PreMedia Newsletter World Edition deutsch September 2020
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über alle Medienkanäle hinweg:<br />
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INFORMATIONEN FÜR DAS<br />
TOP-MANAGEMENT<br />
DER MEDIENINDUSTRIE<br />
SEPTEMBER <strong>2020</strong> AUSGABE 9 JAHRGANG 25<br />
Die Zukunft<br />
bezahlter Medien
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EDITORIAL 03<br />
Was bringt uns New Normal?<br />
Zugegeben: Das aktuelle Jahr hat es in sich: Es war nicht nur „einfach“ eine<br />
Krise. Sie hat Vieles aufgezeigt und in Frage gestellt. Man liest, hört sagen und<br />
beginnt zu glauben, dass es kein „Normal“ mehr geben wird. Für den Zustand,<br />
der nun nach einer Übergangszeit kommt, ist sogar ein Begriff kreiert worden:<br />
„NewNormal“ erwartet uns bis auf Weiteres. Was dann allenfalls nach<br />
„NewNormal“ kommt, wenn dieses „new“ dann mal „alt“ ist oder von einer<br />
weiteren Krise abgelöst ist, steckt noch in der Kreativitäts-Pipeline zeitgenössischer<br />
Wortschöpfer.<br />
Corona verändert unsere gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Und das<br />
nicht nur kurzfristig. Das mag beispielsweise im Konsumbereich durchaus<br />
eine reinigende Demuts-Wirkung beim Einzelkonsumenten haben. Aber dass<br />
jetzt Skepsis, Unsicherheiten und Ängste gerade für alles Mögliche coronaverursacht herhalten sollen,<br />
etwas nicht zu tun, weil es in wohliger Lethargie eben auch auszuhalten war, ist nicht intelligent.<br />
Corona & Co. hat auch zu so mancher Absurdität in den Unternehmen und insbesondere in den<br />
Chefetagen geführt.<br />
Auch wenn man von der zöpfigen schwedischen Jung-Umweltaktionistin Greta Thunberg seit geraumer<br />
Zeit nur mehr sehr wenig öffentlichkeitswirksam in Bezug auf Protesten zum begrüßenswerten<br />
Schutz der Umwelt hört: Damit haben sich ja viele der Forderungen der bemühten Umweltschützer<br />
fast über Nacht erfüllt. Ganze Industrien - wie die Luftfahrt, Hotel- und Beherbungsgewerbe,<br />
Restaurants etc. - liegen am Boden. Ihre Existenz bleibt ungewiss. Millionen Menschen fürchten<br />
dadurch um ihre Existenz.<br />
Der Standort Deutschland als Hinterbänkler einer flächendeckenden Breitband-Internet-Technologie<br />
leistet dazu keinen fortschrittlichen Beitrag. Doch es bewahrheitet sich auch, dass Vieles mit<br />
weniger Aufwand auch funktioniert. So zum Beispiel ist es nicht erforderlich, für jedes Meeting von<br />
A nach B zu reisen. Digitales Marketing kann Verkaufsprozesse wertvoll unterstützen, kann jedoch<br />
den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.<br />
Die Prolongierung der Insolvenz-Regeln, bei dem Insolvenzen verzögert werden, die Kurzarbeitsregeln<br />
weiter über ein Jahr hinaus zu verlängern, sind keine zukunftsorientierte Lösungsansätze.<br />
Der wahrnehmbare Status quo ist, dass diese Sommerpause <strong>2020</strong> die Besonderste ihrer Zeit war.<br />
Nicht erreichbare Telefon- oder Mailkontakte wurden vielfach der Corona-Krise geschuldet. Und nun<br />
die befürchtete Zweite Welle dieser heimtückischen Corona-Virus-Epidemie.<br />
Abwarten statt handeln? Warten statt neue Wege zu gehen?<br />
Viele hochkarätige Events, Kundentage mussten abgesagt oder in 2021 verschoben werden. Auch<br />
der von meiner Unternehmensberatung Malik & Partner International seit November 2019 bis Ende<br />
August <strong>2020</strong> mit hochkarätigen Referenten und sehr viel Aufwand vorbereitete EuropeanMedia-<br />
Congress in der Heidelberger PrintMediaAcademy musste auch für den 9./10. November <strong>2020</strong> abgesagt<br />
werden. Wir planen nun für 31. Mai und 1. Juni 2021. Jetzt geht es darum, die Überbrückung<br />
der tiefsten Wirtschaftskrise seit der Jahrtausendwende zu bewältigen. Das bedarf vor allem eines<br />
nicht: Jammern und klagen, sondern den Schulterschluss der Vorwärtsdenkenden.<br />
Es geht um den Schulterschluss von Managern der Medienindustrie, gemeinsam den Qualitätsjournalismus,<br />
kreative Investitionen in Verlage, Medienhäuser voranzubringen. Es wird den Fortschritt<br />
der Medien geben. Damit wird ein gerade jetzt ein so wichtiger Beitrag für die Zukunft der<br />
Medienindustrie geleistet.<br />
Es gilt vorwärts zu denken. Und wer kann - zu lenken.<br />
Herzlichst, achten Sie bitte auf Ihre Gesundheit!<br />
Ihr<br />
Prof. Ing. Karl Malik<br />
www.premedianewsletter.de
04 INHALT<br />
EDITORIAL Was bringt uns New Normal? | 03<br />
DAS AKTUELLE<br />
MEDIENINTERVIEW<br />
Die Zukunft bezahlter Zeitungsmedien | 06<br />
TRENDS IN DER<br />
MEDIENINDUSTRIE<br />
Zeitungslogistik: Zustellung per Drohne im Testverfahren | 12<br />
multicom und Gogol heißen jetzt PEIQ | 14<br />
Sonnenblumen-Revolution: Friedlicher Ruf nach Freiheit | 16<br />
Vier Szenarien für das Überleben des Lokaljournalismus | 16<br />
IGFM: Politische Gefangene werden trotz der Corona-Pandemie nicht entlassen | 18<br />
Überraschung: Digitale Werbung wächst <strong>2020</strong> stärker als erwartet | 19<br />
Somedia beteiligt sich an österreichischer Agentur | 19<br />
IGFM: Verdiente Würdigung – Menschenrechtsverteidigerin<br />
schwebt in Lebensgefahr | 20<br />
IT-Sicherheitsexperten entdecken Schwachstellen in Mailto-Links | 20<br />
Die New York Times positioniert sich als Stimme der Wahrheit | 21<br />
Der EuropeanMediaCongress wird 2021 stattfinden | 22<br />
ppi Media startet Projekt für automatisierte hyperregionale Onlineanzeigen mit Team<br />
Beverage Einzelhandel | 23<br />
Digitale Zeitung immer beliebter: 20 Prozent Auflagenplus | 24<br />
Krone-Zeitung versus Funke-Medien: Lebenswerk für Anwälte | 25<br />
DuMont schließt Bonner „Express“-Redaktion und will weitere Stellen abbauen | 25<br />
Die Wirtschaft soll in heimischen Medien inserieren | 26<br />
Fellner werkt an Redesign und drei Sonntagsmagazinen | 26<br />
Dr. Mathias Döpfner wird Friede Springers Nachfolger | 27<br />
Menschenrechtsverteidigerin im Hungerstreik widmet Preis vier Todeskandidaten | 28<br />
Remote zum Erfolg | 29<br />
‘Wiener Zeitung‘ - neues Magazin zur österreichischen Verwaltung | 30<br />
Impactmedias baut mit „La Région“ ihr Angebot aus | 30<br />
Zeitung „Le Temps“ vor Verkauf – Reiche Genfer greifen<br />
nach dem Traditionsblatt der Romandie | 31<br />
Editorial Solutions: ppi Media hält internationale Webinare<br />
für Nordamerika und Asien | 31<br />
RMA launcht neue Nachrichten-App | 32<br />
Die Frankfurter Neue Presse produziert den Mantelteil | 33<br />
BDZV-Präsident Mathias Döpfner: Unabängiger Journalismus ist unverzichtbar | 34<br />
Diese Zeitungen legen zu, diese verlieren | 35<br />
Siegener Zeitung setzt auf Newsroom-Lösung von alfa Media | 40<br />
MELDUNGEN AUS DER<br />
LIEFERINDUSTRIE<br />
Wir sind systemrelevant und konnten den Umsatz sogar um fünf Prozent steigern | 41<br />
Presse in Corona-Zeiten: Krise der Anzeigenblätter | 43<br />
Koenig & Bauer rüstet sich für die Zukunft | 44<br />
US Druckunternehmen DynaGraphics investiert in Versafire<br />
Digitaldrucksysteme von Heidelberg | 46<br />
PERSONELLES Gerrit Schumann verlässt Handelsblatt-Gruppe | 48
INHALT 05<br />
Vier Szenarien für<br />
das Überleben des<br />
Lokaljournalismus<br />
16<br />
06<br />
Die Zukunft bezahlter<br />
Zeitungsmedien<br />
Die New York Times<br />
positioniert sich als Stimme<br />
der Wahrheit<br />
Diese Zeitungen legen zu,<br />
diese verlieren<br />
35<br />
21<br />
41<br />
46<br />
Wir sind systemrelevant und<br />
konnten den Umsatz sogar<br />
um fünf Prozent steigern<br />
US Druckunternehmen<br />
DynaGraphics investiert<br />
in Versafire Digitaldrucksysteme<br />
von Heidelberg
06 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />
Dr. Mario Garcia ist CEO // Gründer von Garcia Media, einem globalen Beratungsunternehmen<br />
Die Zukunft bezahlter<br />
Zeitungsmedien<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Lieber Mario, Du arbeitest weltweit<br />
seit vielen Jahren an der<br />
Fortentwicklung der Zeitung.<br />
Die Medienbranche befindet<br />
sich in einem fundamentalen<br />
Umbruch. Wo steht die Tageszeitung<br />
heute?<br />
Mario R Garcia:<br />
Karl, die Tageszeitung befindet<br />
sich im nachhaltigen Übergang.<br />
Es ist auch ein Multiplattform-<br />
Angebot: Einige Leute lesen<br />
immer noch die Printausgabe,<br />
aber diese Zahl nimmt ab und<br />
mehr Leute lesen zunehmend<br />
auf Mobilgeräten. Einige von<br />
uns nutzen im Laufe eines Tages<br />
verschiedene Plattformen. Ich<br />
kann ein oder zwei Geschichten<br />
der New York Times in der<br />
Printausgabe lesen, aber bald<br />
auf Digital umsteigen und<br />
den Rest des Tages bei Digital<br />
bleiben.<br />
Die gute Nachricht ist, dass<br />
der Appetit auf seriöse Nachrichten<br />
größer ist als je zuvor.<br />
Die schlechte Nachricht ist, dass<br />
NICHT jeder bereit ist, dafür<br />
zu bezahlen, und es gibt eine<br />
wachsende Menge kostenloser<br />
Nachrichten.<br />
Wir müssen wichtige und<br />
vorausschauende Entscheidungen<br />
treffen. Der beste<br />
Journalismus hat die besten<br />
Chancen. In einer plattformübergreifenden<br />
Welt haben wir<br />
eine Vielzahl von Plattformen,<br />
auf denen wir Nachrichten<br />
DAS<br />
AKTUELLE<br />
MEDIENINTERVIEW
DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW 07<br />
und Informationen erhalten<br />
können. Ein durchschnittlicher<br />
Nachrichtenkonsument<br />
kann im Laufe eines Tages drei<br />
dieser Plattformen durchlaufen.<br />
Vielleicht eine Geschichte in<br />
der gedruckten Ausgabe der<br />
Zeitung beginnen, nur um<br />
weiter am Smartphone zu<br />
lesen, aber die Geschichte auf<br />
dem größeren Bildschirm eines<br />
Desktop-Computers im Büro zu<br />
beenden.<br />
Mario Garcia ist außerdem Senior Adviser für News Design / Adjunct Professor an<br />
der Columbia University Graduate School of Journalism, der er 2013 als Hearst<br />
Digital Media Professor in Residence beigetreten ist.<br />
Er ist weltweit als einer der führenden Mediendesigner bekannt und hat über<br />
700 Projekte in 120 Ländern abgeschlossen, darunter das Wall Street Journal,<br />
die Washington Post, Paris Match (Frankreich), die South China Morning Post<br />
(Hongkong) und die New Straits Times (Malaysia), Aftenposten (Norwegen), The<br />
Philadelphia Inquirer, Die Zeit und Handelsblatt (Deutschland), alle McClatchy-<br />
Zeitungen in den USA, 8 Postmedia-Zeitungen in Kanada, Goteborgs Posten<br />
(Schweden), Il Secolo XIX ( Italien), The Citizen (Südafrika). Zu seinen aktuellen<br />
Projekten gehören Der Tagesspiegel (Berlin), Kurier (Wien) und NOZ Digital Group<br />
(Hamburg).<br />
Derzeit widmet sich Dr. Garcia den meisten seiner Beratungen und Workshops, um<br />
Unternehmen bei der Umstellung auf einen mobilen ersten Ansatz zu unterstützen,<br />
einschließlich Schulungen zum Schreiben / Bearbeiten / Entwerfen für die kleinste<br />
Plattform - die des Smartphones - wo eine große Prozentsatz der Benutzer ihre<br />
Informationen konsumieren.<br />
In seinem neuen digitalen Buch zum mobilen Geschichtenerzählen, The<br />
Story, einer Trilogie und dem ersten Buch, das speziell für den Verbrauch auf<br />
Mobilgeräten geschrieben und entworfen wurde, geht es um Transformation,<br />
Geschichtenerzählen und Design.<br />
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Mario Garcia gründete das Graphics & Design-Programm am Poynter Institute for<br />
Media Studies, wo er Mitglied der Poynter Foundation ist. Seit den 1980er Jahren<br />
ist er an den EyeTrack-Studien des Instituts beteiligt, einschließlich des neuesten<br />
EyeTrack für das Tablet im Jahr 2012 .<br />
Seine akademische Laufbahn umfasst einen ordentlichen Professor an der<br />
Newhouse School of Public Communications der Syracuse University und am<br />
Department of Mass Communications der University of South Florida. Er ist Autor<br />
von 13 Büchern, darunter seine erste digitale Publikation, Storytelling im Zeitalter<br />
des iPad.<br />
Mario hat über 300 SND Awards erhalten, darunter den Lifetime Achievement<br />
Award. Das People Magazine wählte Mario unter den 100 einflussreichsten<br />
Hispanics aus. Die University of Missouri verlieh Mario die Ehrenmedaille für<br />
Journalismus.
08 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Die Medien wachsen insgesamt<br />
rasant. Der Medienkonsum<br />
innerhalb der Gesellschaft<br />
wächst weiter. Demgegenüber<br />
ist die Reichweite von<br />
Zeitungen ist seit Jahren auf<br />
hohem Niveau rückläufig. Wie<br />
kann die Zeitung diesem Trend<br />
entgegenwirken?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Die Antwort ist, Inhalte zu<br />
verbessern, bessere lokale und<br />
wichtigere Nachrichten anzubieten,<br />
die die Menschen an<br />
einem bestimmten Ort betreffen.<br />
Die erfolgreichsten<br />
Medienmarken und Bezahlmedien,<br />
sind diejenigen, bei<br />
denen täglich investigativer<br />
und origineller Journalismus<br />
geboten wird. Schau Dir zum<br />
Beispiel die Washington Post<br />
an. Diese ist mit ihrem Konzept<br />
mehr als erfolgreich. Aber es<br />
kann auch für bessere lokale<br />
Zeitungsmarken funktionieren.<br />
Aber auch die Erfolgsgeschichte<br />
von Norwegens Aftenposten ist<br />
überaus bemerkenswert.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Wie sollte sich das<br />
Medienunternehmen in<br />
Bezug auf Google, Facebook<br />
und andere soziale Medien<br />
positionieren?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Tatsache ist, dass Social<br />
Media der König ist. Die Leute<br />
kommen mehrmals am Tag in<br />
die sozialen Medien. Für viele<br />
ist es der Ort, an dem sie ihre<br />
Nachrichten erhalten. Deshalb<br />
muss jede Zeitungsmarke<br />
beitreten und eine lebendige<br />
Präsenz in den sozialen Medien<br />
haben. Ich entwerfe oft „Social<br />
Cards“ für meine Kunden, damit<br />
die Marke der Zeitung sehr<br />
präsent ist, wenn Geschichten<br />
über soziale Medien entdeckt<br />
und dort geteilt werden. Ich
TITELGESCHICHTE 09<br />
habe dies zuletzt mit der<br />
Hindustan Times in Indien gemacht.<br />
Siehe meinen Blog-Beitrag<br />
hier:<br />
http://garciamedia.com/blog/<br />
hindustan-times-social-cards-tobridge-print-digital/<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Welche Bedeutung hat die gedruckte<br />
Zeitung für die Markenführung<br />
des Medienunternehmens?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Print ist nicht der Protagonist,<br />
aber es spielt eine sekundäre<br />
und doch sehr wichtige Rolle.<br />
Ich erinnere meine Kunden<br />
daran, dass die Rolle des Drucks<br />
darin besteht, das zu tun, was<br />
der Druck am besten kann:<br />
große Fotos und Illustrationen,<br />
ausführliche Geschichten. In<br />
einer modernen Print-Zeitung<br />
sind Blogs mehr erforderlich<br />
(das ist das Territorium<br />
des Digitalen), aber wenn<br />
Menschen zu einem Print-<br />
Produkt kommen, möchten sie<br />
sich entspannen und ausführlicher,<br />
und entspannter lesen.<br />
Die besonderen Merkmale des<br />
Drucks: In dieser plattformübergreifenden<br />
Welt gibt es<br />
einen herrlichen Ort für den<br />
Druck. In meinen jüngsten<br />
Projekten, Handelsblatt<br />
(Deutschland) und Hindustan
10 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />
Times (Indien), werden Sie die<br />
Sorgfalt und Liebe zum Detail<br />
sehen, die bei unserem Umdenken<br />
bei den Druckausgaben<br />
aufgetreten sind. Sie sehen auch<br />
größere Fotos und Grafiken,<br />
ein modulareres Layout, mit<br />
dem Geschichten optisch ansprechender<br />
und einfacher zu<br />
konsumieren sind. Das kann<br />
Print am besten.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Läuft die Tageszeitung Gefahr,<br />
ein reines Elite-Medium für<br />
immer weniger, meist gut ausgebildete<br />
Medienkonsumenten<br />
zu werden?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Karl, Nein nicht wirklich, aber<br />
es wird ein Medium, in dem die<br />
Leser keine aktuellen Nachrichten<br />
erwarten. Stattdessen<br />
mehr Interpretations- und<br />
Untersuchungsberichte, längere<br />
Funktionen. Der Herausgeber<br />
der Zeitung sagt dem Print-<br />
Leser: Ich weiß, dass Sie das<br />
wissen, aber ich werde Ihnen<br />
mehr erzählen. In der Tiefe ist<br />
das Wort für Druck. Analyse<br />
und Interpretation der beiden<br />
wesentlichen Punkte.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Was kann die Zeitung tun, um<br />
ihre Marktposition im harten<br />
Medienwettbewerb zu behaupten?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Sie muss zuerst mobil verfügbar<br />
sein und die Multiplattform<br />
betonen. Trainieren Sie<br />
Ihre Journalisten, um auf<br />
verschiedenen Plattformen<br />
unterschiedliche Geschichten<br />
zu erzählen. Eine Medienplattform<br />
passt nicht allen. Es geht<br />
um Transformation im Newsroom,<br />
aber vor allem um die<br />
Redaktion an der Spitze.<br />
Was anders ist, ist, dass diese<br />
Hier sind einige Besonderheiten, die ich den Redakteuren in meinen Workshops empfehle:<br />
1. Multiplattform-Ansatz: Eine sorgfältige und gut geplante Erstellung eines echten Multiplattform-Titels für<br />
die Zeiten, in denen wir leben. Die Menschen haben es eilig, aber sie brauchten auch nie so viele Nachrichten<br />
und Informationen wie heute. Eine moderne Zeitung bietet die Informationen, wann und wie Sie sie möchten.<br />
Das Redaktionsteam ist sich bewusst, dass eine Größe nicht für alle geeignet ist, sodass die Darstellung von<br />
Geschichten in gedruckten Ausgaben nicht mit der Darstellung für den mobilen Verbrauch übereinstimmen sollte.<br />
2. Lineares / mobiles Storytelling: Wenn wir auf unseren Mobilgeräten lesen, beschäftigen wir uns mit dem, was<br />
ich in meinem Buch The Story als Journalismus der Unterbrechungen bezeichne. Telefone klingeln. Sie führen uns<br />
zu E-Mails und Social-Media-Nachrichten. Geschichten müssen mit Erzählungen und Bildern erzählt werden. Sie<br />
werden diese Art von Geschichten sehen, die Ihre Reise durch mobile Präsentationen angenehmer machen. Das<br />
nenne ich echte Transformation bei der Arbeit. Es ist überlebenswichtig.<br />
3. Einfachere Navigation in Inhalten: Unabhängig davon, ob Sie die digitalen oder gedruckten Ausgaben einer<br />
Zeitung lesen, werden Sie feststellen, dass bei einer echten Transformation das Konzept betont wird, die Inhalte<br />
leicht zu finden. Wir schätzen die Zeit der Leser mit unserer Nachrichtenmarke. Wir möchten Ihnen die Navigation<br />
von Abschnitt zu Abschnitt erleichtern, unabhängig von der Plattform.<br />
4. Visuals auf einen Blick: Binden Sie Social-Media-Nutzer über ein System von Social Cards in die Höhepunkte von<br />
Geschichten ein - die besten Zitate, die Geschichte in Zahlen, das Herzstück komplizierterer Geschichten.
