Jahresbericht_2019_d_Xl_Test
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Screening? Kann Leben retten
Im Rahmen des Programms wurden seit 2014
alle im Kanton Basel-Stadt wohnhaften Frauen
zwischen 50 und 74 Jahren alle zwei Jahre zu
einer Röntgenuntersuchung der Brust (Mammografie)
eingeladen.
In der Schweiz ist Brustkrebs bei Frauen zwischen
50 und 74 Jahren die häufigste Krebserkrankung
und die häufigste krebsbedingte Todesursache.
Acht von zehn betroffenen Frauen sind dabei
älter als 50 Jahre. Die Mammografie ist dabei
die geeignetste Methode zur Früherkennung von
Brustkrebs. Deshalb empfehlen die Krebsliga
Schweiz sowie nationale und internationale
Expertenorganisationen Frauen im Alter zwischen
50 und 74 Jahren im Rahmen eines qualitätskontrollierten
Mammografie-Screening-
Programms, alle zwei Jahre eine Mammografie
durchführen zu lassen.
In 12 Kantonen der Schweiz gibt es ein Brustkrebs-Früherkennungsprogramm.
Die Kosten
für die Mammografie im Rahmen des Früherkennungsprogramms
werden durch die obligatorische
Krankenversicherung (Grundversicherung)
Franchise-befreit bezahlt.
2019 wurden 14 500 Frauen zum Screening eingeladen.
Rund 5500 Mammografien wurden
im Programm durchgeführt, das heisst, die Teilnehmerrate
lag bei rund 40%. Diese Teilnehmerrate
wurde dank grossen Engagements – auch
der beteiligten Frauenärztinnen/-ärzte und der
Radiologie-Institute – über 5 Jahre stetig gesteigert.
Prof. Athanassios Dellas, der 2019
ein bestens aufgestelltes und mit viel persönlichem
Engagement für die Zukunft gerüstetes
Programm und Team an seinen Nachfolger a.i.
Dr. Alexander Dieterle übergeben konnte, gebührt
grosser Dank.
DARMKREBS-SCREENING
KANTON BASEL-STADT
Darmkrebs-Screening-Programm
Als eines der letzten Länder Europas führt die
Schweiz in vielen Kantonen ein Darmkrebs-
Screening-Programm ein. Der Grosse Rat beschloss
im Juni 2019 einstimmig, für Basel-Stadt
ein Darmkrebs-Screening-Programm einzuführen.
Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt hat
der Krebsliga beider Basel den Auftrag zur
Durchführung des Vorsorgeprogramms erteilt –
in enger Zusammenarbeit mit der Ärzteschaft,
insbesondere den Hausärzten und den Magendarmspezialisten.
In der Schweiz erkrankt eine von 25 Personen
an Darmkrebs: Dies entspricht 4700 Neuerkrankungen
und 1700 Todesfällen pro Jahr. Da
Darmkrebs meist während ca. 10 Jahren über
gutartige Vorstufen (Polypen/Adenome) entsteht,
kann die Erkrankung verhindert werden,
indem die Vorstufen durch Vorsorgeuntersuchungen
entdeckt und entfernt werden. Durch
Screening wird Darmkrebs in Frühstadien entdeckt
(Früherkennung), die geheilt werden können.
Es ist wissenschaftlich belegt, dass durch
Screening-Programme die Anzahl der Todesfälle
an Darmkrebs halbiert werden kann. In
der Schweiz würden also jährlich ca. 850 Darmkrebstodesfälle
verhindert. Durch Früherkennung
werden ausserdem vielen Betroffenen lange
Krankheitsphasen und intensive Darmkrebstherapien
(Chemotherapien) erspart.
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