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SCHWERPUNKT<br />
<strong>Väter</strong> kriegen<br />
es gut hin<br />
Sandra Lobnig<br />
<strong>Die</strong> Reizwortgeschichte. Wer erinnert sich? Eine Handvoll Wörter,<br />
Phantasie – und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Auch<br />
Christian Buchart hat vor rund dreißig Jahren über so mancher<br />
Reizwortgeschichte gebrütet. Dass er als Erwachsener täglich<br />
eine solche Geschichte aus dem Ärmel schütteln muss, konnte<br />
der Wiener damals nicht ahnen. Drei Wörter liefert ihm seine<br />
fünfjährige Tochter allabendlich dafür. Und stets ist klar, dass<br />
eine ganz bestimmte Zeichentrickfigur die Heldin der Geschichte<br />
sein wird, berichtet der Familienvater. „Meine Tochter liebt<br />
das Schwein Peppa Wutz, dazu kommen meistens Wörter wie<br />
schwimmen und Ski fahren. Peppa Wutz geht also schwimmen,<br />
Ski fahren, am Abend in die Sauna und dann Abendessen. Jede<br />
Geschichte schließt mit ‚Und wenn sie nicht gestorben sind,<br />
dann leben sie noch morgen‘, das findet sie jedes Mal irrsinnig<br />
witzig.“ Ist es Zeit zum Einschlafen, gibt er ihr ein Bussi auf die<br />
Stirn, verlässt das Zimmer und trifft sich mit seiner Frau, die in<br />
der Zwischenzeit die zweijährige Schwester ins Bett gebracht<br />
hat, im Wohnzimmer.<br />
Vorbild: Der eigene Vater<br />
Für Buchart ist das abendliche Geschichtenritual mit seiner<br />
Tochter etwas Besonderes. Genauso wie das – für ihn chancenlose<br />
– Memory-Spielen mit ihr, gemeinsame Ausflüge mit seinen<br />
Mädchen und die täglichen Spielplatzbesuche nach dem Kindergarten.<br />
Wie das Vatersein überhaupt. „Meine Kinder sind das<br />
6 YPsilon <strong>03</strong>/<strong>2020</strong>