TITELGESCHICHTE 11<br />
Transformation im Jahr <strong>2020</strong><br />
- eine, in der die Welt jeden<br />
Tag mit den surrealen Zeiten<br />
einer Pandemie aufwacht -<br />
zu einer Zeit kommt, in der<br />
sich die Medienlandschaft<br />
inmitten einer konkurrenzlosen<br />
Revolution befindet. In<br />
den letzten 10 Jahren ist so<br />
viel passiert, um die Art und<br />
Weise, wie wir Informationen<br />
konsumieren, zu verändern. Wir<br />
leben in einer multimedialen<br />
Welt. Die Tage, an denen eine<br />
Person morgens mit dieser<br />
ersten Tasse Kaffee Zeitung<br />
liest und dann erst am nächsten<br />
Tag weitere Nachrichten erhält,<br />
sind vorbei. Heute wird<br />
die durchschnittliche Person<br />
rund um die Uhr mit Nachrichten<br />
und Informationen<br />
bombardiert. Viele wenden sich<br />
114 Mal oder öfter am Tag ihren<br />
Mobilgeräten zu. Schlagzeilen<br />
sind dazu da, konsumiert zu<br />
werden, und verleiten uns dazu,<br />
ständig Geschichten zu lesen.<br />
Wir beugen uns vor, um diese<br />
Überschriften zu lesen, und<br />
lehnen uns oft zurück, um die<br />
Geschichten jenseits der Überschrift<br />
zu lesen<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Welche Rolle spielt<br />
erfolgreiches Werbemarketing<br />
bei der Sicherung der<br />
wirtschaftlichen Sicherheit<br />
der Tageszeitung?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Eine außerordentlich wichtige<br />
Rolle. Aber Anzeigen-Abteilungen<br />
sind manchmal<br />
sogar weit hinter dem<br />
redaktpräferiere beispielsweise<br />
gesponserte Inhalte und eine<br />
kreativere Nutzung von Werbeflächen<br />
auf allen Plattformen.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Was ist mit der Weiterentwicklung<br />
der gedruckten<br />
Zeitung?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Ich habe in unserem Gespräch<br />
bereits erklärt. Töte die gedruckte<br />
Zeitung nicht, sondern<br />
überdenke sie. Ich würde<br />
mehr Wert auf die Wochenendausgaben<br />
legen. Aber auch<br />
bei neuen Projekten wie dem<br />
digitalen Produkt NOZ Digital<br />
(Germany) XL gibt es eine<br />
Printausgabe.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Welche Anpassungen muss der<br />
Zeitungsverlag an den digitalen<br />
Lesegewohnheiten der Medienkonsumenten<br />
vornehmen?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Ich möchte es nocheinmal verstärken:<br />
1. Eine Größe passt<br />
nicht für alle.<br />
2. Lineares / mobiles<br />
Storytelling: Wenn wir auf<br />
unseren Mobilgeräten lesen, beschäftigen<br />
wir uns mit dem, was<br />
ich in meinem Buch The Story<br />
als Journalismus der Unterbrechungen<br />
bezeichne. Telefone<br />
klingeln. Sie führen uns zu<br />
E-Mails und Social-Media-Nachrichten.<br />
Geschichten müssen<br />
mit Erzählungen und Bildern<br />
erzählt werden. Sie werden<br />
diese Art von Geschichten<br />
sehen, die Ihre Reise durch<br />
mobile Präsentationen angenehmer<br />
machen. Das nenne<br />
ich echte Transformation bei<br />
der Arbeit. Es ist überlebenswichtig.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Wie kann die Zeitung zahlende<br />
digitale Leser anziehen?
12 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />
Mario R. Garcia:<br />
Inhalt, Inhalt und Inhalt,<br />
es kann nicht oft genug angesprochen<br />
werden. Die<br />
Antwort besteht darin, den<br />
Inhalt zu verbessern, bessere<br />
lokale und wichtigere Nachrichten<br />
anzubieten, die die<br />
Menschen an einem bestimmten<br />
Ort betreffen. Die<br />
erfolgreichsten Medienmarken,<br />
die für den Inhalt bezahlt<br />
werden, sind diejenigen, bei<br />
denen täglich investigativer und<br />
origineller Journalismus mit<br />
hoher Qualität geboten wird.<br />
Schauen Sie sich zum Beispiel<br />
die Washington Post an. Aber<br />
es kann auch für bessere lokale<br />
Zeitungsmarken funktionieren.<br />
Auch Norwegens Aftenposten<br />
ist ein außerordentlich gutes<br />
Beispiel dafür.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Was sollte der erfolgreiche<br />
Zeitungsverlag nach Ihrem<br />
Wissen dem Medienkonsumenten<br />
in seinem Portfolio<br />
bieten?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Lokale Inhalte, die für das<br />
Leben der Menschen unerlässlich<br />
sind, sollten die Nummer<br />
eins sein. Auch Analyse und<br />
Hilfe bei der Interpretation der<br />
komplizierten Geschichten. Und<br />
Spaß und Tipps und Lifestyle-<br />
Geschichten, die das Leben<br />
besser machen.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Inwieweit kann ein leserfreundliches<br />
Druckformat oder ein<br />
attraktives digitales Format<br />
dazu beitragen, neue Medienkonsumenten<br />
zu gewinnen?<br />
Mario R. Garcia:<br />
Leserfreundlich ist wichtig, aber<br />
der Inhalt, die Geschichte, ist<br />
immer noch die erste Möglichkeit,<br />
Leser anzulocken und zu<br />
halten. Der Grund, warum ich<br />
mein neues Buch The Story<br />
betitelt habe, ist, dass sich in<br />
meinen 50 Jahren in diesem<br />
Geschäft nichts geändert hat,<br />
wenn Sie eine gute Geschichte<br />
haben, ist der Rest so einfach.<br />
<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />
Lieber Mario, vielen Dank für den<br />
tiefen Einblick in die Medienzukunft<br />
der Tageszeitung.<br />
Mario R. Garcia:<br />
Es war mir ein Vergnügen mit<br />
Dir zu sprechen, Karl.<br />
Zeitungslogistik: Zustellung per<br />
Drohne im Testverfahren<br />
Auf dem Flugplatz Altenburg-Nobitz fand am<br />
Ende <strong>September</strong> ein Test statt, Zeitungen<br />
mit Hilfe einer Drohne zuzustellen. Für Christian<br />
Eggert, Leiter Verlagswirtschaft im BDZV, ist dies<br />
vor allem in ländlichen Regionen eine interessante<br />
Alternative zur üblichen Zustellung: „In zersiedelten<br />
Gebieten ist eine Zeitungszustellung<br />
vielfach nur zu unverhältnismäßigen Kosten<br />
zu realisieren. Dort, wo Zusteller weite Wege<br />
zu einzelnen Abonnenten zurücklegen müssen,<br />
könnte eine Drohne ihre Vorzüge ausspielen. Für<br />
unseren Verband sind solche Zukunftsprojekte der<br />
Logistik daher sehr interessant.“<br />
Eggert war zu Gast in Altenburg-Nobitz und konnte<br />
sich ein eigenes Bild vom Testlauf machen. Dabei<br />
wurde demonstriert, wie eine Drohne autonom<br />
eine vorgegebene Route abfliegt und mehrere, in<br />
wiederverwertbare Dokumentenrollen verpackte,<br />
Zeitungen aus etwa zwei Metern Höhe abwirft. Als<br />
nächster Schritt sei geplant, bei zwei Haushalten<br />
in Ostthüringen unter realen Bedingungen die<br />
Zeitung auf diese Weise zuzustellen, hieß es. An<br />
dem Modellprojekt sind unter anderem die Funke-<br />
Mediengruppe und die Madsack-Mediengruppe<br />
beteiligt.
PERSONELLES 13<br />
Markt und<br />
Zukunft<br />
Coaching<br />
Investitionsberatung<br />
Personalentwicklung<br />
Personal-Akquisition<br />
Projektmanagement<br />
Unternehmensberatung<br />
Prof. Ing. Karl Malik<br />
Europäische Union – USA –<br />
Großbritannien – China – Russland<br />
Karl.Malik@malik-consulting.de<br />
www.malik-consulting.de<br />
Tel. +49(0)6223.74757<br />
Fax +49(0)6223-74139<br />
https://www.facebook.com/<br />
Prof. Ing. Karl Malik Media Consultancy International
14 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
GEMEINSAMES PRODUKTPORTFOLIO FÜR EINE DIGITAL-FIRST WELT<br />
multicom und Gogol heißen jetzt<br />
PEIQ<br />
Seit Ende Juli heißen multicom und Gogol Publishing PEIQ (gesprochen wie der englische<br />
Kuchen ‚pie‘ und dann ‚k‘). Mit unserem Produktportfolio begleiten wir Verlage auf dem Weg in<br />
die digitale Zukunft und haben uns für weiteres starkes Wachstum aufgestellt.<br />
Schlagzahlen<br />
Seit über 35 Jahren sind<br />
multicom und Gogol führende<br />
Technologiepartner für über<br />
600 Zeitungen, darunter große<br />
Verlage wie sh:z/mh:n, DIE<br />
RHEINPFALZ, Mediengruppe<br />
Oberfranken oder Regionalmedien<br />
Austria. Vor drei Jahren,<br />
im <strong>September</strong> 2017 wurde der<br />
Schulterschluss von multicom<br />
und Gogol vollzogen, weil beide<br />
Unternehmen gemerkt haben,<br />
dass sie sich perfekt ergänzen.<br />
Gogol Publishing ist Pionier<br />
in der Digital-First-Sichtweise<br />
sowie im Online- und<br />
Cloudpublishing, multicom<br />
wiederum der absolute Experte<br />
für alle Aspekte von Print-<br />
Publishing. Aus diesen Stärken<br />
haben beide Unternehmen ein<br />
gemeinsames Produktportfolio<br />
geschaffen: von der Kreation<br />
erfolgreicher Geschichten,<br />
über das digitale Publizieren<br />
und Monetarisieren bis zum<br />
effizienten Erstellen eines Printprodukts.<br />
Das bewährte On-<br />
Premise-Modell wurde durch<br />
einen Betrieb aller Produkte<br />
in der Cloud ergänzt. Dieses<br />
Produktportfolio trägt jetzt<br />
einen neuen, gemeinsamen<br />
Namen: PEIQ.<br />
Produktportfolio<br />
PEIQ unterstützt über 600<br />
Publikationen beim Kreieren<br />
begeisternder Geschichten<br />
(PEIQ CREATE), beim digitalen<br />
Publizieren und Monetarisieren<br />
(PEIQ PORTAL) und dem<br />
effizienten Erstellen der gedruckten<br />
Zeitung (PEIQ<br />
PRINT). In der Cloud, mit<br />
intelligenten Assistenzfunktionen<br />
und bewährten Best<br />
Practices. Aus den Erfahrungen<br />
mit über 600 Zeitungen, Onlineportalen<br />
mit 600 Mio. PIs<br />
pro Monat und über 500.000<br />
Autoren und Redakteuren entwickelt<br />
PEIQ seit über 35 Jahren<br />
Werkzeuge für Zeitungsverlage.<br />
Ca. 60 Mitarbeiter beschäftigen<br />
sich tagtäglich mit<br />
Themen wie Cloud Computing,<br />
Software as a Service (S-a-a-S),<br />
Digital Publishing und Print<br />
2.0. Mit einem tiefen Verständnis<br />
fürs Digitale und Entwicklungsprojekten<br />
gefördert<br />
durch den Google Digital News<br />
Innovation Fund (DNI) begleitet<br />
PEIQ seine Kunden<br />
auf dem Weg in die digitale<br />
Zukunft.<br />
PEIQ CREATE<br />
Erfolgreiche<br />
kreieren<br />
Geschichten<br />
Allgemeines<br />
35 Jahre<br />
Erfahrung<br />
Marktanteil<br />
14%<br />
600<br />
der Auflage <strong>deutsch</strong>er<br />
Lokalzeitungen entfallen auf<br />
Kunden von PEIQ.<br />
Zeitungen, Magazine<br />
und Onlineportale<br />
52%<br />
600 Millionen<br />
ausgelieferte Page<br />
Impressions pro Monat<br />
der Besuche <strong>deutsch</strong>er Anzeigenblattportale<br />
entfallen<br />
auf Kunden von PEIQ.<br />
24%<br />
500.000<br />
Redakteuere &<br />
Autoren<br />
der Auflage des BVDA entfallen<br />
auf Kunden von PEIQ.<br />
u Mobile-First- oder kanalneutrales<br />
Storytelling<br />
u Kanalsteuerung<br />
u Optionale Themenplanung<br />
u Elementbasierter Editor<br />
u Integriertes Digital Asset<br />
Management (DAM)<br />
u Hohe Effizienz auch im Übergang<br />
zu Print
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 15<br />
reduzierter<br />
Farbverbrauch<br />
u An viele digitale Kanäle anschließbar<br />
(Headless CMS)<br />
u Einfache, intuitive Oberfläche<br />
u Smarte Assistenzfunktionen<br />
geringere<br />
Energiekosten<br />
Makulatur<br />
Reduktion<br />
PEIQ PORTAL<br />
Digital publizieren &<br />
monetarisieren<br />
optimierte Druckstabilität & Qualität<br />
u Wirkungsstarke Newsportale<br />
u User Journey & Paid Content<br />
u Vielfältige Native-Advertising-Funktionen<br />
u Vielzahl an speziell für<br />
Newsportale entwickelte<br />
Funktionen & Konfigurationen<br />
u Schnell starten und kostengünstig<br />
betreiben<br />
PEIQ PRINT<br />
Effizient zur gedruckten<br />
Zeitung<br />
Vorsprung für Ihr<br />
Zeitungsgeschäft<br />
Herausforderungen in der täglichen Produktion anpacken und mit Know-how<br />
weiter optimieren. Das ist unsere Motivation.<br />
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und gleichzeitig optimierter Stabilität im Fortdruck eine hoch effiziente<br />
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u Optional: Von Anzeigen bis<br />
zum PDF<br />
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16 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
IGFM: 84 kubanische Bürgerrechtsaktivisten festgenommen<br />
Sonnenblumen-Revolution: Friedlicher<br />
Ruf nach Freiheit<br />
Sonnenblumen gegen die Diktatur: Friedlich, in gelb gekleidet und mit Sonnenblumen in der<br />
Hand protestierten kubanische Bürgerrechtler am 8. <strong>September</strong> <strong>2020</strong> für Menschenrechte und<br />
die Freilassung aller politischen Gefangenen auf Kuba. Wie die Internationale Gesellschaft für<br />
Menschenrechte (IGFM) erfahren hat, wurden im Zuge dessen insgesamt 84 Personen verhaftet<br />
– darunter der bekannte Vorsitzende der Demokratiebewegung UNPACU, José Daniel<br />
Ferrer, sowie die Vorsitzende der Damen in Weiß, Berta Soler. Zwanzig Bürgerrechtsaktivisten<br />
sind immer noch in Haft oder werden vermisst.<br />
Die<br />
Sonnenblumen-<br />
Revolution ist kein Versuch<br />
eines gewaltsamen Umsturzes,<br />
sondern ein friedlicher Ruf<br />
nach Freiheit, Menschenrechten<br />
und Demokratie auf Kuba. Die<br />
willkürlichen Festnahmen und<br />
das harte Vorgehen der Staatssicherheit<br />
zeigen aber, dass sich<br />
das Regime dadurch bedroht<br />
sieht und sich durch die Verhaftung<br />
der Organisatoren und<br />
prominenter Bürgerrechtler wie<br />
José Daniel Ferrer erhofft, die<br />
Bewegung einzuschüchtern“, so<br />
die IGFM.<br />
Zusammen mit<br />
Familie festgenommen<br />
José Daniel Ferrer wurde zusammen<br />
mit seiner Frau Nelva<br />
Ortega und seinem Sohn José<br />
Daniel Ferrer Cantillo festgenommen,<br />
als sie ihr Haus<br />
in Santiago de Cuba verlassen<br />
wollten. Zuvor hatten mehrere<br />
Beamte das Haus – genau wie<br />
die Häuser anderer Bürgerrechtler<br />
und die UNPACU-Zentrale<br />
– überwacht. Ferrer und seine<br />
Familie wurden später am Tag<br />
wieder freigelassen, so die IGFM,<br />
die auf Kuba durch eine Sektion<br />
vertreten ist. Der Gründer und<br />
Präsident der kubanischen<br />
Oppositionsbewegung UNPACU<br />
war erst am 3. April <strong>2020</strong> aus der<br />
politischen Gefangenschaft in<br />
einen viereinhalbjährigen Hausarrest<br />
entlassen worden.<br />
Medien in der Schweiz<br />
Vier Szenarien für das Überleben des<br />
Lokaljournalismus<br />
Kritischer Journalismus sei demokratierelevant, heißt es. Doch die strukturelle Krise in der<br />
Medienbranche führt zu einem kontinuierlichen Abbau: an Leistung, an Qualität, an Abdeckung<br />
der ländlichen Regionen.<br />
Journalismus hat sich noch<br />
nie über Inhalte finanziert.<br />
Früher kam das Geld auch vom<br />
Anzeigengeschäft (Jobs, Immobilien,<br />
Kleinanzeigen) und<br />
von klassischer Werbung. Doch<br />
dieses Geschäft hat sich ins<br />
Internet verlagert, allerdings<br />
weg von den klassischen Medien.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 17<br />
Der Schweizer Medienbranche<br />
gingen in den letzten 10 Jahren<br />
nicht weniger als 1 Milliarde<br />
Franken Werbeeinnahmen verlustig.<br />
Die grossen Profiteure<br />
heissen Facebook und Google.<br />
Sie bieten präzises Targeting<br />
und den grössten verfügbaren<br />
Topf an Kundendaten.<br />
Da können Verlage nicht mithalten,<br />
selbst wenn sie zusammenspannen.<br />
So fehlt im<br />
Medien-Ökosystem immer<br />
mehr Geld; nicht enden wollende<br />
Sparübungen und Fusionen sind<br />
die Folge. Womit kann man den<br />
Journalismus finanzieren, wenn<br />
es die Werbung nicht mehr tut?<br />
Durch den Lesermarkt.<br />
In den Anfängen des Internets<br />
hatten es die Verlagshäuser<br />
verpasst, Geld für Content<br />
zu verlangen und züchteten<br />
stattdessen eine Gratiskultur<br />
im Web. Jetzt, reichlich spät,<br />
wird dieser Kurs korrigiert und<br />
überall werden Paywalls hochgezogen.<br />
Alles auf die Gratiskultur des<br />
Internets zu schieben, greift<br />
aber zu kurz. Im Netz geben<br />
die Leute für Medien sehr viel<br />
Geld aus. Aber halt lieber für<br />
Spiel und Spass als für eine zwar<br />
zuverlässige, aber vergleichsweise<br />
unspektakuläre Berichterstattung<br />
aus der Region.<br />
Auch wir bei CH Media verlangen<br />
Geld für den vollen Zugang<br />
zu unseren Inhalten. Ein<br />
Digital-Abo kostet 14.50 pro<br />
Monat. Print-Abonnenten bezahlen<br />
dreimal mehr. Auch <strong>2020</strong><br />
verdienen das St.Galler Tagblatt<br />
oder die Luzerner Zeitung ihr<br />
Geld mit Print. Doch diese Abozahlen<br />
sind stark rückläufig.<br />
Also muss der Aboverkauf<br />
im Digitalen forciert werden.<br />
Die Zahlungsbereitschaft ist<br />
jedoch gering, war im Internet<br />
doch immer alles gratis.<br />
Die Herausforderung ist groß.<br />
Innerhalb weniger Jahre muss<br />
der Wandel gelingen: Weg vom<br />
traditionellen hin zu einem<br />
digitalen Geschäftsmodell.<br />
Die Frage, die uns beschäftigt:<br />
Gibt es ausreichend viele<br />
Leserinnen und Leser da<br />
draußen, die bereit sind, für<br />
Journalismus Geld zu bezahlen<br />
(wenn wir das technisch so<br />
einfach wie möglich gemacht<br />
haben)? Klassische News allein<br />
werden es nicht richten. Es<br />
braucht mehr.<br />
Während die New York Times<br />
mit internationalen Themen in<br />
englischer Sprache eine globale<br />
Zielgruppe erreichen kann,<br />
ist der Markt für eine Appenzeller<br />
Zeitung oder ein Badener<br />
Tagblatt winzig klein. Lokaljournalismus<br />
skaliert eben<br />
nicht. Doch der Aufwand ist<br />
genauso groß.<br />
Wir tickern live aus dem Kantonsrat<br />
und vom Schwingfest,<br />
produzieren Videoreportagen<br />
vom Musikfestival und vom<br />
Lawinenunglück, schauen den<br />
Behörden auf die Finger, rennen<br />
los, wenn es brennt, bieten für<br />
jede Region eigene <strong>Newsletter</strong>,<br />
Pushmeldungen, Social-Media-<br />
Angebote.<br />
Bei uns können sich<br />
Bürgerinnen und Bürger seriös<br />
über Abstimmungsvorlagen<br />
informieren, lernen Politiker,<br />
Sportlerinnen, Kunstschaffende<br />
kennen, bekommen Service und<br />
Lebenshilfe, bleiben am Puls<br />
der Region und der Welt. Doch<br />
wie lange können wir das noch<br />
bieten?<br />
Jede Sparrunde führt zu einem<br />
schrittweisen Rückzug aus den<br />
Dörfern, aus den Gemeinden,<br />
aus den Tälern. Eine Gegend mit<br />
ein paar tausend Häusern ist<br />
kein „Business Case” mehr — es<br />
rechnet sich nicht. Was also tun?<br />
Ich sehe vier mögliche Szenarien:<br />
A: Es gelingt uns, mit einfachen<br />
Mobile-Payment-Lösungen und<br />
einem bestechend attraktiven,<br />
mobile-gerechten Angebot, genügend<br />
Leserinnen und Leser<br />
zum Kauf eines Digital-Abos zu<br />
bewegen. Daran arbeiten wir<br />
gerade intensiv.<br />
B: Lokaljournalismus ist Service<br />
Public und muss deshalb<br />
öffentlich finanziert werden. Die<br />
Definition von Service Public<br />
muss heute technologieneutral<br />
ausgestaltet sein und auf online<br />
ausgeweitet werden.<br />
C: Lokaljournalismus wird direkt<br />
über die regionale Community<br />
mittels Crowdfunding
18 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
finanziert. „Wir berichten<br />
für euch aus der Stadt.” Wir<br />
setzen neu auf die Beziehung<br />
zwischen Leser*innen und<br />
Journalist*innen und nicht<br />
mehr zwischen Leser*innen und<br />
Medienhaus.<br />
D: Wir produzieren nur noch<br />
Inhalte, die sich verkaufen<br />
lassen. Statt über einen Betrugsfall<br />
an der Schule (macht<br />
5 Abos), liefern wir stattdessen<br />
Service-Stoffe wie „Mit diesen<br />
10 Tipps sparen sie Steuern.”<br />
(macht 30 Abos). Doch ist<br />
das die Aufgabe der Medien?<br />
Der Druck auf den Redaktionen<br />
