Amtsbericht 2009 - Evangelisch-Reformierte Landeskirche ...
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Mission, Ökumene, Diakonie<br />
Gespräch mit VertreterInnen aus der Politik<br />
vermehrt pflegen zu können.<br />
6.5.2 Fachstelle Migrations-, Integrations-<br />
und Flüchtlingsarbeit (MIF)<br />
Der Schwerpunkt <strong>2009</strong> lag bei der Betreuung<br />
von Familien und Frauen in den Transit- und<br />
dem Ausreisezentrum, sowie die Begleitung<br />
von Familien welche selbständig in Wohnungen<br />
leben. Hier zeigte sich erneut, dass viele<br />
Personen Mühe haben, mit Schwierigkeiten<br />
im Alltag umzugehen. Das liegt einerseits an<br />
mangelnden Deutschkenntnissen der Betroffenen,<br />
aber auch daran dass sie, aus der Sicht<br />
der Fachstelle, zu wenig auf Abläufe in unserer<br />
Lebenswelt vorbereitet sind. Die Fachstelle<br />
investierte viel Zeit in persönlichen Kontakten.<br />
Oft genügt es, die Leute gezielt an Fachstellen<br />
und kantonale Stellen zu verweisen.<br />
Die bereits vorhandenen Kontakte sind zudem<br />
Türöffner für neue Begegnungen.<br />
Zusammen mit HEKS war die Fachstelle<br />
am Flüchtlingstag präsent. Das inzwischen<br />
aufgebaute Netzwerk zu Migrantinnen und<br />
Migranten, NGOS ist ein wichtiger Bestandteil<br />
der Arbeit.<br />
Eine viertägige Weiterbildung in Migrationsethik<br />
zeigte, wie komplex die Themen im<br />
Asyl- und Integrationsbereich sind.<br />
Sozialdiakonin Daniela Troxler, Schiers<br />
Fachstellenleiterin<br />
6.5.3 Verein Hilfe für Asyl Suchende<br />
Vereinszweck<br />
Der Verein Hilfe für Asyl Suchende wurde vor<br />
23 Jahren mit folgendem Zweck gegründet:<br />
«Der Verein setzt sich in offener Hilfe für die<br />
Anliegen der Asylbewerber ein und versucht,<br />
in der Bevölkerung Verständnis für die Probleme<br />
der Asyl Suchenden zu erreichen. Der Verein<br />
wendet sich auch gegen Fremdenfeindlichkeit<br />
und setzt sich für eine humane Asylpolitik<br />
ein.» Kurze Zeit später wurde zur Erreichung<br />
einiger dieser Ziele die Bündner Beratungsstelle<br />
für Asyl Suchende (RBS) eröffnet.<br />
Zum Auftrag gehört:<br />
• Asyl Suchende über das Asylverfahren<br />
informieren und beraten<br />
• bei negativen Asylentscheiden über<br />
Chancen orientieren und beraten<br />
• bei Bedarf Erstellen von schriftlichen<br />
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Eingaben und Mandatführung in<br />
Rechtsvertretung<br />
• bei Schwierigkeiten im Umgang mit Behörden,<br />
Ämtern und Institutionen vermitteln<br />
• bei persönlichen, familiären und beruflichen<br />
Problemen an die entsprechende<br />
Stellen verweisen<br />
Beratungsstelle für Asyl Suchende RBS<br />
Die RBS ist die einzige NGO im Kanton Graubünden,<br />
welche niederschwellig Beratung für<br />
Asyl Suchende und vorläufig Aufgenommene<br />
anbietet.<br />
Jährlich führen die Mitarbeitenden<br />
der RBS zwischen 1200 und 1300 Beratungen<br />
durch. Rund 15 % betreffen soziale Fragestellungen.<br />
Um Rat angefragt wird die Stelle regelmässig<br />
auch von behördlichen Mitarbeitenden<br />
(zum Beispiel von Regionalen Sozialdiensten,<br />
Asylzentren, Vormundschaftsbehörden),<br />
von Ärzten und anderen Fachstellen.<br />
Diese Stellen vermitteln zudem Asyl Suchende<br />
an die Beratungsstelle.<br />
Neu kommen Asyl Suchende aus der<br />
Empfangsstelle Chiasso nach Graubünden.<br />
Ihre Entscheide und Akten sind in italienischer<br />
Sprache verfasst. Dies bedeutet einen deutlichen<br />
Mehraufwand im Studium der Unterlagen.<br />
Der Zugang zur Beratungsstelle in Chur<br />
ist für viele Asyl Suchende und vorläufig Aufgenommene<br />
in Frage gestellt. Sie können sich<br />
die Fahrkosten nach Chur nicht leisten. Dieser<br />
Situation wurde durch eine mobile Beratung<br />
in Valzeina und eine Satelliten-Beratungsstelle<br />
in Davos Rechnung getragen.<br />
Finanzlage<br />
Beachtliche Spenden von Einzelpersonen und<br />
Kirchgemeinden durften verzeichnet werden.<br />
Dennoch: Das Loch durch den Rückzug von Caritas<br />
konnte nicht gestopft werden. Ende November<br />
erfolgte der Zugriff auf das bescheidene<br />
Eigenkapital. Lohnreserven bestehen<br />
keine. Diese Problematik kennen alle RBS in<br />
der Schweiz. Die Verantwortlichen sind daran,<br />
neue Finanzierungsgrundlagen zu schaffen.<br />
6.5.4 Solidaritätsnetz Ostschweiz /<br />
Graubünden<br />
Das Asylgesetz wird je nach Kanton verschie-