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PreMedia Newsletter World Edition deutsch September 2020

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über alle Medienkanäle hinweg:<br />

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INFORMATIONEN FÜR DAS<br />

TOP-MANAGEMENT<br />

DER MEDIENINDUSTRIE<br />

SEPTEMBER <strong>2020</strong> AUSGABE 9 JAHRGANG 25<br />

Die Zukunft<br />

bezahlter Medien


INTELLIGENT.<br />

MIT NEUER UX.<br />

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Heidelberger Druckmaschinen AG<br />

Kurfuersten-Anlage 52 – 60, 69115 Heidelberg, Germany<br />

Phone +49 6221 92-00, heidelberg.com


EDITORIAL 03<br />

Was bringt uns New Normal?<br />

Zugegeben: Das aktuelle Jahr hat es in sich: Es war nicht nur „einfach“ eine<br />

Krise. Sie hat Vieles aufgezeigt und in Frage gestellt. Man liest, hört sagen und<br />

beginnt zu glauben, dass es kein „Normal“ mehr geben wird. Für den Zustand,<br />

der nun nach einer Übergangszeit kommt, ist sogar ein Begriff kreiert worden:<br />

„NewNormal“ erwartet uns bis auf Weiteres. Was dann allenfalls nach<br />

„NewNormal“ kommt, wenn dieses „new“ dann mal „alt“ ist oder von einer<br />

weiteren Krise abgelöst ist, steckt noch in der Kreativitäts-Pipeline zeitgenössischer<br />

Wortschöpfer.<br />

Corona verändert unsere gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Und das<br />

nicht nur kurzfristig. Das mag beispielsweise im Konsumbereich durchaus<br />

eine reinigende Demuts-Wirkung beim Einzelkonsumenten haben. Aber dass<br />

jetzt Skepsis, Unsicherheiten und Ängste gerade für alles Mögliche coronaverursacht herhalten sollen,<br />

etwas nicht zu tun, weil es in wohliger Lethargie eben auch auszuhalten war, ist nicht intelligent.<br />

Corona & Co. hat auch zu so mancher Absurdität in den Unternehmen und insbesondere in den<br />

Chefetagen geführt.<br />

Auch wenn man von der zöpfigen schwedischen Jung-Umweltaktionistin Greta Thunberg seit geraumer<br />

Zeit nur mehr sehr wenig öffentlichkeitswirksam in Bezug auf Protesten zum begrüßenswerten<br />

Schutz der Umwelt hört: Damit haben sich ja viele der Forderungen der bemühten Umweltschützer<br />

fast über Nacht erfüllt. Ganze Industrien - wie die Luftfahrt, Hotel- und Beherbungsgewerbe,<br />

Restaurants etc. - liegen am Boden. Ihre Existenz bleibt ungewiss. Millionen Menschen fürchten<br />

dadurch um ihre Existenz.<br />

Der Standort Deutschland als Hinterbänkler einer flächendeckenden Breitband-Internet-Technologie<br />

leistet dazu keinen fortschrittlichen Beitrag. Doch es bewahrheitet sich auch, dass Vieles mit<br />

weniger Aufwand auch funktioniert. So zum Beispiel ist es nicht erforderlich, für jedes Meeting von<br />

A nach B zu reisen. Digitales Marketing kann Verkaufsprozesse wertvoll unterstützen, kann jedoch<br />

den persönlichen Kontakt nicht ersetzen.<br />

Die Prolongierung der Insolvenz-Regeln, bei dem Insolvenzen verzögert werden, die Kurzarbeitsregeln<br />

weiter über ein Jahr hinaus zu verlängern, sind keine zukunftsorientierte Lösungsansätze.<br />

Der wahrnehmbare Status quo ist, dass diese Sommerpause <strong>2020</strong> die Besonderste ihrer Zeit war.<br />

Nicht erreichbare Telefon- oder Mailkontakte wurden vielfach der Corona-Krise geschuldet. Und nun<br />

die befürchtete Zweite Welle dieser heimtückischen Corona-Virus-Epidemie.<br />

Abwarten statt handeln? Warten statt neue Wege zu gehen?<br />

Viele hochkarätige Events, Kundentage mussten abgesagt oder in 2021 verschoben werden. Auch<br />

der von meiner Unternehmensberatung Malik & Partner International seit November 2019 bis Ende<br />

August <strong>2020</strong> mit hochkarätigen Referenten und sehr viel Aufwand vorbereitete EuropeanMedia-<br />

Congress in der Heidelberger PrintMediaAcademy musste auch für den 9./10. November <strong>2020</strong> abgesagt<br />

werden. Wir planen nun für 31. Mai und 1. Juni 2021. Jetzt geht es darum, die Überbrückung<br />

der tiefsten Wirtschaftskrise seit der Jahrtausendwende zu bewältigen. Das bedarf vor allem eines<br />

nicht: Jammern und klagen, sondern den Schulterschluss der Vorwärtsdenkenden.<br />

Es geht um den Schulterschluss von Managern der Medienindustrie, gemeinsam den Qualitätsjournalismus,<br />

kreative Investitionen in Verlage, Medienhäuser voranzubringen. Es wird den Fortschritt<br />

der Medien geben. Damit wird ein gerade jetzt ein so wichtiger Beitrag für die Zukunft der<br />

Medienindustrie geleistet.<br />

Es gilt vorwärts zu denken. Und wer kann - zu lenken.<br />

Herzlichst, achten Sie bitte auf Ihre Gesundheit!<br />

Ihr<br />

Prof. Ing. Karl Malik<br />

www.premedianewsletter.de


04 INHALT<br />

EDITORIAL Was bringt uns New Normal? | 03<br />

DAS AKTUELLE<br />

MEDIENINTERVIEW<br />

Die Zukunft bezahlter Zeitungsmedien | 06<br />

TRENDS IN DER<br />

MEDIENINDUSTRIE<br />

Zeitungslogistik: Zustellung per Drohne im Testverfahren | 12<br />

multicom und Gogol heißen jetzt PEIQ | 14<br />

Sonnenblumen-Revolution: Friedlicher Ruf nach Freiheit | 16<br />

Vier Szenarien für das Überleben des Lokaljournalismus | 16<br />

IGFM: Politische Gefangene werden trotz der Corona-Pandemie nicht entlassen | 18<br />

Überraschung: Digitale Werbung wächst <strong>2020</strong> stärker als erwartet | 19<br />

Somedia beteiligt sich an österreichischer Agentur | 19<br />

IGFM: Verdiente Würdigung – Menschenrechtsverteidigerin<br />

schwebt in Lebensgefahr | 20<br />

IT-Sicherheitsexperten entdecken Schwachstellen in Mailto-Links | 20<br />

Die New York Times positioniert sich als Stimme der Wahrheit | 21<br />

Der EuropeanMediaCongress wird 2021 stattfinden | 22<br />

ppi Media startet Projekt für automatisierte hyperregionale Onlineanzeigen mit Team<br />

Beverage Einzelhandel | 23<br />

Digitale Zeitung immer beliebter: 20 Prozent Auflagenplus | 24<br />

Krone-Zeitung versus Funke-Medien: Lebenswerk für Anwälte | 25<br />

DuMont schließt Bonner „Express“-Redaktion und will weitere Stellen abbauen | 25<br />

Die Wirtschaft soll in heimischen Medien inserieren | 26<br />

Fellner werkt an Redesign und drei Sonntagsmagazinen | 26<br />

Dr. Mathias Döpfner wird Friede Springers Nachfolger | 27<br />

Menschenrechtsverteidigerin im Hungerstreik widmet Preis vier Todeskandidaten | 28<br />

Remote zum Erfolg | 29<br />

‘Wiener Zeitung‘ - neues Magazin zur österreichischen Verwaltung | 30<br />

Impactmedias baut mit „La Région“ ihr Angebot aus | 30<br />

Zeitung „Le Temps“ vor Verkauf – Reiche Genfer greifen<br />

nach dem Traditionsblatt der Romandie | 31<br />

Editorial Solutions: ppi Media hält internationale Webinare<br />

für Nordamerika und Asien | 31<br />

RMA launcht neue Nachrichten-App | 32<br />

Die Frankfurter Neue Presse produziert den Mantelteil | 33<br />

BDZV-Präsident Mathias Döpfner: Unabängiger Journalismus ist unverzichtbar | 34<br />

Diese Zeitungen legen zu, diese verlieren | 35<br />

Siegener Zeitung setzt auf Newsroom-Lösung von alfa Media | 40<br />

MELDUNGEN AUS DER<br />

LIEFERINDUSTRIE<br />

Wir sind systemrelevant und konnten den Umsatz sogar um fünf Prozent steigern | 41<br />

Presse in Corona-Zeiten: Krise der Anzeigenblätter | 43<br />

Koenig & Bauer rüstet sich für die Zukunft | 44<br />

US Druckunternehmen DynaGraphics investiert in Versafire<br />

Digitaldrucksysteme von Heidelberg | 46<br />

PERSONELLES Gerrit Schumann verlässt Handelsblatt-Gruppe | 48


INHALT 05<br />

Vier Szenarien für<br />

das Überleben des<br />

Lokaljournalismus<br />

16<br />

06<br />

Die Zukunft bezahlter<br />

Zeitungsmedien<br />

Die New York Times<br />

positioniert sich als Stimme<br />

der Wahrheit<br />

Diese Zeitungen legen zu,<br />

diese verlieren<br />

35<br />

21<br />

41<br />

46<br />

Wir sind systemrelevant und<br />

konnten den Umsatz sogar<br />

um fünf Prozent steigern<br />

US Druckunternehmen<br />

DynaGraphics investiert<br />

in Versafire Digitaldrucksysteme<br />

von Heidelberg


06 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />

Dr. Mario Garcia ist CEO // Gründer von Garcia Media, einem globalen Beratungsunternehmen<br />

Die Zukunft bezahlter<br />

Zeitungsmedien<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Lieber Mario, Du arbeitest weltweit<br />

seit vielen Jahren an der<br />

Fortentwicklung der Zeitung.<br />

Die Medienbranche befindet<br />

sich in einem fundamentalen<br />

Umbruch. Wo steht die Tageszeitung<br />

heute?<br />

Mario R Garcia:<br />

Karl, die Tageszeitung befindet<br />

sich im nachhaltigen Übergang.<br />

Es ist auch ein Multiplattform-<br />

Angebot: Einige Leute lesen<br />

immer noch die Printausgabe,<br />

aber diese Zahl nimmt ab und<br />

mehr Leute lesen zunehmend<br />

auf Mobilgeräten. Einige von<br />

uns nutzen im Laufe eines Tages<br />

verschiedene Plattformen. Ich<br />

kann ein oder zwei Geschichten<br />

der New York Times in der<br />

Printausgabe lesen, aber bald<br />

auf Digital umsteigen und<br />

den Rest des Tages bei Digital<br />

bleiben.<br />

Die gute Nachricht ist, dass<br />

der Appetit auf seriöse Nachrichten<br />

größer ist als je zuvor.<br />

Die schlechte Nachricht ist, dass<br />

NICHT jeder bereit ist, dafür<br />

zu bezahlen, und es gibt eine<br />

wachsende Menge kostenloser<br />

Nachrichten.<br />

Wir müssen wichtige und<br />

vorausschauende Entscheidungen<br />

treffen. Der beste<br />

Journalismus hat die besten<br />

Chancen. In einer plattformübergreifenden<br />

Welt haben wir<br />

eine Vielzahl von Plattformen,<br />

auf denen wir Nachrichten<br />

DAS<br />

AKTUELLE<br />

MEDIENINTERVIEW


DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW 07<br />

und Informationen erhalten<br />

können. Ein durchschnittlicher<br />

Nachrichtenkonsument<br />

kann im Laufe eines Tages drei<br />

dieser Plattformen durchlaufen.<br />

Vielleicht eine Geschichte in<br />

der gedruckten Ausgabe der<br />

Zeitung beginnen, nur um<br />

weiter am Smartphone zu<br />

lesen, aber die Geschichte auf<br />

dem größeren Bildschirm eines<br />

Desktop-Computers im Büro zu<br />

beenden.<br />

Mario Garcia ist außerdem Senior Adviser für News Design / Adjunct Professor an<br />

der Columbia University Graduate School of Journalism, der er 2013 als Hearst<br />

Digital Media Professor in Residence beigetreten ist.<br />

Er ist weltweit als einer der führenden Mediendesigner bekannt und hat über<br />

700 Projekte in 120 Ländern abgeschlossen, darunter das Wall Street Journal,<br />

die Washington Post, Paris Match (Frankreich), die South China Morning Post<br />

(Hongkong) und die New Straits Times (Malaysia), Aftenposten (Norwegen), The<br />

Philadelphia Inquirer, Die Zeit und Handelsblatt (Deutschland), alle McClatchy-<br />

Zeitungen in den USA, 8 Postmedia-Zeitungen in Kanada, Goteborgs Posten<br />

(Schweden), Il Secolo XIX ( Italien), The Citizen (Südafrika). Zu seinen aktuellen<br />

Projekten gehören Der Tagesspiegel (Berlin), Kurier (Wien) und NOZ Digital Group<br />

(Hamburg).<br />

Derzeit widmet sich Dr. Garcia den meisten seiner Beratungen und Workshops, um<br />

Unternehmen bei der Umstellung auf einen mobilen ersten Ansatz zu unterstützen,<br />

einschließlich Schulungen zum Schreiben / Bearbeiten / Entwerfen für die kleinste<br />

Plattform - die des Smartphones - wo eine große Prozentsatz der Benutzer ihre<br />

Informationen konsumieren.<br />

In seinem neuen digitalen Buch zum mobilen Geschichtenerzählen, The<br />

Story, einer Trilogie und dem ersten Buch, das speziell für den Verbrauch auf<br />

Mobilgeräten geschrieben und entworfen wurde, geht es um Transformation,<br />

Geschichtenerzählen und Design.<br />

Bestellen Sie The Story hier: amazon.com<br />

Mario Garcia gründete das Graphics & Design-Programm am Poynter Institute for<br />

Media Studies, wo er Mitglied der Poynter Foundation ist. Seit den 1980er Jahren<br />

ist er an den EyeTrack-Studien des Instituts beteiligt, einschließlich des neuesten<br />

EyeTrack für das Tablet im Jahr 2012 .<br />

Seine akademische Laufbahn umfasst einen ordentlichen Professor an der<br />

Newhouse School of Public Communications der Syracuse University und am<br />

Department of Mass Communications der University of South Florida. Er ist Autor<br />

von 13 Büchern, darunter seine erste digitale Publikation, Storytelling im Zeitalter<br />

des iPad.<br />

Mario hat über 300 SND Awards erhalten, darunter den Lifetime Achievement<br />

Award. Das People Magazine wählte Mario unter den 100 einflussreichsten<br />

Hispanics aus. Die University of Missouri verlieh Mario die Ehrenmedaille für<br />

Journalismus.


08 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Die Medien wachsen insgesamt<br />

rasant. Der Medienkonsum<br />

innerhalb der Gesellschaft<br />

wächst weiter. Demgegenüber<br />

ist die Reichweite von<br />

Zeitungen ist seit Jahren auf<br />

hohem Niveau rückläufig. Wie<br />

kann die Zeitung diesem Trend<br />

entgegenwirken?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Die Antwort ist, Inhalte zu<br />

verbessern, bessere lokale und<br />

wichtigere Nachrichten anzubieten,<br />

die die Menschen an<br />

einem bestimmten Ort betreffen.<br />

Die erfolgreichsten<br />

Medienmarken und Bezahlmedien,<br />

sind diejenigen, bei<br />

denen täglich investigativer<br />

und origineller Journalismus<br />

geboten wird. Schau Dir zum<br />

Beispiel die Washington Post<br />

an. Diese ist mit ihrem Konzept<br />

mehr als erfolgreich. Aber es<br />

kann auch für bessere lokale<br />

Zeitungsmarken funktionieren.<br />

Aber auch die Erfolgsgeschichte<br />

von Norwegens Aftenposten ist<br />

überaus bemerkenswert.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Wie sollte sich das<br />

Medienunternehmen in<br />

Bezug auf Google, Facebook<br />

und andere soziale Medien<br />

positionieren?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Tatsache ist, dass Social<br />

Media der König ist. Die Leute<br />

kommen mehrmals am Tag in<br />

die sozialen Medien. Für viele<br />

ist es der Ort, an dem sie ihre<br />

Nachrichten erhalten. Deshalb<br />

muss jede Zeitungsmarke<br />

beitreten und eine lebendige<br />

Präsenz in den sozialen Medien<br />

haben. Ich entwerfe oft „Social<br />

Cards“ für meine Kunden, damit<br />

die Marke der Zeitung sehr<br />

präsent ist, wenn Geschichten<br />

über soziale Medien entdeckt<br />

und dort geteilt werden. Ich


TITELGESCHICHTE 09<br />

habe dies zuletzt mit der<br />

Hindustan Times in Indien gemacht.<br />

Siehe meinen Blog-Beitrag<br />

hier:<br />

http://garciamedia.com/blog/<br />

hindustan-times-social-cards-tobridge-print-digital/<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Welche Bedeutung hat die gedruckte<br />

Zeitung für die Markenführung<br />

des Medienunternehmens?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Print ist nicht der Protagonist,<br />

aber es spielt eine sekundäre<br />

und doch sehr wichtige Rolle.<br />

Ich erinnere meine Kunden<br />

daran, dass die Rolle des Drucks<br />

darin besteht, das zu tun, was<br />

der Druck am besten kann:<br />

große Fotos und Illustrationen,<br />

ausführliche Geschichten. In<br />

einer modernen Print-Zeitung<br />

sind Blogs mehr erforderlich<br />

(das ist das Territorium<br />

des Digitalen), aber wenn<br />

Menschen zu einem Print-<br />

Produkt kommen, möchten sie<br />

sich entspannen und ausführlicher,<br />

und entspannter lesen.<br />

Die besonderen Merkmale des<br />

Drucks: In dieser plattformübergreifenden<br />

Welt gibt es<br />

einen herrlichen Ort für den<br />

Druck. In meinen jüngsten<br />

Projekten, Handelsblatt<br />

(Deutschland) und Hindustan


10 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />

Times (Indien), werden Sie die<br />

Sorgfalt und Liebe zum Detail<br />

sehen, die bei unserem Umdenken<br />

bei den Druckausgaben<br />

aufgetreten sind. Sie sehen auch<br />

größere Fotos und Grafiken,<br />

ein modulareres Layout, mit<br />

dem Geschichten optisch ansprechender<br />

und einfacher zu<br />

konsumieren sind. Das kann<br />

Print am besten.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Läuft die Tageszeitung Gefahr,<br />

ein reines Elite-Medium für<br />

immer weniger, meist gut ausgebildete<br />

Medienkonsumenten<br />

zu werden?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Karl, Nein nicht wirklich, aber<br />

es wird ein Medium, in dem die<br />

Leser keine aktuellen Nachrichten<br />

erwarten. Stattdessen<br />

mehr Interpretations- und<br />

Untersuchungsberichte, längere<br />

Funktionen. Der Herausgeber<br />

der Zeitung sagt dem Print-<br />

Leser: Ich weiß, dass Sie das<br />

wissen, aber ich werde Ihnen<br />

mehr erzählen. In der Tiefe ist<br />

das Wort für Druck. Analyse<br />

und Interpretation der beiden<br />

wesentlichen Punkte.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Was kann die Zeitung tun, um<br />

ihre Marktposition im harten<br />

Medienwettbewerb zu behaupten?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Sie muss zuerst mobil verfügbar<br />

sein und die Multiplattform<br />

betonen. Trainieren Sie<br />

Ihre Journalisten, um auf<br />

verschiedenen Plattformen<br />

unterschiedliche Geschichten<br />

zu erzählen. Eine Medienplattform<br />

passt nicht allen. Es geht<br />

um Transformation im Newsroom,<br />

aber vor allem um die<br />

Redaktion an der Spitze.<br />

Was anders ist, ist, dass diese<br />

Hier sind einige Besonderheiten, die ich den Redakteuren in meinen Workshops empfehle:<br />

1. Multiplattform-Ansatz: Eine sorgfältige und gut geplante Erstellung eines echten Multiplattform-Titels für<br />

die Zeiten, in denen wir leben. Die Menschen haben es eilig, aber sie brauchten auch nie so viele Nachrichten<br />

und Informationen wie heute. Eine moderne Zeitung bietet die Informationen, wann und wie Sie sie möchten.<br />

Das Redaktionsteam ist sich bewusst, dass eine Größe nicht für alle geeignet ist, sodass die Darstellung von<br />

Geschichten in gedruckten Ausgaben nicht mit der Darstellung für den mobilen Verbrauch übereinstimmen sollte.<br />

2. Lineares / mobiles Storytelling: Wenn wir auf unseren Mobilgeräten lesen, beschäftigen wir uns mit dem, was<br />

ich in meinem Buch The Story als Journalismus der Unterbrechungen bezeichne. Telefone klingeln. Sie führen uns<br />

zu E-Mails und Social-Media-Nachrichten. Geschichten müssen mit Erzählungen und Bildern erzählt werden. Sie<br />

werden diese Art von Geschichten sehen, die Ihre Reise durch mobile Präsentationen angenehmer machen. Das<br />

nenne ich echte Transformation bei der Arbeit. Es ist überlebenswichtig.<br />

3. Einfachere Navigation in Inhalten: Unabhängig davon, ob Sie die digitalen oder gedruckten Ausgaben einer<br />

Zeitung lesen, werden Sie feststellen, dass bei einer echten Transformation das Konzept betont wird, die Inhalte<br />

leicht zu finden. Wir schätzen die Zeit der Leser mit unserer Nachrichtenmarke. Wir möchten Ihnen die Navigation<br />

von Abschnitt zu Abschnitt erleichtern, unabhängig von der Plattform.<br />

4. Visuals auf einen Blick: Binden Sie Social-Media-Nutzer über ein System von Social Cards in die Höhepunkte von<br />

Geschichten ein - die besten Zitate, die Geschichte in Zahlen, das Herzstück komplizierterer Geschichten.