ist enorm gestiegen. Nicht nur<br />
gilt es, jeden Tag eine hochwertige<br />
Zeitung herauszugeben,<br />
sondern dazu noch „Digital<br />
First” für online zu produzieren,<br />
am besten mit Videos, Bildergalerien,<br />
Grafiken und Umfragen.<br />
12h-Tage sind keine Ausnahme.<br />
Konvergenz nennt sich das.<br />
Alle machen alles. Ein täglicher<br />
Spagat. Könnten wir es uns<br />
leisten, würden wir den Onlinebereich<br />
massiv ausbauen.<br />
Stattdessen heißt es — wie bei<br />
allen Medienhäusern — Kosten<br />
runter. Gleichzeitig wollen wir<br />
Neues ausprobieren, lernen,<br />
besser werden.<br />
Kritischer Journalismus ist<br />
demokratierelevant. Ich stimme<br />
dieser Aussage durchaus zu.<br />
Doch Zweifel sind angebracht,<br />
ob dieser am Markt finanziert<br />
werden kann. Die nächsten<br />
2–3 Jahre werden darüber entscheiden.<br />
-Martin Oswald-<br />
IGFM: Politische Gefangene<br />
werden trotz der Corona-<br />
Pandemie nicht entlassen<br />
Die kurdische<br />
Sängerin Nûdem<br />
Durak ist seit April<br />
2015 im Gefängnis,<br />
weil Sie ihre<br />
kurdische Sprache<br />
und Kultur weitergibt.<br />
Bildquelle: Facebook<br />
“Free Nûdem Durak”<br />
Die kurdische Sängerin<br />
Nûdem Durak sitzt seit<br />
April 2015 im Gefängnis, weil sie<br />
bei ihren Konzerten kurdische<br />
Volkslieder sang. Die 1988 geborene<br />
Kurdin wurde im Juli<br />
2016 unter der Anklage „Terrorpropaganda<br />
auf Basis ihrer<br />
Konzerte in kurdischer Sprache“<br />
zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt.<br />
Ethnische und religiöse<br />
Minderheiten wie armenische<br />
und orthodoxe Christen,<br />
Pontos-Griechen und Kurden<br />
werden seit Jahrzehnten staatlich<br />
diskriminiert und verfolgt.<br />
Die Internationale Gesellschaft<br />
für Menschenrechte (IGFM)<br />
kritisiert die politischen Gerichtsurteile<br />
in der Türkei und<br />
fordert die türkische Regierung<br />
auf, die Kultur und Sprache von<br />
Minderheiten zu respektieren<br />
und Nûdem Durak freizulassen.<br />
Nûdem Durak wird die<br />
Rekrutierung von PKK-<br />
Kämpfern vorgeworfen. Zudem<br />
wird sie für die Teilnahme an<br />
gewalttätigen Demonstrationen<br />
in Cizre und für die Teilnahme<br />
an Rekrutierungstreffen im<br />
kurdischen Kulturzentrum Mem<br />
û Zîn angeklagt. Der eigentliche<br />
Grund jedoch ist das Singen und<br />
Weitergeben von kurdischen<br />
Volksliedern. Ihre Strafe verbüßt<br />
sie im Gefängnis in Bayburt.<br />
Die Grenzstadt Cizre, Nûdems<br />
Heimat, war seit dem Einmarsch<br />
des IS in Syrien im Jahr<br />
2014 von großen Spannungen<br />
zwischen der Polizei und den<br />
kurdischen Bewohnern geprägt.<br />
Die kurdische Jugend forderte<br />
Schutz für ihre Landsleute von<br />
der türkischen Regierung. In<br />
dieser Zeit war es Nûdem ein<br />
Anliegen, die kurdische Sprache<br />
und die Folklorelieder weiter<br />
zu geben, damit dieses Kulturerbe<br />
nicht ausstirbt. Wie im Fall<br />
der kurdischen Sängerin Hozan<br />
Cane aus Köln, der ebenfalls eine<br />
Mitgliedschaft in der PKK vorgeworfen<br />
wird, hat auch Nûdem<br />
Duraks Schicksal international<br />
viel Aufmerksamkeit erhalten.<br />
Im Rahmen der Kampagne<br />
„Song for Nudem Durak“ soll<br />
mit einer Unterschriftensammlung<br />
ihre Freilassung erreicht<br />
werden.<br />
Während der Corona-Pandemie<br />
wurden ca. 90.000 Insassen aus<br />
den türkischen Gefängnissen<br />
entlassen. Politische Gefangene,<br />
zu denen auch Künstler wie<br />
Nûdem gehören, bleiben jedoch<br />
inhaftiert. Da mangelnde<br />
Hygiene und schlechte Versorgung<br />
in den Haftanstalten
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 19<br />
das Infektionsrisiko massiv<br />
steigern, fordert die IGFM die<br />
Freilassung aller politischen Gefangenen.<br />
Unterdrückung der Kurden<br />
Die Spannungen zwischen<br />
Kurden und Türken spitzen sich<br />
seit einigen Jahren zu. Immer<br />
mehr Menschen werden inhaftiert,<br />
wenn sie für ein autonomes<br />
Kurdistan einstehen<br />
oder ihre Sprache und Kultur<br />
öffentlich weitergeben. Vor<br />
knapp hundert Jahren hat die<br />
Türkei mit einer Assimilationspolitik<br />
begonnen. Verbote<br />
und Restriktionen sollten die<br />
kurdische Sprache aussterben<br />
lassen. Laut Verfassung ist es<br />
heute noch verboten, muttersprachlichen<br />
Unterricht an<br />
staatlichen Schulen zu geben.<br />
Bis in das Jahr 1991 gab es zudem<br />
ein offizielles Verbot von<br />
anderssprachigen Medien. Seit<br />
der Aufhebung des Medienverbots<br />
darf niemand verhaftet<br />
werden, weil er Musikvideos in<br />
kurdischer Sprache veröffentlicht<br />
oder Konzerte gegeben<br />
hat. Die aktuellen Fälle zeigen<br />
jedoch, dass die Justiz unter<br />
Präsident Erdogan sich nicht<br />
einmal an die eigenen Gesetze<br />
hält.<br />
Überraschung: Digitale<br />
Werbung wächst <strong>2020</strong> stärker<br />
als erwartet<br />
Um beachtliche 8,6 Prozent<br />
sollen die Nettoumsätze<br />
der digitalen Werbung<br />
in diesem Jahr zulegen, so der<br />
Online-Vermarkterkreis (OVK)<br />
im Bundesverband Digitale<br />
Wirtschaft (BVDW). Das bedeutet:<br />
3,92 Milliarden Euro<br />
Gesamtumsatz. Der Anteil der<br />
programmatischen Werbung<br />
wird nach Schätzung der Vermarkter<br />
auf 67 Prozent wachsen.<br />
Die Digitalisierung erobert die Alpen:<br />
Somedia beteiligt sich an<br />
österreichischer Agentur<br />
Das subventionierte Medienunternehmen<br />
Somedia aus<br />
Chur und die Speed U Up GmbH<br />
aus Innsbruck investieren in<br />
eine gemeinsame Zukunft.<br />
Zusammen wollen sie «die<br />
leistungsstärkste Digitalagentur<br />
im Alpentourismus» aufbauen,<br />
wie es vollmundig in einer Mitteilung<br />
mit dem Titel «Somedia<br />
gründet Digital-Agentur für den<br />
Alpentourismus» heisst.<br />
Die Speed U Up aus Innsbruck<br />
fokussiere sich unter dem<br />
Motto «Digital Pioneering» auf<br />
Zukunftstechnologien, Social<br />
Media und Kampagnen. 20 Mitarbeitende<br />
kümmern sich um<br />
über 60 Kunden in Österreich,<br />
Deutschland, Italien und der<br />
Schweiz.<br />
Parallel zum Einstieg der<br />
Somedia bei der Speed U Up<br />
gründen die beiden Unternehmen<br />
mit der Speed U Up<br />
Suisse AG ein Joint-Venture<br />
mit Sitz in Chur. Damit setze<br />
Somedia «einen weiteren Baustein<br />
im Rahmen der im Jahr<br />
2019 festgelegten Wachstumsstrategie<br />
um», heisst es vom<br />
Lebrument-Verlag aus Chur, der<br />
die «Südostschweiz» herausgibt.<br />
Zusammen mit der Erfahrung<br />
und der Technologie-Kompetenz<br />
der Speed U Up Innsbruck sollen<br />
in Chur in kurzer Zeit grössere<br />
Strukturen aufgebaut werden,<br />
die es Schweizer Bergbahnen,<br />
Tourismusdestinationen und<br />
Hotels erlauben, zusammen<br />
mit einem einheimischen<br />
Partner relevante Quellmärkte<br />
in und ausserhalb der Schweiz<br />
professionell zu adressieren.
20 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
IT-Sicherheitsexperten entdecken<br />
Schwachstellen in Mailto-Links<br />
IT-Sicherheitsexperte<br />
Prof. Dr.<br />
Sebastian Schinzel<br />
von der FH Münster<br />
hat gemeinsam mit<br />
Doktorand Damian<br />
Poddebniak und<br />
Forschern der Ruhr-<br />
Universität Bochum<br />
Sicherheitslücken<br />
in Mailto-Links gefunden.<br />
Foto: FH Münster/<br />
Wilfried Gerharz)<br />
Wer jemandem von einer<br />
Webseite aus eine E-Mail<br />
schicken möchte, kann dies<br />
häufig direkt mit einem Klick<br />
auf die dort veröffentlichte E-<br />
Mail-Adresse – schon öffnet<br />
sich im E-Mail-Programm automatisch<br />
das Nachrichtenfenster<br />
an den gewünschten Empfänger.<br />
Prof. Dr. Sebastian Schinzel und<br />
Damian Poddebniak vom Labor<br />
für IT-Sicherheit der FH Münster<br />
haben für diese sogenannten<br />
Mailto-Links nun bei einigen<br />
E-Mail-Programmen Sicherheitslücken<br />
entdeckt. Hacker<br />
könnten dadurch zum Beispiel<br />
Zugriff auf verschlüsselte<br />
Nachrichten bekommen.<br />
Das Interview mit Prof. Dr.<br />
Sebastian Schinzel lesen Sie hier:<br />
fhms.eu/Mailto-Links.<br />
IGFM: Verdiente Würdigung –<br />
Menschenrechtsverteidigerin<br />
schwebt in Lebensgefahr<br />
Ein starkes Signal der <strong>deutsch</strong>en Richterschaft: Der Deutsche Richterbund (DRB) zeichnet die<br />
bekannteste politische Gefangene im Iran, Nasrin Sotoudeh, mit dem Menschenrechtspreis<br />
<strong>2020</strong> aus. Der Vorschlag dazu kam von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte<br />
(IGFM), die sich mit zahlreichen Kampagnen für die Freilassung der bekannten Rechtsanwältin<br />
einsetzt und den Rechtsstaat im Iran als „Farce und nicht existent“ bezeichnet.<br />
Als Rechtsanwältin hat Nasrin Sotoudeh<br />
Frauen, Menschenrechtsaktivisten und<br />
Angehörige von Minderheiten vertreten<br />
und sich öffentlich gegen den Kopftuchzwang<br />
ausgesprochen. Seit mittlerweile 46<br />
Tagen befindet sie sich im Hungerstreik und<br />
protestiert damit gegen unfaire Gerichtsverhandlungen<br />
sowie gegen die Inhaftierung von<br />
Bürgerrechtlern.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass der Deutsche Richterbund<br />
Nasrin Sotoudehs Engagement für Rechtsstaatlichkeit<br />
im Iran mit dem Menschenrechtspreis<br />
würdigt. Das ist ein starkes Signal aus den<br />
Reihen der <strong>deutsch</strong>en Justiz, das genau zur<br />
richtigen Zeit kommt. Denn der über dreiwöchige<br />
Hungerstreik hat die mutige Frauenrechtlerin an<br />
ihre körperlichen Grenzen gebracht – ihr Leben<br />
ist akut in Gefahr. Durch diesen Preis wird ihr<br />
Schicksal nun noch mehr in die Öffentlichkeit gerückt<br />
– das ist eine verdiente Ehrung, die gleichzeitig<br />
Signalwirkung an das iranische Regime hat“,<br />
erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der<br />
IGFM.<br />
Zahlreiche Ehrungen für Nasrin Sotoudeh<br />
Mit dem Menschenrechtspreis zeichnet der<br />
Deutsche Richterbund weltweit herausragende
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 21<br />
Persönlichkeiten aus, die sich als Richter, Staatsanwälte<br />
oder Rechtsanwälte für Menschenrechte<br />
und Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Nasrin<br />
Sotoudeh erhielt im Jahre 2008 bereits den<br />
International Human Rights Prize Ludovic –<br />
Trarieux und im Jahr 2011 den Menschenrechtspreis<br />
der Stadt Florenz. 2012 wurde sie vom<br />
Europäischen Parlament mit dem Sacharow-Preis<br />
für geistige Freiheit gewürdigt. Seit April 2013 gehört<br />
die renommierte Menschenrechtlerin dem<br />
Kuratorium der IGFM an. Im Jahr 2018 bekam sie<br />
den schwedischen Tucholsky-Preis für verfolgte<br />
und bedrohte Schriftsteller.<br />
„Diese vielen Ehrungen zeigen, welchen Wert ihr<br />
Engagement für die iranische Gesellschaft hat und<br />
wie dies weltweit geschätzt wird. Nasrin Sotoudeh<br />
muss diesen Hungerstreik überleben und sofort<br />
freigelassen werden“, so die IGFM.<br />
Die New York Times positioniert sich<br />
als Stimme der Wahrheit<br />
Während Donald Trump<br />
vor den Präsidentschaftswahlen<br />
gegen Fake-News<br />
wettert, will die New York Times<br />
ihren Lesern vermitteln: Wir<br />
sind in unsteten Zeiten wie<br />
diesen eine verlässliche Nachrichtenquelle.<br />
Die US-Präsidentschaftswahlen<br />
rücken immer näher und auch<br />
die Corona-Pandemie hält die<br />
Welt weiter in Atem. Diesen<br />
Hintergrund nutzt die New York<br />
Times, um sich selbst als Stimme<br />
der Wahrheit zu positionieren.<br />
Als Erweiterung der Kampagne<br />
„The Truth Is Essential“ zeigt<br />
„Life Needs Truth“ aus der Feder<br />
von Droga 5, wie der Journalismus<br />
der New York Times Teil<br />
unseres Lebens und unserer Zeit<br />
ist. Zu sehen ist in der Kampagne<br />
ein leerer Computerbildschirm,<br />
auf dem Bilder und Worte getippt<br />
und unsystematisch über<br />
die Oberfläche getippt und geklebt<br />
werden. Die Schreibarbeit<br />
entfaltet sich zu schnellen<br />
Musik-Beats, die widerspiegeln<br />
sollen, in welchem Tempo die<br />
New York Times-Redakteure<br />
die täglichen Schlagzeilen des<br />
Tages zu bewältigen haben.<br />
Ziel der Kampagne ist es, zu<br />
kommunizieren, wie eine<br />
Zeitung in unsteten Zeiten Klarheit<br />
und Orientierung bietet und<br />
welche Bandbreite an Themen<br />
die Berichterstattung abdeckt.<br />
Die New York Times positioniert sich als verlässliches Nachrichtenorgan.
22 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Der EuropeanMediaCongress wird<br />
2021 stattfinden<br />
Ein hochkarätiges Team hat seit November 2019<br />
an dem EuropeanMediaCongress <strong>2020</strong> mit<br />
höchstem Engagement mit Standort Heidelberg in<br />
der PrintMediaAcademy gearbeitet.<br />
Wir alle haben in persönlichen Gesprächen viele<br />
Optionen ausgelotet, die große Zeitungs- und<br />
Zeitschriftenfamilie mit den Besten der internationalen<br />
Medienwelt zu präsentieren.<br />
Nun werden wir den Termin vom 9./10. November<br />
<strong>2020</strong> auf Mai 2021 verschieben.<br />
Coronabedingt.<br />
Die derzeitige Situation mit fast täglich<br />
wechselnden Bedingungen der Corona-Voraussetzungen<br />
für die Veranstaltung von Kongressen<br />
machen Planungssicherheit für Veranstalter und<br />
Teilnehmer unmöglich.<br />
Danke an dieses gemeinsam zukunftsorientierendes<br />
denkende Team, das auch<br />
für 2021 für den Fortschritt der bezahlten<br />
Zeitungs- und Zeitschriftenmedien und den<br />
EuropeanMediaCongress 2021 arbeiten wird.<br />
Die Zukunft gehört den multimedial Vorwärtsdenkenden,<br />
die praxisnahe Ideen anbieten und<br />
voranbringen.<br />
Ihr Karl Malik<br />
Heiko Schröder, tmi Services GmbH Karl Friedrich Trespe, sabris AG Alis Simpson, alfa Media Partner Gmbh Hauke Berndt, ppiMedia GmbH<br />
Rainer Kirschke, Agfa NV Volker W. Leonhardt, Müller Martini AG Hans Leuenberger, Müller Martini AG Laura Rohn, PrintMediaAcademy Heidelberg
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 23<br />
ppi Media startet Projekt für automatisierte<br />
hyperregionale Onlineanzeigen mit Team<br />
Beverage Einzelhandel<br />
Team Beverage ist die marktführende Einkaufs-, Distributions-, Vermarktungs- und Dienstleistungsplattform<br />
für die Getränkebranche in Deutschland. ppi Media hat gemeinsam mit der<br />
Team Beverage Einzelhandel GmbH ein neuartiges Konzept entwickelt, das es ermöglicht, für<br />
die Kunden von Getränkefachmärkten automatisch und zentral gesteuert hyperregionale, angebotsbezogene<br />
Anzeigen bei Google und Facebook zu schalten.<br />
Nicolas Sonnenberg, Geschäftsleiter<br />
Innendienst Einzelhandel bei Team<br />
Beverage<br />
Als Verbundgruppe und<br />
unabhängige Plattform<br />
werden jedes Jahr 3,9 Milliarden<br />
Produkte durch Team Beverage<br />
vermittelt, vermarktet und distribuiert.<br />
Um Getränkefachmärkte<br />
und Handelsketten,<br />
die mit dem Unternehmen<br />
kooperieren, noch besser zu<br />
unterstützen, hat sich Team<br />
Beverage nun entschieden, gemeinsam<br />
mit ppi Media ein<br />
neuartiges Konzept für automatisierte,<br />
hyperregionale Anzeigen<br />
bei Google und Facebook<br />
zu entwickeln und am Markt zu<br />
etablieren.<br />
Geplant ist, dass für Getränkefachmärkte,<br />
die von der Team<br />
Beverage Einzelhandel GmbH<br />
vermarktet werden, Onlinezeigen<br />
für bestimmte Angebote<br />
eines Marktes im direkten Umkreis<br />
dieses Händlers bei den<br />
großen Werbenetzwerken von<br />
Google und Facebook ausgespielt<br />
werden. Die Anzeigen<br />
selbst werden automatisiert mit<br />
den passenden Informationen<br />
aus einer zentralen Datenbank<br />
von Team Beverage erstellt, zusätzlich<br />
entsteht – ebenfalls<br />
automatisch – zu jeder Anzeige<br />
eine passende Landing Page mit<br />
weiterführenden Informationen<br />
für den Endkunden. Diese<br />
Landing Pages können unter<br />
anderem auch QR-Codes oder<br />
elektronische Coupons enthalten,<br />
mit denen Endkunden<br />
ein Angebot im betreffenden<br />
Markt wahrnehmen können.<br />
Die ppi Media GmbH entwickelt<br />
derzeit die Softwarelösung für<br />
die Umsetzung dieser neuen Onlineinitiative.<br />
Der gemeinsame<br />
Projektstart mit Team Beverage<br />
erfolgte am 13. August <strong>2020</strong>.<br />
Für das eigene Unternehmen<br />
und Kunden aus dem Getränkefachmarkt<br />
gehen die<br />
Projektverantwortlichen bei<br />
Team Beverage von einer deutlichen<br />
Umsatzsteigerung durch<br />
die finale Lösung aus. „Das<br />
Konzept, das in Zusammenarbeit<br />
zwischen Team Beverage<br />
und ppi Media erarbeitet wurde,<br />
ist absolut innovativ. Durch<br />
zentral gesteuerte Onlineanzeigen<br />
für unsere Kunden<br />
können wir für diese ganz gezielt<br />
Angebote promoten und<br />
Anzeigen ausspielen – und zwar<br />
dort, wo sie wahrgenommen<br />
werden – bei Google und<br />
Facebook im direkten Umfeld<br />
eines Händlers. Social Mediaund<br />
Online-Marketing stellen<br />
somit eine weitere Säule in der<br />
digitalen Geschäftsentwicklung<br />
von Team Beverage dar.“, so<br />
Nicolas Sonnenberg, Geschäftsleiter<br />
Innendienst Einzelhandel<br />
bei Team Beverage.<br />
Manuel Scheyda, COO von<br />
ppi Media über das Projekt:<br />
„Wir digitalisieren und automatisieren<br />
Workflows für<br />
Unternehmen aus der Medienbranche<br />
seit 35 Jahren. Das liegt<br />
uns einfach im Blut. Unsere Erfahrung<br />
stellen wir mittlerweile<br />
auch Kunden aus anderen Bereichen<br />
zu Verfügung und entwickeln<br />
gemeinsam mit diesen<br />
innovative Digitalisierungskonzepte.<br />
Über die Zusammenarbeit<br />
mit der Team Beverage<br />
Einzelhandel GmbH freuen wir<br />
uns in diesem Zusammenhang<br />
ganz besonders. Das Konzept,<br />
die Veröffentlichung von Onlineanzeigen<br />
für Unternehmen<br />
deutlich zu vereinfachen, stößt<br />
dabei in vielen Branchen auf<br />
sehr hohes Interesse.“
24 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
E-Paper-Studie <strong>2020</strong><br />
Digitale Zeitung immer beliebter:<br />
20 Prozent Auflagenplus<br />
Jede achte verkaufte Zeitung ist inzwischen ein<br />
E-Paper. Damit ist die digitale Zeitung eine<br />
zunehmend beliebte Form der Zeitungslektüre.<br />
Allein im zweiten Quartal <strong>2020</strong> stieg die E-Paper-<br />
Auflage der Zeitungen um gut 20 Prozent auf über<br />
zwei Millionen Exemplare. Für Leserinnen und<br />
Leser ist das E-Paper eine der Top-Nachrichtenquellen,<br />
aus der sie sich mehrmals am Tag oder<br />
mindestens täglich (38 Prozent) informieren.<br />
Was genau E-Paper-Leser und ihre Mediennutzung<br />
charakterisiert, hat die ZMG Zeitungsmarktforschung<br />
jetzt im Auftrag des Bundesverbands<br />
Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV)<br />
untersucht. Laut der „E-Paper-Studie <strong>2020</strong>“ sind<br />
zwei Drittel (65,8 Prozent) der Digitalleser unter<br />
50 Jahre und damit im Schnitt jünger als Printleser.<br />
65 Prozent von ihnen haben einen höheren<br />
Bildungsabschluss und sind voll berufstätig, 43<br />
Prozent nutzen regelmäßig den ÖPNV – die digitale<br />
Zeitungslektüre gehört inzwischen bei vielen<br />
Berufspendlern zum Alltag. Außerdem zählen<br />
E-Paper-Nutzer zu den Besserverdienenden: 43<br />
Prozent haben über 3.000 Euro netto im Monat<br />
zur Verfügung, jeder Fünfte (21 Prozent) verfügt<br />
über mehr als 4.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen.<br />
Guter Journalismus darf Geld kosten – und<br />
