noch und dann habe ich wieder Zeit für<br />
dich!“, sagt sie nur und schreibt weiter.<br />
Darauf hat sich Uschi schon seit gestern gefreut.<br />
Mama hat ihr nämlich versprochen,<br />
dass sie heute gemeinsam Ostereier bemalen.<br />
Eigentlich war das ja ganz anders geplant.<br />
So wie jedes Jahr sollte Omi kommen.<br />
Aber Uschi versteht auch, dass es eben heuer<br />
so nicht möglich ist. Dafür hat sie sich aber<br />
eine Überraschung ausgedacht.<br />
BALDUIN BAUM<br />
Uschis<br />
herziges<br />
Osterei<br />
Wenig später ist Mama fertig, die Eier werden<br />
vorbereitet und Uschi holt ihre rote Schürze<br />
aus dem Schrank. „Ich bin so weit!“, verkündet<br />
sie. „Dann leg doch bitte über den Tisch<br />
ganz viel altes Zeitungspapier. Und hol Farben<br />
und Pinsel aus deinem Zimmer!“, sagt<br />
Mama. Zunächst kommen die Eier ins Farbbad<br />
und dann pinselt Uschi drauflos. Punkte,<br />
Linien, Wellen – Uschi stellt sich sehr geschickt<br />
an. Und dann nimmt sie sich ein Ei<br />
und malt ein ganz großes Herz darauf. „Ist<br />
das, damit dir der Osterhase besonders viele<br />
Süßigkeiten bringt?“, lacht Mama. „I wo!<br />
Das ist doch für die Omi. Nicht wahr, wir legen<br />
ihr doch ein Osternest vor die Türe? Das<br />
hast du versprochen. Und da kommt mein<br />
Ei mit dem Herzen hinein. Statt einem Bussi<br />
halt“, meint Uschi ein wenig verlegen. „Das<br />
ist eine sehr liebe Idee von dir. Das wird die<br />
Omi sicher freuen.“<br />
Zwei Tage später legen die beiden auch wirklich<br />
ein wunderschönes Osternest vor die<br />
Tür der Großmutter. Am Telefon meint die<br />
Omi sogar, dass sie noch nie ein schöneres<br />
Osterei gesehen hat als das von Uschi, mit<br />
dem großen Herzen.« BRIGITTA HASCH<br />
Frau Noahs Mantel<br />
Es ist eine fantastische<br />
Geschichte, die uns dieses Buch<br />
über Frau Noah erzählt. Ob sie<br />
wirklich so stattgefunden hat?<br />
Gott will eine große Flut über<br />
die Erde schicken und nur<br />
Noah, seine Familie und die Tiere<br />
auf der Arche bewahren. Als<br />
Herr Noah den Auftrag erhält,<br />
fängt er erst einmal an, zwei Listen<br />
zu schreiben: eine für all die<br />
Tiere, die an Bord kommen sollen<br />
und eine für die – wie er sie<br />
nennt – lästigen Wesen, die er<br />
unbedingt zurücklassen will.<br />
In der Zwischenzeit packt Frau<br />
Noah ihre Nähmaschine aus<br />
und fängt an zu nähen. Sie näht<br />
einen großen Mantel mit vielen,<br />
vielen Taschen, und als<br />
der Mantel fertig ist, zieht sie<br />
ihn an und geht hinaus in den<br />
Wald, bevor sie sich auf die Arche<br />
begibt. Die Tiere kommen<br />
an Bord und die Arche segelt<br />
los. Als die Arche endlich wieder<br />
Land findet, zieht Frau Noah<br />
wieder ihren Mantel an. Und –<br />
o Wunder – aus seinen Taschen<br />
schlüpfen Drachen und Einhörner,<br />
Greife und all die fantastischen<br />
Tiere, die Herr Noah so<br />
gern losgeworden wäre.<br />
Jackie Morris: Frau Noahs<br />
Mantel. Mit Illustrationen von<br />
James Mayhew, ab 4 Jahren,<br />
€ <strong>14</strong>,40. ISBN 978-3-579-07157-2<br />
KIKI-KONTAKT<br />
• Hast du Fragen oder lustige<br />
Witze? Suchst du eine Brieffreundin<br />
oder einen Brieffreund?<br />
Schreib mir, ich freu<br />
mich auf deine Post! kiki@<br />
kirchenzeitung.at, KiKi, Kapuzinerstraße<br />
84, 4020 Linz.<br />
DEINE GITTI
24 Namenstag & Angebot 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
NAMENSTAG<br />
Richard Gresak ist Leiter des<br />
Helpdesk-Teams der diözesanen<br />
EDV- und IT-Abteilung. PRIVAT<br />
Richard (3. April)<br />
Ich muss gestehen, dass ich die<br />
Geschichte des Richard von<br />
Chichester nicht präsent im<br />
Kopf hatte, aber dank des Internets<br />
konnte ich einiges an Hintergrundmaterial<br />
zu seinem Leben<br />
recherchieren. Für mich<br />
bemerkenswert war die Tatsache,<br />
dass der zum Bischof geweihte<br />
Richard trotz der Weigerung<br />
des englischen Königs,<br />
ihm den Zugang zu seinem<br />
Amtssitz zu ermöglichen, nicht<br />
den Mut verlor und von unterwegs<br />
sein Bistum führte. Dies<br />
eröffnete ihm viele Möglichkeiten,<br />
ein einfaches Leben und<br />
viel Bürgernähe. Ich denke, dass<br />
wir auch in der heutigen Zeit<br />
trotz vieler formeller und offizieller<br />
Hindernisse unsere Aufgaben<br />
erfüllen und unsere Ideen<br />
verwirklichen können. Ob<br />
Richard für diese vorbildhafte<br />
Vorgangsweise heiliggesprochen<br />
wurde, bin ich mir allerdings<br />
nicht sicher. Es könnte auch<br />
sein vehementes Werben für die<br />
Kreuzzüge gewesen sein.<br />
AUSSAATTAGE<br />
6. 4.: Frucht bis 13, ab <strong>14</strong><br />
Wurzel<br />
7. 4.: Wurzel bis 8 ---<br />
8. 4.: --- Wurzel ab 10<br />
9. 4.: Wurzel bis 13, ab <strong>14</strong> bis<br />
24 Blüte<br />
10. 4.: ---<br />
11. 4.: ---<br />
12. 4.: Blatt ab Sonnenaufgang<br />
bis 24<br />
Aus: Aussaattage <strong>2020</strong>, M. Thun.<br />
TERMINABSAGEN<br />
Aufgrund der offiziellen<br />
Vorgaben gibt es derzeit<br />
auch in der Kirche keine<br />
öffentlichen Veranstaltungen.<br />
Daher finden Sie in dieser<br />
Ausgabe keine Termine.<br />
Vielen Dank für Ihr<br />
Verständnis.<br />
IMPRESSUM<br />
KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Medieninhaberin: Diözese Linz.<br />
Herausgeber: Willi Vieböck.<br />
Geschäftsführender Chefredakteur:<br />
Heinz Niederleitner.<br />
Redaktion: Brigitta Hasch, Elisabeth Leitner,<br />
Paul Stütz, Josef Wallner.<br />
Geschäftsführer: Reinhold Hofstetter.<br />
Marketing: Birgit Kubik, Eugenie Neumüller.<br />
Anzeigen: Sigi Hafner.<br />
E-Mail: anzeigen@kirchenzeitung.at<br />