TITELGESCHICHTE 11<br />

Transformation im Jahr <strong>2020</strong><br />

- eine, in der die Welt jeden<br />

Tag mit den surrealen Zeiten<br />

einer Pandemie aufwacht -<br />

zu einer Zeit kommt, in der<br />

sich die Medienlandschaft<br />

inmitten einer konkurrenzlosen<br />

Revolution befindet. In<br />

den letzten 10 Jahren ist so<br />

viel passiert, um die Art und<br />

Weise, wie wir Informationen<br />

konsumieren, zu verändern. Wir<br />

leben in einer multimedialen<br />

Welt. Die Tage, an denen eine<br />

Person morgens mit dieser<br />

ersten Tasse Kaffee Zeitung<br />

liest und dann erst am nächsten<br />

Tag weitere Nachrichten erhält,<br />

sind vorbei. Heute wird<br />

die durchschnittliche Person<br />

rund um die Uhr mit Nachrichten<br />

und Informationen<br />

bombardiert. Viele wenden sich<br />

114 Mal oder öfter am Tag ihren<br />

Mobilgeräten zu. Schlagzeilen<br />

sind dazu da, konsumiert zu<br />

werden, und verleiten uns dazu,<br />

ständig Geschichten zu lesen.<br />

Wir beugen uns vor, um diese<br />

Überschriften zu lesen, und<br />

lehnen uns oft zurück, um die<br />

Geschichten jenseits der Überschrift<br />

zu lesen<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Welche Rolle spielt<br />

erfolgreiches Werbemarketing<br />

bei der Sicherung der<br />

wirtschaftlichen Sicherheit<br />

der Tageszeitung?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Eine außerordentlich wichtige<br />

Rolle. Aber Anzeigen-Abteilungen<br />

sind manchmal<br />

sogar weit hinter dem<br />

redaktpräferiere beispielsweise<br />

gesponserte Inhalte und eine<br />

kreativere Nutzung von Werbeflächen<br />

auf allen Plattformen.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Was ist mit der Weiterentwicklung<br />

der gedruckten<br />

Zeitung?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Ich habe in unserem Gespräch<br />

bereits erklärt. Töte die gedruckte<br />

Zeitung nicht, sondern<br />

überdenke sie. Ich würde<br />

mehr Wert auf die Wochenendausgaben<br />

legen. Aber auch<br />

bei neuen Projekten wie dem<br />

digitalen Produkt NOZ Digital<br />

(Germany) XL gibt es eine<br />

Printausgabe.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Welche Anpassungen muss der<br />

Zeitungsverlag an den digitalen<br />

Lesegewohnheiten der Medienkonsumenten<br />

vornehmen?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Ich möchte es nocheinmal verstärken:<br />

1. Eine Größe passt<br />

nicht für alle.<br />

2. Lineares / mobiles<br />

Storytelling: Wenn wir auf<br />

unseren Mobilgeräten lesen, beschäftigen<br />

wir uns mit dem, was<br />

ich in meinem Buch The Story<br />

als Journalismus der Unterbrechungen<br />

bezeichne. Telefone<br />

klingeln. Sie führen uns zu<br />

E-Mails und Social-Media-Nachrichten.<br />

Geschichten müssen<br />

mit Erzählungen und Bildern<br />

erzählt werden. Sie werden<br />

diese Art von Geschichten<br />

sehen, die Ihre Reise durch<br />

mobile Präsentationen angenehmer<br />

machen. Das nenne<br />

ich echte Transformation bei<br />

der Arbeit. Es ist überlebenswichtig.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Wie kann die Zeitung zahlende<br />

digitale Leser anziehen?


12 DAS AKTUELLE MEDIENINTERVIEW<br />

Mario R. Garcia:<br />

Inhalt, Inhalt und Inhalt,<br />

es kann nicht oft genug angesprochen<br />

werden. Die<br />

Antwort besteht darin, den<br />

Inhalt zu verbessern, bessere<br />

lokale und wichtigere Nachrichten<br />

anzubieten, die die<br />

Menschen an einem bestimmten<br />

Ort betreffen. Die<br />

erfolgreichsten Medienmarken,<br />

die für den Inhalt bezahlt<br />

werden, sind diejenigen, bei<br />

denen täglich investigativer und<br />

origineller Journalismus mit<br />

hoher Qualität geboten wird.<br />

Schauen Sie sich zum Beispiel<br />

die Washington Post an. Aber<br />

es kann auch für bessere lokale<br />

Zeitungsmarken funktionieren.<br />

Auch Norwegens Aftenposten<br />

ist ein außerordentlich gutes<br />

Beispiel dafür.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Was sollte der erfolgreiche<br />

Zeitungsverlag nach Ihrem<br />

Wissen dem Medienkonsumenten<br />

in seinem Portfolio<br />

bieten?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Lokale Inhalte, die für das<br />

Leben der Menschen unerlässlich<br />

sind, sollten die Nummer<br />

eins sein. Auch Analyse und<br />

Hilfe bei der Interpretation der<br />

komplizierten Geschichten. Und<br />

Spaß und Tipps und Lifestyle-<br />

Geschichten, die das Leben<br />

besser machen.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Inwieweit kann ein leserfreundliches<br />

Druckformat oder ein<br />

attraktives digitales Format<br />

dazu beitragen, neue Medienkonsumenten<br />

zu gewinnen?<br />

Mario R. Garcia:<br />

Leserfreundlich ist wichtig, aber<br />

der Inhalt, die Geschichte, ist<br />

immer noch die erste Möglichkeit,<br />

Leser anzulocken und zu<br />

halten. Der Grund, warum ich<br />

mein neues Buch The Story<br />

betitelt habe, ist, dass sich in<br />

meinen 50 Jahren in diesem<br />

Geschäft nichts geändert hat,<br />

wenn Sie eine gute Geschichte<br />

haben, ist der Rest so einfach.<br />

<strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong>:<br />

Lieber Mario, vielen Dank für den<br />

tiefen Einblick in die Medienzukunft<br />

der Tageszeitung.<br />

Mario R. Garcia:<br />

Es war mir ein Vergnügen mit<br />

Dir zu sprechen, Karl.<br />

Zeitungslogistik: Zustellung per<br />

Drohne im Testverfahren<br />

Auf dem Flugplatz Altenburg-Nobitz fand am<br />

Ende <strong>September</strong> ein Test statt, Zeitungen<br />

mit Hilfe einer Drohne zuzustellen. Für Christian<br />

Eggert, Leiter Verlagswirtschaft im BDZV, ist dies<br />

vor allem in ländlichen Regionen eine interessante<br />

Alternative zur üblichen Zustellung: „In zersiedelten<br />

Gebieten ist eine Zeitungszustellung<br />

vielfach nur zu unverhältnismäßigen Kosten<br />

zu realisieren. Dort, wo Zusteller weite Wege<br />

zu einzelnen Abonnenten zurücklegen müssen,<br />

könnte eine Drohne ihre Vorzüge ausspielen. Für<br />

unseren Verband sind solche Zukunftsprojekte der<br />

Logistik daher sehr interessant.“<br />

Eggert war zu Gast in Altenburg-Nobitz und konnte<br />

sich ein eigenes Bild vom Testlauf machen. Dabei<br />

wurde demonstriert, wie eine Drohne autonom<br />

eine vorgegebene Route abfliegt und mehrere, in<br />

wiederverwertbare Dokumentenrollen verpackte,<br />

Zeitungen aus etwa zwei Metern Höhe abwirft. Als<br />

nächster Schritt sei geplant, bei zwei Haushalten<br />

in Ostthüringen unter realen Bedingungen die<br />

Zeitung auf diese Weise zuzustellen, hieß es. An<br />

dem Modellprojekt sind unter anderem die Funke-<br />

Mediengruppe und die Madsack-Mediengruppe<br />

beteiligt.


PERSONELLES 13<br />

Markt und<br />

Zukunft<br />

Coaching<br />

Investitionsberatung<br />

Personalentwicklung<br />

Personal-Akquisition<br />

Projektmanagement<br />

Unternehmensberatung<br />

Prof. Ing. Karl Malik<br />

Europäische Union – USA –<br />

Großbritannien – China – Russland<br />

Karl.Malik@malik-consulting.de<br />

www.malik-consulting.de<br />

Tel. +49(0)6223.74757<br />

Fax +49(0)6223-74139<br />

https://www.facebook.com/<br />

Prof. Ing. Karl Malik Media Consultancy International


14 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

GEMEINSAMES PRODUKTPORTFOLIO FÜR EINE DIGITAL-FIRST WELT<br />

multicom und Gogol heißen jetzt<br />

PEIQ<br />

Seit Ende Juli heißen multicom und Gogol Publishing PEIQ (gesprochen wie der englische<br />

Kuchen ‚pie‘ und dann ‚k‘). Mit unserem Produktportfolio begleiten wir Verlage auf dem Weg in<br />

die digitale Zukunft und haben uns für weiteres starkes Wachstum aufgestellt.<br />

Schlagzahlen<br />

Seit über 35 Jahren sind<br />

multicom und Gogol führende<br />

Technologiepartner für über<br />

600 Zeitungen, darunter große<br />

Verlage wie sh:z/mh:n, DIE<br />

RHEINPFALZ, Mediengruppe<br />

Oberfranken oder Regionalmedien<br />

Austria. Vor drei Jahren,<br />

im <strong>September</strong> 2017 wurde der<br />

Schulterschluss von multicom<br />

und Gogol vollzogen, weil beide<br />

Unternehmen gemerkt haben,<br />

dass sie sich perfekt ergänzen.<br />

Gogol Publishing ist Pionier<br />

in der Digital-First-Sichtweise<br />

sowie im Online- und<br />

Cloudpublishing, multicom<br />

wiederum der absolute Experte<br />

für alle Aspekte von Print-<br />

Publishing. Aus diesen Stärken<br />

haben beide Unternehmen ein<br />

gemeinsames Produktportfolio<br />

geschaffen: von der Kreation<br />

erfolgreicher Geschichten,<br />

über das digitale Publizieren<br />

und Monetarisieren bis zum<br />

effizienten Erstellen eines Printprodukts.<br />

Das bewährte On-<br />

Premise-Modell wurde durch<br />

einen Betrieb aller Produkte<br />

in der Cloud ergänzt. Dieses<br />

Produktportfolio trägt jetzt<br />

einen neuen, gemeinsamen<br />

Namen: PEIQ.<br />

Produktportfolio<br />

PEIQ unterstützt über 600<br />

Publikationen beim Kreieren<br />

begeisternder Geschichten<br />

(PEIQ CREATE), beim digitalen<br />

Publizieren und Monetarisieren<br />

(PEIQ PORTAL) und dem<br />

effizienten Erstellen der gedruckten<br />

Zeitung (PEIQ<br />

PRINT). In der Cloud, mit<br />

intelligenten Assistenzfunktionen<br />

und bewährten Best<br />

Practices. Aus den Erfahrungen<br />

mit über 600 Zeitungen, Onlineportalen<br />

mit 600 Mio. PIs<br />

pro Monat und über 500.000<br />

Autoren und Redakteuren entwickelt<br />

PEIQ seit über 35 Jahren<br />

Werkzeuge für Zeitungsverlage.<br />

Ca. 60 Mitarbeiter beschäftigen<br />

sich tagtäglich mit<br />

Themen wie Cloud Computing,<br />

Software as a Service (S-a-a-S),<br />

Digital Publishing und Print<br />

2.0. Mit einem tiefen Verständnis<br />

fürs Digitale und Entwicklungsprojekten<br />

gefördert<br />

durch den Google Digital News<br />

Innovation Fund (DNI) begleitet<br />

PEIQ seine Kunden<br />

auf dem Weg in die digitale<br />

Zukunft.<br />

PEIQ CREATE<br />

Erfolgreiche<br />

kreieren<br />

Geschichten<br />

Allgemeines<br />

35 Jahre<br />

Erfahrung<br />

Marktanteil<br />

14%<br />

600<br />

der Auflage <strong>deutsch</strong>er<br />

Lokalzeitungen entfallen auf<br />

Kunden von PEIQ.<br />

Zeitungen, Magazine<br />

und Onlineportale<br />

52%<br />

600 Millionen<br />

ausgelieferte Page<br />

Impressions pro Monat<br />

der Besuche <strong>deutsch</strong>er Anzeigenblattportale<br />

entfallen<br />

auf Kunden von PEIQ.<br />

24%<br />

500.000<br />

Redakteuere &<br />

Autoren<br />

der Auflage des BVDA entfallen<br />

auf Kunden von PEIQ.<br />

u Mobile-First- oder kanalneutrales<br />

Storytelling<br />

u Kanalsteuerung<br />

u Optionale Themenplanung<br />

u Elementbasierter Editor<br />

u Integriertes Digital Asset<br />

Management (DAM)<br />

u Hohe Effizienz auch im Übergang<br />

zu Print


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 15<br />

reduzierter<br />

Farbverbrauch<br />

u An viele digitale Kanäle anschließbar<br />

(Headless CMS)<br />

u Einfache, intuitive Oberfläche<br />

u Smarte Assistenzfunktionen<br />

geringere<br />

Energiekosten<br />

Makulatur<br />

Reduktion<br />

PEIQ PORTAL<br />

Digital publizieren &<br />

monetarisieren<br />

optimierte Druckstabilität & Qualität<br />

u Wirkungsstarke Newsportale<br />

u User Journey & Paid Content<br />

u Vielfältige Native-Advertising-Funktionen<br />

u Vielzahl an speziell für<br />

Newsportale entwickelte<br />

Funktionen & Konfigurationen<br />

u Schnell starten und kostengünstig<br />

betreiben<br />

PEIQ PRINT<br />

Effizient zur gedruckten<br />

Zeitung<br />

Vorsprung für Ihr<br />

Zeitungsgeschäft<br />

Herausforderungen in der täglichen Produktion anpacken und mit Know-how<br />

weiter optimieren. Das ist unsere Motivation.<br />

Halten Sie Ihre tägliche Zeitungsproduktion fit mit Innovationen von Agfa!<br />

Stellen Sie mit reduzierter Makulatur, reduziertem Farb- und Energieverbrauch<br />

und gleichzeitig optimierter Stabilität im Fortdruck eine hoch effiziente<br />

Produktion sicher.<br />

Für Sie ist unser Agfa Zeitungspaket geschnürt.<br />

u Effizient Digital-First & Print-<br />

First arbeiten<br />

u Automatisiert oder mit freiem<br />

Layout<br />

u Optional: Von Anzeigen bis<br />

zum PDF<br />

u Extrem effiziente und kreative<br />

Printproduktion<br />

u Nahtlos integriertes Digital<br />

Asset Management<br />

u Verschiedene Abstufungen<br />

um alle Druckprodukte vom Gemeindebrief<br />

bis zum komplexen<br />

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16 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

IGFM: 84 kubanische Bürgerrechtsaktivisten festgenommen<br />

Sonnenblumen-Revolution: Friedlicher<br />

Ruf nach Freiheit<br />

Sonnenblumen gegen die Diktatur: Friedlich, in gelb gekleidet und mit Sonnenblumen in der<br />

Hand protestierten kubanische Bürgerrechtler am 8. <strong>September</strong> <strong>2020</strong> für Menschenrechte und<br />

die Freilassung aller politischen Gefangenen auf Kuba. Wie die Internationale Gesellschaft für<br />

Menschenrechte (IGFM) erfahren hat, wurden im Zuge dessen insgesamt 84 Personen verhaftet<br />

– darunter der bekannte Vorsitzende der Demokratiebewegung UNPACU, José Daniel<br />

Ferrer, sowie die Vorsitzende der Damen in Weiß, Berta Soler. Zwanzig Bürgerrechtsaktivisten<br />

sind immer noch in Haft oder werden vermisst.<br />

Die<br />

Sonnenblumen-<br />

Revolution ist kein Versuch<br />

eines gewaltsamen Umsturzes,<br />

sondern ein friedlicher Ruf<br />

nach Freiheit, Menschenrechten<br />

und Demokratie auf Kuba. Die<br />

willkürlichen Festnahmen und<br />

das harte Vorgehen der Staatssicherheit<br />

zeigen aber, dass sich<br />

das Regime dadurch bedroht<br />

sieht und sich durch die Verhaftung<br />

der Organisatoren und<br />

prominenter Bürgerrechtler wie<br />

José Daniel Ferrer erhofft, die<br />

Bewegung einzuschüchtern“, so<br />

die IGFM.<br />

Zusammen mit<br />

Familie festgenommen<br />

José Daniel Ferrer wurde zusammen<br />

mit seiner Frau Nelva<br />

Ortega und seinem Sohn José<br />

Daniel Ferrer Cantillo festgenommen,<br />

als sie ihr Haus<br />

in Santiago de Cuba verlassen<br />

wollten. Zuvor hatten mehrere<br />

Beamte das Haus – genau wie<br />

die Häuser anderer Bürgerrechtler<br />

und die UNPACU-Zentrale<br />

– überwacht. Ferrer und seine<br />

Familie wurden später am Tag<br />

wieder freigelassen, so die IGFM,<br />

die auf Kuba durch eine Sektion<br />

vertreten ist. Der Gründer und<br />

Präsident der kubanischen<br />

Oppositionsbewegung UNPACU<br />

war erst am 3. April <strong>2020</strong> aus der<br />

politischen Gefangenschaft in<br />

einen viereinhalbjährigen Hausarrest<br />

entlassen worden.<br />

Medien in der Schweiz<br />

Vier Szenarien für das Überleben des<br />

Lokaljournalismus<br />

Kritischer Journalismus sei demokratierelevant, heißt es. Doch die strukturelle Krise in der<br />

Medienbranche führt zu einem kontinuierlichen Abbau: an Leistung, an Qualität, an Abdeckung<br />

der ländlichen Regionen.<br />

Journalismus hat sich noch<br />

nie über Inhalte finanziert.<br />

Früher kam das Geld auch vom<br />

Anzeigengeschäft (Jobs, Immobilien,<br />

Kleinanzeigen) und<br />

von klassischer Werbung. Doch<br />

dieses Geschäft hat sich ins<br />

Internet verlagert, allerdings<br />

weg von den klassischen Medien.