sollte Lokales berichten<br />
Guter Journalismus ist E-Paper-Lesern wichtig<br />
– und er hat seinen Wert. Mehr als die Hälfte<br />
(53 Prozent) von ihnen bestätigt: „Für eine vertrauenswürdige,<br />
glaubwürdige Nachrichtenquelle<br />
bin ich bereit zu zahlen“. Reine Print- und Nicht-<br />
Leser äußern dagegen eine geringere Zahlungsbereitschaft.<br />
Inhaltlich sind E-Paper-Leser an allen klassischen<br />
Nachrichtenthemen überdurchschnittlich<br />
interessiert, ihr besonderes Augenmerk gilt aber<br />
den lokalen und regionalen Nachrichten. So haben<br />
80 Prozent großes Interesse an Informationen<br />
zum Geschehen vor Ort. Ihre bevorzugten<br />
Regionalhemen sind Verkehr, Umwelt und Infrastruktur,<br />
Soziales, lokale Wirtschaftspolitik, aber<br />
auch Polizeiberichte und Veranstaltungen. 81 Prozent<br />
der E-Paper-Leser halten lokalen Journalismus<br />
für sehr wichtig für die Gesellschaft.<br />
Wer seine Zeitung digital liest, ist auch für andere<br />
Medienkanäle aufgeschlossen und nutzt sie<br />
intensiver zur regelmäßigen Information als Printleser.<br />
So bewerten E-Paper-Nutzer unter anderem<br />
Podcasts (60 Prozent Zustimmung) sowie Youtube<br />
und andere Video-Plattformen (55 Prozent) als<br />
gute Ergänzung zur Meinungsbildung. Mit der<br />
Zeitung selbst sind die meisten E-Paper-Leser<br />
schon von Kindesbeinen an vertraut. Bei 77 Prozent<br />
gehörte die regionale Tageszeitung, bei 30<br />
Prozent die überregionale zum Alltag im Elternhaus.<br />
Fans der Digitalausgabe führen vor allem das einfache<br />
Handling, die unkomplizierte und jederzeitige<br />
Verfügbarkeit sowie Umweltaspekte, insbesondere<br />
den Wegfall von Papier und Lieferweg,<br />
als Argumente für die papierlose Zeitung ins Feld.<br />
„Immer mehr Leser greifen zum E-Paper der<br />
Zeitung und sind bereit, dafür zu zahlen. Eine<br />
attraktive und wachsende Zielgruppe – für Verlage<br />
und für Werbungtreibende“, so BDZV-<br />
Geschäftsführerin Katrin Tischer. „Letztlich ist<br />
es Geschmackssache, ob die Zeitung gedruckt<br />
oder digital gelesen wird. Wichtig ist der Inhalt,<br />
den die Zeitungen in jeder Variante bieten: guter,<br />
verlässlicher Journalismus, den die Menschen so<br />
konsumieren können, wie es ihren Neigungen entspricht.“<br />
Zur Studie:<br />
Für die „E-Paper-Studie <strong>2020</strong>“ hat die ZMG 2.000<br />
in Deutschland wohnhafte Personen von 18 - 69<br />
Jahren nach ihrer Nachrichtennutzung, Einstellung<br />
zu Medien und Themeninteressen befragt. Die Studie<br />
wurde im Juli <strong>2020</strong> als repräsentative Onlinebefragung<br />
durchgeführt.<br />
Ort: Berlin<br />
Die Studie kann man downloaden unter:<br />
https://www.bdzv.de/fileadmin/bdzv_hauptseite/<br />
aktuell/pressemitteilungen/<strong>2020</strong>/Assets/ZMG_E-<br />
Paper-Studie_<strong>2020</strong>.pdf
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 25<br />
Atempause für einen jahrzehntelangen Streit<br />
Krone-Zeitung versus Funke-<br />
Medien: Lebenswerk für Anwälte<br />
Die unendliche Geschichte:<br />
Der jahrzehntelange Kampf<br />
der „Kronen-Zeitung „-Eigentümer<br />
bekommt vorerst eine<br />
kleine Atempause. Eine Front<br />
im Kampf um die „Kronen<br />
Zeitung“ liegt vorerst still.<br />
Das Kartellgericht beim Oberlandesgericht<br />
Wien hat sich für<br />
nicht zuständig erklärt, weil die<br />
„formellen Voraussetzungen“<br />
bis dato nicht vorliegen.<br />
Für die Anwälte auf beiden<br />
Seiten wohl ein Lebenswerk.<br />
Die Bundeswettbewerbsbehörde<br />
(BWB) hatte das Kartellgericht<br />
im Jänner <strong>2020</strong> eingeschaltet.<br />
Und zwar weil die <strong>deutsch</strong>e<br />
Funke-Gruppe im Dezember<br />
vergangenen Jahres die alleinige<br />
Kontrolle über die „Krone“ bei<br />
der BWB angemeldet hatte.<br />
Die BWB stellte darauf beim<br />
Kartellgericht einen Antrag<br />
auf Prüfung des Zusammenschlusses.<br />
Hintergrund ist eine<br />
Rahmenvereinbarung aus dem<br />
Jahr 1987. Damals verkaufte<br />
Gründer Hans Dichand 50 Prozent<br />
der „Krone“ der <strong>deutsch</strong>en<br />
(damals noch) WAZ-Gruppe.<br />
Dabei wurde festgeschrieben,<br />
dass es pro 1.000 Schilling<br />
Stammkapital eine Stimme<br />
gibt. Bei einem Stammkapital<br />
von 500.000 Schilling verfügte<br />
sowohl Dichand als auch die<br />
Deutschen über 250 Stimmen.<br />
Nach dem Tod Dichands im Jahr<br />
2010 wurde die Stammeinlage<br />
auf vier Erben im Umfang von<br />
jeweils 62.500 Schilling aufgeteilt.<br />
Diverse Gerichtsverfahren<br />
Da in den Verträgen geregelt<br />
war, dass pro 1.000 Schilling<br />
eine Stimme besteht, könnte<br />
das (was laut Kartellgericht<br />
aber strittig ist) so interpretiert<br />
werden, dass durch<br />
die Abrundung insgesamt zwei<br />
Stimmen verloren gegangen<br />
sind, weil jeder der vier Erben<br />
nun über 62 Stimmen verfügt,<br />
was in Summe 248 Stimmen bedeutet,<br />
während bei der Stammeinlage<br />
der „zweiten“ 250.000<br />
Schilling die Stimmenzahl ungeschmälert<br />
250 beträgt.<br />
Die Auswirkung dieser Überlegung<br />
ist aber noch in diversen<br />
Gerichtsverfahren zu entscheiden.<br />
Etwa läuft im Zusammenhang<br />
mit der Rahmenvereinbarung<br />
aus 1987, mit der<br />
die zwei Gesellschaftergruppen<br />
festgelegt wurden, ein Schiedsverfahren<br />
vor der Schweizer<br />
Handelskammer. Daher sieht<br />
sich das Kartellgericht vorerst<br />
für nicht zuständig, erklärte<br />
ein Sprecher auf APA-Anfrage.<br />
Zunächst müsste etwa die gesellschaftsrechtliche<br />
Wirkung<br />
der Aufteilung der Stammanteile<br />
und die Beurteilung<br />
der Rahmenvereinbarung geklärt<br />
werden. Die Entscheidung<br />
wurde den Parteien am Dienstag<br />
zugestellt.<br />
-karma-<br />
DuMont schließt Bonner „Express“-<br />
Redaktion und will weitere Stellen abbauen<br />
Bye bye Bonn: DuMont macht zum 1. Januar 2021<br />
seine „Express“-Redaktion in Bonn dicht, berichtet<br />
medieninsider.com. Die Berichterstattung über<br />
Bonn soll künftig nur noch „in reduziertem Umfang<br />
stattfinden“ und „aus dem Kölner Newsroom heraus“<br />
gesteuert werden, sagt eine Verlagssprecherin. In<br />
Bonn arbeiten zwar „weniger als fünf Mitarbeiter“,<br />
schreibt medieninsider.com, es sollen aber weitere<br />
Jobs wegfallen. Der Verlag rechnet <strong>2020</strong> und 2021<br />
mit „Millionenverlusten“, sagt der Betriebsrat.
26 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Medien in Österreich<br />
Die Wirtschaft soll in heimischen<br />
Medien inserieren<br />
Regierung lehnt Sanierung der Google-Regelung zur Digitalsteuer ab.<br />
Gerald Fleischmann und Sebastian Kurz © Bundeskanzleramt/Arno<br />
Melicharek<br />
Österreich hat mit Beginn<br />
<strong>2020</strong> über eine erhöhte<br />
Werbeabgabe von fünf Prozent<br />
eine Digitalsteuer eingeführt,<br />
die auf internationale Player wie<br />
Google und Co. abzielt. „Wie sich<br />
nun zeigt, trifft die Digitalsteuer<br />
letztlich nicht die ausländischen<br />
Internet-Giganten, sondern all<br />
jene österreichischen Unternehmen,<br />
die auf Google<br />
werben“, kritisierte Martin<br />
Sonntag, Obmann des WKÖ-<br />
Bundesgremiums des Internethandels,<br />
via Aussendung. Es<br />
gehe darum, eine international<br />
harmonisierte Steuer-Lösung<br />
auf OECD-Ebene zu schaffen.<br />
Gerald Fleischmann, Kanzlerbeauftragter<br />
für Medienthemen,<br />
will die Digitalsteuer hingegen<br />
aufrecht halten und empfiehlt<br />
der heimischen Wirtschaft,<br />
Inserate bei österreichischen<br />
Medien zu schalten - egal ob<br />
Online oder Print. Man bemühe<br />
sich weiter um eine internationale<br />
Lösung im Rahmen<br />
der OECD, bis zu einer internationalen<br />
Einigung „hält die<br />
Bundesregierung aber an der<br />
nationalen Digitalbesteuerung<br />
der Online-Giganten fest, um<br />
Wettbewerbsgleichheit herzustellen.“<br />
(jw)<br />
Medien in Österreich<br />
Fellner werkt an Redesign und drei<br />
Sonntagsmagazinen<br />
Paid-Content-Digitalangebot für oe24 und ein politischer Rundumschlag.<br />
Wolfgang Fellner will seinen<br />
Magazinen eine neue<br />
Optik verpassen. Künftig soll<br />
es mehr Politik, Außenpolitik,<br />
Sport und Wirtschaft, aber auch<br />
Rätsel, Wetter und Horoskope<br />
sowie eine neue Meinungsseite<br />
geben, kündigte er im Gespräch<br />
mit dem Horizont an. Es sei dies<br />
eine Reihe von kleinen Dingen,<br />
die sich in Summe gut anfühlen.<br />
Ab sofort soll es auch ein ein<br />
Sonntagsprodukt mit 64 Seiten<br />
Zeitung plus drei Magazinen<br />
(Nachrichten, Madonna und<br />
TV) als Beilage geben. Fellner<br />
will dem Bericht zufolge zudem<br />
den Ausbau der Hängetaschen<br />
forcieren und die<br />
eigentliche Sonntagsauflage<br />
erhöhen. „Insgesamt steigt<br />
unsere Sonntagsauflage künftig<br />
also auf 620.000“, sagte er dem<br />
Horizont.<br />
Trotz Corona habe man das<br />
Budget halten können und<br />
mit einer „fast unsichtbaren“<br />
Reduzierung des Formats 1,5<br />
Millionen Euro im Jahr einsparen<br />
können.<br />
oe24 soll mit einer Paid-Content-<br />
Lösung versehen werden, die mit<br />
einem Euro pro Monat zu Buche<br />
schlägt. „Zusätzlich gibt es ein<br />
zweites, minimal teureres Angebot<br />
mit einem sehr kreativen<br />
Geschenk. Wir sind die Ersten,<br />
die im Internet ein Abo mit<br />
Zugabe bieten und wollen wie
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 27<br />
seinerzeit bei News mit dem<br />
Angebot groß aufschlagen“, so<br />
Fellner.<br />
„Bei den Förderungen der<br />
Regierung nachweislich<br />
unterrepräsentiert“<br />
der Corona-Sonderförderung.<br />
Dies findet er „eindeutig zu<br />
wenig“, wenn man „an der<br />
Reichweite und vor allem an<br />
unserem Marktanteil“ gemessen<br />
wird. Mit den Inseratengeldern<br />
verhalte sich das ihm zufolge<br />
ebenso.<br />
Die Mediengruppe Österreich<br />
bekam zwei Millionen Euro aus<br />
Herausgeber Wolfgang Fellner<br />
Stabsübergabe bei Axel Springer SE:<br />
Dr. Mathias Döpfner wird Friede Springers<br />
Nachfolger<br />
Döpfner kauft von der Friede<br />
Springer Stiftung rund 4,1 Prozent<br />
des Grundkapitals. Zudem<br />
soll er durch eine geplante<br />
Schenkung von Friede Springer<br />
weitere rund 15 Prozent des<br />
Grundkapitals erwerben.<br />
Verlegerin Friede Springer hat<br />
ihre Nachfolge geregelt: Mathias<br />
Döpfner, Vorstandsvorsitzender<br />
des Hauses Axel Springer, wird<br />
den Konzern künftig führen.<br />
Friede Springer hat dafür wesentliche<br />
Weichenstellungen für die<br />
Sicherung der Zukunft von Axel<br />
Springer vorgenommen und<br />
stattet gleichzeitig die gemeinnützige<br />
Friede Springer Stiftung<br />
mit weiterem erheblichem Vermögen<br />
aus.<br />
Döpfner kauft im Rahmen der<br />
Regelung von der Friede Springer<br />
Stiftung rund 4,1 Prozent des<br />
Grundkapitals. Zudem soll er<br />
durch eine geplante Schenkung<br />
von Friede Springer weitere rund<br />
15 Prozent des Grundkapitals<br />
erwerben. Er wird dann mit den<br />
knapp drei Prozent, die er heute<br />
schon am Unternehmen hält, insgesamt<br />
mit rund 22 Prozent am<br />
Grundkapital der Axel Springer<br />
SE beteiligt sein. Gleichzeitig gab<br />
die Verlegerin bekannt, dass die<br />
Stimmrechte ihres verbleibenden<br />
Aktienpakets zukünftig von<br />
Mathias Döpfner ausgeübt<br />
werden sollen.<br />
Die „ideale Lösung“<br />
„Ich habe immer gesagt, dass ich<br />
für Kontinuität im Unternehmen<br />
sorgen werde. Die Zukunft des<br />
Hauses ist mir ein Leben lang<br />
sehr wichtig“, so Springer. Sie<br />
habe nun die ideale Lösung gefunden,<br />
„um die Zukunft von<br />
Axel Springer und die meiner<br />
Stiftung abzusichern und beide<br />
Sphären wie bisher voneinander<br />
zu trennen.“<br />
Sie sei „sehr froh und dankbar“,<br />
dass sie mit Döpfner, seit 2002<br />
Vorstandsvorsitzender, ihren<br />
Nachfolger gefunden habe. „Gemeinsam<br />
mit unserem neuen<br />
Partner KKR werden wir dafür<br />
sorgen, dass Axel Springer als unabhängiges<br />
Medienunternehmen<br />
und als Haus des Journalismus<br />
weiterhin Bestand und Bedeutung<br />
haben wird.“
28 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Verleihung des Menschenrechtspreises des Deutschen Richterbundes an Nasrin<br />
Sotoudeh:<br />
Menschenrechtsverteidigerin im<br />
Hungerstreik widmet Preis vier<br />
Todeskandidaten<br />
Ein wichtiges Zeichen in schweren Zeiten: Heute wird in Berlin eine iranische Menschenrechtsverteidigerin<br />
geehrt, die sich seit 29 Tagen im Hungerstreik befindet, um gegen die Diktatur<br />
der Mullahs zu protestieren. Auf Vorschlag der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte<br />
(IGFM) zeichnet der Deutsche Richterbund (DRB) Nasrin Sotoudeh, die bekannteste<br />
politische Gefangene im Iran, mit dem Menschenrechtspreis <strong>2020</strong> aus. Den Preis nimmt<br />
stellvertretend die iranische Frauenrechtlerin und Freundin von Nasrin Sotoudeh, Mansoureh<br />
Shojaee, entgegen.<br />
Ein wichtiges Zeichen in<br />
schweren Zeiten: Heute<br />
wird in Berlin eine iranische<br />
Menschenrechtsverteidigerin<br />
geehrt, die sich seit 29 Tagen<br />
im Hungerstreik befindet, um<br />
IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin gemeinsam mit<br />
der iranischen Frauenrechtlerin Mansoureh Shojaee Bild: DRB<br />
gegen die Diktatur der Mullahs<br />
zu protestieren. Auf Vorschlag<br />
der Internationalen Gesellschaft<br />
für Menschenrechte (IGFM)<br />
zeichnet der Deutsche Richterbund<br />
(DRB) Nasrin Sotoudeh,<br />
die bekannteste politische<br />
Gefangene im Iran, mit dem<br />
Menschenrechtspreis <strong>2020</strong> aus.<br />
Den Preis nimmt stellvertretend<br />
die iranische Frauenrechtlerin<br />
und Freundin von Nasrin<br />
Sotoudeh, Mansoureh Shojaee,<br />
entgegen.<br />
„Die Mitglieder der iranischen<br />
Zivilgesellschaft, einschließlich<br />
mir, werden niemals die<br />
moralische Unterstützung vergessen,<br />
die unsere Aktivisten<br />
unter solch schwierigen Bedingungen<br />
bekommen haben“,<br />
lässt Nasrin Sotoudeh aus dem<br />
Evin Gefängnis ausrichten<br />
und widmet den Preis den vier<br />
politischen Gefangenen Amir-<br />
Hossein Moradi, Saeed Tamjidi,<br />
Mohammad Rajabi und Navid<br />
Afkari, die kurz vor der Hinrichtung<br />
stehen.<br />
Unverzichtbar für iranische<br />
Zivilgesellschaft<br />
Als Rechtsanwältin hat Nasrin<br />
Sotoudeh Frauen, Menschenrechtsaktivisten<br />
und Angehörige<br />
von Minderheiten vertreten und<br />
sich öffentlich gegen den Kopftuchzwang<br />
ausgesprochen. Mit<br />
ihrem aktuellen Hungerstreik<br />
protestiert die Frauenrechtlerin<br />
gegen unfaire Gerichtsverhandlungen<br />
sowie gegen die<br />
Inhaftierung von Bürgerrechtlern.<br />
„Sie ist unverzichtbar für<br />
die iranische Zivilgesellschaft<br />
und eine mutige Frau, die zuerst<br />
an andere und nicht an<br />
sich denkt“, kommentiert<br />
Martin Lessenthin, Vorstandssprecher<br />
der IGFM, die „verdiente<br />
Würdigung“ von Nasrin<br />
Sotoudeh.<br />
Harte Gefängnisstrafen und<br />
unfaire Gerichtsverfahren<br />
„Die Menschenrechtssituation<br />
und die Meinungsfreiheit im<br />
Iran verschlechtern sich von Tag<br />
zu Tag. Es gibt massive Razzien<br />
und Morde an Demonstranten<br />
auf der Straße, Massenverhaftungen,<br />
Familienstrafen,<br />
harte Gefängnisstrafen und<br />
Hinrichtungen sowie unfaire<br />
Gerichtsverfahren vor<br />
Geheimgerichten ohne qualifizierte<br />
Anwälte und Druck<br />
auf politische Gefangene.<br />
Außerdem wird die Behandlung<br />
und Freilassung kranker Gefangener<br />
oft verhindert“, erklärt<br />
Reza Khandan, der Ehemann<br />
von Nasrin Sotoudeh, der sich<br />
im Namen der Familie für den<br />
Menschenrechtspreis bedankt.<br />
Die Verleihung während ihres<br />
Hungerstreiks bezeichnet er als<br />
„Zeichen der Weisheit der Entscheidungsträger<br />
dieser Auszeichnung“.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 29<br />
Remote zum Erfolg<br />
alfa Media und der Irish Examiner aus Cork sind bereits seit 2013 ein eingespieltes Team –<br />
Produkte aus den Bereichen Newsroom- und Redaktionsmanagement sind ebenso im Einsatz<br />
wie auch Module aus dem Werbe- und Marktmanagementbereich oder der Blattplanung und<br />
Produktionskontrolle. Im neusten Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Augsburger Unternehmen<br />
Newsfactory stattfand, wurden erfolgreich Wege „abseits der Norm“ beschritten:<br />
Das im Juli <strong>2020</strong> abgeschlossene Vorhaben wurde ohne Einsätze direkt vor Ort – vollständig<br />
remote – durchgeführt.<br />
Das im Januar <strong>2020</strong> gestartete<br />
Projekt war ursprünglich<br />
nicht als reines<br />
Remote-Projekt geplant, doch<br />
durch die aufziehende Covid-19<br />
Problematik wurde schnell<br />
der Plan gefasst, gänzlich auf<br />
Remote-Sessions zu setzen. Mit<br />
einem gut organisierten Arbeitsplan<br />
konnten alle Termine online<br />
aus dem Homeoffice mit<br />
Erfolg abgewickelt werden –<br />
auch die Schulungsblöcke für<br />
Anwender und Entwickler verliefen<br />
ohne einen Präsenztermin<br />
reibungslos und produktiv.<br />
Ein auf den Irish Examiner<br />
zugeschnittenes, neues Online-Portal<br />
konnte so, trotz<br />
erschwerten Bedingungen<br />
durch Covid-19, mit wenig Verzögerung<br />
verwirklicht werden.<br />
Das Team des Irish Examiner<br />
war dabei maßgeblich an der<br />
Implementierung des Front-<br />
Ends des neuen Portals beteiligt<br />
und konnte auf diese Weise zusammen<br />
mit Newsfactory ein<br />
responsives, performantes und<br />
modernes Erscheinungsbild für<br />
Ihren Internetauftritt verwirklichen.<br />
Im Zuge dieser Umstellung<br />
wurden durch alfa Media 1,2<br />
Millionen Artikel und etwa<br />
400.000 Bilder in ein neues<br />
ECMS-Archiv importiert, um<br />
die CMS-Lösung redFACT von<br />
Newsfactory direkt mit allen<br />
Daten zu versorgen. Damit<br />
einhergehende Workflow-<br />
Anpassungen kommen den<br />
Redakteuren des Irish Examiner<br />
zugute, denn jeglicher Content<br />
wird innerhalb der bekannten<br />
alfa Produkte medienneutral erstellt,<br />
aufbereitet und schließlich<br />
mit wenigen Klicks auf die<br />
unterschiedlichen Kanäle verteilt.<br />
Dieser Workflow ermöglicht es,<br />
dass das Online-Portal des Irish<br />
Examiners nicht nur mit bloßen<br />
Artikeln aus der alfa MediaSuite<br />
befüllt werden kann, auch<br />
Bilder, Embed-Codes, Audiound<br />
Videodateien werden umgehend<br />
an das redFACT CMS<br />
exportiert. Meldungen der<br />
Presse-Agenturen werden<br />
über das alfa Media System<br />
verarbeitetet und direkt zu<br />
einem publikationsfertigem<br />
HTML-Artikel konvertiert. Zudem<br />
lassen sich schnell und<br />
komfortabel ganze Themenseiten<br />
in der alfa MediaSuite<br />
managen. Mit der Zuordnung<br />
zu einem bestimmten Hashtag,<br />
beispielsweise #covid19, werden<br />
Artikel und Medien automatisch<br />
von alfa Media zu Themenseiten<br />
zusammengestellt und<br />
an redFACT übergeben, sodass<br />
diese dem Leser Online als „Hot<br />
Topic“ alles Wichtige zu einem<br />
Thema bereitstellen.<br />
Dank der guten und flexiblen Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten,<br />
konnte das internationale<br />
Remote-Projekt von alfa Media,<br />
Newsfactory und dem Irish<br />
Examiner ein positives Fazit<br />
ziehen und einen erfolgreichen<br />
Projektabschluss im Juli <strong>2020</strong><br />
verzeichnen.
