Der Gebrauchshund 1/2011 - con todos los santos
Der Gebrauchshund 1/2011 - con todos los santos
Der Gebrauchshund 1/2011 - con todos los santos
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hündin war in der Arbeit nicht so,<br />
wie ich mir das vorgestellt habe.<br />
Aber man sammelt ja auch Erfahrungen<br />
und lernt Leute kennen.<br />
Mir hat Helmut Losekam damals<br />
sehr geholfen und mir zwei Hündinnen<br />
für die Zucht gegeben.<br />
Eine davon war Ula vom Hatzbachtal,<br />
ein wahnsinnig toller<br />
Hund, mit dem ich auch mehrfach<br />
an der WM teilgenommen habe.<br />
Das, obwohl ich sie damals noch<br />
nicht so gut ausbilden konnte.<br />
Denn der Riesenschnauzer hat<br />
doch einige Eigenheiten, die man<br />
in der Ausbildung berücksichtigen<br />
muss. Mein Grande, Mio<br />
genannt, ist ein Enkel dieser<br />
Hündin.<br />
DGH: Fast das gesamte österreichische<br />
Team führt Hunde aus<br />
deiner Zucht.<br />
B. R.: Das ist teilweise auf Glück,<br />
aber auch auf harte Arbeit zurückzuführen.<br />
Man muss gute Hunde<br />
mit <strong>Gebrauchshund</strong>eigenschaften<br />
züchten und Hundeführer für<br />
diese Hunde begeistern. Man darf<br />
die Welpen nicht einfach nach<br />
dem Motto „Gehe hin in Frieden“<br />
dem Käufer in den Arm legen,<br />
sondern man muss sich um die<br />
Leute kümmern und ihnen die<br />
eigenen Erfahrungen mitteilen.<br />
Wenn sie Ratschläge annehmen,<br />
ist vieles leichter.<br />
DGH: Verstehe ich das so, dass<br />
die Hundeführer des österreichischen<br />
Teams mit dir zusammen<br />
trainieren?<br />
B. R.: Nein, das ist nicht so. Ich<br />
trainiere in einer eigenen Trainingsgruppe,<br />
mein wichtigster Partner<br />
ist Wolfgang Hauk, ein guter<br />
Schäferhundmann. Aber auch<br />
Boxer, Malinois und ein Dobermann<br />
sind dabei. Wir hegen und<br />
pflegen den guten Kontakt untereinander,<br />
sprechen aber natürlich<br />
über Probleme auch mit anderen<br />
Hundeführern.<br />
DGH: Wie würdest du deinen Mio<br />
charakterisieren?<br />
B. R.: Er ist ein extremes Unterordnungstalent.<br />
Er kann sich<br />
wirklich gut bewegen. Schwerstarbeit<br />
war bei ihm die Fährte.<br />
Da habe ich die ersten 1,5 Jahre<br />
richtig kämpfen müssen. Und<br />
einen krummen Rücken vom<br />
Futterlegen bekommen. Aber es<br />
hat sich ausgezahlt. Im Schutzdienst<br />
ist er ein guter Beutehund,<br />
den man aber jetzt mit steigendem<br />
Alter immer besser im Wehrbereich<br />
ansprechen kann. Ich habe<br />
ihn sehr lange reifen lassen.<br />
Seine erste Weltmeisterschaft<br />
hat er im Alter von drei Jahren<br />
gewonnen. Und da war ich eigentlich<br />
nur hingefahren, um ihn an<br />
die Abläufe und den Stress der<br />
Anreise zu gewöhnen. Es war<br />
Glück, dass er dort so toll funktioniert<br />
hat.<br />
Richtigen Schutzdienst haben wir<br />
ihm erst im Winter danach gelehrt.<br />
Da kamen dann Ganzkörperanzug<br />
und massive Belastungen,<br />
woraufhin der Hund seine Wehrbereiche<br />
geöffnet hat.<br />
DGH: <strong>Der</strong> Riesenschnauzer ist<br />
ein Spätentwickler?<br />
B. R.: Ja und nein. Es gibt sehr<br />
viele Riesenschnauzer, die man<br />
von den Bewegungsabläufen und<br />
vom Lernen her sehr früh arbeiten<br />
kann.<br />
Das Hauptproblem beim Riesenschnauzer<br />