Sekretariat: Irmgard Draxler-Freudenstein,<br />
Alexandra Kaiser, Kerstin Robitschko, Anita<br />
Taferner.<br />
Adresse: Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz.<br />
Tel. 0732 76 10-39 44, Fax: 0732 76 10-39 39.<br />
E-Mail: office@kirchenzeitung.at<br />
Leserbriefe an: leserbriefe@kirchenzeitung.at<br />
DVR: 0029874/10770<br />
Kooperationsredaktion der <strong>Kirchenzeitung</strong>en<br />
OÖ, Tirol, Vorarlberg und Burgenland:<br />
Monika Slouk (Leiterin), Susanne Huber.<br />
Werbung: Walter Achleitner, Bergstraße 12,<br />
5020 Salz burg, Tel. 0662 88 44 52,<br />
Fax: 0662 88 44 52-4.<br />
Hersteller: OÖN Druckzentrum GesmbH &<br />
Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching.<br />
Verlagsort: Linz.<br />
Jahresabonnement: Inland € 55,60<br />
(Abo dauer mindestens ein Jahr und danach bis<br />
auf Widerruf, Kündigung zum Halbjahr, schriftlich<br />
mit <strong>14</strong>-tägiger Kündigungsfrist).<br />
ART COPYRIGHT ©BILDRECHT, WIEN<br />
KiZ-Angebot<br />
Goldfäden zwischen<br />
Himmel und Erde<br />
Glauben in dunklen Stunden<br />
Schwester Silke Mallmann vom<br />
Kloster Wernberg ist Ordensfrau<br />
an der Seite der Hilflosen:<br />
Zu den Menschen, für die<br />
sie da ist, gehören Prostituierte,<br />
Flüchtlinge, HIV-Kranke.<br />
Eine Krebsdiagnose macht aus<br />
der Seelsorgerin für Menschen<br />
am Rand selbst jemanden, dessen<br />
Existenz am Abgrund steht.<br />
LITURGIE<br />
Lesejahr A<br />
Lesereihe II<br />
SONNTAG, 5. APRIL<br />
Palmsonntag.<br />
L1: Jes 50,4–7, L2: Phil 2,6–11<br />
Ev: Mt 26,<strong>14</strong>–27,66<br />
MONTAG, 6. APRIL<br />
L: Jes 42,5a.1–7, Ev: Joh 12,1–11<br />
DIENSTAG, 7. APRIL<br />
L: Jes 49,1–6<br />
Ev: Joh 13,21–33.36–38<br />
MITTWOCH, 8. APRIL<br />
L: Jes 50,4–9a<br />
Ev: Mt 26,<strong>14</strong>–25<br />
Chrisam-Messe<br />
L1: Jes 61,1–3a.6a.8b–9<br />
L2: Offb 1,5–8<br />
Ev: Lk 4,16–21<br />
DONNERSTAG, 9. APRIL<br />
Gründonnerstag oder Hoher<br />
Donnerstag.<br />
Vom Letzten Abendmahl:<br />
L1: Ex 12,1–8.11–<strong>14</strong><br />
L2: 1 Kor 11,23–26<br />
Ev: Joh 13,1–15<br />
Gut gemeinte Ratschläge und<br />
billige Vertröstungen helfen da<br />
nicht, auch kein naives Gottvertrauen.<br />
Doch in der Erschütterung<br />
erfährt Schwester Silke,<br />
dass Gottes Gegenwart nicht<br />
nur an glücklichen Tagen zu<br />
spüren ist. Ihr Bericht ist ein<br />
berührendes Buch, das uns am<br />
ehrlichen, glaubwürdigen Ringen<br />
einer Ordensfrau mit ihrem<br />
Gott teilhaben lässt.<br />
FREITAG, 10. APRIL<br />
Karfreitag.<br />
L1: Jes 52,13–53,12<br />
L2: Hebr 4,<strong>14</strong>–16; 5,7–9<br />
Ev: Joh 18,1–19,42<br />
SAMSTAG, 11. APRIL<br />
Karsamstag.<br />
Die Feier der Osternacht:<br />
L1: Gen 1,1–2,2<br />
L2: Gen 22,1–18<br />
L3: Ex <strong>14</strong>,15–15,1<br />
L4: Jes 54,5–<strong>14</strong><br />
L5: Jes 55,1–11<br />
L6: Bar 3,9–15.32–4,4<br />
L7: Ez 36,16–17a.18–28<br />
Epistel: Röm 6,3–11<br />
Ev: Mt 28,1–10<br />
SONNTAG, 12. APRIL<br />
Ostersonntag.<br />
L1: Apg 10,34a.37–43<br />
L2: Kol 3,1–4 oder 1 Kor 5,6b–8<br />
Ev: Joh 20,1–9 oder<br />
Joh 20,1–18 oder Mt 28,1–10<br />
abends: wie tags oder<br />
Lk 24,13–35<br />
SENIORENRADIO<br />
Michi Haunold, die Leiterin<br />
der Abt. Beratung u. Hilfe der<br />
Caritas OÖ ist am Do., 2. 4, von<br />
9 bis 10 Uhr im Gespräch mit<br />
Ernst Gansinger. Seniorenradio,<br />
Radio FRO (Raum Linz auf<br />
105 MHz, westlich von Linz -<br />
Sender Goldwörth - auf 102.4<br />
MHz, und über Internet:<br />
www.fro at/livestream).<br />
BEHELFSDIENST<br />
240 Seiten, gebunden, Herder<br />
Verlag <strong>2020</strong><br />
Bestellen Sie das Buch zum<br />
Preis von € 22,70 im Behelfsdienst<br />
der Diözese Linz, die<br />
Zusendung erfolgt portofrei.<br />
Mail: behelfsdienst@dioezeselinz.at<br />
Tel: 0732 76 10-3813<br />
www.behelfsdienst.at
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Anzeigen 25<br />
TT<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Ihre Rechte in der Corona-Krise<br />
Die häufigsten Fragen an die AK<br />
Die Telefone in der AK-Rechtsberatung<br />
laufen heiß wie noch<br />
nie: Pro Tag gehen rund 5.000<br />
An fragen ein – das sind rund<br />
sechs Mal so viele wie an durchschnittlichen<br />
Tagen. Dabei haben<br />
sich die häufigsten Fragen rund<br />
um Coronavirus und Job herauskristallisiert.<br />
Muss ich derzeit in den Betrieb<br />
kommen? Unaufschiebbare Berufsarbeit<br />
ist als Ausnahme der Ausgangsbeschränkung<br />
definiert. Ob eine Berufsarbeit<br />
aufschiebbar ist oder nicht,<br />
entscheidet der Arbeitgeber. Die AK<br />
empfiehlt Home Office.<br />
Kann im Betrieb Kurzarbeit vereinbart<br />
werden? Ja. Die Sozialpartner<br />
haben zur Bewältigung der aktuellen<br />
Krise ein besonderes Kurzarbeitsmodell<br />
ausverhandelt. Damit ist es möglich,<br />
die Arbeitszeit vorübergehend<br />
auf bis zu null Stunden zu reduzieren<br />
und dennoch in Beschäftigung zu<br />
bleiben.<br />
Darf oder muss ich Home Office<br />
machen? Ja, dazu bedarf es einer Vereinbarung<br />
zwischen Arbeitnehmer/-in<br />
und Arbeitgeber. Die Firma sollte dafür<br />
sorgen, dass die nötige Technik zur<br />
Verfügung steht.<br />
Bekomme ich bei einer Betriebsschließung<br />
das Entgelt fortgezahlt?<br />
Wird der Betrieb auf behördliche<br />
Anweisung geschlossen, haben<br />
Arbeitnehmer/-innen Anspruch auf ihr<br />
Entgelt nach dem Epidemiegesetz.<br />
Habe ich Anspruch auf Betreuungsfreistellung<br />
für meine Kinder,<br />
wenn die Schule oder der Kindergarten<br />
geschlossen haben? Ja.<br />
Wenn die Schule oder der Kindergarten<br />
geschlossen haben und keine Betreuungsmöglichkeit<br />