30 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Medien in Österreich<br />
‘Wiener Zeitung‘ - neues Magazin<br />
zur österreichischen Verwaltung<br />
„Die Republik – das Verwaltungsmagazin“<br />
ist das neue Magazin der Wiener Zeitung<br />
Mediengruppe und macht die vielfältigen Aufgaben<br />
der österreichischen Verwaltung zum<br />
Thema.<br />
„Welch grundlegende Bedeutung eine<br />
funktionierende Verwaltung für unser aller Leben<br />
und als Grundpfeiler unserer Demokratie besitzt,<br />
wird oft übersehen. Aus diesem Grund wollen wir<br />
die großen Ideen genauso wie die tägliche Arbeit<br />
der österreichischen Verwaltung ab sofort vierteljährlich<br />
einer breiteren Öffentlichkeit bewusst<br />
machen“, erklärt Martin Fleischhacker, Geschäftsführer<br />
der Wiener Zeitung Mediengruppe das<br />
Engagement. „Wir möchten jene Menschen vor<br />
den Vorhang holen, die den Motor der Republik<br />
am Laufen halten.“<br />
Markus Graf, Chief Commercial Officer, ergänzt,<br />
dass die Wiener Zeitung Mediengruppe mit dem<br />
neuen Magazin ihren Wurzeln treu bleibt, dem<br />
engen Kontakt zur Verwaltung und dem Selbstverständnis<br />
als Dienstleister für die Republik.<br />
„Die Republik – das Verwaltungsmagazin“ soll die<br />
Mitarbeiter des österreichischen Verwaltungsapparates<br />
auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene<br />
sowie dessen nachgelagerter bzw. ausgegliederter<br />
Dienststellen ebenso ansprechen wie<br />
die interessierte Bevölkerung.<br />
Das Magazin wird am Samstag, dem 3. Oktober,<br />
österreichweit in den Selbstbedienungstaschen<br />
verfügbar sein und über den Postversand an die<br />
Kernzielgruppe verschickt. Darüber hinaus gibt es<br />
eine Online-Präsenz inklusive Videotour durch das<br />
Regierungsgebäude „Stubenring 1“.<br />
Medien in der Schweiz<br />
Impactmedias baut mit „La<br />
Région“ ihr Angebot aus<br />
Die Lokalzeitung „La Région“<br />
wird neu von der Werberegie<br />
der ESH-Médias Gruppe vermarktet.<br />
Damit erweitert<br />
Impactmedias ihr Portfolio in<br />
der Romandie.<br />
„La Région“ ist ein Westschweizer<br />
Blatt, das in die Briefkästen<br />
von 110 Gemeinden im<br />
Norden des Kantons Waadt<br />
kostenlos verteilt wird. Der<br />
wöchentlich erscheinende Titel<br />
erreicht nach eigenen Angaben<br />
110.000 Leser und Leserinnen.<br />
Impactmedias vermarktet „La<br />
Région“ seit dem 1. Juli und<br />
bietet damit ihren Kunden „erweiterte<br />
Kommunikationsmöglichkeiten“,<br />
heißt es in einer<br />
Mitteilung vom Donnerstag.<br />
„Mit dieser Partnerschaft<br />
stärkt Impactmedias National<br />
einmal mehr ihre Position“,<br />
wird Laurent Claron, Direktor<br />
von Impactmedias, etwas unbescheiden<br />
zitiert.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 31<br />
Editorial Solutions: ppi Media<br />
hält internationale Webinare für<br />
Nordamerika und Asien<br />
Nachdem ppi Media bereits<br />
im Juni Neuerungen im Bereich<br />
Redaktionslösungen seinen<br />
Kunden im <strong>deutsch</strong>sprachigen<br />
Raum im Rahmen eines exklusiven<br />
Webinars präsentierte, finden am<br />
26. und 27. Oktober nun auch<br />
Veranstaltungen für Publisher<br />
in Nordamerika und Asien statt.<br />
Mit „Web-based Production“<br />
wird in den Webinaren eine neue<br />
Funktion der Redaktionslösung<br />
Content-X gezeigt, die es erlaubt,<br />
die Mehrzahl aller Seiten einer gedruckten<br />
Publikation einfach im<br />
Webbrowser zu erstellen Genutzt<br />
wird hierfür der web-basierte<br />
CX planner von ppi Media. Die<br />
konsequente Automatisierung<br />
der Printproduktion und die<br />
Einsparung von Lizenzen für<br />
Layoutsoftware sollen Publishern<br />
deutliche Kostensenkungen<br />
ermöglichen. Außerdem gibt<br />
ppi Media in den Webinaren<br />
einen Ausblick auf eine Weiterentwicklung<br />
von Content-X, die<br />
zukünftig auch den Einsatz eines<br />
WebCMS wie WordPress zur Erstellung<br />
und Verwaltung von<br />
Inhalten für Print und Online gestatten<br />
wird.<br />
https://webinar.ppimedia.com/<br />
asia/<br />
https://webinar.ppimedia.com/<br />
north-america/<br />
Zeitung „Le Temps“ vor Verkauf – Reiche Genfer<br />
greifen nach dem Traditionsblatt der Romandie<br />
Der Deal soll demnächst bekannt gemacht werden. Angedacht ist auch ein Umzug der<br />
Redaktion von Lausanne nach Genf.<br />
Die Verhandlungen laufen<br />
seit Monaten. Darüber<br />
spekuliert wird seit Wochen. Den<br />
Kaufvertrag hat ein Lausanner<br />
Anwalt längst aufgesetzt. Und<br />
nun verdichten sich die Zeichen,<br />
dass der Medienkonzern Ringier<br />
und eine Käufergruppe sich über<br />
den Verkauf der Westschweizer<br />
Zeitung „Le Temps“ geeinigt<br />
haben.<br />
Wie Recherchen zeigen, werden<br />
die Parteien in den kommenden<br />
Tagen einen Deal präsentieren.<br />
Uneinigkeit bestand zuletzt<br />
lediglich in der Frage, wie lange<br />
und zu welchem Preis die neuen<br />
Besitzer auf Verlagsdienstleistungen<br />
wie Anzeigenverkauf,<br />
Marketing und Aboverwaltung<br />
zurückgreifen müssen, die<br />
Ringier weiter anbieten will.<br />
Rolex-Stiftung und mehrere<br />
Bankiers<br />
Bei den Kaufinteressenten<br />
handelt es sich um die Genfer<br />
Philippe Reichen aus Lausanne
32 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
heute Geschäftsführer und<br />
Co-Gründer der Onlinezeitung<br />
„Heidi News“ ist.<br />
Und dann die Fusion mit<br />
„Heidi News“?<br />
Hat die Zeitung bald neue Besitzer? Eine Stiftung und mehrere Genfer Bankiers wollen „Le Temps“<br />
kaufen.<br />
Foto: Philippe Maeder („24 Heures“)<br />
Stiftung Aventinus und<br />
mehrere Genfer Privatbankiers.<br />
Präsidiert wird die Stiftung<br />
Aventinus vom ehemaligen<br />
Genfer FDP-Regierungsrat<br />
François Longchamp. Das<br />
Stiftungskapital stellten bislang<br />
die Rolex-Stiftung Hans<br />
Wilsdorf, die Stiftung Leenaards<br />
und die Stiftung Jan Michalski<br />
zur Verfügung. Auch mehrere<br />
Genfer Bankiers wollen in<br />
den Zeitungskauf investieren,<br />
darunter Ivan Pictet. Eine Anfrage<br />
dieser Zeitung liess Pictet<br />
unbeantwortet.<br />
Am Verhandlungstisch sassen<br />
für die Käuferseite François<br />
Longchamp und Eric Hoesli,<br />
ehemaliger Chefredaktor von<br />
„Le Temps“ und langjähriger<br />
Verlagsdirektor von Tamedia<br />
Westschweiz. Die Interessen<br />
von Ringier hat Geschäftsleitungsmitglied<br />
Alexander<br />
Theobald vertreten. Bei Ringier<br />
wollte man keine Fragen zum<br />
allfälligen Verkauf beantworten.<br />
„Wir bitten um Verständnis,<br />
dass wir Branchengerüchte<br />
nicht kommentieren“, schrieb<br />
eine Sprecherin.<br />
Eric Hoesli ist Projektchef und<br />
soll als künftiger Verwaltungsratspräsident<br />
vorgesehen<br />
sein. Der Waadtländer ist in<br />
der Medienbranche nicht unumstritten.<br />
Die „Neue Zürcher<br />
Zeitung“ schrieb jüngst über<br />
Hoesli: „Insbesondere Hoeslis<br />
Nähe zum milliardenschweren<br />
Geschäftsmann Frederik<br />
Paulsen macht ihn unter Westschweizer<br />
Journalisten zur umstrittenen<br />
Person, und es wäre<br />
denkbar, dass seine Rolle bei<br />
‹Le Temps› Abgänge zur Folge<br />
hätte.“ In der Rolle des Geschäftsführers<br />
soll Tibère Adler<br />
wirken, der in dieser Position<br />
einst beim Lausanner Zeitungsverlag<br />
Edipresse tätig war und<br />
An „Heidi News“ ist die Stiftung<br />
Aventinus bereits beteiligt. Im<br />
Dezember 2019 gab die Stiftung<br />
bekannt, eine halbe Million<br />
Franken in die Gesellschaft<br />
Heidi News SA zu investieren.<br />
Aktuell hält die Stiftung 6 Prozent<br />
der Aktien. Das Ziel von<br />
Aventinus ist, die Medien und<br />
den Qualitätsjournalismus in<br />
der Westschweiz zu stimulieren<br />
und zu unterstützen.<br />
Dabei soll auch der Medienstandort<br />
Genf gestärkt werden.<br />
Ein mögliches Szenario ist<br />
gemäss Recherchen, dass<br />
Aventinus parallel zu „Le<br />
Temps“ auch „Heidi News“ vollständig<br />
übernimmt und die<br />
beiden Redaktionen in Genf<br />
zusammenführt. Offen ist, was<br />
die neue Rolle von Serge Michel,<br />
Gründer, Chefredaktor und Mitbesitzer<br />
von „Heidi News“, sein<br />
wird.<br />
Auch die künftige Rolle von „Le<br />
Temps“-Chefredaktor Stéphane<br />
Benoit-Godet ist ungeklärt.<br />
2019 wies dessen Zeitung noch<br />
einen Gewinn aus, doch die<br />
Corona-Krise hat ihre finanzielle<br />
Situation verändert. Im Onlinegeschäft<br />
hat „Le Temps“ in den<br />
letzten Jahren zugelegt.<br />
Medien in Österreich<br />
RMA launcht neue Nachrichten-App<br />
Mit „meinbezirk espresso“<br />
lassen sich Regionalnachrichten<br />
per Swipe auswählen.<br />
Regionale Nachrichten auf<br />
einen Swipe: Das verspricht<br />
die neue meinbezirk espresso-<br />
App der Regionalmedien Austria<br />
(RMA). Wie die RMA in einer<br />
Aussendung mitteilt, soll den
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 33<br />
Leserinnen und Lesern so<br />
eine „völlig neue, einzigartige<br />
Möglichkeit, Nachrichten aus<br />
allen Bezirken Österreichs zu<br />
konsumieren“, geboten werden.<br />
Die App ermöglicht es dank<br />
einer nicht näher beschriebenen<br />
„innovativen Technik“, die<br />
relevantesten Neuigkeiten aus<br />
den gewünschten Bezirken<br />
„schnell und unkompliziert zu<br />
konsumieren“. Der bewusste<br />
Verzicht auf weitere Features<br />
und die Konzentration auch in<br />
der Darstellung sollen die User<br />
auf das Wesentliche lenken:<br />
den redaktionellen Content aus<br />
den Regionen. Bezirke können<br />
nach persönlichem Interesse<br />
zusammengestellt werden, auf<br />
Basis dieser individuellen Bezirksauswahl<br />
werden die jeweils<br />
neuen Artikel in der App angezeigt.<br />
Diese können sofort<br />
oder später gelesen werden.<br />
Fokus auf wesentliches<br />
Userbedürfnis<br />
„So einfach die Idee hinter<br />
der App, so einfach ist auch<br />
die Nutzung für den User: Bezirke<br />
auswählen, Nachrichten<br />
swipen (Wischbewegung auf<br />
dem Smartphone – Anm. d.<br />
Red.) und lesen. meinbezirk<br />
espresso fokussiert sich auf ein<br />
wesentliches Userbedürfnis<br />
und konnte daher, mittels<br />
weniger Sprints, innerhalb<br />
von drei Monaten umgesetzt<br />
werden. Eine echte Innovation<br />
und ein einfaches Mittel mit<br />
großem Nutzen“, erklärt Gilbert<br />
Schibranji, Leiter der RMA-<br />
Unternehmensentwicklung.<br />
„Mit meinbezirk espresso bieten<br />
wir unseren Leserinnen und<br />
Lesern einen neuen und besonders<br />
attraktiven Channel,<br />
um unsere Nachrichten aus allen<br />
Regionen Österreichs schnell<br />
und einfach zu konsumieren“,<br />
freut sich RMA-Chefredakteurin<br />
Maria Jelenko-Benedikt.<br />
„Idealerweise verwenden die<br />
Userinnen und User die App<br />
häufig und kurz, um in ihrer<br />
Region ‚up-to-date‘ zu sein. Die<br />
Funktionalität von meinbezirk<br />
espresso ist niederschwellig,<br />
schnell und praktisch und lässt<br />
die Nutzung rasch zu einem täglichen<br />
Ritual werden.“<br />
Die Frankfurter Neue Presse produziert<br />
den Mantelteil<br />
Im Haus der Frankfurter Neuen Presse (FNP) werden künftig die Mantelteile der hessischen<br />
Ippen-Zeitungen produziert.<br />
Anlässlich seines 80. Geburtstags<br />
verfasste die dpa für den<br />
Verleger Dr. Dirk Ippen gerade<br />
einen Gruß in Form eines kleinen<br />
Porträts. Darin unberücksichtigt<br />
blieb, dass die Mantelredaktionen<br />
seiner Zeitungen<br />
in Gießen, Offenbach, teilweise<br />
aber auch in Kassel künftig in<br />
Frankfurt konzentriert sein<br />
werden.<br />
Nachdem er bereits die Hälfte<br />
der Verlagsgruppe an seinen<br />
Neffen Daniel Schöningh,<br />
seinen Sohn Jan Ippen und den<br />
langjährigen Mitarbeiter und<br />
Vertrauten Harald Brenner abgegeben<br />
habe, sagte Dirk Ippen
34 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Dr. Dirk Dippen feierte seinen 80. Geburtstag .<br />
der dpa, plane er, „auch weitere<br />
Anteile zu verschenken“. Geregelt<br />
habe er das in seinem<br />
Testament. Ein Ausverkauf<br />
seiner über die Jahre immer<br />
weiter gewachsenen Gruppe sei<br />
damit ausgeschlossen.<br />
Tatsächlich führt Schöningh<br />
schon seit geraumer Zeit das<br />
operative Geschäft der zahlreichen<br />
Zeitungen, vom Fehmarnschen<br />
Tageblatt im Norden<br />
bis zum Münchner Merkur<br />
und der tz im Süden. Mit einschneidenden<br />
Änderungen<br />
leben müssen künftig Ippens<br />
Blätter in Hessen. Dort ist<br />
die Ippen-Gruppe nicht nur<br />
in Kassel, Gießen und Offenbach<br />
mit Zeitungen vertreten,<br />
sondern seit zwei Jahren auch<br />
mit den beiden früheren FAZ-<br />
Töchtern Frankfurter Rundschau<br />
und Frankfurter Neue<br />
Presse.<br />
Wie Schöningh kürzlich bestätigte,<br />
ist geplant, die bisher an<br />
vier Standorten produzierenden<br />
Mantelredaktionen bei der<br />
Frankfurter Neuen Presse zu<br />
konzentrieren. Bei der Gießener<br />
Allgemeinen Zeitung ist der<br />
Abzug in die Main-Metropole<br />
bereits erfolgt. Sie erhält nun<br />
fertig produzierte Seiten aus<br />
Frankfurt. Bei der Offenbach-<br />
Post beginnt die Umstellung<br />
schrittweise Anfang 2021. Eine<br />
Sonderrolle kommt der HNA<br />
zu, da sich ihr Verbreitungsgebiet<br />
mit Hessen und Niedersachsen<br />
auf zwei Bundesländer<br />
ausdehnt. Sie wird sowohl aus<br />
Frankfurt mit Seiten beliefert<br />
werden als auch dorthin Inhalte<br />
liefern.<br />
Nicht betroffen von der bei der<br />
FNP konzentrierten Mantelproduktion<br />
ist lediglich die<br />
Frankfurter Rundschau mit<br />
ihrem ganz eigenen Leserpublikum.<br />
Sie hat zwar ebenfalls<br />
die Möglichkeit, auf Beiträge der<br />
FNP und der Mantelredaktion<br />
zuzugreifen, stemmt ihre überregionale<br />
Berichterstattung<br />
allerdings weiterhin mit ihren<br />
eigenen Autoren sowie als<br />
Kunde mit den Artikeln des<br />
Redaktionsnetzwerks Deutschland<br />
(RND) der Mediengruppe<br />
Madsack.<br />
BDZV-Präsident Mathias Döpfner:<br />
Unabängiger Journalismus ist unverzichtbar<br />
Vertrauen ist und bleibe das wichtigste Kapital der<br />
Zeitungen<br />
BDZV-Präsident Mathias<br />
Döpfner: Unabhängiger<br />
Journalismus ist unverzichtbar<br />
In seiner erstmals live im Internet<br />
übertragenen Rede zur Eröffnung<br />
des BDZV-Kongresses<br />
<strong>2020</strong> wies der wiedergewählte<br />
Präsident des BDZV, Dr. Mathias<br />
Döpfner, heute in Berlin auf die<br />
Bedeutung der Unabhängigkeit<br />
von professionellem Journalismus<br />
hin.<br />
„Wir leben in unübersichtlichen<br />
und unberechenbaren<br />
Zeiten. Die Weltordnung<br />
scheint sich aufzulösen. Europa<br />
und Amerika entfremden sich.<br />
China greift nach der globalen<br />
Vormacht. Russland agiert<br />
immer ruchloser. Islamisten<br />
stürmen die offene Gesellschaft.<br />
Populisten sind von London bis<br />
Budapest auf dem Vormarsch.<br />
Künstliche Intelligenz könnte<br />
die Menschen zu Dienern der<br />
Algorithmen machen. Ein Virus<br />
versetzt die Welt in den Ausnahmezustand<br />
und zeitweise in<br />
Stillstand. Und die Feuer von<br />
Kalifornien verdunkeln den<br />
Himmel über Berlin. Gründlich<br />
recherchierte, wahrheitsgemäße<br />
Informationen werden<br />
immer wichtiger – das ist eine<br />
historische Chance für den<br />
Journalismus“, sagte Döpfner<br />
zu Beginn seiner Rede.<br />
Gleichzeitig befinde sich die<br />
Verlagsbranche mitten in der<br />
Transformation. Der Wandel<br />
vom analogen hin zum digitalen
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 35<br />
Geschäftsmodell stelle viele Verlage<br />
vor existenzielle Fragen.<br />
Die Lösung für die Probleme,<br />
die sich mit der Transformation<br />
stellen, liegt für Döpfner in der<br />
Zukunft von unabhängigem<br />
Journalismus.<br />
Aus Sicht des BDZV-Präsidenten<br />
und Vorstandsvorsitzenden<br />
der Axel Springer SE machen<br />
