blickpunkt-warendorf_11-07-2020
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Kino |Film<br />
Samstag, <strong>11</strong>. Juli <strong>2020</strong><br />
Und sonst<br />
noch?<br />
Porträt über Ron Wood<br />
„Das Beste<br />
kommt noch“<br />
„Somebody up there likes me“<br />
Doku<br />
FAZIT: <br />
Porträt des inzwischen 73-Jährigen<br />
Rolling Stones Rockstar Ron Wood.<br />
Der Film zeigt den Jungen aus ärmlichsten<br />
Verhältnissen nahe London,<br />
den begnadeten, begehrten Blues-<br />
Gitarrist, sowie den bescheidenen,<br />
oft imStreit vermittelnde Band-Musiker,<br />
Ehemann und Ex-Junkie.<br />
Zum Auftakt keine lauten<br />
Gitarrenriffs und keine<br />
Konzertbilder von einer<br />
riesigen Bühne –sondern<br />
intime Pianoklänge und<br />
Impressionen eines<br />
konzentriert zeichnenden<br />
älteren Mannes.<br />
Musiker,<br />
Maler,<br />
Ex-Junkie<br />
Mike Figgis<br />
weiß schon<br />
mit dem<br />
Einstieg seiner<br />
Dokumentation<br />
über den Rolling-Stones-Musiker<br />
Ron Wood zu überraschen.<br />
Auch danach porträtiert<br />
er den inzwischen 73-<br />
Jährigen so klischeefrei, sensibel,<br />
ja liebevoll, dass der<br />
Mensch hinter dem Rockstar<br />
Wood sichtbar wird.<br />
Der Junge aus ärmlichsten<br />
Verhältnissen nahe London,<br />
der begnadete, begehrte<br />
Blues-Gitarrist, der bescheidene,<br />
oft im Streit vermittelnde<br />
Band-Musiker, der Ehemann<br />
und Vater, der Ex-Junkie:<br />
Regisseur Figgis (72), dessen<br />
größter Kino-Erfolg „Leaving<br />
Las Vegas“ (1995) die Alkoholsucht<br />
der von Nicolas<br />
Cage gespielten Hauptfigur<br />
mit schmerzlicher Intensität<br />
als Höllenfahrt schilderte, hat<br />
diesmal ein Happy End zu bieten.<br />
„Somebody up there likes<br />
me“, sagt der jetzt drogenfreie,<br />
nüchterne Wood und<br />
zeigt zum Himmel: Irgendjemand<br />
da oben mag mich<br />
wohl. Denn auch dem Krebs<br />
entkam der Musiker.<br />
Nach diesem dankbaren<br />
Motto eines Davongekommenen<br />
ist die Figgis-Produktion<br />
„Ronnie Wood: Somebody Up<br />
There Likes Me auch benannt,<br />
die auf dem BFI London Film<br />
Festival 2019 Weltpremiere<br />
feierte. „Er wirkte auf mich<br />
wie jemand, der sich dem Leben<br />
mit einem Lächeln stellte,<br />
egal wie finster es sein<br />
mag“, sagt der britische Regisseur<br />
über den zweiten Stones-<br />
Gitarristen neben Keith Richards.<br />
Diese von Sympathie getragene<br />
Einschätzung wird in<br />
den mit Interviews und toller<br />
Musik gespickten 72 Filmminuten<br />
von den Bandkollegen<br />
Richards, Mick Jagger und<br />
Foto: dpa<br />
Charlie Watts bestätigt: Ron<br />
Wood, das ist ein freundlicher,<br />
kreativer, wohl auch oft<br />
allzu sorgloser Mensch.<br />
„In meinem Kopf bin ich nie<br />
älter als 29 geworden. 70 zu<br />
sein, das ist, als wäre ich in<br />
einem Bild von Dali -sehr surreal“,<br />
sagt der zunächst bei<br />
der Jeff Beck Group und The<br />
Faces erfolgreiche Musiker.<br />
Woods Faible fürs Zeichnen<br />
und die Malerei zelebriertFiggis‘<br />
Film genüsslich. (dpa)<br />
Umeine Männerfreundschaft<br />
im Krisenmodus geht esin<br />
der neuen französischen Tragikomödie<br />
„Das Beste kommt noch“:<br />
Die beiden Freunde Arthur und<br />
Cesar sind fest davon überzeugt,<br />
dass der jeweils andere anKrebs<br />
erkrankt ist und nur noch wenige<br />
Monate zu leben hat. Die Krankheit<br />
hat aber nur Cesar. Durch ein<br />
Missverständnis bekommt sein<br />
Freund Arthur die Diagnose. Ein<br />
Hin und Her beginnt.<br />
FAZIT: <br />
„The Bad and<br />
the Beautiful“<br />
Die „Big Nudes“ sind Ikonen.<br />
Ebenso bewundert wie umstritten,<br />
oft kopiert oder zitiert,<br />
mitunter persifliert. Die Fotos<br />
überlebensgroßen Frauen inmartialischer<br />
Nacktheit sind wohl die<br />
bekanntesten Bilder von Helmut<br />
Newton (1920-2004). „Ich bin ein<br />
professioneller Voyeur“, sagt der<br />
Fotograf in Gero von Boehms Film<br />
„Helmut Newton –The Bad and<br />
the Beautiful“. Der Regisseur setzt<br />
dem in Berlin geborenen Newton,<br />
der am 31. Oktober 100 Jahre alt<br />
geworden wäre, ein kleines dokumentarisches<br />
Denkmal.<br />
FAZIT: <br />
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