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Pfarrbrief-07-2020-N

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Liebe Brüder und Schwestern,

Gedanken

mit dem Coronavirus hat eine neue Zeitrechnung begonnen, wir unterscheiden

zwischen „vor“ und „nach“ Corona. Nach den ersten Schrecken und großer

Ratlosigkeit hat sich vieles eingespielt oder kehrt langsam zur alten Ordnung

zurück, davon zeugt auch dieser Pfarrbrief mit seiner Gottesdienstordnung.

Einiges werden wir in die Zeit „nach Corona“ mitnehmen, z.B. die Erfahrung, wie

wichtig ein gutes Fundament für das Leben ist. Nur dann ist es sicher und kann

bestehen.

In Jesus Christus finden wir den gläubigen Menschen schlechthin. Er weiß sich in

Gott geborgen und von ihm getragen. So kann er sogar das Schicksal des Todes in

aller Freiheit annehmen und ertragen. Jesus legt uns den Glauben an den „lieben

Vater im Himmel“ ans Herz und mit jedem Gebet und dem Empfang der

Sakramente dringt er tiefer ins Herz. So können wir uns in Gott verwurzeln und

aus der Quelle des Lebens schöpfen.

Wir haben in den vergangenen Monaten gespürt, wie sehr uns dieser Glaube

tragen kann. Schon allein das Wissen um die richtige „Adresse“ für meine Bitten

und Ängste ist wohltuend.

Wir haben zudem gelernt, wie wichtig Ordnung im Leben ist und wie wohl uns

Rituale tun. Wie sehr sie uns helfen, die langen und langweiligen Tage zu

bestehen. Viele entdeckten alte Formen des Gebetes und der Frömmigkeit ganz

neu und haben da einen wertvollen Schatz gefunden. Nicht umsonst läuten unsere

Glocken morgens, mittags und abends und erinnern an den gegenwärtigen Gott.

Auch wenn Jesus uns Vertrauen und Geduld lehrt, er steht auch immer wieder auf

und begegnet Angst und Not ganz aktiv – mit Gebet und Tat. In dieser Mischung

liegt Leben!

Der Tod ist uns in den letzten Monaten sehr nahe gekommen, er ließ sich nicht

mehr verdrängen. Todesangst hat einige ganz persönlich gepackt. Die

schrecklichen Bilder unzähliger Särge und Trauernder wie in Norditalien haben

sich uns allen tief eingebrannt und erschüttert. Dabei ist uns Christen der

ungeschönte Blick auf den Tod vertraut. Das Kreuz ist das zentrale Bild unserer

Religion – brutal und voller Hoffnung zugleich, weil doch der Gottessohn den

Tod angenommen und überwunden hat.

Uns Christen ist es ins Stammbuch geschrieben, an den Tod zu denken. Nicht um

uns Angst zu machen, sondern um den Wert des Lebens zu erkennen, intensiv

leben und jeden Augenblick zu genießen und zu gestalten. Leben ist immer

begrenzt, aber nur wer das weiß, kann wirklich leben, dankbar und immer auf der

Suche nach dem, was dem Leben dient. Der beste Wegweiser dahin bleibt uns

Jesus, der uns lehrt, loszulassen.

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