gegeben ist, liegt<br />
vorerst ein Anspruch auf eine einwöchige<br />
Dienstverhinderung mit Entgeltfortzahlung<br />
vor. Darüber hinaus können<br />
mit dem Arbeitgeber drei Wochen<br />
bezahlte Sonderbetreuungszeit vereinbart<br />
werden.<br />
Muss ich mir Urlaub nehmen bzw.<br />
kann mein Chef Urlaub anordnen?<br />
Urlaub ist Vereinbarungssache. Wenn<br />
die Beschäftigten keinen Urlaub verbrauchen<br />
wollen, kann der Arbeitgeber<br />
sie nicht einseitig auf Urlaub schicken.<br />
Alle weiteren Infos zu Job und Corona<br />
unter ooe.arbeiterkammer.at<br />
Beratung:<br />
AK-Rechtsschutz-Hotline 050/6906-1<br />
AK-Konsumentenschutz 050/6906-2<br />
ANSCHRIFT Volksgartenstraße 40<br />
4020 Linz<br />
TEL +43 (0)50 6906<br />
WEBSITE ooe.arbeiterkammer.at<br />
Kleinanzeigen<br />
Privat / Kauf<br />
Familie Fröhlich kauft hoch wertige<br />
Pelze, Porzellan, Blei kristall, Streichinstrumente,<br />
Schmuck, Münzen, Uhren,<br />
Deko ratives. Tel. 0676 362 51 46.<br />
Verkauf<br />
Urnen-Nischen für<br />
URNEN-Friedhöfe<br />
Pic-Stein.at<br />
Verschiedenes / Rosenkranz<br />
Altbauer, alleinstehend, sucht in dieser<br />
schweren Zeit Rosenkranzgebet<br />
über Telefon, 0664 73 05 76 81.<br />
XX<br />
Wortanzeigen bitte an:<br />
anzeigen@kirchenzeitung.at<br />
TT<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Augenlicht für Afrika<br />
Blinde trotz Corona nicht vergessen<br />
ANZEIGE<br />
Voll Neugier und unbändiger Freude<br />
lugt Marietta, 4, unter der weißen<br />
Augenbinde hervor. Sie hat viel<br />
durchgemacht in den vergangenen<br />
Tagen. Jetzt wird hoffentlich alles gut.<br />
JULIA WEISS<br />
Eine Augenklinik in Mosambik: Ein paar Tage zuvor<br />
steht Maria mit ihrer Tochter Marietta vor<br />
den Toren, verzweifelt nach Hilfe suchend. Das<br />
Mädchen hat sich schwer am Auge verletzt,<br />
ohne augen ärztliche Behandlung wird es erblinden.<br />
Mutter Maria hat kein Geld, nur Hoffnung.<br />
Ein freundlicher Augenarzt beruhigt die beiden.<br />
Marietta wird dank Spenden aus Österreich<br />
operiert, ihr Augenlicht ist gerettet.<br />
„Licht für die Welt“ in Mosambik<br />
Marietta hatte Glück im Unglück – das Provinzspital<br />
in der Hafenstadt Beira wird schon seit<br />
Jahrzehnten von „Licht für die Welt“ gefördert.<br />
Hier finden auch die Ärmsten der Armen<br />
Hilfe. Marietta wurde vor dem Ausbruch des<br />
Die vierjährige Marietta kann wieder<br />
sehen. © LICHT FÜR DIE WELT<br />
Coronavirus behandelt, als es noch Medikamente<br />
und Desinfektionsmittel gab.<br />
Wenn es kein sauberes Wasser gibt ...<br />
Corona betrifft uns alle, ob Reich oder Arm, ob im<br />
Norden oder im Süden. Arme afrikanische Länder<br />
ohne ausreichende medizinische Versorgung stehen<br />
vor einer Katastrophe. Viele Menschen sind<br />
durch Krankheiten, Mangelernährung oder<br />
Behinderung geschwächt.<br />
Wir von „Licht für die Welt“ erreichen<br />
jährlich Hunderttausende Betroffene mit<br />
Maßnahmen gegen Infektionskrankheiten.<br />
Wir haben Erfahrung im Eindämmen<br />
von hochansteckenden Krankheiten und<br />
können daher den Menschen in unseren<br />
Projektländern gerade jetzt in der Coronakrise<br />
wirkungsvoll helfen, mit Informationen,<br />
medizinischer Versorgung, sauberem Wasser<br />
und Desinfektionsmitteln.<br />
Bitte helfen Sie mit<br />
Dieser Ausgabe liegt ein Spendenaufruf bei.<br />
Bitte schenken Sie Menschen in Afrika ein<br />
Stückchen Hoffnung in diesen schweren Zeiten.<br />
www.licht-fuer-die-welt.at<br />
info@licht-fuer-die-welt.at<br />
Tel. 01 810 13 00
teletipps der<br />
österreichischen <strong>Kirchenzeitung</strong>en<br />
5. bis 11. April <strong>2020</strong><br />
palmSonntag<br />
5. april<br />
9.30 Katholischer Gottesdienst<br />
aus dem Wiener Stephansdom.<br />
ORF 2<br />
9.55 Palmsonntag in Rom. Mit<br />
Papst Franziskus. BR<br />
radiophon<br />
Morgengedanken<br />
von Sr. Pallotti<br />
Findenig, Kloster<br />
Wernberg. So 6.05,<br />
Mo–Sa 5.40, Ö2.<br />
10.30 Das Grabtuch von Turin<br />
(Dokumentation). Der Provinzial<br />
der Jesuiten in Österreich, Bernhard<br />
Bürgler, macht sich auf den<br />
Weg nach Turin, um mehr über das<br />
Grabtuch zu erfahren. ORF 2<br />
12.15 Zeit und Ewigkeit. Gedanken<br />
zur Karwoche von Johannes<br />
Eckert, OSB., Abt der Benediktinerabtei<br />
Sankt Bonifaz. BR<br />
12.30 Orientierung. Das Religionsmagazin<br />
berichtet über aktuelle<br />
Ereignisse im Leben der Religionen,<br />
national und internationl. ORF 2<br />
16.00 Magische Ostern im<br />
Pielachtal (Dokumentation). Die<br />
Karwoche hat ihre eigenen Traditionen,<br />
die von Generation zu Generation<br />
weitergegeben werden. Eine<br />
davon ist das Gründonnerstagsoder<br />
Karfreitagsei. ORF 2<br />
17.05 „Oster-Reich“ – Osterbräuche<br />
in Österreich (Dokumentation).<br />
Palmbuschen binden, Kinder,<br />
die mit Ratschen gehen, Speisensegnung,<br />
Osterfeuer, „Gükalar ufhänga“<br />
oder die Wache am Heiligen<br />
Grab – es gibt einen bunten<br />
Strauß voll Osterbräuche in Österreich.<br />
ORF 2<br />
20.15 Erlebnis Bühne. Aus der<br />
Volksoper Wien: Der Zigeunerbaron.<br />
Aus der Volksoper Wien, <strong>2020</strong>.<br />
ORF III<br />
Montag<br />
6. april<br />
19.40 Re: Alles retour (Reportage).<br />
Die Kehrseite des Online-<br />
Handels. Jedes sechste online<br />
bestellte Paket geht retour. Kostenlose<br />
Rücksendung, der Werbegag<br />
von einst, ist für Online- Händler<br />
mittlerweile eine Plage. arte<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
ORIENTIERUNG<br />
JEDEN SONNTAG<br />
12.30 UHR<br />
Do 20.15 Die Zehn Gebote. Das<br />
Leben des Propheten Moses, Israels<br />