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 17<br />

Der Schweizer Medienbranche<br />

gingen in den letzten 10 Jahren<br />

nicht weniger als 1 Milliarde<br />

Franken Werbeeinnahmen verlustig.<br />

Die grossen Profiteure<br />

heissen Facebook und Google.<br />

Sie bieten präzises Targeting<br />

und den grössten verfügbaren<br />

Topf an Kundendaten.<br />

Da können Verlage nicht mithalten,<br />

selbst wenn sie zusammenspannen.<br />

So fehlt im<br />

Medien-Ökosystem immer<br />

mehr Geld; nicht enden wollende<br />

Sparübungen und Fusionen sind<br />

die Folge. Womit kann man den<br />

Journalismus finanzieren, wenn<br />

es die Werbung nicht mehr tut?<br />

Durch den Lesermarkt.<br />

In den Anfängen des Internets<br />

hatten es die Verlagshäuser<br />

verpasst, Geld für Content<br />

zu verlangen und züchteten<br />

stattdessen eine Gratiskultur<br />

im Web. Jetzt, reichlich spät,<br />

wird dieser Kurs korrigiert und<br />

überall werden Paywalls hochgezogen.<br />

Alles auf die Gratiskultur des<br />

Internets zu schieben, greift<br />

aber zu kurz. Im Netz geben<br />

die Leute für Medien sehr viel<br />

Geld aus. Aber halt lieber für<br />

Spiel und Spass als für eine zwar<br />

zuverlässige, aber vergleichsweise<br />

unspektakuläre Berichterstattung<br />

aus der Region.<br />

Auch wir bei CH Media verlangen<br />

Geld für den vollen Zugang<br />

zu unseren Inhalten. Ein<br />

Digital-Abo kostet 14.50 pro<br />

Monat. Print-Abonnenten bezahlen<br />

dreimal mehr. Auch <strong>2020</strong><br />

verdienen das St.Galler Tagblatt<br />

oder die Luzerner Zeitung ihr<br />

Geld mit Print. Doch diese Abozahlen<br />

sind stark rückläufig.<br />

Also muss der Aboverkauf<br />

im Digitalen forciert werden.<br />

Die Zahlungsbereitschaft ist<br />

jedoch gering, war im Internet<br />

doch immer alles gratis.<br />

Die Herausforderung ist groß.<br />

Innerhalb weniger Jahre muss<br />

der Wandel gelingen: Weg vom<br />

traditionellen hin zu einem<br />

digitalen Geschäftsmodell.<br />

Die Frage, die uns beschäftigt:<br />

Gibt es ausreichend viele<br />

Leserinnen und Leser da<br />

draußen, die bereit sind, für<br />

Journalismus Geld zu bezahlen<br />

(wenn wir das technisch so<br />

einfach wie möglich gemacht<br />

haben)? Klassische News allein<br />

werden es nicht richten. Es<br />

braucht mehr.<br />

Während die New York Times<br />

mit internationalen Themen in<br />

englischer Sprache eine globale<br />

Zielgruppe erreichen kann,<br />

ist der Markt für eine Appenzeller<br />

Zeitung oder ein Badener<br />

Tagblatt winzig klein. Lokaljournalismus<br />

skaliert eben<br />

nicht. Doch der Aufwand ist<br />

genauso groß.<br />

Wir tickern live aus dem Kantonsrat<br />

und vom Schwingfest,<br />

produzieren Videoreportagen<br />

vom Musikfestival und vom<br />

Lawinenunglück, schauen den<br />

Behörden auf die Finger, rennen<br />

los, wenn es brennt, bieten für<br />

jede Region eigene <strong>Newsletter</strong>,<br />

Pushmeldungen, Social-Media-<br />

Angebote.<br />

Bei uns können sich<br />

Bürgerinnen und Bürger seriös<br />

über Abstimmungsvorlagen<br />

informieren, lernen Politiker,<br />

Sportlerinnen, Kunstschaffende<br />

kennen, bekommen Service und<br />

Lebenshilfe, bleiben am Puls<br />

der Region und der Welt. Doch<br />

wie lange können wir das noch<br />

bieten?<br />

Jede Sparrunde führt zu einem<br />

schrittweisen Rückzug aus den<br />

Dörfern, aus den Gemeinden,<br />

aus den Tälern. Eine Gegend mit<br />

ein paar tausend Häusern ist<br />

kein „Business Case” mehr — es<br />

rechnet sich nicht. Was also tun?<br />

Ich sehe vier mögliche Szenarien:<br />

A: Es gelingt uns, mit einfachen<br />

Mobile-Payment-Lösungen und<br />

einem bestechend attraktiven,<br />

mobile-gerechten Angebot, genügend<br />

Leserinnen und Leser<br />

zum Kauf eines Digital-Abos zu<br />

bewegen. Daran arbeiten wir<br />

gerade intensiv.<br />

B: Lokaljournalismus ist Service<br />

Public und muss deshalb<br />

öffentlich finanziert werden. Die<br />

Definition von Service Public<br />

muss heute technologieneutral<br />

ausgestaltet sein und auf online<br />

ausgeweitet werden.<br />

C: Lokaljournalismus wird direkt<br />

über die regionale Community<br />

mittels Crowdfunding


18 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

finanziert. „Wir berichten<br />

für euch aus der Stadt.” Wir<br />

setzen neu auf die Beziehung<br />

zwischen Leser*innen und<br />

Journalist*innen und nicht<br />

mehr zwischen Leser*innen und<br />

Medienhaus.<br />

D: Wir produzieren nur noch<br />

Inhalte, die sich verkaufen<br />

lassen. Statt über einen Betrugsfall<br />

an der Schule (macht<br />

5 Abos), liefern wir stattdessen<br />

Service-Stoffe wie „Mit diesen<br />

10 Tipps sparen sie Steuern.”<br />

(macht 30 Abos). Doch ist<br />

das die Aufgabe der Medien?<br />

Der Druck auf den Redaktionen<br />

ist enorm gestiegen. Nicht nur<br />

gilt es, jeden Tag eine hochwertige<br />

Zeitung herauszugeben,<br />

sondern dazu noch „Digital<br />

First” für online zu produzieren,<br />

am besten mit Videos, Bildergalerien,<br />

Grafiken und Umfragen.<br />

12h-Tage sind keine Ausnahme.<br />

Konvergenz nennt sich das.<br />

Alle machen alles. Ein täglicher<br />

Spagat. Könnten wir es uns<br />

leisten, würden wir den Onlinebereich<br />

massiv ausbauen.<br />

Stattdessen heißt es — wie bei<br />

allen Medienhäusern — Kosten<br />

runter. Gleichzeitig wollen wir<br />

Neues ausprobieren, lernen,<br />

besser werden.<br />

Kritischer Journalismus ist<br />

demokratierelevant. Ich stimme<br />

dieser Aussage durchaus zu.<br />

Doch Zweifel sind angebracht,<br />

ob dieser am Markt finanziert<br />

werden kann. Die nächsten<br />

2–3 Jahre werden darüber entscheiden.<br />

-Martin Oswald-<br />

IGFM: Politische Gefangene<br />

werden trotz der Corona-<br />

Pandemie nicht entlassen<br />

Die kurdische<br />

Sängerin Nûdem<br />

Durak ist seit April<br />

2015 im Gefängnis,<br />

weil Sie ihre<br />

kurdische Sprache<br />

und Kultur weitergibt.<br />

Bildquelle: Facebook<br />

“Free Nûdem Durak”<br />

Die kurdische Sängerin<br />

Nûdem Durak sitzt seit<br />

April 2015 im Gefängnis, weil sie<br />

bei ihren Konzerten kurdische<br />

Volkslieder sang. Die 1988 geborene<br />

Kurdin wurde im Juli<br />

2016 unter der Anklage „Terrorpropaganda<br />

auf Basis ihrer<br />

Konzerte in kurdischer Sprache“<br />

zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt.<br />

Ethnische und religiöse<br />

Minderheiten wie armenische<br />

und orthodoxe Christen,<br />

Pontos-Griechen und Kurden<br />

werden seit Jahrzehnten staatlich<br />

diskriminiert und verfolgt.<br />

Die Internationale Gesellschaft<br />

für Menschenrechte (IGFM)<br />

kritisiert die politischen Gerichtsurteile<br />

in der Türkei und<br />

fordert die türkische Regierung<br />

auf, die Kultur und Sprache von<br />

Minderheiten zu respektieren<br />

und Nûdem Durak freizulassen.<br />

Nûdem Durak wird die<br />

Rekrutierung von PKK-<br />

Kämpfern vorgeworfen. Zudem<br />

wird sie für die Teilnahme an<br />

gewalttätigen Demonstrationen<br />

in Cizre und für die Teilnahme<br />

an Rekrutierungstreffen im<br />

kurdischen Kulturzentrum Mem<br />

û Zîn angeklagt. Der eigentliche<br />

Grund jedoch ist das Singen und<br />

Weitergeben von kurdischen<br />

Volksliedern. Ihre Strafe verbüßt<br />

sie im Gefängnis in Bayburt.<br />

Die Grenzstadt Cizre, Nûdems<br />

Heimat, war seit dem Einmarsch<br />

des IS in Syrien im Jahr<br />

2014 von großen Spannungen<br />

zwischen der Polizei und den<br />

kurdischen Bewohnern geprägt.<br />

Die kurdische Jugend forderte<br />

Schutz für ihre Landsleute von<br />

der türkischen Regierung. In<br />

dieser Zeit war es Nûdem ein<br />

Anliegen, die kurdische Sprache<br />

und die Folklorelieder weiter<br />

zu geben, damit dieses Kulturerbe<br />

nicht ausstirbt. Wie im Fall<br />

der kurdischen Sängerin Hozan<br />

Cane aus Köln, der ebenfalls eine<br />

Mitgliedschaft in der PKK vorgeworfen<br />

wird, hat auch Nûdem<br />

Duraks Schicksal international<br />

viel Aufmerksamkeit erhalten.<br />

Im Rahmen der Kampagne<br />

„Song for Nudem Durak“ soll<br />

mit einer Unterschriftensammlung<br />

ihre Freilassung erreicht<br />

werden.<br />

Während der Corona-Pandemie<br />

wurden ca. 90.000 Insassen aus<br />

den türkischen Gefängnissen<br />

entlassen. Politische Gefangene,<br />

zu denen auch Künstler wie<br />

Nûdem gehören, bleiben jedoch<br />

inhaftiert. Da mangelnde<br />

Hygiene und schlechte Versorgung<br />

in den Haftanstalten


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 19<br />

das Infektionsrisiko massiv<br />

steigern, fordert die IGFM die<br />

Freilassung aller politischen Gefangenen.<br />

Unterdrückung der Kurden<br />

Die Spannungen zwischen<br />

Kurden und Türken spitzen sich<br />

seit einigen Jahren zu. Immer<br />

mehr Menschen werden inhaftiert,<br />

wenn sie für ein autonomes<br />

Kurdistan einstehen<br />

oder ihre Sprache und Kultur<br />

öffentlich weitergeben. Vor<br />

knapp hundert Jahren hat die<br />

Türkei mit einer Assimilationspolitik<br />

begonnen. Verbote<br />

und Restriktionen sollten die<br />

kurdische Sprache aussterben<br />

lassen. Laut Verfassung ist es<br />

heute noch verboten, muttersprachlichen<br />

Unterricht an<br />

staatlichen Schulen zu geben.<br />

Bis in das Jahr 1991 gab es zudem<br />

ein offizielles Verbot von<br />

anderssprachigen Medien. Seit<br />

der Aufhebung des Medienverbots<br />

darf niemand verhaftet<br />

werden, weil er Musikvideos in<br />

kurdischer Sprache veröffentlicht<br />

oder Konzerte gegeben<br />

hat. Die aktuellen Fälle zeigen<br />

jedoch, dass die Justiz unter<br />

Präsident Erdogan sich nicht<br />

einmal an die eigenen Gesetze<br />

hält.<br />

Überraschung: Digitale<br />

Werbung wächst <strong>2020</strong> stärker<br />

als erwartet<br />

Um beachtliche 8,6 Prozent<br />

sollen die Nettoumsätze<br />

der digitalen Werbung<br />

in diesem Jahr zulegen, so der<br />

Online-Vermarkterkreis (OVK)<br />

im Bundesverband Digitale<br />

Wirtschaft (BVDW). Das bedeutet:<br />

3,92 Milliarden Euro<br />

Gesamtumsatz. Der Anteil der<br />

programmatischen Werbung<br />

wird nach Schätzung der Vermarkter<br />

auf 67 Prozent wachsen.<br />

Die Digitalisierung erobert die Alpen:<br />

Somedia beteiligt sich an<br />

österreichischer Agentur<br />

Das subventionierte Medienunternehmen<br />

Somedia aus<br />

Chur und die Speed U Up GmbH<br />

aus Innsbruck investieren in<br />

eine gemeinsame Zukunft.<br />

Zusammen wollen sie «die<br />

leistungsstärkste Digitalagentur<br />

im Alpentourismus» aufbauen,<br />

wie es vollmundig in einer Mitteilung<br />

mit dem Titel «Somedia<br />

gründet Digital-Agentur für den<br />

Alpentourismus» heisst.<br />

Die Speed U Up aus Innsbruck<br />

fokussiere sich unter dem<br />

Motto «Digital Pioneering» auf<br />

Zukunftstechnologien, Social<br />

Media und Kampagnen. 20 Mitarbeitende<br />

kümmern sich um<br />

über 60 Kunden in Österreich,<br />

Deutschland, Italien und der<br />

Schweiz.<br />

Parallel zum Einstieg der<br />

Somedia bei der Speed U Up<br />

gründen die beiden Unternehmen<br />

mit der Speed U Up<br />

Suisse AG ein Joint-Venture<br />

mit Sitz in Chur. Damit setze<br />

Somedia «einen weiteren Baustein<br />

im Rahmen der im Jahr<br />

2019 festgelegten Wachstumsstrategie<br />

um», heisst es vom<br />

Lebrument-Verlag aus Chur, der<br />

die «Südostschweiz» herausgibt.<br />

Zusammen mit der Erfahrung<br />

und der Technologie-Kompetenz<br />

der Speed U Up Innsbruck sollen<br />

in Chur in kurzer Zeit grössere<br />

Strukturen aufgebaut werden,<br />

die es Schweizer Bergbahnen,<br />

Tourismusdestinationen und<br />

Hotels erlauben, zusammen<br />

mit einem einheimischen<br />

Partner relevante Quellmärkte<br />

in und ausserhalb der Schweiz<br />

professionell zu adressieren.


20 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

IT-Sicherheitsexperten entdecken<br />

Schwachstellen in Mailto-Links<br />

IT-Sicherheitsexperte<br />

Prof. Dr.<br />

Sebastian Schinzel<br />

von der FH Münster<br />

hat gemeinsam mit<br />

Doktorand Damian<br />

Poddebniak und<br />

Forschern der Ruhr-<br />

Universität Bochum<br />

Sicherheitslücken<br />

in Mailto-Links gefunden.<br />

Foto: FH Münster/<br />

Wilfried Gerharz)<br />

Wer jemandem von einer<br />

Webseite aus eine E-Mail<br />

schicken möchte, kann dies<br />

häufig direkt mit einem Klick<br />

auf die dort veröffentlichte E-<br />

Mail-Adresse – schon öffnet<br />

sich im E-Mail-Programm automatisch<br />

das Nachrichtenfenster<br />

an den gewünschten Empfänger.<br />

Prof. Dr. Sebastian Schinzel und<br />

Damian Poddebniak vom Labor<br />

für IT-Sicherheit der FH Münster<br />

haben für diese sogenannten<br />

Mailto-Links nun bei einigen<br />

E-Mail-Programmen Sicherheitslücken<br />

entdeckt. Hacker<br />

könnten dadurch zum Beispiel<br />

Zugriff auf verschlüsselte<br />

Nachrichten bekommen.<br />

Das Interview mit Prof. Dr.<br />

Sebastian Schinzel lesen Sie hier:<br />

fhms.eu/Mailto-Links.<br />

IGFM: Verdiente Würdigung –<br />

Menschenrechtsverteidigerin<br />

schwebt in Lebensgefahr<br />

Ein starkes Signal der <strong>deutsch</strong>en Richterschaft: Der Deutsche Richterbund (DRB) zeichnet die<br />

bekannteste politische Gefangene im Iran, Nasrin Sotoudeh, mit dem Menschenrechtspreis<br />

<strong>2020</strong> aus. Der Vorschlag dazu kam von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte<br />

(IGFM), die sich mit zahlreichen Kampagnen für die Freilassung der bekannten Rechtsanwältin<br />

einsetzt und den Rechtsstaat im Iran als „Farce und nicht existent“ bezeichnet.<br />

Als Rechtsanwältin hat Nasrin Sotoudeh<br />

Frauen, Menschenrechtsaktivisten und<br />

Angehörige von Minderheiten vertreten<br />

und sich öffentlich gegen den Kopftuchzwang<br />

ausgesprochen. Seit mittlerweile 46<br />

Tagen befindet sie sich im Hungerstreik und<br />

protestiert damit gegen unfaire Gerichtsverhandlungen<br />

sowie gegen die Inhaftierung von<br />

Bürgerrechtlern.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass der Deutsche Richterbund<br />

Nasrin Sotoudehs Engagement für Rechtsstaatlichkeit<br />

im Iran mit dem Menschenrechtspreis<br />

würdigt. Das ist ein starkes Signal aus den<br />

Reihen der <strong>deutsch</strong>en Justiz, das genau zur<br />

richtigen Zeit kommt. Denn der über dreiwöchige<br />

Hungerstreik hat die mutige Frauenrechtlerin an<br />

ihre körperlichen Grenzen gebracht – ihr Leben<br />

ist akut in Gefahr. Durch diesen Preis wird ihr<br />

Schicksal nun noch mehr in die Öffentlichkeit gerückt<br />

– das ist eine verdiente Ehrung, die gleichzeitig<br />

Signalwirkung an das iranische Regime hat“,<br />

erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der<br />

IGFM.<br />

Zahlreiche Ehrungen für Nasrin Sotoudeh<br />

Mit dem Menschenrechtspreis zeichnet der<br />

Deutsche Richterbund weltweit herausragende


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 21<br />

Persönlichkeiten aus, die sich als Richter, Staatsanwälte<br />

oder Rechtsanwälte für Menschenrechte<br />

und Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Nasrin<br />

Sotoudeh erhielt im Jahre 2008 bereits den<br />

International Human Rights Prize Ludovic –<br />

Trarieux und im Jahr 2011 den Menschenrechtspreis<br />

der Stadt Florenz. 2012 wurde sie vom<br />

Europäischen Parlament mit dem Sacharow-Preis<br />

für geistige Freiheit gewürdigt. Seit April 2013 gehört<br />

die renommierte Menschenrechtlerin dem<br />

Kuratorium der IGFM an. Im Jahr 2018 bekam sie<br />

den schwedischen Tucholsky-Preis für verfolgte<br />

und bedrohte Schriftsteller.<br />

„Diese vielen Ehrungen zeigen, welchen Wert ihr<br />

Engagement für die iranische Gesellschaft hat und<br />

wie dies weltweit geschätzt wird. Nasrin Sotoudeh<br />

muss diesen Hungerstreik überleben und sofort<br />

freigelassen werden“, so die IGFM.<br />

Die New York Times positioniert sich<br />

als Stimme der Wahrheit<br />

Während Donald Trump<br />

vor den Präsidentschaftswahlen<br />

gegen Fake-News<br />

wettert, will die New York Times<br />

ihren Lesern vermitteln: Wir<br />

sind in unsteten Zeiten wie<br />

diesen eine verlässliche Nachrichtenquelle.<br />

Die US-Präsidentschaftswahlen<br />

rücken immer näher und auch<br />

die Corona-Pandemie hält die<br />

Welt weiter in Atem. Diesen<br />

Hintergrund nutzt die New York<br />

Times, um sich selbst als Stimme<br />

der Wahrheit zu positionieren.<br />

Als Erweiterung der Kampagne<br />

„The Truth Is Essential“ zeigt<br />

„Life Needs Truth“ aus der Feder<br />

von Droga 5, wie der Journalismus<br />

der New York Times Teil<br />

unseres Lebens und unserer Zeit<br />

ist. Zu sehen ist in der Kampagne<br />

ein leerer Computerbildschirm,<br />

auf dem Bilder und Worte getippt<br />

und unsystematisch über<br />

die Oberfläche getippt und geklebt<br />

werden. Die Schreibarbeit<br />

entfaltet sich zu schnellen<br />

Musik-Beats, die widerspiegeln<br />

sollen, in welchem Tempo die<br />

New York Times-Redakteure<br />

die täglichen Schlagzeilen des<br />

Tages zu bewältigen haben.<br />

Ziel der Kampagne ist es, zu<br />

kommunizieren, wie eine<br />

Zeitung in unsteten Zeiten Klarheit<br />

und Orientierung bietet und<br />

welche Bandbreite an Themen<br />

die Berichterstattung abdeckt.<br />

Die New York Times positioniert sich als verlässliches Nachrichtenorgan.


22 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

Der EuropeanMediaCongress wird<br />

2021 stattfinden<br />

Ein hochkarätiges Team hat seit November 2019<br />

an dem EuropeanMediaCongress <strong>2020</strong> mit<br />

höchstem Engagement mit Standort Heidelberg in<br />

der PrintMediaAcademy gearbeitet.<br />

Wir alle haben in persönlichen Gesprächen viele<br />

Optionen ausgelotet, die große Zeitungs- und<br />

Zeitschriftenfamilie mit den Besten der internationalen<br />

Medienwelt zu präsentieren.<br />

Nun werden wir den Termin vom 9./10. November<br />

<strong>2020</strong> auf Mai 2021 verschieben.<br />

Coronabedingt.<br />

Die derzeitige Situation mit fast täglich<br />

wechselnden Bedingungen der Corona-Voraussetzungen<br />

für die Veranstaltung von Kongressen<br />

machen Planungssicherheit für Veranstalter und<br />

Teilnehmer unmöglich.<br />

Danke an dieses gemeinsam zukunftsorientierendes<br />

denkende Team, das auch<br />

für 2021 für den Fortschritt der bezahlten<br />

Zeitungs- und Zeitschriftenmedien und den<br />

EuropeanMediaCongress 2021 arbeiten wird.<br />

Die Zukunft gehört den multimedial Vorwärtsdenkenden,<br />

die praxisnahe Ideen anbieten und<br />

voranbringen.<br />

Ihr Karl Malik<br />

Heiko Schröder, tmi Services GmbH Karl Friedrich Trespe, sabris AG Alis Simpson, alfa Media Partner Gmbh Hauke Berndt, ppiMedia GmbH<br />

Rainer Kirschke, Agfa NV Volker W. Leonhardt, Müller Martini AG Hans Leuenberger, Müller Martini AG Laura Rohn, PrintMediaAcademy Heidelberg


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 23<br />

ppi Media startet Projekt für automatisierte<br />

hyperregionale Onlineanzeigen mit Team<br />

Beverage Einzelhandel<br />

Team Beverage ist die marktführende Einkaufs-, Distributions-, Vermarktungs- und Dienstleistungsplattform<br />

für die Getränkebranche in Deutschland. ppi Media hat gemeinsam mit der<br />

Team Beverage Einzelhandel GmbH ein neuartiges Konzept entwickelt, das es ermöglicht, für<br />

die Kunden von Getränkefachmärkten automatisch und zentral gesteuert hyperregionale, angebotsbezogene<br />

