Rot-Weiß-Post 2011 Ausgabe 1 - 1. Große KG Rot-Weiss Hamborn ...

Wagenbau - oder „Wie entsteht ein Kinderwagen“?
„Hast du Lust, die Gestaltung des Kinderwagens zu übernehmen?"; fragte man mich
im Herbst 2010. Erste Versuche in den Vorjahren mit Löwen und Happen gelangen
einigermaßen, so dass ich die Herausforderung in dieser Dimension annahm.
Die Kindergarde sollte in dieser Session den Wagen in Piratenkostümen präsentieren,
so dass es nahe lag, auch die 2 x 8 Meter Wagenaußenfläche dieser Thematik
anzupassen. Erste Entwürfe im DIN A 4-Format durchliefen die Zensur und günstige
Preisabsprachen für den Bezug von Farben, Lackstiften, Pinseln und Rollen etc.
ermöglichten den Beginn der dreimonatigen Malerei. 23 Bretter, 61 cm breit und 2 m
lang wurden mir, nachdem ich sie mit Manni´s Hilfe weiß grundiert hatte, in meinen
heimischen Keller geliefert, dort nochmals beidseitig mit hellblauer Vorstrichfarbe
versehen und nun warteten sie darauf, dass die fiktiven Figuren Gestalt annahmen.
Mit Hilfe eines Overhead-Projektors wurde die Größe der Personen bestimmt, die
Motive mit Bleistift vorgezeichnet und unter Mitwirkung von Axel und Sabine farblich
ausgemalt. Manche schlaflose Nacht, die ich im Keller verbrachte, folgte nun, weil ich
eine Harmonie der Farben und eine Verbindung der Akteure zur Umwelt anstrebte.
Auch sollte die Handlung auf der „Schatzinsel" -, denn unter dieser Bezeichnung war
der Wagen angemeldet worden, das Interesse der Kinder wecken. In 3 Kellerräumen
standen nun trocknende Bildtafeln. Nach Fertigstellung der Bretter für die 1.
Wagenseite folgten die spiegelverkehrten Malereien für die andere Seite. Meine
Haus-mitbewohner trauten sich nicht mehr in den Keller zu gehen. weil meine
Kleidung, die einer Farbpalette ähnelte, abschreckend wirkte.
Nach und nach wurden im Januar 2011 die fertigen Bilder von Swacki und Manni
abgeholt und am 5.2.11 begannen Dirk, Manni, Axel, Sabine und ich mit dem
Holzaufbau in der Ruhrorter Halle. Motivgerecht wurden die Bildseiten angeschraubt.
Um den Kindern den Einstieg in den Wagen zu ermöglichen, musste ein
Plattenteilstück heraus gesägt werden, wobei mein Lieblingspirat enthauptet wurde.
Obwohl er seinen Kopf wieder bekam, war mir die Sache doch etwas unangenehm.
Die Arbeit hat mir viel Freude bereitet. Sollte man Ähnliches wieder vorhaben, wäre
ich wieder gerne dabei.
Brigitte Koch
22