Befreiung aus ägyptischer<br />
Knechtschaft, der Zug durchs Rote<br />
Meer und Gottes Gesetzgebung<br />
auf dem Berge Sinai als Stoff für<br />
den letzten Film des US-Regisseurs<br />
DeMille – in Breitwandformat und<br />
über dreieinhalb Stunden lang. Ein<br />
Klassiker des Hollywood-Monumentalfilms.<br />
ORF III<br />
<br />
Foto: ORF/Paramount Pictures<br />
23.15 Raffael – Ein sterblicher<br />
Gott (Dokumentation). Raphael<br />
Santi da Urbino, kurz Raffael, bildete<br />
Ende des 15. Jahrhunderts mit<br />
Leonardo da Vinci und Michelangelo<br />
Buonarroti das Triumvirat der italienischen<br />
Renaissance. ORF 2<br />
Dienstag<br />
7. april<br />
18.15 Magische Ostern (Dokumentation).<br />
Zwischen Gletschereis<br />
und Kirschblüten im Sellraintal.<br />
ORF III<br />
22.35 kreuz und quer (Dokumentation).<br />
Mein Stephansdom. Der<br />
Film begleitet Persönlichkeiten, die<br />
mit je anderen existenziellen Anliegen<br />
in den Dom kommen. ORF 2<br />
Mittwoch<br />
8. april<br />
19.00 Stationen (Religionsmagazin).<br />
Die große Passion – mehr als<br />
ein frommes Spiel? BR<br />
23.50 Silence (Drama, USA/Taiwan/Mex,<br />
2016). Im Jahr 1640<br />
werden zwei portugiesische Priester<br />
nach Japan geschickt, um einen<br />
Missionar zu suchen, der dem<br />
christlichen Glauben abgeschworen<br />
haben soll. Verfilmung des Romans<br />
von Shusaku Endo, mit der Martin<br />
Scorsese Fragen um Glauben und<br />
Zweifel diskutiert. ORF 2<br />
gründonnerstag 9. april<br />
16.30 Bibelrätsel: Der Mann aus<br />
Nazaret (Dokumentation). Ist die<br />
Bibel ein Bericht oder ein Produkt<br />
schöpferischer Phantasie? Wer hat<br />
die Berichte verfasst? ORF III<br />
karFreitag<br />
10. april<br />
8.45 Erlebnis Bühne. Giuseppe<br />
Verdi: Messa Da Requiem. ORF III<br />
Fr 22.25 Via Dolorosa – Der<br />
letzte Weg Jesu. Für Benediktinerpater<br />
Nikodemus Schnabel ist<br />
die Via Dolorosa ein „durchbeteter<br />
Kraft-Ort des Glaubens“. Er<br />
führt zu den <strong>14</strong> Kreuzwegstationen,<br />
erklärt die Hintergründe<br />
und verrät, welche Orte abseits<br />
der gewöhnlichen Pilgerpfade liegen.<br />
Außerdem erzählt er, wie es<br />
für ihn ganz persönlich ist, in Jerusalem<br />
zu leben. BR BR/Goldgraber<br />
9.30 Evangelischer Gottesdienst<br />
aus der Kapelle des Salzkammergut-<br />
Klinikums in Vöcklabruck. ORF 2<br />
17.20 Papst Franziskus – Ein<br />
Mann seines Wortes (Dokumentarfilm).<br />
Im Zentrum dieses Porträts<br />
stehen die Gedanken des Papstes,<br />
alle ihm wichtigen Themen. ORF 2<br />
18.45 Heilige Gräber (Dokumentation).<br />
Am Anfang der Karwoche<br />
wird fast in allen Dorfkirchen des<br />
Pustertals das Heilige Grab aufgebaut.<br />
BR<br />
20.00 FeierAbend (Religion). Leben<br />
nach der Lawine. ORF 2<br />
21.10 Papst Franziskus betet<br />
den Kreuzweg. Aus dem Kolosseum<br />
in Rom. BR<br />
karSamstag<br />
11. april<br />
20.15 Der Messias. <strong>2020</strong> eröffnete<br />
die Mozartwoche der Stiftung Mozarteum<br />
in Salzburg mit der Premiere<br />
von Händels „Der Messias“ in der<br />
Bearbeitung von W. A. Mozart. 3sat<br />
22.00 Evangelischer Gottesdienst<br />
aus Bad Reichenhall. BR<br />
23.05 Das Heilige Grab Jesu<br />
Christi (Dokumentation). Der Film<br />
führt hinter die Kulissen der Grabeskirche<br />
(Auferstehungskirche in Jerusalem<br />
und zu den Menschen, die<br />
dort leben. Sechs christliche Glaubensgemeinschaften<br />
leben und beten<br />
hier. arte<br />
Zum Nachhören und<br />
zum Nachsehen: Die „Morgengedanken“<br />
und andere Religionssendungen<br />
können Sie unter<br />
religion.orf.at/radio/ bzw. unter<br />
religion.orf.at/tv/ nachhören bzw.<br />
nachsehen.<br />
Zwischenruf. Geschichten zur Zeit.<br />
So 6.55, Ö1.<br />
Religion auf Ö3. So zwischen 6.30<br />
und 7.00, Ö3.<br />
Lebenskunst. „Kreuzige ihn!“ Die<br />
Matthäus-Passion und ihre Folgen.<br />
– Filmische Privataudienz.<br />
Wim Wenders‘ Film über Papst<br />
Franziskus. So 7.05, Ö1.<br />
Katholischer<br />
Gottesdienst<br />
aus der Pfarre<br />
Wängle, Tirol.<br />
So 10.00, Ö2. <br />
Foto: cc/ Klaus Graf<br />
Einfach zum Nachdenken. So–Fr<br />
21.57, Ö3.<br />
Gedanken für den Tag. „Aus<br />
Asche erstanden.“ Gedanken von<br />
Anton Faber, Dompfarrer, Dechant<br />
und Domkapitular zu St.<br />
Stephan. Mo–Sa 6.56, Ö1.<br />
Religion aktuell. Mo–Fr 18.55, Ö1.<br />
Dimensionen. 10 Mal weniger. Wie<br />
viel wir verbrauchen dürfen, um<br />
klimagerecht zu leben. Di 19.05,<br />
Ö1.<br />
Praxis – Religion und Gesellschaft.<br />
Stephansdom: Ein Dom<br />
für alle Österreicherinnen und Österreicher.<br />
Mi 16.05, Ö1.<br />
Betrifft: Ostern. Das christliche Osterfest<br />
und seine jüdischen Wurzeln.<br />
Do 18.50, Ö1.<br />
Katholische Gottesdienste am<br />
Gründonnerstag und Karfreitag<br />
aus der Pfarre Jois, Burgenland.<br />
Do, Fr 19.00, Ö2.<br />
Dimensionen. 3000 Jahre Geschichte.<br />
Der Zionsberg in Jerusalem.<br />
Do 19.05, Ö1.<br />
Das Ö1 Konzert. Das VII. Gebot<br />
„Ich kenne diesen Menschen<br />
nicht!“. J. J. Fux: Gesù Cristo negato<br />
da Pietro. Do 19.30, Ö1.<br />
Karfreitagsgottesdienst aus Gallneukirchen.<br />
Fr 10.05, Ö1.<br />
Das Ö1 Konzert. J. S. Bach: Johannes-Passion.<br />
Fr 19.30, Ö1.<br />
Apropos Klassik. Passionsvertonungen<br />
nach dem Evangelisten<br />
Matthäus. Sa 15.05, Ö1.<br />
Logos. Bachs Matthäus-Passion theologisch<br />
gedeutet. Sa 19.05, Ö1.<br />
Katholischer Gottesdienst am<br />
Karsamstag aus der Pfarre St. Margarethen,<br />
Burgenland. Sa 21.05,<br />
Ö2.<br />
Vatican News<br />
Täglich 20.20 Uhr.<br />
Sonntag: Raffael – Maler der Verklärung.