Anzeigen bei Google und Facebook zu schalten.<br />

Nicolas Sonnenberg, Geschäftsleiter<br />

Innendienst Einzelhandel bei Team<br />

Beverage<br />

Als Verbundgruppe und<br />

unabhängige Plattform<br />

werden jedes Jahr 3,9 Milliarden<br />

Produkte durch Team Beverage<br />

vermittelt, vermarktet und distribuiert.<br />

Um Getränkefachmärkte<br />

und Handelsketten,<br />

die mit dem Unternehmen<br />

kooperieren, noch besser zu<br />

unterstützen, hat sich Team<br />

Beverage nun entschieden, gemeinsam<br />

mit ppi Media ein<br />

neuartiges Konzept für automatisierte,<br />

hyperregionale Anzeigen<br />

bei Google und Facebook<br />

zu entwickeln und am Markt zu<br />

etablieren.<br />

Geplant ist, dass für Getränkefachmärkte,<br />

die von der Team<br />

Beverage Einzelhandel GmbH<br />

vermarktet werden, Onlinezeigen<br />

für bestimmte Angebote<br />

eines Marktes im direkten Umkreis<br />

dieses Händlers bei den<br />

großen Werbenetzwerken von<br />

Google und Facebook ausgespielt<br />

werden. Die Anzeigen<br />

selbst werden automatisiert mit<br />

den passenden Informationen<br />

aus einer zentralen Datenbank<br />

von Team Beverage erstellt, zusätzlich<br />

entsteht – ebenfalls<br />

automatisch – zu jeder Anzeige<br />

eine passende Landing Page mit<br />

weiterführenden Informationen<br />

für den Endkunden. Diese<br />

Landing Pages können unter<br />

anderem auch QR-Codes oder<br />

elektronische Coupons enthalten,<br />

mit denen Endkunden<br />

ein Angebot im betreffenden<br />

Markt wahrnehmen können.<br />

Die ppi Media GmbH entwickelt<br />

derzeit die Softwarelösung für<br />

die Umsetzung dieser neuen Onlineinitiative.<br />

Der gemeinsame<br />

Projektstart mit Team Beverage<br />

erfolgte am 13. August <strong>2020</strong>.<br />

Für das eigene Unternehmen<br />

und Kunden aus dem Getränkefachmarkt<br />

gehen die<br />

Projektverantwortlichen bei<br />

Team Beverage von einer deutlichen<br />

Umsatzsteigerung durch<br />

die finale Lösung aus. „Das<br />

Konzept, das in Zusammenarbeit<br />

zwischen Team Beverage<br />

und ppi Media erarbeitet wurde,<br />

ist absolut innovativ. Durch<br />

zentral gesteuerte Onlineanzeigen<br />

für unsere Kunden<br />

können wir für diese ganz gezielt<br />

Angebote promoten und<br />

Anzeigen ausspielen – und zwar<br />

dort, wo sie wahrgenommen<br />

werden – bei Google und<br />

Facebook im direkten Umfeld<br />

eines Händlers. Social Mediaund<br />

Online-Marketing stellen<br />

somit eine weitere Säule in der<br />

digitalen Geschäftsentwicklung<br />

von Team Beverage dar.“, so<br />

Nicolas Sonnenberg, Geschäftsleiter<br />

Innendienst Einzelhandel<br />

bei Team Beverage.<br />

Manuel Scheyda, COO von<br />

ppi Media über das Projekt:<br />

„Wir digitalisieren und automatisieren<br />

Workflows für<br />

Unternehmen aus der Medienbranche<br />

seit 35 Jahren. Das liegt<br />

uns einfach im Blut. Unsere Erfahrung<br />

stellen wir mittlerweile<br />

auch Kunden aus anderen Bereichen<br />

zu Verfügung und entwickeln<br />

gemeinsam mit diesen<br />

innovative Digitalisierungskonzepte.<br />

Über die Zusammenarbeit<br />

mit der Team Beverage<br />

Einzelhandel GmbH freuen wir<br />

uns in diesem Zusammenhang<br />

ganz besonders. Das Konzept,<br />

die Veröffentlichung von Onlineanzeigen<br />

für Unternehmen<br />

deutlich zu vereinfachen, stößt<br />

dabei in vielen Branchen auf<br />

sehr hohes Interesse.“


24 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

E-Paper-Studie <strong>2020</strong><br />

Digitale Zeitung immer beliebter:<br />

20 Prozent Auflagenplus<br />

Jede achte verkaufte Zeitung ist inzwischen ein<br />

E-Paper. Damit ist die digitale Zeitung eine<br />

zunehmend beliebte Form der Zeitungslektüre.<br />

Allein im zweiten Quartal <strong>2020</strong> stieg die E-Paper-<br />

Auflage der Zeitungen um gut 20 Prozent auf über<br />

zwei Millionen Exemplare. Für Leserinnen und<br />

Leser ist das E-Paper eine der Top-Nachrichtenquellen,<br />

aus der sie sich mehrmals am Tag oder<br />

mindestens täglich (38 Prozent) informieren.<br />

Was genau E-Paper-Leser und ihre Mediennutzung<br />

charakterisiert, hat die ZMG Zeitungsmarktforschung<br />

jetzt im Auftrag des Bundesverbands<br />

Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV)<br />

untersucht. Laut der „E-Paper-Studie <strong>2020</strong>“ sind<br />

zwei Drittel (65,8 Prozent) der Digitalleser unter<br />

50 Jahre und damit im Schnitt jünger als Printleser.<br />

65 Prozent von ihnen haben einen höheren<br />

Bildungsabschluss und sind voll berufstätig, 43<br />

Prozent nutzen regelmäßig den ÖPNV – die digitale<br />

Zeitungslektüre gehört inzwischen bei vielen<br />

Berufspendlern zum Alltag. Außerdem zählen<br />

E-Paper-Nutzer zu den Besserverdienenden: 43<br />

Prozent haben über 3.000 Euro netto im Monat<br />

zur Verfügung, jeder Fünfte (21 Prozent) verfügt<br />

über mehr als 4.000 Euro Haushaltsnettoeinkommen.<br />

Guter Journalismus darf Geld kosten – und<br />

sollte Lokales berichten<br />

Guter Journalismus ist E-Paper-Lesern wichtig<br />

– und er hat seinen Wert. Mehr als die Hälfte<br />

(53 Prozent) von ihnen bestätigt: „Für eine vertrauenswürdige,<br />

glaubwürdige Nachrichtenquelle<br />

bin ich bereit zu zahlen“. Reine Print- und Nicht-<br />

Leser äußern dagegen eine geringere Zahlungsbereitschaft.<br />

Inhaltlich sind E-Paper-Leser an allen klassischen<br />

Nachrichtenthemen überdurchschnittlich<br />

interessiert, ihr besonderes Augenmerk gilt aber<br />

den lokalen und regionalen Nachrichten. So haben<br />

80 Prozent großes Interesse an Informationen<br />

zum Geschehen vor Ort. Ihre bevorzugten<br />

Regionalhemen sind Verkehr, Umwelt und Infrastruktur,<br />

Soziales, lokale Wirtschaftspolitik, aber<br />

auch Polizeiberichte und Veranstaltungen. 81 Prozent<br />

der E-Paper-Leser halten lokalen Journalismus<br />

für sehr wichtig für die Gesellschaft.<br />

Wer seine Zeitung digital liest, ist auch für andere<br />

Medienkanäle aufgeschlossen und nutzt sie<br />

intensiver zur regelmäßigen Information als Printleser.<br />

So bewerten E-Paper-Nutzer unter anderem<br />

Podcasts (60 Prozent Zustimmung) sowie Youtube<br />

und andere Video-Plattformen (55 Prozent) als<br />

gute Ergänzung zur Meinungsbildung. Mit der<br />

Zeitung selbst sind die meisten E-Paper-Leser<br />

schon von Kindesbeinen an vertraut. Bei 77 Prozent<br />

gehörte die regionale Tageszeitung, bei 30<br />

Prozent die überregionale zum Alltag im Elternhaus.<br />

Fans der Digitalausgabe führen vor allem das einfache<br />

Handling, die unkomplizierte und jederzeitige<br />

Verfügbarkeit sowie Umweltaspekte, insbesondere<br />

den Wegfall von Papier und Lieferweg,<br />

als Argumente für die papierlose Zeitung ins Feld.<br />

„Immer mehr Leser greifen zum E-Paper der<br />

Zeitung und sind bereit, dafür zu zahlen. Eine<br />

attraktive und wachsende Zielgruppe – für Verlage<br />

und für Werbungtreibende“, so BDZV-<br />

Geschäftsführerin Katrin Tischer. „Letztlich ist<br />

es Geschmackssache, ob die Zeitung gedruckt<br />

oder digital gelesen wird. Wichtig ist der Inhalt,<br />

den die Zeitungen in jeder Variante bieten: guter,<br />

verlässlicher Journalismus, den die Menschen so<br />

konsumieren können, wie es ihren Neigungen entspricht.“<br />

Zur Studie:<br />

Für die „E-Paper-Studie <strong>2020</strong>“ hat die ZMG 2.000<br />

in Deutschland wohnhafte Personen von 18 - 69<br />

Jahren nach ihrer Nachrichtennutzung, Einstellung<br />

zu Medien und Themeninteressen befragt. Die Studie<br />

wurde im Juli <strong>2020</strong> als repräsentative Onlinebefragung<br />

durchgeführt.<br />

Ort: Berlin<br />

Die Studie kann man downloaden unter:<br />

https://www.bdzv.de/fileadmin/bdzv_hauptseite/<br />

aktuell/pressemitteilungen/<strong>2020</strong>/Assets/ZMG_E-<br />

Paper-Studie_<strong>2020</strong>.pdf


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 25<br />

Atempause für einen jahrzehntelangen Streit<br />

Krone-Zeitung versus Funke-<br />

Medien: Lebenswerk für Anwälte<br />

Die unendliche Geschichte:<br />

Der jahrzehntelange Kampf<br />

der „Kronen-Zeitung „-Eigentümer<br />

bekommt vorerst eine<br />

kleine Atempause. Eine Front<br />

im Kampf um die „Kronen<br />

Zeitung“ liegt vorerst still.<br />

Das Kartellgericht beim Oberlandesgericht<br />

Wien hat sich für<br />

nicht zuständig erklärt, weil die<br />

„formellen Voraussetzungen“<br />

bis dato nicht vorliegen.<br />

Für die Anwälte auf beiden<br />

Seiten wohl ein Lebenswerk.<br />

Die Bundeswettbewerbsbehörde<br />

(BWB) hatte das Kartellgericht<br />

im Jänner <strong>2020</strong> eingeschaltet.<br />

Und zwar weil die <strong>deutsch</strong>e<br />

Funke-Gruppe im Dezember<br />

vergangenen Jahres die alleinige<br />

Kontrolle über die „Krone“ bei<br />

der BWB angemeldet hatte.<br />

Die BWB stellte darauf beim<br />

Kartellgericht einen Antrag<br />

auf Prüfung des Zusammenschlusses.<br />

Hintergrund ist eine<br />

Rahmenvereinbarung aus dem<br />

Jahr 1987. Damals verkaufte<br />

Gründer Hans Dichand 50 Prozent<br />

der „Krone“ der <strong>deutsch</strong>en<br />

(damals noch) WAZ-Gruppe.<br />

Dabei wurde festgeschrieben,<br />

dass es pro 1.000 Schilling<br />

Stammkapital eine Stimme<br />

gibt. Bei einem Stammkapital<br />

von 500.000 Schilling verfügte<br />

sowohl Dichand als auch die<br />

Deutschen über 250 Stimmen.<br />

Nach dem Tod Dichands im Jahr<br />

2010 wurde die Stammeinlage<br />

auf vier Erben im Umfang von<br />

jeweils 62.500 Schilling aufgeteilt.<br />

Diverse Gerichtsverfahren<br />

Da in den Verträgen geregelt<br />

war, dass pro 1.000 Schilling<br />

eine Stimme besteht, könnte<br />

das (was laut Kartellgericht<br />

aber strittig ist) so interpretiert<br />

werden, dass durch<br />

die Abrundung insgesamt zwei<br />

Stimmen verloren gegangen<br />

sind, weil jeder der vier Erben<br />

nun über 62 Stimmen verfügt,<br />

was in Summe 248 Stimmen bedeutet,<br />

während bei der Stammeinlage<br />

der „zweiten“ 250.000<br />

Schilling die Stimmenzahl ungeschmälert<br />

250 beträgt.<br />

Die Auswirkung dieser Überlegung<br />

ist aber noch in diversen<br />

Gerichtsverfahren zu entscheiden.<br />

Etwa läuft im Zusammenhang<br />

mit der Rahmenvereinbarung<br />

aus 1987, mit der<br />

die zwei Gesellschaftergruppen<br />

festgelegt wurden, ein Schiedsverfahren<br />

vor der Schweizer<br />

Handelskammer. Daher sieht<br />

sich das Kartellgericht vorerst<br />

für nicht zuständig, erklärte<br />

ein Sprecher auf APA-Anfrage.<br />

Zunächst müsste etwa die gesellschaftsrechtliche<br />

Wirkung<br />

der Aufteilung der Stammanteile<br />

und die Beurteilung<br />

der Rahmenvereinbarung geklärt<br />

werden. Die Entscheidung<br />

wurde den Parteien am Dienstag<br />

zugestellt.<br />

-karma-<br />

DuMont schließt Bonner „Express“-<br />

Redaktion und will weitere Stellen abbauen<br />

Bye bye Bonn: DuMont macht zum 1. Januar 2021<br />

seine „Express“-Redaktion in Bonn dicht, berichtet<br />

medieninsider.com. Die Berichterstattung über<br />

Bonn soll künftig nur noch „in reduziertem Umfang<br />

stattfinden“ und „aus dem Kölner Newsroom heraus“<br />

gesteuert werden, sagt eine Verlagssprecherin. In<br />

Bonn arbeiten zwar „weniger als fünf Mitarbeiter“,<br />

schreibt medieninsider.com, es sollen aber weitere<br />

Jobs wegfallen. Der Verlag rechnet <strong>2020</strong> und 2021<br />

mit „Millionenverlusten“, sagt der Betriebsrat.


26 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

Medien in Österreich<br />

Die Wirtschaft soll in heimischen<br />

Medien inserieren<br />

Regierung lehnt Sanierung der Google-Regelung zur Digitalsteuer ab.<br />

Gerald Fleischmann und Sebastian Kurz © Bundeskanzleramt/Arno<br />

Melicharek<br />

Österreich hat mit Beginn<br />

<strong>2020</strong> über eine erhöhte<br />

Werbeabgabe von fünf Prozent<br />

eine Digitalsteuer eingeführt,<br />

die auf internationale Player wie<br />

Google und Co. abzielt. „Wie sich<br />

nun zeigt, trifft die Digitalsteuer<br />

letztlich nicht die ausländischen<br />

Internet-Giganten, sondern all<br />

jene österreichischen Unternehmen,<br />

die auf Google<br />

werben“, kritisierte Martin<br />

Sonntag, Obmann des WKÖ-<br />

Bundesgremiums des Internethandels,<br />

via Aussendung. Es<br />

gehe darum, eine international<br />

harmonisierte Steuer-Lösung<br />

auf OECD-Ebene zu schaffen.<br />

Gerald Fleischmann, Kanzlerbeauftragter<br />

für Medienthemen,<br />

will die Digitalsteuer hingegen<br />

aufrecht halten und empfiehlt<br />

der heimischen Wirtschaft,<br />

Inserate bei österreichischen<br />

Medien zu schalten - egal ob<br />

Online oder Print. Man bemühe<br />

sich weiter um eine internationale<br />

Lösung im Rahmen<br />

der OECD, bis zu einer internationalen<br />

Einigung „hält die<br />

Bundesregierung aber an der<br />

nationalen Digitalbesteuerung<br />

der Online-Giganten fest, um<br />

Wettbewerbsgleichheit herzustellen.“<br />

(jw)<br />

Medien in Österreich<br />

Fellner werkt an Redesign und drei<br />

Sonntagsmagazinen<br />

Paid-Content-Digitalangebot für oe24 und ein politischer Rundumschlag.<br />

Wolfgang Fellner will seinen<br />

Magazinen eine neue<br />

Optik verpassen. Künftig soll<br />

es mehr Politik, Außenpolitik,<br />

Sport und Wirtschaft, aber auch<br />

Rätsel, Wetter und Horoskope<br />

sowie eine neue Meinungsseite<br />

geben, kündigte er im Gespräch<br />

mit dem Horizont an. Es sei dies<br />

eine Reihe von kleinen Dingen,<br />

die sich in Summe gut anfühlen.<br />

Ab sofort soll es auch ein ein<br />

Sonntagsprodukt mit 64 Seiten<br />

Zeitung plus drei Magazinen<br />

(Nachrichten, Madonna und<br />

TV) als Beilage geben. Fellner<br />

will dem Bericht zufolge zudem<br />

den Ausbau der Hängetaschen<br />

forcieren und die<br />

eigentliche Sonntagsauflage<br />

erhöhen. „Insgesamt steigt<br />

unsere Sonntagsauflage künftig<br />

also auf 620.000“, sagte er dem<br />

Horizont.<br />

Trotz Corona habe man das<br />

Budget halten können und<br />

mit einer „fast unsichtbaren“<br />

Reduzierung des Formats 1,5<br />

Millionen Euro im Jahr einsparen<br />

können.<br />

oe24 soll mit einer Paid-Content-<br />

Lösung versehen werden, die mit<br />

einem Euro pro Monat zu Buche<br />

schlägt. „Zusätzlich gibt es ein<br />

zweites, minimal teureres Angebot<br />

mit einem sehr kreativen<br />

Geschenk. Wir sind die Ersten,<br />

die im Internet ein Abo mit<br />

Zugabe bieten und wollen wie


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 27<br />

seinerzeit bei News mit dem<br />

Angebot groß aufschlagen“, so<br />

Fellner.<br />

„Bei den Förderungen der<br />

Regierung nachweislich<br />

unterrepräsentiert“<br />

der Corona-Sonderförderung.<br />

Dies findet er „eindeutig zu<br />

wenig“, wenn man „an der<br />

Reichweite und vor allem an<br />

unserem Marktanteil“ gemessen<br />

wird. Mit den Inseratengeldern<br />

verhalte sich das ihm zufolge<br />

ebenso.<br />

Die Mediengruppe Österreich<br />

bekam zwei Millionen Euro aus<br />

Herausgeber Wolfgang Fellner<br />

Stabsübergabe bei Axel Springer SE:<br />

Dr. Mathias Döpfner wird Friede Springers<br />

Nachfolger<br />

Döpfner kauft von der Friede<br />

Springer Stiftung rund 4,1 Prozent<br />

des Grundkapitals. Zudem<br />

soll er durch eine geplante<br />

Schenkung von Friede Springer<br />

weitere rund 15 Prozent des<br />

Grundkapitals erwerben.<br />

Verlegerin Friede Springer hat<br />

ihre Nachfolge geregelt: Mathias<br />

Döpfner, Vorstandsvorsitzender<br />

des Hauses Axel Springer, wird<br />

den Konzern künftig führen.<br />

Friede Springer hat dafür wesentliche<br />

Weichenstellungen für die<br />

Sicherung der Zukunft von Axel<br />

Springer vorgenommen und<br />

stattet gleichzeitig die gemeinnützige<br />

Friede Springer Stiftung<br />

mit weiterem erheblichem Vermögen<br />

aus.<br />

Döpfner kauft im Rahmen der<br />

Regelung von der Friede Springer<br />

Stiftung rund 4,1 Prozent des<br />

Grundkapitals. Zudem soll er<br />

durch eine geplante Schenkung<br />

von Friede Springer weitere rund<br />

15 Prozent des Grundkapitals<br />

erwerben. Er wird dann mit den<br />

knapp drei Prozent, die er heute<br />

schon am Unternehmen hält, insgesamt<br />

mit rund 22 Prozent am<br />

Grundkapital der Axel Springer<br />

SE beteiligt sein. Gleichzeitig gab<br />

die Verlegerin bekannt, dass die<br />

Stimmrechte ihres verbleibenden<br />

Aktienpakets zukünftig von<br />

Mathias Döpfner ausgeübt<br />

werden sollen.<br />

Die „ideale Lösung“<br />

„Ich habe immer gesagt, dass ich<br />

für Kontinuität im Unternehmen<br />

sorgen werde. Die Zukunft des<br />

Hauses ist mir ein Leben lang<br />

sehr wichtig“, so Springer. Sie<br />

habe nun die ideale Lösung gefunden,<br />

„um die Zukunft von<br />

Axel Springer und die meiner<br />

Stiftung abzusichern und beide<br />

Sphären wie bisher voneinander<br />

zu trennen.“<br />

Sie sei „sehr froh und dankbar“,<br />

dass sie mit Döpfner, seit 2002<br />

Vorstandsvorsitzender, ihren<br />

Nachfolger gefunden habe. „Gemeinsam<br />

mit unserem neuen<br />

Partner KKR werden wir dafür<br />

sorgen, dass Axel Springer als unabhängiges<br />

Medienunternehmen<br />

und als Haus des Journalismus<br />

weiterhin Bestand und Bedeutung<br />

haben wird.“


28 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

Verleihung des Menschenrechtspreises des Deutschen Richterbundes an Nasrin<br />

Sotoudeh:<br />

Menschenrechtsverteidigerin im<br />

Hungerstreik widmet Preis vier<br />

Todeskandidaten<br />

Ein wichtiges Zeichen in schweren Zeiten: Heute wird in Berlin eine iranische Menschenrechtsverteidigerin<br />

geehrt, die sich seit 29 Tagen im Hungerstreik befindet, um gegen die Diktatur<br />

der Mullahs zu protestieren. Auf Vorschlag der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte<br />

(IGFM) zeichnet der Deutsche Richterbund (DRB) Nasrin Sotoudeh, die bekannteste<br />

politische Gefangene im Iran, mit dem Menschenrechtspreis <strong>2020</strong> aus. Den Preis nimmt<br />

stellvertretend die iranische Frauenrechtlerin und Freundin von Nasrin Sotoudeh, Mansoureh<br />

Shojaee, entgegen.<br />

Ein wichtiges Zeichen in<br />

schweren Zeiten: Heute<br />

wird in Berlin eine iranische<br />

Menschenrechtsverteidigerin<br />

geehrt, die sich seit 29 Tagen<br />

im Hungerstreik befindet, um<br />

IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin gemeinsam mit<br />

der iranischen Frauenrechtlerin Mansoureh Shojaee Bild: DRB<br />

gegen die Diktatur der Mullahs<br />

zu protestieren. Auf Vorschlag<br />

der Internationalen Gesellschaft<br />

für Menschenrechte (IGFM)<br />

zeichnet der Deutsche Richterbund<br />

(DRB) Nasrin Sotoudeh,<br />

die bekannteste politische<br />

Gefangene im Iran, mit dem<br />

Menschenrechtspreis <strong>2020</strong> aus.<br />

Den Preis nimmt stellvertretend<br />

die iranische Frauenrechtlerin<br />

und Freundin von Nasrin<br />

Sotoudeh, Mansoureh Shojaee,<br />

entgegen.<br />

„Die Mitglieder der iranischen<br />

Zivilgesellschaft, einschließlich<br />

mir, werden niemals die<br />

moralische Unterstützung vergessen,<br />

die unsere Aktivisten<br />

unter solch schwierigen Bedingungen<br />

bekommen haben“,<br />

lässt Nasrin Sotoudeh aus dem<br />

Evin Gefängnis ausrichten<br />

und widmet den Preis den vier<br />

politischen Gefangenen Amir-<br />

Hossein Moradi, Saeed Tamjidi,<br />

Mohammad Rajabi und Navid<br />

Afkari, die kurz vor der Hinrichtung<br />

stehen.<br />

Unverzichtbar für iranische<br />

Zivilgesellschaft<br />

Als Rechtsanwältin hat Nasrin<br />

Sotoudeh Frauen, Menschenrechtsaktivisten<br />

und Angehörige<br />

von Minderheiten vertreten und<br />

sich öffentlich gegen den Kopftuchzwang<br />

ausgesprochen. Mit<br />

ihrem aktuellen Hungerstreik<br />

protestiert die Frauenrechtlerin<br />

gegen unfaire Gerichtsverhandlungen<br />

sowie gegen die<br />

Inhaftierung von Bürgerrechtlern.<br />

„Sie ist unverzichtbar für<br />

die iranische Zivilgesellschaft<br />

und eine mutige Frau, die zuerst<br />

an andere und nicht an<br />

sich denkt“, kommentiert<br />

Martin Lessenthin, Vorstandssprecher<br />

der IGFM, die „verdiente<br />

Würdigung“ von Nasrin<br />

Sotoudeh.<br />

Harte Gefängnisstrafen und<br />

unfaire Gerichtsverfahren<br />

„Die Menschenrechtssituation<br />

und die Meinungsfreiheit im<br />

Iran verschlechtern sich von Tag<br />

zu Tag. Es gibt massive Razzien<br />

und Morde an Demonstranten<br />

auf der Straße, Massenverhaftungen,<br />

Familienstrafen,<br />

harte Gefängnisstrafen und<br />

Hinrichtungen sowie unfaire<br />

Gerichtsverfahren vor<br />

Geheimgerichten ohne qualifizierte<br />

Anwälte und Druck<br />

auf politische Gefangene.<br />

Außerdem wird die Behandlung<br />

und Freilassung kranker Gefangener<br />

oft verhindert“, erklärt<br />

Reza Khandan, der Ehemann<br />

von Nasrin Sotoudeh, der sich<br />

im Namen der Familie für den<br />

Menschenrechtspreis bedankt.<br />

Die Verleihung während ihres<br />

Hungerstreiks bezeichnet er als<br />

„Zeichen der Weisheit der Entscheidungsträger<br />

dieser Auszeichnung“.


