Mission 2/2014
190 Jahre Berliner Mission
190 Jahre Berliner Mission
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mission 02/14<br />
Fotos: Archiv (3)<br />
„Mit den reichen Mitteln<br />
der Hauptstadt“<br />
Die Gründung der Berliner <strong>Mission</strong><br />
aus Sicht der Gossner<br />
xx<br />
<strong>Mission</strong><br />
Von Ulrich Schöntube<br />
Im Bau: Das zweite <strong>Mission</strong>shaus<br />
am Friedrichshain, am Rande Berlins,<br />
Ende des 19. Jahrhunderts.<br />
Das erste eigene Haus hatte<br />
die Berliner <strong>Mission</strong> 1838 in der<br />
Sebastianstraße 25 bezogen.<br />
Seit dem Jahr 2012 steht auf dem Bethlehemkirchplatz<br />
eine Installation des spanischen Künstlers Juan Garaizabal.<br />
Die Konstruktion in Licht und Stahl bildet die Bethlehemskirche<br />
ab, eine von 23 verschwundenen Kirchen in Berlins<br />
Mitte. Die Kirche wurde 1737 vom preußischen König Friedrich<br />
I. für die böhmischen Glaubensflüchtlinge erbaut, die<br />
in großer Zahl in Preußen heimisch werden sollten. Gut<br />
siebzig Jahre später wurde diese Kirche, zunächst ein Ort<br />
der Sammlung, durch die Gründung der ersten <strong>Mission</strong>sschule<br />
in Deutschland ein Ort der Sendung. Der böhmische<br />
Prediger Johannes Jänicke gründete hier ein <strong>Mission</strong>sseminar.<br />
Hier wurden <strong>Mission</strong>are für den Dienst in Übersee<br />
ausgebildet, die zumeist die Londoner <strong>Mission</strong> für die Aussendung<br />
übernahm.<br />
Johannes Jänicke übertrug die <strong>Mission</strong>sschule 1823 seinem<br />
Schwiegersohn Johann Wilhelm Rückert. Er führte sie weiter<br />
und benannte sie zu der „Berlinischen <strong>Mission</strong>sgesellschaft“<br />
um. Doch es regte sich in der Stadt, inspiriert durch die Erweckungsbewegung,<br />
ein vielfältiger Geist der <strong>Mission</strong>. Bereits ein<br />
Jahr zuvor, 1822, hatte der Berliner Kirchenhistoriker August<br />
Neander, einen „Aufruf zu milden Beisteuern für die evangelische<br />
<strong>Mission</strong> unter den Heiden“ veröffentlicht. Er brachte so<br />
viele Mittel ein, dass in der Wohnung des gerade berufenen<br />
Juraprofessors und späteren Kultusministers Moritz August von<br />
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