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Kunst & Kultur 27<br />
Neue Langspielplatte<br />
Bruckner auf Vinyl<br />
Für Sammler/innen und Liebhaber/innen:<br />
Bruckners Achte<br />
Symphonie in einer exklusiven<br />
Edition auf Langspielplatte.<br />
Bruckners Achte ist die letzte<br />
vollendet vorliegende Symphonie<br />
des Meisters aus Ansfelden,<br />
ein Werk, das besonders durch<br />
sein rasantes Scherzo (hier, wie<br />
sonst nur in der ersten Fassung<br />
der Zweiten Symphonie, der<br />
zweite Satz) und ein herrliches<br />
Adagio besticht. Das Brucknerorchester<br />
Linz (BOL) und Chefdirigent<br />
Markus Poschner haben<br />
nun eine limitierte Sonderedition<br />
vorgelegt: die Achte in der<br />
zweiten Fassung von 1890. Poschners<br />
Vorgänger Dennis Russel<br />
Davis hat zwei Aufnahmen<br />
Die LP ist in einer ansprechenden<br />
Verpackung erhältlich. Landestheater<br />
des BOL in der Erstfassung hinterlassen,<br />
ein Vergleich ist daher<br />
von vorne herein nicht möglich.<br />
Das besondere an der neuen<br />
Ausgabe: Die neue Ausgabe<br />
erschien bislang ausschließlich<br />
auf Vinyl (Schallplatte).<br />
Interpretation. Freilich zählt<br />
nicht das Äußere der Edition,<br />
auch nicht die künstlerische<br />
Gestaltung der Verpackung,<br />
sondern die musikalische Interpretation.<br />
Die Qualität des<br />
Brucknerorchesters ist gewohnt<br />
hoch. Für das Finale, insbesondere<br />
aber für den entscheidenden<br />
Satz, das Adagio, lässt sich<br />
Poschner leider etwas wenig<br />
Zeit, was schade ist, weil das den<br />
an sich sehr günstigen Gesamteindruck<br />
leicht trübt. Man muss<br />
es nicht wie Sergiu Celibidache<br />
übertreiben, bei dem das Adagio<br />
dieser Fassung schon mal 35<br />
Minuten dauert. Aber zwei, drei<br />
Minuten mehr als die rund 24,5<br />
Minuten bei Poscher hätten es<br />
schon sein dürfen. H. Niederleitner<br />
XX<br />
Die LP ist um € 50,– über<br />
das Landestheater erhältlich,<br />
derzeit sind die Kassen nur<br />
per E-Mail erreichbar: kassa@<br />
landestheater-linz.at<br />
Entwürfe des Kreuzwegs für die Pfarre Linz-Hl. Geist Appenzeller<br />
Kreuzweg in Stille<br />
Während der Fastenzeit werden im interreligiösen „Raum der<br />
Stille“ an der Universität (KHG) <strong>14</strong> Betonreliefs zum Kreuzweg<br />
des international renommierten Bildhauers Sepp Auer gezeigt.<br />
Der Künstler, der mit seinen Arbeiten in internationalen Museen<br />
und Sammlungen ebenso wie im öffentlichen Raum und in<br />
zahlreichen Sakralräumen vertreten ist, fertigte die <strong>14</strong> Betonreliefs<br />
im Jahr 1995 als Kreuzwegentwürfe für die Pfarrkirche Heiliger<br />
Geist in Linz-Dornach an. Die 46 x 27 cm großen Betonreliefs<br />
mit Metallrahmen sollten türgroß realisiert werden. Der Auftrag<br />
der Pfarre zur Realisierung in der Kirche erfolgte nicht. Die Entwürfe<br />
befinden sich seither in der wissenschaftlichen Studiensammlung<br />
der Diözese Linz. – In einer eigens dafür geschaffenen<br />
Form werden sie liegend in fortlaufender Reihe präsentiert und<br />
sind nach 25 Jahren erstmals wieder öffentlich zu sehen. elle<br />
XX<br />
Aufgrund der Corona-Bestimmungen ist noch unklar, ab<br />
wann der RAum der Stille wieder öffentlich zugänglich ist.<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Sicher versorgt<br />
Sich in den eigenen vier Wänden geborgen zu fühlen und dabei zu wissen,<br />
dass man sich keine Sorgen machen muss – dafür sorgt die LINZ AG.<br />
www.linzag.at
28 Kultur 2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Zur Sache<br />
Glocken in Rom<br />
und Hubai<br />
Künstlerische Gestaltung der Glocken für Perg und Rainbach kurz vor Fertigstellung<br />
Begleiterinnen für die Seele<br />
Ab dem Gloria des Abendgottesdienstes<br />
am Gründonnerstag<br />
schweigen die Glocken und<br />
die Orgel. Der Verzicht auf Glocken<br />
und Orgel wird als „Fasten<br />
der Ohren“ bezeichnet. Dem<br />
Volksglauben zufolge fliegen die<br />
Glocken nach Rom und kehren<br />
erst zur Auferstehungsfeier in<br />
der Osternacht zurück. Ob wegen<br />
des päpstlichen Segens, der<br />
Beichte, einer Mahlzeit im Vatikan<br />
oder um Kraft zu tanken,<br />
darüber ist sich der Volksglaube<br />
uneinig. Für die Menschen<br />
des Mittelalters war das Schweigen<br />
der Glocken besonders auffällig,<br />
denn das Stundengeläut<br />
der Kirchen bestimmte ihren Tages-<br />
und Arbeitsablauf. Deswegen<br />
behalf man sich damit, dass<br />
Jugendliche mit Holzinstrumenten,<br />
den Ratschen, die Stunden<br />
signalisierten. Auch heute ist<br />
es noch mancherorts Tradition,<br />
Ratschen zu verwenden.<br />
Musikinstrument. Glocken<br />
laden nicht nur zum Gottesdienst<br />
ein, sie sind ein Zeichen<br />
der Verbundenheit, der Erinnerung,<br />
des Aufrufs und bilden<br />
einen Teil der kulturellen<br />
Identität. Glocken sind Musikinstrumente.<br />
Besonders jetzt<br />
fehlt vielen das Glockengeläut<br />
zur üblichen Zeit. In manchen<br />
Gegenden werden nun abends<br />
um 20 Uhr die Glocken geläutet,<br />
um Christ/innen im Gebet<br />
zu vereinen.<br />
Glockenspiel in China. Das<br />
vermutlich älteste Glockenspiel<br />
wurde übrigens nicht in Europa<br />
gefunden, sondern in der Provinz<br />
Hubai. Noch vor einigen<br />
Wochen hätten wohl nur wenige<br />
gewusst, wo diese chinesische<br />
Provinz liegt. Hier wird<br />
nicht nur der Ursprung des Corona-Virus<br />
vermutet: Dort wurde<br />
1978 ein Glockenspiel als<br />
Grabbeigabe gefunden, das ca.<br />
3.500 Jahre alt ist.<br />
Heiligenfiguren oder ihre Botschaft finden<br />
sich auf den neuen Glocken für Rainbach<br />
und Perg. Die künstlerische Gestaltung ist<br />
so unterschiedlich wie die Künstler/innen<br />
selbst. „Keine Glocke gleicht der anderen“,<br />
erzählt Glockengießer Rudolf Perner.<br />
Elisabeth Leitner<br />
Für die Kalvarienbergkirche in Perg hat Manfred<br />
Wakolbinger zwei Glocken gestaltet.<br />
Eine Glocke ist für ihn „eine Begleiterin der<br />
Seele“. Zwei Sätze aus dem Sonnengesang<br />
des Franz von Assisi zum Thema Schöpfung<br />
und Vollendung hat er künstlerisch umgesetzt.<br />
Die Form der Sätze ist nach oben strebend<br />
und aufsteigend. – Die Glockengestaltungen<br />
in der Pfarrkirche Rainbach tragen<br />
die Handschrift von Irene und Christine<br />
Hohenbüchler. Stifter der Glocke „Ton e2“<br />