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 29<br />

Remote zum Erfolg<br />

alfa Media und der Irish Examiner aus Cork sind bereits seit 2013 ein eingespieltes Team –<br />

Produkte aus den Bereichen Newsroom- und Redaktionsmanagement sind ebenso im Einsatz<br />

wie auch Module aus dem Werbe- und Marktmanagementbereich oder der Blattplanung und<br />

Produktionskontrolle. Im neusten Projekt, das in Zusammenarbeit mit dem Augsburger Unternehmen<br />

Newsfactory stattfand, wurden erfolgreich Wege „abseits der Norm“ beschritten:<br />

Das im Juli <strong>2020</strong> abgeschlossene Vorhaben wurde ohne Einsätze direkt vor Ort – vollständig<br />

remote – durchgeführt.<br />

Das im Januar <strong>2020</strong> gestartete<br />

Projekt war ursprünglich<br />

nicht als reines<br />

Remote-Projekt geplant, doch<br />

durch die aufziehende Covid-19<br />

Problematik wurde schnell<br />

der Plan gefasst, gänzlich auf<br />

Remote-Sessions zu setzen. Mit<br />

einem gut organisierten Arbeitsplan<br />

konnten alle Termine online<br />

aus dem Homeoffice mit<br />

Erfolg abgewickelt werden –<br />

auch die Schulungsblöcke für<br />

Anwender und Entwickler verliefen<br />

ohne einen Präsenztermin<br />

reibungslos und produktiv.<br />

Ein auf den Irish Examiner<br />

zugeschnittenes, neues Online-Portal<br />

konnte so, trotz<br />

erschwerten Bedingungen<br />

durch Covid-19, mit wenig Verzögerung<br />

verwirklicht werden.<br />

Das Team des Irish Examiner<br />

war dabei maßgeblich an der<br />

Implementierung des Front-<br />

Ends des neuen Portals beteiligt<br />

und konnte auf diese Weise zusammen<br />

mit Newsfactory ein<br />

responsives, performantes und<br />

modernes Erscheinungsbild für<br />

Ihren Internetauftritt verwirklichen.<br />

Im Zuge dieser Umstellung<br />

wurden durch alfa Media 1,2<br />

Millionen Artikel und etwa<br />

400.000 Bilder in ein neues<br />

ECMS-Archiv importiert, um<br />

die CMS-Lösung redFACT von<br />

Newsfactory direkt mit allen<br />

Daten zu versorgen. Damit<br />

einhergehende Workflow-<br />

Anpassungen kommen den<br />

Redakteuren des Irish Examiner<br />

zugute, denn jeglicher Content<br />

wird innerhalb der bekannten<br />

alfa Produkte medienneutral erstellt,<br />

aufbereitet und schließlich<br />

mit wenigen Klicks auf die<br />

unterschiedlichen Kanäle verteilt.<br />

Dieser Workflow ermöglicht es,<br />

dass das Online-Portal des Irish<br />

Examiners nicht nur mit bloßen<br />

Artikeln aus der alfa MediaSuite<br />

befüllt werden kann, auch<br />

Bilder, Embed-Codes, Audiound<br />

Videodateien werden umgehend<br />

an das redFACT CMS<br />

exportiert. Meldungen der<br />

Presse-Agenturen werden<br />

über das alfa Media System<br />

verarbeitetet und direkt zu<br />

einem publikationsfertigem<br />

HTML-Artikel konvertiert. Zudem<br />

lassen sich schnell und<br />

komfortabel ganze Themenseiten<br />

in der alfa MediaSuite<br />

managen. Mit der Zuordnung<br />

zu einem bestimmten Hashtag,<br />

beispielsweise #covid19, werden<br />

Artikel und Medien automatisch<br />

von alfa Media zu Themenseiten<br />

zusammengestellt und<br />

an redFACT übergeben, sodass<br />

diese dem Leser Online als „Hot<br />

Topic“ alles Wichtige zu einem<br />

Thema bereitstellen.<br />

Dank der guten und flexiblen Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten,<br />

konnte das internationale<br />

Remote-Projekt von alfa Media,<br />

Newsfactory und dem Irish<br />

Examiner ein positives Fazit<br />

ziehen und einen erfolgreichen<br />

Projektabschluss im Juli <strong>2020</strong><br />

verzeichnen.


30 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

Medien in Österreich<br />

‘Wiener Zeitung‘ - neues Magazin<br />

zur österreichischen Verwaltung<br />

„Die Republik – das Verwaltungsmagazin“<br />

ist das neue Magazin der Wiener Zeitung<br />

Mediengruppe und macht die vielfältigen Aufgaben<br />

der österreichischen Verwaltung zum<br />

Thema.<br />

„Welch grundlegende Bedeutung eine<br />

funktionierende Verwaltung für unser aller Leben<br />

und als Grundpfeiler unserer Demokratie besitzt,<br />

wird oft übersehen. Aus diesem Grund wollen wir<br />

die großen Ideen genauso wie die tägliche Arbeit<br />

der österreichischen Verwaltung ab sofort vierteljährlich<br />

einer breiteren Öffentlichkeit bewusst<br />

machen“, erklärt Martin Fleischhacker, Geschäftsführer<br />

der Wiener Zeitung Mediengruppe das<br />

Engagement. „Wir möchten jene Menschen vor<br />

den Vorhang holen, die den Motor der Republik<br />

am Laufen halten.“<br />

Markus Graf, Chief Commercial Officer, ergänzt,<br />

dass die Wiener Zeitung Mediengruppe mit dem<br />

neuen Magazin ihren Wurzeln treu bleibt, dem<br />

engen Kontakt zur Verwaltung und dem Selbstverständnis<br />

als Dienstleister für die Republik.<br />

„Die Republik – das Verwaltungsmagazin“ soll die<br />

Mitarbeiter des österreichischen Verwaltungsapparates<br />

auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene<br />

sowie dessen nachgelagerter bzw. ausgegliederter<br />

Dienststellen ebenso ansprechen wie<br />

die interessierte Bevölkerung.<br />

Das Magazin wird am Samstag, dem 3. Oktober,<br />

österreichweit in den Selbstbedienungstaschen<br />

verfügbar sein und über den Postversand an die<br />

Kernzielgruppe verschickt. Darüber hinaus gibt es<br />

eine Online-Präsenz inklusive Videotour durch das<br />

Regierungsgebäude „Stubenring 1“.<br />

Medien in der Schweiz<br />

Impactmedias baut mit „La<br />

Région“ ihr Angebot aus<br />

Die Lokalzeitung „La Région“<br />

wird neu von der Werberegie<br />

der ESH-Médias Gruppe vermarktet.<br />

Damit erweitert<br />

Impactmedias ihr Portfolio in<br />

der Romandie.<br />

„La Région“ ist ein Westschweizer<br />

Blatt, das in die Briefkästen<br />

von 110 Gemeinden im<br />

Norden des Kantons Waadt<br />

kostenlos verteilt wird. Der<br />

wöchentlich erscheinende Titel<br />

erreicht nach eigenen Angaben<br />

110.000 Leser und Leserinnen.<br />

Impactmedias vermarktet „La<br />

Région“ seit dem 1. Juli und<br />

bietet damit ihren Kunden „erweiterte<br />

Kommunikationsmöglichkeiten“,<br />

heißt es in einer<br />

Mitteilung vom Donnerstag.<br />

„Mit dieser Partnerschaft<br />

stärkt Impactmedias National<br />

einmal mehr ihre Position“,<br />

wird Laurent Claron, Direktor<br />

von Impactmedias, etwas unbescheiden<br />

zitiert.


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 31<br />

Editorial Solutions: ppi Media<br />

hält internationale Webinare für<br />

Nordamerika und Asien<br />

Nachdem ppi Media bereits<br />

im Juni Neuerungen im Bereich<br />

Redaktionslösungen seinen<br />

Kunden im <strong>deutsch</strong>sprachigen<br />

Raum im Rahmen eines exklusiven<br />

Webinars präsentierte, finden am<br />

26. und 27. Oktober nun auch<br />

Veranstaltungen für Publisher<br />

in Nordamerika und Asien statt.<br />

Mit „Web-based Production“<br />

wird in den Webinaren eine neue<br />

Funktion der Redaktionslösung<br />

Content-X gezeigt, die es erlaubt,<br />

die Mehrzahl aller Seiten einer gedruckten<br />

Publikation einfach im<br />

Webbrowser zu erstellen Genutzt<br />

wird hierfür der web-basierte<br />

CX planner von ppi Media. Die<br />

konsequente Automatisierung<br />

der Printproduktion und die<br />

Einsparung von Lizenzen für<br />

Layoutsoftware sollen Publishern<br />

deutliche Kostensenkungen<br />

ermöglichen. Außerdem gibt<br />

ppi Media in den Webinaren<br />

einen Ausblick auf eine Weiterentwicklung<br />

von Content-X, die<br />

zukünftig auch den Einsatz eines<br />

WebCMS wie WordPress zur Erstellung<br />

und Verwaltung von<br />

Inhalten für Print und Online gestatten<br />

wird.<br />

https://webinar.ppimedia.com/<br />

asia/<br />

https://webinar.ppimedia.com/<br />

north-america/<br />

Zeitung „Le Temps“ vor Verkauf – Reiche Genfer<br />

greifen nach dem Traditionsblatt der Romandie<br />

Der Deal soll demnächst bekannt gemacht werden. Angedacht ist auch ein Umzug der<br />

Redaktion von Lausanne nach Genf.<br />

Die Verhandlungen laufen<br />

seit Monaten. Darüber<br />

spekuliert wird seit Wochen. Den<br />

Kaufvertrag hat ein Lausanner<br />

Anwalt längst aufgesetzt. Und<br />

nun verdichten sich die Zeichen,<br />

dass der Medienkonzern Ringier<br />

und eine Käufergruppe sich über<br />

den Verkauf der Westschweizer<br />

Zeitung „Le Temps“ geeinigt<br />

haben.<br />

Wie Recherchen zeigen, werden<br />

die Parteien in den kommenden<br />

Tagen einen Deal präsentieren.<br />

Uneinigkeit bestand zuletzt<br />

lediglich in der Frage, wie lange<br />

und zu welchem Preis die neuen<br />

Besitzer auf Verlagsdienstleistungen<br />

wie Anzeigenverkauf,<br />

Marketing und Aboverwaltung<br />

zurückgreifen müssen, die<br />

Ringier weiter anbieten will.<br />

Rolex-Stiftung und mehrere<br />

Bankiers<br />

Bei den Kaufinteressenten<br />

handelt es sich um die Genfer<br />

Philippe Reichen aus Lausanne


32 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

heute Geschäftsführer und<br />

Co-Gründer der Onlinezeitung<br />

„Heidi News“ ist.<br />

Und dann die Fusion mit<br />

„Heidi News“?<br />

Hat die Zeitung bald neue Besitzer? Eine Stiftung und mehrere Genfer Bankiers wollen „Le Temps“<br />

kaufen.<br />

Foto: Philippe Maeder („24 Heures“)<br />

Stiftung Aventinus und<br />

mehrere Genfer Privatbankiers.<br />

Präsidiert wird die Stiftung<br />

Aventinus vom ehemaligen<br />

Genfer FDP-Regierungsrat<br />

François Longchamp. Das<br />

Stiftungskapital stellten bislang<br />

die Rolex-Stiftung Hans<br />

Wilsdorf, die Stiftung Leenaards<br />

und die Stiftung Jan Michalski<br />

zur Verfügung. Auch mehrere<br />

Genfer Bankiers wollen in<br />

den Zeitungskauf investieren,<br />

darunter Ivan Pictet. Eine Anfrage<br />

dieser Zeitung liess Pictet<br />

unbeantwortet.<br />

Am Verhandlungstisch sassen<br />

für die Käuferseite François<br />

Longchamp und Eric Hoesli,<br />

ehemaliger Chefredaktor von<br />

„Le Temps“ und langjähriger<br />

Verlagsdirektor von Tamedia<br />

Westschweiz. Die Interessen<br />

von Ringier hat Geschäftsleitungsmitglied<br />

Alexander<br />

Theobald vertreten. Bei Ringier<br />

wollte man keine Fragen zum<br />

allfälligen Verkauf beantworten.<br />

„Wir bitten um Verständnis,<br />

dass wir Branchengerüchte<br />

nicht kommentieren“, schrieb<br />

eine Sprecherin.<br />

Eric Hoesli ist Projektchef und<br />

soll als künftiger Verwaltungsratspräsident<br />

vorgesehen<br />

sein. Der Waadtländer ist in<br />

der Medienbranche nicht unumstritten.<br />

Die „Neue Zürcher<br />

Zeitung“ schrieb jüngst über<br />

Hoesli: „Insbesondere Hoeslis<br />

Nähe zum milliardenschweren<br />

Geschäftsmann Frederik<br />

Paulsen macht ihn unter Westschweizer<br />

Journalisten zur umstrittenen<br />

Person, und es wäre<br />

denkbar, dass seine Rolle bei<br />

‹Le Temps› Abgänge zur Folge<br />

hätte.“ In der Rolle des Geschäftsführers<br />

soll Tibère Adler<br />

wirken, der in dieser Position<br />

einst beim Lausanner Zeitungsverlag<br />

Edipresse tätig war und<br />

An „Heidi News“ ist die Stiftung<br />

Aventinus bereits beteiligt. Im<br />

Dezember 2019 gab die Stiftung<br />

bekannt, eine halbe Million<br />

Franken in die Gesellschaft<br />

Heidi News SA zu investieren.<br />

Aktuell hält die Stiftung 6 Prozent<br />

der Aktien. Das Ziel von<br />

Aventinus ist, die Medien und<br />

den Qualitätsjournalismus in<br />

der Westschweiz zu stimulieren<br />

und zu unterstützen.<br />

Dabei soll auch der Medienstandort<br />

Genf gestärkt werden.<br />

Ein mögliches Szenario ist<br />

gemäss Recherchen, dass<br />

Aventinus parallel zu „Le<br />

Temps“ auch „Heidi News“ vollständig<br />

übernimmt und die<br />

beiden Redaktionen in Genf<br />

zusammenführt. Offen ist, was<br />

die neue Rolle von Serge Michel,<br />

Gründer, Chefredaktor und Mitbesitzer<br />

von „Heidi News“, sein<br />

wird.<br />

Auch die künftige Rolle von „Le<br />

Temps“-Chefredaktor Stéphane<br />

Benoit-Godet ist ungeklärt.<br />

2019 wies dessen Zeitung noch<br />

einen Gewinn aus, doch die<br />

Corona-Krise hat ihre finanzielle<br />

Situation verändert. Im Onlinegeschäft<br />

hat „Le Temps“ in den<br />

letzten Jahren zugelegt.<br />

Medien in Österreich<br />

RMA launcht neue Nachrichten-App<br />

Mit „meinbezirk espresso“<br />

lassen sich Regionalnachrichten<br />

per Swipe auswählen.<br />

Regionale Nachrichten auf<br />

einen Swipe: Das verspricht<br />

die neue meinbezirk espresso-<br />

App der Regionalmedien Austria<br />

(RMA). Wie die RMA in einer<br />

Aussendung mitteilt, soll den


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 33<br />

Leserinnen und Lesern so<br />

eine „völlig neue, einzigartige<br />

Möglichkeit, Nachrichten aus<br />

allen Bezirken Österreichs zu<br />

konsumieren“, geboten werden.<br />

Die App ermöglicht es dank<br />

einer nicht näher beschriebenen<br />

„innovativen Technik“, die<br />

relevantesten Neuigkeiten aus<br />

den gewünschten Bezirken<br />

„schnell und unkompliziert zu<br />

konsumieren“. Der bewusste<br />

Verzicht auf weitere Features<br />

und die Konzentration auch in<br />

der Darstellung sollen die User<br />

auf das Wesentliche lenken:<br />

den redaktionellen Content aus<br />

den Regionen. Bezirke können<br />

nach persönlichem Interesse<br />

zusammengestellt werden, auf<br />

Basis dieser individuellen Bezirksauswahl<br />

werden die jeweils<br />

neuen Artikel in der App angezeigt.<br />

Diese können sofort<br />

oder später gelesen werden.<br />

Fokus auf wesentliches<br />

Userbedürfnis<br />

„So einfach die Idee hinter<br />

der App, so einfach ist auch<br />

die Nutzung für den User: Bezirke<br />

auswählen, Nachrichten<br />

swipen (Wischbewegung auf<br />

dem Smartphone – Anm. d.<br />

Red.) und lesen. meinbezirk<br />

espresso fokussiert sich auf ein<br />

wesentliches Userbedürfnis<br />

und konnte daher, mittels<br />

weniger Sprints, innerhalb<br />

von drei Monaten umgesetzt<br />

werden. Eine echte Innovation<br />

und ein einfaches Mittel mit<br />

großem Nutzen“, erklärt Gilbert<br />

Schibranji, Leiter der RMA-<br />

Unternehmensentwicklung.<br />

„Mit meinbezirk espresso bieten<br />

wir unseren Leserinnen und<br />

Lesern einen neuen und besonders<br />

attraktiven Channel,<br />

um unsere Nachrichten aus allen<br />

Regionen Österreichs schnell<br />

und einfach zu konsumieren“,<br />

freut sich RMA-Chefredakteurin<br />

Maria Jelenko-Benedikt.<br />

„Idealerweise verwenden die<br />

Userinnen und User die App<br />

häufig und kurz, um in ihrer<br />

Region ‚up-to-date‘ zu sein. Die<br />

Funktionalität von meinbezirk<br />

espresso ist niederschwellig,<br />

schnell und praktisch und lässt<br />

die Nutzung rasch zu einem täglichen<br />

Ritual werden.“<br />

Die Frankfurter Neue Presse produziert<br />

den Mantelteil<br />

Im Haus der Frankfurter Neuen Presse (FNP) werden künftig die Mantelteile der hessischen<br />