ist der Griff. Wenn<br />
man einen schnellen Riesenschnauzer<br />
hat, der auch gute<br />
Griffe setzt, kann man mit jedem<br />
Hund der Welt mithalten. Diese<br />
Deutscher Schäferhunde Zwinger<br />
„Vom Friedrichsfelder Eck“ gibt Welpen aus Leistungszucht ab!!!<br />
Ginga vom Champ<br />
King vom Friedrichsfelder Eck<br />
und<br />
Bonny aus Tauber Franken (Tyson v. der Schiffslache Tochter)<br />
Arras vom Schwartenzwinger<br />
und<br />
Hermine vom Friedrichsfelder Eck<br />
Balko von der Teufelskehle<br />
Homepage: www.vom-friedrichsfeldereck.de<br />
Tel: 0176 24 94 46 61 oder 0621 / 39 18 24 09<br />
Seminar / Workshop<br />
mit<br />
Ivan Balabanov<br />
Veranstalter: Hundesportverein Torgau e.V.<br />
Wann: 06.05. - 08.05.<strong>2011</strong><br />
Wo: 04860 Neiden / bei Torgau<br />
Hundesportplatz<br />
Kosten: 120,- Euro mit Hund<br />
70,- Euro ohne Hund<br />
(Zusage erst nach Geldeingang)<br />
Anmeldung & Info: Uwe Bornmann<br />
Tel. 0172 / 3 40 16 21<br />
oder<br />
uwe.bornmann@gmx.net<br />
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!<br />
Griffe haben die Riesen eigentlich<br />
auch, aber sie sind meist mit<br />
1,5 Jahren schon versaut, weil<br />
man in diesem Alter gewisse<br />
Dinge noch nicht erwarten kann.<br />
Man braucht für diese Rasse<br />
Ruhe und Geduld.<br />
Unser Weg ist der, dass wir an<br />
den ersten Beißphasen gar nicht<br />
herumbasteln, sondern den Hund,<br />
wenn er alt und selbstsicher genug<br />
ist und richtig beißen will, auf den<br />
Ausbildungstisch packen. Das ist<br />
eine sehr bequeme Methode, dem<br />
Hund das Kontern zu lehren.<br />
DGH: Kannst du das etwas näher<br />
erklären?<br />
B. R.: Es ist ein quadratischer<br />
Tisch, etwa 3 mal 3 Meter, auf dem<br />
der Hund steht. Man lässt ihn an<br />
der Ecke beißen und zieht ihn<br />
dann zu einer Seite, sodass die<br />
Vorderfüße frei hängen. Er will<br />
natürlich mit den Füßen wieder<br />
auf den Tisch und macht automatisch<br />
die aktive Arbeit zurück.<br />
Die bestätigst du und hast ihm<br />
so relativ unspektakulär das gewünschte<br />
Verhalten gelehrt.<br />
DGH: Du hast erwähnt, dass du<br />
Tierarzt bist. Gibt es die Erfolgspille<br />
für den Hundesport?<br />
B. R.: Nein. Aber du musst natürlich<br />
schauen, dass der Hund<br />
körperlich total fit ist. Das muss<br />
man mit Mitteln erreichen, die<br />
dem Hund nicht schaden. Mio ist<br />
da etwas im Vorteil, weil er ein Tierarzthund<br />
ist. Ich habe ein Unterwasserlaufband<br />
zu Hause, das er<br />
– auch wenn es ihm lästig ist – dreimal<br />
pro Woche benutzen „darf“.<br />
Physiotherapie, Massagen und<br />
Aquatherapie sind in der Veterinärmedizin<br />
ja Thema und müssen<br />
Bestandteil des Trainings sein.<br />
DGH: Wo siehst du im SchH-<br />
Sport die größten körperlichen<br />
Belastungen für den Hund?<br />
B. R.: Die größte Belastung ist<br />
sicherlich die lange Flucht. Da<br />
gibt es keine Diskussion. Aber<br />
wenn der Hund vernünftig trainiert<br />
ist, sollte das auch kein Problem<br />
darstellen. Vorausgesetzt, dass<br />
ein guter Helfer eingesetzt ist.<br />
DGH: Danke für dieses Gespräch<br />
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1/<strong>2011</strong> • <strong>Der</strong> <strong>Gebrauchshund</strong> Interview 27