sind die Feuerwehren aus sieben benachbarten<br />
Gemeinden. Deshalb findet sich auch<br />
der Hl. Florian auf dieser Glocke. Die kleinere<br />
„cis3“-Glocke wird von der Goldhaubengruppe<br />
Rainbach gestiftet und zeigt die Hl.<br />
Notburga und Hl. Barbara. „Auf die Kostbarkeit<br />
des Dienstes von Frauen wird mit den<br />
Heiligen, die die Goldhaube tragen, verwiesen“,<br />
erklären dazu die Künstlerinnen Irene<br />
und Christine Hohenbüchler.<br />
Eine Glocke für Perg. Manfred Wakolbinger orientierte sich<br />
am Sonnengesang des Hl. Franz von Assisi. Privat<br />
Entwurf der<br />
künstlerischen<br />
Gestaltung<br />
für die Glocke<br />
„Ton e2“ in<br />
Rainbach mit<br />
dem Hl. Florian.<br />
Die Künstlerinnen<br />
Irene und<br />
Christine Hohenbüchler<br />
sind noch<br />
in der Feinabstimmung.<br />
privat<br />
Unverwechselbar. Glockengießer Rudolf<br />
Perner von der gleichnamigen Glockengießerei<br />
in Passau arbeitet schon seit über 30<br />
Jahren mit Künstler/innen zusammen. Es<br />
gilt, das künstlerische Konzept glockengerecht<br />
umzusetzen: Form, Inhalt und Technik<br />
müssen zusammenpassen. An der Zusammenarbeit<br />
mit Künstler/innen schätzt er<br />
ihre unkonventionellen Ideen. „Keine Glocke<br />
gleicht der anderen“, erzählt er aus seiner<br />
beruflichen Praxis. Die Proportionen<br />
einer Glocke, bei der – vereinfacht gesagt –<br />
„alles windschief“ ist, müssen erst einmal<br />
erfasst werden. Zahlreiche Glockengestaltungen<br />
hat er mit Künstler/innen bereits<br />
umgesetzt und erinnert sich: „Die Glockengestaltungen<br />
von Kollerschlag und Altmünster<br />
sind wunderschön geworden.“ An die 100<br />
Glocken gießt er jährlich. Zur Zeit arbeitet er<br />
an den Glocken für Perg und Rainbach.<br />
Geschichte. Inschriften auf Glocken sind<br />
schon früh belegt. Im 11. Jahrhundert weisen<br />
Inschriften im christlichen Kontext zumeist<br />
auf die Gießer bzw. den Auftraggeber,<br />
die Funktion der Glocke und ihr Gussjahr<br />
hin. Nach der Änderung des Glockenherstellverfahrens<br />
konnten im Mittelalter Glocken<br />
viel aufwändiger gestaltet werden. Oftmals<br />
bildeten Glockengießer damals schon<br />
Heilige auf den Glocken ab, in der Hoffnung,<br />
dass sich ihr Schutz über die gesamte<br />
Hörweite der Glocke erstrecke. Manche<br />
nehmen jetzt das Glockenläuten bewusster<br />
wahr: „Besonders jetzt haben Glocken wieder<br />
eine wichtige Funktion. Sie laden zum<br />
Innehalten und zur Wachheit ein: Wohin<br />
geht unser Weg mit Gott?“, fragt Glockengießer<br />
Perner. Der Klang der Glocke vermittelt<br />
ein Stück Normalität und Sicherheit,<br />
während die Welt stillzustehen scheint. «
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Kunst & Kultur 29<br />
Architekt Rafael<br />
Hintersteiner besucht<br />
täglich seine Kapelle<br />
und entzündet<br />
dort eine Kerze.<br />
Der Standort des<br />
Bauwerkes befindet<br />
sich auf einem privaten<br />
Grundstück in der<br />
Nähe der Pfarrkirche<br />
Arbing, westlich<br />
des Friedhofs. Eine<br />
Besonderheit der<br />
„Franziskuskapelle“,<br />
die aus dunkelgrau<br />
gefärbtem Beton<br />
gefertigt wurde, ist<br />
das fehlende Dach. Es<br />
lenkt den Blick nach<br />
oben, der Himmel<br />
bleibt immer sichtbar.<br />
Der Architekt und seine Kapelle<br />
In seiner Kapelle entzündet Rafael Hintersteiner<br />
täglich eine Kerze und fühlt sich<br />
im Gebet mit Menschen von fern und nah<br />
verbunden. Mit der kleinen Glocke wird<br />
das Gebet auch für die Nachbarn hörbar.<br />
Elisabeth Leitner<br />
Täglich geht ein junger Mann in die kleine<br />
Franziskuskapelle beim Friedhof in Arbing.<br />
Er zündet eine Kerze an, verweilt an diesem<br />
stillen Ort, spricht ein Gebet. An diesem Ort<br />
findet er Ruhe. Er denkt auch an alle, die<br />
jetzt gerade keinen kirchlichen Raum betreten<br />
können. Danach greift er zum Handzug<br />
der kleine Glocke und zieht ein paar Mal<br />
daran. Ein einsames Glockengeläut durchdringt<br />
die Stille des Friedhofs.<br />
Ort des Verweilens. „Warum hört man da<br />
jetzt täglich die Glocke läuten?“ – Das wurde<br />
anfangs auch der junge Mann von Nachbarn<br />
gefragt: Ob er wisse, was da los sei?<br />
Rafael Hintersteiner hat eine Erklärung dafür<br />
und erzählt: „In Zeiten wie diesen bin<br />
ich froh, dass ich mir damals eine Kapelle<br />
Rafael Hintersteiner<br />
sucht die<br />
Stille und findet sie<br />
auch in seiner selbst<br />
gestalteten Kapelle<br />
am Friedhof in<br />
Arbing. Hintersteiner<br />
gebaut habe und diese nun bewusst als Ort<br />
des Verweilens verwenden kann.“ Er ist der<br />
junge Mann, der jeden Morgen seine Kapelle<br />
aufsucht und die Glocke läutet. Er hat die<br />
Kapelle selbst entworfen, 2011 wurde sie fertiggestellt.<br />
Sie trägt den franziskanischen<br />
Gruß „pax et bonum“ (Friede und Heil). Das<br />
wünscht er auch allen Nachbar/innen. „Die<br />
Glocken sind gut hörbar. Und wenn die Glocken<br />
läuten, wissen die Nachbarn, dass jemand<br />
für sie betet. Ich nehme auch Gebetsanliegen<br />
mit in die Kapelle.“<br />
Vielseitig. Hintersteiner ist ein vielseitig<br />
Begabter: Er hat an der Kunstuniversität Linz<br />
Architektur studiert, an der Anton-Bruckner-Universität<br />
Gesang. Jetzt ist er Abteilungsleiter<br />
für Marketing und Presse im Linzer<br />
Design Center. Bereits 2010 hat er in der<br />
hauseigenen Tischlerei einen Holzsarg entworfen.<br />
Ausgehend von der oft üblichen Liegeposition<br />
mit erhöhtem Kopfteil, gestaltete<br />
er mit seinem Kollegen Johannes Wolfsteiner<br />
den Holzsarg „Kopf hoch“ – nachhaltig,<br />
ohne Nägel und ohne Plastik.<br />
Inspiriert. Seit Beginn der Corona-Krise hat<br />
der Architekt und Sänger wieder begonnen<br />
„Miniaturen“ zu entwerfen: Es sind Bilder in<br />
20 x 20 mm Größe, die zur Zeit seinen Alltag<br />
prägen. Berichte aus Medien, Orten, die<br />
er gerne einmal besuchen würde und Ereignisse,<br />
die ihn erfreuen, zeichnet er und stellt<br />
diese ins Internet. Auf Facebook und Instagram<br />
kann man diese nun betrachten. – Das<br />
gilt auch für die kleine Kapelle in Arbing.<br />
Diese kann man aber nicht nur virtuell besuchen.<br />
Da sie nur für wenige Besucher/innen<br />
Platz bietet, ist eine Besichtigung erst<br />
nach der Corona-Zeit empfehlenswert. Bis<br />
es so weit ist, wird Rafael Hintersteiner täglich<br />
