N - St. Norbert
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„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“<br />
Schon Johann Wolfgang von Goethe ließ die Margarete den Faust fragen: „Nun<br />
sag, wie hast du’s mit der Religion?“<br />
Nicht erst seit dem ist die Gretchenfrage zur Frage nach dem Glauben geworden<br />
und hat nichts an ihrer Verbindlichkeit verloren.<br />
In einer Gegenwart, in der wertneutrale <strong>St</strong>aaten sich immer schwerer tun, die Eigenheiten<br />
von Religion anzuerkennen und Religionsfreiheit als ein Recht ferner<br />
liefen behandeln, wird die Gretchenfrage an den Einzelnen und die Kirche immer<br />
brennender. Die Freiheit gerade der Christen wird global immer stärker angegriffen<br />
und der christliche Glaube auf eine manchmal lebensentscheidende Probe<br />
gestellt.<br />
Wir als Religiöse in einer freien Gesellschaft, mit welchem Bekenntnis auch immer,<br />
sind noch nicht bedroht und dennoch wird auch unser Freiheitsraum eingeengt.<br />
Ja, er kann eingeengt werden, weil wir dem kaum etwas entgegenstellen.<br />
In dieser Situation ruft der Papst ein Jahr des Glaubens aus (11.Oktober 2012 –<br />
24.November 2013). Es steht also die Gretchenfrage im Raum, gestellt an die<br />
Kirche und jeden Einzelnen: „Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ Wenn<br />
der Papst seinen Glaubensgenossen diese Frage stellt, dann erhofft er sich eine<br />
Reaktion. Vielleicht wird diese Frage verhallen, vielleicht an einigen Orten aufgegriffen,<br />
vielleicht bringt es wenigstens ein Aufhorchen, möglicherweise Beschäftigung<br />
damit, was das ist: Glaube.<br />
In der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Norbert</strong> soll dieser Frage auch eine Reaktion zuteil werden. Vor<br />
dem Hintergrund des Glaubensjahres soll es Veranstaltungen unter dem Motto<br />
geben: „Was Sie immer schon über die Katholische Kirche wissen wollten, aber<br />
nie zu fragen wagten.“ Verschiedene Themen sollen dann an den Glauben, an die<br />
Religion, an die Kirche heranführen. Gespräch, streitbare Auseinandersetzung<br />
sollen einen Raum finden, um der Gretchenfrage eine Antwort zu geben.<br />
Achten Sie im Laufe des Jahrs des Glaubens auf Plakate und Hinweise, die dieses<br />
Motto tragen. Noch sind keine Termine eingestielt, aber sie werden bekannt gemacht.<br />
Nehmen Sie sich dann die Zeit, mitzuhören, mitzudiskutieren und der eigenen<br />
Antwort auf diese Frage näher zu rücken.<br />
Möglicherweise belebt sich dadurch nicht nur ein wenig wenigstens der Glaube,<br />
sondern auch ein wenig die Kirche.<br />
Ernste Fragen, hilfreiche Anregungen, effektive Mithilfe für diese Reihe nehme<br />
ich gerne entgegen.<br />
Markus Swiderek, Pfr.<br />
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