Nr. 1/2012, 55. Jahrgang (PDF) - Kölner Zoo
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Abb. 52: N. Behler während ihrer Feldarbeit<br />
im Mesangat-Sumpfgebiet in Kalimantan/Borneo.<br />
N. Behler during her studies in the Mesangat<br />
swamps in Kalimantan/Borneo.<br />
(Foto: T. Ziegler)<br />
begonnen werden können. Auf der<br />
nordvietnamesischen Insel Bai Tu<br />
Long fand ein Folgetreffen mit den Nationalparkmitarbeitern<br />
statt und es<br />
wurden zwei Studenten vor Ort eingeführt,<br />
um dort naturschutzbezogene<br />
Diversitätsstudien durchzuführen. In<br />
dieses Team konnte nachfolgend zu<br />
Schulungszwecken im Sinne der gegenseitigen<br />
Förderung und Ausbildung<br />
von zoologischem Nachwuchs<br />
der vietnamesische Student Luu Quang<br />
Vinh integriert werden. Zusammen mit<br />
Dr. Nguyen Quang Truong von IEBR<br />
fand im Rahmen der Erweiterungen<br />
der Naturschutz- und Biodiversitätsschutzbemühungen<br />
des <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong>s<br />
in Vietnam eine Erkundungsreise in<br />
die vietnamesischen Nordprovinzen<br />
Cao Bang und Ha Giang statt, wo die<br />
zuständigen Waldschutzabteilungen<br />
starkes Interesse an einer Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong> signalisiert<br />
haben. Abschließend fand, ebenfalls<br />
zusammen mit Dr. Nguyen Quang<br />
Truong vom IEBR, ein erstes, sehr positiv<br />
verlaufenes Zusammentreffen der<br />
deutschen Seite mit den neuen Kooperationspartnern<br />
der laotischen Nationaluniversität<br />
in Vientiane statt. So<br />
besteht zukünftig die Möglichkeit, die<br />
langjährigen Biodiversitätserforschungs-<br />
und Naturschutzbemühungen<br />
des <strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong>s in Phong Nha-Ke<br />
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Bang in Zentralvietnam auch von<br />
der laotischen Seite fortzuführen, wo<br />
Unterstützung und Hilfe noch viel<br />
dringender erforderlich ist. Im Rahmen<br />
der erst seit kurzem bestehenden<br />
Kooperation mit der laotischen Nationaluniversität<br />
kam es bereits zur<br />
Entdeckung dreier Wirbeltierarten;<br />
die jüngste Entdeckung nach den von<br />
Wayakones und Pagels Bogenfingergeckos<br />
(Cyrtodactylus wayakonei, C.<br />
pageli) ist eine Wolfszahnnatter der<br />
Gattung Lycodon, die noch ihrer wissenschaftlichen<br />
Beschreibung harrt.<br />
Im November 2011 kehrte Dr. Nguyen<br />
Quang Truong (IEBR) aus Hanoi zurück<br />
nach Deutschland, um gefördert<br />
von der Humboldt-Stiftung an der<br />
Universität zu Köln ein zweijähriges<br />
Postdoc-Forschungsprogramm zu absolvieren.<br />
Dr. Nguyen Quang Truong<br />
ist wichtiger Projektpartner des <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Zoo</strong>s in Asien; im Rahmen seiner<br />
jüngsten Forschungen untersucht er<br />
auch in Zusammenarbeit mit Professor<br />
Dr. Michael Bonkowski vom <strong>Zoo</strong>logischen<br />
Institut der Universität zu Köln<br />
hauptsächlich Echsengemeinschaften<br />
im Norden von Vietnam und Laos. Aus<br />
der Vietnamarbeitsgruppe des <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Zoo</strong>s reichten im Berichtsjahr sechs<br />
Studenten ihre Arbeiten ein, darunter<br />
Vera Hecht ihre u.a. vom Weltverband<br />
der <strong>Zoo</strong>s und Aquarien (WAZA) geförderte<br />
Diplomarbeit über die<br />
Herpetodiversität des Yen Tu-Naturschutzgebiets<br />
unter besonderer Berücksichtigung<br />
der Krokodilschwanzhöckerechse<br />
(Shinisaurus crocodilurus),<br />
und Anna Gawor ihre ebenfalls durch<br />
WAZA finanzierte Masterarbeit über<br />
die Herpetodiversität des Bai Tu Long<br />
Archipels. Im Rahmen der Naturschutz-<br />
und Forschungsaktivitäten des<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong>s im Mesangat-Sumpfgebiet<br />
in Kalimantan (Borneo) kehrte die<br />
von Prof. Dr. Robert Stuebing ( Yayasan<br />
Ulin Foundation, Mesangat) und Ralf<br />
Sommerlad (CSG) mitbetreute Diplomandin<br />
Natascha Behler erfolgreich<br />
von ihrer zweiten Feldarbeitsphase zurück.<br />
In diesem Projekt geht es um die<br />
Erforschung der Ökologie der bislang<br />
einzigen bekannten Siamkrokodilpopulation<br />
auf Borneo. Diese für den<br />
Erhalt dieser Krokodilpopulation<br />
so wichtigen Forschungsaktivitäten<br />
werden u.a. von der Europäischen<br />
Vereinigung der Aquarienkuratoren<br />
( EUAC), der <strong>Zoo</strong>logischen Gesellschaft<br />
für Arten- und Populationsschutz<br />
(ZGAP), dem Dortmunder <strong>Zoo</strong><br />
und vom Weltverband der <strong>Zoo</strong>s und<br />
Aquarien (WAZA) unterstützt. Unsere<br />
bereits seit längerem bestehende<br />
Kooperation mit dem Naturschutz-<br />
und Forschungsprojekt am Mesangat<br />
fügt sich zudem hervorragend in die<br />
gerade initiierte Südostasienkampagne<br />
der EAZA ein, wo der Mesangat mit<br />
seinen seltenen und bedrohten Wirbeltierarten<br />
eines der zentralen Themen<br />
darstellt.<br />
Nach der Eröffnung der neuen Krokodilanlage<br />
in der Terrarienabteilung des<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Zoo</strong>s stand einer Zusammenführung<br />
der Philippinenkrokodile<br />
eigentlich nichts mehr im Weg. Doch<br />
verbreitete sich kurz darauf die Nachricht,<br />
dass es in philippinischen<br />
Haltungen zur Hybridisierung mit<br />
Leistenkrokodilen gekommen sei. Um<br />
die genetische Identität nicht nur der<br />
<strong>Kölner</strong> Krokodile, sondern auch der<br />
generell nach Europa gelangten Philippinenkrokodile<br />
zu überprüfen, wurde<br />
kurzerhand zusammen mit der molekularbiologischen<br />
Abteilung des<br />
Omaha <strong>Zoo</strong>s in den USA und der<br />
Universität Braunschweig (Professor<br />
Dr. Miguel Vences mit Dr. Susanne<br />
Hauswaldt) ein genetisches Screening<br />
entwickelt, um die genetische Herkunft<br />
der nach Europa gelangten Philippinenkrokodile<br />
zu klären. Allerdings<br />
stehen immer noch einige Proben<br />
seitens europäischer <strong>Zoo</strong>s aus, so dass<br />
noch kein abschließendes Ergebnis<br />
mitgeteilt werden kann. Aber allen<br />
Abb. 53: Die neue Anlage für Philippinenkrokodile.<br />
The new enclosure for Philippine crocodiles.<br />
(Foto: R. Schlosser)