wenige, aber essentielle Bedingungen<br />
die Unabhängigkeit<br />
von Journalismus aus: „Erstens,<br />
die Bereitschaft, sich mit den<br />
Mächtigen anzulegen. Zweitens,<br />
finanzielle Unabhängigkeit:<br />
Die private Finanzierung, ein<br />
intaktes Geschäftsmodell, ist für<br />
den unabhängigen Journalismus<br />
ein wesentliches Merkmal.<br />
Und Drittens: Wirkliche Unabhängigkeit<br />
setzt Vielfalt<br />
voraus. Der Wettbewerb verschiedener<br />
Medien ist das einzige<br />
wirksame Rezept gegen<br />
Fake News, Propaganda und<br />
Manipulation“, fasste Döpfner<br />
die Voraussetzungen für die Unabhängigkeit<br />
von Journalismus<br />
zusammen.<br />
Die Branche selbst müsse sich<br />
täglich um Vielfalt und Pluralismus<br />
bemühen, in Nachricht<br />
und Recherche so objektiv wie<br />
möglich, in Kommentar und<br />
Kolumne frei und subjektiv.<br />
Vertrauen ist und bleibe<br />
das wichtigste Kapital der<br />
Zeitungen: „Wenn wir Vertrauen<br />
genießen, gewinnen wir Leser.<br />
Wenn wir Vertrauen verlieren,<br />
verlieren wir unsere Leser.“<br />
Für die Unabhängigkeit und die<br />
Vielfalt der Zeitungen brauche<br />
es darüber hinaus faire Wettbewerbsbedingungen<br />
– vor<br />
allem im Verhältnis zu den<br />
großen Plattformen. „Es darf<br />
nicht passieren, dass zwei bis<br />
drei globale Plattformen die<br />
Infrastruktur tausender Verlage<br />
ersetzen und darüber entscheiden,<br />
was Milliarden von<br />
Kunden zu lesen bekommen,<br />
was richtig ist und was falsch,<br />
was gut ist und was schlecht“,<br />
warnte der BDZV-Präsident.<br />
Deshalb plädiere er weiterhin für<br />
eine bessere, modernere, agilere<br />
Regulierung, die den Herausforderungen<br />
der Digitalisierung<br />
gerecht werde. Eine wortlautgetreue<br />
Umsetzung der EU-Urheberrechtsreform<br />
gehört nach<br />
Auffassung des BDZV ebenso<br />
dazu wie eine wirkungsstarke<br />
Plattformregulierung.<br />
„Lehnen pauschale Verlagsförderung<br />
ohne klare<br />
Kriterien und Grenzen ab“<br />
Die vom Deutschen Bundestag<br />
beschlossene Förderung der<br />
digitalen Transformation sehe<br />
er mit Sorge, sagte Döpfner.<br />
Die vom BDZV ursprünglich<br />
vorgeschlagene Förderung der<br />
Zeitungszustellung war als<br />
reine „Infrastruktur-Förderung“<br />
formuliert. Wie sich die geplante<br />
Förderung nun im Detail ausgestalten<br />
wird, werde der Verband<br />
in den nächsten Wochen<br />
genau verfolgen. „Logistikund<br />
Technologieförderung<br />
ist denkbar. Direkte Verlagsförderung<br />
pauschal und ohne<br />
klare Kriterien und Grenzen ist<br />
es nicht“, stellte Döpfner klar.<br />
Er lehne es nach wie vor ab,<br />
wenn der Staat redaktionelle<br />
Leistungen direkt oder indirekt<br />
subventioniere.<br />
Die Arbeit in den BDZV-Gremien<br />
habe ihm in den letzten vier<br />
Jahren große Freude bereitet,<br />
sagte Döpfner und betonte mit<br />
Hinblick auf seine zweite Amtszeit<br />
als BDZV-Präsident: „Je<br />
größer die Herausforderungen<br />
von außen werden, desto<br />
wichtiger ist ein Verband, der<br />
unsere Interessen bündelt und<br />
vertritt. Der kraftvoll und geschlossen<br />
auftritt. Gemeinsam<br />
sind wir stärker“.<br />
Wegen der anhaltenden<br />
Corona-Pandemie wurde<br />
BDZV.Der Kongress erstmals<br />
ausschließlich virtuell im Internet<br />
abgehalten. Der Kongress<br />
wurde von Tijen Onaran, Geschäftsführerin<br />
Global Digital<br />
Women, und Dr. Gregor Peter<br />
Schmitz, Chefredakteur Augsburger<br />
Allgemeine, moderiert.<br />
Ausgestrahlt und überwiegend<br />
produziert wurde die virtuelle<br />
Veranstaltung in einem TV-<br />
Studio in Berlin-Tempelhof. Für<br />
den Kongress hatten sich über<br />
1.000 Teilnehmer im Vorfeld angemeldet.<br />
Wemf Mach Basic<br />
Diese Zeitungen legen zu, diese verlieren<br />
Ein Leserplus bei den gedruckten<br />
Ausgaben von NZZ<br />
und 20 Minuten. Hingegen ein<br />
kräftiges Minus bei Magazinen<br />
wie Faces oder Annabelle. Die<br />
Wemf-Leserschaftszahlen im<br />
Jahresvergleich.<br />
Während die grossen Zeitungen<br />
und Magazine hauptsächlich<br />
dank ihrem Digitalangebot<br />
mehr Leserinnen und Leser<br />
erreichen, geht der Abwärts-
36 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
trend bei den gedruckten Ausgaben<br />
weiter. Dies bestätigt<br />
die aktuelle Leserschaftsstudie<br />
«Mach Basic» der Wemf AG für<br />
Werbemedienforschung. Für die<br />
Herbstzahlen wurden zwischen<br />
April 2018 und März <strong>2020</strong> insgesamt<br />
33.794 Personen in<br />
der Schweiz und im Fürstentum<br />
Liechtenstein befragt.<br />
Die Daten seien vollständig<br />
vor der Corona-Pandemie bzw.<br />
vor der ausserordentlichen<br />
Lage erhoben und dadurch von<br />
eventuellen Einflüssen nicht betroffen,<br />
schreiben die Autoren.<br />
Mit 1,24 Millionen Leserinnen<br />
und Lesern in der Deutschschweiz<br />
bleibt 20 Minuten die<br />
mit Abstand meistgelesene<br />
Zeitung der Schweiz. Das Gratisblatt<br />
konnte die Reichweite<br />
innert einem Jahr um 3 Prozent<br />
steigern. Auf Platz zwei liegt das<br />
Boulevardblatt Blick, das gedruckt<br />
von 393.000 Menschen<br />
gelesen wird – rund 6 Prozent<br />
weniger als vor einem Jahr. Der<br />
Tages-Anzeiger zählt eine Leserschaft<br />
von 353.000 und konnte<br />
sich damit knapp auf dem Vorjahresniveau<br />
halten. Auffallend<br />
mehr Leserinnen und Leser erreicht<br />
hat die NZZ – mit 227.000<br />
und einem Plus von 8 Prozent.<br />
Mehrere Titel sind aus<br />
methodischen Gründen nicht<br />
vergleichbar – darunter die<br />
Basler Zeitung, die Südostschweiz<br />
oder die Zürichsee-<br />
Zeitung. Erstmals publiziert<br />
wurde die Schweiz am Wochenende.<br />
Sie erreicht laut der Wemf<br />
989.000 Menschen.<br />
Wie sich die Reichweitenzahlen<br />
der Zeitungen und der<br />
Sonntagspresse in der Deutschschweiz<br />
verändert haben, zeigen<br />
die nachfolgenden Daten.<br />
Bei den Magazinen erreichen<br />
die Coopzeitung (2,4 Millionen)<br />
und das Migros-Magazin (2,3<br />
Millionen) mit Abstand am<br />
meisten Leserinnen und Leser<br />
– bei beiden sind es weniger<br />
NZZ und 20 Minuten legen zu<br />
Reichweite der Tageszeitungen und regionalen Wochenpublikationen in der Deutschschweiz<br />
im Jahresvergleich (Wemf Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend<br />
Titel<br />
Mach<br />
Basic<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
Mach<br />
Basic<br />
2019-2<br />
Veränderungen<br />
in %<br />
20 Minuten D-CH 1’241 1’209 3<br />
Schweiz am Wochenende 996 k.A. k.A.<br />
Blick 393 419 -6<br />
Nordwestschweiz* 376 392 -4<br />
Tages-Anzeiger 353 357 -1<br />
BZ/Bund 306 315 -3<br />
Luzerner Zeitung* 259 282 -8<br />
St.Galler Tagblatt* 257 260 -1<br />
Neue Zürcher Zeitung 227 210 8<br />
Aargauer Zeitung* 195 204 -4<br />
ZRZ Zürcher Regionalzeitungen 181 n.v. n.v.<br />
Südostschweiz* 162 n.v. n.v.<br />
Anzeiger Region Bern 112 117 -4<br />
Basler Zeitung 109 n.v. n.v.<br />
Tagblatt Stadt Zürich 98 105 -7<br />
Bündner Woche 92 92 0<br />
Azeiger 82 86 -5<br />
Wiler Nachrichten 80 86 -7<br />
Thurgauer Zeitung 79 79 0<br />
Anzeiger Luzern 77 80 -4<br />
Solothurner Woche 77 77 0<br />
Kreuzlinger / Weinfelder / Frauenfelder /<br />
Untersee Nachrichten<br />
76 82 -7<br />
Biel-Bienne 72 80 -10<br />
St.Galler / Gossauer / Herisauer Nachrichten 72 67 7<br />
Aargauer / Lenzburger / Zofinger Nachrichten 70 70 0<br />
Bärnerbär 70 72 -3<br />
Neue Oltner Zeitung / Neue Oberaargauer<br />
Zeitung<br />
70 79 -11<br />
Thuner Amtsanzeiger 69 72 -4<br />
bz - Zeitung für die Region Basel 68 n.v. n.v.<br />
Obersee Nachrichten 68 76 -11<br />
Winterthurer Zeitung 64 76 -16<br />
Solothurner Zeitung 61 62 -2<br />
Zürcher Oberländer 53 54 -2<br />
Zürichsee-Zeitung 51 n.v. n.v.<br />
Anzeiger Thal Gäu Olten 50 53 -6<br />
Zuger Woche 48 48 0<br />
BiJou 46 53 -13<br />
Luzerner Rundschau 46 53 -13<br />
Walliser Bote* 46 47 -2<br />
Zuger Presse 46 45 2<br />
Rheintaler Bote 45 n.v. n.v.
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 37<br />
NZZ und 20 Minuten legen zu<br />
Reichweite der Tageszeitungen und regionalen Wochenpublikationen in der Deutschschweiz<br />
im Jahresvergleich (Wemf Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend<br />
Titel<br />
Mach<br />
Basic<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
Mach<br />
Basic<br />
2019-2<br />
Veränderungen<br />
in %<br />
Bieler Tagblatt 44 52 -15<br />
Bock 44 38 16<br />
Landbote 44 50 -12<br />
Bote der Urschweiz 42 42 0<br />
Schaffhauser Nachrichten* 39 37 5<br />
Zuger Zeitung 39 39 0<br />
Toggenburger / See&Gaster Zeitung 38 39 -3<br />
Oberthurgauer Nachrichten 38 38 0<br />
Zürcher Unterländer 36 40 -10<br />
Fridolin 34 34 0<br />
Unterland Zeitung 34 34 0<br />
Glattaler 30 29 3<br />
Freiburger Nachrichten 29 32 -9<br />
Oltner Tagblatt 29 38 -24<br />
Zofingern Tagblatt 28 29 -3<br />
Bodensee Nachrichten 27 27 0<br />
Wiler Zeitung 27 25 8<br />
Appenzeller Zeitung 24 27 -11<br />
Zürich Nord 24 28 -14<br />
Zürich West 24 24 0<br />
Glarner Woche 21 21 0<br />
Urner Wochenblatt 21 24 -13<br />
Limmattaler Zeitung 20 20 0<br />
Nidwaldner Zeitung 18 20 -10<br />
Sarganserländer 18 18 0<br />
Werdenb. & Obertoggenburger 16 14 14<br />
Obwaldner Zeitung 15 15 0<br />
Zürich 2 14 14 0<br />
Küsnachter 12 13 -8<br />
Urner Zeitung 11 12 -8<br />
fett = signifikate Veränderung / * inkl. Replica / n. v. = nicht vergleichbar / k. A. = keine Angaben<br />
Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Neqwsletter/wid Quelle: Wemf Mach Basic<br />
NZZ am Sonntag mit mehr Lesern<br />
Reichweite der Sonntagstitel der Deutschschweiz im Jahresvergleich (Wemf Mach<br />
Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend.<br />
Pressetitel<br />
Mach<br />
Basic<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
Mach<br />
Basic<br />
2019-2<br />
Veränderungen<br />
in %<br />
NZZ am Sonntag 351 342 3<br />
SonntagsBlick 461 487 -5<br />
SonntagsZeitung 484 518 -7<br />
fett = signifikate Veränderung / * inkl. Replica / n. v. = nicht vergleichbar / k. A. = keine Angaben<br />
Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Neqwsletter/wid Quelle: Wemf Mach Basic<br />
als noch vor einem Jahr.<br />
Am stärksten an Reichweite<br />
einbüssen müssen Zeitschriften<br />
wie Faces, Brigitte sowie die<br />
Annabelle und Gala. Innert<br />
Jahresfrist positiv entwickelt<br />
hat sich die Zahl der Leserinnen<br />
und Leser bei den Magazinen<br />
Reportagen, Migusto, Auto<br />
Illustrierte, Handelszeitung<br />
oder bei der WOZ.<br />
Einen Überblick finden Sie<br />
auf der nächsten Seite unter<br />
„Reportagen, Migusto und Auto<br />
Illustriere steigern Leserzahl“:<br />
Die Wemf liefert mit der<br />
«Mach Basic» zweimal im Jahr<br />
Daten über die Leserschaft von<br />
Zeitungen und Zeitschriften.<br />
Bei dem Jahresvergleich der<br />
Reichweiten ist anzumerken:<br />
Nur bei einigen Titeln sind die<br />
Veränderungen signifikant und<br />
können über den statistischen<br />
Fehlerbereich hinaus festgehalten<br />
werden. Diese Titel sind<br />
in den Grafiken fett markiert.<br />
Um der digitalen Transformation<br />
in der Branche<br />
Rechnung zu tragen, publiziert<br />
die Wemf seit Herbst 2015 nebst<br />
der Reichweitenstudie «Mach<br />
Basic» zusätzlich die Studie<br />
«Total Audience». Sie ermöglicht<br />
die Gesamtbetrachtung von<br />
Medienmarken, indem sie Auskunft<br />
über die Reichweiten von<br />
Pressetiteln, Webangebot und<br />
Doppelnutzern gibt.<br />
So viele Leser erreichen<br />
Tagi, Bund, HZ & Co.<br />
Verschiedene Zeitungen und<br />
Magazine können dem Leserschwund<br />
dank ihrem Onlineangebot<br />
zum Teil trotzen<br />
und erreichen immer mehr<br />
Leserinnen und Leser. Dies<br />
zeigt ein Dreijahresvergleich<br />
der Gesamtreichweiten. Die<br />
Wemf-Zahlen in vier Charts. Die<br />
großen Zeitungen und Magazine
38 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
können den Leserrückgang im<br />
Print mit ihren digitalen Angeboten<br />
teilweise kompensieren.<br />
Dies zeigen die Zahlen aus der<br />
am Dienstag publizierten Studie<br />
Total Audience der Wemf AG<br />
für Werbemedienforschung. Sie<br />
gibt unter anderem Auskunft<br />
darüber, wie viele Leserinnen<br />
und Leser Medienmarken mit<br />
Print und Online kombiniert erreichen.<br />
Eine Dreijahresauswertung von<br />
acht großen Tageszeitungen<br />
zeigt: Alle Titel konnten die<br />
Leserschaft seit Herbst 2018 erweitern<br />
oder halten. Der reichweitenstärkste<br />
Titel bleibt 20<br />
Minuten. In der Deutschschweiz<br />
erreicht er mit seinem Printund<br />
Digitalangebot aktuell 2,1<br />
Millionen Menschen – 162.000<br />
mehr als vor drei Jahren. Auf<br />
Platz zwei liegt der Blick mit<br />
1,3 Millionen Leserinnen und<br />
Lesern. Dies sind 162.000 mehr<br />
als im Herbst 2018. Bezüglich<br />
der Leserzahl stark gesteigert<br />
hat sich auch die NZZ mit Plus<br />
125.000. Aktuell erreicht die<br />
Zeitung mit ihrem Angebot<br />
553.000 Menschen.<br />
So viele Leser erreichen Zeitungen mit<br />
Print und Online<br />
Die kombinierte Netto-Reichweite von Pressetitel (cRR)<br />
und Webangebot (UUpD) ausgewählter Deutschschweizer<br />
Tageszeitungen im Dreijahresvergleich<br />
• Netto-RW <strong>2020</strong>-2 • Netto-RW 2019-2 • Netto-RW 2018-2<br />
2.133<br />
20 Minuten D-CH<br />
1.303<br />
Blick<br />
602 553 494 416 342 322<br />
Tages-Anzeiger<br />
Angaben in Tausend<br />
Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong><br />
NZZ<br />
Nordwestschweiz<br />
BZ / Bund<br />
Quelle: Wemf Total Audience<br />
Luzerner Zeitung<br />
St.Galler Tagblatt<br />
Auch den Magazinen verleihen<br />
ihre Digitalangebote Aufwind.<br />
Am erfolgreichsten damit ist der<br />
Beobachter, der trotz stetiger<br />
Reichweiteneinbussen im Print<br />
Reportagen, Migusto und Auto Illustriere steigern Leserzahl<br />
Reichweite der Magazine und Fachpublikationen in der Deutschschweiz im Jahresvergleich<br />
(Wemf Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend.<br />
Titel<br />
Mach<br />
Basic<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
Mach<br />
Basic<br />
2019-2<br />
Veränderungen<br />
in %<br />
Coopzeitung 2.404 2.501 -4<br />
Migros-Magazin 2.245 2.291 -2<br />
Betty Bossi 1.248 1.286 -3<br />
Drogistenstern 937 991 -5<br />
Finanz & Luxus Kombination 918 978 -6<br />
Touring 832 838 -1<br />
Ktipp 813 840 -3<br />
Migusto 759 628 21<br />
Beobacher 756 814 -7<br />
Schweizer Landliebe 665 672 -1<br />
Schweiz. Hauseigentümer 580 579 0<br />
Schweizer Familie 517 510 1<br />
Das Magazin 514 525 -2<br />
Geo 506 537 -6<br />
Z - die Substanz des Stils 493 n.v. n.v.<br />
Schweizer Illustrierte 490 508 -4<br />
Gesundheitstipp 454 442 3<br />
TV täglich 417 441 -5<br />
Via 363 364 0<br />
NZZ Folio 318 327 -3<br />
Tele 280 300 -7<br />
Glückspost 278 299 -7<br />
Die Alpen 255 241 6<br />
Blick und NZZ trumpfen mit Online<br />
Schöner Wohnen 249 258 -3<br />
K-Geld Die Reichweiten der Medienmarken 246 für 239 Print und 3<br />
Web (UUpD).<br />
Kochen 234 251 -7<br />
• Exklusiv Print • Exklusiv Web<br />
Le Menu 228 236 -3<br />
Tierwelt* 800<br />
219 242 -10<br />
600<br />
PCtipp 400<br />
216 198 9<br />
200<br />
Wandern.ch 209 193 8<br />
Fritz+Fränzi 208 204 2<br />
20 Minuten D-CH<br />
Nordwestschweiz<br />
Tages-Anzeiger<br />
Wir Eltern 175 189 -7<br />
UFA-Revue 173 176 -2<br />
Annabelle 172 210 -18<br />
Angaben in Tausend<br />
Bilanz 166 178 -7<br />
Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong> Quelle: Wemf Total Audience<br />
Weltwoche 158 167 -5<br />
TVstar 133 140 -5<br />
Zeitlupe 133 137 -3<br />
Reader's Digest Schweiz 127 138 -8<br />
Film demänchst 119 122 -2<br />
Gala 117 130 -10<br />
Auto Illustrierte 114 104 10<br />
Blick<br />
BZ / Bund<br />
Luzerner Zeitung<br />
St. Galler Tagblatt<br />
NZZ<br />
Basler Zeitung
TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 39<br />
Reportagen, So viele Migusto Leser und erreichen Auto Illustriere Zeitungen steigern mit<br />
Leserzahl<br />
Reichweite Print der Magazine und Online<br />
So viele Leser und Fachpublikationen erreichen in Zeitungen der Deutschschweiz mit im Jahresvergleich<br />
(Wemf Die Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend.<br />
Die Print<br />
kombinierte<br />
kombinierte und Online<br />
Netto-Reichweite<br />
Netto-Reichweite<br />
von<br />
von<br />
Pressetitel<br />
Pressetitel<br />
(cRR)<br />
(cRR)<br />
und<br />
und<br />
Webangebot<br />
Webangebot<br />
(UUpD)<br />
(UUpD)<br />
ausgewählter<br />
ausgewählter<br />
Deutschschweizer<br />
Mach Deutschschweizer<br />
Die kombinierte Tageszeitungen<br />
Mach Veränderungen<br />
Tageszeitungen Netto-Reichweite im<br />
Titel im<br />
Dreijahresvergleich<br />
Dreijahresvergleich<br />
von Pressetitel (cRR)<br />
Basic Basic<br />
• Netto-RW und Webangebot<br />
Netto-RW<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
• Netto-RW (UUpD)<br />
Netto-RW<br />
2019-2 ausgewählter<br />
2019-2<br />
• <strong>2020</strong>-2<br />
Netto-RW Deutschschweizer<br />
Tageszeitungen im Dreijahresvergleich 2018-2 in %<br />
Netto-RW 2019-2 2018-2<br />
Raum und 2.133Wohnen 107 117 -9<br />
2.133• Netto-RW <strong>2020</strong>-2 • Netto-RW 2019-2 • Netto-RW 2018-2<br />
WoZ Die Wochenzeitung 2.133 1.303<br />
1.303<br />
102 97 5<br />
602<br />
Reportagen 1.303 602 553<br />
553 494<br />
494<br />
416<br />
416 97 342<br />
342 69 322 41<br />
322<br />
Natürlich 602 553 494 92 416 34294 322 -2<br />
20 20 Minuten D-CH<br />
20 Minuten D-CH<br />
Blick Blick<br />
Tages-Anzeiger<br />
Tages-Anzeiger<br />
NZZ NZZ<br />
Handelszeitung 82 77 6<br />
Blick<br />
Finanz und Wirtschaft 80 81 -1<br />
Fit for Life 74 75 -1<br />
Swissquote Angaben<br />
Angaben<br />
in<br />
in<br />
Tausend<br />
Tausend<br />
66 65 2<br />
Das ideal Grafik: Daheim Angaben<br />
Grafik:<br />
<strong>PreMedia</strong> in Tausend<br />
<strong>PreMedia</strong><br />
<strong>Newsletter</strong><br />
<strong>Newsletter</strong><br />
Quelle:<br />
Quelle:<br />
Wemf<br />
Wemf<br />
Total<br />
Total<br />
Audience<br />
Audience 61 63 -3<br />
Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong> Quelle: Wemf Total Audience<br />
Kulturtipp 58 60 -3<br />
Brigitte 53 68 -22<br />
Faces 28 37 -24<br />
Animan 23 28 -18<br />
fett = signifikate Veränderung / * inkl. Replica / n. v. = nicht vergleichbar / k. A. = keine Angaben<br />
Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Neqwsletter/wid Quelle: Wemf Mach Basic<br />
in den letzten drei Jahren<br />
437.000 Leserinnen und Leser<br />
dazugewonnen hat. Gesamthaft<br />
erreicht der Titel laut der Studie<br />
1,8 Millionen Menschen. Auch<br />
bei der Schweizer Illustrierten<br />
zeigt sich – auf tieferem<br />
Niveau – dasselbe Bild. 906’000<br />
Leserinnen und Leser zählt der<br />
Titel, vor drei Jahren waren es<br />
754.000.<br />
Nordwestschweiz<br />
Nordwestschweiz<br />
BZ BZ / / Bund<br />
BZ / Bund<br />
Luzerner Zeitung<br />
Luzerner Zeitung<br />
St.Galler St.Galler<br />
Tagblatt<br />
Tagblatt<br />
Nebst der Gesamtreichweite gibt<br />
die Studie Auskunft darüber, wie<br />
viele Menschen eine Medienmarke<br />
nur Print oder nur Online<br />
lesen. Trotz der Verschiebung<br />
von Print hin zum Web zeigt<br />
sich: Die Mehrzahl der Medienmarken<br />
erreichen mit der gedruckten<br />
Ausgabe noch immer<br />
mehr Leserinnen und Leser als<br />
mit ihren Digitalangeboten.<br />
So So viele viele Leser Leser erreichen<br />
erreichen Zeitungen<br />
Zeitungen mit<br />
mit<br />
Print Print und und Online Online<br />
Die Die<br />
Die<br />
kombinierte kombinierte<br />
kombinierte<br />
Netto-Reichweite Netto-Reichweite<br />
Netto-Reichweite<br />
von von<br />
von<br />
Pressetitel Pressetitel<br />
Pressetitel<br />
(cRR) (cRR)<br />
(cRR)<br />
und<br />
und<br />
und<br />
Web<br />
Web<br />
Web<br />
(UUpW/UUpM)<br />
(UUpW/UUpM)<br />
(UUpW/UUpM)<br />
ausgewählter<br />
ausgewählter<br />
ausgewählter<br />
Deutschschweizer<br />
Deutschschweizer<br />
Deutschschweizer<br />
Zeitschriften<br />
Zeitschriften<br />
Zeitschriften<br />
im<br />
im<br />
im<br />
Dreijahresvergleich<br />
Dreijahresvergleich<br />
Dreijahresvergleich<br />
• Netto-RW <strong>2020</strong>-2 • Netto-RW 2019-2 • Netto-RW 2018-2<br />
• Netto-RW<br />
Netto-RW<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
<strong>2020</strong>-2<br />
• Netto-RW<br />
Netto-RW<br />
2019-2<br />
2019-2<br />
• Netto-RW<br />
Netto-RW<br />
2018-2<br />
2018-2<br />
1.847<br />
1.847<br />
1.847<br />
906<br />
906<br />
906<br />
NZZ<br />
307 266<br />
149<br />
307<br />
307 266<br />
266<br />
149<br />
149<br />
Beobachter Schweizer Tele Handelszeitung Finanz und<br />
Beobachter<br />
Beobachter<br />
Schweizer Illustrierte<br />
Schweizer<br />
Tele<br />
Tele<br />
Handelszeitung<br />
Handelszeitung<br />
Finanz Wirtschaft<br />
Finanz<br />
und<br />
und<br />
Illustrierte<br />
Illustrierte<br />
Wirtschaft<br />
Wirtschaft<br />
Angaben in Tausend / Beim Beobachter ist beim Onlineangebot der Wert UUpM angegeben.<br />
Angaben<br />
Angaben<br />
Grafik: in<br />
in<br />
Tausend<br />
Tausend<br />
<strong>PreMedia</strong> / Beim<br />
Beim<br />
<strong>Newsletter</strong> Beobachter<br />
Beobachter<br />
Quelle: ist<br />
ist<br />
beim<br />
beim<br />
Wemf Onlineangebot<br />
Onlineangebot<br />
Total Audience der<br />
der<br />
Wert<br />
Wert<br />
UUpM<br />
UUpM<br />
angegeben.<br />
angegeben.<br />
Grafik:<br />
Grafik:<br />
<strong>PreMedia</strong><br />
<strong>PreMedia</strong><br />
<strong>Newsletter</strong><br />
<strong>Newsletter</strong><br />
Quelle:<br />
Quelle:<br />
Wemf<br />
Wemf<br />
Total<br />
Total<br />
Audience<br />
Audience<br />
Blick und NZZ trumpfen mit Online<br />
Die<br />
Die<br />
Reichweiten<br />
Reichweiten<br />
der<br />
der<br />
Medienmarken<br />
Medienmarken<br />
für<br />
für<br />
Print<br />
Print<br />
und<br />
Blick und<br />
Web<br />
Web<br />
(UUpD). und NZZ trumpfen mit Online<br />
(UUpD).<br />
Die • Exklusiv Reichweiten<br />
Exklusiv<br />
Print<br />
Print<br />
• der Exklusiv Medienmarken<br />
Exklusiv<br />
Web für Print und<br />
Web (UUpD).<br />
Web<br />
800 • Exklusiv Print • Exklusiv Web<br />
800<br />
600<br />
600<br />
800 400<br />
400<br />
600 200<br />
200<br />
400<br />
200<br />
Bei den Tageszeitungen übertrumpft<br />
Web den Print bezüglich<br />
der Leserzahl nur beim Blick<br />
und bei der NZZ. Nachdem auch<br />
20 Minuten in der Frühjahrsstudie<br />
erstmals mehr Online- als<br />
Printleser zählte, zeichnet sich<br />
aktuell wieder ein anderes Bild.<br />
Auch bei den Magazinen erreichen<br />
bisher nur zwei mehr<br />
Leser Online als mit dem Printprodukt.<br />
So der Beobachter<br />
(1091 / 549) und die Handelszeitung<br />
(185 / 78). Bei beiden<br />
lesen die Nutzer die Inhalte<br />
mehr als doppelt so häufig online.<br />
Beobachter und und HZ HZ erreichen erreichen mehr<br />
mehr<br />
Leser<br />
Leser<br />
mit mit<br />
Online<br />
Online<br />
Die Reichweiter<br />
Die der<br />
Reichweiter Medienmarken<br />
der für<br />
Medienmarken<br />
für Print<br />
für<br />
Print und<br />
Print<br />
und Web<br />
und<br />
Web<br />
Web<br />
(UUpW /<br />
(UUpW UUpM).<br />
/ UUpM).<br />
• Exklusivnutzer<br />
• Print<br />
Exklusivnutzer<br />
Print •<br />
Print<br />
• Exklusivnutzer Web<br />
Exklusivnutzer<br />
Web<br />
Web<br />
1.000<br />
1.000<br />
1.000<br />
500<br />
500<br />
500<br />
20 Minuten 20 20 Minuten D-CH<br />
D-CH<br />
Nordwestschweiz<br />
Nordwestschweiz<br />
Tages-Anzeiger<br />
Tages-Anzeiger<br />
Blick Blick<br />
Blick<br />
BZ / Bund<br />
BZ BZ / / Bund<br />
Luzerner Zeitung<br />
Luzerner Zeitung<br />
St. Galler Tagblatt<br />
St. St. Galler Tagblatt<br />
NZZ<br />
NZZ NZZ<br />
Basler Zeitung<br />
Basler Zeitung<br />
Angaben<br />
Angaben<br />
in<br />
in<br />
Tausend<br />
Tausend<br />
Angaben Grafik:<br />
Grafik:<br />
<strong>PreMedia</strong><br />
<strong>PreMedia</strong> in Tausend<strong>Newsletter</strong><br />
<strong>Newsletter</strong><br />
Quelle:<br />
Quelle:<br />
Wemf<br />
Wemf<br />
Total<br />
Total<br />
Audience<br />
Audience<br />
Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong> Quelle: Wemf Total Audience<br />
Beobachter Schweizer Tele Handelszeitung Finanz und<br />
Beobachter<br />
Beobachter Illustrierte Schweizer<br />
Schweizer<br />
Tele<br />
Tele<br />
Handelszeitung<br />
Handelszeitung Wirtschaft Finanz<br />
Finanz<br />
und<br />
und<br />
Illustrierte<br />
Illustrierte<br />
Wirtschaft<br />
Angaben in Tausend / Beim Beobachter ist beim Onlineangebot der Wert Wirtschaft<br />
UUpM<br />
Angaben angegeben. Angaben<br />
in<br />
in<br />
Tausend<br />
Tausend Grafik: / <strong>PreMedia</strong> Beim<br />
Beim<br />
Beobachter<br />
Beobachter <strong>Newsletter</strong> ist<br />
ist<br />
beim<br />
beim Quelle: Onlineangebot<br />
Onlineangebot Wemf Total der<br />
der Audience Wert<br />
Wert<br />
UUpM<br />
UUpM<br />
angegeben.<br />
angegeben.<br />
Grafik:<br />
Grafik:<br />
<strong>PreMedia</strong><br />
<strong>PreMedia</strong><br />
<strong>Newsletter</strong><br />
<strong>Newsletter</strong><br />
Quelle:<br />
Quelle:<br />
Wemf<br />
Wemf<br />
Total<br />
Total<br />
Audience<br />
Audience<br />
Die<br />
Intermediastudie<br />
Total Audience bezieht die<br />
Informationen zu Print aus der<br />
gleichzeitig publizierten Studie<br />
Mach Basic. Die Umfrage um-
40 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />
Die NZZ erreicht acht Prozent mehr Printleser, der Tages-Anzeiger konnte das<br />
Vorjahresniveau knapp halten: Zeitungen an einem Kiosk in Zürich Oerlikon.<br />
(Bild: Keystone/Christian Beutler)<br />
Siegener Zeitung setzt auf Newsroom-Lösung<br />
von alfa Media<br />
fasst den Erhebungszeitraum<br />
vom 4. April 2018 bis 9. März<br />
<strong>2020</strong>, befragt wurden 33’794<br />
Menschen in der Schweiz und<br />
im Fürstentum Liechtenstein.<br />
Die Daten seien vollständig<br />
vor der Corona-Pandemie bzw.<br />
vor der ausserordentlichen<br />
Lage erhoben und dadurch von<br />
eventuellen Einflüssen nicht betroffen,<br />
schreiben die Autoren.<br />
Die Informationen zum Onlineangebot<br />
stammen von<br />
der Studie Net-Metrix Profile<br />
<strong>2020</strong>-1.<br />
-Michèle Widmer-<br />
Die Siegener Zeitung ist die<br />
auflagenstärkste Tageszeitung<br />
im nordrhein-westfälischen<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein.<br />
Um ihre Digitalstrategie<br />
weiter auszubauen, hat sich die<br />
Siegener Zeitung nun für den<br />
Einsatz der alfa ContentLine<br />
entschieden.<br />
„Die Einführung der alfa<br />
ContentLine wird unsere digitale<br />
Neuausrichtung weiter vorantreiben.<br />
Mit der neuen Multikanal-Software<br />
von alfa Media<br />
und dem digitalen Newsroom<br />
können wir medienneutral und<br />
layoutunabhängig den Inhalt erfassen<br />
– unsere Themen können<br />
so viel schneller online gehen<br />
und schaffen Mehrwert für den<br />
Leser“, so Jan Krumnow, Leiter<br />
Newsroom/Online der Siegener<br />
Zeitung.<br />
Der alfa EditorialOrganiser als<br />
zentrales Tool des Newsrooms<br />
vereinfacht und beschleunigt<br />
gesamtheitlich die Prozesse der<br />
Redaktion: Dank der medienneutralen<br />
Content-Erfassung<br />
lässt sich optimal der Online-<br />
Output auf der Homepage oder<br />
den Social-Media-Kanälen aussteuern.<br />
Mit der integrierten<br />
Dienst- und Einsatzplanung,<br />
dem Redaktionskalender und<br />
einem durchdachten Aufgabenmanagement<br />
lassen sich alltägliche<br />
und spezifische Aufgaben<br />
zentralisiert verwalten und an<br />
die einzelnen Mitarbeiter verteilen.<br />
Abgerundet wird die<br />
digitale Neuausrichtung der<br />
Siegener Zeitung mit dem Einsatz<br />
von alfa Print Layout, dem<br />
Spezialwerkzeug für alles Gedruckte,<br />
das direkt aus dem<br />
digitalen Newsroom des alfa<br />
EditorialOrganiser mit Content<br />
gespeist und zur gedruckten Ausgabe<br />
weiterverarbeitet wird. Mit<br />
der webbasierten Produktionsübersicht<br />
alfa WebTracker<br />
werden zuverlässig und zeitnah<br />
alle entscheidungsrelevanten<br />
Informationen für die Printproduktion<br />
übersichtlich abrufbar.<br />
Alle Prozesse laufen so<br />
Hand in Hand und schaffen<br />
einfache Strukturen, die das<br />
Verlagshaus in ihrer Arbeit bestmöglich<br />
unterstützen.
MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 41<br />
Wir sind systemrelevant und<br />
konnten den Umsatz sogar um fünf<br />
Prozent steigern<br />
u Mediahaus Ahaus investiert in ein Gesamtpaket von 4,5 Millionen Euro<br />
u Neue Speedmaster XL 106 Generation <strong>2020</strong> bringt durch intelligente Assistenzsysteme und<br />
navigiertes Drucken Leistungssteigerung im zweistelligen Prozentbereich<br />
u Feldtestkunde für Hycolor Pro – laut Kunde Quantensprung in der Feuchtwerksoptimierung<br />
– 50 Prozent weniger Makulatur beim Mediahaus im Vergleich zur Vorgängermaschine<br />
u Bedruckstofferweiterung auf 1,6 mm Dicke ermöglicht breites Auftragsspektrum<br />
Das Münsterland hat einiges<br />
zu bieten: wegen der Dichte<br />
von IT-Firmen wird es auch<br />
das Silicon Valley von Deutschland<br />
genannt. In Ahaus hat<br />
die Firma Mediahaus ihren<br />
Sitz, die E-Commerce Dienstleistungen<br />
anbietet und eine<br />
Verpackungsdruckerei betreibt.<br />
Seit Januar dieses Jahres ist<br />
dort die erste Speedmaster XL<br />
106-6+L der neuen Generation<br />
<strong>2020</strong> aus dem Hause Heidelberger<br />
Druckmaschinen AG<br />
(Heidelberg) bei einem Verpackungsdrucker<br />
installiert.<br />
Diese löste eine Speedmaster<br />
CD 102-5+L ab. Das Mediahaus<br />
ist Feldtester für die Feuchtwerksoptimierung<br />
mit Hycolor<br />
Pro. „Die neue Maschine hat<br />
bereits eine Leistungssteigerung<br />
im zweistelligen Prozentbereich<br />
erreicht. Von der Leistung,<br />
der Verfügbarkeit, der hohen<br />
Qualität und der Bedienerunterstützung<br />
mit dem neuen<br />
Speedmaster Operating System<br />
sind wir begeistert“, bestätigt<br />
Jan Hendrik Walfort, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Mediahaus Gruppe.<br />
Ende des letzten Jahres hatte<br />
das Mediahaus insgesamt 4,5<br />
Millionen Euro in neue Verpackungsdrucklösungen<br />
investiert,<br />
wovon die Druckmaschine<br />
den Löwenanteil<br />
ausmachte. Mit dem Lockdown<br />
ab März <strong>2020</strong> war die Welt<br />
jedoch eine andere. „Inzwischen<br />
sind wir zu fast 100 Prozent im<br />
Faltschachteldruck unterwegs<br />
und die neue Maschine hat uns<br />
in der Corona-Pandemie sehr<br />
unterstützt. Wir sind systemrelevant<br />
und konnten den<br />
Umsatz sogar um fünf Prozent<br />
steigern“, erklärt Jan<br />
Hendrik Walfort. So hat es bei<br />
Kunden aus dem Lebensmittelhandel<br />
und hier vor allem bei<br />
Discountern, während des<br />
Lockdowns förmlich geboomt.<br />
Etliche Kunden stammen aus<br />
dem hochpreisigen Möbelhandel,<br />
bei denen aktuell die<br />
Geschäfte wieder anlaufen. Das<br />
Mediahaus zeichnet sich durch<br />
ein breites Portfolio an Anwendungen<br />
aus. Es gibt etliche<br />
Kunden, die E-Commerce- und<br />
Druckdienstleistungen als Synergien<br />
nutzen, was dem Mediahaus<br />
Wettbewerbsvorteile durch<br />
starke Kundenbindung bringt.<br />
Neue Speedmaster bringt<br />
Leistungssteigerung im<br />
zweistelligen Prozentbereich<br />
Die Speedmaster XL 106 in der<br />
Generation <strong>2020</strong> setzt neueste<br />
und innovative Lösungen im Be-<br />
Die Firma Mediahaus in Ahaus bietet E-Commerce Dienstleistungen an und betreibt eine Verpackungsdruckerei.<br />
Mit ihren über 150 Mitarbeitern, davon 80 in der Wertschöpfungskette Packaging, ist sie<br />
gut für die Zukunft aufgestellt.
