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karriereführer digital 2020.2021

Homeoffice ist plötzlich Standard, Video-Meetings sind kein Problem mehr. Offen wird über Tracing-Apps diskutiert, IT-Konzerne rüsten sich für den Kampf gegen den Klimawandel. Aus der Not heraus, hat die Welt durch die Pandemie einen Crashkurs in Sachen Digitalisierung absolviert. Nun gilt es, diesen Trend nachhaltig und sinnvoll fortzusetzen.

Homeoffice ist plötzlich Standard, Video-Meetings sind kein Problem mehr. Offen wird über Tracing-Apps diskutiert, IT-Konzerne rüsten sich für den Kampf gegen den Klimawandel. Aus der Not heraus, hat die Welt durch die Pandemie einen Crashkurs in Sachen Digitalisierung absolviert. Nun gilt es, diesen Trend nachhaltig und sinnvoll fortzusetzen.

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ausführenden Bauunternehmen sowie

schließlich den späteren Betreibern, füllen

bei BIM alle Projektbeteiligten den

digitalen Zwilling mit relevanten Informationen.

Heraus kommt dann ein

mehrdimensionales Modell, das über

das 3D-Modell mit einem räumlichen

Körper hinausgeht. Erweitert werden

kann dieses Modell um die Dimensionen

Zeit, Kosten, Nachhaltigkeit und Effizienz.

Oder auch um die für das Facility

Management erforderlichen Informationen.

Letztlich können noch weitere

Aspekte Berücksichtigung finden, sodass

man nicht mehr nur von 3D, 4D, 5D und

so weiter sprechen kann, sondern von

nD. Das Zusammenbringen sämtlicher

Informationen in einem Modell bedeutet

zudem auch, dass die zahlreichen

Aktenordner mit Plänen, Verträgen etc.,

die bisher über die Büros der Beteiligten

verteilt waren, nun an einem Ort zu finden

sind: im BIM-Modell.

Doch dies ist längst nicht der einzige

Vorteil, den ein solches Digital-Modell

mit sich bringt. Offensichtlich ist da zum

einen die visuelle Darstellung des Bauwerks.

Durch die räumliche Betrachtung

werden Bauwerke vorstell- und erlebbar.

Ein anderes ausschlaggebendes Argument

für BIM ist die mit der Methode

einhergehende Transparenz, da sich jede

Datenänderung direkt auf das gesamte

Modell auswirkt, das Modell durch jede

neue Eingabe aktualisiert wird. Und

wenn jede Änderung sichtbar wird, zeigt

sich auch deren Auswirkung. So werden

Korrelationen vermieden, die Kosten

bleiben unter Kontrolle und auch die

Bauabläufe können besser aufeinander

abgestimmt werden – um nur einige

damit zusammenhängende Punkte zu

nennen.

Zertifizierte Weiterbildungen

Trotz der kooperativen Arbeitsweise

braucht es auch bei der BIM-Methode

eine Koordination für die Zusammenarbeit

– ähnlich wie dies in agilen Projekten

notwendig ist. BIM-Manager, BIM-

Koordinatoren oder BIM-Modellierer

sind neue Rollenbilder, die im Zusammenhang

mit BIM entstanden sind. Die

nötigen Jobkompetenzen zu diesen Jobprofilen

können in zertifizierten Weiterbildungen

erworben werden. Das Kompetenznetzwerk

für digitales Planen,

Bauen und Betreiben von Bauwerken,

Building Smart Deutschland, hat

gemeinsam mit dem Verein Deutscher

Ingenieure VDI einen Standard für BIM-

Kenntnisse entwickelt. Einrichtungen

der beruflichen Weiterbildung können

ihre Programme über das Netzwerk zertifizieren

lassen. Damit erhalten Teilnehmer

die Sicherheit, dass ihre erworbenen

BIM-Kenntnisse einem weltweit abgestimmten

Standard entsprechen.

Und wie ist es um den BIM-Einsatz in

deutschen Unternehmen bestellt? Laut

Ergebnissen der im Dezember 2019 veröffentlichten

Studie „Zukunft Bau – Beitrag

der Digitalisierung zur Produktivität

in der Baubranche“, die das ZEW Mannheim

im Auftrag des Bundesinstituts für

Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

Buchtipp: Technophoria

Feuilleton-Redakteur

Niklas Maak hat einen

Roman zu den großen Fragen

unserer Zeit geschrieben:

Technophoria. Darin arbeitet

Turek für eine Firma, die Smart Cities baut.

Sein Chef ist besessen von einem alten Plan:

Wenn es gelänge, die ägyptische Qattara-

Senke mit Wasser aus dem Mittelmeer zu

fluten, könnte man den Meeresspiegel senken,

den Klimawandel bremsen – und Milliarden

verdienen. Technophoria erzählt von

den Schönheiten und Absurditäten der digitalen

Welt, von Menschen, die an der

Zukunft bauen oder ihr zu entkommen versuchen.

Ein scharfer Blick auf eine Gesellschaft,

die ihre Freiheit für Komfort und

Sicherheit aufgegeben hat, und eine ungewöhnliche

Liebesgeschichte, die um die

ganze Welt führt, zu Gorillas und Robotern,

in anarchistische Kommunen, sprechende

Häuser und Serverfarmen - und zu Menschen,

die ihr Leben so wenig auf die Reihe

bekommen wie die Liebe. Niklas Maak:

Technophoria. Hanser 2020, 23 Euro.

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