Ippen-Zeitungen produziert.<br />

Anlässlich seines 80. Geburtstags<br />

verfasste die dpa für den<br />

Verleger Dr. Dirk Ippen gerade<br />

einen Gruß in Form eines kleinen<br />

Porträts. Darin unberücksichtigt<br />

blieb, dass die Mantelredaktionen<br />

seiner Zeitungen<br />

in Gießen, Offenbach, teilweise<br />

aber auch in Kassel künftig in<br />

Frankfurt konzentriert sein<br />

werden.<br />

Nachdem er bereits die Hälfte<br />

der Verlagsgruppe an seinen<br />

Neffen Daniel Schöningh,<br />

seinen Sohn Jan Ippen und den<br />

langjährigen Mitarbeiter und<br />

Vertrauten Harald Brenner abgegeben<br />

habe, sagte Dirk Ippen


34 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

Dr. Dirk Dippen feierte seinen 80. Geburtstag .<br />

der dpa, plane er, „auch weitere<br />

Anteile zu verschenken“. Geregelt<br />

habe er das in seinem<br />

Testament. Ein Ausverkauf<br />

seiner über die Jahre immer<br />

weiter gewachsenen Gruppe sei<br />

damit ausgeschlossen.<br />

Tatsächlich führt Schöningh<br />

schon seit geraumer Zeit das<br />

operative Geschäft der zahlreichen<br />

Zeitungen, vom Fehmarnschen<br />

Tageblatt im Norden<br />

bis zum Münchner Merkur<br />

und der tz im Süden. Mit einschneidenden<br />

Änderungen<br />

leben müssen künftig Ippens<br />

Blätter in Hessen. Dort ist<br />

die Ippen-Gruppe nicht nur<br />

in Kassel, Gießen und Offenbach<br />

mit Zeitungen vertreten,<br />

sondern seit zwei Jahren auch<br />

mit den beiden früheren FAZ-<br />

Töchtern Frankfurter Rundschau<br />

und Frankfurter Neue<br />

Presse.<br />

Wie Schöningh kürzlich bestätigte,<br />

ist geplant, die bisher an<br />

vier Standorten produzierenden<br />

Mantelredaktionen bei der<br />

Frankfurter Neuen Presse zu<br />

konzentrieren. Bei der Gießener<br />

Allgemeinen Zeitung ist der<br />

Abzug in die Main-Metropole<br />

bereits erfolgt. Sie erhält nun<br />

fertig produzierte Seiten aus<br />

Frankfurt. Bei der Offenbach-<br />

Post beginnt die Umstellung<br />

schrittweise Anfang 2021. Eine<br />

Sonderrolle kommt der HNA<br />

zu, da sich ihr Verbreitungsgebiet<br />

mit Hessen und Niedersachsen<br />

auf zwei Bundesländer<br />

ausdehnt. Sie wird sowohl aus<br />

Frankfurt mit Seiten beliefert<br />

werden als auch dorthin Inhalte<br />

liefern.<br />

Nicht betroffen von der bei der<br />

FNP konzentrierten Mantelproduktion<br />

ist lediglich die<br />

Frankfurter Rundschau mit<br />

ihrem ganz eigenen Leserpublikum.<br />

Sie hat zwar ebenfalls<br />

die Möglichkeit, auf Beiträge der<br />

FNP und der Mantelredaktion<br />

zuzugreifen, stemmt ihre überregionale<br />

Berichterstattung<br />

allerdings weiterhin mit ihren<br />

eigenen Autoren sowie als<br />

Kunde mit den Artikeln des<br />

Redaktionsnetzwerks Deutschland<br />

(RND) der Mediengruppe<br />

Madsack.<br />

BDZV-Präsident Mathias Döpfner:<br />

Unabängiger Journalismus ist unverzichtbar<br />

Vertrauen ist und bleibe das wichtigste Kapital der<br />

Zeitungen<br />

BDZV-Präsident Mathias<br />

Döpfner: Unabhängiger<br />

Journalismus ist unverzichtbar<br />

In seiner erstmals live im Internet<br />

übertragenen Rede zur Eröffnung<br />

des BDZV-Kongresses<br />

<strong>2020</strong> wies der wiedergewählte<br />

Präsident des BDZV, Dr. Mathias<br />

Döpfner, heute in Berlin auf die<br />

Bedeutung der Unabhängigkeit<br />

von professionellem Journalismus<br />

hin.<br />

„Wir leben in unübersichtlichen<br />

und unberechenbaren<br />

Zeiten. Die Weltordnung<br />

scheint sich aufzulösen. Europa<br />

und Amerika entfremden sich.<br />

China greift nach der globalen<br />

Vormacht. Russland agiert<br />

immer ruchloser. Islamisten<br />

stürmen die offene Gesellschaft.<br />

Populisten sind von London bis<br />

Budapest auf dem Vormarsch.<br />

Künstliche Intelligenz könnte<br />

die Menschen zu Dienern der<br />

Algorithmen machen. Ein Virus<br />

versetzt die Welt in den Ausnahmezustand<br />

und zeitweise in<br />

Stillstand. Und die Feuer von<br />

Kalifornien verdunkeln den<br />

Himmel über Berlin. Gründlich<br />

recherchierte, wahrheitsgemäße<br />

Informationen werden<br />

immer wichtiger – das ist eine<br />

historische Chance für den<br />

Journalismus“, sagte Döpfner<br />

zu Beginn seiner Rede.<br />

Gleichzeitig befinde sich die<br />

Verlagsbranche mitten in der<br />

Transformation. Der Wandel<br />

vom analogen hin zum digitalen


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 35<br />

Geschäftsmodell stelle viele Verlage<br />

vor existenzielle Fragen.<br />

Die Lösung für die Probleme,<br />

die sich mit der Transformation<br />

stellen, liegt für Döpfner in der<br />

Zukunft von unabhängigem<br />

Journalismus.<br />

Aus Sicht des BDZV-Präsidenten<br />

und Vorstandsvorsitzenden<br />

der Axel Springer SE machen<br />

wenige, aber essentielle Bedingungen<br />

die Unabhängigkeit<br />

von Journalismus aus: „Erstens,<br />

die Bereitschaft, sich mit den<br />

Mächtigen anzulegen. Zweitens,<br />

finanzielle Unabhängigkeit:<br />

Die private Finanzierung, ein<br />

intaktes Geschäftsmodell, ist für<br />

den unabhängigen Journalismus<br />

ein wesentliches Merkmal.<br />

Und Drittens: Wirkliche Unabhängigkeit<br />

setzt Vielfalt<br />

voraus. Der Wettbewerb verschiedener<br />

Medien ist das einzige<br />

wirksame Rezept gegen<br />

Fake News, Propaganda und<br />

Manipulation“, fasste Döpfner<br />

die Voraussetzungen für die Unabhängigkeit<br />

von Journalismus<br />

zusammen.<br />

Die Branche selbst müsse sich<br />

täglich um Vielfalt und Pluralismus<br />

bemühen, in Nachricht<br />

und Recherche so objektiv wie<br />

möglich, in Kommentar und<br />

Kolumne frei und subjektiv.<br />

Vertrauen ist und bleibe<br />

das wichtigste Kapital der<br />

Zeitungen: „Wenn wir Vertrauen<br />

genießen, gewinnen wir Leser.<br />

Wenn wir Vertrauen verlieren,<br />

verlieren wir unsere Leser.“<br />

Für die Unabhängigkeit und die<br />

Vielfalt der Zeitungen brauche<br />

es darüber hinaus faire Wettbewerbsbedingungen<br />

– vor<br />

allem im Verhältnis zu den<br />

großen Plattformen. „Es darf<br />

nicht passieren, dass zwei bis<br />

drei globale Plattformen die<br />

Infrastruktur tausender Verlage<br />

ersetzen und darüber entscheiden,<br />

was Milliarden von<br />

Kunden zu lesen bekommen,<br />

was richtig ist und was falsch,<br />

was gut ist und was schlecht“,<br />

warnte der BDZV-Präsident.<br />

Deshalb plädiere er weiterhin für<br />

eine bessere, modernere, agilere<br />

Regulierung, die den Herausforderungen<br />

der Digitalisierung<br />

gerecht werde. Eine wortlautgetreue<br />

Umsetzung der EU-Urheberrechtsreform<br />

gehört nach<br />

Auffassung des BDZV ebenso<br />

dazu wie eine wirkungsstarke<br />

Plattformregulierung.<br />

„Lehnen pauschale Verlagsförderung<br />

ohne klare<br />

Kriterien und Grenzen ab“<br />

Die vom Deutschen Bundestag<br />

beschlossene Förderung der<br />

digitalen Transformation sehe<br />

er mit Sorge, sagte Döpfner.<br />

Die vom BDZV ursprünglich<br />

vorgeschlagene Förderung der<br />

Zeitungszustellung war als<br />

reine „Infrastruktur-Förderung“<br />

formuliert. Wie sich die geplante<br />

Förderung nun im Detail ausgestalten<br />

wird, werde der Verband<br />

in den nächsten Wochen<br />

genau verfolgen. „Logistikund<br />

Technologieförderung<br />

ist denkbar. Direkte Verlagsförderung<br />

pauschal und ohne<br />

klare Kriterien und Grenzen ist<br />

es nicht“, stellte Döpfner klar.<br />

Er lehne es nach wie vor ab,<br />

wenn der Staat redaktionelle<br />

Leistungen direkt oder indirekt<br />

subventioniere.<br />

Die Arbeit in den BDZV-Gremien<br />

habe ihm in den letzten vier<br />

Jahren große Freude bereitet,<br />

sagte Döpfner und betonte mit<br />

Hinblick auf seine zweite Amtszeit<br />

als BDZV-Präsident: „Je<br />

größer die Herausforderungen<br />

von außen werden, desto<br />

wichtiger ist ein Verband, der<br />

unsere Interessen bündelt und<br />

vertritt. Der kraftvoll und geschlossen<br />

auftritt. Gemeinsam<br />

sind wir stärker“.<br />

Wegen der anhaltenden<br />

Corona-Pandemie wurde<br />

BDZV.Der Kongress erstmals<br />

ausschließlich virtuell im Internet<br />

abgehalten. Der Kongress<br />

wurde von Tijen Onaran, Geschäftsführerin<br />

Global Digital<br />

Women, und Dr. Gregor Peter<br />

Schmitz, Chefredakteur Augsburger<br />

Allgemeine, moderiert.<br />

Ausgestrahlt und überwiegend<br />

produziert wurde die virtuelle<br />

Veranstaltung in einem TV-<br />

Studio in Berlin-Tempelhof. Für<br />

den Kongress hatten sich über<br />

1.000 Teilnehmer im Vorfeld angemeldet.<br />

Wemf Mach Basic<br />

Diese Zeitungen legen zu, diese verlieren<br />

Ein Leserplus bei den gedruckten<br />

Ausgaben von NZZ<br />

und 20 Minuten. Hingegen ein<br />

kräftiges Minus bei Magazinen<br />

wie Faces oder Annabelle. Die<br />

Wemf-Leserschaftszahlen im<br />

Jahresvergleich.<br />

Während die grossen Zeitungen<br />

und Magazine hauptsächlich<br />

dank ihrem Digitalangebot<br />

mehr Leserinnen und Leser<br />

erreichen, geht der Abwärts-


36 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

trend bei den gedruckten Ausgaben<br />

weiter. Dies bestätigt<br />

die aktuelle Leserschaftsstudie<br />

«Mach Basic» der Wemf AG für<br />

Werbemedienforschung. Für die<br />

Herbstzahlen wurden zwischen<br />

April 2018 und März <strong>2020</strong> insgesamt<br />

33.794 Personen in<br />

der Schweiz und im Fürstentum<br />

Liechtenstein befragt.<br />

Die Daten seien vollständig<br />

vor der Corona-Pandemie bzw.<br />

vor der ausserordentlichen<br />

Lage erhoben und dadurch von<br />

eventuellen Einflüssen nicht betroffen,<br />

schreiben die Autoren.<br />

Mit 1,24 Millionen Leserinnen<br />

und Lesern in der Deutschschweiz<br />

bleibt 20 Minuten die<br />

mit Abstand meistgelesene<br />

Zeitung der Schweiz. Das Gratisblatt<br />

konnte die Reichweite<br />

innert einem Jahr um 3 Prozent<br />

steigern. Auf Platz zwei liegt das<br />

Boulevardblatt Blick, das gedruckt<br />

von 393.000 Menschen<br />

gelesen wird – rund 6 Prozent<br />

weniger als vor einem Jahr. Der<br />

Tages-Anzeiger zählt eine Leserschaft<br />

von 353.000 und konnte<br />

sich damit knapp auf dem Vorjahresniveau<br />

halten. Auffallend<br />

mehr Leserinnen und Leser erreicht<br />

hat die NZZ – mit 227.000<br />

und einem Plus von 8 Prozent.<br />

Mehrere Titel sind aus<br />

methodischen Gründen nicht<br />

vergleichbar – darunter die<br />

Basler Zeitung, die Südostschweiz<br />

oder die Zürichsee-<br />

Zeitung. Erstmals publiziert<br />

wurde die Schweiz am Wochenende.<br />

Sie erreicht laut der Wemf<br />

989.000 Menschen.<br />

Wie sich die Reichweitenzahlen<br />

der Zeitungen und der<br />

Sonntagspresse in der Deutschschweiz<br />

verändert haben, zeigen<br />

die nachfolgenden Daten.<br />

Bei den Magazinen erreichen<br />

die Coopzeitung (2,4 Millionen)<br />

und das Migros-Magazin (2,3<br />

Millionen) mit Abstand am<br />

meisten Leserinnen und Leser<br />

– bei beiden sind es weniger<br />

NZZ und 20 Minuten legen zu<br />

Reichweite der Tageszeitungen und regionalen Wochenpublikationen in der Deutschschweiz<br />

im Jahresvergleich (Wemf Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend<br />

Titel<br />

Mach<br />

Basic<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

Mach<br />

Basic<br />

2019-2<br />

Veränderungen<br />

in %<br />

20 Minuten D-CH 1’241 1’209 3<br />

Schweiz am Wochenende 996 k.A. k.A.<br />

Blick 393 419 -6<br />

Nordwestschweiz* 376 392 -4<br />

Tages-Anzeiger 353 357 -1<br />

BZ/Bund 306 315 -3<br />

Luzerner Zeitung* 259 282 -8<br />

St.Galler Tagblatt* 257 260 -1<br />

Neue Zürcher Zeitung 227 210 8<br />

Aargauer Zeitung* 195 204 -4<br />

ZRZ Zürcher Regionalzeitungen 181 n.v. n.v.<br />

Südostschweiz* 162 n.v. n.v.<br />

Anzeiger Region Bern 112 117 -4<br />

Basler Zeitung 109 n.v. n.v.<br />

Tagblatt Stadt Zürich 98 105 -7<br />

Bündner Woche 92 92 0<br />

Azeiger 82 86 -5<br />

Wiler Nachrichten 80 86 -7<br />

Thurgauer Zeitung 79 79 0<br />

Anzeiger Luzern 77 80 -4<br />

Solothurner Woche 77 77 0<br />

Kreuzlinger / Weinfelder / Frauenfelder /<br />

Untersee Nachrichten<br />

76 82 -7<br />

Biel-Bienne 72 80 -10<br />

St.Galler / Gossauer / Herisauer Nachrichten 72 67 7<br />

Aargauer / Lenzburger / Zofinger Nachrichten 70 70 0<br />

Bärnerbär 70 72 -3<br />

Neue Oltner Zeitung / Neue Oberaargauer<br />

Zeitung<br />

70 79 -11<br />

Thuner Amtsanzeiger 69 72 -4<br />

bz - Zeitung für die Region Basel 68 n.v. n.v.<br />

Obersee Nachrichten 68 76 -11<br />

Winterthurer Zeitung 64 76 -16<br />

Solothurner Zeitung 61 62 -2<br />

Zürcher Oberländer 53 54 -2<br />

Zürichsee-Zeitung 51 n.v. n.v.<br />

Anzeiger Thal Gäu Olten 50 53 -6<br />

Zuger Woche 48 48 0<br />

BiJou 46 53 -13<br />

Luzerner Rundschau 46 53 -13<br />

Walliser Bote* 46 47 -2<br />

Zuger Presse 46 45 2<br />

Rheintaler Bote 45 n.v. n.v.


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 37<br />

NZZ und 20 Minuten legen zu<br />

Reichweite der Tageszeitungen und regionalen Wochenpublikationen in der Deutschschweiz<br />

im Jahresvergleich (Wemf Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend<br />

Titel<br />

Mach<br />

Basic<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

Mach<br />

Basic<br />

2019-2<br />

Veränderungen<br />

in %<br />

Bieler Tagblatt 44 52 -15<br />

Bock 44 38 16<br />

Landbote 44 50 -12<br />

Bote der Urschweiz 42 42 0<br />

Schaffhauser Nachrichten* 39 37 5<br />

Zuger Zeitung 39 39 0<br />

Toggenburger / See&Gaster Zeitung 38 39 -3<br />

Oberthurgauer Nachrichten 38 38 0<br />

Zürcher Unterländer 36 40 -10<br />

Fridolin 34 34 0<br />

Unterland Zeitung 34 34 0<br />

Glattaler 30 29 3<br />

Freiburger Nachrichten 29 32 -9<br />

Oltner Tagblatt 29 38 -24<br />

Zofingern Tagblatt 28 29 -3<br />

Bodensee Nachrichten 27 27 0<br />

Wiler Zeitung 27 25 8<br />

Appenzeller Zeitung 24 27 -11<br />

Zürich Nord 24 28 -14<br />

Zürich West 24 24 0<br />

Glarner Woche 21 21 0<br />

Urner Wochenblatt 21 24 -13<br />

Limmattaler Zeitung 20 20 0<br />

Nidwaldner Zeitung 18 20 -10<br />

Sarganserländer 18 18 0<br />

Werdenb. & Obertoggenburger 16 14 14<br />

Obwaldner Zeitung 15 15 0<br />

Zürich 2 14 14 0<br />

Küsnachter 12 13 -8<br />

Urner Zeitung 11 12 -8<br />

fett = signifikate Veränderung / * inkl. Replica / n. v. = nicht vergleichbar / k. A. = keine Angaben<br />

Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Neqwsletter/wid Quelle: Wemf Mach Basic<br />

NZZ am Sonntag mit mehr Lesern<br />

Reichweite der Sonntagstitel der Deutschschweiz im Jahresvergleich (Wemf Mach<br />

Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend.<br />

Pressetitel<br />

Mach<br />

Basic<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

Mach<br />

Basic<br />

2019-2<br />

Veränderungen<br />

in %<br />

NZZ am Sonntag 351 342 3<br />

SonntagsBlick 461 487 -5<br />

SonntagsZeitung 484 518 -7<br />

fett = signifikate Veränderung / * inkl. Replica / n. v. = nicht vergleichbar / k. A. = keine Angaben<br />

Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Neqwsletter/wid Quelle: Wemf Mach Basic<br />

als noch vor einem Jahr.<br />

Am stärksten an Reichweite<br />

einbüssen müssen Zeitschriften<br />

wie Faces, Brigitte sowie die<br />

Annabelle und Gala. Innert<br />

Jahresfrist positiv entwickelt<br />

hat sich die Zahl der Leserinnen<br />

und Leser bei den Magazinen<br />

Reportagen, Migusto, Auto<br />

Illustrierte, Handelszeitung<br />

oder bei der WOZ.<br />

Einen Überblick finden Sie<br />

auf der nächsten Seite unter<br />

„Reportagen, Migusto und Auto<br />

Illustriere steigern Leserzahl“:<br />

Die Wemf liefert mit der<br />

«Mach Basic» zweimal im Jahr<br />

Daten über die Leserschaft von<br />

Zeitungen und Zeitschriften.<br />

Bei dem Jahresvergleich der<br />

Reichweiten ist anzumerken:<br />

Nur bei einigen Titeln sind die<br />

Veränderungen signifikant und<br />

können über den statistischen<br />

Fehlerbereich hinaus festgehalten<br />

werden. Diese Titel sind<br />

in den Grafiken fett markiert.<br />

Um der digitalen Transformation<br />

in der Branche<br />

Rechnung zu tragen, publiziert<br />

die Wemf seit Herbst 2015 nebst<br />

der Reichweitenstudie «Mach<br />

Basic» zusätzlich die Studie<br />

«Total Audience». Sie ermöglicht<br />

die Gesamtbetrachtung von<br />

Medienmarken, indem sie Auskunft<br />

über die Reichweiten von<br />

Pressetiteln, Webangebot und<br />

Doppelnutzern gibt.<br />

So viele Leser erreichen<br />

Tagi, Bund, HZ & Co.<br />

Verschiedene Zeitungen und<br />

Magazine können dem Leserschwund<br />

dank ihrem Onlineangebot<br />

zum Teil trotzen<br />

und erreichen immer mehr<br />

Leserinnen und Leser. Dies<br />

zeigt ein Dreijahresvergleich<br />

der Gesamtreichweiten. Die<br />

Wemf-Zahlen in vier Charts. Die<br />

großen Zeitungen und Magazine


38 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

können den Leserrückgang im<br />

Print mit ihren digitalen Angeboten<br />

teilweise kompensieren.<br />

Dies zeigen die Zahlen aus der<br />

am Dienstag publizierten Studie<br />

Total Audience der Wemf AG<br />

für Werbemedienforschung. Sie<br />

gibt unter anderem Auskunft<br />

darüber, wie viele Leserinnen<br />

und Leser Medienmarken mit<br />

Print und Online kombiniert erreichen.<br />

Eine Dreijahresauswertung von<br />

acht großen Tageszeitungen<br />

zeigt: Alle Titel konnten die<br />

Leserschaft seit Herbst 2018 erweitern<br />

oder halten. Der reichweitenstärkste<br />

Titel bleibt 20<br />

Minuten. In der Deutschschweiz<br />

erreicht er mit seinem Printund<br />

Digitalangebot aktuell 2,1<br />

Millionen Menschen – 162.000<br />

mehr als vor drei Jahren. Auf<br />

Platz zwei liegt der Blick mit<br />

1,3 Millionen Leserinnen und<br />

Lesern. Dies sind 162.000 mehr<br />

als im Herbst 2018. Bezüglich<br />

der Leserzahl stark gesteigert<br />

hat sich auch die NZZ mit Plus<br />

125.000. Aktuell erreicht die<br />

Zeitung mit ihrem Angebot<br />

553.000 Menschen.<br />

So viele Leser erreichen Zeitungen mit<br />

Print und Online<br />

Die kombinierte Netto-Reichweite von Pressetitel (cRR)<br />

und Webangebot (UUpD) ausgewählter Deutschschweizer<br />

Tageszeitungen im Dreijahresvergleich<br />

• Netto-RW <strong>2020</strong>-2 • Netto-RW 2019-2 • Netto-RW 2018-2<br />

2.133<br />

20 Minuten D-CH<br />

1.303<br />

Blick<br />

602 553 494 416 342 322<br />

Tages-Anzeiger<br />

Angaben in Tausend<br />

Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong><br />

NZZ<br />

Nordwestschweiz<br />

BZ / Bund<br />

Quelle: Wemf Total Audience<br />

Luzerner Zeitung<br />

St.Galler Tagblatt<br />

Auch den Magazinen verleihen<br />

ihre Digitalangebote Aufwind.<br />

Am erfolgreichsten damit ist der<br />

Beobachter, der trotz stetiger<br />

Reichweiteneinbussen im Print<br />

Reportagen, Migusto und Auto Illustriere steigern Leserzahl<br />

Reichweite der Magazine und Fachpublikationen in der Deutschschweiz im Jahresvergleich<br />

(Wemf Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend.<br />

Titel<br />

Mach<br />

Basic<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

Mach<br />

Basic<br />

2019-2<br />

Veränderungen<br />

in %<br />

Coopzeitung 2.404 2.501 -4<br />

Migros-Magazin 2.245 2.291 -2<br />

Betty Bossi 1.248 1.286 -3<br />

Drogistenstern 937 991 -5<br />

Finanz & Luxus Kombination 918 978 -6<br />

Touring 832 838 -1<br />

Ktipp 813 840 -3<br />

Migusto 759 628 21<br />

Beobacher 756 814 -7<br />

Schweizer Landliebe 665 672 -1<br />

Schweiz. Hauseigentümer 580 579 0<br />

Schweizer Familie 517 510 1<br />

Das Magazin 514 525 -2<br />

Geo 506 537 -6<br />

Z - die Substanz des Stils 493 n.v. n.v.<br />

Schweizer Illustrierte 490 508 -4<br />

Gesundheitstipp 454 442 3<br />

TV täglich 417 441 -5<br />

Via 363 364 0<br />

NZZ Folio 318 327 -3<br />

Tele 280 300 -7<br />

Glückspost 278 299 -7<br />

Die Alpen 255 241 6<br />

Blick und NZZ trumpfen mit Online<br />

Schöner Wohnen 249 258 -3<br />

K-Geld Die Reichweiten der Medienmarken 246 für 239 Print und 3<br />

Web (UUpD).<br />

Kochen 234 251 -7<br />

• Exklusiv Print • Exklusiv Web<br />

Le Menu 228 236 -3<br />

Tierwelt* 800<br />

219 242 -10<br />

600<br />

PCtipp 400<br />

216 198 9<br />

200<br />

Wandern.ch 209 193 8<br />

Fritz+Fränzi 208 204 2<br />

20 Minuten D-CH<br />

Nordwestschweiz<br />

Tages-Anzeiger<br />

Wir Eltern 175 189 -7<br />

UFA-Revue 173 176 -2<br />

Annabelle 172 210 -18<br />

Angaben in Tausend<br />

Bilanz 166 178 -7<br />

Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong> Quelle: Wemf Total Audience<br />

Weltwoche 158 167 -5<br />

TVstar 133 140 -5<br />

Zeitlupe 133 137 -3<br />

Reader's Digest Schweiz 127 138 -8<br />

Film demänchst 119 122 -2<br />

Gala 117 130 -10<br />

Auto Illustrierte 114 104 10<br />

Blick<br />

BZ / Bund<br />

Luzerner Zeitung<br />

St. Galler Tagblatt<br />

NZZ<br />

Basler Zeitung


TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE 39<br />

Reportagen, So viele Migusto Leser und erreichen Auto Illustriere Zeitungen steigern mit<br />

Leserzahl<br />

Reichweite Print der Magazine und Online<br />

So viele Leser und Fachpublikationen erreichen in Zeitungen der Deutschschweiz mit im Jahresvergleich<br />

(Wemf Die Mach Basic 2019-2 / <strong>2020</strong>-2). Angaben in Tausend.<br />

Die Print<br />

kombinierte<br />

kombinierte und Online<br />

Netto-Reichweite<br />

Netto-Reichweite<br />

von<br />

von<br />

Pressetitel<br />

Pressetitel<br />

(cRR)<br />

(cRR)<br />

und<br />

und<br />

Webangebot<br />

Webangebot<br />

(UUpD)<br />

(UUpD)<br />

ausgewählter<br />

ausgewählter<br />

Deutschschweizer<br />

Mach Deutschschweizer<br />

Die kombinierte Tageszeitungen<br />

Mach Veränderungen<br />

Tageszeitungen Netto-Reichweite im<br />

Titel im<br />

Dreijahresvergleich<br />

Dreijahresvergleich<br />

von Pressetitel (cRR)<br />

Basic Basic<br />

• Netto-RW und Webangebot<br />

Netto-RW<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

• Netto-RW (UUpD)<br />

Netto-RW<br />

2019-2 ausgewählter<br />

2019-2<br />

• <strong>2020</strong>-2<br />

Netto-RW Deutschschweizer<br />

Tageszeitungen im Dreijahresvergleich 2018-2 in %<br />

Netto-RW 2019-2 2018-2<br />

Raum und 2.133Wohnen 107 117 -9<br />

2.133• Netto-RW <strong>2020</strong>-2 • Netto-RW 2019-2 • Netto-RW 2018-2<br />

WoZ Die Wochenzeitung 2.133 1.303<br />

1.303<br />

102 97 5<br />

602<br />

Reportagen 1.303 602 553<br />

553 494<br />

494<br />

416<br />

416 97 342<br />

342 69 322 41<br />

322<br />

Natürlich 602 553 494 92 416 34294 322 -2<br />

20 20 Minuten D-CH<br />

20 Minuten D-CH<br />

Blick Blick<br />

Tages-Anzeiger<br />

Tages-Anzeiger<br />

NZZ NZZ<br />

Handelszeitung 82 77 6<br />

Blick<br />

Finanz und Wirtschaft 80 81 -1<br />

Fit for Life 74 75 -1<br />

Swissquote Angaben<br />

Angaben<br />

in<br />

in<br />

Tausend<br />

Tausend<br />

66 65 2<br />

Das ideal Grafik: Daheim Angaben<br />

Grafik:<br />

<strong>PreMedia</strong> in Tausend<br />

<strong>PreMedia</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

Quelle:<br />

Quelle:<br />

Wemf<br />

Wemf<br />

Total<br />

Total<br />

Audience<br />

Audience 61 63 -3<br />

Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong> Quelle: Wemf Total Audience<br />

