Steuerinfobrief August 2020
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wenn die Anzahlung an die Kunden zurückgezahlt werden<br />
würde.<br />
Der Insolvenzverwalter der GmbH widersprach, da hier<br />
keine Rückabwicklung von geleisteten Anzahlungen, sondern<br />
eine Stornierung von Leasingrechnungen vorliege. Die<br />
Klage hatte jedoch keinen Erfolg. Das Finanzamt habe den<br />
Umsatzsteuerbetrag zutreffend ermittelt. Der in den Anzahlungsrechnungen<br />
ausgewiesene Umsatzsteuerbetrag sei<br />
zutreffend und erfülle daher nicht die Voraussetzungen für<br />
einen Berichtigungstatbestand. Dass letztendlich kein<br />
Blockheizkraftwerk geliefert worden sei, sei für die Steuerentstehung<br />
irrelevant. Entscheidend sei allein die gegenüber<br />
den anzahlenden Kunden nach außen geäußerte Absicht<br />
zur Leistungserbringung. Die Kunden hätten nicht<br />
erkennen können, dass die Lieferung der Blockheizkraftwerke<br />
unsicher sein könnte.<br />
H inweis: Wenn ein Unterne h m e r A n z a hl u n g e n<br />
v e r e i n b a r t , o h n e di e g e schuldete Leistung z u<br />
e r b r i n g e n , i s t e r s t m i t R ückgewähr der Anzahlung<br />
e i n e M i n d e r u n g d e r B e me s s u n g s g r u n d l a g e z u l ä s -<br />
s i g . D a d i e A n z a hl u n g e n nic h t a n d i e K u n d e n<br />
z u r ü c k g e z a h l t wu r d e n , l ag auch keine M i n d e r u n g<br />
d e r B e m e s s u n g s g r u n d l a g e v o r .<br />
Arbeitgeber/Arbeitnehmer<br />
7. KURZARBEITERGELD:<br />
ARBEITNEHMER SOLLTEN<br />
PROGRESSION SVORBEHALT<br />
EINKALKULIEREN<br />
Aufgrund der Corona-Krise sind viele Arbeitnehmer in<br />
Kurzarbeit tätig. Das Kurzarbeitergeld ist als Lohnersatzleistung<br />
zwar steuerfrei, unterliegt aber dem sogenannten<br />
Progressionsvorbehalt. Das heißt: Es erhöht den persönlichen<br />
Steuersatz, mit dem das restliche Einkommen des<br />
Arbeitnehmers versteuert wird. Im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung<br />
kann es daher schnell zu Steuernachzahlungen<br />
kommen.<br />
Beispiel: Der ledige Arbeitnehmer A bezieht im Jahr <strong>2020</strong><br />
ein Kurzarbeitergeld von insgesamt 4.000 €. Sein zu versteuerndes<br />
Einkommen liegt bei 30.000 €. Ohne Kurzarbeitergeld<br />
würde seine festgesetzte Einkommensteuer bei<br />
5.187 € liegen, aufgrund des Progressionsvorbehalts erhöht<br />
sich die Steuer auf 5.684 €. Das Kurzarbeitergeld führt also<br />
zu einer steuerlichen Mehrbelastung der übrigen Einkünfte<br />
von 497 €.<br />
H inweis: Wer Kurzarbeite r g e l d b ez i e h t , s o l l te a l s o<br />
d e s s e n s p ä t e r e s t e ue r e r h ö h e n d e W i r k u n g e i n k a l -<br />
k u l i e r e n u n d g e g e be n e n fa l l s R ü c k l a g e n f ü r e i n e<br />
S t e u e r n a c h z a h l u n g b i l den. Zu beachten i s t z u -<br />
d e m , d a s s A r b ei t n e h m e r b e i ei n e m K u r z a r b e i te r -<br />
g e l d b e z u g v o n mehr als 410 € pro Jahr zur Abgab<br />
e e i ne r E i n k o m me n s t e ue r e r k l ä r u n g v e r p f l i c h t e t<br />
s i n d ( P f l i c h t v e r a n l a g u n g ).<br />
Frank-Olive r Schulz<br />
S t e u e r b e r a t e r<br />
f . s c h u l z @ l u e d e r s - w a r n e b o l d t . d e<br />
G a b riele Bothe<br />
S t e u e r b e r a t e r i n<br />
g . b o t h e @ l u e d e r s - w a r n e b o l d t . d e