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Interview Mag. Peter Zednik Zuchtwart des ÖDK steckbrief: name: Mag. Peter Zednik geburtstag: 09.07.1964 geburtsort: Wien sternzeichen: Krebs Lieblingstier: kein bestimmtes Lieblingsfarbe: blau Lieblingspflanze: Akelei Lieblingsessen: Backhendl Lieblingsort: Fraser Island sie sind mittlerweile fast ein Jahr Zuchtwart des ÖDK. was hat sich seither verändert und warum wurden Änderungen vorgenommen? Mit Beginn unserer Amtszeit kam mit dem neuen Tierschutzgesetz eine große Hürde auf uns zu. Durch die Qualzuchtkriterien sind alle seriösen Züchter enorm gefordert, da unsere Zuchtordnung nun diesem Gesetz anpasst werden musste – ein Umstand, der bei einigen Züchtern zu Unmut geführt hat. Es ist uns aber, glaube ich, gelungen eine recht gute und umsetzbare Zuchtordnung zu beschließen. Einige andere Verbandskörperschaften haben sich für unsere dem Tierschutzgesetz angepasste Zuchtordnung interessiert und sie als Vorlage genommen. oft hört man, dass die Deutsche Dogge vermehrt Krankheitsmerkmale aufweist. glauben sie, dass das stimmt oder andere Rassen gleichermaßen oder sogar stärker betroffen sind? Das stimmt natürlich nicht. Es gibt genug andere Rassen, die wesentlich mehr Krankheiten aufweisen, aber ersparen Sie mir bitte diese zu nennen. Haben sie früher schon Hunde oder andere Tiere gezüchtet? 4 Ich hatte früher eine große Zucht mit Schauwellensittichen. Weiters habe ich Tauben, Hühnern und allerlei Kleingetiere wie Meerschweinchen und Kaninchen gezüchtet. Meine große Vorliebe war und ist aber die Zucht von Schmetterlingen, wozu ich aber leider zu wenig Zeit habe. wie lange sind sie schon Tierarzt und haben sie immer schon im Kleintierbereich gearbeitet? Ich bin seit 1992 Tierarzt und war in meinen ersten Jahren als Gemischtpraktiker tätig. Seit 1994 habe ich eine Kleintierpraxis in Wien. Von Ihren Kritikern wird immer wieder hervorgehoben, dass sie ihr studium mit dem Magister und nicht mit dem Doktorat abgeschlossen haben. welcher Unterschied besteht bei der Ausbildung zum Magister bzw. Doktor und warum haben sie nicht das Doktorat angestrebt? Das Studium der Tiermedizin ist mit der Diplomprüfung und damit mit dem Titel Magister abgeschlossen. Das Verfassen einer Doktorarbeit (Doktorat) ist meiner Meinung nach eine Fleißaufgabe, die oft mit viel Zeitaufwand verbunden ist. Damals habe ich gleich als Gemischtpraktiker zu arbeiten begonnen und hatte daher nicht die Zeit weiter zwei Jahre zu studieren. Denken sie, dass sie es als Tierarzt leichter haben den Zuchtwartposten zu bekleiden? Es ist schon so, dass ich auf Grund meines Studiums über Wissen verfüge, das anderen nicht zugänglich ist, da wir fachübergreifend unterrichtet wurden. Das heißt von Genetik beginnend bis zur Andrologie, von der Gynä-
kologie bis hin zu Geburtsproblemen und den damit verbundenen Risken und Operationen. Denken sie, dass sich das erscheinungsbild der deutschen Dogge durch das geltende Tierschutzgesetz auf Zeit gesehen verändern muss? Nicht wirklich! Die Augen sollten korrekter werden und dadurch kann es zu leichteren Köpfen kommen. Aber eine Dogge muss eine Dogge bleiben und nicht ein zu groß geratener Weimaraner. Denken sie, dass das Tierschutzgesetz wirklich so durchgeführt werden kann wie es prophezeit wurde oder nur in einer abgeschwächten Form zu tragen kommen wird? Das liegt in der Hand der Amtstierärzte und deren Mut. Auch sollte hier gleiches Recht für alle gelten, für Züchter, die unter einer Verbandskörperschaft züchten, sowie Züchter, die Hunde ohne Papiere züchten. sie waren heuer erstmalig mit Frau Pravitas bei der euDDC. Halten sie die euDDC für sinnvoll? Nicht in dieser Form. Die Mitglieder müssten sich auf einheitliche Richtlinien festlegen und diese müssten für alle Länder bindend sein. Österreich als Land mit der strengsten Zuchtordnung ist zum Beispiel nicht im Gesundheitsrat der EUDDC vertreten. Macht es Ihnen spaß das Amt des Zuchtwartes zu bekleiden oder hatten sie andere Vorstellungen? Spaß ja, ich dachte aber, es handelt sich um eine Gruppe Gleichgesinnter, die unter einer Verbandskörperschaft züchten, die zum Wohl des Hundes arbeiten. Ich musste aber sehr schnell feststellen, dass unter den vermeintlich Gleichgesinnten auch schwarze Schafe zu finden waren, die aber nicht zum Wohle des Hundes agieren, sondern nur sich selbst profilieren wollen, aber keinen vom Klub aufgestellten Gesundheitskriterien der deutschen Dogge unterwerfen wollen. Nichtsdestotrotz macht es mir trotzdem sehr viel Spaß ge- Interview meinsam mit den alten und neuen Züchtern zu arbeiten. es wurden Ihnen schon von anderen Klubs Funktionstätigkeiten angeboten. Haben sie überlegt diese anzunehmen oder haben sie bereits eine angenommen? Es gab schon Angebote und ich bin grundsätzlich nicht abgeneigt auch das eine oder andere anzunehmen, doch bin ich primär der deutschen Dogge verpflichtet und bin als Tierarzt arbeitsmäßig sehr eingesetzt und möchte auch noch ein bisschen Zeit für meine Familie haben. Aus diesem Grund habe ich noch keine andere Funktionärstätigkeit angenommen. Der Verhaltenstest wurde als Teil der euDDC Körung dieses Jahr neu eingeführt. Denken sie persönlich, dass der Verhaltenstest sinnvoll ist? Ja, da die deutsche Dogge von ihrem Charakter her weder aggressiv noch ängstlich sein sollte. glauben sie, dass es in Zukunft noch viel zu verbessern gibt, was die Zucht der Deutschen Dogge betrifft? Grundsätzlich gibt es immer Verbesserungsmöglichkeiten die Gesundheit einer Rasse betreffend. Wäre dies nicht der Fall hätten wir züchterisch und medizinisch unsere Grenze erreicht. Es werden in einigen Jahren noch viele Menschen versuchen mit den neuen medizinischen Erkenntnissen die Rassen zu verbessern. Vielen Dank, dass sie sich für dieses Interview Zeit genommen haben! 5
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