Kulturtipp 58 60 -3<br />

Brigitte 53 68 -22<br />

Faces 28 37 -24<br />

Animan 23 28 -18<br />

fett = signifikate Veränderung / * inkl. Replica / n. v. = nicht vergleichbar / k. A. = keine Angaben<br />

Tabelle: <strong>PreMedia</strong> Neqwsletter/wid Quelle: Wemf Mach Basic<br />

in den letzten drei Jahren<br />

437.000 Leserinnen und Leser<br />

dazugewonnen hat. Gesamthaft<br />

erreicht der Titel laut der Studie<br />

1,8 Millionen Menschen. Auch<br />

bei der Schweizer Illustrierten<br />

zeigt sich – auf tieferem<br />

Niveau – dasselbe Bild. 906’000<br />

Leserinnen und Leser zählt der<br />

Titel, vor drei Jahren waren es<br />

754.000.<br />

Nordwestschweiz<br />

Nordwestschweiz<br />

BZ BZ / / Bund<br />

BZ / Bund<br />

Luzerner Zeitung<br />

Luzerner Zeitung<br />

St.Galler St.Galler<br />

Tagblatt<br />

Tagblatt<br />

Nebst der Gesamtreichweite gibt<br />

die Studie Auskunft darüber, wie<br />

viele Menschen eine Medienmarke<br />

nur Print oder nur Online<br />

lesen. Trotz der Verschiebung<br />

von Print hin zum Web zeigt<br />

sich: Die Mehrzahl der Medienmarken<br />

erreichen mit der gedruckten<br />

Ausgabe noch immer<br />

mehr Leserinnen und Leser als<br />

mit ihren Digitalangeboten.<br />

So So viele viele Leser Leser erreichen<br />

erreichen Zeitungen<br />

Zeitungen mit<br />

mit<br />

Print Print und und Online Online<br />

Die Die<br />

Die<br />

kombinierte kombinierte<br />

kombinierte<br />

Netto-Reichweite Netto-Reichweite<br />

Netto-Reichweite<br />

von von<br />

von<br />

Pressetitel Pressetitel<br />

Pressetitel<br />

(cRR) (cRR)<br />

(cRR)<br />

und<br />

und<br />

und<br />

Web<br />

Web<br />

Web<br />

(UUpW/UUpM)<br />

(UUpW/UUpM)<br />

(UUpW/UUpM)<br />

ausgewählter<br />

ausgewählter<br />

ausgewählter<br />

Deutschschweizer<br />

Deutschschweizer<br />

Deutschschweizer<br />

Zeitschriften<br />

Zeitschriften<br />

Zeitschriften<br />

im<br />

im<br />

im<br />

Dreijahresvergleich<br />

Dreijahresvergleich<br />

Dreijahresvergleich<br />

• Netto-RW <strong>2020</strong>-2 • Netto-RW 2019-2 • Netto-RW 2018-2<br />

• Netto-RW<br />

Netto-RW<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

<strong>2020</strong>-2<br />

• Netto-RW<br />

Netto-RW<br />

2019-2<br />

2019-2<br />

• Netto-RW<br />

Netto-RW<br />

2018-2<br />

2018-2<br />

1.847<br />

1.847<br />

1.847<br />

906<br />

906<br />

906<br />

NZZ<br />

307 266<br />

149<br />

307<br />

307 266<br />

266<br />

149<br />

149<br />

Beobachter Schweizer Tele Handelszeitung Finanz und<br />

Beobachter<br />

Beobachter<br />

Schweizer Illustrierte<br />

Schweizer<br />

Tele<br />

Tele<br />

Handelszeitung<br />

Handelszeitung<br />

Finanz Wirtschaft<br />

Finanz<br />

und<br />

und<br />

Illustrierte<br />

Illustrierte<br />

Wirtschaft<br />

Wirtschaft<br />

Angaben in Tausend / Beim Beobachter ist beim Onlineangebot der Wert UUpM angegeben.<br />

Angaben<br />

Angaben<br />

Grafik: in<br />

in<br />

Tausend<br />

Tausend<br />

<strong>PreMedia</strong> / Beim<br />

Beim<br />

<strong>Newsletter</strong> Beobachter<br />

Beobachter<br />

Quelle: ist<br />

ist<br />

beim<br />

beim<br />

Wemf Onlineangebot<br />

Onlineangebot<br />

Total Audience der<br />

der<br />

Wert<br />

Wert<br />

UUpM<br />

UUpM<br />

angegeben.<br />

angegeben.<br />

Grafik:<br />

Grafik:<br />

<strong>PreMedia</strong><br />

<strong>PreMedia</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

Quelle:<br />

Quelle:<br />

Wemf<br />

Wemf<br />

Total<br />

Total<br />

Audience<br />

Audience<br />

Blick und NZZ trumpfen mit Online<br />

Die<br />

Die<br />

Reichweiten<br />

Reichweiten<br />

der<br />

der<br />

Medienmarken<br />

Medienmarken<br />

für<br />

für<br />

Print<br />

Print<br />

und<br />

Blick und<br />

Web<br />

Web<br />

(UUpD). und NZZ trumpfen mit Online<br />

(UUpD).<br />

Die • Exklusiv Reichweiten<br />

Exklusiv<br />

Print<br />

Print<br />

• der Exklusiv Medienmarken<br />

Exklusiv<br />

Web für Print und<br />

Web (UUpD).<br />

Web<br />

800 • Exklusiv Print • Exklusiv Web<br />

800<br />

600<br />

600<br />

800 400<br />

400<br />

600 200<br />

200<br />

400<br />

200<br />

Bei den Tageszeitungen übertrumpft<br />

Web den Print bezüglich<br />

der Leserzahl nur beim Blick<br />

und bei der NZZ. Nachdem auch<br />

20 Minuten in der Frühjahrsstudie<br />

erstmals mehr Online- als<br />

Printleser zählte, zeichnet sich<br />

aktuell wieder ein anderes Bild.<br />

Auch bei den Magazinen erreichen<br />

bisher nur zwei mehr<br />

Leser Online als mit dem Printprodukt.<br />

So der Beobachter<br />

(1091 / 549) und die Handelszeitung<br />

(185 / 78). Bei beiden<br />

lesen die Nutzer die Inhalte<br />

mehr als doppelt so häufig online.<br />

Beobachter und und HZ HZ erreichen erreichen mehr<br />

mehr<br />

Leser<br />

Leser<br />

mit mit<br />

Online<br />

Online<br />

Die Reichweiter<br />

Die der<br />

Reichweiter Medienmarken<br />

der für<br />

Medienmarken<br />

für Print<br />

für<br />

Print und<br />

Print<br />

und Web<br />

und<br />

Web<br />

Web<br />

(UUpW /<br />

(UUpW UUpM).<br />

/ UUpM).<br />

• Exklusivnutzer<br />

• Print<br />

Exklusivnutzer<br />

Print •<br />

Print<br />

• Exklusivnutzer Web<br />

Exklusivnutzer<br />

Web<br />

Web<br />

1.000<br />

1.000<br />

1.000<br />

500<br />

500<br />

500<br />

20 Minuten 20 20 Minuten D-CH<br />

D-CH<br />

Nordwestschweiz<br />

Nordwestschweiz<br />

Tages-Anzeiger<br />

Tages-Anzeiger<br />

Blick Blick<br />

Blick<br />

BZ / Bund<br />

BZ BZ / / Bund<br />

Luzerner Zeitung<br />

Luzerner Zeitung<br />

St. Galler Tagblatt<br />

St. St. Galler Tagblatt<br />

NZZ<br />

NZZ NZZ<br />

Basler Zeitung<br />

Basler Zeitung<br />

Angaben<br />

Angaben<br />

in<br />

in<br />

Tausend<br />

Tausend<br />

Angaben Grafik:<br />

Grafik:<br />

<strong>PreMedia</strong><br />

<strong>PreMedia</strong> in Tausend<strong>Newsletter</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

Quelle:<br />

Quelle:<br />

Wemf<br />

Wemf<br />

Total<br />

Total<br />

Audience<br />

Audience<br />

Grafik: <strong>PreMedia</strong> <strong>Newsletter</strong> Quelle: Wemf Total Audience<br />

Beobachter Schweizer Tele Handelszeitung Finanz und<br />

Beobachter<br />

Beobachter Illustrierte Schweizer<br />

Schweizer<br />

Tele<br />

Tele<br />

Handelszeitung<br />

Handelszeitung Wirtschaft Finanz<br />

Finanz<br />

und<br />

und<br />

Illustrierte<br />

Illustrierte<br />

Wirtschaft<br />

Angaben in Tausend / Beim Beobachter ist beim Onlineangebot der Wert Wirtschaft<br />

UUpM<br />

Angaben angegeben. Angaben<br />

in<br />

in<br />

Tausend<br />

Tausend Grafik: / <strong>PreMedia</strong> Beim<br />

Beim<br />

Beobachter<br />

Beobachter <strong>Newsletter</strong> ist<br />

ist<br />

beim<br />

beim Quelle: Onlineangebot<br />

Onlineangebot Wemf Total der<br />

der Audience Wert<br />

Wert<br />

UUpM<br />

UUpM<br />

angegeben.<br />

angegeben.<br />

Grafik:<br />

Grafik:<br />

<strong>PreMedia</strong><br />

<strong>PreMedia</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

<strong>Newsletter</strong><br />

Quelle:<br />

Quelle:<br />

Wemf<br />

Wemf<br />

Total<br />

Total<br />

Audience<br />

Audience<br />

Die<br />

Intermediastudie<br />

Total Audience bezieht die<br />

Informationen zu Print aus der<br />

gleichzeitig publizierten Studie<br />

Mach Basic. Die Umfrage um-


40 TRENDS IN DER MEDIENINDUSTRIE<br />

Die NZZ erreicht acht Prozent mehr Printleser, der Tages-Anzeiger konnte das<br />

Vorjahresniveau knapp halten: Zeitungen an einem Kiosk in Zürich Oerlikon.<br />

(Bild: Keystone/Christian Beutler)<br />

Siegener Zeitung setzt auf Newsroom-Lösung<br />

von alfa Media<br />

fasst den Erhebungszeitraum<br />

vom 4. April 2018 bis 9. März<br />

<strong>2020</strong>, befragt wurden 33’794<br />

Menschen in der Schweiz und<br />

im Fürstentum Liechtenstein.<br />

Die Daten seien vollständig<br />

vor der Corona-Pandemie bzw.<br />

vor der ausserordentlichen<br />

Lage erhoben und dadurch von<br />

eventuellen Einflüssen nicht betroffen,<br />

schreiben die Autoren.<br />

Die Informationen zum Onlineangebot<br />

stammen von<br />

der Studie Net-Metrix Profile<br />

<strong>2020</strong>-1.<br />

-Michèle Widmer-<br />

Die Siegener Zeitung ist die<br />

auflagenstärkste Tageszeitung<br />

im nordrhein-westfälischen<br />

Kreis Siegen-Wittgenstein.<br />

Um ihre Digitalstrategie<br />

weiter auszubauen, hat sich die<br />

Siegener Zeitung nun für den<br />

Einsatz der alfa ContentLine<br />

entschieden.<br />

„Die Einführung der alfa<br />

ContentLine wird unsere digitale<br />

Neuausrichtung weiter vorantreiben.<br />

Mit der neuen Multikanal-Software<br />

von alfa Media<br />

und dem digitalen Newsroom<br />

können wir medienneutral und<br />

layoutunabhängig den Inhalt erfassen<br />

– unsere Themen können<br />

so viel schneller online gehen<br />

und schaffen Mehrwert für den<br />

Leser“, so Jan Krumnow, Leiter<br />

Newsroom/Online der Siegener<br />

Zeitung.<br />

Der alfa EditorialOrganiser als<br />

zentrales Tool des Newsrooms<br />

vereinfacht und beschleunigt<br />

gesamtheitlich die Prozesse der<br />

Redaktion: Dank der medienneutralen<br />

Content-Erfassung<br />

lässt sich optimal der Online-<br />

Output auf der Homepage oder<br />

den Social-Media-Kanälen aussteuern.<br />

Mit der integrierten<br />

Dienst- und Einsatzplanung,<br />

dem Redaktionskalender und<br />

einem durchdachten Aufgabenmanagement<br />

lassen sich alltägliche<br />

und spezifische Aufgaben<br />

zentralisiert verwalten und an<br />

die einzelnen Mitarbeiter verteilen.<br />

Abgerundet wird die<br />

digitale Neuausrichtung der<br />

Siegener Zeitung mit dem Einsatz<br />

von alfa Print Layout, dem<br />

Spezialwerkzeug für alles Gedruckte,<br />

das direkt aus dem<br />

digitalen Newsroom des alfa<br />

EditorialOrganiser mit Content<br />

gespeist und zur gedruckten Ausgabe<br />

weiterverarbeitet wird. Mit<br />

der webbasierten Produktionsübersicht<br />

alfa WebTracker<br />

werden zuverlässig und zeitnah<br />

alle entscheidungsrelevanten<br />

Informationen für die Printproduktion<br />

übersichtlich abrufbar.<br />

Alle Prozesse laufen so<br />

Hand in Hand und schaffen<br />

einfache Strukturen, die das<br />

Verlagshaus in ihrer Arbeit bestmöglich<br />

unterstützen.


MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 41<br />

Wir sind systemrelevant und<br />

konnten den Umsatz sogar um fünf<br />

Prozent steigern<br />

u Mediahaus Ahaus investiert in ein Gesamtpaket von 4,5 Millionen Euro<br />

u Neue Speedmaster XL 106 Generation <strong>2020</strong> bringt durch intelligente Assistenzsysteme und<br />

navigiertes Drucken Leistungssteigerung im zweistelligen Prozentbereich<br />

u Feldtestkunde für Hycolor Pro – laut Kunde Quantensprung in der Feuchtwerksoptimierung<br />

– 50 Prozent weniger Makulatur beim Mediahaus im Vergleich zur Vorgängermaschine<br />

u Bedruckstofferweiterung auf 1,6 mm Dicke ermöglicht breites Auftragsspektrum<br />

Das Münsterland hat einiges<br />

zu bieten: wegen der Dichte<br />

von IT-Firmen wird es auch<br />

das Silicon Valley von Deutschland<br />

genannt. In Ahaus hat<br />

die Firma Mediahaus ihren<br />

Sitz, die E-Commerce Dienstleistungen<br />

anbietet und eine<br />

Verpackungsdruckerei betreibt.<br />

Seit Januar dieses Jahres ist<br />

dort die erste Speedmaster XL<br />

106-6+L der neuen Generation<br />

<strong>2020</strong> aus dem Hause Heidelberger<br />

Druckmaschinen AG<br />

(Heidelberg) bei einem Verpackungsdrucker<br />

installiert.<br />

Diese löste eine Speedmaster<br />

CD 102-5+L ab. Das Mediahaus<br />

ist Feldtester für die Feuchtwerksoptimierung<br />

mit Hycolor<br />

Pro. „Die neue Maschine hat<br />

bereits eine Leistungssteigerung<br />

im zweistelligen Prozentbereich<br />

erreicht. Von der Leistung,<br />

der Verfügbarkeit, der hohen<br />

Qualität und der Bedienerunterstützung<br />

mit dem neuen<br />

Speedmaster Operating System<br />

sind wir begeistert“, bestätigt<br />

Jan Hendrik Walfort, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Mediahaus Gruppe.<br />

Ende des letzten Jahres hatte<br />

das Mediahaus insgesamt 4,5<br />

Millionen Euro in neue Verpackungsdrucklösungen<br />

investiert,<br />

wovon die Druckmaschine<br />

den Löwenanteil<br />

ausmachte. Mit dem Lockdown<br />

ab März <strong>2020</strong> war die Welt<br />

jedoch eine andere. „Inzwischen<br />

sind wir zu fast 100 Prozent im<br />

Faltschachteldruck unterwegs<br />

und die neue Maschine hat uns<br />

in der Corona-Pandemie sehr<br />

unterstützt. Wir sind systemrelevant<br />

und konnten den<br />

Umsatz sogar um fünf Prozent<br />

steigern“, erklärt Jan<br />

Hendrik Walfort. So hat es bei<br />

Kunden aus dem Lebensmittelhandel<br />

und hier vor allem bei<br />

Discountern, während des<br />

Lockdowns förmlich geboomt.<br />

Etliche Kunden stammen aus<br />

dem hochpreisigen Möbelhandel,<br />

bei denen aktuell die<br />

Geschäfte wieder anlaufen. Das<br />

Mediahaus zeichnet sich durch<br />

ein breites Portfolio an Anwendungen<br />

aus. Es gibt etliche<br />

Kunden, die E-Commerce- und<br />

Druckdienstleistungen als Synergien<br />

nutzen, was dem Mediahaus<br />

Wettbewerbsvorteile durch<br />

starke Kundenbindung bringt.<br />

Neue Speedmaster bringt<br />

Leistungssteigerung im<br />

zweistelligen Prozentbereich<br />

Die Speedmaster XL 106 in der<br />

Generation <strong>2020</strong> setzt neueste<br />

und innovative Lösungen im Be-<br />

Die Firma Mediahaus in Ahaus bietet E-Commerce Dienstleistungen an und betreibt eine Verpackungsdruckerei.<br />

Mit ihren über 150 Mitarbeitern, davon 80 in der Wertschöpfungskette Packaging, ist sie<br />

gut für die Zukunft aufgestellt.


42 MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE<br />

Seit Januar dieses Jahres ist beim Mediahaus in Ahaus die<br />

erste Speedmaster XL 106-6+L der neuen Generation <strong>2020</strong><br />

bei einem Verpackungsdrucker installiert. Das Mediahaus ist<br />

Feldtester für die Feuchtwerksoptimierung mit Hycolor Pro.<br />

reich der künstlichen Intelligenz<br />

und Automatisierung um.<br />

Niedrigere Auflagenzahlen<br />

und kurze Lieferzeiten stellen<br />

Unternehmen gerade im Verpackungsdruck<br />

vor neue<br />

Herausforderungen. Die neue<br />

Maschine unterstützt hier<br />

dank optimierten Prozessen<br />

und geschlossenen Automatisierungslücken.<br />

„Die<br />

Speedmaster XL 106 passt bei<br />

uns ins Gesamtkonzept. Wir<br />

sehen uns nie nur als Druckerei,<br />

sondern als Prozesslieferant,<br />

der den Kunden mit neuesten<br />

Maschinen die besten Lösungen<br />

bietet“, erklärt Jan Hendrik<br />

Walfort.<br />

Die Maschine ist exakt auf die<br />

Bedürfnisse des Mediahaus abgestimmt.<br />

So ermöglicht der<br />

Hycolor Multidrive Farbwerksantrieb<br />

in den Druckwerken<br />

1 und 6 paralleles Waschen zu<br />

anderen Rüstprozessen und auch<br />

das Farbwerkwaschen während<br />

der Produktion, was besonders<br />

bei den häufig vorkommenden<br />

Sonderfarben im Verpackungsdruck<br />

wichtig ist. Die hochgesetzte<br />

Maschine arbeitet<br />

mit einem Logistiksystem<br />

und kann größere Palettenhöhen<br />

verarbeiten. Als Sonderoption<br />

ist die Speedmaster XL<br />

106 beim Mediahaus mit einer<br />

Bedruckstofferweiterung auf bis<br />

zu 1,6 mm Dicke ausgerüstet,<br />

so dass eine hohe Flexibilität<br />

entsteht. Normalerweise verarbeiten<br />

die Maschinen Kartons<br />

bis zu einem Millimeter Dicke.<br />

Prinect Inpress Control 3<br />

misst und regelt automatisch<br />

Farbe und Passer bei laufender<br />

Maschine und sorgt für kürzeste<br />

Rüstzeiten bei wenig Makulatur.<br />

Das System zurBogeninspektion<br />

Inspection Control 3 sorgt für<br />

eine konstante Qualität vom<br />

ersten bis zum letzten Bogen.<br />

„Das alles ist sehr wichtig, da<br />

für uns das Thema Nachhaltigkeit<br />

eine sehr hohe Bedeutung<br />

hat“, bestätigt Jan Hendrik<br />

Walfort.<br />

Hycolor Pro – das neue<br />

fernverstellbare Feuchtwerk<br />

– trifft ins Schwarze<br />

„Die neue Maschine unterstützt<br />

unsere Drucker mit den<br />

intelligenten Assistenzsystemen<br />

und setzt das navigierte Drucken<br />

um“, berichtet Druckereileiter<br />

Marco Segeler. Er hat beim<br />

Mediahaus seine Lehre absolviert<br />

und kennt von daher<br />

das Drucken von der Pike auf.<br />

„Mit dem neuen Hycolor Pro<br />

ist Heidelberg ein ganz großer<br />

Wurf gelungen. Inzwischen<br />

nutzen wir ausgiebig die Vorteile,<br />

wie 50 Prozent weniger<br />

Makulatur im Vergleich zur<br />

Vorgängermaschine und die<br />

konsistente Druckqualität, die<br />

vor allem beim Nutzendruck<br />

punktet.“ Der Feldtest ist erfolgreich<br />

gelaufen und selbst in<br />

den schwierigen Corona-Zeiten<br />

waren die Servicetechniker von<br />

Heidelberg immer ansprechbar.<br />

„Es wurde sogar eine User-<br />

Gruppe gegründet und die<br />

Antworten und Hilfestellungen<br />

waren immer zeitnah und hilfreich“,<br />

erklärt Marco Segeler.<br />

Mit dem neuen Hycolor Pro<br />

automatisiert Heidelberg das<br />

Feuchtwerk der Speedmaster<br />

XL 106. Zwischen Tauch- und<br />

Dosierwalze wird maßgeblich<br />

die Feuchtmittelmenge<br />

entschieden und dosiert. Die<br />

Pressung/Quetschung hierzu<br />

kann jetzt neu motorisch direkt<br />

vom Prinect Press Center XL3<br />

vorgenommen werden. Das<br />

spart Zeit und Wege und ermöglicht<br />

feinste Korrekturen<br />

auch während der Produktion<br />

vom Pult aus. Die Grundeinstellungen<br />

des Feuchtwerks<br />

werden digital erfasst und es<br />

ist nun möglich, vom Prinect<br />

Press Center XL 3 auch einseitig<br />

die Feuchtmitteldosierung anzupassen.<br />

„80 Prozent unserer<br />

Serviceeinsätze mit Bezug zu<br />

Färbungsproblemen gehen auf<br />

die ungenaue Einstellung des<br />

Feuchtwerks zurück“, erklärt<br />

Rainer Wolf, Leiter Sheetfed<br />

bei Heidelberg. „Mit Hycolor<br />

Pro haben wir nun definierte,<br />

messbare Einstellungen, die wir<br />

auch im Remote-Service nutzen<br />

können. Der Drucker kann<br />

vom Bedienpult aus einseitig<br />

mehr oder weniger Feuchtung<br />

dosieren und somit schneller<br />

und feinfühliger reagieren und<br />

die Schmiergrenze wesentlich<br />

exakter anfahren. Dies


MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 43<br />

mit weniger Makulatur und<br />

schnellerem Erreichen des Gutbogens<br />

und so stabile Fortdruckverhältnisse<br />

schaffen.“<br />

Mediahaus Ahaus – von<br />

der Reprofirma zum Verpackungsspezialisten<br />

„Einfach mal anfangen – es<br />

könnte ja gut werden“, dieser<br />

Spruch steht an der Wand im<br />

Großraumbüro, in dem die Mitarbeiter<br />

des Mediahaus an E-<br />

Commerce-Lösungen tüfteln.<br />

Dieses Motto begleitet auch die<br />

Firmengeschichte, die durch<br />

Höhen und Tiefen geprägt ist<br />

und schlussendlich immer zum<br />

Erfolg geführt hat.<br />

Das familiengeführte Unternehmen<br />

wurde von Heinz<br />

Walfort, dem Vater von Jan<br />

Hendrik Walfort, vor 42 Jahren<br />

als Reprofirma gegründet. 1998<br />

erfolgte die Erweiterung mit<br />

Druckprodukten im Akzidenzbereich.<br />

Im Jahr 2008 erfolgte<br />

eine große Investition, u.a.<br />

in eine Speedmaster CD 102.<br />

Die nachfolgende Finanzkrise<br />

und die Konkurrenz durch Onlinedrucker<br />

veranlasste den<br />

Schwenk auf den Verpackungsdruck,<br />

was sich bis heute bewährt<br />

hat. Mit der aktuellen<br />

Investition sieht sich die<br />

Firma mit ihren über 150 Mitarbeitern,<br />

davon 80 in der Wertschöpfungskette<br />

Packaging, gut<br />

für die Zukunft aufgestellt. „Seit<br />

über zwanzig Jahren arbeiten<br />

wir mit Heidelberg als Partner<br />

vertrauensvoll zusammen und<br />

haben uns immer gut beraten<br />

gefühlt“, bestätigt Jan Hendrik<br />

Walfort.<br />

Heidelberg richtet den Fokus<br />

immer stärker auf den Verpackungsdruck<br />

und macht heute<br />

rund die Hälfte seines Umsatzes<br />

mit Bogenoffset-Druckmaschinen,<br />

die auf die speziellen<br />

Anforderungen dieses Segments<br />

zugeschnitten sind. „Für Verpackungsdrucker<br />

sind wir weltweit<br />

der wichtigste Partner<br />

und technologisch führend“,<br />

erklärt Rainer Wolf. „Für das<br />

Bedrucken von Faltschachteln,<br />

Kartons oder Etiketten liefert<br />

Heidelberg so viele Druckwerke<br />

wie alle seine Wettbewerber zusammen.“


44 MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE<br />

Konzern entwickelt sich auch in angespannter Weltwirtschaftslage weiter<br />

Koenig & Bauer rüstet sich für die<br />

Zukunft<br />

u Fokus weiterhin auf den Wachstumsmarkt Verpackung<br />

u Klares Bekenntnis zur Fortführung der bisherigen Portfoliostrategie<br />

u Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen bleiben unangetastet<br />