dort anzutreffen sein: „Im Gebet sind<br />
wir alle miteinander verbunden“, sagt Hintersteiner.<br />
„Das ist ein schöner Gedanke.“
30 Personen & Dank<br />
2. April <strong>2020</strong> KirchenZeitung Diözese Linz<br />
Dank<br />
Ehrenamtliche<br />
Seelsorge beendet<br />
Die Krankenhauspastoral<br />
dankt im Namen der gesamten<br />
Diözese Linz Anna Sonnleitner<br />
aus Linz und Werner Boissl aus<br />
Seitenstetten für ihren Einsatz<br />
als ehrenamtliche Krankenhausseelsorgende.<br />
Beide haben<br />
ihr Engagement nun beendet.<br />
„Ich bin jetzt 80 Jahre alt und<br />
blicke auf 30 Jahre seelsorgliche<br />
Tätigkeit zurück“, sagt Anna<br />
Sonnleitner, die im Ordensklinikum<br />
der Barmherzigen<br />
Schwestern Linz tätig war: „Ich<br />
glaube, es war meine Begabung<br />
und meine Berufung und hat<br />
mich immer sehr bereichert.“<br />
Da sie selbst viel krank war und<br />
sich mehreren Operationen<br />
unterziehen musste, konnte sie<br />
sich gut in die Lage von Patient/<br />
innen einfühlen. Vor den Besuchen<br />
in den Zimmern habe sie<br />
immer gebetet, erzählt sie und<br />
weist auf ein besonderes Ergebnis<br />
ihres Engagements hin: Aus<br />
einem Gespräch am Krankenbett<br />
ist ein langjähriger Kontakt<br />
mit einer Frau, die aus der Türkei<br />
stammte, entstanden.<br />
Dank<br />
• Landwirtschaftliche Berufs- und<br />
Fachschule Kleinraming. Im November<br />
2019 haben Lehrkräfte und Schüler/innen<br />
ein Projekt mit dem Titel „Spring ein<br />
für andere“ gestartet. Die 2C-Klasse hat Körperpflegeprodukte<br />
für Bewohner/innen des<br />
Wohnheimes „WOST/B29“ (Verein zur Unterstützung<br />
Obdachloser bzw. von Wohnungslosigkeit<br />
bedrohter Menschen) in<br />
Steyr gesammelt und unmittelbar vor Weihnachten<br />
persönlich übergeben. Die beiden<br />
ersten Klassen sammeln aber weiter: Intakte<br />
oder sogar ungetragene Kleidung, Kleidung<br />
mit kleinen Fehlern wird im Praxisunterricht<br />
aufbereitet. Da wird genäht, geflickt<br />
und Knöpfe werden angenäht. In Zusammenarbeit<br />
mit der „Hilfsgemeinschaft SSTA-<br />
Osthilfe“ (Sierning-Schiedlberg-Ternberg-<br />
Aschach) werden diese Kleidungsstücke an<br />
bedürftige Menschen in Rumänien verteilt.<br />
Damit schafft die Schule einen zweifachen<br />
Nutzen: Sie unterstützt die Menschen, die<br />
Hilfe brauchen, und handelt im Blick auf<br />
die Umwelt, indem die Kleidung ein zweites<br />
Mal verwendet wird. fs Kleinraming<br />
Im gedenken<br />
• Am 21. März <strong>2020</strong> ist kurz<br />
vor ihrem 98. Geburtstag die<br />
Pädagogin und Autorin Prof.<br />
Elisabeth Sefcik-Arnreiter in<br />
Wien verstorben. Gmunden war<br />
1946 ihre erste berufliche Station als Lehrerin, nach<br />
Studien in England (Bewegungspädagogik) und Bern<br />
(Psychologie) war sie ab 1967 in Wien an einer Bildungsanstalt<br />
für Kindergartenpädagogik tätig. Bekannt<br />
wurde sie vor allem durch ihre Seminare für Ausdruckstanz<br />
im gesamten deutschen Sprachraum, auch biblische<br />
Geschichten hat sie in Szene gesetzt. Einer großen<br />
Öffentlichkeit geläufig wurde sie durch eine Tanzeinlage,<br />
die sie mit Jugendlichen zum Abschluss des Gottesdienstes<br />
mit Papst Johannes Paul II. 1998 in Lorch<br />
einstudiert hatte. „Das war ein Sprechen mit Leib und<br />
Seele“, sagte der sichtlich beeindruckte Papst.<br />
• Am 28. März <strong>2020</strong> ist nur zwei Monate nach ihrem<br />
Ausscheiden aus dem Oberösterreichischen Landtag<br />
Annemarie Brunner aus Ried/Rmk. im 63. Lebenjahr<br />
verstorben. Sie war 17 Jahre lang Landesbäurin und<br />
Landtagsabgeordnete.<br />
WeiheTage<br />
• Am 2. April <strong>2020</strong> begeht KonsR Mag. Franz Langeder,<br />
Ständiger Diakon und Pastoralassistent in der Pfarre<br />
Grieskirchen, das 25-Jahr-Jubiläum seiner Weihe<br />
zum Diakon.<br />
Mag. theol. Dr. med. Werner<br />
Boissl war ehrenamtlicher<br />
Krankenhausseelsorger im<br />
MedCampus III (ehemaliges<br />
AKH). Beruflich war er als Neurologe<br />
und Psychotherapeut in<br />
NÖ tätig. Neben seinem Beruf<br />
hat er Musik und Theologie<br />
studiert. Das Theologiestudium<br />
schloss er im Oktober 2000 ab,<br />
in dem Monat, in dem er auch<br />
in Pension ging. Anschließend<br />
begann er ehrenamtlich in der<br />
KH-Seelsorge zu arbeiten. Ein<br />
Einsatz in NÖ kam wegen des<br />
damaligen Bischofs Kurt Krenn<br />
für Dr. Boissl nicht in Frage:<br />
„Ich bin jetzt 76 Jahre und<br />
blicke zurück auf 20 Jahre<br />
Ehrenamt im KH. Es war eine<br />
gute Art, in der Pension die<br />
Woche zu strukturieren. Diese<br />
Tätigkeit hat mich immer<br />
bereichert. Ich habe viel<br />
gegeben und viel bekommen.“<br />
Geburtstage<br />
• Am 25. März <strong>2020</strong> feierte Maria Obermayr,<br />
Mitarbeiterin in der Verwaltung der<br />
KirchenZeitung, ihren 100. Geburtstag. Sie<br />
war von 1946 bis 1961 als Sekretärin für<br />
Prälat Franz Vieböck tätig, danach war sie<br />
für Prälat Johann Weidinger Pfarrsekretärin<br />
in Bad Ischl. Seit 1982 lebt Maria Obermayr<br />
wieder in Linz. Im Telefonat mit der KiZ<br />
sagte sie: „Ich bin für jeden Tag dankbar.<br />
Ich stehe um sechs Uhr auf, höre die Morgenbetrachtung<br />
und bin dann den ganzen<br />
Tag auf den Füßen.“ Nach den „Corona-Zeiten“<br />
– wenn wieder ein Besuch möglich ist<br />
– wird die KiZ ausführlicher berichten.<br />
• Am 4. April <strong>2020</strong> wird KonsR Anton<br />
Stellnberger 70 Jahre alt. Er stammt aus St.<br />
• Am 3. April <strong>2020</strong> begeht OSTR KonsR P. Pius Reindl<br />
OCist, Zisterzienser des Stiftes Schlierbach und Professor<br />
in Ruhe, den 60. Jahrestag seiner Priesterweihe.<br />
Leonhard bei Freistadt und empfing 1975<br />
die Priesterweihe. Seit 1985 ist Stellnberger<br />
Pfarrer in Rainbach im Mühlkreis, zugleich<br />
ist er seit 1996 Pfarrprovisor von Leopoldschlag<br />
und seit 2013 zusätzlich Pfarrprovisor<br />
von Sandl.<br />
• Am 6. April <strong>2020</strong> vollendet KonsR Dr. P.<br />
Robert Huber OSB, Professor in Ruhe, sein<br />
80. Lebensjahr. Er stammt aus Braunau am<br />
Inn, trat 1958 in das Stift Kremsmünster ein<br />
und wurde 1964 zum Priester geweiht. Von<br />
1971 bis 2005 war P. Robert Huber Professor<br />
für Englisch und Geografie am Stiftsgymnasium<br />
Kremsmünster. Er ist ein begehrter<br />
Reisebegleiter und hält Führungen für Stiftsgäste.<br />
Er wirkt noch als Aushilfspriester.
