Projekt Albanien - Schreib- und Textbüro Silke Ritter

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ALBANIEN Montenegro Adria 28,8 km 2 Fläche 2/3 des Staatsgebietes sind Bergland und Hochgebirgsregionen 3,2 Mio Einwohner 74 Städte und 2.962 Dörfer 55% der Bevölkerung leben am Land Tirana ist die Hauptstadt Rreshen hat 15.000 Einwohner liegt in der Region Mirdita 50 km von Tirana entfernt 1000 km von Bregenz entfernt wie Barcelona, Göteborg und Manchester Rreshen Tirana Kosovo Mazedonien Griechenland Guten Tag Mirdita Mirdita (albanisch auch Mirditë) bedeutet auf Deutsch „Guten Tag“. Von der Küste aus liegt Mirdita im Osten, dort wo die Sonne auch aufgeht. Mirdita ist also der Ort, wo der neue Tag beginnt. Eine alte Legende besagt, dass ein Mann bei seinem Tod drei Söhne hinterließ. Sein ganzer Besitz bestand aus einem Sattel und einem Sieb. Der älteste nahm den Sattel (albanisch: Shala), der zweitälteste das Sieb (albanisch: Shosha). Dem jüngsten Bruder blieb nichts anders übrig, als den anderen Guten Tag zu wünschen. Und so seien die drei Stämme der Shala, Shosha und der Mirditen zu ihren Namen gekommen. 1912 Ausrufung der albanischen Unabhängigkeit 1946 Volksrepublik mit sozialistischer Verfassung 1967 totales Religionsverbot (erster atheistischer Staat der Welt) 1990 erste antikommunistische Demonstrationen 1991 erste freie Wahlen in Albanien 1992 Start Projekt Albanien 1998 demokratische Verfassung nach westeuropäischem Muster 2009 NATO-Mitgliedschaft 2 3
Wie alles begann Vor 20 Jahren gründete Pfarrer Franz Winsauer die Privatinitiative „Projekt Albanien“. Er erzählt von den Anfängen … 4 In der Pfarre Schwarzach suchten wir nach einem sozialen Projekt und wandten uns damals an die Caritas, die uns an die Caritas International in Tirana verwies. Gemeinsam bauten wir direkt nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Systems in Albanien als erstes eine Bäckerei. Wir haben sie fi nanziert und die Caritas hat sie gebaut. Unsere Tendenz war immer: Wir möchten mit den Leuten direkt in Kontakt treten, also nicht nur Spendengelder schicken. … der erste Besuch Unser erster Besuch in Mirdita fand unter Polizeischutz statt. In diesem Gebiet sind viele Leute im Winter einfach verhungert und lebten noch wie im tiefsten Mittelalter. Und dann kamen wir Unter diesem Nussbaum fanden die ersten Gespräche von Pfarrer Winsauer im Jahre 1992 statt. und keiner konnte dort glauben, dass ihnen wirklich jemand helfen will. Ich erinnere mich noch, wie sie mich von oben bis unten angeschaut haben und auf meine Frage, was denn los sei, wurde mir erklärt, diese Menschen hatten noch nie einen West-Europäer gesehen! Das muss man sich mal vorstellen! … Helfen ohne Vorbehalte Glaubens- oder Kirchenfragen spielten für die Albanienhilfe nie eine Rolle. Wir haben doch gar nicht gewusst, sind die jetzt katholisch oder nicht, Moslems oder sonst einem Glauben zugehörig. … politische Veränderungen In den letzten 20 Jahren hat sich ungeheuer viel verändert, eine Demokratie hat sich entwickelt. Aber die Lebensumstände in der Region Mirdita ändern sich nur sehr langsam. Der Hauptgrund ist, dass es so gut wie keine Arbeit gibt. Es gibt keine Betriebe, in denen man seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Die Landwirtschaft ist kleinbäuerlich strukturiert, also auf die Versorgung der Familie selbst ausgerichtet. Einen Überschuss, den man verkaufen könnte, gibt es oft nicht. Es fehlt am landwirtschaftlichen Know-How und der Infrastruktur. Neben dem dringenden Bedarf an Werkzeug und Wasser liegt für mich der Schlüssel eindeutig in der Bildung. Bildung und Arbeit für die Frauen halte ich für die Familien dort von zentraler Bedeutung. … Zeichen setzen Unsere Projekte sind sehr breit aufgestellt: Schulbildung, Wasserversorgung, Krankenstationen und Behindertenhilfe, aber auch die direkte Familienhilfe. Wir möchten überall Zeichen setzen, beschränken uns dabei aber auf kleine, überschaubare Projekte. … wie es weitergeht Albanien ist ein wunderschönes, uns weitgehend unbekanntes Land mit sehr schönen Landschaften und aufgeschlossenen, gastfreundlichen Menschen. Ich würde mir wünschen, dass es mit Hilfe eines vernünftigen Tourismus gelingen könnte, die Lebensverhältnisse vieler Menschen zu verbessern und dass die Leute sich aus eigener Kraft selbst versorgen können. Die 70-jährige Lula Gjergji pfl egt ihren krebskranken Sohn und ihren 82-jährigen Mann. Sie meinte: „Ihr seid der Lichtblick in meinem Leben.“ 5
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