Die für das Effizienz-Programm „Performance 2024“ zuständigen Vorstände erläutern den<br />

Mitarbeitern die Maßnahmen, die es dem Unternehmen ermöglichen, sich auch in angespannter Weltwirt<br />

schafts lage wei ter zu ent wickeln (v.l.n.r.: Michael Ulverich, COO, Claus Bolza-Schünemann, CEO,<br />

Dr. Andreas Pleßke, Segmentvorstand)<br />

Zur Stärkung der<br />

Positionierung als führender<br />

Anbieter von Verpackungs-,<br />

Industrie-, Wertpapierdruck und<br />

Weiterverarbeitung sowie zur<br />

Steigerung der operativen Ertragskraft<br />

der Koenig & Bauer-<br />

Gruppe wurde vom Vorstand des<br />

Unternehmens über die letzten<br />

Monate das Effizienzprogramm<br />

„Performance 2024“ weiterentwickelt<br />

und ausgeweitet.<br />

Bei Fortführung und Beschleunigung<br />

aller Innovations-,<br />

Prozess- und Produktentwicklungen<br />

sollen jährliche<br />

Kosteneinspareffekte in einer<br />

Größenordnung von dann über<br />

100 Mio. € steigend bis 2024<br />

erreicht werden. Die hierfür<br />

erforderlichen Einmalkosten<br />

im mittleren zweistelligen<br />

Millionenbereich werden im<br />

Geschäftsjahr <strong>2020</strong> aufwandswirksam<br />

als Rückstellung in das<br />

Konzernergebnis eingehen.<br />

Die von Koenig & Bauer maßgeblich<br />

adressierten Endmärkte,<br />

wie der strukturell wachsende<br />

Verpackungs- und Industriedruck,<br />

sind fundamental<br />

intakt. Dies zeigt sich deutlich<br />

in der aktuell guten Auslastung<br />

der Verpackungsdrucker<br />

für Nahrungsmittel,<br />

Getränke, Pharmazeutika und<br />

dem boomenden Onlinehandel.<br />

Dennoch verschieben Kunden<br />

Neuinvestitionen in Anbetracht<br />

zahlreicher Unsicherheiten infolge<br />

der Covid-19 Pandemie.<br />

Primär zielt das über vier Jahre<br />

laufende Programm mit einer<br />

Reihe von Maßnahmen auf die<br />

langfristige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Durch eine<br />

Vielzahl von Initiativen wird<br />

das Maschinenprogramm entsprechend<br />

den Marktbedürfnissen<br />

weiterentwickelt,<br />

Prozesse digitalisiert und gleichzeitig<br />

Herstellkosten gesenkt.<br />

Koenig & Bauer fokussiert sich<br />

weiter auf durchgängige Systemlösungen<br />

und die Optimierung<br />

der Total Cost of Ownership<br />

(TCO) für die Kunden. Die Investitionen<br />

in den direkten<br />

Wellpappen- und Digitaldruck<br />

sowie das Joint Venture mit der<br />

Durst-Gruppe werden vorangetrieben.<br />

Neuentwicklungen<br />

für den Wertpapierdruck sind<br />

in Arbeit. Koenig & Bauer bestätigt<br />

das aktuelle Produktportfolio<br />

und wird dieses<br />

konsequent ausbauen. Auch<br />

die weitere Digitalisierung<br />

der Serviceangebote steht<br />

im Fokus.<br />

Das Performance-Programm<br />

hat neben der Effizienzsteigerung<br />

auch die Skalierung<br />

des Konzerns im Blick, da<br />

in den nächsten Jahren aufgrund<br />

der weltwirtschaftlichen<br />

Situation, weiterhin geltenden<br />

Reisebeschränkungen und<br />

durch die sich verschärfenden<br />

Covid-19 Entwicklungen nur ein<br />

moderates Umsatzwachstum<br />

und ein Erreichen des Vorkrisenniveaus<br />

kurzfristig nicht erwartet<br />

wird.


MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 45<br />

Der Aufsichtsrat war in den<br />

Evaluierungsprozess eng eingebunden<br />

und hat nach eingehender<br />

Beratung und umfassender<br />

Diskussion diesem<br />

Programm in seiner Sitzung<br />

vom 28. <strong>September</strong> <strong>2020</strong> zugestimmt.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Prof. Dr.-Ing. Raimund<br />

Klinkner erläutert: „Neben der<br />

strategischen Weiterentwicklung<br />

der Koenig & Bauer-Gruppe hat<br />

sich der Aufsichtsrat intensiv mit<br />

den vom Vorstand mit großer<br />

Expertise und Engagement erarbeiteten<br />

Plänen zur Steigerung<br />

der operativen Ertragskraft und<br />

Performance des Konzerns befasst<br />

und unsere Erfahrungen<br />

sowie unser Know-how in<br />

den Evaluierungsprozess eingebracht.<br />

Mit dem Programm<br />

Performance 2024 werden die<br />

Grundlagen für eine profitable<br />

Unternehmensentwicklung<br />

mit interessanten Zukunftsperspektiven<br />

für neue Märkte<br />

und Technologien geschaffen.“<br />

Die kurz- und mittelfristigen<br />

Maßnahmen werden von 2021<br />

bis 2024 wirken, für <strong>2020</strong> wird<br />

durch den sich international<br />

verschärfenden Verlauf der<br />

Covid-19 Pandemie eine negative<br />

Auswirkung auf den Geschäftsverlauf<br />

in Q3 und Q4 weiterhin<br />

erwartet. Zusätzlich wird die<br />

beabsichtigte Einführung einer<br />

neuen, internen Richtlinie zur<br />

Umsatzbilanzierung im Segment<br />

Sheetfed in <strong>2020</strong> eine einmalige<br />

bilanzielle Verschiebung von ca.<br />

40 - 60 Mio. € Umsatz sowie 9<br />

- 12 Mio. € EBIT nach 2021 verursachen.<br />

Nach Abschluss des Programms<br />

soll ein Umsatzniveau in der<br />

Koenig & Bauer-Gruppe von<br />

rund 1,3 Mrd. € erreicht werden.<br />

Auf der Ertragsseite strebt der<br />

Vorstand nach Umsetzung der<br />

verabschiedeten Kosten- und<br />

Strukturanpassungen mittelfristig<br />

weiterhin eine Umsatzrendite<br />

von mindestens 7 %<br />

Die Portfoliostrategie von Koenig & Bauer hat sich als Erfolgsbaustein erwiesen und wird fortgeführt<br />

z.B. mit der Rapida 106 X - dem neuen Leistungsmaßstab im industriellen Druck<br />

sowie eine Absenkung des<br />

Working Capital Bedarfs auf ein<br />

durchschnittliches Niveau von<br />

25 % des jährlichen Umsatzes<br />

an. Zusätzlich zu den bereits<br />

laufenden Maßnahmen wie<br />

Abbau von Überstunden und<br />

Leiharbeit, Einstellungsstopp<br />

und Kurzarbeit sind nach den<br />

heute verabschiedeten Maßnahmen<br />

im Konzern zwischen<br />

700 bis 900 Arbeitsplätze kurzund<br />

mittelfristig betroffen. Die<br />

Anpassungen werden in den<br />

nächsten Monaten gemeinsam<br />

mit den Arbeitnehmervertretungen<br />

und Sozialpartnern<br />

besprochen und verhandelt.<br />

Neben einem erforderlichen<br />

sozialverträglichen Abbau ist das<br />

Ziel, durch innovative Wege eine<br />

mittelfristige Rückkehr zum geplanten<br />

Konzernwachstum zu<br />

erreichen.<br />

„Wir haben heute weitreichende<br />

Entscheidungen für Koenig &<br />

Bauer getroffen, die durch weltwirtschaftliche,<br />

negative Veränderungen<br />

sowie permanenten<br />

Wandel der Kundenbedürfnisse<br />

erforderlich sind. Sie sind auch<br />

mit schmerzlichen Einschnitten<br />

für die Belegschaft verbunden.<br />

Dieser schwere und schwierige<br />

Schritt ist uns nicht leicht gefallen,<br />

aber ist für die langfristige<br />

Zukunftssicherung unseres<br />

seit 203 Jahren bestehenden<br />

Unternehmens zwingend erforderlich“,<br />

unterstrich der Vorstandsvorsitzende<br />

Claus Bolza-<br />

Schünemann.<br />

In den Technologie- und Kundenzentren wird konsequent das Maschinenprogramm weiterentwickelt,<br />

um neue Märkte zu adressieren und Zukunftsperspektiven zu schaffen


46 MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE<br />

Heidelberg Innovation Week<br />

Versafire Digital Print General Manager Manuela Gomez: Versafire-<br />

Produktqualität und Flexibilität mit überzeugender Begeisterung präsentiert<br />

Eine sehr gut geplante und – auch nach<br />

strengsten Corona-Kriterien – sehr gut durchorganisierte<br />

„analoge“ von Mensch zu Mensch vor<br />

Ort in Wiesloch organisierte Pressekonferenz tat<br />

den anwesenden Fachredakteuren nach Monaten<br />

der einsamen digitalen Webinare sichtlich gut.<br />

„Unfold your potential“ – unter diesem Motto wird<br />

die Heidelberg Innovation Week vom 19. bis 23.<br />

Oktober <strong>2020</strong> als digitales Webinar angeboten.<br />

Ein technologisches Feuerwerk an neuen vernetzten<br />

Entwicklungen, die den Heidelberg-<br />

Kunden helfen, höchste und kreative Druckqualität<br />

zu dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis in<br />

vielfältigster Form anbieten zu können.<br />

Ein detaillierter Bericht dazu folgt in unserer<br />

nächsten Ausgabe. -karma-<br />

US Druckunternehmen<br />

DynaGraphics investiert in Versafire<br />

Digitaldrucksysteme von Heidelberg<br />

u Leistungsfähigkeit der Versafire Systeme und Heidelberg Service geben bei Investitionsentscheidung<br />

den Ausschlag<br />

u Neue Anwendungsmöglichkeiten steigern Wettbewerbsfähigkeit<br />

Das<br />

Familienunternehmen<br />

DynaGraphics mit Sitz in<br />

Reno ist die größte Akzidenzdruckerei<br />

in Nord-Nevada,<br />

USA. Jetzt wechselte das Unternehmen<br />

im Bereich der Digitaldrucktechnologie<br />

vom Wettbewerb<br />

und investierte erstmals<br />

in die Digitaldrucksysteme<br />

Heidelberg Versafire EV & EP der<br />

Heidelberg Druckmaschinen AG<br />

(Heidelberg). Beide Maschinen<br />

sind mit dem Heidelberg Prinect<br />

Digital Front End (DFE) der<br />

neuesten Generation ausgestattet.<br />

Qualitativ hochwertige<br />

Produktion, wettbewerbsfähige<br />

Preise<br />

DynaGraphics bedient eine<br />

Vielzahl von Branchen und<br />

Unternehmen, darunter beispielsweise<br />

Spielbanken, das<br />

Gesundheitswesen und den<br />

Immobiliensektor. Obwohl<br />

alle Kunden hohe Qualitätsstandards<br />

haben, ist der Druck<br />

für Casinounternehmen besonders<br />

anspruchsvoll, da<br />

jeder produzierte Auftrag absolut<br />

perfekt sein muss. Laut<br />

DynaGraphics CEO, Cindy<br />

Mason, hängt gerade bei diesen<br />

Kunden der Lebensunterhalt<br />

davon ab, dass „wir ihre<br />

Materialien fehlerfrei drucken<br />

– insbesondere vor dem Hintergrund<br />

der rauen COVID-19-<br />

Situation“. Mit einer Druckauflösung<br />

von 4.800 x 2.400<br />

dpi, einer Geschwindigkeit von<br />

bis zu 135 Seiten pro Minute<br />

sowie einer neuen Tonerformel<br />

übertrifft die Versafire EP die<br />

anspruchsvollen Erwartungen<br />

der Kunden von DynaGraphics


MELDUNGEN AUS DER LIEFERINDUSTRIE 47<br />

sogar. „Wir haben fast 20 Jahre<br />

lang andere Digitaldrucksysteme<br />

verwendet, weil deren Qualität<br />

bisher unübertroffen war.<br />

Aber mit der Zeit wurden die<br />

Produktionskosten auf diesen<br />

Maschinen zu hoch und wir<br />

konnten mit ihnen nicht mehr<br />

wettbewerbsfähig drucken.<br />

Obwohl mich zu Beginn die<br />

Versafire Systeme von Heidelberg<br />

schon wegen ihres sehr<br />

guten Preis-Leistungsverhältnisses<br />

angezogen haben, wusste<br />

ich spätestens als ich die Qualität<br />

der Ausdrucke sah, dass es<br />

an der Zeit für eine Veränderung<br />

war“, sagt Mason.<br />

Beide Heidelberg Versafire<br />

wurden bereits Ende des<br />

Jahre 2019 installiert und<br />

laufen auf Hochtouren. Die<br />

Versafire EP druckt auf bis zu<br />

24 pt. Karton und verschiedene<br />

Arten von Substraten und hat<br />

DynaGraphics damit neue Anwendungen<br />

eröffnet, die auf<br />

ihren älteren Maschinen nicht<br />

möglich waren. Insbesondere<br />

druckt die EP Aufträge auf einer<br />

Vielzahl von Kunststoffen,<br />

darunter kürzlich beispielsweise<br />

auch ein Auftrag mit variablen<br />

Daten auf 13.000 Seiten für eine<br />

örtliche Hochschule.<br />

Um diese Art von anspruchsvollen<br />

Aufträgen zu verarbeiten,<br />

verwendet DynaGraphics das<br />

Heidelberg Prinect DFE. Das<br />

Prinect DFE nutzt das Farbmanagement<br />

und die Renderer<br />

von Heidelberg, die sich beide<br />

schon im Offsetdruck bewährt<br />

haben, und ermöglicht<br />

die Automatisierung bzw.<br />

Standardisierung der Druckproduktion<br />

für mehr Effizienz,<br />

größere Transparenz und einen<br />

schnelleren Auftragsfluss.<br />

Die ebenfalls mit dem Prinect<br />

DFE ausgestattete 5-Farben<br />

Heidelberg Versafire EV bietet<br />

DynaGraphics eine zuverlässige<br />

Produktion mit Schön- und<br />

Widerdruck auf bis zu 70cm-<br />

Substraten bei Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 95 Seiten<br />

pro Minute. Zusätzlich zu den<br />

CMYK-Standardaufträgen erweitert<br />

das System den Farbraum<br />

und kann Verzierungen<br />

mit der fünften Farboption<br />

drucken, zu der Weiß, Klarlack,<br />

Neongelb, Neonpink und der<br />

Spezialeffekt „invsible red“ gehören.<br />

DynaGraphics nutzt in<br />

erster Linie die Möglichkeiten<br />

beim Druck von Weiß und Klarlack<br />

mit der Versafire EV und<br />

erkennt bei dieser Option einen<br />

deutlichen Wettbewerbsvorteil<br />

im Markt.<br />

Heidelberg - Synonym für<br />

Qualität<br />

Obwohl DynaGraphic bisher<br />

keine Offsetmaschinen<br />

von Heidelberg im Einsatz<br />

hat, habe die Marke „Heidelberg“<br />

laut Mason eine wichtige<br />

Rolle bei der Investitionsentscheidung<br />

im Digitalbereich<br />

gespielt. Laut Mason „ist der<br />

Name Heidelberg ein Synonym<br />

für Qualität. Ich vertraue auf<br />

die jahrelange Erfahrung von<br />

Heidelberg im Akzidenzdruck –<br />

das Unternehmen kennt unser<br />

Geschäft und weiß, was wir<br />

benötigen“.<br />

Und auch im Falle einer Störung<br />

ist Heidelberg sofort zur Stelle.<br />

„Probleme passieren; aber der<br />

Maßstab für eine gute Beziehung<br />

ist nicht unbedingt,<br />

wenn die Dinge gut laufen,<br />

sondern wenn sie einmal nicht<br />

so gut laufen. Heidelberg macht<br />

sich immer unverzüglich daran,<br />

ein Problem zu lösen und sorgt<br />

dafür, dass unsere Maschinen<br />

sowohl den hohen Qualitätsstandards<br />

unseres Unternehmens<br />

als auch denen unserer<br />

Kunden entsprechen“.<br />

DynaGraphics zeigt sich beeindruckt<br />

von Heidelbergs Unterstützung<br />

ab dem Kauf über die<br />

Installation und Schulung bis<br />

hin zum laufenden Support.<br />

„Wann immer wir eine Frage<br />

haben, ist Heidelberg in der<br />

Lage, uns bei der Lösung des<br />

Problems schnell zu helfen;<br />

das Team ist großartig. Unsere<br />

gesamte Erfahrung ist erstklassig.<br />

Wir werden Heidelberg<br />

daher auch bei zukünftigen Investitionen<br />

in Betracht ziehen“,<br />

so Mason.<br />

Das US Druckunternehmen<br />

DynaGraphics mit<br />

Sitz in Nevada<br />

investiert in zwei<br />

Versafire Digitaldruck<br />

syteme von<br />

Heidelberg und<br />

steigert damit<br />

seine Wett bewerbs<br />

fähigkeit.


48 PERSONELLES<br />

Handelsblatt Media Group:<br />

Gerrit Schumann verlässt<br />

Handelsblatt-Gruppe<br />

Der studierte Informatiker Gerrit<br />

Schumann kam vor drei Jahren von<br />

Deezer zur Handelsblatt-Gruppe.<br />

Foto: Handelsblatt Media Group<br />

Handelsblatt-Geschäftsführer Gerrit<br />

Schumann verlässt überraschend die Verlagsgruppe.<br />

Schumann war im Führungsgremium<br />

für die digitale Wachstumsstrategie<br />

und digitale Transformation<br />

zuständig.<br />

Gerrit Schumann scheidet Ende<br />

<strong>September</strong> aus der Geschäftsführung der<br />

Handelsblatt Media Group (HMG) aus,<br />

welcher er seit Januar 2017 angehörte.<br />

Zur Erleichterung der Übergabe soll er<br />

noch bis zum Jahresende mit dem Verlagshaus<br />

verbunden bleiben. Schumann<br />

wolle sich künftig seinen in den letzten<br />

Jahren stark reduzierten sonstigen<br />

unternehmerischen Aktivitäten widmen, heißt es zur Begründung.<br />

Der von Schumann eingeleitete Strukturwandel zur Modernisierung der<br />

Führungsstrukturen sei „planmäßig vorangekommen“, die Basis für die<br />

digitale Wachstumsstrategie - insbesondere im Bereich Subscriptions - gelegt<br />

und ausgebaut worden, heißt es in der Mitteilung des Verlags. Nun solle<br />

das Ganze weiter forciert werden. Die beiden weiteren Geschäftsführer des<br />

Medienhauses sind Oliver Voigt und Andrea Wasmuth.<br />

Die Holtzbrinck-Tochter teilt weiter mit: „Der Gesellschafter der HMG bedauert<br />

das Ausscheiden von Herrn Schumanzn sehr, respektiert indes natürlich<br />

diese persönliche Entscheidung und bedankt sich ganz herzlich für die<br />

kraftvolle, erfolgreiche und stets vertrauensvolle Mitwirkung im Zuge der<br />

Modernisierung und Digitalisierung der HMG.“<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>PreMedia</strong>-<strong>Newsletter</strong> GmbH<br />

Herausgeberin: Dipl.-Graph. Piri Malik<br />

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D-69151 Neckargemünd/Heidelberg,<br />

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23. November <strong>2020</strong><br />

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