42 MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE<br />
Seit Januar dieses Jahres ist beim Mediahaus in Ahaus die<br />
erste Speedmaster XL 106-6+L der neuen Generation <strong>2020</strong><br />
bei einem Verpackungsdrucker installiert. Das Mediahaus ist<br />
Feldtester für die Feuchtwerksoptimierung mit Hycolor Pro.<br />
reich der künstlichen Intelligenz<br />
und Automatisierung um.<br />
Niedrigere Auflagenzahlen<br />
und kurze Lieferzeiten stellen<br />
Unternehmen gerade im Verpackungsdruck<br />
vor neue<br />
Herausforderungen. Die neue<br />
Maschine unterstützt hier<br />
dank optimierten Prozessen<br />
und geschlossenen Automatisierungslücken.<br />
„Die<br />
Speedmaster XL 106 passt bei<br />
uns ins Gesamtkonzept. Wir<br />
sehen uns nie nur als Druckerei,<br />
sondern als Prozesslieferant,<br />
der den Kunden mit neuesten<br />
Maschinen die besten Lösungen<br />
bietet“, erklärt Jan Hendrik<br />
Walfort.<br />
Die Maschine ist exakt auf die<br />
Bedürfnisse des Mediahaus abgestimmt.<br />
So ermöglicht der<br />
Hycolor Multidrive Farbwerksantrieb<br />
in den Druckwerken<br />
1 und 6 paralleles Waschen zu<br />
anderen Rüstprozessen und auch<br />
das Farbwerkwaschen während<br />
der Produktion, was besonders<br />
bei den häufig vorkommenden<br />
Sonderfarben im Verpackungsdruck<br />
wichtig ist. Die hochgesetzte<br />
Maschine arbeitet<br />
mit einem Logistiksystem<br />
und kann größere Palettenhöhen<br />
verarbeiten. Als Sonderoption<br />
ist die Speedmaster XL<br />
106 beim Mediahaus mit einer<br />
Bedruckstofferweiterung auf bis<br />
zu 1,6 mm Dicke ausgerüstet,<br />
so dass eine hohe Flexibilität<br />
entsteht. Normalerweise verarbeiten<br />
die Maschinen Kartons<br />
bis zu einem Millimeter Dicke.<br />
Prinect Inpress Control 3<br />
misst und regelt automatisch<br />
Farbe und Passer bei laufender<br />
Maschine und sorgt für kürzeste<br />
Rüstzeiten bei wenig Makulatur.<br />
Das System zurBogeninspektion<br />
Inspection Control 3 sorgt für<br />
eine konstante Qualität vom<br />
ersten bis zum letzten Bogen.<br />
„Das alles ist sehr wichtig, da<br />
für uns das Thema Nachhaltigkeit<br />
eine sehr hohe Bedeutung<br />
hat“, bestätigt Jan Hendrik<br />
Walfort.<br />
Hycolor Pro – das neue<br />
fernverstellbare Feuchtwerk<br />
– trifft ins Schwarze<br />
„Die neue Maschine unterstützt<br />
unsere Drucker mit den<br />
intelligenten Assistenzsystemen<br />
und setzt das navigierte Drucken<br />
um“, berichtet Druckereileiter<br />
Marco Segeler. Er hat beim<br />
Mediahaus seine Lehre absolviert<br />
und kennt von daher<br />
das Drucken von der Pike auf.<br />
„Mit dem neuen Hycolor Pro<br />
ist Heidelberg ein ganz großer<br />
Wurf gelungen. Inzwischen<br />
nutzen wir ausgiebig die Vorteile,<br />
wie 50 Prozent weniger<br />
Makulatur im Vergleich zur<br />
Vorgängermaschine und die<br />
konsistente Druckqualität, die<br />
vor allem beim Nutzendruck<br />
punktet.“ Der Feldtest ist erfolgreich<br />
gelaufen und selbst in<br />
den schwierigen Corona-Zeiten<br />
waren die Servicetechniker von<br />
Heidelberg immer ansprechbar.<br />
„Es wurde sogar eine User-<br />
Gruppe gegründet und die<br />
Antworten und Hilfestellungen<br />
waren immer zeitnah und hilfreich“,<br />
erklärt Marco Segeler.<br />
Mit dem neuen Hycolor Pro<br />
automatisiert Heidelberg das<br />
Feuchtwerk der Speedmaster<br />
XL 106. Zwischen Tauch- und<br />
Dosierwalze wird maßgeblich<br />
die Feuchtmittelmenge<br />
entschieden und dosiert. Die<br />
Pressung/Quetschung hierzu<br />
kann jetzt neu motorisch direkt<br />
vom Prinect Press Center XL3<br />
vorgenommen werden. Das<br />
spart Zeit und Wege und ermöglicht<br />
feinste Korrekturen<br />
auch während der Produktion<br />
vom Pult aus. Die Grundeinstellungen<br />
des Feuchtwerks<br />
werden digital erfasst und es<br />
ist nun möglich, vom Prinect<br />
Press Center XL 3 auch einseitig<br />
die Feuchtmitteldosierung anzupassen.<br />
„80 Prozent unserer<br />
Serviceeinsätze mit Bezug zu<br />
Färbungsproblemen gehen auf<br />
die ungenaue Einstellung des<br />
Feuchtwerks zurück“, erklärt<br />
Rainer Wolf, Leiter Sheetfed<br />
bei Heidelberg. „Mit Hycolor<br />
Pro haben wir nun definierte,<br />
messbare Einstellungen, die wir<br />
auch im Remote-Service nutzen<br />
können. Der Drucker kann<br />
vom Bedienpult aus einseitig<br />
mehr oder weniger Feuchtung<br />
dosieren und somit schneller<br />
und feinfühliger reagieren und<br />
die Schmiergrenze wesentlich<br />
exakter anfahren. Dies
MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 43<br />
mit weniger Makulatur und<br />
schnellerem Erreichen des Gutbogens<br />
und so stabile Fortdruckverhältnisse<br />
schaffen.“<br />
Mediahaus Ahaus – von<br />
der Reprofirma zum Verpackungsspezialisten<br />
„Einfach mal anfangen – es<br />
könnte ja gut werden“, dieser<br />
Spruch steht an der Wand im<br />
Großraumbüro, in dem die Mitarbeiter<br />
des Mediahaus an E-<br />
Commerce-Lösungen tüfteln.<br />
Dieses Motto begleitet auch die<br />
Firmengeschichte, die durch<br />
Höhen und Tiefen geprägt ist<br />
und schlussendlich immer zum<br />
Erfolg geführt hat.<br />
Das familiengeführte Unternehmen<br />
wurde von Heinz<br />
Walfort, dem Vater von Jan<br />
Hendrik Walfort, vor 42 Jahren<br />
als Reprofirma gegründet. 1998<br />
erfolgte die Erweiterung mit<br />
Druckprodukten im Akzidenzbereich.<br />
Im Jahr 2008 erfolgte<br />
eine große Investition, u.a.<br />
in eine Speedmaster CD 102.<br />
Die nachfolgende Finanzkrise<br />
und die Konkurrenz durch Onlinedrucker<br />
veranlasste den<br />
Schwenk auf den Verpackungsdruck,<br />
was sich bis heute bewährt<br />
hat. Mit der aktuellen<br />
Investition sieht sich die<br />
Firma mit ihren über 150 Mitarbeitern,<br />
davon 80 in der Wertschöpfungskette<br />
Packaging, gut<br />
für die Zukunft aufgestellt. „Seit<br />
über zwanzig Jahren arbeiten<br />
wir mit Heidelberg als Partner<br />
vertrauensvoll zusammen und<br />
haben uns immer gut beraten<br />
gefühlt“, bestätigt Jan Hendrik<br />
Walfort.<br />
Heidelberg richtet den Fokus<br />
immer stärker auf den Verpackungsdruck<br />
und macht heute<br />
rund die Hälfte seines Umsatzes<br />
mit Bogenoffset-Druckmaschinen,<br />
die auf die speziellen<br />
Anforderungen dieses Segments<br />
zugeschnitten sind. „Für Verpackungsdrucker<br />
sind wir weltweit<br />
der wichtigste Partner<br />
und technologisch führend“,<br />
erklärt Rainer Wolf. „Für das<br />
Bedrucken von Faltschachteln,<br />
Kartons oder Etiketten liefert<br />
Heidelberg so viele Druckwerke<br />
wie alle seine Wettbewerber zusammen.“
44 MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE<br />
Konzern entwickelt sich auch in angespannter Weltwirtschaftslage weiter<br />
Koenig & Bauer rüstet sich für die<br />
Zukunft<br />
u Fokus weiterhin auf den Wachstumsmarkt Verpackung<br />
u Klares Bekenntnis zur Fortführung der bisherigen Portfoliostrategie<br />
u Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen bleiben unangetastet<br />
Die für das Effizienz-Programm „Performance 2024“ zuständigen Vorstände erläutern den<br />
Mitarbeitern die Maßnahmen, die es dem Unternehmen ermöglichen, sich auch in angespannter Weltwirt<br />
schafts lage wei ter zu ent wickeln (v.l.n.r.: Michael Ulverich, COO, Claus Bolza-Schünemann, CEO,<br />
Dr. Andreas Pleßke, Segmentvorstand)<br />
Zur Stärkung der<br />
Positionierung als führender<br />
Anbieter von Verpackungs-,<br />
Industrie-, Wertpapierdruck und<br />
Weiterverarbeitung sowie zur<br />
Steigerung der operativen Ertragskraft<br />
der Koenig & Bauer-<br />
Gruppe wurde vom Vorstand des<br />
Unternehmens über die letzten<br />
Monate das Effizienzprogramm<br />
„Performance 2024“ weiterentwickelt<br />
und ausgeweitet.<br />
Bei Fortführung und Beschleunigung<br />
aller Innovations-,<br />
Prozess- und Produktentwicklungen<br />
sollen jährliche<br />
Kosteneinspareffekte in einer<br />
Größenordnung von dann über<br />
100 Mio. € steigend bis 2024<br />
erreicht werden. Die hierfür<br />
erforderlichen Einmalkosten<br />
im mittleren zweistelligen<br />
Millionenbereich werden im<br />
Geschäftsjahr <strong>2020</strong> aufwandswirksam<br />
als Rückstellung in das<br />
Konzernergebnis eingehen.<br />
Die von Koenig & Bauer maßgeblich<br />
adressierten Endmärkte,<br />
wie der strukturell wachsende<br />
Verpackungs- und Industriedruck,<br />
sind fundamental<br />
intakt. Dies zeigt sich deutlich<br />
in der aktuell guten Auslastung<br />
der Verpackungsdrucker<br />
für Nahrungsmittel,<br />
Getränke, Pharmazeutika und<br />
dem boomenden Onlinehandel.<br />
Dennoch verschieben Kunden<br />
Neuinvestitionen in Anbetracht<br />
zahlreicher Unsicherheiten infolge<br />
der Covid-19 Pandemie.<br />
Primär zielt das über vier Jahre<br />
laufende Programm mit einer<br />
Reihe von Maßnahmen auf die<br />
langfristige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Durch eine<br />
Vielzahl von Initiativen wird<br />
das Maschinenprogramm entsprechend<br />
den Marktbedürfnissen<br />
weiterentwickelt,<br />
Prozesse digitalisiert und gleichzeitig<br />
Herstellkosten gesenkt.<br />
Koenig & Bauer fokussiert sich<br />
weiter auf durchgängige Systemlösungen<br />
und die Optimierung<br />
der Total Cost of Ownership<br />
(TCO) für die Kunden. Die Investitionen<br />
in den direkten<br />
Wellpappen- und Digitaldruck<br />
sowie das Joint Venture mit der<br />
Durst-Gruppe werden vorangetrieben.<br />
Neuentwicklungen<br />
für den Wertpapierdruck sind<br />
in Arbeit. Koenig & Bauer bestätigt<br />
das aktuelle Produktportfolio<br />
und wird dieses<br />
konsequent ausbauen. Auch<br />
die weitere Digitalisierung<br />
der Serviceangebote steht<br />
im Fokus.<br />
Das Performance-Programm<br />
hat neben der Effizienzsteigerung<br />
auch die Skalierung<br />
des Konzerns im Blick, da<br />
in den nächsten Jahren aufgrund<br />
der weltwirtschaftlichen<br />
Situation, weiterhin geltenden<br />
Reisebeschränkungen und<br />
durch die sich verschärfenden<br />
Covid-19 Entwicklungen nur ein<br />
moderates Umsatzwachstum<br />
und ein Erreichen des Vorkrisenniveaus<br />
kurzfristig nicht erwartet<br />
wird.
MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 45<br />
Der Aufsichtsrat war in den<br />
Evaluierungsprozess eng eingebunden<br />
und hat nach eingehender<br />
Beratung und umfassender<br />
Diskussion diesem<br />
Programm in seiner Sitzung<br />
vom 28. <strong>September</strong> <strong>2020</strong> zugestimmt.<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Prof. Dr.-Ing. Raimund<br />
Klinkner erläutert: „Neben der<br />
strategischen Weiterentwicklung<br />
der Koenig & Bauer-Gruppe hat<br />
sich der Aufsichtsrat intensiv mit<br />
den vom Vorstand mit großer<br />
Expertise und Engagement erarbeiteten<br />
Plänen zur Steigerung<br />
der operativen Ertragskraft und<br />
Performance des Konzerns befasst<br />
und unsere Erfahrungen<br />
sowie unser Know-how in<br />
den Evaluierungsprozess eingebracht.<br />
Mit dem Programm<br />
Performance 2024 werden die<br />
Grundlagen für eine profitable<br />
Unternehmensentwicklung<br />
mit interessanten Zukunftsperspektiven<br />
für neue Märkte<br />
und Technologien geschaffen.“<br />
Die kurz- und mittelfristigen<br />
Maßnahmen werden von 2021<br />
bis 2024 wirken, für <strong>2020</strong> wird<br />
durch den sich international<br />
verschärfenden Verlauf der<br />
Covid-19 Pandemie eine negative<br />
Auswirkung auf den Geschäftsverlauf<br />
in Q3 und Q4 weiterhin<br />
erwartet. Zusätzlich wird die<br />
beabsichtigte Einführung einer<br />
neuen, internen Richtlinie zur<br />
Umsatzbilanzierung im Segment<br />
Sheetfed in <strong>2020</strong> eine einmalige<br />
bilanzielle Verschiebung von ca.<br />
40 - 60 Mio. € Umsatz sowie 9<br />
- 12 Mio. € EBIT nach 2021 verursachen.<br />
Nach Abschluss des Programms<br />
soll ein Umsatzniveau in der<br />
Koenig & Bauer-Gruppe von<br />
rund 1,3 Mrd. € erreicht werden.<br />
Auf der Ertragsseite strebt der<br />
Vorstand nach Umsetzung der<br />
verabschiedeten Kosten- und<br />
Strukturanpassungen mittelfristig<br />
weiterhin eine Umsatzrendite<br />
von mindestens 7 %<br />
Die Portfoliostrategie von Koenig & Bauer hat sich als Erfolgsbaustein erwiesen und wird fortgeführt<br />
z.B. mit der Rapida 106 X - dem neuen Leistungsmaßstab im industriellen Druck<br />
sowie eine Absenkung des<br />
Working Capital Bedarfs auf ein<br />
durchschnittliches Niveau von<br />
25 % des jährlichen Umsatzes<br />
an. Zusätzlich zu den bereits<br />
laufenden Maßnahmen wie<br />
Abbau von Überstunden und<br />
Leiharbeit, Einstellungsstopp<br />
und Kurzarbeit sind nach den<br />
heute verabschiedeten Maßnahmen<br />
im Konzern zwischen<br />
700 bis 900 Arbeitsplätze kurzund<br />
mittelfristig betroffen. Die<br />
Anpassungen werden in den<br />
nächsten Monaten gemeinsam<br />
mit den Arbeitnehmervertretungen<br />
und Sozialpartnern<br />
besprochen und verhandelt.<br />
Neben einem erforderlichen<br />
sozialverträglichen Abbau ist das<br />
Ziel, durch innovative Wege eine<br />
mittelfristige Rückkehr zum geplanten<br />
Konzernwachstum zu<br />
erreichen.<br />
„Wir haben heute weitreichende<br />
Entscheidungen für Koenig &<br />
Bauer getroffen, die durch weltwirtschaftliche,<br />
negative Veränderungen<br />
sowie permanenten<br />
Wandel der Kundenbedürfnisse<br />
erforderlich sind. Sie sind auch<br />
mit schmerzlichen Einschnitten<br />
für die Belegschaft verbunden.<br />
Dieser schwere und schwierige<br />
Schritt ist uns nicht leicht gefallen,<br />
aber ist für die langfristige<br />
Zukunftssicherung unseres<br />
seit 203 Jahren bestehenden<br />
Unternehmens zwingend erforderlich“,<br />
unterstrich der Vorstandsvorsitzende<br />
Claus Bolza-<br />
Schünemann.<br />
In den Technologie- und Kundenzentren wird konsequent das Maschinenprogramm weiterentwickelt,<br />
um neue Märkte zu adressieren und Zukunftsperspektiven zu schaffen
46 MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE<br />
Heidelberg Innovation Week<br />
Versafire Digital Print General Manager Manuela Gomez: Versafire-<br />
Produktqualität und Flexibilität mit überzeugender Begeisterung präsentiert<br />
Eine sehr gut geplante und – auch nach<br />
strengsten Corona-Kriterien – sehr gut durchorganisierte<br />
„analoge“ von Mensch zu Mensch vor<br />
Ort in Wiesloch organisierte Pressekonferenz tat<br />
den anwesenden Fachredakteuren nach Monaten<br />
der einsamen digitalen Webinare sichtlich gut.<br />
„Unfold your potential“ – unter diesem Motto wird<br />
die Heidelberg Innovation Week vom 19. bis 23.<br />
Oktober <strong>2020</strong> als digitales Webinar angeboten.<br />
Ein technologisches Feuerwerk an neuen vernetzten<br />
Entwicklungen, die den Heidelberg-<br />
Kunden helfen, höchste und kreative Druckqualität<br />
zu dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis in<br />
vielfältigster Form anbieten zu können.<br />
Ein detaillierter Bericht dazu folgt in unserer<br />
nächsten Ausgabe. -karma-<br />
US Druckunternehmen<br />
DynaGraphics investiert in Versafire<br />
Digitaldrucksysteme von Heidelberg<br />
u Leistungsfähigkeit der Versafire Systeme und Heidelberg Service geben bei Investitionsentscheidung<br />
den Ausschlag<br />
u Neue Anwendungsmöglichkeiten steigern Wettbewerbsfähigkeit<br />
Das<br />
Familienunternehmen<br />
DynaGraphics mit Sitz in<br />
Reno ist die größte Akzidenzdruckerei<br />
in Nord-Nevada,<br />
USA. Jetzt wechselte das Unternehmen<br />
im Bereich der Digitaldrucktechnologie<br />
vom Wettbewerb<br />
und investierte erstmals<br />
in die Digitaldrucksysteme<br />
Heidelberg Versafire EV & EP der<br />
Heidelberg Druckmaschinen AG<br />
(Heidelberg). Beide Maschinen<br />
sind mit dem Heidelberg Prinect<br />
Digital Front End (DFE) der<br />
neuesten Generation ausgestattet.<br />
Qualitativ hochwertige<br />
Produktion, wettbewerbsfähige<br />
Preise<br />
DynaGraphics bedient eine<br />
Vielzahl von Branchen und<br />
Unternehmen, darunter beispielsweise<br />
Spielbanken, das<br />
Gesundheitswesen und den<br />
Immobiliensektor. Obwohl<br />
alle Kunden hohe Qualitätsstandards<br />
haben, ist der Druck<br />
für Casinounternehmen besonders<br />
anspruchsvoll, da<br />
jeder produzierte Auftrag absolut<br />
perfekt sein muss. Laut<br />
DynaGraphics CEO, Cindy<br />
Mason, hängt gerade bei diesen<br />
Kunden der Lebensunterhalt<br />
davon ab, dass „wir ihre<br />
Materialien fehlerfrei drucken<br />
– insbesondere vor dem Hintergrund<br />
der rauen COVID-19-<br />
Situation“. Mit einer Druckauflösung<br />
von 4.800 x 2.400<br />
dpi, einer Geschwindigkeit von<br />
bis zu 135 Seiten pro Minute<br />
sowie einer neuen Tonerformel<br />
übertrifft die Versafire EP die<br />
anspruchsvollen Erwartungen<br />
der Kunden von DynaGraphics
MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 47<br />
sogar. „Wir haben fast 20 Jahre<br />
lang andere Digitaldrucksysteme<br />
verwendet, weil deren Qualität<br />
bisher unübertroffen war.<br />
Aber mit der Zeit wurden die<br />
Produktionskosten auf diesen<br />
Maschinen zu hoch und wir<br />
konnten mit ihnen nicht mehr<br />
wettbewerbsfähig drucken.<br />
Obwohl mich zu Beginn die<br />
Versafire Systeme von Heidelberg<br />
schon wegen ihres sehr<br />
guten Preis-Leistungsverhältnisses<br />
angezogen haben, wusste<br />
ich spätestens als ich die Qualität<br />
der Ausdrucke sah, dass es<br />
an der Zeit für eine Veränderung<br />
war“, sagt Mason.<br />
Beide Heidelberg Versafire<br />
wurden bereits Ende des<br />
Jahre 2019 installiert und<br />
laufen auf Hochtouren. Die<br />
Versafire EP druckt auf bis zu<br />
24 pt. Karton und verschiedene<br />
Arten von Substraten und hat<br />
DynaGraphics damit neue Anwendungen<br />
eröffnet, die auf<br />
ihren älteren Maschinen nicht<br />
möglich waren. Insbesondere<br />
druckt die EP Aufträge auf einer<br />
Vielzahl von Kunststoffen,<br />
darunter kürzlich beispielsweise<br />
auch ein Auftrag mit variablen<br />
Daten auf 13.000 Seiten für eine<br />
örtliche Hochschule.<br />
Um diese Art von anspruchsvollen<br />
Aufträgen zu verarbeiten,<br />
verwendet DynaGraphics das<br />
Heidelberg Prinect DFE. Das<br />
Prinect DFE nutzt das Farbmanagement<br />
und die Renderer<br />
von Heidelberg, die sich beide<br />
schon im Offsetdruck bewährt<br />
haben, und ermöglicht<br />
die Automatisierung bzw.<br />
Standardisierung der Druckproduktion<br />
für mehr Effizienz,<br />
größere Transparenz und einen<br />
schnelleren Auftragsfluss.<br />
Die ebenfalls mit dem Prinect<br />
DFE ausgestattete 5-Farben<br />
Heidelberg Versafire EV bietet<br />
DynaGraphics eine zuverlässige<br />
Produktion mit Schön- und<br />
Widerdruck auf bis zu 70cm-<br />
Substraten bei Geschwindigkeiten<br />
von bis zu 95 Seiten<br />
pro Minute. Zusätzlich zu den<br />
CMYK-Standardaufträgen erweitert<br />
das System den Farbraum<br />
und kann Verzierungen<br />
mit der fünften Farboption<br />
drucken, zu der Weiß, Klarlack,<br />
Neongelb, Neonpink und der<br />
Spezialeffekt „invsible red“ gehören.<br />
DynaGraphics nutzt in<br />
erster Linie die Möglichkeiten<br />
beim Druck von Weiß und Klarlack<br />
mit der Versafire EV und<br />
erkennt bei dieser Option einen<br />
deutlichen Wettbewerbsvorteil<br />
im Markt.<br />
Heidelberg - Synonym für<br />
Qualität<br />
Obwohl DynaGraphic bisher<br />
keine Offsetmaschinen<br />
von Heidelberg im Einsatz<br />
hat, habe die Marke „Heidelberg“<br />
laut Mason eine wichtige<br />
Rolle bei der Investitionsentscheidung<br />
im Digitalbereich<br />
gespielt. Laut Mason „ist der<br />
Name Heidelberg ein Synonym<br />
für Qualität. Ich vertraue auf<br />
die jahrelange Erfahrung von<br />
Heidelberg im Akzidenzdruck –<br />
das Unternehmen kennt unser<br />
Geschäft und weiß, was wir<br />
benötigen“.<br />
Und auch im Falle einer Störung<br />
ist Heidelberg sofort zur Stelle.<br />
„Probleme passieren; aber der<br />
Maßstab für eine gute Beziehung<br />
ist nicht unbedingt,<br />
wenn die Dinge gut laufen,<br />
sondern wenn sie einmal nicht<br />
so gut laufen. Heidelberg macht<br />
sich immer unverzüglich daran,<br />
ein Problem zu lösen und sorgt<br />
dafür, dass unsere Maschinen<br />
sowohl den hohen Qualitätsstandards<br />
unseres Unternehmens<br />
als auch denen unserer<br />
Kunden entsprechen“.<br />
DynaGraphics zeigt sich beeindruckt<br />
von Heidelbergs Unterstützung<br />
ab dem Kauf über die<br />
Installation und Schulung bis<br />
hin zum laufenden Support.<br />
„Wann immer wir eine Frage<br />
haben, ist Heidelberg in der<br />
Lage, uns bei der Lösung des<br />
Problems schnell zu helfen;<br />
das Team ist großartig. Unsere<br />
gesamte Erfahrung ist erstklassig.<br />
Wir werden Heidelberg<br />
daher auch bei zukünftigen Investitionen<br />
in Betracht ziehen“,<br />
so Mason.<br />
Das US Druckunternehmen<br />
DynaGraphics mit<br />
Sitz in Nevada<br />
investiert in zwei<br />
Versafire Digitaldruck<br />
syteme von<br />
Heidelberg und<br />
steigert damit<br />
seine Wett bewerbs<br />
fähigkeit.
48 PERSONELLES<br />
Handelsblatt Media Group:<br />
Gerrit Schumann verlässt<br />
Handelsblatt-Gruppe<br />
Der studierte Informatiker Gerrit<br />
Schumann kam vor drei Jahren von<br />
Deezer zur Handelsblatt-Gruppe.<br />
Foto: Handelsblatt Media Group<br />
Handelsblatt-Geschäftsführer Gerrit<br />
Schumann verlässt überraschend die Verlagsgruppe.<br />
Schumann war im Führungsgremium<br />
für die digitale Wachstumsstrategie<br />
und digitale Transformation<br />
zuständig.<br />
Gerrit Schumann scheidet Ende<br />
<strong>September</strong> aus der Geschäftsführung der<br />
Handelsblatt Media Group (HMG) aus,<br />
welcher er seit Januar 2017 angehörte.<br />
Zur Erleichterung der Übergabe soll er<br />
noch bis zum Jahresende mit dem Verlagshaus<br />
verbunden bleiben. Schumann<br />
wolle sich künftig seinen in den letzten<br />
Jahren stark reduzierten sonstigen<br />
unternehmerischen Aktivitäten widmen, heißt es zur Begründung.<br />
Der von Schumann eingeleitete Strukturwandel zur Modernisierung der<br />
Führungsstrukturen sei „planmäßig vorangekommen“, die Basis für die<br />
digitale Wachstumsstrategie - insbesondere im Bereich Subscriptions - gelegt<br />
und ausgebaut worden, heißt es in der Mitteilung des Verlags. Nun solle<br />
das Ganze weiter forciert werden. Die beiden weiteren Geschäftsführer des<br />
Medienhauses sind Oliver Voigt und Andrea Wasmuth.<br />
Die Holtzbrinck-Tochter teilt weiter mit: „Der Gesellschafter der HMG bedauert<br />
das Ausscheiden von Herrn Schumanzn sehr, respektiert indes natürlich<br />
diese persönliche Entscheidung und bedankt sich ganz herzlich für die<br />
kraftvolle, erfolgreiche und stets vertrauensvolle Mitwirkung im Zuge der<br />
Modernisierung und Digitalisierung der HMG.“<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>PreMedia</strong>-<strong>Newsletter</strong> GmbH<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/<strong>2020</strong><br />
Schlusstermine für die nächste Printausgabe:<br />
Anzeigen und Redaktion:<br />
11. November <strong>2020</strong><br />
Versandtermin der nächsten Ausgabe:<br />
23. November <strong>2020</strong><br />
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