KirchenZeitung Diözese Linz 2. April <strong>2020</strong><br />
Leser/innen am Wort 31<br />
Coronavirus<br />
Was für ein Albtraum. Haben<br />
unsere Kinder noch eine Chance<br />
mit unserem Schuldenberg?<br />
Die Superreichen kaufen Aktien<br />
im Sonderangebot. Junge hoffnungsvolle<br />
Unternehmen sind<br />
ruiniert. Die Pharmaindustrie<br />
verliert nicht ihre besten Kunden,<br />
im Gegenteil. Und noch<br />
vieles mehr. Und wir sind gezwungen<br />
es zu tun, und haben<br />
keine andere Wahl. Was müssen<br />
wir tun, damit jenes nie mehr<br />
geschehen kann? Ich befürchte,<br />
dass – anstatt gemeinsam Lösungen<br />
zu finden – wieder gestritten<br />
wird und es nur zu halbherzigen<br />
Entscheidungen kommt.<br />
FRANZ DANEK, PER E-MAIL<br />
An vorderster Front<br />
Weil sie ihrer Arbeit nachgeh‘n,<br />
Allen Gefahren widersteh‘n;<br />
Sich nicht schonen, alles geben,<br />
Bleibt erträglich unser Leben.<br />
Fleißige Ärzte und Schwestern,<br />
Die Leute von Bus und Bahn,<br />
In Gewerbe und Handel;<br />
Die Damen vom Discounter,<br />
In Apotheke und Bank;<br />
Ihnen allen gilt unser Dank!<br />
RAINER KIRMSE, ALTENBURG<br />
Urbi et orbi<br />
Dass der Sondersegen Urbi et<br />
orbi eine „historische Geste des<br />
Papstes“ war, mag schon stimmen.<br />
Für mich ist das Bild gespenstisch<br />
und traurig zugleich.<br />
Jahrzehntelange Bemühungen,<br />
Gottesdienst als Gemeinschaft<br />
und nicht als Huldigungsfeier<br />
für den Zelebranten zu sehen,<br />
sind umsonst. Es ist einfach nur<br />
schräg. Bin ich froh, dass uns in<br />
unserer Pfarre so eine One-Man-<br />
Show erspart bleibt. (...)<br />
In dieser Ausnahmesituation<br />
wünsche ich mir für die Kirche<br />
(mir ist sie nämlich noch nicht<br />
egal) ein Reset. In Zeiten wie diesen<br />
ist nichts mehr so wie gewohnt.<br />
Das eröffnet die Möglichkeit,<br />
für alte Probleme neue<br />
Lösungen zu finden. Die Texte<br />
der Bibel, besonders der Bergpredigt<br />
geben mir Mut. Gerechte<br />
Güterverteilung, eine gemeinsame<br />
Feierkultur und Geschlechtergerechtigkeit<br />
sind nicht mehr<br />
undenkbar, sondern in unserer<br />
heutigen Gesellschaft längst notwendig.<br />
(...)<br />
WALTRAUD BACHINGER, SCHÖRFLING<br />
Flüchtlinge<br />
Durch die Corona-Krise rückt<br />
die Tatsache immer mehr in den<br />
Hintergrund, dass in den Flüchtlingslagern<br />
auf den griechischen<br />
Inseln über 42.000 Menschen,<br />
darunter 1.800 unbegleitete<br />
Minderjährige ohne Eltern, unter<br />
katastrophalen hygienischen<br />
Bedingungen leben müssen. Natürlich,<br />
wir haben jetzt andere<br />
Sorgen. (...) Aber wir sollten uns<br />
bewusst machen, dass das Corona-Virus<br />
möglicherweise auch<br />
vor den Flüchtlingslagern nicht<br />
Halt macht. (...)<br />
Wenn wir in Österreich im Zuge<br />
der Corona-Krise 38 Milliarden<br />
für die Wirtschaft locker machen<br />
können, hätten wir vielleicht<br />
auch das Geld, zumindest 150<br />
unbegleitete und kranke Kinder<br />
aus den Lagern herauszuholen<br />
und einen finanziellen Beitrag<br />
für den Bau kleinerer und menschenwürdiger<br />
Lager in Griechenland<br />
zu leisten. (...)<br />
DR. EDUARD WAIDHOFER, PER E-MAIL<br />
Mundkommunion<br />
Die Abschaffung der Mundkommunion<br />
ist ein Gebot der Stunde<br />
und es geht dabei nicht nur<br />
um Corona. Wir alle wissen, dass<br />
eine Berührung von Mund und/<br />
oder Zunge nicht auszuschließen<br />
ist. Die Hände des Priesters<br />
oder Kommunionsausteilers<br />
spielen ebenfalls eine Rolle (Husten,<br />
Schnäuzen). Dadurch kann<br />
es zur Weiterverbreitung von<br />
Krankheitserregern kommen.<br />
Gerade ältere Menschen sind wegen<br />
ihrer Abwehrschwäche empfänglicher<br />
für Infektionen. (...)<br />
ELISABETH NEULINGER,<br />
HYGIENEFACHKRAFT AUS WAXENBERG<br />
Veröffentlichungen von<br />
Leserbriefen bedeuten keine<br />
Zustimmung. Kürzungen<br />
sind vorbe halten. Anschrift:<br />
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Fotos: Ana Kontoulis, Adobe.Stock.com/kieferpix
unter uns<br />
Denkmal<br />
Unter Quarantäne<br />
Die Zeit wird zeigen, ob dieses Wort zum<br />
(Un-)Wort des Jahres <strong>2020</strong> gewählt wird.<br />
Interessant ist, woher der Ausdruck stammt.<br />
brigitta Hasch<br />
Was gemeint ist, ist allseits bekannt: Unter<br />
Quarantäne versteht man die zeitlich begrenzt<br />
Absonderung von Menschen oder<br />
Tieren, die möglicherweise eine ansteckende<br />
Krankheit in sich tragen und daher<br />
Überträger sein könnten.<br />
Oft waren Schiffspassagiere von dieser vorgeschriebenen<br />
Wartezeit betroffen. So auch<br />
im <strong>14</strong>. Jahrhundert. Damals wütete die Pest<br />
und im Hafen von Venedig war daher für<br />
einlaufende Schiffe eine Wartezeit von 30<br />
Tagen vorgeschrieben. Die Vorsicht gebot<br />
bald, diese Dauer auf 40 Tage zu erhöhen.<br />
Als weithin begreifliches Argument nutzte<br />
man eine religiöse Tradition: 40 Tage sind<br />
ein Zeitraum, der in der Bibel immer wieder<br />
zu finden ist.<br />
Domspatz<br />
Das gab es schon lange nicht mehr: Der<br />
Luftraum über Europa gehört wieder uns<br />
Vögeln.<br />
Mit dem Coronavirus ist auch im Hafen von Venedig Ruhe<br />
eingekehrt. Die Umwelt freut sich. spuno -adobestock.com<br />
Die Zahl „40“ ist es schließlich auch, die die<br />
Wurzel des Wortes Quarantäne bildet: Lateinisch<br />
„quadraginta“, italienisch „quaranta“,<br />
französisch „quarante“.<br />
Machen Sie mit! Nennen Sie uns Stellen<br />
in oder Erzählungen aus der Bibel, bei<br />
denen die Zahl 40 eine bedeutende Rolle<br />
spielt.<br />
Einsendungen bis Fr., 10. April <strong>2020</strong> an:<br />
KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz,<br />
E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at<br />
merk-würdig<br />
Geht doch!<br />
Ein weiteres Mal wollen wir<br />
hier einen Blick darauf werfen,<br />
welche positiven Auswirkungen<br />
unser Arbeiten im<br />
Home-Office und das damit<br />
verbundene, fast ständige Zu-<br />
Hause-Sein haben kann. In<br />
meinem Fall ist es kein Hund,<br />
sondern meine Pflanzen, die<br />
mir die aktuell besonders sorgund<br />
aufmerksame Pflege und<br />
regelmäßige Bewässerung mit<br />
besonderer Blütenpracht danken.<br />
Ich hab ja nicht so unbedingt<br />
den grünen Daumen.<br />
Nicht umsonst stehen auf den<br />
Fensterbänken nur sehr genügsame<br />
und ausdauernde Pflanzen.<br />
Alle anderen haben sich<br />
immer rasch in die ewige Dürre<br />
verabschiedet. Oder besser<br />
gesagt, ich habe sie ohne böse<br />
Absicht dorthin geschickt.<br />
Jetzt scheint alles anders. Meine<br />
drei Orchideen haben insgesamt<br />
über dreißig Blüten,<br />
die Zyklame zeigt an die zwanzigmal<br />
in leuchtendem Rot<br />
auf, wie schön sie blühen<br />
kann. Und mein weißer Weihnachtsstern<br />
blüht seit Mitte<br />
Dezember ohne Unterbrechung.<br />
Kein Einknicken, keine<br />
trockenen Blätter. Dank meiner<br />
Pflege wird er demnächst<br />
sogar eine neue Bekanntschaft<br />
schließen. In ein paar<br />
Tagen wird neben ihm der Osterstrauch<br />
mit vielen bunten<br />
Eiern stehen. Das wird wohl<br />
ein höchst seltsames Paar.<br />
brigitta hasch<br />
brigitta.hasch@kirchenzeitung.at<br />
„Das Schöne an den modernen Medien ist, dass sie uns<br />
ein Stück Alltag ermöglichen, wir können voneinander<br />
hören und uns verbunden fühlen.“<br />
Sr. Brigitte Thalhammer, Salvatorianerin, derzeit Rom<br />
Österreichische Post AG WZ 02Z031277 W – Nicht retournieren<br />
KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz