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VKD-Geschäftsbericht 2019

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<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

<strong>2019</strong>


<strong>Geschäftsbericht</strong><br />

<strong>2019</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial<br />

4–5<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

8–35<br />

Der <strong>VKD</strong><br />

6–7<br />

ÜBER UNS<br />

KERNKOMPETENZEN<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR POLITIK,<br />

WIRTSCHAFT UND MEDIEN IM<br />

IN- UND AUSLAND<br />

UNSERE POSITIONEN <strong>2019</strong><br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

36–125<br />

VORSTAND UND PRÄSIDIUM<br />

37<br />

FACHAUSSCHUSS<br />

FÜR GRUNDSATZFRAGEN<br />

41<br />

FACHAUSSCHUSS<br />

FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT<br />

42<br />

103. MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />

DES <strong>VKD</strong><br />

43<br />

62. JAHRESTAGUNG DES <strong>VKD</strong><br />

50<br />

PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

56<br />

2 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

6. DIALOGABEND MIT BUNDESTAGS-<br />

ABGEORDNETEN<br />

60<br />

<strong>VKD</strong>-PRAXISBERICHTE <strong>2019</strong><br />

62<br />

EINBLICKE –<br />

KOOPERATIONEN / ANGEBOTE<br />

FÜR UNSERE MITGLIEDER<br />

64<br />

AUS DER ARBEIT DER<br />

LANDESGRUPPEN<br />

71<br />

AUS DER ARBEIT DER FACHGRUPPEN<br />

94<br />

VERÄNDERUNGEN IN DEN<br />

LANDES- UND FACHGRUPPEN<br />

103<br />

Organisation <strong>2019</strong><br />

126–134<br />

VORSTAND<br />

127<br />

PRÄSIDIUM<br />

127<br />

LANDES- UND FACHGRUPPEN-<br />

VORSTÄNDE<br />

128<br />

MITGLIEDER DER FACHAUSSCHÜSSE<br />

132<br />

GESCHÄFTSSTELLE<br />

134<br />

TREFFEN EHEMALIGER<br />

VORSTANDSMITGLIEDER<br />

104<br />

EHRENMITGLIEDER DES <strong>VKD</strong> <strong>2019</strong><br />

106<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT DEN<br />

VERBÄNDEN DES KRANKENHAUS-<br />

SEKTORS AUF NATIONALER UND<br />

INTERNATIONALER EBENE<br />

108<br />

Pressemitteilungen<br />

135<br />

3


Editorial<br />

„Nur ein starker Verband<br />

kann sich für Sie stark machen“<br />

(UNSER CREDO)<br />

ordnetenmehrheit beschlossen. Die Volksvertreter<br />

haben damit den Krankenhäusern zusätzliche Last<br />

aufgebürdet.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

liebe Mitglieder,<br />

der Blick auf das Jahr <strong>2019</strong> zeigt: Die Situation ist<br />

für die Mehrzahl der Krankenhäuser – und damit<br />

auch für die Mitglieder unseres Verbandes – nicht<br />

leichter geworden. Ganz im Gegenteil. Wie wir als<br />

Praktiker in den Geschäftsführungen schon Ende<br />

vorigen Jahres deutlich erkennen konnten, verschärfte<br />

sich die Lage weiter. Krisensitzungen wurden<br />

in vielen Häusern zur Normalität.<br />

Gesetze, Regelungen, neue Gesetzentwürfe, noch<br />

mehr Regelungen sind zu einem nahezu unüberschaubaren<br />

Wust geworden, der ständig Anpassungen<br />

erfordert, bisher aber kaum zu Verbesserungen<br />

geführt hat. Dort, wo wir optimistisch<br />

waren, dass nun tatsächlich eines unserer drängenden<br />

Probleme durch eine Reform gelöst werden<br />

könnte, ich meine das Problem der exzessiven<br />

MDK-Prüfungen, wurde der Gesetzentwurf zwei<br />

Tage vor dem Beschluss durch den Bundestag in<br />

sein Gegenteil verkehrt und so von einer Abge-<br />

Der Personalmangel, inzwischen ein erfolgskritisches<br />

Problem, ist auch durch Eingriffe der Politik<br />

verschärft worden. Ein Stichwort dafür: Personaluntergrenzen.<br />

Diese haben nachgewiesenermaßen<br />

genau zu der Verknappung von Kapazitäten geführt,<br />

die der <strong>VKD</strong> befürchtet hatte. Eine Befürchtung,<br />

die – nicht nur von uns – offen gegenüber der<br />

Politik kommuniziert, von dieser aber ignoriert wurde.<br />

Ist Patientensicherheit tatsächlich das Ziel oder<br />

geht es um Strukturbereinigung auf die kalte Art?<br />

Man könnte das tatsächlich annehmen.<br />

Sehr kritisch für die Sicherheit der Patientenversorgung<br />

vor Ort ist aber auch die Art der öffentlichen<br />

Debatte. Aus Sicht der Praxis sehen wir hier<br />

als <strong>VKD</strong> nicht ein Versagen der Krankenhausbranche,<br />

sondern ein Politikversagen auf Bundes- und<br />

Landesebene mit Verstößen gegen das Krankenhausfinanzierungsgesetz.<br />

Von einer wirtschaftlichen<br />

Sicherung der Krankenhäuser kann nicht<br />

mehr die Rede sein. Das können wir uns aber als<br />

Gesellschaft nicht leisten. Wenn wir medizinisch<br />

gut aufgestellte Krankenhäuser wollen, müssen sie<br />

finanziell stabil sein.<br />

Deshalb unsere Forderungen:<br />

Die Bundesländer müssen die Fördermittel deutlich<br />

aufstocken, um den nötigen Strukturwandel<br />

endlich proaktiv zu gestalten und nicht über Pleiten<br />

nur zu beobachten.<br />

4 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Editorial<br />

Wir brauchen zudem eine Entbürokratisierung<br />

und Abschaffung der neuen Systemmängel.<br />

Die Pflegepersonaluntergrenzen sind im Hinblick<br />

auf einen Ganzhausansatz zu flexibilisieren.<br />

Die Krankenkassen müssen sich auf ihre eigentliche<br />

Aufgabe besinnen – die Patientenversorgung.<br />

In den vergangenen Jahren sind sie zu Sparkassen<br />

mit inzwischen einer enormen Reserve von über<br />

30 Milliarden Euro geworden. Sie sitzen auf dem<br />

Geld der Versicherten und nehmen lieber Minuszinsen<br />

in Kauf.<br />

Schon lange fordert der <strong>VKD</strong> die Zulassung aller<br />

Krankenhäuser, die an der stationären Notfallversorgung<br />

teilnehmen, auch für die ambulante Notfallversorgung<br />

sowie Direktvergütung über die<br />

Krankenkassen. Dazu reicht ein Paragraph im Sozialgesetzbuch<br />

V. Warum muss die Politik es kompliziert<br />

machen, wenn es auch einfach geht?<br />

Und schließlich: Die nur das Geschäftsmodell der<br />

Krankenkassen stärkenden Bußgelder im MDK-Reformgesetz<br />

müssen komplett herausgenommen<br />

werden.<br />

Unsere Krankenhauslandschaft ist im Umbruch –<br />

daran kann es keinen Zweifel geben. Der <strong>VKD</strong><br />

steht dabei nicht auf der Bremse. Unsere noch immer<br />

flächendeckende und gute Gesundheitsversorgung<br />

darf dabei aber nicht aufs Spiel gesetzt<br />

werden. Unser Verband fordert nach wie vor ein<br />

Zukunftskonzept deutsches Krankenhaus, in dem<br />

Weg, Ziel, Mittel und Umsetzungsetappen für die<br />

Gesundheitsversorgung gebündelt sind, so dass<br />

sie systematisch sowie nachvollziehbar umgesetzt<br />

werden können. Dass es nach wie vor fehlt,<br />

ist ein wichtiger Grund für die aktuelle Lage der<br />

Häuser.<br />

Der <strong>VKD</strong> hat sich, wie auch der <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

für das Jahr <strong>2019</strong> dokumentiert, immer wieder<br />

deutlich zu all dem positioniert, Stellung genommen,<br />

Kontakt zu Abgeordneten, aber auch zu<br />

anderen Verbänden gesucht. In Interviews und<br />

Artikeln, in zahlreichen Gesprächen mit Politikern<br />

in Bund, Ländern, Landkreisen und Kommunen<br />

haben viele unserer Mitglieder diese Positionen<br />

offensiv vertreten und begründet. Das erforderte<br />

zusätzlich zu den gewachsenen beruflichen Anforderungen<br />

immer wieder neu, Kraft dafür aufzubringen.<br />

Alle tun das ja im Ehrenamt. Das nötigt<br />

große Hochachtung ab.<br />

Dieses Engagement wird auch 2020 notwendig<br />

sein, denn vieles, was in diesem Jahr vom Gesetzgeber<br />

beschlossen wurde, entfaltet erst dann Wirkung.<br />

Im Bundesgesundheitsministerium arbeitet<br />

man zudem an weiteren Gesetzen, und die Bundesländer<br />

sind ebenfalls nicht untätig – auch wenn<br />

unsere seit Jahren erhobene Forderung nach einer<br />

ausreichenden Investitionsfinanzierung 2020 wieder<br />

nicht auf der politischen Agenda stehen wird.<br />

Mein Dank gilt allen Mitgliedern, die sich im vergangenen<br />

Jahr für unseren Verband und für die<br />

Krankenhäuser engagiert und bei jeder sich bietenden<br />

Gelegenheit für unsere Positionen starkgemacht<br />

haben. Mein Dank gilt zudem den Repräsentanten<br />

des <strong>VKD</strong> in allen Gremien, den<br />

Landes- und Fachgruppen, in den Fachausschüssen,<br />

im Vorstand und Präsidium, und nicht zuletzt<br />

danke ich unserer Geschäftsstelle. Ich wünsche<br />

uns allen für das Jahr 2020 die Kraft, sich wieder<br />

im Sinne unseres Verbandes für unsere Krankenhäuser,<br />

die Mitarbeiter und Patienten einzusetzen.<br />

Der <strong>VKD</strong> bezieht seine Stärke aus Zusammenhalt,<br />

Tatkraft und Bodenhaftung.<br />

Ihr<br />

Dr. Josef Düllings<br />

Präsident des Verbandes der<br />

Krankenhausdirektoren Deutschlands (<strong>VKD</strong>)<br />

5


Über uns<br />

ÜBER UNS<br />

Am 5. Juli 1903 wurde in Dresden die „Vereinigung<br />

der Verwaltungsvorstände der Krankenhäuser<br />

Deutsch lands“ gegründet. 1951 wurde sie in „Fachvereinigung<br />

deutscher Krankenanstalten e.V. umbenannt.<br />

Seit 1989 führt sie den Namen „Verband<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V“.<br />

Nach der Satzung des Verbandes ist es unsere Aufgabe,<br />

die Interessen der Mitglieder und Krankenhäuser<br />

in der Öffentlichkeit zu vertreten und die<br />

Mitglieder des Verbandes bei der Wahrnehmung<br />

ihrer Aufgaben zu unterstützen. In diesem Rahmen<br />

geben wir Stellungnahmen zu Fragen des<br />

Krankenhaus- und Gesundheitswesens ab, organisieren<br />

Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für<br />

unsere Mitglieder und deren Mitarbeiter, fördern<br />

den Austausch von Erfahrungen der Mitglieder<br />

untereinander, beteiligen uns an der Erarbeitung<br />

und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

und arbeiten in der Europäischen Vereinigung der<br />

Krankenhausmanager (EVKM) und anderen nationalen<br />

und internationalen Verbänden und Institutionen<br />

mit.<br />

Gemäß Beschlussfassung der Mitgliederversammlung<br />

vom 20.11.2013 können Führungskräfte der<br />

obersten Managementebene sowie Führungskräfte<br />

des oberen Managements mit wirtschaftlicher<br />

Verantwortung in Krankenhäusern, Vorsorge-, Rehabilitations-<br />

und Pflegeeinrichtungen sowie Medizinischen<br />

Versorgungszentren (MVZ), soweit sie<br />

überwiegend in Trägerschaft eines Krankenhauses<br />

sind, sowie Persönlichkeiten aus der Gesundheitswirtschaft<br />

auf Beschluss des Präsidiums die Mitgliedschaft<br />

erwerben. Nachwuchskräfte fördert der<br />

Verband, indem er ihnen eine Junior-Mitgliedschaft<br />

für einen begrenzten Zeitraum anbietet.<br />

KERNKOMPETENZEN<br />

Die Mitglieder unseres Verbandes sind in der oberen<br />

Managementebene der Krankenhäuser, Reha-<br />

bilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie MVZ<br />

Deutschlands tätig und verantworten deren Leistungsfähigkeit<br />

und Wirtschaftsführung. Sie sind<br />

sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene sowie<br />

in Landkreisen und Kommunen aktiv. Sie verfügen<br />

über ein fundiertes Praxiswissen und langjährige<br />

Erfahrung im Gesundheitssektor.<br />

ANSPRECHPARTNER FÜR POLITIK,<br />

WIRTSCHAFT UND MEDIEN<br />

IM IN- UND AUSLAND<br />

Unser Anspruch ist es, eine vorbildliche Patientenversorgung<br />

zu organisieren, dabei neue Entwicklungen<br />

aufzugreifen und nach Verbesserungen<br />

zu streben. Wir beteiligen uns am politischen Dialog<br />

zu Herausforderungen und Problemen der<br />

Gesundheitsversorgung und wirken an der Meinungsbildung<br />

der Öffentlichkeit mit. Mitglieder<br />

unseres Verbandes nehmen aktiv an der Gestaltung<br />

der Gesundheitsversorgung vor Ort sowie<br />

auf Landes- und Bundesebene teil. Wir verstehen<br />

uns als Ansprechpartner für politische Entscheidungsträger<br />

und Verbände der Gesundheitswirtschaft,<br />

insbesondere in Fragen der Krankenhauspraxis<br />

und des Krankenhausmanagements.<br />

UNSERE POSITIONEN <strong>2019</strong><br />

Neben aktuellen Stellungnahmen unseres Verbandes,<br />

u. a. zu gesundheitspolitischen Vorhaben<br />

des Gesetzgebers, zu wissenschaftlichen Studien,<br />

aber auch zu Medienveröffentlichungen, vertritt<br />

der <strong>VKD</strong> grundsätzliche Positionen, die sich aus<br />

dem Selbstverständnis des Verbandes, seinen Satzungsaufgaben<br />

und dem Anspruch der Mitglieder<br />

als Führungskräfte sozialer Unternehmen herleiten.<br />

Dazu gehörte auch in <strong>2019</strong> die intensive Beteiligung<br />

an den Diskussionen um Gesetze und Verordnungen,<br />

die den Krankenhausbereich, die<br />

Bereiche der psychiatrischen Kliniken und Rehabilitationskliniken<br />

sowie der Pflegeheime betreffen,<br />

6 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Über uns<br />

Unsere Prioritäten<br />

• DIE BEDÜRFNISSE DER PATIENTEN ZUERST<br />

• FÜR EINE BESSERE VERNETZUNG DER LEISTUNGSANGEBOTE VOR ORT<br />

• FÜR WERTSCHÄTZUNG DER ARBEIT IM KRANKENHAUS<br />

• FÜR ANERKENNUNG UND FÖRDERUNG ALS ZUKUNFTSBRANCHE<br />

UND JOBMOTOR<br />

• FÜR EINE FAIRE FINANZIERUNG<br />

• FÜR DEN ABBAU VON BÜROKRATIE<br />

• FÜR EINE ZWECKENTSPRECHENDE MITTELVERWENDUNG<br />

aber auch die Vernetzung der Gesundheitssektoren<br />

zum Thema haben. Aufgezeigt wurde dabei<br />

vorhandener Reformbedarf und es wurden Vorschläge<br />

zur Bewältigung aktueller Herausforderungen<br />

gemacht.<br />

So warb der <strong>VKD</strong> wieder intensiv für ein „Zukunftskonzept<br />

Deutsches Krankenhaus“. Der Verband<br />

brachte seine Positionen zur Notfallversorgung,<br />

zur Digitalisierung der Krankenhäuser, zum Fachkräftemangel<br />

in die politischen Debatten ein und<br />

forderte nach wie vor vehement eine Neugestaltung<br />

der Investitionsfinanzierung.<br />

Der Verband forderte eine Weiterentwicklung des<br />

DRG-Systems, zeigte die Unsicherheiten der gesetzlich<br />

beschlossenen Ausgliederung der Pflegekosten<br />

aus den DRGs auf. Er verwies eindringlich<br />

auf die Folgen von Pflegepersonaluntergrenzen<br />

auf die Behandlungskapazitäten.<br />

Bezüglich der ambulanten Notfallversorgung, die<br />

inzwischen überwiegend durch die Krankenhäuser<br />

sichergestellt wird, forderte er u.a., den Sicherstellungsauftrag<br />

von den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

auf die Krankenhäuser zu übertragen.<br />

Der <strong>VKD</strong> erneuerte seinen Vorstoß aus den vergangenen<br />

Jahren, die Digitalisierung der Kliniken als<br />

gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen und dafür<br />

eine nationale Investitionsoffensive zu starten.<br />

Bezüglich der Investitionsfinanzierung forderte<br />

der <strong>VKD</strong> Gesetzestreue von den Ländern und eine<br />

Aufstockung der Mittel auf deutlich über sechs<br />

Milliarden Euro im Jahr.<br />

Der <strong>VKD</strong> wandte sich immer wieder gegen die<br />

herrschende Misstrauenskultur im Gesundheitswesen.<br />

Er setzte sich bereits 2018 als erster Verband<br />

im deutschen Gesundheitswesen für die<br />

Umwandlung des Medizinischen Dienstes der<br />

Krankenversicherung in ein neutrales Prüfinstitut<br />

ein und bekräftigte diese Position auch <strong>2019</strong>.<br />

Angesichts der fortschreitenden Strukturveränderungen<br />

im Krankenhausbereich forderte er, diese<br />

grundsätzlich mit Blick auf die Patientensicherheit<br />

zu planen und umzusetzen. Eine flächendeckende<br />

Versorgung mit stationären Gesundheitsleistungen<br />

sei dabei essenziell für die Bürger.<br />

Die Versorgungsplanung müsse nach wie vor<br />

durch die Bundesländer erfolgen – in enger Abstimmung<br />

mit den an der Versorgung Beteiligen,<br />

damit weiterhin eine flächendeckende Gesundheitsversorgung<br />

aller Bürgerinnen und Bürger gewährleistet<br />

ist!<br />

7


Positionen<br />

<strong>2019</strong><br />

STELLUNGNAHMEN DES <strong>VKD</strong>


Reform der Psychotherapeutenausbildung<br />

Reform der Psychotherapeutenausbildung<br />

STELLUNGNAHME DER FACHGRUPPE PSYCHIATRISCHE EINRICHTUNGEN<br />

IM VERBAND DER KRANKENHAUSDIREKTOREN DEUTSCHLANDS ZUM<br />

REFERENTENENTWURF DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR GESUNDHEIT<br />

FÜR EIN „PSYCHOTHERAPEUTENAUSBILDUNGSREFORMGESETZ“ (3. Januar <strong>2019</strong>)<br />

Die Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen im<br />

<strong>VKD</strong> begrüßt grundsätzlich die Initiative zur Neuordnung<br />

der Psychotherapeutenausbildung; sieht<br />

jedoch gleichzeitig einige wesentliche Ergänzungen<br />

und Veränderungen als dringend erforderlich an.<br />

In den deutschen Kliniken arbeiteten im Jahr 2015<br />

ca. 12.000 Psychologinnen und Psychologen und<br />

psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten.<br />

Sie nehmen damit insbesondere<br />

in den psychiatrischen, kinder- und jugendpsychiatrischen<br />

sowie den psychosomatischen Kliniken<br />

eine wichtige Rolle ein. Hier sind sie verantwortlich<br />

in die Diagnostik und Therapie teils schwer erkrankter<br />

Menschen eingebunden. Aufgrund des<br />

demografischen Wandels und des in den kommenden<br />

Jahren bevorstehenden deutlich verschärften<br />

Fachkräftemangels sehen wir unter den<br />

nachfolgenden Bedingungen im vorliegenden<br />

Gesetzesentwurf einen ersten Schritt, die Qualität<br />

in den Kliniken auch in den kommenden Jahren zu<br />

gewährleisten.<br />

Aufgrund der Komplexität seelischer Erkrankungen<br />

ist es kaum vorstellbar, dass junge Studienabsolventinnen<br />

und Studienabsolventen die Aufgaben<br />

des klinischen Alltags eigenständig und<br />

selbstverantwortlich meistern können. Um jeden<br />

Verdacht auszuräumen, es handele sich bei der<br />

neuen Psychotherapeutenausbildung um eine<br />

„Schmalspurausbildung“, halten wir die Koppelung<br />

des Studiums an ein Referendariat und eine dann<br />

folgende Fachkundeprüfung für zwingend.<br />

Erst nach diesem Referendariat sollte die Approbation<br />

erteilt werden dürfen. Wir sehen nicht, dass<br />

junge Absolventinnen und Absolventen ohne ein<br />

Referendariat die erforderliche fachliche Qualifikation,<br />

aber auch die notwendige Lebenserfahrung<br />

haben, die Anforderungen des klinischen Alltags<br />

bewältigen zu können. Sowohl die Deutsche<br />

Krankenhausgesellschaft als auch der Spitzenverband<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung haben<br />

in ihren bisherigen Stellungnahmen ähnliche<br />

Vorschläge gemacht. Dies sollte in jedem Fall aufgegriffen<br />

werden.<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

Qualität<br />

Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass die Absolventinnen<br />

und Absolventen nach dem Abschluss des<br />

Masterstudiums die Approbation erhalten. Damit<br />

sollen sie befähigt sein, diagnostische Maßnahmen<br />

durchzuführen, Indikationen zu psychotherapeutischer<br />

Versorgung zu stellen und die Therapie<br />

zu planen.<br />

Personalbemessung<br />

In der bisher gültigen Psychiatrie-Personalverordnung<br />

ist der variable Einsatz zwischen Ärztinnen<br />

und Ärzten und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten<br />

möglich. In der klinischen Praxis<br />

hat sich diese Variabilität sehr bewährt. In einzelnen<br />

Fällen ist sie sogar zur Aufrechterhaltung eines<br />

9


Reform der Psychotherapeutenausbildung<br />

geordneten Klinikbetriebes erforderlich. Wir halten<br />

es daher für zwingend, dass dies in der noch zu<br />

erarbeitenden Personalvorgabe bzw. -bemessung<br />

aufrechterhalten bleibt bzw. die Differenziertheit<br />

der psychotherapeutischen Ausbildung abgebildet<br />

wird.<br />

Finanzierung<br />

Wir gehen davon aus, dass entsprechend der aktuellen<br />

Gesetzgebungspraxis die Mehrkosten für die<br />

praktische Ausbildung und die Beschäftigung der<br />

zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet<br />

wird. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

hat in ihrer Stellungnahme zum Arbeitsentwurf<br />

diesbezüglich erste Zahlen geliefert.<br />

Pharmakotherapie<br />

In § 26 des Arbeitsentwurfs des Bundesministeriums<br />

für Gesundheit für ein „Psychotherapeutenausbildungsänderungsgesetz“<br />

sind Modellstudiengänge<br />

formuliert, die die Psychotherapeutinnen<br />

und Psychotherapeuten zur Pharmakotherapie<br />

befähigen sollen. Diesen Schritt begrüßen wir<br />

zwar grundsätzlich, sehen aber das dringende Erfordernis<br />

weiterer qualitätssichernder Maßnahmen<br />

und der kritischen Betrachtung des Ausbildungsablaufs:<br />

Zum einen muss der Begriff Pharmakotherapie<br />

bzw. Psychopharmaka im Gesetz klar definiert<br />

sein, so dass sich aus ihm genau ableiten lässt, wel-<br />

che medikamentöse Therapien von den Studienabsolventinnen<br />

und Studienabsolventen verordnet<br />

werden dürfen und welche medikamentöse<br />

Therapien weiterhin nur von Ärztinnen und Ärzten<br />

angeordnet werden. Grundsätzlich sollte die Anordnung<br />

durch eine Ärztin oder einen Arzt immer<br />

der selbstständigen Anordnung durch eine<br />

Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten<br />

vorgezogen werden. Zum anderen darf die<br />

Erlaubnis zur eigenständigen Pharmakotherapie<br />

nicht durch Approbation sofort nach Studienende<br />

erteilt werden. Hier muss zusätzlich zum Referendariat<br />

ein gesonderter Fachkundenachweis nach<br />

Praxiseinsatz (siehe oben) vorgeschrieben werden.<br />

Es gibt bereits heute sehr gute Erfahrungen in<br />

psychiatrischen Kliniken mit fest angestellten klinischen<br />

Pharmazeutinnen und Pharmazeuten, die<br />

die Ärztinnen und Ärzte in der Pharmakotherapie<br />

beraten. Solche Modelle sind möglicherweise geeignet,<br />

die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten<br />

kompetent in der Praxis zu begleiten, zu<br />

beraten und weiterzubilden. Durch die Koppelung<br />

des Modellstudiengangs mit einem Fachkundenachweis<br />

speziell für die Pharmakotherapie, der<br />

auf der Basis der klinischen Praxis in speziell geeigneten<br />

Kliniken erworben wird, kann die Qualität in<br />

diesem hoch sensiblen Bereich unterstützt werden.<br />

Ohne diese zwingend notwenigen, qualitätssichernden<br />

Maßnahmen befürchten wir zu hohe<br />

Risiken für unsere Patienten und Patientinnen.<br />

10 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Auswirkungen des neuen Entgeltsystems (PEPP)<br />

Auswirkungen des neuen<br />

Entgeltsystems (PEPP)<br />

STELLUNGNAHME DER FACHGRUPPE PSYCHIATRISCHE EINRICHTUNGEN IM <strong>VKD</strong><br />

FÜR DEN BERICHT § 17D ABSATZ 4 SATZ 9 KHG ZU DEN AUSWIRKUNGEN UND<br />

ANWENDUNGSERFAHRUNGEN DER EINFÜHRUNG EINES PAUSCHALIERENDEN<br />

ENTGELTSYSTEMS FÜR PSYCHIATRISCHE UND PSYCHOSOMATISCHE<br />

EINRICHTUNGEN (2. Mai <strong>2019</strong>)<br />

Transparenzgewinn<br />

PEPP im tagesklinischen Bereich:<br />

Zur Abbildung der allgemeinpsychiatrischen tagesklinischen<br />

Leistung werden insgesamt drei<br />

PEPP angesprochen, die in sich keine Erlösdifferenzierung<br />

aufweisen, da 90% aller abgerechneten<br />

Tage in einer PEPP abgebildet werden! Somit bildet<br />

sich die tagesklinische Arbeit in einem starren<br />

Tagessatz, der sich nur durch den krankenhausindividuellen<br />

Basisentgeltwert unterscheidet.<br />

In der KJP werden nur noch zwei PEPPs genutzt,<br />

die auch keine Differenzierung aufweisen. Somit<br />

stehen zwei Fachgebieten im TK-Bereich nur fünf<br />

PEPPs zur Verfügung, um ihre Leistung abzubilden.<br />

Real werden davon aber nur drei PEPPs genutzt.<br />

Zudem finden die unterschiedlichen Formen der<br />

tagesklinischen Versorgung keine Berücksichtigung.<br />

Hier kann sicherlich nicht von einem Transparenzgewinn<br />

gesprochen werden.<br />

PEPP im vollstationären Bereich Erwachsenen-,<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie:<br />

Es werden 37 bewertete und unbewertete PEPPs<br />

mit unterschiedlichen Vergütungsklassen je nach<br />

Verweildauer genutzt. Hiervon sind in drei PEPPs<br />

(PA02C, PA03B und PA04C) nahezu 50% aller Berechnungstage<br />

abgebildet. Kumulativ betrachtet<br />

sind mit neun PEPPs 80% der Tage und mit 14<br />

PEPPs 90% der Tage im PEPP-System abgebildet.<br />

Dies entspricht auch eher einer Informationsreduktion.<br />

Gesundheits- und Krankenpflege:<br />

Mit dem PEPP-System ist es dem InEK nicht gelungen,<br />

die Pflege und ihre Belastungen abzubilden.<br />

Die Ressourcen der größten Berufsgruppe konnten<br />

nicht als Kostentrenner identifiziert werden.<br />

Hieraus entsteht die Gefahr, ähnlich wie im DRG-<br />

System, dass die Pflege keine ausreichende Berücksichtigung<br />

im Abrechnungssystem findet.<br />

Angebotsdiskussion mit den<br />

Kostenträgern im PEPP-System:<br />

Auf der örtlichen Verhandlungsebene mit den<br />

Kostenträgern spielen die einzelnen Bestandteile<br />

der E1-E3 praktisch keine Rolle. Es wurde bisher<br />

seit Einführung des PEPP-Systems keine Diskussion<br />

über die Inhalte oder Verteilung der E1-E3 geführt.<br />

Allein über die €-Betragsverteilung in die E-Listen<br />

wurde zu Beginn diskutiert mit dem Ziel, einen<br />

entsprechenden Basisentgeltwert zu erreichen.<br />

Seit Ablösung des LBEW wird auch darüber nicht<br />

mehr diskutiert. Somit hat die gesamte AEB keinen<br />

Einfluss auf die Budgetverhandlung und Leistungssteuerung<br />

auf Planungsebene. Die Methodik<br />

der Budgetverhandlung hat sich eher verkompliziert.<br />

Von Transparenzgewinn für alle Beteiligten<br />

kann nicht die Rede sein.<br />

Unterschiede zwischen den Häusern<br />

Basisentgeltwert(BEW):<br />

Dieser unterscheidet sich, wie auch der Pflegesatz<br />

zuvor, ggf. deutlich. Gründe hierfür liegen nicht in<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

11


Auswirkungen des neuen Entgeltsystems (PEPP)<br />

der Art und Weise der Leistungserbringung, denn<br />

die DMIs der einzelnen PEPPs sind zwischen den<br />

Häusern nur marginal unterschiedlich. Der DMI für<br />

eine ganze Klinik kann nicht als Vergleich herangezogen<br />

werden, da Abweichungen durch strukturelle<br />

Unterschiede in der Vorhaltung von Fachrichtungen<br />

und nicht in der Leistungserbringung<br />

entstehen. Daher ist der Informationsgewinn<br />

durch den BEW oder den DMI genauso groß wie<br />

der durch die früheren Pflegesätze.<br />

MDK-Prüfungen<br />

Prüfquote:<br />

Hier gab es sicherlich die größten Veränderungen.<br />

Aufgrund der zahlreichen abrechnungsrelevanten<br />

Parameter gibt es wesentlich mehr Ansatzpunkte<br />

für die Rechnungsprüfung. Die Kostenträger haben<br />

den Zeitpunkt der Entgeltumstellung außerdem<br />

dazu genutzt, die Prüfquote um den Faktor<br />

10-15 zu erhöhen. Allein für die Bearbeitung der<br />

Masse an Anfragen und Gutachten musste das<br />

Personal in den Bereichen Medizincontrolling, Administrationen,<br />

Schreibdienst und Ärztlicher Dienst<br />

sig nifikant erhöht werden. Die Stellen haben hierbei<br />

keinen Einfluss auf die Leistungstransparenz.<br />

Prüfqualität:<br />

Hier treibt das System Blüten, und der „künstlerischen<br />

Freiheit“ der MDK-Prüfer sind keine Grenzen<br />

gesetzt. Schwammig definierte OPS-Kodes und<br />

die Tatsache, dass im psychiatrischen Bereich die<br />

Kodierung von Diagnosen und die Beurteilung<br />

von stationärer und teilstationärer Behandlungsbedürftigkeit<br />

oft nicht so eindeutig ist wie im somatischen<br />

Bereich bzw. sehr stark vom (sozialen)<br />

Kontext abhängt, führen zu zahlreichen negativen<br />

Gutachten und damit zu Erlösverlusten von<br />

1-1,5% der vereinbarten Budgets. Und dann treten<br />

die Krankenkassen und MDKs mit der Aussage zu<br />

zahlreichen Abrechnungsfehler an die Presse und<br />

kriminalisieren völlig zu Unrecht die Beteiligten.<br />

Der damit verbundene Mehraufwand entzieht auf<br />

Seiten der Leistungserbringer Ressourcen für die<br />

Bearbeitung der MDK-Anfragen und führt zu vielfachen<br />

Frustrationen bei den klinisch Mitarbeitenden.<br />

Bei den MDK-Prüfungen steht dabei nie die Qualität<br />

der Behandlung im Fokus, sondern ausschließlich<br />

die Erfüllung von noch so unbedeutenden Dokumentationsanforderungen<br />

aus dem OPS-Code<br />

sowie die oft beliebige Feststellung, dass ein Patient<br />

nach Einschätzung des MDK früher hätte<br />

entlassen werden können. Ein Mehrwert für die<br />

Behandlung und Therapie ist nicht zu erkennen.<br />

Verbesserungen in der Patientenbehandlung sind<br />

nicht erzielt worden.<br />

Das MDK-Prüfverfahren dient damit allein der<br />

Kostensenkung für die Krankenkassen, ohne die<br />

bereits erbrachten Leistungen gegenüber den<br />

Patient*innen einzuschränken und den oben beschriebenen<br />

(psycho-)sozialen Kontext ausreichend<br />

und fachlich einzubeziehen.<br />

Ein weiteres Problem ist das durchgängige Fehlen<br />

eines direkten fachlichen Dialoges zwischen MDK<br />

und den Häusern. Der in der PrüfVV vorgesehene<br />

verfahrensbezogene und fallbezogene fachliche<br />

Austausch wird trotz zahlreicher Aufforderungen<br />

häufig komplett verweigert. Selbst neutrale Versuche<br />

durch Dritte, dies zu ändern und wieder zum<br />

direkten fachlichen Dialog zu kommen werden<br />

verneint, ignoriert oder mit Hinweisen auf die formale<br />

Umsetzung von Vorgaben in das Reich der<br />

Utopie verbannt. Dies hat mit einem beteiligungsorientierten<br />

und auf Ausgleich setzenden Zusammenwirken<br />

nichts mehr zu tun. Wir haben als Leistungserbringer<br />

keine Möglichkeit, außerhalb der<br />

fallbezogenen Klagen auf diese Misere hinzuweisen.<br />

Demokratische Kontrolle einer dem Gemeinwohl<br />

verpflichteten Institution sieht anders aus!<br />

Dokumentation:<br />

Die Anforderungen des OPS, aber vor allem die<br />

im Sinne der Kassen durch den MDK abgeleiteten<br />

Anforderungen, haben zu einer deutlich kleinteiligeren<br />

Dokumentation ohne Mehrwert für den<br />

Patienten oder den Behandlungspfad geführt.<br />

12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Auswirkungen des neuen Entgeltsystems (PEPP)<br />

Teilweise wird eine minutengenaue Dokumentation<br />

gefordert. Wenn nur geringe Fehler vorliegen,<br />

werden die Kodes gestrichen und wird von Fehlabrechnungen<br />

gesprochen, die zu sanktionieren<br />

seien (siehe oben). Diese Anforderungen sind völlig<br />

unrealistisch und in der klinischen Praxis nicht<br />

erfüllbar.<br />

Durch die unverhältnismäßig gestiegenen Dokumentationsanforderungen<br />

bleibt weniger Zeit für<br />

den direkten Patientenkontakt, was zu mehr Unzufriedenheit<br />

bei den Mitarbeitenden und Patient*innen<br />

führt. Die Hauptdiagnose als führendes<br />

Kriterium zur Einordnung in die PEPPs spiegelt oft<br />

nicht den spezifischen Aufwand für einzelne Patienten<br />

wider. Defizitorientierte Dokumentation für<br />

den MDK steht im Widerspruch zu einer geforderten<br />

und in den Ausbildungen gelehrten ressourcenorientierten<br />

Therapie und Haltung gegenüber<br />

den Patient*innen.<br />

Aufgrund der rasant gestiegenen Anzahl an MDK<br />

Prüfungen und Diskussionen fraglichen Inhaltes,<br />

die nur schriftlich zu erläutern sind, haben<br />

Ober- und Assistenzärzt*innen weniger Zeit für<br />

Patient*innen, was eine schlechtere Ausbildung<br />

und somit Behandlung der Patient*innen bedeutet.<br />

Aber auch im Hinblick auf den Fachkräftemangel<br />

ist die überbordende Bürokratie im klinischen<br />

Geschäft eher abschreckend dafür, als klinischer(e)<br />

Arzt*in tätig zu sein.<br />

Gesellschaftliche Auswirkungen<br />

Die Einführung des PEPP Entgeltsystems hat für<br />

die Bevölkerung zu keiner Verbesserung der psychiatrischen<br />

Behandlung geführt. Die zuletzt eingeführte<br />

stationsäquivalente Behandlung bietet<br />

zwar positive Ansätze, ist aber durch die Vorgabe<br />

der täglichen Kontakte nicht flexibel genug<br />

einsetzbar. Im Rahmen der Budgetverhandlung<br />

behindern Kostenträger außerdem aktiv die Einführung<br />

durch vollkommen überzogene administrative<br />

Forderungen. Durch das oben bereits<br />

beschriebene völlig ausgeuferte MDK-Verfahren<br />

bleibt in vielen strittigen Fällen nur der Klageweg,<br />

da die Krankenkassen oft das (für die Kassen freiwillige!!!)<br />

Nachverfahren ablehnen. Dies führt bereits<br />

jetzt zu mehrjährigen Verfahren. Die Überlastung<br />

der Sozialgerichte wird dadurch massiv<br />

weiter zunehmen.<br />

Das PEPP Entgeltsystem führt nicht zu Einsparungen<br />

(budgetneutrale Umstellung) oder zu<br />

neuen Angeboten, es kann keine Steuerungswirkungen<br />

entfalten!<br />

Durch die Mehr- und Mindererlösausgleiche sind<br />

die Krankenhausbudgets außerdem mehr oder<br />

weniger stabil.<br />

Die MDK-Prüfungen führen also für die Krankenkassen<br />

nicht zu Einsparungen in der Höhe, wie es<br />

vom MDK und den Kassen publiziert wird. Über<br />

die Ausgleichberechnungen reduzieren sich die<br />

Beträge wieder. Das neue Entgeltsystem hat Aufwände<br />

bei allen beteiligten Institutionen (InEK,<br />

DIMDI, Krankenkassen, MDK und Krankenhäusern)<br />

verursacht, ohne nennenswerte Auswirkungen<br />

auf die Effektivität der stationären Behandlung.<br />

Fazit<br />

Das PEPP-System ist grundsätzlich anders in der<br />

Ermittlung der abrechnungsrelevanten Parameter.<br />

Der Aufwand zur Erzeugung dieser Parameter<br />

ist deutlich höher geworden. Auf Seiten der Leistungserbringung<br />

und Leistungssteuerung sind<br />

seit PEPP-Einführung keine Veränderungen eingetreten.<br />

Es darf daher die Frage nach der Effektivität eines<br />

solchen Abrechnungssystems gestellt werden,<br />

wenn durch ein aufwändiges, kompliziertes und<br />

fehleranfälliges Verfahren keine Verbesserungen<br />

in der Versorgung eintreten. Abrechnungssysteme<br />

sollen auch immer eine Steuerungswirkung in<br />

Richtung einer effizienten und effektiven Behandlung<br />

entfalten. Diese Steuerungswirkung können<br />

wir nicht sehen.<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

13


Auswirkungen des neuen Entgeltsystems (PEPP)<br />

Ein Benchmark zwischen den Einrichtungen hat keinen<br />

Mehrwert seit PEPP erhalten, da relevante Unterschiede<br />

in den PEPP-Kennzahlen ausschließlich auf<br />

Strukturmerkmale zurückzuführen sind, die auch<br />

nach alter Rechenart relevant gewesen wären.<br />

Dies gilt auch und im besonderen Maße für die<br />

Personalsteuerung innerhalb der Einrichtungen.<br />

Hier spielt allein die PsychPV eine Rolle. PEPP-relevante<br />

Verteilungsmechanismen in der Personalsteuerung<br />

sind nicht bekannt.<br />

Zusatz: Erfahrungen mit den Modellvorhaben<br />

nach § 64b SGB V<br />

Mit den Modellvorhaben nach § 64b SGB V wurden<br />

durchweg positive Erfahrungen gemacht. Das<br />

Modell bietet große Freiheiten in der Patientenversorgung,<br />

wodurch auf die/den individuelle*n<br />

Patient*in abgestimmte Lösungen von ärztlichem<br />

und pflegerischem Personal erarbeitet werden<br />

können und die Behandlungsqualität besonders<br />

hoch ist. Abschließende Aussagen können zu dem<br />

Modell noch nicht getroffen werden, die ersten Erfahrungsberichte<br />

sind jedoch sehr positiv.<br />

Problematisch wird gesehen, dass die Krankenkassen<br />

das Thema nicht mehr vorantreiben und<br />

dieses qualitätssteigernde Vorgehen unterzugehen<br />

droht. Wir regen an, dass es ein einseitiges<br />

Optionsrecht der Krankenhäuser geben sollte. Entscheidet<br />

sich eine Klinik für die Umsetzung des<br />

Modellvorhabens nach § 64b SGB V, müssen alle<br />

Kassen entsprechende Verträge mit der Klinik eingehen<br />

und einhalten. Außerdem wäre ein Wegfall<br />

der zeitlichen Begrenzung aus unserer Sicht notwendig.<br />

14 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Dringende, längst überfällige Neuregelung<br />

Dringende, längst<br />

überfällige Neuregelung<br />

STELLUNGNAHME ZUM GESETZ FÜR BESSERE UND<br />

UNABHÄNGIGERE PRÜFUNGEN – MDK-REFORMGESETZ (3. Juni <strong>2019</strong>)<br />

Das Ziel des geplanten Gesetzes für eine MDK-Reform<br />

– die stärkere Trennung des Medizinischen<br />

Dienstes von den Krankenkassen – entspricht einer<br />

langjährigen Forderung des Verbandes der<br />

Krankenhausdirektoren Deutschlands. Der <strong>VKD</strong><br />

bewertet es als positive Reaktion des Gesetzgebers<br />

auf die in den vergangenen Jahren erheblich<br />

angestiegene Anzahl von Prüfungen – zwischen<br />

2014 und 2018 stieg deren Zahl von 1,9 Millionen<br />

auf 2,6 Millionen im Jahr (MDK-Statistik) – die einen<br />

völlig inakzeptablen Aufwuchs an Bürokratie<br />

und das Fernhalten von Mitarbeitern von ihren<br />

eigentlichen Aufgaben der Versorgung unserer<br />

Patienten zur Folge hatte. Durch Zahlungsverweigerungen<br />

oder -verzögerungen für erbrachte Leistungen<br />

wurden gleichzeitig viele Häuser in die roten<br />

Zahlen, ja in die Insolvenz, getrieben. Nicht zu<br />

beziffern ist das damit ebenfalls beharrliche, unterstellte<br />

Misstrauen in die Redlichkeit der Krankenhausabrechnungen,<br />

das auch in den Medien und<br />

damit in der Öffentlichkeit das Ansehen der Krankenhäuser<br />

insgesamt beschädigt hat.<br />

Nachdem von verschiedenen Seiten und Akteuren<br />

der Gesundheitswirtschaft darauf hingewiesen<br />

wurde, dass das derzeitige MDK-Prüfverfahren zu<br />

eskalierenden Auseinandersetzungen führt, wird<br />

mit dem MDK-Reformgesetz eine dringende und<br />

längst überfällige Neuregelung herbeigeführt.<br />

Insbesondere die Überführung des Medizinischen<br />

Dienstes in ein unabhängiges und wirklich neutrales<br />

Prüfinstitut in der Rechtsform der eigenständigen<br />

Körperschaft des öffentlichen Rechts ist als deutliches<br />

Indiz dafür zu werten, dass Handlungsbedarf<br />

hinsichtlich Unabhängigkeit, Korrektheit, Effizienzund<br />

Effektivitätssteigerung sowie Transparenz hinsichtlich<br />

der Handlungsfelder der Medizinischen<br />

Dienste gegeben war.<br />

Das von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn<br />

mit dem Gesetzentwurf postulierte Ziel der organisatorischen<br />

Unabhängigkeit des MDK von den<br />

Krankenkassen kann dazu beitragen, das Vertrauen<br />

in transparente und effektive Prüfstrukturen,<br />

auf die sowohl die Krankenhäuser als auch die Patienten<br />

ein Recht haben, wieder zu stärken.<br />

Dass damit gleichzeitig das Ziel verfolgt wird, die<br />

Krankenhäuser von überflüssiger Bürokratie zu<br />

entlasten, begrüßt der <strong>VKD</strong> ausdrücklich ebenfalls.<br />

Um die Ziele der MDK-Reform tatsächlich zu erreichen,<br />

sind aus Sicht des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) aber folgende<br />

Präzisierungen und Ergänzungen unabdingbar:<br />

Besetzung der Verwaltungsräte erweitern<br />

Die Neuregelung zur Besetzung der Verwaltungsräte<br />

als maßgebliches Entscheidungsgremium<br />

des MD ist ein positives Signal zu mehr Unabhängigkeit<br />

und Neutralität. Positiv ist hervorzuheben,<br />

dass neben den Vertretern der Selbstverwaltung<br />

der Krankenkassen auch Vertreter der Patientin-<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

15


Dringende, längst überfällige Neuregelung<br />

nen und Patienten, der Pflegebedürftigen und der<br />

Verbraucher sowie der Ärzteschaft und der Pflegeberufe<br />

im Verwaltungsrat vertreten sein sollen.<br />

Negativ ist, dass keine Vertreter der Selbstverwaltungspartner<br />

der Trägereinrichtungen, also der<br />

Deutschen Krankenhausgesellschaft, im Verwaltungsrat<br />

vorgesehen sind. Dies wäre insbesondere<br />

zu fordern, da der Verwaltungsrat das System der<br />

gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung<br />

gleichermaßen abbildet und den Hauptakteuren<br />

gleichberechtigte Mitspracherechte ermöglichen<br />

soll. Beabsichtigt ist ja die Sicherstellung der Interessen<br />

aller wesentlichen Gruppen, die von der<br />

Tätigkeit des MD betroffen sind und deshalb auch<br />

im Verwaltungsrat vertreten sein sollten.<br />

Als richtiges Zeichen hin zur Unabhängigkeit und<br />

Unterbindung der Fremdeinflussnahme ist die Etablierung<br />

einer Ombudsperson zu sehen, an die<br />

sich MD-Beschäftigte, wie auch Versicherte vertraulich<br />

wenden können und dass durch diese<br />

Person dem Verwaltungsrat direkt berichtet wird.<br />

Abrechnungsqualität braucht<br />

Differenzierung von Falschabrechnung<br />

und Leistungsverweigerung<br />

Die Abrechnungsqualität soll künftig der Maßstab<br />

für den Umfang zulässiger Prüfungen sein. Ab<br />

2020 soll damit für jedes Krankenhaus eine Prüfquote,<br />

also der Umfang der Prüfungen, gelten.<br />

Voraussetzung dafür, dass künftig die Anzahl der<br />

Prüfungen in einem Krankenhaus von dessen<br />

Quote korrekter Abrechnungen abhängig gemacht<br />

wird, muss aber aus Sicht des <strong>VKD</strong> zwischen<br />

Falschabrechnung und Leistungsverweigerung<br />

wegen einer Fehlbelegung differenziert werden.<br />

Derzeit geht der MDK davon aus, dass jede zweite<br />

Krankenhausabrechnung falsch ist – diese Betrachtungsweise<br />

kann definitiv nicht der künftige<br />

Maßstab einer Falschabrechnung sein.<br />

Verweildauerprüfungen eignen sich nicht für die<br />

Festlegung des Anteils korrekter Abrechnungen.<br />

Anders als die Überprüfung von Kodierfragen ist<br />

die Auslegung hier extrem streitbehaftet und bietet<br />

Anreize für strategisches Prüfverhalten.<br />

Grundsätzlich erscheint die Stärkung der Anreize<br />

für eine korrekte Krankenhausabrechnung über<br />

die Abrechnungsqualität als probates Mittel für<br />

die Festsetzung einer Prüfquote, sofern es über<br />

den Schlichtungsausschuss auf Bundesebene gelingt,<br />

Kodier- und Abrechnungsfragen von grundsätzlicher<br />

Bedeutung verbindlich zu regeln.<br />

Neuregelung im Prüfablauf –<br />

Widersprüche/Klagen präzisieren<br />

Neu geregelt wird die Bindung der Krankenkasse<br />

an das Prüfergebnis des MD. Widersprüche/Klagen<br />

gegen das Ergebnis sind direkt an die Krankenkasse<br />

zu richten. Präzisiert werden muss hier,<br />

ob jegliche Nach- und Widerspruchsverfahren bei<br />

abweichenden Auffassungen ausgeschlossen sind<br />

und daher der direkte Klageweg beschritten werden<br />

muss.<br />

Festlegung der Prüfquoten überdenken<br />

Die Begrenzung der Prüfquoten begrüßt der <strong>VKD</strong>.<br />

Die Festlegung der Prüfquoten und Sanktionen<br />

sollte jedoch nicht auf Ebene des Krankenhauses,<br />

sondern auf Ebene der Fachabteilung erfolgen, da<br />

ansonsten die Gefahr besteht, dass Fachabteilungen<br />

mit kostenintensiveren Fällen deutlich stärker<br />

in die Prüfungen einbezogen werden. Es muss ja<br />

bei der Berechnung der korrekten Abrechnungen<br />

um das relevante Prüfgeschehen gehen.<br />

Die Begrenzung der Prüfquote auf 10 Prozent bereits<br />

im Jahr 2020 ist ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

Die Prüfquote ist allerdings immer noch zu<br />

hoch, um den erheblichen Prüfungsaufwand auf<br />

beiden Seiten und damit den Entzug von Ressourcen<br />

aus der Behandlung wirksam einzudämmen.<br />

Hier ist eine Quote von maximal fünf Prozent zu<br />

16 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Dringende, längst überfällige Neuregelung<br />

fordern, die einerseits eine spürbare Entlastung<br />

darstellt und andererseits bei gezielten Prüfungen<br />

ausreichend ist, um die Abrechnungen wirksam<br />

zu überprüfen.<br />

Bei der Begrenzung der Prüfquote für das Jahr<br />

2020 wäre allerdings wichtig zu verhindern, dass<br />

eine Welle von Prüfungen mit „kleinen“ Änderungen<br />

erfolgt, die künstlich die Ergebnisse zu Ungunsten<br />

der Krankenhäuser verlagern.<br />

Die Staffelung der Prüfquote ab 2021 nach der Abrechnungsqualität<br />

ist, abgesehen von der Höhe,<br />

die ebenfalls angepasst werden muss, grundsätzlich<br />

nachvollziehbar.<br />

Allerdings müssen die nicht als „korrekt“ bewerteten<br />

Abrechnungen differenziert betrachtet werden.<br />

Dem Gesetzentwurf zufolge hat der MD eingeleitete<br />

Prüfungen abzulehnen, es sei denn, der<br />

Anteil korrekter Abrechnungen liegt unter 20 Prozent<br />

oder es besteht der begründete Verdacht einer<br />

systematisch erhöhten Abrechnung. Hier muss<br />

zwingend festgelegt werden, wie ein solcher Verdacht<br />

definiert und belegt werden soll.<br />

Die vorgesehene Aufwandsminimierung hinsichtlich<br />

Struktur- und Abrechnungsprüfungen von<br />

tagesbezogenen Pflegeentgelten, wie auch die<br />

Unzulässigkeit von Wirtschaftlichkeits- und Verweildauerprüfungen<br />

im Rahmen des Pflegebudgets<br />

ist grundsätzlich zu begrüßen. Ebenso die<br />

vorgesehene Reduzierung des Prüfumfangs der<br />

primären Fehlbelegung. Wichtig ist auch die Klarstellung,<br />

dass die über die neuen Pflegebudgets<br />

abzurechnenden Pflegetage nicht Gegenstand<br />

von Kürzungen durch Abrechnungsprüfungen<br />

sein dürfen.<br />

„Strafaufschläge“ nicht gerechtfertigt<br />

Nicht akzeptiert werden können die vorgesehenen<br />

Aufschläge für den Fall, dass Rechnungskorrekturen<br />

das Ergebnis von Prüfungen sind. Auch<br />

künftig werden Rechnungsprüfungen kompliziert<br />

und von medizinischen Einschätzungen abhängig<br />

sein. Daher sind „Strafaufschläge“ nicht gerechtfertigt<br />

und sollten nur angewendet werden, wenn es<br />

tatsächlich willentliche Falschabrechnungen sind.<br />

Eine Berücksichtigung von tatsächlich erbrachten,<br />

aber nicht vergüteten Leistungen, wie beispielweise<br />

der Verweildauerkürzungen, bei der Berechnung<br />

der Prüfquote und der Aufschläge auf die<br />

Rückzahlungen ist nicht sachgerecht und wird daher<br />

abgelehnt. Zudem sind die Aufschläge, wenn<br />

überhaupt erforderlich, in der Höhe auf 300 Euro<br />

zu begrenzen.<br />

Prüfverfahren rechtssicher gestalten<br />

Grundsätzlich sind die Prüfverfahren bundeseinheitlich<br />

im beidseitigem Interessensausgleich zu<br />

regeln und die geltenden Abrechnungsbestimmungen<br />

gemeinsam mit den Selbstverwaltungspartnern<br />

rechtssicher und auslegungsfrei zu kommentieren.<br />

Aufrechnungsverbot ja, aber<br />

Falldialoge konterkarieren das Gesetz<br />

Die vorgesehenen ergänzenden Maßnahmen zu<br />

Stärkung von Effizienz und Effektivität der Krankenhausabrechnungsprüfung,<br />

insbesondere die<br />

Unzulässigkeit der Aufrechnung von Rückforderungen<br />

der Krankenkassen gegen die Vergütungsansprüche<br />

der Krankenhäuser, sowie die<br />

vorgesehene Begrenzung der maximal zulässigen<br />

Prüfungen mittels Obergrenzen für Prüfquoten<br />

finden den Zuspruch des <strong>VKD</strong>. Damit wird eine<br />

wesentliche Forderung der Krankenhäuser erfüllt.<br />

Laut Referentenentwurf muss künftig bei einem<br />

strittigen Gutachten die Klage von der Krankenkasse<br />

ausgehen. Hier aber fehlen Regelungen<br />

über ein Nach- oder Widerspruchsverfahren.<br />

Besser als ein Aufrechnungsverbot wäre allerdings<br />

eine gesetzliche Zahlungsverpflichtung der Krankenkassen.<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

17


Dringende, längst überfällige Neuregelung<br />

Das Änderungsverbot für einmal übersandte Krankenhausabrechnungen<br />

bedeutet allerdings eine<br />

Einschränkung für die sachgerechte Abrechnung<br />

der Krankenhausleistungen. Die Krankenhäuser<br />

müssen die Abrechnung vor dem Versand einer<br />

internen Qualitätssicherung unterziehen.<br />

Zu bemängeln ist, dass der Weg der Falldialoge<br />

zwischen den Leistungserbringern und den Kostenträgern<br />

weiterhin offengehalten wird. Hiermit<br />

wird den Kostenträgern die Umgehung und Ausgrenzung<br />

des MD ermöglicht. Das Ziel, die Sozialgerichte<br />

zu entlasten, wird so nicht erreicht. Sofern<br />

den Kostenträgern dieser Weg offengehalten<br />

wird, durch Vergleiche strittige Fälle im Zuge eines<br />

Kompromisses abzuschließen und Gelder zurückzuerobern,<br />

ist das MDK-Reformgesetz zum Scheitern<br />

verurteilt. Die Führung eines Falldialogs durch<br />

den Kostenträger muss vermieden werden.<br />

Ambulant im Krankenhaus –<br />

auch die Sachkosten einbeziehen<br />

Der Katalog für sogenannte „ambulante Operationen<br />

und stationsersetzende Eingriffe“ wird<br />

erweitert. Dadurch sollen mehr ambulante Behandlungsmöglichkeiten<br />

in den Krankenhäusern<br />

genutzt werden können.<br />

Bei den weiteren Regelungen ist insbesondere der<br />

Auftrag zur Weiterentwicklung des AOP-Kataloges<br />

zu begrüßen. Dabei ist der Katalog auch hinsichtlich<br />

ambulanter Leistungen und Eingriffe zu erweitern,<br />

die regelhaft auch im Krankenhaus erbracht<br />

werden, bisher jedoch nicht im AOP-Katalog abgebildet<br />

waren, (beispielweise Gastroskopien). Präzisiert<br />

werden müsste, welche Behandlungen zu<br />

den stationsersetzenden Behandlungen gehören.<br />

Positiv wertet der <strong>VKD</strong>, dass eine einheitliche Vergütung<br />

der ambulanten Leistungen von Vertragsärzten<br />

und Krankenhäusern vorgesehen ist. Diese<br />

muss sich allerdings auch auf die Sachkosten beziehen.<br />

Das ist beim ambulanten Operieren derzeit<br />

nicht der Fall.<br />

Bei der Neufassung des AOP-Katalogs wäre es<br />

sinnvoll, wenn auch geregelt würde, wie mit Leistungen<br />

umgegangen werden soll, die keine Aufnahme<br />

in den Katalog finden, faktisch aber dennoch<br />

nachgefragt werden.<br />

Schlichtungsausschuss<br />

Kodier- und Abrechnungsfragen von grundsätzlicher<br />

Bedeutung sollen vom Schlichtungsausschuss<br />

auf Bundesebene entschieden werden.<br />

Die Anrufungsrechte werden hierzu erweitert: Zukünftig<br />

soll der Schlichtungsausschuss auch von<br />

einzelnen Krankenkassen, Krankenhäusern, den<br />

MDs, den mit der Kodierung von Krankenhausleistungen<br />

befassten Fachgesellschaften, dem BMG<br />

sowie dem unterparteiischen Vorsitzenden angerufen<br />

werden können.<br />

Klarzustellen wäre hier, wer gegen Entscheidungen<br />

des Schlichtungsausschusses ein Klagerecht<br />

hat.<br />

Bundesweite Statistik<br />

nicht dem GKV-SV übertragen<br />

Die Einführung einer bundesweiten Statistik über<br />

das Abrechnungs- und Prüfgeschehen ist hinsichtlich<br />

der Transparenz positiv zu werten. Allerdings<br />

sollte die Verantwortung für die neue Statistik<br />

nicht dem GKV-SV übertragen, sondern vom MD<br />

aufgesetzt und veröffentlicht werden.<br />

Bezüglich der Sanktionierung von Krankenhäusern<br />

bei Falschabrechnungen, bzw. bei der Bewertung<br />

von Falschabrechnungen generell, wäre<br />

es sachgerecht, wenn die Korrekturgründe/Beanstandungsgründe<br />

unterschieden und so auch in<br />

die jährliche Statistik aufgenommen würden.<br />

Zu ergänzen wäre, wo diese Statistik veröffentlicht<br />

werden soll.<br />

18 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Dringende, längst überfällige Neuregelung<br />

Lücken in der Anschlussversorgung regeln<br />

Der Versorgungsauftrag der Krankenkassen nach<br />

den Sozialgesetzbüchern V und XI wird zunehmend<br />

unentgeltlich auf die Krankenhäuser verlagert.<br />

Notwendig ist daher im MDK-Reformgesetz<br />

eine Regelung, die die Versorgung der Patienten<br />

und ihre Finanzierung sicherstellt, soweit objektiv<br />

Lücken in der Anschlussversorgung oder auch in<br />

der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung vor<br />

Kontakt mit dem Krankenhaus bestehen.<br />

Gekürzte Gelder<br />

in die Versorgung zurückführen<br />

Aktuell verschaffen sich die Krankenkassen über<br />

die MDK-Prüfungen durch Rückforderung bzw.<br />

Kürzung von Rechnungen trotz tatsächlich erbrachter<br />

Leistung einen finanziellen Vorteil. Manche<br />

Krankenkassen rühmen sich, dies als „Geschäftsmodell“<br />

zu nutzen.<br />

Ein Weg, diese Fehlentwicklung zu korrigieren, besteht<br />

darin, die gekürzten Gelder wieder den Krankenhäusern<br />

zukommen zu lassen, entweder über<br />

den Landesbasisfallwert oder aber über einen<br />

zusätzlichen „Fördertopf“, z.B. für Digitalisierungsmaßnahmen,<br />

von denen alle Krankenhäuser profitieren,<br />

und nicht nur, wie über den Strukturfonds,<br />

große Einrichtungen.<br />

Deshalb sollte in das MDK-Reformgesetz eine Regelung<br />

aufgenommen werden, nach der Rückzahlungen<br />

aus Prüfungen in die Versorgung zurückgeführt<br />

werden, z. B. über den Landesbasisfallwert.<br />

Forderungen des <strong>VKD</strong> bezüglich der<br />

speziellen Situation der psychiatrischen<br />

Krankenhäuser und Abteilungen<br />

an das MDK-Reformgesetz<br />

Eines der größten Übel in der derzeitigen Situation<br />

beim Betrieb von psychiatrischen Einrichtungen<br />

ist die auch hier inzwischen nahezu galoppierende<br />

Prüfungswut des MDK. Das hat fragwürdige<br />

Auswirkungen auf die Behandlung schwerkranker<br />

Patienten und verändert inzwischen auch die Versorgungsrealitäten<br />

zu Lasten gerade psychisch Erkrankter.<br />

So legt der MDK – teilweise gestützt durch die<br />

Rechtsprechung des BSG – den Begriff der Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit<br />

äußerst eng<br />

aus. Das an vielen Stellen insuffiziente und überlastete<br />

Hilfesystem für psychisch Schwersterkrankte<br />

wird zum reinen Risiko der Krankenhäuser. Einigen<br />

Fallgruppen schwersterkrankter Patient*innen<br />

wird mangels „hinreichend günstiger Prognose“<br />

sogar grundsätzlich der Anspruch auf Krankenhausbehandlung<br />

versagt. Das betrifft zum Beispiel<br />

Patienten mit Komorbidität Sucht, oder mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

ohne rehabilitative Anschlussbehandlung.<br />

Dies führt inzwischen dazu,<br />

dass Patienten mit kritischen Fallkonstellationen<br />

gemieden oder trotz akutem Handlungsbedarf<br />

abgewiesen werden.<br />

Der MDK wird faktisch zum Entscheidungsträger<br />

darüber, welche Patientengruppen in Zukunft<br />

Behandlungsleistungen erhalten. Das ist eine gesamtsystemische<br />

Einflussnahme, die nicht den<br />

Prinzipien der Selbstverwaltung entspricht. Es besteht<br />

aus Sicht der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

des <strong>VKD</strong> dringender Handlungsbedarf,<br />

solche besorgniserregenden Auswirkungen des<br />

aktuellen MDK-Prüfverfahrens abzuwenden.<br />

Es bedarf daher zusätzlich zu den bereits ausgeführten<br />

Ergänzungen und Forderungen des <strong>VKD</strong><br />

folgender Regelungen:<br />

Die neu zu gründende neutrale Prüfungsinstanz<br />

muss alle Selbstverwaltungspartner auch proaktiv<br />

in Leistungsfragen beraten, bevor sich ein Versorgungsproblem<br />

abzeichnet.<br />

Beim Ausbau des Prinzips „ambulant vor stationär“<br />

sollten im Zuge der Anpassung des Katalogs<br />

für ambulante Operationen und stationsersetzende<br />

Eingriffe bei der Definition allgemeiner Tatbestände,<br />

bei deren Vorliegen eine stationäre Durch-<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

19


Dringende, längst überfällige Neuregelung<br />

führung erforderlich sein kann, die Besonderheiten<br />

psychisch erkrankter Patienten berücksichtigt werden,<br />

wie beim Vorliegen von Eigen- und Fremdgefährdung,<br />

der Unterbringung nach PsychKHG und<br />

BGB, dem Vorliegen von mehr als einem Merkmal<br />

zur Intensivbehandlung bei psychischen und psychosomatischen<br />

Störungen und Verhaltensstörungen<br />

sowie bei Elektrokonvulsionstherapie in bestimmten<br />

Fällen.<br />

Werden im Prüfverfahren andere Kostenträger als<br />

zuständig erkannt, sind diese primär in die Leistungspflicht<br />

zu nehmen. Hilfsweise ist ein Fonds<br />

zur bürokratiearmen Finanzierung von Versorgungsnotwendigkeiten<br />

einzurichten, die aufgrund<br />

insuffizienter Versorgungsinfrastruktur entstehen.<br />

Die Streitfragen um Versorgungsform und Kostenträger,<br />

deren Ursache nicht zuletzt auch in insuffizienten<br />

komplementären Hilfesystemen liegt, dürfen<br />

nicht zum noch größeren finanziellen Risiko<br />

der Krankenhäuser werden. Durch den vorliegenden<br />

Referentenentwurf ist eine weitere Verschlimmerung<br />

der Problematik zu befürchten.<br />

Für die psychiatrische Krankenhausbehandlung<br />

wäre es fatal, wenn die bisher ungeklärten Versorgungsfragen<br />

per Gesetz sogar eine teufelskreisartige<br />

Erhöhung der Prüfungen auslösen würden.<br />

Die zusätzlich an vermeintlich schlechte Ergebnisquoten<br />

geknüpfte Strafzahlung wirkt vor diesem<br />

Hintergrund unangemessen drakonisch. Ausnahmetatbestände<br />

für zulässige Prüfquoten können<br />

sich nur in tatsächlichen Fehlabrechnungen begründen,<br />

die sich nicht in der Begutachtung von<br />

Versorgungsfragen finden lassen. Zusätzliche bestrafende<br />

Zahlungen stellen einen nicht hinnehmbaren<br />

Vorwurf der betrügerischen Fehlabrechnung<br />

dar.<br />

Übergangsverfahren präzisieren<br />

Für die Praxis von Relevanz wäre eine generelle<br />

Ausführung zum Übergangsverfahren nach Inkrafttreten<br />

des MDK-Reformgesetztes und zur Behandlung<br />

von Altfällen. Hier gilt es zu verhindern,<br />

dass wieder ein „Stichtagschaos“ entsteht.<br />

Fazit<br />

Insgesamt ist das Bemühen dieses Reformgesetzes<br />

nach Unabhängigkeit, Klarstellung, Aufwandsreduzierung<br />

und Transparenz deutlich ersichtlich.<br />

Der lösungsorientierte Ansatz zur Ausgangsproblematik<br />

ist deutlich zu erkennen.<br />

Dennoch ist aus Sicht des <strong>VKD</strong> eine Überarbeitung<br />

in einigen, hier dargestellten, wesentlichen<br />

Punkten notwendig.<br />

20 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Psychiatrische Einrichtungen fordern Änderungen<br />

Psychiatrische Einrichtungen<br />

fordern Änderungen<br />

STELLUNGNAHME DER FACHGRUPPE PSYCHIATRISCHE EINRICHTUNGEN IM <strong>VKD</strong><br />

ZU DEN FEHLENTWICKLUNGEN DURCH DAS DERZEITIGE MDK-PRÜFVERFAHREN<br />

IN DER PSYCHIATRISCHEN KRANKENHAUSBEHANDLUNG UND DEM REFEREN-<br />

TENENTWURF ZUM MDK-REFORMGESETZ (5. Juli <strong>2019</strong>)<br />

Die Prüfung von Voraussetzungen, Art und Umfang<br />

der Leistung sowie die Prüfung der ordnungsgemäßen<br />

Abrechnung (§275 Abs.1 Nr.1 SGB V)<br />

ist für die Krankenkassen längst zum Wettbewerbsmodell<br />

geworden (vgl. das Schreiben von<br />

Dr. Düllings v. 17.04.<strong>2019</strong>). „Die Rechnungskürzungen<br />

[werden] als Instrument im Wettbewerb der<br />

Krankenkassen zur Generierung von Überschüssen<br />

missbraucht“, so auch die DKG in einer Pressemitteilung<br />

vom 02.05.<strong>2019</strong>.<br />

Die Hintergründe für den Wettbewerb über weiter<br />

steigende Prüfquoten sind schnell erklärt. Auf<br />

der einen Seite setzt das soziale Dilemma einer<br />

gemeinschaftlichen Finanzierung des MDK-Prüfaufwands<br />

durch alle gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

den Anreiz für die einzelne Krankenkasse<br />

hoch, das System in möglichst hohem<br />

Umfang zu nutzen. Auf der anderen Seite verhilft<br />

der rein krankenkassenseitig beauftragte Medizinische<br />

Dienst getreu der Prinzipal-Agent-Theorie zu<br />

den erwünschten Kostenersparnissen, indem Leistungskürzungen<br />

nach MDK-Prüfungen eher die<br />

Regel darstellen als die Ausnahme.<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

Die Auswirkungen dieses Wettbewerbs zeigen sich<br />

seit der Einführung eines leistungsorientierten Vergütungssystems<br />

deutlich auch in der Psychiatrie<br />

und Psychosomatik. Die Fachgruppe psychiatrische<br />

Einrichtungen im <strong>VKD</strong> hat jüngst eine Umfrage unter<br />

ihren Mitgliedern zu der Entwicklung der MDK-Prüfungen<br />

seit der Umstellung auf PEPP-Abrechnung<br />

durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich seit<br />

2015 (4,90%) der Anteil der geprüften Fälle mehr als<br />

verdoppelt hat (2018: 10,29%). Zwischen den Einrichtungen<br />

zeigten sich noch deutliche Unterschiede.<br />

Insbesondere die Einrichtungen, die erst spät auf die<br />

Abrechnung nach PEPP umgestiegen sind, konnten<br />

noch länger von wesentlich geringeren Prüfquoten<br />

profitieren. Demgegenüber berichten einige Häuser<br />

bereits von Prüfquoten jenseits der 15%.<br />

Wirtschaftliches Risiko<br />

allein bei den Krankenhäusern<br />

Besonders attraktiv ist die Infragestellung von<br />

Krankenhausleistungen dadurch geworden, dass<br />

Krankenkassen aus dem MDK-Verfahren strittige<br />

Erlöse umgehend verrechnen können. Der wirtschaftliche<br />

Schaden liegt bis zu einer Klärung im<br />

regelmäßig langandauernden Streitverfahren ausschließlich<br />

auf Seiten der Krankenhäuser.<br />

Das beschriebene Ungleichgewicht – durch den<br />

interessengeleiteten Prüfer auf der einen Seite<br />

und dem leistungsrechtlichen Grundsatz, der den<br />

Zweifel stets zugunsten der Krankenkasse auslegt,<br />

auf der anderen Seite – birgt ein großes finanzielles<br />

Risiko für die Krankenhäuser. Dieses verschärft<br />

die finanzielle Schieflage, die viele Krankenhäuser<br />

in Zeiten fehlender Investitionsmittelfinanzierung<br />

und steigendem Wettbewerbsdruck betrifft. Eine<br />

Situation, die Krankenhäuser zum erlössichernden<br />

Handeln zwingt.<br />

21


Psychiatrische Einrichtungen fordern Änderungen<br />

Fragwürdige Auswirkungen auf die<br />

Behandlung Schwersterkrankter<br />

So zeigt das System bereits Gehorsam, der nicht zuletzt<br />

in der psychiatrischen Krankenhausbehandlung<br />

auch Versorgungsrealitäten verändert – zulasten<br />

bestimmter Patientengruppen. Teilweise<br />

gestützt durch die Rechtsprechung des BSG legt<br />

der MDK den Begriff der Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit<br />

äußerst eng aus. Das an vielen Stellen<br />

insuffiziente und überlastete Hilfesystem für psychisch<br />

Schwersterkrankte wird zum reinen Risiko<br />

der Krankenhäuser. Einigen Fallgruppen schwersterkrankter<br />

Patient*innen wird mangels „hinreichend<br />

günstiger Prognose“ sogar grundsätzlich der<br />

Anspruch auf Krankenhausbehandlung versagt, wie<br />

beispielhaft in folgenden Fallgruppen verdeutlicht:<br />

Patient*innen mit Komorbidität Sucht:<br />

Für Patient*innen mit Hauptdiagnosen aus<br />

dem Bereich der affektiven oder psychotischen<br />

Störungen, bei denen ein Hinweis auf eine<br />

Suchtmittelproblematik vorliegt, wird eine Behandlungsbedürftigkeit<br />

auch bei schwersten Erkrankungsbildern<br />

bereits initial nicht anerkannt.<br />

Hier müsse zunächst eine langfristige Abstinenz<br />

nachweisbar sein, um dann unter weiterer Abstinenzsicherung<br />

behandeln zu können. Psychiatrische<br />

Behandlung in der Tagesklinik wird dieser<br />

Fallgruppe mangels Möglichkeit der Abstinenzkontrolle<br />

fast grundsätzlich versagt.<br />

Patient*innen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

ohne rehabilitative Anschlussbehandlung:<br />

Abseits der körperlichen Entzugsbehandlung sieht<br />

der MDK den Auftrag psychiatrischer Krankenhäuser<br />

für Abhängigkeitserkrankte nur in der Motivation<br />

zu einer suchtspezifischen Rehabilitation.<br />

Kommt eine solche nicht in Frage, endet die Behandlungsbedürftigkeit<br />

mit dem ersten entzugsmedikationsfreien<br />

Tag.<br />

Chronisch Erkrankte<br />

außerhalb reiner Kriseninterventionen:<br />

Nach Behandlung der Akutphase und ggf. medikamentöser<br />

Einstellung wird für chronisch Erkrankte<br />

Patient*innen keine weitere stationäre oder teilstationäre<br />

Behandlungsbedürftigkeit anerkannt.<br />

Die Notwendigkeit langfristiger Sicherung von Behandlungserfolgen<br />

bei chronischen Erkrankungen –<br />

auch im Hinblick auf unzureichende ambulante<br />

Behandlungsangebote für diese Patientengruppe -<br />

wird nicht berücksichtigt. Stattdessen werden hier<br />

„Drehtüreffekte“ befördert.<br />

Patient*innen mit langfristigem<br />

Unterbringungsbeschluss:<br />

Spätestens sobald ein langfristiger Unterbringungsbeschluss<br />

vorliegt, endet nach Ansicht<br />

des MDK der Auftrag des Krankenhauses. Die Alternative<br />

lautet stets: Geschlossene Heimunterbringung.<br />

Hier wird einerseits den Patient*innen<br />

jegliche Chance auf eine Verbesserung ihrer unterbringungswürdigen<br />

Symptomatik abgesprochen.<br />

Andererseits wird verkannt, dass in vielen<br />

Bundesländern diese Form der Unterbringung<br />

nicht existiert. Das persönliche Risiko und der wirtschaftliche<br />

Schaden verbleiben in jedem Fall beim<br />

Krankenhaus.<br />

In der Psychiatrie scheint der Punkt bereits erreicht,<br />

an dem Krankenhäuser aus finanzieller Notwendigkeit<br />

diesen und anderen kritischen Implikationen<br />

des MDK teilweise folgen. Sie meiden die<br />

kritischen Fallkonstellationen, weisen betroffene<br />

Patient*innen trotz akuten Behandlungsbedarfs<br />

ab oder kürzen betroffene Fälle so drastisch ab,<br />

dass „Drehtüreffekte“ entstehen. Somit berät der<br />

MDK nicht mehr nur die Krankenkassen in leistungsrechtlichen<br />

Fragen, sondern wird faktisch<br />

zum Entscheidungsträger darüber, welche Patientengruppen<br />

in Zukunft Behandlungsleistungen<br />

erhalten. Das ist eine gesamtsystemische Einflussnahme,<br />

die nicht den Prinzipien der Selbstverwaltung<br />

entspricht. Besonders betroffen sind davon<br />

vulnerable Patientengruppen, die häufig chronisch<br />

oder schwersterkrankt sind.<br />

22 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Psychiatrische Einrichtungen fordern Änderungen<br />

Implikationen entgegen grundund<br />

menschenrechtlicher Ziele<br />

Die psychiatrische Krankenhausbehandlung erlebt<br />

einen deutlichen Wandel weg von Bevormundung<br />

und Zwangsanwendung hin zur Wahrung<br />

der Patientenautonomie. Diese Entwicklung ist<br />

sehr zu begrüßen und deckt sich mit den geltenden<br />

grund- und menschenrechtlichen Vorgaben.<br />

Im MDK-Verfahren gehen jedoch die Forderungen<br />

bezüglich der Behandlungsregimes in eine ganz<br />

andere Richtung. So wird in einigen MDK-Gutachten<br />

gefordert, Behandlungserfolge (z.B. Abstinenz<br />

oder Compliance) mit Zwang zu sichern - anderenfalls<br />

könne mangels günstiger Prognose keine<br />

Kostenübernahme empfohlen werden. Auch eine<br />

medikamentöse Behandlung gegen den Willen<br />

der Patient*innen durchzuführen, wird bei einigen<br />

Erkrankungsbildern implizit oder explizit als Leistungsvoraussetzung<br />

formuliert.<br />

Es erscheint in den Fällen, in denen zwischen<br />

der Wahrung der Patientenautonomie und der<br />

zwangsweisen Durchsetzung von Behandlungsmaßnahmen<br />

abgewogen werden muss, im MDK-<br />

Verfahren nur der Weg des Zwangs als erfolgsversprechend<br />

hinsichtlich der Behandlungsziele<br />

anerkannt zu werden.<br />

Forderungen<br />

Aus Sicht der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

im <strong>VKD</strong> besteht dringender gesetzgeberischer<br />

Handlungsbedarf, die besorgniserregenden<br />

Auswirkungen des aktuellen MDK-Prüfverfahrens<br />

auf die psychiatrische Krankenhausbehandlung<br />

abzuwenden. Dafür bedarf es der Umsetzung folgender<br />

Regelungen:<br />

1. Die Prüfquote ist gesetzgeberisch fest auf ein<br />

händelbares Maß zu begrenzen. Die Prüfquote<br />

muss von den Ergebnissen der Leistungsprüfung<br />

unabhängig bleiben. Ausnahmen können<br />

Hinweise auf eine systematische Fehlabrechnung<br />

darstellen, die sich aber ausschließlich in<br />

Kodierungsfragen begründen. Hilfsweise muss<br />

für die Psychiatrie ein Moratorium eingerichtet<br />

werden, bis zu einer rechtssicheren Klärung<br />

von strittigen Finanzierungs- und Versorgungsfragen.<br />

2. Schaffung einer neutralen Beratungs- und Prüfinstanz,<br />

die weder wirtschaftlich noch strukturell<br />

abhängig von den Krankenkassen ist. Diese<br />

Instanz berät alle Selbstverwaltungspartner<br />

auch prospektiv in Leistungsfragen, bevor sich<br />

ein Versorgungsproblem abzeichnet.<br />

3. Die Krankenhäuser dürfen nicht alleinig das<br />

Risiko unzureichender Behandlungs- und Versorgungsstrukturen<br />

tragen. Werden im Prüfverfahren<br />

andere Kostenträger als zuständig<br />

eingeschätzt, sind diese primär in die Leistungspflicht<br />

zu nehmen. Hilfsweise ist ein Fonds einzurichten,<br />

zur bürokratiearmen Finanzierung<br />

von Versorgungsnotwendigkeit, die aufgrund<br />

von insuffizienter Versorgungsinfra struktur entsteht.<br />

4. Die Prüfverfahren sind bundeseinheitlich im<br />

beidseitigem Interessensausgleich zu regeln<br />

und die geltenden Abrechnungsbestimmungen<br />

gemeinsam mit den Selbstverwaltungspartnern<br />

rechtssicher und auslegungsfrei zu<br />

kommentieren.<br />

5. Abschaffung der einseitig bevorteilenden Verrechnungsmöglichkeit<br />

der Krankenkassen, die<br />

jegliche Dialogbereitschaft der Krankenkassen<br />

verhindert. Stattdessen Beschleunigung der<br />

Verfahren und Einrichtung bürokratiearmer Einigungs-<br />

und Schiedsverfahren.<br />

Die Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen im<br />

<strong>VKD</strong> begrüßt ausdrücklich die Gesetzgebungsini<br />

tiative des Bundesministers für Gesundheit, Jens<br />

Spahn, der am 03.05.<strong>2019</strong> einen Referentenentwurf<br />

für ein Gesetz für bessere und unabhängigere<br />

Prüfungen (MDK-Reformgesetz) vorgelegt hat.<br />

In diesem werden zwei Kernpunkte der Stellungnahme<br />

treffend problematisiert. So sieht der Entwurf<br />

zunächst die Unabhängigkeit des MDK nicht<br />

gewährleistet. Zudem benennt er die deutlich<br />

steigenden Prüfquoten richtigerweise als Ursache<br />

„wettbewerblicher Gesichtspunkte“.<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

23


Psychiatrische Einrichtungen fordern Änderungen<br />

Die im Referentenentwurf enthalten Neuregelungsvorschläge<br />

finden in einigen Teilen unsere<br />

Zustimmung. So ist die Neuorganisation des Medizinischen<br />

Dienstes („MD“) in der vorgesehenen<br />

Form grundsätzlich zu begrüßen.<br />

Ebenfalls begrüßt werden die Abschaffung der<br />

einseitig bevorteilenden Verrechnungsmöglichkeit<br />

der Krankenkassen sowie die Schaffung einer<br />

schnellwirksamen Schiedsinstanz insbesondere<br />

zur Klärung von Auslegungsfragen.<br />

Den Forderungen entspricht auch die Gesetzgebungsinitiative<br />

zur Begrenzung der zulässigen<br />

Prüfquote. Deren Ausgestaltung zeigt sich allerdings<br />

dringend überarbeitungsbedürftig.<br />

So beinhaltet die Regelung eine Staffelung der zulässigen<br />

Prüfquote nach den Ergebnissen vorangegangener<br />

Prüfungen. Das impliziert, die zulasten<br />

der Krankenhäuser begutachteten Fälle seien<br />

in Fehlabrechnungen begründet, die möglicherweise<br />

sogar bewusst durch die Krankenhäuser<br />

vorgenommen würden. Dem ist sehr deutlich zu<br />

widersprechen.<br />

Die zulasten der Krankenhäuser begutachteten<br />

Fälle begründen sich weit überwiegend in Fragen<br />

der Versorgungsform oder des Kostenträgers. Für<br />

die Psychiatrie gilt das, wie eingangs beschrieben,<br />

in besonderem Maße.<br />

Diese Streitfragen um Versorgungsform und Kostenträger,<br />

deren Ursache nicht zuletzt auch in insuffizienten<br />

komplementären Hilfesystemen liegt,<br />

dürfen nicht zum noch größeren finanziellen Risiko<br />

der Krankenhäuser werden. Durch den vorliegenden<br />

Referentenentwurf ist noch eine Verschlimmerung<br />

der Problematik zu befürchten.<br />

Für die psychiatrische Krankenhausbehandlung<br />

wäre es fatal, wenn die bisher ungeklärten Versorgungsfragen<br />

per Gesetz eine teufelskreisartige<br />

Erhöhung der Prüfungen auslösen würden. Die<br />

zusätzlich an vermeintlich schlechte Ergebnisquoten<br />

geknüpfte Strafzahlung wirkt vor diesem<br />

Hintergrund unangemessen drakonisch. Den Umfrageergebnissen<br />

zu Folge wären nach den Regelungen<br />

des Referentenentwurfs aktuell ca. 60%<br />

der befragten psychiatrischen Einrichtungen von<br />

höheren Prüfquoten und zusätzlichen Strafzahlungen<br />

betroffen (Positivquote 2018: < 60%). Für weit<br />

über die Hälfte der psychiatrischen Krankenhäuser<br />

würde demnach die vorgeschlagene Gesetzgebung<br />

in ihrer Doppelbestrafung zur existenziellen<br />

Gefahr werden.<br />

Beeinflussbar sind die Ergebnisquoten in der Regel<br />

nicht. Zu sehr unterliegen sie der Willkür der<br />

Prüfenden sowie den Möglichkeiten des Versorgungssystems<br />

vor Ort. Unterschiede in den zulässigen<br />

Prüfquoten können sich deshalb nur in<br />

tatsächlichen Fehlabrechnungen begründen, die<br />

sich nicht in der Begutachtung von Versorgungsfragen<br />

(Fehlbelegungsprüfungen) finden lassen.<br />

Zusätzliche bestrafende Zahlungen stellen einen<br />

aus Krankenhaussicht nicht hinnehmbaren Vorwurf<br />

der betrügerischen Fehlabrechnung dar, der<br />

sich mit den Realitäten nicht deckt. Die Sicherung<br />

der eigenen Erlöse im Prüfverfahren stellt einen<br />

ausreichenden Anreiz dar, Abrechnungsfehler zu<br />

vermeiden. Betrugsvorwürfe sollten, anstatt sie<br />

pauschalisierend gesetzlich festzuhalten, im Einzelfall<br />

strafrechtlich verfolgt werden.<br />

Der Referentenentwurf bedarf in den genannten<br />

Punkten dringender Überarbeitung. Die Verwechslung<br />

von strittigen Versorgungsfragen mit<br />

krankenhausinduzierter Fehlabrechnung hätte für<br />

die psychiatrische Krankenhausbehandlung und<br />

insbesondere die Versorgung psychisch Schwersterkrankter<br />

fatale Folgen und würde die aktuellen<br />

Probleme noch verschärfen.<br />

Aus diesem Grund betont die Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen im <strong>VKD</strong> ihre angeführten<br />

Forderungen und verweist mit Nachdruck auf einen<br />

Änderungsbedarf des Referentenentwurfs im<br />

weiteren Gesetzgebungsverfahren.<br />

24 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Die Richtung stimmt – mit Abstrichen<br />

Die Richtung stimmt – mit Abstrichen<br />

REFORM DER AMBULANTEN NOTFALLVERSORGUNG –<br />

ECKPUNKTE AUS SICHT DES <strong>VKD</strong> (16. September <strong>2019</strong>)<br />

Mit der Vorlage eines Diskussionsentwurfs zur Reform<br />

der Notfallversorgung hat das Bundesministerium<br />

für Gesundheit signalisiert, dass es die<br />

überfällige Neuregelung der ambulanten Notfallversorgung<br />

angehen will. Der Entwurf des BMG<br />

geht aus Sicht des <strong>VKD</strong>, für den dieses Thema<br />

hohe Priorität hat, in die richtige Richtung.<br />

So ist die Zuordnung der ambulanten Notfallleistungen<br />

auf die Krankenhausstandorte allein durch<br />

die Länder im Rahmen der Krankenhausplanung<br />

nach der Entwicklung der letzten Jahre folgerichtig<br />

und ausdrücklich zu begrüßen.<br />

Aus Sicht der Praxis ist der Reformentwurf in einigen<br />

Punkten allerdings nicht schlüssig. Hier sieht<br />

der <strong>VKD</strong> Diskussionsbedarf:<br />

Gemeinsame Verantwortung von<br />

Krankenhäusern und KVen kontraproduktiv<br />

Die Krankenhäuser sind bereit, Verantwortung zu<br />

übernehmen und die Notfallversorgung kooperativ<br />

mit den niedergelassenen Ärzten zu organisieren.<br />

Die Entwicklung eines gesonderten Bereichs<br />

und der gemeinsame Betrieb von sog. INZ in gemeinsamer<br />

Verantwortung von Krankenhäusern<br />

und Kassenärztlichen Vereinigungen lehnt der<br />

<strong>VKD</strong> dagegen ab. Eine solche Regelung führt zum<br />

Aufbau von Parallelstrukturen neben den bestehenden<br />

Notaufnahmen der Krankenhäuser, zu<br />

einem Regelungsdickicht zwischen den Sektoren,<br />

zum Aufwuchs weiterer Bürokratie und ist daher<br />

kontraproduktiv. Sie führt außerdem zu einer weiteren<br />

Konzentration der Notfallversorgung, geht<br />

damit über die Anforderungen des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses zur gestuften Notfallversorgung<br />

hinaus und an der Versorgungsrealität<br />

vorbei.<br />

Verantwortung<br />

den Krankenhäusern übertragen<br />

Der <strong>VKD</strong> fordert, die Verantwortung für die Notfallversorgung<br />

klar den Krankenhäusern zuzuordnen.<br />

Daher muss allen Krankenhäusern, die bereits heute<br />

an der Notfallversorgung teilnehmen, der Versorgungsauftrag<br />

für die ambulante Notfallversorgung<br />

durch Entscheidung der Länder übertragen<br />

werden. Nur so ist auch weiterhin eine flächendeckende<br />

Zugangsmöglichkeit für Notfallpatienten<br />

gewährleistet. Die Umsetzung mit Gestaltung von<br />

Übergangsregelungen im Rahmen einer mindestens<br />

fünfjährigen Übergangsphase sowohl für bestehende<br />

Portalpraxen und Notfallpraxen, derzeit<br />

im Bereich der KVen, als auch für Notfallambulanzen<br />

der Krankenhäuser ist Sache der Länder.<br />

Finanzierung endlich fair gesetzlich regeln<br />

Die Krankenhäuser tragen nachweislich schon<br />

jetzt für die bestehende ambulante Notfallversorgung<br />

Betriebskostendefizite in Höhe von über<br />

einer Milliarde Euro jährlich. Damit sind der statio-<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

25


Die Richtung stimmt – mit Abstrichen<br />

näre Bereich durch Ressourcenentzug und somit<br />

auch das Länderinteresse betroffen. Mit Zuweisung<br />

dieser Aufgabe in die Verantwortung der<br />

Krankenhäuser müssen diese Defizite durch gesetzliche<br />

Regelung verbindlich ausgeglichen werden.<br />

Die Sicherung der Finanzierung der ambulanten<br />

Notfallversorgung muss durch entsprechende<br />

gesetzliche Vorgaben zur Vereinbarung von Vergütungsregelungen<br />

durch die Selbstverwaltungspartner<br />

gewährleistet sein.<br />

Strukturfonds für Ausbau<br />

der Notfallversorgung aufstocken<br />

Der Ausbau von Versorgungsstrukturen für die<br />

ambulante Notfallversorgung an Krankenhäusern<br />

erfordert Investitionen. Daher ist aus Sicht des <strong>VKD</strong><br />

eine weitere Aufstockung des Strukturfonds explizit<br />

für diesen Zweck für alle an der stationären<br />

Notfallversorgung teilnehmenden Krankenhäuser<br />

notwendig. Die Höhe sollte per Gutachtenauftrag<br />

ermittelt werden.<br />

26 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Krankenhäuser im Reform-Marathon<br />

Krankenhäuser im Reform-Marathon –<br />

aber was ist das Ziel?<br />

PRESSESTATEMENT VON DR. JOSEF DÜLLINGS, PRÄSIDENT DES VERBANDES DER<br />

KRANKENHAUSDIREKTOREN DEUTSCHLANDS, IM RAHMEN DER PRESSEKON-<br />

FERENZ DER GESELLSCHAFT DEUTSCHER KRANKENHAUSTAG (18. November <strong>2019</strong>)<br />

Warum gibt es in der Krankenhausbranche aktuell<br />

mehr Insolvenzen? Warum mischen Experten<br />

die Branche mit sogenannten Gutachten auf? Warum<br />

haben wir jetzt einen geradezu extremen<br />

Pflegekräftemangel, den der Gesetzgeber doch<br />

eigentlich abstellen wollte? Warum geht es mit<br />

der Digitalisierung nicht voran, obwohl sie doch<br />

seit vielen Jahren immer wieder in Politik und Institutionen<br />

als ein wesentlicher Zukunftsbaustein<br />

thematisiert wird? Warum treten viele der von der<br />

Politik erwarteten positiven Folgen von Gesetzen<br />

und Regelungen, die es in den letzten Jahren gab,<br />

nicht ein?<br />

Aus vielen kleinen und größeren ungelösten Krisen<br />

ist inzwischen eine Krise des Gesamtsystems<br />

geworden. Die Krankenhäuser als Anker dieses<br />

Systems sind davon ganz besonders betroffen,<br />

weil sie zahlreiche Funktionen und Aufgaben am<br />

Patienten orientiert mitübernehmen müssen, die<br />

andere Versorger nicht leisten. Unser Gesundheitssystem<br />

ist an einem kritischen Punkt angelangt, an<br />

dem die sichere und gewohnt gute Versorgung<br />

für die Bevölkerung auf der Kippe steht.<br />

Es gibt Entwicklungen, die seit Jahren in die falsche<br />

Richtung gehen. Und es gibt Partner der<br />

Krankenhäuser, die sich seit Jahren ihren Pflichten<br />

entziehen. Es gibt Gesetze, die genau das Gegenteil<br />

des Gewollten bewirken und den Zustand<br />

noch verschlimmern.<br />

Das treibt die Mitglieder unseres Verbandes um,<br />

die sich in der Pflicht sehen, die sozialen Aufgaben<br />

der Krankenhäuser mit den wirtschaftlichen<br />

Notwendigkeiten zu verbinden, die gleichzeitig<br />

die künftigen Herausforderungen im Blick haben<br />

müssen, um so als Anker der Gesundheitsversorgung<br />

deren Funktionieren sowohl in den ländlichen<br />

Regionen als auch den Ballungsgebieten<br />

heute und für die Zukunft sicherzustellen. Das alles<br />

aber fällt zunehmend schwerer.<br />

Die wesentlichen Gründe,<br />

die zur aktuellen Situation geführt haben:<br />

Fördermittelflucht der Länder<br />

Bei den Ländern ist die Förderpflicht zur Förderflucht<br />

mutiert. Die Förderquote unserer Branche<br />

lag Anfang der neunziger Jahre noch bei 9 Prozent.<br />

Sie wurde bis heute auf unter 3 Prozent reduziert.<br />

Die meisten unserer Anlagegüter sind abgeschrieben,<br />

ohne jede Zukunftsperspektive. Es<br />

fehlen die Mittel, sie auf dem aktuellen Stand zu<br />

ersetzen. Auch Investitionen in Gebäude sind vielfach<br />

verschleppt worden. Und dies alles, obwohl<br />

auch die Länder jedes Jahr Milliarden Mehreinnahmen<br />

verbuchen. Sie verletzen hier permanent ihre<br />

gesetzlich festgeschriebene Pflicht mit allen negativen<br />

Folgen für die Ausstattung und Modernisierung<br />

der Kliniken.<br />

Mittelentzug durch Krankenkassen<br />

Krankenkassen sind zu Sparkassen mutiert. In den<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

27


Krankenhäuser im Reform-Marathon<br />

Rücklagen und im Gesundheitsfonds liegt – auch<br />

durch jahrelang praktizierten Mittelentzug bei den<br />

Krankenhäusern – mittlerweile ein Mehrfaches der<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve. Sollte<br />

unsere solidarische Krankenversicherung nicht<br />

so verstanden werden, dass das Geld bei den Versicherten<br />

eingenommen und für die Krankenversorgung<br />

ausgegeben wird? Dieser soziale Anspruch<br />

scheint derzeit keine Gültigkeit mehr zu haben. Die<br />

Unsicherheit der Zukunft wird als Argument benutzt,<br />

um eine ausreichende Finanzierung der Patientenversorgung<br />

heute zu verweigern. Hier liegt<br />

ein wesentlicher Grund auch für den Personalmangel<br />

in der Pflege, der sich über Jahre aufgebaut hat.<br />

Die Furcht vor eventuell steigenden Kosten in der<br />

Zukunft verhindert Zukunftsfähigkeit.<br />

Fehlende Leistungsgerechtigkeit und<br />

Überkomplexität des Finanzierungssystems<br />

Ein wesentlicher Grund für die aktuell eskalierenden<br />

Probleme ist inzwischen die Finanzierung der<br />

Krankenhäuser über Fallpauschalen. Das DRG-System<br />

als eine Art Wettbewerbssystem mit gleichzeitiger<br />

Festlegung von für alle Krankenhäuser geltenden<br />

Durchschnittspreisen bei ebenfalls staatlicher<br />

Festlegung der zu erbringenden Leistungsarten<br />

ist zu einem System der kritischen Überforderung<br />

und damit zur Destabilisierung vor allem vieler<br />

kleiner Kliniken, aber auch von Maximalversorgern<br />

entartet. Die wachsende Komplexität des Systems<br />

geht einher mit ebenfalls wachsenden komplexen<br />

Dokumentationsanforderungen.<br />

Die beiden Komponenten des Systems auf Bundesebene<br />

(Katalog der Bewertungsrelationen)<br />

und Landesebene (Landesbasisfallwert) sind darauf<br />

gerichtet, die Vergütungsentwicklung unterhalb<br />

der Kostenentwicklung zu halten. So wird ein<br />

von Jahr zu Jahr steigender Rationalisierungsdruck<br />

auf die Patientenversorgung ausgeübt. Damit hat<br />

sich der Finanzmangel der Krankenhäuser permanent<br />

verschärft mit den fatalen Auswirkungen auf<br />

notwendige Strukturveränderungen ebenso wie<br />

auf den Fachkräftemangel und die nur schleppend<br />

vorankommende Digitalisierung.<br />

Entlastung der Kassenärzte auf Kosten der Kliniken<br />

Kassenärzte und Kassenärztliche Vereinigungen<br />

entlasten sich auf Kosten der Krankenhäuser. In<br />

der ambulanten Notfallversorgung verzeichnen<br />

wir seit Jahren einen millionenfachen Anstieg der<br />

Fallzahlen mit einer bundesweiten Unterfinanzierung<br />

von einer Milliarde Euro im Jahr. Ärzte und<br />

Pflegende in den Notaufnahmen sind über ihre<br />

Grenzen hinaus belastet.<br />

Diese vier Hauptgründe sind die Auslöser der zahlreichen<br />

Probleme, die zu der aktuellen Situation<br />

geführt haben, in der sich das Gesundheitssystem<br />

heute befindet. Aus ihnen lassen sich alle anderen<br />

Fehlentwicklungen ableiten.<br />

Was ist zu tun?<br />

Die Länder erfüllen endlich ihre gesetzliche Pflicht<br />

zur Investitionsförderung – unterstützt vom Bund –<br />

und ermöglichen damit den notwendigen Strukturwandel.<br />

Ohne die erforderlichen Investitionen ist dieser<br />

Strukturwandel nicht zu schaffen. Wenn wir in<br />

Deutschland auch künftig eine gute Gesundheitsversorgung<br />

in Stadt und Land wollen, brauchen<br />

die Krankenhäuser zeitgemäße bauliche Strukturen<br />

und moderne Medizintechnik, um Prozesse zu optimieren<br />

und Leistungen wirtschaftlich erbringen<br />

zu können. Da die Länder hier dauerhaft ihre gesetzliche<br />

Pflicht nicht erfüllen, bringt es gar nichts,<br />

wenn sich die Bundespolitik auf stetige Mahnungen<br />

an die Länder zurückzieht. Hier geht es um<br />

eine gemeinsame Verantwortung für eine wichtige<br />

Infrastruktur, die endlich wahrgenommen werden<br />

muss. Der Strukturfonds – wenn auch erweitert<br />

und verlängert – ist keine Kompensation.<br />

Unabdingbar ist in diesem Zusammenhang ein<br />

staatliches Sonderprogramm Digitalisierung. Die<br />

Digitalisierung der Gesundheitsbranche muss von<br />

der Politik als wesentliches Infrastrukturprojekt erkannt<br />

– und finanziert – werden. Digitalisierung<br />

ist innerhalb der Krankenhäuser, aber auch inter-<br />

28 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Krankenhäuser im Reform-Marathon<br />

sektoral, die Grundlage für Effizienz, für bessere<br />

Kommunikation, ist die Basis moderner Medizintechnik,<br />

aber auch enorm wichtig für die Entlastung<br />

des Personals von Dokumentationsaufgaben –<br />

und damit zur Behebung des Personalmangels.<br />

Beim Aufbau eines funktionierenden und schnell<br />

verfügbaren Flächennetzes gehört Deutschland<br />

zu den Schlusslichtern in Europa. So kann bei allem<br />

guten Willen die Digitalisierung der Gesundheitsbranche<br />

vor allem in den Flächenregionen<br />

nicht funktionieren. Ohne Netz keine Telemedizin,<br />

die doch in der Verbindung von Expertise der Maximalversorger<br />

mit kleinen Kliniken als ein Schlüssel<br />

für eine zukunftsfeste gute Versorgung überall<br />

im Land immer wieder beschworen wird.<br />

Zukunftssichere Krankenhausplanung<br />

wird zur Versorgungsplanung<br />

Krankenhausplanung muss zu einer Versorgungsplanung<br />

werden, im Rahmen derer auch flexible<br />

Reaktionen auf Veränderungen in den jeweiligen<br />

Regionen möglich sind.<br />

Der <strong>VKD</strong> ist der Ansicht – und hat diese auch stets<br />

vertreten – dass die Planungsverantwortung bei<br />

den Ländern bleiben sollte. Dieser Prozess muss<br />

aber künftig die gesamte Versorgungskette in den<br />

Blick nehmen – und daher auch die Vertreter aller<br />

daran Beteiligten einbeziehen. Eine Verkürzung<br />

auf die Krankenhäuser, auch wenn sie im Zentrum<br />

der Planungen stehen müssen, ist für eine gute<br />

Versorgung in Zukunft kontraproduktiv. Deutlich<br />

stärker müssen zudem die unterschiedlichen Bedingungen<br />

in den Regionen und Ballungsgebieten<br />

berücksichtigt werden. Es geht nicht um gleiche,<br />

sondern gleichwertige Versorgung.<br />

Der damit gestartete, auch aus Sicht des <strong>VKD</strong> notwendige<br />

Strukturwandel muss sorgfältig geplant,<br />

moderiert und finanziert werden. Die derzeitige<br />

Situation führt zu einem „kalten“ Strukturwandel,<br />

im Grunde einem Strukturwandel über Pleiten.<br />

Die aktuelle Bundesgesetzgebung trägt dazu bei,<br />

dass Versorgungskapazitäten reduziert werden –<br />

zu Lasten aller Sektoren. Ein eklatantes Beispiel<br />

sind die zu Beginn dieses Jahres in Kraft getretenen<br />

Pflegepersonal-Untergrenzen in vier sensitiven<br />

Bereichen, die zur Schließung von Betten und<br />

ganzen Stationen geführt haben.<br />

Beachtet werden müssen im notwendigen Umgestaltungsprozess<br />

auch die vielfältigen Funktionen,<br />

die Krankenhäuser erfüllen, etwa die für die Bevölkerung<br />

wichtige Notfallversorgung, aber zum<br />

Beispiel auch die Ausbildung von Ärzten und Pflegenden.<br />

Klar sein muss bei all dem, dass die Umgestaltungsprozesse<br />

nicht zum Nulltarif erfolgen können,<br />

sondern dass dafür hinreichende Fördermittel<br />

notwendig sind. Nur so werden die Länder den<br />

Strukturwandel proaktiv gestalten können.<br />

Krankenkassen müssen wieder zu<br />

Partnern der Leistungserbringer werden<br />

In den vergangenen Jahren haben sich die Krankenkassen<br />

vielfach nicht wie Partner der Krankenhäuser,<br />

sondern wie Gegner verhalten, deren<br />

oberste Maxime das Misstrauen ist. Dabei geht es<br />

nicht um die Patienten und deren Wohl, sondern<br />

darum, den Krankenhäusern einen möglichst großen<br />

Teil der Vergütungen, die sie mit ihren Leistungen<br />

verdient haben, zu verweigern. Im Sinne<br />

unseres gemeinsamen Auftrags für die Patienten<br />

muss sich das dringend ändern. Ein erster Schritt<br />

dazu wäre das MDK-Reformgesetz gewesen, wie<br />

es ursprünglich geplant war. Inzwischen ist es in<br />

sein Gegenteil verkehrt von der Regierungskoalition<br />

beschlossen worden. Es wird den Krankenhäusern<br />

weiteren Schaden zufügen, die Krisensituation<br />

vieler Häuser verschärfen und dort den Unmut<br />

weiter vergrößern.<br />

Wer, wie viele Krankenkassen, noch immer das<br />

Heil in einer erheblichen Reduzierung von Versorgungskapazitäten<br />

sieht, Geld regelwidrig anhäuft,<br />

das in einer Zeit der Minuszinsen dann sogar sinn-<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

29


Krankenhäuser im Reform-Marathon<br />

los verbrannt wird, erfüllt seinen Auftrag gegenüber<br />

den Versicherten und den Patienten, aber<br />

auch als Teil der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen<br />

nicht. Hier fordert der <strong>VKD</strong> auch ausgewogene<br />

Stimmverhältnisse im Gemeinsamen<br />

Bundesausschuss.<br />

Das Finanzierungssystem der<br />

Krankenhäuser bekommt einen Neustart<br />

Wir wissen, wie lange es gedauert hat, von einem<br />

Finanzierungssystem – dem des tagesgleichen<br />

Pflegesatzes – in das der Fallpauschalen zu wechseln.<br />

Jetzt müssen wir uns einem weiteren Systemwechsel<br />

stellen, denn die DRGs, wie sie heute<br />

gelten, sind inzwischen zu einer Gefahr für die<br />

Krankenhausversorgung geworden. Gleichzeitig –<br />

und das kritisieren vor allem auch Ärzte – stehen<br />

sie der immer weiter voranschreitenden Individualisierung<br />

der Medizin massiv im Wege.<br />

Die Ausgliederung der Pflegekosten, die in vielen<br />

Krankenhäusern zu erheblichen Unwuchten in der<br />

Finanzierung führt, zeigt, wie schwierig und unwägbar<br />

in ihren Auswirkungen ein solcher Eingriff<br />

ist, wenn nicht das gesamte, sehr komplexe System<br />

in den Blick genommen und sorgsam neu austariert<br />

wird. Das wird nur mittelfristig gehen, muss<br />

genau darum aber zügig in Gang gesetzt werden.<br />

Stationär und ambulant – Schnittstellen<br />

müssen zu Verbindungsstellen werden<br />

Das Schnittstellenproblem zwischen den Sektoren<br />

muss dringend gelöst werden. Dazu gehört<br />

die Entwicklung sektorenübergreifender Qualitätsparameter<br />

und sektorenübergreifende Qualitätssicherung<br />

sowie eine entsprechende Finanzierung<br />

aller Beteiligten. Sinnvoll ist aus Sicht des <strong>VKD</strong><br />

die Errichtung von Gesundheitszentren, vor allem<br />

in Flächenregionen, mit der direkten Anbindung<br />

ambulanter Strukturen an Krankenhäuser.<br />

Seit langem springen Krankenhäuser in die Bresche<br />

und handeln im Sinne der Patientenversorgung,<br />

wenn die niedergelassenen Ärzte, aber<br />

auch andere ambulante Strukturen, nicht handeln<br />

können – oder wollen. Deshalb müssen hier zügig<br />

die Krankenhäuser für ambulante Leistungen geöffnet<br />

– und natürlich auch fair bezahlt werden.<br />

Die erheblichen Lücken in der ambulanten ärztlichen<br />

Versorgung verweisen auch auf das Problem<br />

der doppelten Facharztschiene.<br />

Bürokratie wird massiv zurückgefahren<br />

Die inzwischen unerträglich hohen und unnötigen<br />

bürokratischen Lasten, die den Ärzten und<br />

Pflegenden die Zeit für ihre Patienten stehlen,<br />

müssen deutlich verringert werden. Das ist eine<br />

alte Forderung der Krankenhäuser, die der Gesetzgeber<br />

mit jedem neuen Gesetz, jeder neuen<br />

Regelung damit beantwortet, dass die Bürokratie<br />

weiter anwächst. In den Krankenhäusern wird das<br />

seit langem als Symptom einer Misstrauenskultur<br />

gesehen, die demotiviert.<br />

Was wir brauchen, ist keine Überbürokratie, sind<br />

keine unwirksamen, weil unausgegorenen Gesetze<br />

und Regelungen, sondern Realitätssinn und das<br />

Vertrauen, dass in den Krankenhäusern in einem<br />

ausgewogenen gesetzlichen Rahmen gute Arbeit<br />

geleistet und gute Entscheidungen getroffen werden.<br />

Der Rahmen, in dem wir derzeit agieren, engt<br />

ein, verhindert vielfach Innovationen, treibt unsere<br />

Mitarbeiter aus dem Beruf und vernichtet sogar<br />

Versorgungsstrukturen, statt sie zu modernisieren.<br />

Was wir als Manager erwarten, als diejenigen, die<br />

Krankenhäuser wirtschaftlich zu führen und damit<br />

deren soziale Aufgabe zu sichern haben, ist vor allem<br />

mehr Freiheit im verantwortlichen und den<br />

Notwendigkeiten vor Ort entsprechend flexiblen<br />

Handeln.<br />

Fazit<br />

Die Krankenhäuser sind Symptomträger eines<br />

kranken Systems. In dieser Situation brauchen wir<br />

keine gesetzgeberischen Nachbesserungen. Was<br />

30 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Krankenhäuser im Reform-Marathon<br />

wir brauchen, ist ein Ende der Unterlassungspolitik<br />

und ist der Mut, sich von inzwischen untauglich<br />

gewordenen Gesetzen, Regelungen und Instrumenten<br />

zu trennen und einen Neustart des Finanzierungssystems<br />

zu wagen, das zukunftsfähig ist.<br />

Aus Sicht des <strong>VKD</strong> fehlt aber bisher ein gemeinsamer<br />

Wille, ein gemeinsames Ziel der maßgeblich<br />

Beteiligten – ein Masterplan – dafür, wie die<br />

Gesundheitsversorgung künftig gestaltet werden<br />

und was sie für die Bevölkerung leisten soll, welche<br />

Etappen dafür in welcher Reihenfolge zu bewältigen<br />

sind und welche Mittel dafür eingesetzt<br />

werden. Wir sind an einem Punkt, an dem wir einen<br />

Weg zurück zu unseren eigentlichen Aufgaben<br />

und zu einer Verminderung der Komplexität<br />

unseres Gesundheitssystems finden müssen.<br />

Das wird nicht einfach sein und es kann nur gelingen,<br />

wenn wir tatsächlich immer die Patienten in<br />

den Mittelpunkt stellen.<br />

Ein Weiter so wie bisher geht jetzt nicht mehr.<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

31


Patientenzentrierte psychiatrische Krankenhausbehandlung<br />

Patientenzentrierte psychiatrische<br />

Krankenhausbehandlung – Quo vadis?<br />

STELLUNGNAHME DER FACHGRUPPE PSYCHIATRISCHE EINRICHTUNGEN IM<br />

VERBAND DER KRANKENDIREKTOREN DEUTSCHLANDS E. V. ZUR ERSTFASSUNG<br />

DER PERSONALAUSSTATTUNG PSYCHIATRIE UND PSYCHOSOMATIK RICHTLINIE<br />

DES G-BA (PPP-RL) (28. November <strong>2019</strong>)<br />

Per G-BA-Beschluss vom 19.09.<strong>2019</strong> wurden Vorgaben<br />

über die zukünftige personelle Mindestausstattung<br />

in psychiatrischen und psychosomatischen<br />

Krankenhäusern festgelegt, die einen ganz<br />

wesentlichen Einfluss auf die Behandlung und<br />

nicht zuletzt auch auf die wirtschaftliche Existenz<br />

der Einrichtungen haben werden. Der Einfluss auf<br />

die Behandlung wird als Qualitätsmaßnahme deklariert,<br />

ist in Wirklichkeit jedoch eine Beschränkung<br />

der vorhandenen Ressourcen und ein Fehlanreiz<br />

zu Lasten moderner, differenzierter und<br />

dezentraler Behandlungsformen. Diese Entscheidung<br />

wurde unter weitestgehendem Ausschluss<br />

der Fachöffentlichkeit getroffen – auch der <strong>VKD</strong><br />

wurde neben vielen anderen Vertreterinnen und<br />

Vertretern der Fachlichkeit, trotz heftigem Bemühen,<br />

in das Verfahren nicht einbezogen.<br />

Umso schwerer wiegt die Erkenntnis, dass die nun<br />

im Detail bekannt gewordenen Regelungen nicht<br />

geeignet sind, um die gesetzgeberisch vorgesehenen<br />

Qualitätsziele zu erreichen. Im Gegenteil ist<br />

durch die antiquierten Strukturen, die die Richtlinie<br />

für die nächsten Jahre festschreibt, ein deutlicher<br />

Rückschritt in der Behandlung und Versorgung<br />

psychisch Erkrankter zu erwarten. Dies hat<br />

ebenfalls bereits der Präsident der DKG, Dr. Gaß,<br />

auf den Punkt gebracht und bedauert, dass mit<br />

dieser Richtlinie die deutsche Psychiatrie in ihrer<br />

Entwicklung um 40 Jahre zurückgeworfen wird,<br />

womit er zweifellos recht hat. 1 Auch wenn die<br />

Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen im Verband<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

e. V. die Einigung auf eine Grundausstattung mit<br />

therapeutischem Personal grundsätzlich begrüßt,<br />

drohen hier fatale Fehlentwicklungen. Deshalb<br />

bedürfen die folgenden Regelungsinhalte dringend<br />

der Überarbeitung.<br />

In der vorliegenden Richtlinie werden Ziele der<br />

Mindestpersonalvorgaben benannt (S. 5, tragende<br />

Gründe), denen sich der <strong>VKD</strong> uneingeschränkt anschließen<br />

kann:<br />

• Möglichst leistungssektorenübergreifende<br />

Behandlerkonstanz<br />

• Indikationsbezogene Behandlungskonzepte<br />

• Verzicht auf geschützte Stationen, Vermeidung<br />

geschlossener Türen, Verhinderung<br />

von Zwang und Prävention von aggressivem<br />

Verhalten<br />

• Teilnahme an der regionalen Versorgungsverpflichtung<br />

Folgt man diesen Zielen, so steht die Station einer<br />

Klinik nicht im Mittelpunkt der Behandlung,<br />

sondern der individuelle Versorgungs- und Behandlungsbedarf<br />

von Patientinnen und Patienten.<br />

Nichtsdestoweniger liegt nun ein Beschluss vor,<br />

der die Station als einzigen Ort der Behandlung<br />

festschreibt. Hatte der Vorsitzende des G-BA, Prof.<br />

Hecken, in seiner Reaktion auf die Ablehnung von<br />

Seiten der DKG noch beruhigend festgestellt, dass<br />

die Richtlinie „Sanktionen eben nicht an starre<br />

32 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Patientenzentrierte psychiatrische Krankenhausbehandlung<br />

Stationsstrukturen knüpft“, zeigt sich hier die konkrete<br />

Ausgestaltung in genau diesem starren<br />

Stationsbezug. Damit werden moderne Behandlungsformen,<br />

wie wir sie in der modularen Psychotherapie,<br />

in der stationsäquivalenten Behandlung<br />

sowie noch mehr in den vielerorts praktizierten<br />

Modellvorhaben sehen, die nach dieser Festschreibung<br />

mit ihrem Auslaufen nicht weiter fortgesetzt<br />

werden könnten, verhindert.<br />

Im Hinblick auf die Qualitätsentwicklung in den<br />

psychiatrischen Kliniken ist die Richtlinie aus zwei<br />

weiteren Gründen kontraproduktiv. Der Fokus<br />

wird auf Kriterien der Strukturqualität manifestiert.<br />

Bemühungen der Kliniken, Aspekte der Prozessund<br />

Ergebnisqualität zu verankern, werden konterkariert.<br />

Gleichzeitig ignoriert sie die zurzeit überall<br />

diskutierte Digitalisierung. In der Psychotherapie<br />

gibt es bereits evidenzbasierte digitale Anwendungen,<br />

die als Ergänzung zur Face-to-Face-Therapie<br />

die Ergebnisqualität verbessern. Die Weiterentwicklung<br />

dieser niederschwelligen Tools im<br />

Sinne von stepped care wird verhindert und die<br />

erforderlichen organisatorischen Veränderungen<br />

in den Kliniken um Jahre zurückgeworfen.<br />

Sanktionen wurden zwar nicht an den stationsweisen<br />

Nachweis geknüpft, in den sanktionsbehafteten<br />

Quartalsnachweisen lassen sich allerdings im<br />

Widerspruch dazu nur die stationsbezogen erfassten<br />

Arbeitsstunden summieren (vgl. Berechnungsschema<br />

S. 19 tragende Gründe). Nur Arbeitsleistung,<br />

die im festen Stationsbezug erbracht wird, ist im<br />

Sinne der Richtlinie nachweisbar. Behandlung wird<br />

wieder fest in der Einrichtung verankert, statt am<br />

individuellen Bedürfnis der psychisch Erkrankten.<br />

Die geeignete Auswahl von Behandlungsorten,<br />

die ggf. auch außerhalb der Klinik liegen und sich<br />

nicht an die engen strukturellen Vorgaben der<br />

Station oder der sogenannten Stationsäquivalenz<br />

orientieren müssen, ist nicht darstellbar. Moderne<br />

Behandlungsansätze, wie die sektorenübergreifenden<br />

Modellvorhaben, die Versorgung in psychiatrischen<br />

Institutsambulanzen (PIA) oder integrierte<br />

Versorgungsansätze können nicht abgebildet<br />

werden. Die Nachweissystematik zwingt Krankenhäuser,<br />

das (knappe) verfügbare Personal ausschließlich<br />

den Stationen zuzuordnen. Durch die<br />

ökonomische Notwendigkeit (Vermeidung von<br />

Stationsschließungen) sowie die Versorgungsverpflichtung<br />

(drohende unterlassene Hilfeleistung),<br />

wird modernen Behandlungsansätzen das Personal<br />

und damit die Grundlage jeder Weiterentwicklung<br />

entzogen. Statt einer dringend notwendigen<br />

Loslösung der Behandlung vom Stationsbegriff,<br />

wird ebendieser hier zementiert. Die personelle<br />

Unterversorgung einzelner Bereiche, der auf Kostenträgerseite<br />

die größten Befürchtungen gelten,<br />

wird erst durch die Richtlinie zur selbsterfüllenden<br />

Prophezeiung.<br />

Die Definition eines jeden Standortes als Einrichtung<br />

im Sinne der sanktionsbehafteten Nachweispflicht<br />

erstickt die sozialpsychiatrisch dringend<br />

erwünschte Wohnortszentrierung von Krankenhausbehandlung<br />

im Keim. Kleinere Dependancen,<br />

die Behandlung näher an den Wohnort von Patientinnen<br />

und Patienten tragen, werden mangels<br />

Möglichkeit der flexiblen Einsatzplanung zur Sollbruchstelle<br />

innerhalb der Nachweisverpflichtung –<br />

die Dezentralisierung psychiatrischer Einrichtungen<br />

wird per Richtlinie zum hohen betriebswirtschaftlichen<br />

Risiko.<br />

Die Nachweissystematik über tatsächlich geleistete<br />

Vollkraftstunden (VKS-IST) auf den einzelnen<br />

Stationen stellt die psychiatrischen Krankenhäuser<br />

vor einen unzumutbaren Dokumentationsaufwand.<br />

Zeiterfassungsprogramme, die stationsgenaue<br />

Anwesenheiten über Dienstpläne festhalten,<br />

gehören nicht in allen therapeutischen Berufsgruppen<br />

zum Standard, da flexible Arbeitszeiten<br />

als wichtiges Attraktvitätsmerkmal für Fachkräfte<br />

und der Patientenbezug im Mittelpunkt stehen.<br />

Im Gegenteil richten sich moderne, indikationsspezifische<br />

Angebote, etwa im Bereich der Spezial-<br />

und Bewegungstherapie, in aller Regel an<br />

Patientinnen und Patienten vieler Stationen. Der<br />

Dokumentationswahnsinn einer Verteilung dieser<br />

Arbeitsstunden auf die Dienstpläne einzelner Stati-<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

33


Patientenzentrierte psychiatrische Krankenhausbehandlung<br />

onen, wird deutlich. Insbesondere ist zu kritisieren,<br />

dass für die richtlinienkonforme Dokumentation<br />

der übergreifenden Therapien Controllinginstrumente<br />

etabliert werden müssen, die aus Gründen<br />

der Kostenrechnung nicht erforderlich sind, ohne<br />

die aber der Personalnachweis nicht möglich ist.<br />

Der steigende Dokumentationsaufwand trifft dabei<br />

paradoxerweise genau die therapeutischen<br />

Berufsgruppen, deren patientenbezogene Verfügbarkeit<br />

durch die Richtlinie sichergestellt werden<br />

sollte. Statt zu vier Stichtagen im Jahr wie bisher,<br />

müssen alle Patientinnen und Patienten nun zu 26<br />

Stichtagen eingestuft werden. Die Überprüfbarkeit<br />

(MDK) aller dieser Stichtage wird völlig neue<br />

stichtagsbezogene Dokumentationsnotwendigkeiten<br />

schaffen. Insgesamt steht die vorgesehene<br />

Masse der Dokumentations- und Nachweispflichten<br />

den gesetzgeberischen Zielen der Reduktion<br />

von Misstrauensaufwand (vgl. PsychVVG) diametral<br />

entgegen. Im Gegensatz wird hier ein Bürokratiemonster<br />

aufzubauen sein, um den Auftrag<br />

erfüllen und dem MDK entsprechend prüfbare<br />

Unterlagen zur Verfügung stellen zu können.<br />

Kritisch zu beurteilen ist ebenfalls die uneingeschränkte<br />

Öffnung des Nachweises für Leihpersonal,<br />

die dieser Branche noch zu weiterem Wachstum<br />

verhelfen wird – wiederum entgegen der<br />

ausgewiesenen Ziele (z. B. Behandlerkontinuität).<br />

Deutlich ist auf den zukünftigen Personalbedarf<br />

hinzuweisen, der wesentlich über den Maßgaben<br />

der PsychPV und den in Vollkräfte übertragenen<br />

Minutenwerten der Richtlinie liegt. So sorgen die<br />

Veränderungen in den Anrechnungsmöglichkeiten<br />

sowie die fehlende Möglichkeit, natürliche<br />

Schwankungen in Personalbestand und Belegung<br />

auszugleichen, für eine deutliche Erhöhung des<br />

benötigten Personals. Auch die tatsächlichen Ausfallquoten<br />

liegen schon jetzt in aller Regel deutlich<br />

über den bisher von den Krankenkassen finanzierten.<br />

Der zynische Verweis an dieser Stelle („Ausfallzeiten<br />

werden u. a. durch moderne Führungsstile<br />

und gutes Personalmanagement beeinflusst“ –<br />

Tragende Gründe §2 Abs. 10) verharmlost die<br />

enormen Belastungen, denen das Personal insbesondere<br />

in pflichtversorgenden Einrichtungen<br />

ausgesetzt ist. Diese Betrachtungsweise zeugt von<br />

einer fundamentalen Unkenntnis derjenigen, die<br />

sie propagieren, vom tatsächlichen Betrieb in einer<br />

psychiatrischen Fachklinik oder in einer psychiatrischen<br />

Fachabteilung.<br />

Hieraus muss sich ein rechtssicherer Refinanzierungsanspruch<br />

für die Budgetverhandlung auf<br />

Ortsebene ergeben. Die vagen Hinweise der Richtlinie<br />

(„gegebenenfalls über Anlage 1 hinausgehenden<br />

Minutenwerte […]“ (§2 Abs. 10)) schaffen<br />

keinerlei Verbindlichkeit. Auch die über das MDK-<br />

Reformgesetz in die Bundespflegesatzverordnung<br />

aufgenommenen Hinweise bezeugen allenfalls<br />

einen guten Willen. Ohne rechtssichere Finanzierung<br />

einer Personalausstattung, die wesentlich<br />

über den in Vollkräfte umgerechneten Minutenwerten<br />

der Richtlinie liegt, lässt sich eine jederzeitige<br />

Erfüllung der Mindestpersonalvorgaben nicht<br />

gewährleisten. So müsste der rechtsverbindliche<br />

Refinanzierungsanspruch des Stellenkontingentes<br />

auf der Budgetebene mindestens 10-15% oberhalb<br />

der Nachweispflicht angesetzt werden, um<br />

unvermeidbare Schwankungen im Personalkontingent<br />

und der Belegung ausgleichen zu können.<br />

Tatsächliche Qualitätsverbesserungen lassen sich<br />

nur durch eine gesicherte Finanzierung erreichen.<br />

Im derzeitigen Hybrid zwischen harter Mindestvorgabe<br />

auf der einen Seite und (einzig verfügbarem)<br />

Instrument der Budgetfindung auf der<br />

anderen Seite, drohen statt einer Verbesserung<br />

der Patientenversorgung nur die Schließung von<br />

Stationen und die Abweisung von dringend behandlungsbedürftigen<br />

Patientinnen und Patienten.<br />

Diese wird vor allem an den Standorten in<br />

Deutschland geschehen, wo der Fachkräftemangel<br />

schon jetzt am stärksten ausgeprägt ist und<br />

nicht zwangsläufig dort, wo stationäre Behandlung<br />

durch ambulante Angebote ggf. tatsächlich<br />

ersetzbar wäre. Damit werden unter Umständen<br />

viele psychisch Kranke unbehandelt bleiben und<br />

34 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Patientenzentrierte psychiatrische Krankenhausbehandlung<br />

aus einer gesamtökonomischen Betrachtung später<br />

deutlich höhere Gesundheitskosten resultieren.<br />

Die Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen des<br />

Verbandes der Krankhausdirektoren Deutschlands<br />

e. V. fordert deswegen nachdrücklich – notfalls<br />

durch politische Einflussnahme – die Regelung in<br />

den folgenden Punkten zu verändern:<br />

• Psychiatrische Einrichtungen sind mehr als die<br />

Summe Ihrer Stationen. Es muss die Möglichkeit<br />

erhalten bleiben, stationsunabhängig eingesetztes<br />

Personal im Nachweis zu berücksichtigen,<br />

um modernen Behandlungsansätzen<br />

außerhalb der Station nicht systemisch das Personal<br />

zu entziehen.<br />

• Psychiatrische Einrichtungen begrenzen sich<br />

nicht auf einen Standort. Die Nachweispflicht<br />

muss vom einzelnen Standort losgelöst werden,<br />

um dezentrale, wohnortnahe Strukturen nicht<br />

systematisch von vorneherein zu benachteiligen<br />

oder zu verhindern.<br />

• Stationsbezogene Nachweispflichten sind aufzuheben<br />

und die Anzahl der Stichtagserhebungen<br />

zu verringern, um einen unverhältnismäßigen<br />

Dokumentations- und Nachweisaufwand<br />

für die dringend in der Behandlung benötigten<br />

Fachkräfte zu vermeiden. Durch den unglaublichen<br />

Bürokratieaufwand werden weitere Kräfte<br />

der unmittelbaren Patientenbehandlung entzogen.<br />

Der deutlich steigende Verwaltungsaufwand<br />

durch die umfassenden Nachweis- und<br />

Meldepflichten ist etwa über einen Qualitätssicherungszuschlag<br />

(analog Telematikzuschlag)<br />

unbedingt zu kompensieren.<br />

• Die Anrechnungsmöglichkeit von Leihpersonal<br />

ist zu begrenzen (etwa über einen prozentualen<br />

Abschlag) – als wichtiges Signal entgegen<br />

einer stark wachsenden Branche, die über einen<br />

teufelskreisartigen Wettbewerb den Fachkräftemangel<br />

noch verschärft und ausnutzt.<br />

• Beförderung von Pflichtversorgung (höhere Finanzierungsansprüche)<br />

statt der Begünstigung<br />

nicht-pflichtversorgender Einrichtungen (geringere<br />

Nachweishöhe).<br />

• Schaffung von rechtsverbindlichen Refinanzierungsansprüchen<br />

für die Budgetverhandlung<br />

vor Ort, nach denen das durch die Kostenträger<br />

zu finanzierende Personal wesentlich (mind.<br />

10-15%) über den in Vollkräfte umgerechneten<br />

Personalmindestvorgaben liegt.<br />

Nur über diese Veränderungen können gravierende<br />

Fehlentwicklungen vermieden und die formulierten<br />

Qualitätsziele tatsächlich gefördert werden.<br />

Gelingt das nicht, werden die einzigen Profiteure<br />

die Kostenträger sein, die über ein fehlanreizendes<br />

aber dafür umso schärferes Nachweis- und Sanktionsinstrument<br />

dem System die dringend benötigten<br />

Mittel für therapeutisches Personal entziehen.<br />

Leidtragende des Regulierungswahns wären wiederum<br />

die Patientinnen und Patienten, denen die<br />

vorliegende Richtlinie letztlich nur eines garantieren<br />

kann, die altbekannte Station.<br />

Positionen <strong>2019</strong><br />

1 Vgl. Pressemitteilung der DKG vom 20.09.<strong>2019</strong>.<br />

35


Verbandsarbeit<br />

<strong>2019</strong>


Vorstand und Präsidium<br />

Vorstand und Präsidium<br />

VORSTANDSSITZUNGEN <strong>2019</strong><br />

30. April<br />

13. September<br />

Berlin<br />

Gent<br />

PRÄSIDIUMSSITZUNGEN <strong>2019</strong><br />

21. März<br />

16. August<br />

12. Dezember<br />

Berlin<br />

Mainz<br />

Berlin<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Der <strong>VKD</strong>-Vorstand tagte u.a. im Rahmen der EVKM-Konferenz<br />

im September in Gent<br />

Präsidiumssitzungen in Mainz und Berlin<br />

37


Vorstand und Präsidium<br />

THEMENSCHWERPUNKTE<br />

Aktuelle Gesundheitspolitik<br />

• Anhörung zum Implantationsmelderegister<br />

am 26. Februar <strong>2019</strong> – der <strong>VKD</strong> schloss sich der<br />

Stellungnahme der DKG an<br />

• Schreiben des <strong>VKD</strong> an Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn zur Ankündigung eines<br />

Verbots der Aufrechnung von Rückforderungsansprüchen<br />

der Krankenkassen gegenüber<br />

Leistungserbringern als Teil des Gesetzes und<br />

Kontaktaufnahme dazu mit DKG-Hauptgeschäftsführer<br />

Georg Baum<br />

• Pflegepersonaluntergrenzen<br />

• Klagewelle der Krankenkassen und Forderung<br />

nach einem neutralen Prüfinstitut<br />

• MDK-Reformgesetz<br />

Aktuelle Verbandspolitik<br />

• Verbandsstrategie <strong>2019</strong> zu den Themen:<br />

– Pflegestärkungsgesetz und dessen Auswirkungen<br />

– Digitalisierung und TSVG<br />

– Investitionsfinanzierung – Rabattstaffeln,<br />

Fördermittel, Fusionen<br />

– Aktivitäten des MDK<br />

– Investitionsstaus und Abfrage dazu<br />

– Anstreben eines Spitzengesprächs mit der<br />

DKG zum Thema „Gestaltung eines neuen<br />

Prüfsystems“<br />

– Besonderheiten der Psychiatrie mit extrem<br />

hoher Prüfquote<br />

– Entwurf einer Kommunikationsstrategie<br />

– Sicherstellungszuschläge<br />

– Strukturfonds<br />

• Auswertung des Dialogs mit Abgeordneten<br />

des Bundestags-Gesundheitsausschusses 2018<br />

• Einladung zum Gesundheitspolitischen Gespräch<br />

und Zusage des Vorsitzenden des<br />

Bundestags-Gesundheitsausschusses, Erwin<br />

Rüddel, für den 23. Oktober <strong>2019</strong> in Berlin<br />

• Vorbereitung und Durchführung der 62. Jahrestagung<br />

des <strong>VKD</strong> am 9. und 10. Mai in Berlin<br />

• Vorbereitung des <strong>VKD</strong>-Forums am 19. November<br />

im Rahmen des 42. Deutschen Krankenhaustags<br />

in Düsseldorf<br />

• Informationen zum 42. Deutschen Krankenhaustag<br />

und zur MEDICA <strong>2019</strong><br />

• Gestaltung und zeitliche Terminierung der<br />

Mitgliederversammlung<br />

• 5. <strong>VKD</strong>-Forum im Rahmen des DRG-Kongresses<br />

am 22. März <strong>2019</strong><br />

• Jahresabschluss 2018 – Bericht der Kassenprüfer<br />

• Berichte aus den Landes- und Fachgruppen<br />

zu aktuellen Themen, sowie gesundheitspolitischen<br />

Regelungen in einzelnen Bundesländern<br />

Zusammenarbeit mit Abgeordneten,<br />

Verbänden und Institutionen<br />

• Spitzengespräch mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

(Termine, Themen, Inhalte der<br />

Zusammenarbeit)<br />

• Spitzengespräch mit dem Verband Leitender<br />

Krankenhausärzte<br />

• 6. Dialogabend mit Abgeordneten des Bundestags-Gesundheitsausschusses<br />

• Gespräch des Vorstands und Präsidiums mit<br />

dem Vorsitzenden des Bundestags-Gesundheitsausschusses,<br />

Erwin Rüddel<br />

• Gespräch des <strong>VKD</strong>-Geschäftsführers Dr. Jens-<br />

Uwe Schreck mit MdB Lothar Riebsamen, Mitglied<br />

des Bundestags-Gesundheitsausschusses<br />

und Berichterstatter für das Krankenhauswesen<br />

der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag<br />

• Zusammenarbeit mit VLK, DPR und anderen<br />

Verbänden, u.a. Gespräch Dr. Josef Düllings mit<br />

VLK-Präsident PD Dr. Weber, u.a. zu den Themen<br />

Digitalisierung, Vernetzung ambulantstationäre<br />

Versorgung, Privat Equity<br />

• Bericht Heinz Kölkings, Vertreters des <strong>VKD</strong> in<br />

der EVKM, über die Aktivitäten des europäischen<br />

Verbandes, die Aktivitäten des <strong>VKD</strong> im<br />

Rahmen der EVKM sowie Planungen für die<br />

Veranstaltung im Rahmen des 42. Deutschen<br />

38 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Vorstand und Präsidium<br />

Krankenhaustages (kein IMPO-Forum, sondern<br />

ein Europa-Tag)<br />

• Auswertung des EVKM-Kongresses in Gent am<br />

12. und 13. September <strong>2019</strong><br />

• Branchentreffs:<br />

– DKI/<strong>VKD</strong> Psychiatrie-Branchentreff am<br />

5. Dezember <strong>2019</strong> in Düsseldorf<br />

– DKI/<strong>VKD</strong> Reha-Wirtschaftstag am<br />

10. Dezember <strong>2019</strong> in Berlin<br />

– DKI/<strong>VKD</strong> Branchentreff am 11. Dezember <strong>2019</strong><br />

in Berlin<br />

Weitere Themen der Verbandsarbeit<br />

• Vorschläge für neue Ehrenmitglieder<br />

• Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder <strong>2019</strong><br />

• Information von Gabriele Kirchner: Sie und<br />

Geschäftsstellenmitarbeiterin Heidi Ludwig<br />

werden in Teilzeit noch für eine Übergangsfrist<br />

weiter zur Verfügung stehen. Übergabe der<br />

Position von Heidi Ludwig an Katrin Ulmer am<br />

1. Oktober <strong>2019</strong><br />

Erwin Rüddel, Vorsitzender des Bundestags-Gesundheitsausschusses, mit Mitgliedern des <strong>VKD</strong>-Vorstands<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

39


Vorstand und Präsidium<br />

RECHNUNGSPRÜFUNG<br />

Die Rechnungsprüfung für das Wirtschaftsjahr 2018<br />

wurde von den Rechnungsprüfern Stefan Nowack<br />

und Hans-Jürgen Winkelmann in der Geschäftsstelle<br />

des <strong>VKD</strong> in Berlin vorgenommen. Mit dabei<br />

waren Schatzmeister Bernd Decker, die zu diesem<br />

Zeitpunkt noch amtierende Geschäftsführerin Gabriele<br />

Kirchner, ihr Nachfolger im Amt, Dr. Jens-Uwe<br />

Schreck, sowie Mitarbeiterin Heidi Ludwig.<br />

Beide Rechnungsprüfer schätzten die Vorbereitungen<br />

der Geschäftsstelle auf die Prüfung<br />

als vorbildlich ein. Die Prüfung selbst ergab keine<br />

Beanstandungen. Der Geschäftsstelle wurde<br />

auch für das Jahr 2018 wieder ein wirtschaftlicher<br />

Umgang mit den Mitteln des Verbandes sowie<br />

eine vollständige und exakte Buchführung bescheinigt.<br />

Die Rechnungsprüfung für das Jahr <strong>2019</strong><br />

Die Rechnungsprüfer erteilten der Geschäftsstelle<br />

und dem Schatzmeister ein uneingeschränktes<br />

Lob für die umsichtige und präzise Arbeit.<br />

40 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Fachausschuss für Grundsatzfragen<br />

Fachausschuss für Grundsatzfragen<br />

Der Fachausschuss für Grundsatzfragen tagte<br />

unter der Leitung seiner Vorsitzenden,<br />

Angela Krug am 21. Mai <strong>2019</strong> in Berlin<br />

Am 4. November <strong>2019</strong> tagte der Ausschuss<br />

unter Leitung von <strong>VKD</strong>-Geschäftsführer Dr.<br />

Jens-Uwe Schreck in Vertretung von Angela<br />

Krug ebenfalls in Berlin<br />

Der Ausschuss diskutierte u.a. folgende Themen:<br />

Aktivitäten und Projekte<br />

• 42. Deutscher Krankenhaustag in Düsseldorf<br />

• 6. <strong>VKD</strong>-Forum im Rahmen des 42. Deutschen<br />

Krankenhaustages zum Thema IT-Sicherheit<br />

• 63. Jahrestagung des <strong>VKD</strong> am 17. und 18. April<br />

2020 in Leipzig – Diskussion der Themen<br />

• Dialogabende mit Abgeordneten des Gesundheitsausschusses<br />

des Bundestags<br />

• Weiterentwicklung des Kommunikationskonzepts<br />

des <strong>VKD</strong><br />

Verbandsinterne Angelegenheiten<br />

• Satzungsänderungen<br />

• Aufnahme von Ehrenmitgliedern<br />

Zusammenarbeit mit<br />

Verbänden und Institutionen<br />

• DKG/<strong>VKD</strong>-Spitzengespräche<br />

• <strong>VKD</strong>/DKI-Veranstaltungen<br />

• Aktivitäten des Verbandes in der EVKM,<br />

Jahreskonferenz <strong>2019</strong> der EVKM in Gent, Jahreskonferenz<br />

2020 in Budapest, Veränderung des<br />

Tagungsrhythmus: künftig zweijährig<br />

• Studiengang SMBS in Salzburg<br />

• Unterstützung des herstellerneutralen Projekts<br />

„EMPAIA-Ecosystem for Pathology Diagnostics<br />

with AI Assistance” durch den <strong>VKD</strong> durch<br />

Kommunikation der Ergebnisse gegenüber<br />

den Verbandsmitgliedern<br />

• Kooperationsangebote für Fortbildungen in<br />

Gesundheitseinrichtungen – Vorstellung der<br />

Angebote Smart Learning der Firma Meduplus<br />

• Vorstellung Lieferantenaudit mit der Firma<br />

Aurasec<br />

• Künftige Zusammenarbeit des <strong>VKD</strong> mit dem<br />

DRG-Forum 2020 und dem Veranstalter<br />

Bibliomed<br />

Weitere Themen der Verbandsarbeit<br />

• Angebote für die <strong>VKD</strong>-Landesgruppen<br />

• Mitgliederstatistik<br />

• Mitgliederkommunikation<br />

• Bewertung der BMG-Fachkräfteagentur für<br />

Gesundheit – keine Mitwirkung des <strong>VKD</strong><br />

• Gewinnung neuer Mitglieder und Werbung<br />

für den <strong>VKD</strong><br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Neues Mitglied im GSA<br />

GSA-Vorsitzende Angela Krug begrüßte als neues<br />

Mitglied im Gremium Joachim Tretter, Geschäftsführer,<br />

Krankenhaus vom Roten Kreuz, Bad Cannstadt.<br />

Tagung des Grundsatzausschusses am 21. Mai <strong>2019</strong><br />

in der Berliner Geschäftsstelle<br />

41


Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />

Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />

Der Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />

tagte unter Leitung seines Vorsitzenden<br />

Martin Schmid am 12. März <strong>2019</strong> sowie am<br />

5. November <strong>2019</strong> in Berlin<br />

Im E-Mail-Umlaufverfahren sowie in telefonischen<br />

Abstimmungen des Vorsitzenden mit Mitgliedern<br />

zu aktuellen gesetzlichen Entwürfen und Regelungen<br />

erfolgten jeweils zeitnah zur Abstimmung<br />

von Positionen und Stellungnahmen sowie in Vorbereitung<br />

von Anhörungen. Themen waren hier<br />

u.a. die aktuellen Pläne der Regierung zur ambulanten<br />

Notfallversorgung und zu den Pflegepersonal-<br />

Untergrenzen.<br />

Themen der Ausschussarbeit waren u.a.<br />

• Aktuelle gesundheitspolitische Herausforderungen<br />

aus Sicht der Krankenhauspraktiker<br />

• Auswirkungen der Forderungen der Ärztegewerkschaft<br />

Marburger Bund im Tarifabschluss<br />

Marburger Bund/Verband Kommunale Arbeitgeber<br />

• Ausgliederung des Pflegebudgets aus dem<br />

DRG-System und mögliche Auswirkungen<br />

auf die Kliniken<br />

• Personalbedarf/Mindestvorgaben in der Pflege,<br />

Fragen der Personalbedarfsberechnung<br />

• Auswirkungen der Mindestmengen auf die<br />

Krankenhausstrukturen sowie Aus- und<br />

Weiterbildung<br />

• Gesundheitspolitische Forcierung der Strukturpolitik<br />

über Mindestmengen und Zentrumsbildung<br />

• Zukünftige Krankenhausstruktur 2050 –<br />

Position des <strong>VKD</strong><br />

• Strukturwandel in der Krankenhausbranche –<br />

Ambulantisierung, Öffnung für ambulante<br />

fachärztliche Versorgung, Smart Hospital<br />

• Reform der Notfallversorgung incl. INZ/IGZ<br />

• MDK-Reformgesetz und Strafzahlungen<br />

• Vorbereitung einer Online-Mitgliederbefragung<br />

zur wirtschaftlichen Situation der<br />

Krankenhäuser, zum Personalaufwand gemäß<br />

InEK-Matrix, Basisdigitalisierung – Umsetzungsstand,<br />

Kostenaufwand, Kostenschätzung,<br />

MDK-Prüfungen<br />

• Auswertung der Online-Mitgliederbefragung<br />

und weiteres Vorgehen bezüglich einer<br />

Umfrage 2020<br />

Neues Mitglied im FABW<br />

FABW-Vorsitzender Martin Schmid begrüßte als<br />

neues Mitglied im Gremium Martin Loydl, Kaufmännischer<br />

Geschäftsführer Klinikverbund Südwest,<br />

Sindelfingen.<br />

42 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


103. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong><br />

NIEDERSCHRIFT über die 103. Mitgliederversammlung<br />

des Verbandes der<br />

Krankenhausdirektoren e.V. (<strong>VKD</strong>)<br />

AM 19. NOVEMBER <strong>2019</strong> IN DÜSSELDORF<br />

BEGINN: 14:00 UHR, ENDE: 15:05 UHR<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Es reicht! Das machte der <strong>VKD</strong> nicht nur in der Mitgliederversammlung, sondern auch im Rahmen<br />

des 42. Deutschen Krankenhaustages deutlich<br />

Präsident Dr. Düllings begrüßt als Versammlungsleiter<br />

alle anwesenden Mitglieder. Alle Präsidiumsmitglieder<br />

bis auf Martin Schmid, der krankheitsbedingt<br />

verhindert ist, sind anwesend. Die<br />

Protokollführung erfolgt in Vertretung durch den<br />

Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck.<br />

Die Mitgliederversammlung wurde form- und<br />

fristgerecht einberufen. Dr. Josef Düllings weist darauf<br />

hin, dass die Tagesordnung allen Mitgliedern<br />

rechtzeitig zugegangen ist. Anträge auf Änderungen<br />

oder Ergänzungen der Tagesordnung sind<br />

nicht eingegangen, so dass die Tagesordnung angenommen<br />

ist.<br />

Da die Mitgliederversammlung satzungsgemäß<br />

eine geschlossene Veranstaltung ist, an der nur<br />

Mitglieder des <strong>VKD</strong> teilnehmen können, richtet<br />

Dr. Düllings die Frage an die Anwesenden, ob gegen<br />

die Anwesenheit einiger Gäste Einwände er-<br />

43


103. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong><br />

hoben werden. Von den Verbandsmitgliedern wird<br />

kein Einwand gegen die Anwesenheit von Gästen<br />

während der Mitgliederversammlung erhoben.<br />

Zu Beginn der Versammlung gedenken die Anwesenden<br />

in einer Schweigeminute der seit der letzten<br />

Mitgliederversammlung verstorbenen Mitglieder.<br />

Der Präsident bittet die Anwesenden, sich von<br />

ihren Plätzen zu erheben und verliest die Namen<br />

der ehemaligen Kollegen.<br />

TOP 1<br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> 2018 und Aktivitäten <strong>2019</strong><br />

Berichterstatter: Dr. Josef Düllings /<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck<br />

Der <strong>Geschäftsbericht</strong> 2018 liegt allen Mitgliedern<br />

seit Jahresbeginn <strong>2019</strong> vor.<br />

Dr. Josef Düllings übergibt für den Bericht aus der<br />

Geschäftsstelle an Dr. Jens-Uwe Schreck. Er be-<br />

ginnt seinen Bericht mit den Ergebnissen der Wahlen<br />

in den Landes- und Fachgruppen.<br />

In <strong>2019</strong> haben die Landesgruppen Hessen (Nachwahl<br />

eines Vorstandsmitgliedes), Mecklenburg-<br />

Vorpommern (Wiederwahl des Vorsitzenden) und<br />

Rheinland-Pfalz / Saarland (Wiederwahl des Vorsitzenden)<br />

sowie die Fachgruppe psychiatrische<br />

Einrichtungen (Wiederwahl des Vorsitzenden) gewählt.<br />

Bei den Wahlen haben sich keine Änderungen<br />

der Vorsitzenden ergeben.<br />

Er dankt allen Landes- und Fachgruppenvorsitzenden<br />

und allen Vorstandsmitgliedern für Ihre Verbandsarbeit<br />

und Unterstützung.<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck berichtet im Folgenden<br />

über die Aktivitäten des Verbandes im Jahr <strong>2019</strong>:<br />

Im Februar hat die Entscheiderfabrik im Ergebnis<br />

des Entscheiderevents neue IT-Projekte festgelegt.<br />

Anfang April nahm im <strong>VKD</strong> als Geschäftsführer<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck seine Tätigkeit auf. Er bedankt<br />

sich in diesem Zusammenhang für die<br />

herzliche Aufnahme und Unterstützung durch<br />

die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle. Am 9. und<br />

10. Mai <strong>2019</strong> fanden die <strong>VKD</strong>-Jahrestagung in Berlin<br />

unter Anwesenheit von Gesundheitsminister Jens<br />

Spahn mit ca. 200 Teilnehmern und im September<br />

der diesjährige Kongress der EVKM in Gent / Bel gien<br />

mit knapp 600 Teilnehmern statt. Der Vorstand des<br />

<strong>VKD</strong> tagte am Rande des Kongresses. Gleichfalls im<br />

September erschienen die Praxisberichte des <strong>VKD</strong><br />

im neuen Layout mit den Themenschwerpunkten<br />

Personal und Patientensicherheit. Im Oktober <strong>2019</strong><br />

nahm Katrin Ulmer ihre Tätigkeit als Referentin des<br />

<strong>VKD</strong> auf. Heidemarie Ludwig übergab ihren Aufgabenbereich<br />

und trat zum 1. November <strong>2019</strong> in<br />

den verdienten Ruhestand nach 51 Berufsjahren<br />

ein. Der <strong>VKD</strong> intensivierte in den vergangenen Monaten<br />

die politischen Gespräche mit Bundestagsabgeordneten:<br />

am 23. Oktober <strong>2019</strong> trafen sich<br />

Mitglieder des Vorstandes mit dem Vorsitzenden<br />

des Gesundheitsausschusses Erwin Rüddel in der<br />

Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong> in Berlin und diskutierten<br />

aktuelle gesundheitspolitische Themen.<br />

44 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


103. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong><br />

Am 7. November wurde der 6. Dialogabend <strong>VKD</strong> /<br />

VLK / DPR mit Bundestagsabgeordneten durchgeführt.<br />

Am 13. November fand ein Treffen mit<br />

Lothar Riebsamen / CDU im Deutschen Bundestag<br />

statt. Schwerpunkte waren hier unter anderem<br />

das MDK-Reformgesetz und die Thematik<br />

Krankenhausplanung. Dr. Jens-Uwe Schreck führt<br />

zu weiteren Schwerpunkten der zukünftigen Verbandsarbeit<br />

aus: die Entwicklung und Umsetzung<br />

des neuen Konzeptes Öffentlichkeitsarbeit<br />

des <strong>VKD</strong> und des Konzeptes Mitgliederstatistikund<br />

Informationen, der Ausbau der politischen<br />

Arbeit und Netzwerkaktivität in Berlin und die<br />

Entwicklung und Etablierung neuer Angebote für<br />

den Mitgliederbereich. Es wurden neue Kooperationen<br />

mit einem Mehrgewinn für <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />

vereinbart: SMART LEARNING mit der Firma<br />

MEDUPLUS und das Lieferanten-AUDIT mit der Firma<br />

AURASEC. Eine Reihe von neuen Angeboten<br />

konnten für die <strong>VKD</strong>-Mitglieder bereitgestellt<br />

werden z. B. die Argumentationsmaterialien für<br />

den Mitgliederbereich auf Grund der BERTELS-<br />

MANN-Veröffentlichungen zum Notfall-Reformgesetzes<br />

u.a.<br />

Der Präsident setzt seinen Bericht mit einem Rückblick<br />

auf das Jahr <strong>2019</strong> und die Aktivitäten des Verbandes<br />

fort. Dabei geht er insbesondere auf die<br />

Zusammenarbeit und gemeinsame Aktionen mit<br />

anderen Verbänden des Gesundheitssektors, wie<br />

dem VLK und dem DPR, sowie auf die zahlreichen<br />

Veröffentlichungen, die Teilnahme an Anhörungen<br />

und Gespräche mit Vertretern der Politik auf<br />

Bundesebene und in den Regionen sowie mit der<br />

Presse ein. Wie in jedem Jahr wird der <strong>Geschäftsbericht</strong><br />

für das Jahr <strong>2019</strong> umfassend über die Arbeit<br />

des Verbandes informieren.<br />

Dr. Josef Düllings dankt all denjenigen, die aktiv<br />

mitgewirkt haben: der Geschäftsstelle und dem<br />

Präsidium, den alten und neuen Landesvorsitzenden,<br />

dem Vorstand, den Mitgliedern des FABW<br />

und des GSA, den Fachgruppen Reha-, Psychiatrie-,<br />

Pflegeeinrichtungen, wie auch allen Ehemaligen<br />

und Angelika Volk, die die Pressearbeit des <strong>VKD</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings zu den Positionen des <strong>VKD</strong><br />

sehr aktiv unterstützt. Dank an alle, die mitgeholfen<br />

haben, erfolgreich zu sein.<br />

Einen besonderen Dank richtet Dr. Josef Düllings<br />

an die Geschäftsstelle und Gabriele Kirchner und<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck, die alle Tagungsorganisationen<br />

übernommen haben.<br />

TOP 2<br />

Bericht über den Jahresabschluss 2018<br />

Berichterstatter: Bernd Decker<br />

Schatzmeister Bernd Decker berichtet, dass für das<br />

Jahr 2018 ein Überschuss erzielt wurde. Bernd<br />

Decker dankt an dieser Stelle der Geschäftsstelle<br />

und insbesondere Gabriele Kirchner und<br />

Heidemarie Ludwig.<br />

Wesentliche Einnahmen, so Bernd Decker, stellen<br />

die Mitgliedsbeiträge, Erlöse aus durchgeführten<br />

Veranstaltungen und Lehrgängen dar. Für das Engagement<br />

bedankt er sich bei den Landes- und<br />

Fachgruppen, insbesondere bei den Landes- und<br />

Fachgruppenvorsitzenden.<br />

Erwähnt werden muss jedoch auch, dass die Einnahmen<br />

aus Mitgliedsbeiträgen, wie auch die<br />

Zinserträge auch 2018 rückläufig waren.<br />

Zusammenfassend erklärt er, dass der <strong>VKD</strong> ein gesunder<br />

und wirtschaftlich starker Verband ist.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

45


103. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong><br />

TOP 4<br />

Entlastung des Vorstandes<br />

Aus der Mitgliederversammlung wird von<br />

Dr. Rudolf Hartwig der Antrag auf Entlastung des<br />

Vorstandes gestellt. Bei Enthaltung der Betroffenen<br />

erfolgt die Zustimmung einstimmig. Der Vorstand<br />

ist damit entlastet.<br />

TOP 5<br />

Ehrungen<br />

Berichterstatter: Dr. Josef Düllings<br />

Die neuen Ehrenmitglieder: Gabriele Kirchner, Horst Defren<br />

und Dr. Uta Dornheim (v.l.)<br />

TOP 3<br />

Bericht der Rechnungsprüfer<br />

Berichterstatter: Stefan Nowack<br />

Den Bericht der Rechnungsprüfer trägt Stefan<br />

Nowack vor.<br />

Die Prüfung des Jahresabschlusses hat er gemeinsam<br />

mit Hans-Jürgen Winkelmann am 2. April <strong>2019</strong><br />

in Berlin vorgenommen. Stefan Nowack kann im<br />

Ergebnis der Prüfung wiederum berichten, dass<br />

keine Beanstandungen der Rechnungsführung<br />

festgestellt wurden. Das Jahr 2018 ist gut gelaufen.<br />

Für eine Stabilisierung der Ertragslage regt er an,<br />

das Sponsoring bei Landes- und Fachgruppen-<br />

Veranstaltungen auszuweiten, Teilnehmergebühren<br />

bei Veranstaltungen und Fortbildungen von<br />

krankenhausfremden Teilnehmern zu erheben<br />

bzw. zu erhöhen.<br />

Stefan Nowack lobt die umsichtige und genaue<br />

Arbeit des Schatzmeisters und der Geschäftsstelle.<br />

Beide Rechnungsprüfer empfehlen der Mitgliederversammlung,<br />

die Jahresrechnung uneingeschränkt<br />

zu bestätigen und dem Vorstand Entlastung<br />

zu erteilen. Zum Bericht der Rechnungsprüfer<br />

gibt es keine Fragen.<br />

Dr. Josef Düllings teilt der Mitgliederversammlung<br />

den Beschluss des Vorstandes zur Ernennung neuer<br />

Ehrenmitglieder mit.<br />

Ausgezeichnet werden: Dr. Uta Dornheim, Horst<br />

Defren und Gabriele Kirchner.<br />

Dr. Josef Düllings würdigt die besonderen Verdienste<br />

der zu Ehrenden um den Verband und auch deren<br />

berufliche Verdienste. Er verliest die jeweilige<br />

Laudation und überreicht die Auszeichnungen.<br />

Gabriele Kirchner bedankt sich im Namen der Geehrten<br />

für die Auszeichnung durch den <strong>VKD</strong>.<br />

TOP 6<br />

Festsetzung des Mitgliedsbeitrages 2020<br />

Berichterstatter: Bernd Decker<br />

Der Mitgliedsbeitrag für 2020 soll unverändert bei<br />

180 Euro für aktive Mitglieder und 30 Euro für Pensionäre<br />

bleiben. Dieser Vorschlag wird von der Mitgliederversammlung<br />

einstimmig angenommen.<br />

TOP 7<br />

Genehmigung des Wirtschaftsplanes 2020<br />

Berichterstatter: Bernd Decker<br />

Allen Mitgliedern lag der Entwurf als Anlage 1 zur<br />

Einladung vor. Schatzmeister Bernd Decker be-<br />

46 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


103. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong><br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Impressionen von der 103. Mitgliederversammlung<br />

47


103. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong><br />

gründet den Entwurf für den Wirtschaftsplan 2020<br />

nach Einzelpositionen. Fragen zum Wirtschaftsplan<br />

werden nicht gestellt. Auf Antrag des Präsidenten<br />

Dr. Josef Düllings, dem Wirtschaftsplan<br />

zuzustimmen, erfolgt dessen Annahme von der<br />

Mitgliederversammlung einstimmig.<br />

TOP 8<br />

Satzungsänderungen<br />

Berichterstatter: Dr. Jens-Uwe Schreck<br />

Die Satzungsänderungen lagen allen Mitgliedern<br />

als Anlage 2 zur Einladung vor.<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck erläutert die Gründe, weswegen<br />

die letztmalig durch den Beschluss der<br />

<strong>VKD</strong> Mitgliederversammlung am 17. November<br />

2015 und am 1. April 2016 in Kraft getretene Satzung<br />

des <strong>VKD</strong> in folgenden Paragraphen angepasst<br />

werden soll. Danach geht er auf den § 7<br />

(Präsidium), den § 12 (Landesgruppen), den § 13<br />

(Fachgruppen), den § 15 (Auflösung des Vereins)<br />

und den § 17 (Inkrafttreten) und die jeweiligen Änderungen<br />

ein.<br />

Im Anschluss verliest Dr. Jens-Uwe Schreck jede<br />

Änderung / Ergänzung einzeln nach Paragraphen<br />

und lässt darüber gesondert abstimmen.<br />

Den vorgelegten Satzungsänderungen stimmt<br />

die Versammlung vollumfänglich und im Ergebnis<br />

jeweils einstimmig zu.<br />

Die Rechnungsprüfer sind gemäß der Satzung jährlich<br />

neu zu wählen. Aus der Mitgliederversammlung<br />

wird die Wiederwahl der Rechnungsprüfer<br />

Stefan Nowack und Hans-Jürgen Winkelmann<br />

vorgeschlagen. Beide werden bei eigener Enthaltung<br />

einstimmig wiedergewählt und nehmen die<br />

Wahl an.<br />

TOP 10<br />

Wahl des Tagungsortes 2020<br />

Dr. Josef Düllings schlägt der Mitgliederversammlung<br />

vor, die 104. Mitgliederversammlung 2020<br />

erneut in Düsseldorf im Rahmen der Medica und<br />

des 43. Deutschen Krankenhaustages abzuhalten.<br />

Der Vorschlag wird einstimmig angenommen.<br />

TOP 11<br />

Verschiedenes<br />

Zu diesem TOP gibt es keine Anmerkungen oder<br />

Wortmeldungen, so dass der Präsident die Mitgliederversammlung<br />

um 15:05 Uhr schließt.<br />

TOP 9<br />

Wahl der Rechnungsprüfer<br />

Berichterstatter: Dr. Josef Düllings<br />

Düsseldorf, den 19. November <strong>2019</strong><br />

Dr. Josef Düllings<br />

Präsident<br />

Martin Schmid<br />

Schriftführer<br />

48 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


103. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong><br />

HKG<br />

Hamburgische<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

Die Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter schlagen Alarm –<br />

die Politik muss endlich handeln<br />

Politik und Krankenkassen gefährden die flächendeckende Versorgung der Patienten. Wir rufen Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn und seine Kolleginnen und Kollegen in den Ländern auf, die tatsächliche Lage<br />

der Krankenhäuser endlich zur Kenntnis zu nehmen:<br />

1. Die Mitarbeiter im Krankenhaus haben ihren Beruf<br />

gewählt, um Menschen medizinisch zu versorgen<br />

und pflegerisch zu betreuen. Jeden Tag geht<br />

in deutschen Krankenhäusern mehr als eine Million<br />

wertvolle Arbeitsstunden der Patientenversorgung<br />

an die Bürokratie verloren, weil die Kontrollwut der<br />

Krankenkassen und die Überregulierung von der<br />

Politik nicht gestoppt werden.<br />

2. Die Mitarbeiter im Krankenhaus versorgen Notfälle<br />

und retten Leben rund um die Uhr, auch wenn es<br />

ein mal eng wird. Die starren Personalvorgaben aus<br />

dem Bundesgesundheitsministerium nehmen in<br />

Kauf, dass Intensivkapazitäten eingeschränkt werden<br />

und Krankenhäuser zukünftig die Aufnahme von<br />

Schlaganfallpatienten zeitweise ablehnen müssen.<br />

3. Die Mitarbeiter im Krankenhaus bemühen sich<br />

um korrekte und transparente Abrechnung der<br />

Patienten behandlung in einem hochkomplexen<br />

und kaum überschaubaren System. Der MDK<br />

aber sucht im Auftrag der Krankenkassen und mit<br />

Rückendeckung der Politik nach den kleinsten<br />

Kürzungsmöglichkeiten und sanktioniert die<br />

Krankenhäuser mit Strafzahlungen. Die tatsächlich<br />

geleistete Patientenversorgung bleibt dabei völlig<br />

unberücksichtigt.<br />

4. Die Mitarbeiter im Krankenhaus wollen mit hochwertiger<br />

Medizintechnik, Digitalisierung und<br />

moderner Infrastruktur eine optimale Patientenversorgung<br />

leisten. Die Bundesländer aber verweigern<br />

eine ausreichende Investitionsförderung und lassen<br />

damit Kliniken und Patienten im Stich.<br />

5. Die Mitarbeiter der Krankenhäuser sind 24 Stunden<br />

in Bereitschaft und für ihre Patienten da. Politik und<br />

Krankenkassen ignorieren diese Daseinsvorsorge<br />

bei der Finanzierung der Krankenhäuser. Die wohnortnahe<br />

Notfallversorgung bricht dadurch gerade<br />

in den ländlichen Regionen weg.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Die Träger der Krankenhäuser übernehmen Verantwortung und sind bereit, eine geordnete Weiterentwicklung<br />

der Krankenhauslandschaft mitzugestalten. Die Politik muss sich ebenfalls ihrer Verantwortung stellen. Sie trägt die<br />

Verantwortung für eine gute und flächendeckende Krankenhausversorgung. Wir rufen den Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn und die politisch Verantwortlichen in den Ländern dazu auf, mit uns gemeinsam im Rahmen<br />

eines Krankenhausgipfels den Dialog über die Zukunft der Krankenhausversorgung in Deutschland zu führen.<br />

Auch der <strong>VKD</strong> hat sich dem Aufruf der Deutschen Krankenhausgesellschaft an die Politik angeschlossen,<br />

endlich mit den Kliniken gemeinsam den Dialog über die Zukunft der Krankenhausversorgung zu führen.<br />

49


62. Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />

Jens Spahn: „Wir sind nicht<br />

die besseren Geschäftsführer“<br />

62. JAHRESTAGUNG DES VERBANDES DER KRANKENHAUSDIREKTOREN<br />

DEUTSCHLANDS (<strong>VKD</strong>) AM 9. UND 10. MAI <strong>2019</strong> IN BERLIN<br />

Die rund 200 Teilnehmer der Jahrestagung<br />

am 9. und 10. Mai in Berlin erlebten eine informative<br />

und inspirierende Veranstaltung,<br />

die kein wichtiges gesundheitspolitisches<br />

Thema ausließ. „Krankenhauspolitik: Rasanter<br />

Start – und wie geht es weiter???“ war<br />

das Generalthema. Dass Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn mit dem Referentenentwurf<br />

für eine MDK-Reform „im Gepäck“<br />

in die Jahrestagung des <strong>VKD</strong> kam, brachte<br />

ihm da schon einmal Sympathiepunkte. Wie<br />

geht es nach einem rasanten gesetzgeberischen<br />

Start weiter in der Gesundheitspolitik?<br />

Darüber wollte er informieren.<br />

Zunächst aber nutzte <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings die Möglichkeit, in seinem Eröffnungsvortrag<br />

wesentliche Probleme der Krankenhäuser zu<br />

thematisieren und Forderungen und Vorschläge<br />

des Verbandes nicht nur den Teilnehmern, sondern<br />

auch dem Minister direkt vorzutragen.<br />

Dabei war die Vorlage des Referentenentwurfs<br />

eines MDK-Reformgesetzes vom 2. Mai wie „Balsam<br />

auf die Wunden“. Damit habe der Bundesgesundheitsminister<br />

die Frage, wie es nun weitergehe,<br />

in einem ersten Aufschlag gut beantwortet, so<br />

Dr. Düllings. Die vorgesehene Abkopplung des<br />

MDK von den Krankenkassen sei schon länger vom<br />

<strong>VKD</strong> gefordert worden. Auch wenn wichtige Details<br />

noch zu diskutieren seien, bestehe die Chance,<br />

dass der Schiedsrichter wirklich Unparteiischer<br />

werde. Der Verband begrüße auch die geplante<br />

Begrenzung der maximal zulässigen Prüfungen<br />

mittels Obergrenzen für Prüfquoten. Eine Klarstellung<br />

der Unterscheidung zwischen Falschabrechnung<br />

und strittiger Versorgungsform müsse<br />

allerdings noch vorgenommen werden.<br />

Dr. Düllings betonte in diesem Zusammenhang erneut,<br />

dass die Behauptung, 50 Prozent der Abrechnungen<br />

seien falsch, nicht stimme. Er verwies auf<br />

eine Analyse der Daten des MDK Nordrhein durch<br />

Kaysers Consilium, wonach im Gegenteil über<br />

96 Prozent der Abrechnungen korrekt sind.<br />

Zur ambulanten Notfallversorgung – ein weiteres<br />

strittiges Thema – verwies Dr. Düllings darauf, dass<br />

sich in nicht wenigen Regionen Deutschlands nur<br />

noch 30 Prozent der Kassenärzte daran beteiligten.<br />

Patienten würden dadurch die Kliniken übermäßig<br />

in Anspruch nehmen. Positiv sei, dass die<br />

ambulanten Behandlungsmöglichkeiten im Krankenhaus<br />

erweitert werden sollen. Sie sollten aber<br />

nicht auf ambulante Operationen und stationsersetzende<br />

Maßnahmen begrenzt werden. „Der<br />

<strong>VKD</strong> will nicht, dass sich der ambulante Bereich auf<br />

Kosten der Krankenhäuser entlasten kann.“<br />

50 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


62. Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />

Thema des Vortrags waren natürlich auch die<br />

Pflege personaluntergrenzen. Gut gemeint, so<br />

Dr. Düllings. Sie würden aber die Probleme vor Ort<br />

weiter vergrößern. Sinnvoll wäre dann eher der<br />

von der DKG vorgeschlagene „Ganzhausansatz“.<br />

Es gebe positive Ansätze aus der Politik auch im<br />

Sinne der Krankenhäuser. Gleichzeitig laufe jedoch<br />

die seit Jahrzehnten größte Branchenkrise. Erneut<br />

verwies der <strong>VKD</strong>-Präsident auf die fortschreitende<br />

„Mehr-Ebenen-Rabattmechanik“, die immer mehr<br />

Kliniken in die Pleite treibe.<br />

Rasanter Start – und wie nun weiter?<br />

Nicht alle Entscheidungen des BMG führten gleich<br />

„ins Paradies“. Man wolle aber dazu beitragen, dass<br />

es besser werde. Er sei dankbar, dass vom Krankenhausmanagement<br />

wahrgenommen werde „dass<br />

etwas passiert“ leitete Jens Spahn seinen Vortrag<br />

ein. Krankenhäuser seien das Rückgrat der Versorgung<br />

und 24 Stunden am Tag das ganze Jahr über<br />

immer am Netz.<br />

Als aktuelles Megathema bezeichnete er den Mangel<br />

an Pflegekräften in Krankenhäusern und in der<br />

Altenpflege. Gerade die Pflege mache im Alltag<br />

den Unterschied. Spahn erklärte, er mache dafür<br />

nicht den Geschäftsführern einen Vorwurf, sondern<br />

dem System. Die Länder stellten nicht ausreichend<br />

Investitionsmittel bereit. Daher würden<br />

auch Mittel verwendet, die ausschließlich für die<br />

Behandlung der Patienten vorgesehen seien. „Am<br />

Ende hat es die Pflege getroffen.“<br />

Die klare Botschaft sei nun, dass jede zusätzliche<br />

Pflegekraft finanziert werde. Er wisse natürlich,<br />

dass derzeit Pflegekräfte sehr schwer zu finden<br />

seien, aber eine grundsätzliche Problematik brauche<br />

eine grundsätzliche Lösung. Dazu gehöre<br />

auch die Festlegung von Personaluntergrenzen –<br />

ein rotes Tuch für viele Krankenhausgeschäftsführer.<br />

Ihm komme es aber darauf an, so der Minister,<br />

dass strukturell ausreichend Personal vorhanden<br />

sei – ein Mittel- und Langzeitziel. Man wolle Erfahrungen<br />

sammeln. „Wir sind nicht die besseren Geschäftsführer,<br />

die Ihnen sagen, wie Sie Ihr Personal<br />

verteilen.“<br />

Ein weiteres großes Thema seien die Strukturen,<br />

sei das Arbeiten in Verbünden. Nicht jedes Krankenhaus<br />

müsse alle Leistungen erbringen. Hier<br />

könnten sinnvolle Absprachen erfolgen.<br />

In den besonderen Fokus der Diskussionen des<br />

zweiten Halbjahrs wolle das Ministerium die Qualität<br />

und damit auch die Patientensicherheit stellen.<br />

„Die Debatte über Mindestmengen werden wir<br />

dann nochmals stärker führen“, erklärte Spahn.<br />

Und noch immer auf der Tagesordnung stehe<br />

auch die Notfallversorgung – eine große Baustelle –<br />

in Berlin und in Ballungsgebieten größer als etwa<br />

in Mecklenburg-Vorpommern. Für die Integrierte<br />

Notfallversorgung gebe es durchaus schon Beispiele.<br />

Hier sei der erste Schritt die Einrichtung Integrierter<br />

Notfallzentren mit einem 24-Stunden-Angebot<br />

zur Beratung und Steuerung der Patienten.<br />

In der Diskussion wurden u.a.<br />

folgende Themen angesprochen:<br />

Fusionen und Kartellrecht – hier sah der Minister<br />

kein regelhaftes Problem<br />

Zuordnung der Leistungen in der Integrierten Notfallversorgung<br />

– Spahn: Zunächst müssten die Bereiche<br />

identifiziert werden, er verwies auf die Bund-<br />

Länder-AG zur sektorenübergreifenden Versorgung.<br />

Leasingkräfte, ein Problem, das sich mit der Festlegung<br />

von Personaluntergrenzen verschärft hat –<br />

Spahn: Er glaube, dass Zeitarbeit eine gute Idee<br />

sei, nehme das für die Krankenhäuser als Problem<br />

wahr, habe aber keine abschließende Lösung.<br />

Keine Frage, sondern die Bitte war, zur Gesundheitsministerkonferenz<br />

am 5. Juni das Thema Investitionen<br />

anzusprechen – Spahn verwies darauf,<br />

dass die Investitionen in die Krankenhäuser, aber<br />

auch in die Altenpflege, Ländersache sind.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

51


62. Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />

Diskussion mit dem Bundesgesundheitsminister<br />

„Gefühlt produzieren wir im Wochentakt Gesetze“,<br />

so Nina Hammes. Man sehe aber auch, was passiere,<br />

wenn nicht ordentlich reguliert werde. An manchen<br />

Stellen dürfe man die Selbstverwaltung nicht<br />

überfordern.<br />

Regulierungswut –<br />

kommen wir noch hinterher?<br />

In der Podiumsdiskussion im Anschluss an die Ministerrunde<br />

wurden diese aktuellen Fragen der<br />

Krankenhauspolitik weiter vertieft. Jens Spahn und<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings waren nicht die<br />

einzigen, die an diesen zwei Tagen kein Blatt vor<br />

den Mund nahmen. Klar war: Es gibt zahlreiche<br />

Unwägbarkeiten und Unsicherheiten gerade im<br />

Hinblick auf die Gesetzeslage.<br />

Wie umgehen mit der aktuellen Regulierungswut,<br />

fragte Moderator Dr. Falko Milski, Pressesprecher<br />

des <strong>VKD</strong>. Es diskutierten <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings, Nina Hammes, Unterabteilungsleiterin<br />

21 „Gesundheitsversorgung, Krankenhauswesen“<br />

im BMG, Dr. Gerald Gaß, Präsident der DKG,<br />

Dr. Jürgen Malzahn, Abteilungsleiter Stationäre<br />

Versorgung der AOK und Dr. Christof Veit, Institutsleiter<br />

des IQTiG.<br />

Eine Menge an Gesetzen sei auf den Weg gebracht.<br />

Das führe aber auch zu einem beträchtlichen<br />

Aufwand bei allen, konstatierte Dr. Jürgen<br />

Malzahn. „Manchmal stellt sich die Frage, ob diese<br />

Menge von den Ortsebenen noch leistbar ist.“<br />

Notwendige Reformen sollte man angehen, erklärte<br />

Dr. Gerald Gaß. Er könne aber nicht garantieren,<br />

dass alle Regulierungen jeden Tag eingehalten<br />

würden. Es sei schwer, alle zu überblicken.<br />

Daher sei auch Vertrauen in die Arbeit der Krankenhäuser<br />

wichtig.<br />

Dr. Milski: „Wie geht es nach Ausgliederung der<br />

Pflegekosten aus den DRGs mit dem DRG-System<br />

insgesamt weiter?“<br />

Die Vorteile des Systems überwiegen die Nachteile,<br />

war Dr. Jürgen Malzahn überzeugt. Das Bessere<br />

gebe es noch nicht.<br />

Die Ausgliederung sei auf jeden Fall ein ungeheurer<br />

Eingriff in das DRG-System, so Dr. Gaß. Man wer-<br />

52 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


62. Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />

de in der Selbstverwaltung große Diskussionen<br />

darüber führen, was ins Pflegebudget gehört. „Die<br />

ersten Budgets werden wir nicht vor 2021 haben.“<br />

„Nach einem Jahr sehen wir, was das für die Pflege<br />

gebracht hat. Ich bin skeptisch“, so Dr. Jürgen<br />

Malzahn. Es werde vermutlich etliche Kollateralschäden<br />

gebe. Das betreffe z.B. die Sachkosten,<br />

die neu verhandelt werden müssten.<br />

Natürlich konnte in der Diskussion das gefühlt<br />

ewige Problem der mangelhaften Investitionsfinanzierung<br />

durch die Länder nicht ausgespart<br />

bleiben. Dr. Düllings kritisierte, dass zwar Einzelprobleme<br />

von der Politik angefasst würden, dieses<br />

Grundproblem jedoch nicht gelöst werde. Das<br />

werde aber an Dramatik gewinnen. „Die Brisanz<br />

der nächsten Jahre wird nicht erkannt.“<br />

Informationen zum Thema Qualitätsindikatoren<br />

brachte Dr. Christoph Veith in die Podiumsdiskussion<br />

mit ein. Nach der Veröffentlichung seien<br />

die Ergebnisse in den Medien zum Teil falsch<br />

dargestellt worden. Fachgesellschaften hätten<br />

eingeschätzt, dass hier Weiterentwicklung notwendig<br />

sei.<br />

Auch die folgenden Vorträge beschäftigten sich<br />

dann mit Themen, die viele Führungskräfte umtreiben:<br />

seinem Unternehmen seien etablierte und funktionale<br />

Geschäftsprozesse – ob analog oder elektronisch<br />

– dekonstruiert und Prozesse und -modelle<br />

etabliert worden.<br />

Kampf ums Personal<br />

Nahezu tägliches Thema in vielen Krankenhäusern:<br />

Personalmangel. Gibt es Strategien, die hier Besserung<br />

der Situation versprechen? Von heute auf<br />

gleich sicher nicht. Das machte Heinz Kölking, Projekte<br />

und Entwicklung, Artemed SE, Rotenburg/<br />

Wümme in seinem Vortrag deutlich. Er betonte<br />

die große Bedeutung eines modernen Personalmanagements.<br />

Nur mit qualifizierten und engagierten<br />

Mitarbeitern seien die Herausforderungen<br />

für die Krankenhäuser – Bereitstellung eines passgenauen<br />

Leistungsangebots, transsektorale Versorgungsketten,<br />

Digitalisierung und Transformation<br />

von Strukturen und Prozessen, zu bewältigen.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Digitalisierung – anderswo geht es besser<br />

So schilderte Prof. Dr. Lawrence Friedman, Associate<br />

Dean & CEO International, University of California<br />

Health System San Diego, Kalifornien, die Situation<br />

in den USA, die vor vielen Jahren, geprägt<br />

durch Verschwendung und Ineffizienz, zu einer<br />

massiven finanziellen Anstrengung des Staates<br />

für die Digitalisierung des Gesundheitswesens im<br />

großen Stil führten.<br />

Wachstum gebe es nur durch innovative Technologie,<br />

erklärte Ken Lawonn, Senior Vice President &<br />

CIO, SHARP HealthCare, San Diego, Kalifornien. In<br />

53


62. Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />

Impressionen von der 62. <strong>VKD</strong>-Jahrstagung, aufmerksame<br />

Teilnehmer, Gespräche, Podiumsdiskussion, Moderator Dr. Falko<br />

Milski, oben: Dr. Falko Milski, Dr. Josef Düllings, Bundesminister<br />

Jens Spahn und Dr. Gerald Gaß<br />

54 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


62. Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />

Marketing reloaded<br />

Kreative Zerstörung im Klinikmarketing – Keine<br />

Angst vor Aufmerksamkeit! Zur Neuerfindung des<br />

Marketings an den KEM I Evang. Kliniken Essen-<br />

Mitte teilten sich Geschäftsführer Dr. Frank Mau<br />

und Sabine Loh, Unternehmenssprecherin und<br />

Leiterin Marketing-Unternehmensentwicklung einen<br />

sehr munteren und bildhaften Vortrag. Besser<br />

und effizienter auf sich aufmerksam zu machen –<br />

das war das Ziel.<br />

Beleg-Krankenhäuser<br />

gehen in die Offensive<br />

Die Situation der Beleg-Kliniken und -abteilungen<br />

war in den vergangenen Jahren nicht rosig. Christian<br />

Ernst, Kfm. Geschäftsführer, Die Facharztklinik<br />

Hamburg, schilderte die Probleme: Es fehle vor allem<br />

eine leistungsgerechte Vergütung. Aber: Die<br />

Gelegenheit für eine wirksame politische Lobbyarbeit<br />

sei derzeit günstig. Da es bisher keine gemeinsame<br />

Vertretung der Beleg-Krankenhäuser<br />

gibt, wird eine Vernetzung mit Beleg-Krankenhäusern<br />

in Deutschland angestrebt. Das Belegarzt-<br />

System könne als Modell der sektorenübergreifenden<br />

Versorgung gelten.<br />

Fernbehandlungen –<br />

viele Fragen sind noch offen<br />

Seitdem der Deutsche Ärztetag im vergangenen<br />

Jahr die Musterberufsordnung geändert hat, ist<br />

eine Fernbehandlung von Patienten auch ohne<br />

vorherigen direkten Kontakt zum Arzt möglich,<br />

wenn das ärztlich vertretbar ist. Fernbehandlung<br />

sei für Bestandspatienten aber auch zuvor schon<br />

möglich gewesen. Der Goldstandard sei aber<br />

immer der direkte Kontakt, erklärte Dr. Susanne<br />

Johna, Vorsitzende der Landesärztekammer Hessen.<br />

Als Beispiel einer sinnvollen Vernetzung im<br />

Sinne der Patienten nannte sie auch das Tele@NET<br />

NRW. Noch ungelöste Fragen seien etwa die Aufklärung<br />

der Patienten und Fragen des Datenschutzes<br />

und der Haftpflicht.<br />

Gabriele Kirchner, langjährige <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin,<br />

im intensiven Pausengespräch<br />

Als praktisches Beispiel von Fernbehandlung stellte<br />

Jens Gabriel, St. Josefs-Hospital Rheingau, Rüdesheim,<br />

das Modell „Nachversorgung Rheingau“<br />

Hausbesuch mit dem Tablet: Auf Tour mit der<br />

„Tele-NäPa“ vor.<br />

Zur telemedizinischen Nachbehandlung in der<br />

Psychiatrie sprach Prof. Dr. Wolfgang Gaebel, LVR-<br />

Klinikum, Düsseldorf. Was Evidenz und Indikationen<br />

telepsychiatrischer Verfahren betreffe, erklärte<br />

er, dass bilddirektionale audiovisuelle Verfahren in<br />

Echtzeit bisher am besten untersucht seien.<br />

Assistenzroboter schon im Anmarsch?<br />

Dr. Birgit Graf vom Fraunhofer Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung stellte den<br />

Care-O-Bot des Fraunhofer IPA vor – die Produktvision<br />

eines Serviceroboters zur Unterstützung der<br />

Menschen im täglichen Leben.<br />

Cyberkriminalität – die aktuelle Bedrohung<br />

Olaf Borris, Landeskriminalamt Berlin, und Mark<br />

Le Corre, Landeskriminalamt Potsdam, verwiesen<br />

darauf, dass in den vergangenen zwei Jahren knapp<br />

70 Prozent der Unternehmen von Cyberkriminalität<br />

betroffen waren. Ein Unternehmen benötige ein<br />

ganzheitliches Sicherheitskonzept, das permanent<br />

fortgeschrieben werde. Die Sicherheitsstandards<br />

müssten regelmäßig kontrolliert und Verstöße dagegen<br />

auch sanktioniert werden.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

55


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

FLAGGE ZEIGEN IM GESETZES-TSUNAMI<br />

STARKE PRÄSENZ DES <strong>VKD</strong> IN FACH- UND PUBLIKUMSMEDIEN<br />

BUNDESWEIT UND REGIONAL<br />

In diesem für die Krankenhäuser schwierigen<br />

Jahr <strong>2019</strong> war es besonders wichtig, gegenüber<br />

Medien und Öffentlichkeit sowie in<br />

den Verband hinein schnell auf Entwicklungen,<br />

Gesetzesinitiativen, Studien, Medienveröffentlichungen<br />

zu reagieren. Dabei war<br />

es von Vorteil, dass der <strong>VKD</strong> zu wesentlichen<br />

Themen bereits eigene Positionen gefunden<br />

hatte, die natürlich entsprechend den aktuellen<br />

Bedingungen weiterentwickelt wurden.<br />

So konnte nicht nur – was meist notwendig<br />

war – kritisch reagiert werden, sondern es<br />

konnten Vorschläge gemacht werden, die<br />

aus den Erfahrungen der Praktiker, aus dem<br />

Krankenhausmanagement heraus, entstanden<br />

waren.<br />

Der <strong>VKD</strong> präsentierte sich in seiner Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit immer als ein kämpferischer<br />

Verband, dessen Mitglieder sich als diejenigen<br />

Führungskräfte verstehen, deren Pflicht es ist, für<br />

ein Gleichgewicht von sozialer Aufgabe und wirtschaftlicher<br />

Notwendigkeit zu sorgen.<br />

Basis der Öffentlichkeitsarbeit waren auch in diesem<br />

Jahr die aktuellen Positionen des <strong>VKD</strong> zu Entwicklungen<br />

in der Krankenhausversorgung, zu Gesetzentwürfen<br />

und Gesetzen, wie zur ambulanten<br />

Notfallversorgung, den Pflegepersonal-Untergrenzen,<br />

MDK-Reformgesetz, Verordnungen, Regelungen<br />

des Gemeinsamen Bundesausschusses, aber<br />

auch zu den Themen Digitalisierung, Investitionsfinanzierung<br />

und zum DRG-System. Verstärkt wurde<br />

die Forderung nach einem Zukunftskonzept<br />

Deutsches Krankenhaus.<br />

Fortgeschrieben wurde das Konzept für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

des <strong>VKD</strong>, das u.a. eine vorsichtige<br />

Modernisierung der Printmedien sowie mittelfristig<br />

auch eine Modernisierung der Online-Angebote<br />

vorsieht.<br />

Positionen des <strong>VKD</strong> offensiv kommuniziert<br />

Das Profil des <strong>VKD</strong>, kritisch und offensiv seine Positionen<br />

zu vertreten, gleichzeitig offen für den Dialog<br />

mit Politik und Öffentlichkeit zu sein, wurde im<br />

Jahr <strong>2019</strong> weiter geschärft. Daran hatten nicht nur<br />

die Vertreter der Gremien auf Bundesebene erheblichen<br />

Anteil, sondern in zunehmendem Maße<br />

auch die Vertreter der Landes- und Fachgruppen<br />

sowie viele Mitglieder. Ein Zeichen dafür waren die<br />

Anfragen von Medien für Interviews sowie Statements<br />

und der Zuspruch dafür aus der Mitgliedschaft<br />

sowie von anderen Verbänden, von Politikern<br />

und Abgeordneten.<br />

Die offene und konstruktive Art der Auseinandersetzung<br />

mit politischen Entscheidungen, aber<br />

auch mit Studien und Medienveröffentlichungen,<br />

die aus Sicht des <strong>VKD</strong> in völlig falsche Richtungen<br />

zielten, setzte Kontrapunkte in der Öffentlichkeit<br />

und war zugleich Argumentationsunterstützung<br />

für die Mitglieder des <strong>VKD</strong> gegenüber Kommu-<br />

56 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pressekonferenz der GDK im Rahmen des 42. Deutschen Krankenhaustages in Düsseldorf<br />

nalpolitikern und regionalen Medien. Hier zeigte<br />

sich wieder, dass Öffentlichkeitsarbeit ein Gemeinschaftswerk<br />

ist.<br />

Als wichtige Plattform für die Darstellung und Begründung<br />

der Positionen des <strong>VKD</strong> wurde auch<br />

<strong>2019</strong> wieder der inzwischen 42. Deutsche Krankenhaustag<br />

genutzt. Sowohl in der Eröffnungsveranstaltung<br />

als auch in der Pressekonferenz der Gesellschaft<br />

Deutscher Krankenhaustag analysierte<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings die aktuelle Situation<br />

der Krankenhäuser und formulierte auch entsprechende<br />

Forderungen an die Politik.<br />

Landesvorsitzende und Mitglieder nutzten ihrerseits<br />

die vielfältigen Möglichkeiten, sich in Interviews,<br />

Pressekonferenzen, Tagungen auf lokaler<br />

Ebene zu positionieren. In Pressekonferenzen der<br />

Krankenhäuser verwiesen sie auf die Gründe für<br />

Defizite und explizit auf das exzessive Kontrollverhalten<br />

der Krankenkassen und des Medizinischen<br />

Dienstes – eine wirksame Ergänzung direkt aus<br />

der Praxis für die entsprechende Analyse des Verbandes<br />

gegenüber der Politik, u.a. im Rahmen des<br />

Abgeordnetendialogs. Die Situation der Krankenhäuser<br />

wurde so der Öffentlichkeit bewusst gemacht,<br />

der Wert der Krankenhäuser als Anker einer<br />

flächendeckenden Gesundheitsversorgung trotz<br />

des massiven Gegenwinds aus den Krankenkassen<br />

immer wieder aufgezeigt.<br />

Kommunikative Instrumente<br />

vielfältig genutzt<br />

Der Verband gab in diesem Jahr 33 Pressemitteilungen<br />

heraus, die von der Geschäftsstelle<br />

auch auf die Website des Verbandes gestellt und<br />

für die Mitglieder im Newsletter versandt wurden.<br />

Hinzu kam eine Reihe von Pressemitteilungen<br />

der Landes- und Fachgruppen. Der Verband<br />

veröffentlichte seine Positionen u.a. zum Thema<br />

Pflegepersonal-Untergrenzen, Notfallversorgung,<br />

MDK-Reformgesetz.<br />

In Beiträgen für verschiedene Fachzeitschriften,<br />

u.a. regelmäßig in ku-Gesundheitsmanagement,<br />

aber auch in Das Krankenhaus, f&w führen und<br />

wirtschaften im Krankenhaus, Deutsches Ärzteblatt,<br />

KMA, äußerte sich vor allem <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

Dr. Josef Düllings als oberster Repräsentant<br />

des <strong>VKD</strong>. Statements gaben zudem <strong>VKD</strong>-Pressesprecher<br />

Dr. Falko Milski und Geschäftsführer<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck ab.<br />

Landes- und Fachgruppen gaben ebenfalls Pressekonferenzen,<br />

übermittelten den Medien Pressemitteilungen,<br />

und die Vorstandsmitglieder gaben<br />

den regionalen Medien Interviews. Gespräche mit<br />

Medienvertretern wurden u.a. im Vorfeld von Veranstaltungen,<br />

wie der <strong>VKD</strong>-Jahrestagung sowie<br />

anlässlich von Veranstaltungen der Landes- und<br />

Fachgruppen, geführt.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

57


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

DIE FÜHRUNGSKRÄFTE für den Bereich des Krankenhausmanagements.<br />

Die Landes- und Fachgruppen<br />

haben ebenfalls die Möglichkeit, hier<br />

über ihre Aktivitäten zu informieren.<br />

Erstmals wurde Argumentationsmaterial, zusammengestellt,<br />

mit dem der <strong>VKD</strong> auf aktuelle<br />

Medienveröffentlichungen sowie die Bertelsmann-Studie<br />

reagierte, in der es um die massive<br />

Reduzierung von Krankenhausstandorten ging<br />

und die medial von der Stiftung weit verbreitet<br />

wurde.<br />

Dr. Josef Düllings erläutert in der GDK-Pressekonferenz<br />

zum 42. Deutschen Krankenhaustag die Positionen des <strong>VKD</strong><br />

Informationen für die Mitglieder im<br />

E-Mail-Newsletter und auf der <strong>VKD</strong>-Website<br />

Der regelmäßig durch die Geschäftsstelle an die<br />

Mitglieder versandte E-Mail-Newsletter informierte<br />

über verschiedenste Themen, über Veranstaltungen<br />

des Verbandes, Branchenkonferenzen mit<br />

Kooperationspartnern, an denen <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />

auch als Moderatoren, Referenten und in Podiumsgesprächen<br />

aktiv mitwirkten, und machte<br />

auf spezielle Angebote des <strong>VKD</strong> für die Mitglieder<br />

aufmerksam. Die aktuellen Pressemitteilungen<br />

wurden ebenfalls an die Mitglieder per Newsletter<br />

verschickt.<br />

Auf der stets aktuellen Website finden Mitglieder<br />

und Interessenten eine Fülle von Informationen<br />

über den Verband, seine Struktur, die Landes- und<br />

Fachgruppen, die speziellen Angebote. Hier werden<br />

wichtige Veranstaltungen angekündigt und<br />

in einem Jahreskalender zusammengefasst. Angekündigt<br />

werden auch die Termine der ENTSCHEI-<br />

DERFABRIK – Unternehmenserfolg durch optimalen<br />

IT-Einsatz, und es wird auf das Erscheinen der<br />

<strong>VKD</strong>-Praxisberichte aufmerksam gemacht.<br />

Der interne Mitgliederbereich informiert über<br />

spezielle Angebote für Mitglieder, unter anderem<br />

über die jährliche Gehaltsumfrage des Verbandes<br />

Positionierung im Rahmen der MEDICA<br />

und des 42. Deutschen Krankenhaustags<br />

Die weltgrößte Medizinmesse MEDICA und der in<br />

ihrem Rahmen stattfindende 42. Deutsche Krankenhaustag<br />

wurden auch in <strong>2019</strong> als Plattform für<br />

die Darstellung des <strong>VKD</strong>, seiner Positionen, Argumente<br />

und für Stellungnahmen genutzt.<br />

Dazu trug auch wieder der repräsentative Messestand<br />

des Verbandes bei, der trotz der Verlegung<br />

des Standorts in Halle 13 gut besucht und wieder<br />

Treffpunkt für Mitglieder, Kooperationspartner und<br />

viele Interessierte war. Hier wurden zahlreiche individuelle<br />

Gespräche geführt, hier hielt die Geschäftsstelle<br />

das umfangreiche Informationsmaterial<br />

des Verbandes bereit.<br />

Wie in jedem Jahr befand sich der Stand aber<br />

auch <strong>2019</strong> in unmittelbarer Nähe zum Messestand<br />

der ENTSCHEIDERFABRIK.<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings erläuterte in der<br />

Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit von Politikern,<br />

Krankenhausführungskräften und Vertretern<br />

von Krankenkassen und Industrie sowie in<br />

der vorgeschalteten Pressekonferenz der Gesellschaft<br />

Deutscher Krankenhaustag ausführlich<br />

die Positionen des <strong>VKD</strong>. Die Krankenhäuser seien<br />

Symptomträger eines kranken Systems. „In dieser<br />

Situation brauchen wir keine gesetzgeberischen<br />

Nachbesserungen. Was wir brauchen, ist ein Ende<br />

58 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

der Unterlassungspolitik und ist der Mut, sich von<br />

inzwischen untauglich gewordenen Gesetzen, Regelungen<br />

und Instrumenten zu trennen. Aus Sicht<br />

unseres Verbandes fehlt bisher ein gemeinsamer<br />

Wille, ein gemeinsames Ziel der maßgeblich Beteiligten<br />

– ein Masterplan – dafür, wie die Gesundheitsversorgung<br />

künftig gestaltet werden und<br />

was sie für die Bevölkerung leisten soll. Wir sind<br />

an einem Punkt, an dem wir einen Weg zurück zu<br />

unseren eigentlichen Aufgaben und zu einer Verminderung<br />

der Komplexität unseres Gesundheitssystems<br />

finden müssen. Das kann nur gelingen,<br />

wenn wir tatsächlich immer die Patienten in den<br />

Mittelpunkt stellen“, erklärte er.<br />

In zahlreichen anderen Einzelveranstaltungen waren<br />

<strong>VKD</strong>-Repräsentanten als Referenten und Moderatoren<br />

aktiv. Ein spezielles Highlight im <strong>VKD</strong>-<br />

Angebot war wieder das <strong>VKD</strong>-Forum.<br />

Werbung für Verbandspositionen<br />

auch in vielen Gesprächen<br />

Im Jahresverlauf führten Mitglieder des Präsidiums,<br />

des Vorstands und der Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

viele Gespräche zu aktuellen,<br />

die Krankenhäuser betreffenden Themen mit<br />

Politikern, Vertretern anderer Verbände, mit Kooperationspartnern.<br />

Der Dialog mit Abgeordneten<br />

des Gesundheitsausschusses des Bundestags<br />

wurde <strong>2019</strong> fortgesetzt. <strong>VKD</strong>-Geschäftsführer<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck nahm zahlreiche Termine<br />

wahr, besuchte Veranstaltungen von Verbänden,<br />

Krankenkassen, Institutionen und Kooperationspartnern,<br />

um neue Gesprächsfäden zu knüpfen,<br />

bestehende zu festigen und dabei die Positionen,<br />

Argumente und Vorschläge des <strong>VKD</strong> zu kommunizieren.<br />

Praxisberichte <strong>2019</strong><br />

Die diesjährigen <strong>VKD</strong>-Praxisberichte beschäftigten<br />

sich mit den Themen „Kampf ums Personal“ und<br />

„Patientensicherheit“. In einem aktuellen Interview<br />

erläuterte <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings die<br />

Der repräsentative <strong>VKD</strong>-Messestand auf der MEDICA<br />

Positionen zu den wichtigsten aktuellen gesetzlichen<br />

Regelungen. Hinzu kam ein Themenbereich<br />

„ENTSCHEIDERFABRIK“, in dem sich u.a. Start Up-<br />

Unternehmen vorstellen konnten.<br />

Die Berichte wurden wieder an alle <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />

verschickt. Die Medien wurden informiert. Am<br />

MEDICA-Stand des <strong>VKD</strong> lagen die Praxisberichte<br />

zum Verkauf aus.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

59


6. Dialogabend mit Bundestagsabgeordneten<br />

6. Dialogabend<br />

mit Bundestagsabgeordneten<br />

<strong>VKD</strong> IM DIALOG MIT ABGEORDNETEN<br />

DES BUNDESTAGS-GESUNDHEITSAUSSCHUSSES<br />

ZENTRALES THEMA: MDK-REFORMGESETZ<br />

Zum 6. Mal hatten der <strong>VKD</strong>, der Verband<br />

der leitenden Krankenhausärzte (VLK) und<br />

der Deutsche Pflegerat (DPR) am 7. November<br />

Abgeordnete des Bundestags-Gesundheitsausschusses<br />

zu einem Dialogabend<br />

eingeladen. Die für diesen Abend geplanten<br />

Gesprächsthemen rückten allerdings in<br />

den Hintergrund. Zwei Tage zuvor waren irritierende<br />

Änderungsanträge zum Entwurf<br />

des MDK-Reformgesetzes eingebracht worden,<br />

die eine abrupte Kehrtwende der Koalitionsfraktionen<br />

bei wesentlichen Inhalten<br />

des Gesetzentwurfs dokumentierten. Das<br />

Gesetz sollte am Tag des Dialogabends in 2.<br />

und 3. Lesung von Bundestag beschlossen<br />

werden.<br />

Da zahlreiche weitere Gesetze beschlossen werden<br />

sollten, konnten einige Abgeordnete, die ihr<br />

Kommen zugesagt hatten, nicht dabei sein, andere<br />

nahmen sich zwischen den Lesungen Zeit zum<br />

Gespräch mit den Verbandsvertretern. So wurde<br />

aus dem Dialogabend ein Abend der Einzelgespräche.<br />

Einziges Thema: Das MDK-Reformgesetz. Aus dem<br />

Bundestag mitgebracht wurde u.a. von Maria<br />

Klein-Schmeink (Bündnis90/Grüne) die deprimierende<br />

Mitteilung, dass sich die Koalitionsparteien<br />

bereits einig seien – es sei hier keine Änderung<br />

mehr zu erwarten.<br />

Durch diese Rolle rückwärts der Regierungsparteien<br />

sei der ursprüngliche Sinn des MDK-Reformgesetzes<br />

in sein Gegenteil verkehrt worden, so die<br />

einhellige Meinung der Verbandsvertreter.<br />

Durchaus Verständnis für diese Empörung zeigten<br />

die Oppositionspolitiker. Von den Koalitionsfraktionen<br />

hatte leider kein Abgeordneter Zeit für den<br />

Dialogabend gefunden.<br />

Zu den damit an diesem 7. November beschlossenen<br />

Änderungen – man kann sie auch extreme<br />

Verschlimmbesserungen nennen – gehören massive<br />

Strafzahlungen für Krankenhäuser, die Patienten<br />

wegen ambulanter Betreuungsnotwendigkeit<br />

weiter versorgen, weil im ambulanten Bereich<br />

diese Möglichkeiten nicht vorhanden sind. Bisher<br />

wurde die Vergütung dieser Leistungen von den<br />

Krankenkassen verweigert. Nun kommen Strafzahlungen<br />

obendrauf. Die Prüfquoten wurden von<br />

den geplanten 10 Prozent auf 12,5 Prozent angehoben.<br />

Es stellte sich an diesem Abend die Frage, ob hier<br />

noch etwas im Sinne der Krankenhäuser zu ändern<br />

wäre. Eine vage Chance schien zu sein, die<br />

noch bis Februar nächsten Jahres in den Bundestag<br />

kommenden Gesetze aus dem Gesundheitsbereich<br />

für eine zusätzliche Regelung zu nutzen.<br />

So könnte die Krankenhausseite anstreben, zumindest,<br />

die wegen fehlender ambulanter Strukturen<br />

notwendige stationäre Betreuung von Patienten<br />

60 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


6. Dialogabend mit Bundestagsabgeordneten<br />

vor- und nachstationär aus den MDK-Prüfungen<br />

generell auszuschließen. Dafür müsse aber, so die<br />

Meinung des <strong>VKD</strong>, erhebliche Überzeugungskraft<br />

aufgebracht werden. Hier sei auch die DKG als<br />

Partner der Selbstverwaltung gefragt.<br />

„Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort werden<br />

dazu aber ganz sicher auch die Bundestagsabgeordneten<br />

in den Wahlkreisen mit drastischen<br />

Beispielen versorgen“, so <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings. „Angesichts der bereits anrollenden Insolvenzwelle<br />

im Krankenhausbereich müssen wir<br />

hier gegen die weitere sträfliche Beschädigung<br />

einer für die Bevölkerung wichtigen Infrastruktur<br />

ankämpfen, die nicht hingenommen werden<br />

kann. Auch beim bevorstehenden 42. Deutschen<br />

Krankenhaustag in Düsseldorf werde sich das<br />

Krankenhausmanagement gemeinsam mit den<br />

anderen Berufsgruppen und den Trägern der<br />

Krankenhäuser dagegen wehren.“ Dr. Düllings rief<br />

alle Mitglieder des <strong>VKD</strong> auf, dort Flagge zu zeigen.<br />

„Wegducken und auch das noch irgendwie<br />

aushalten geht jetzt nicht mehr. Das Fass läuft<br />

gerade über.“<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Abgeordnetendialog – Maria Klein-Schmeink war <strong>2019</strong><br />

ebenso wie in den meisten vergangenen Jahren<br />

engagierte Gesprächspartnerin der Verbände<br />

61


<strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2019</strong><br />

TITELTHEMEN: „DER KAMPF UMS PERSONAL“ UND „PATIENTENSICHERHEIT“<br />

DAS AKTUELLE INTERVIEW ZU DEN POSITIONEN DES <strong>VKD</strong> IM JAHR <strong>2019</strong><br />

Auch in diesem Jahr prägten zwei aktuelle<br />

Themen die Praxisberichte des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(VJD): „Der Kampf ums Personal“ und „Patientensicherheit“.<br />

Das Journal mit den Berichten<br />

aus Krankenhäusern thematisierte damit<br />

wieder Herausforderungen, denen sich die<br />

Führungskräfte der Kliniken stellen müssen,<br />

und die nicht leicht zu bewältigen sind.<br />

Den Themenschwerpunkten vorangestellt werden<br />

im Heft wieder die Positionen des <strong>VKD</strong> dazu.<br />

Im ausführlichen Interview bewertet <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

Dr. Josef Düllings die Herausforderungen<br />

durch die aktuelle Gesetzgebung aus Sicht des<br />

Verbandes: „Gesetze am laufenden Band – was ist<br />

die politische Strategie?“<br />

Einerseits sei es erfreulich, dass Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn Probleme aufgreife und<br />

diese auch zur Lösung bringen wolle. Andererseits<br />

sei aber die Gesundheitsversorgung ein komplexes<br />

Thema. Wer hier Veränderungen in einer solchen<br />

Geschwindigkeit wie in diesem Jahr anstrebe,<br />

könne die daraus resultierenden Folgen in der Praxis<br />

und auch die dadurch entstehenden Interaktionen<br />

kaum abschätzen“, konstatiert er. Die Taktung<br />

sei so hoch, dass die Umsetzung natürlich erst in<br />

den Anfängen stecke, so dass auch die Praktiker<br />

aus ihrer unmittelbaren Erfahrung sowie eigenen<br />

Berechnungen heraus sagen könnten, was das alles<br />

für die Krankenhäuser tatsächlich bedeute.<br />

Dr. Düllings kritisierte auch, dass Entscheidungen,<br />

die für die Öffentlichkeit fürsorglich klängen, aus<br />

Sicht der Praxis zum Teil realitätsfern seien. Dass es<br />

sich beim Thema Personalmangel um eine komplexe<br />

Herausforderung für das Management handelt,<br />

für die es nicht die eine Lösung gibt, macht<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck deutlich.<br />

Entsprechend unterschiedlich sind auch die Herangehensweisen,<br />

die in den Berichten vorgestellt<br />

werden. Beeindruckend ist etwa das umfangreiche,<br />

strategisch aufgebaute und erfolgreich umgesetzte<br />

Fortbildungskonzept der Mühlenkreiskliniken.<br />

Dass gute Köpfe auch durch gute Kommunikation<br />

gewonnen und gehalten werden, wird im Beitrag<br />

aus den KEM Evang. Kliniken Essen-Mitte anschaulich<br />

dargelegt. Wie sich die 35-Stunden-Woche für<br />

stationäre Pflegefachkräfte auswirkt, zeigen die<br />

Frankfurter Rotkreuz-Kliniken. In einem sektorenübergreifenden<br />

Projekt wieder erarbeiten untereinander<br />

im Wettbewerb stehende Träger unter<br />

Federführung von Experten der Hochschule Fulda<br />

kooperativ Lösungen für die Integration internationaler<br />

Pflegefachkräfte. Wie besonders schwierig<br />

die Personalsituation in den Pflegeheimen ist,<br />

schildert Franz Hartinger, Leiter der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

Pflegeeinrichtungen im Interview.<br />

Patientensicherheit muss als eine gemeinsame<br />

Aufgabe verstanden werden, schreibt Prof. Dr. med.<br />

Claudia Schmidtke, MdB, die Patientenbeauftragte<br />

der Bundesregierung. Vor allem Kommunikation<br />

62 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


<strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2019</strong><br />

Berichte aus der Krankenhauspraxis – Erfahrungsaustausch ist ein wichtiges Anliegen des <strong>VKD</strong><br />

mit Patienten und Angehörigen sei dabei ein wesentlicher<br />

Aspekt. Umfangreich äußert sich zu diesem<br />

Thema auch Hedwig Françoise-Kettner, bis<br />

September Vorsitzende des Aktionsbündnisses<br />

Patientensicherheit (APS). Sie sieht Erfolge, aber<br />

auch noch viele Baustellen. Wichtig sei, betont sie,<br />

das gemeinsame Lernen aus Fehlern. Dass Fehler<br />

möglichst vermieden werden – dafür sorgen<br />

Simulationstrainings. Dazu gibt es zwei Beiträge,<br />

die unterschiedliche Herangehensweisen zeigen.<br />

Ein weiterer Beitrag beschäftigt sich mit der psychiatrischen<br />

Versorgung von Migrantinnen und<br />

Mi granten mit Hilfe von Sprach- und Integrationsmittlern<br />

im Landschaftsverband Rheinland.<br />

Auch in diesem Heft werden wieder Digitalisierungsprojekte<br />

der ENTSCHEIDERFABRIK für Unternehmenserfolg<br />

durch optimalen IT-Einsatz vorgestellt.<br />

Es geht um eine sichere Chat-Plattform,<br />

einen digitalen Boardroom, um die Digitalisierung<br />

der Pathologie sowie um zwei Start Up-Unternehmen,<br />

die mit der Vorbeugung von Stürzen mittels<br />

künstlicher Intelligenz und für die Entlastung der<br />

Pflege Lösungen entwickelt haben.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

63


Einblicke – Kooperationen / Angebote für unsere Mitglieder<br />

Einblicke – Kooperationen / Angebote<br />

für unsere Mitglieder<br />

ERFOLGSGESCHICHTEN, LANGJÄHRIGE PARTNERSCHAFTEN<br />

UND REGELMÄSSIGE KONTAKTE<br />

Das gemeinsame Interesse, im Sinne der Krankenhäuser zusammenzuarbeiten, regelmäßige<br />

Kontakte zu pflegen, sich auszutauschen, ist die Basis der vielfach bereits langjährigen Partnerschaften<br />

und Kontakte des <strong>VKD</strong> mit anderen Verbänden und Institutionen der Gesundheitsbranche.<br />

Auch <strong>2019</strong> wurden wieder Kooperationen gepflegt, trafen sich Repräsentanten<br />

des <strong>VKD</strong> aus Gremien und der Geschäftsstelle, um u.a. gemeinsame Projekte zu besprechen,<br />

Positionen auszuloten, Wissen und Informationen zu teilen. Diese Aktivitäten ermöglichen<br />

immer auch, den <strong>VKD</strong>-Mitgliedern spezielle Serviceangebote zu machen.<br />

SMBS SALZBURG<br />

Studiengang Health Care Management<br />

Zahlenmäßig weiter stabilisiert hat sich trotz immer<br />

vielfältiger werdender Konkurrenzangebote<br />

der Studiengang Health Care Management an<br />

der SMBS Salzburg – ein besonderes Angebot des<br />

<strong>VKD</strong> für Mitglieder und deren Mitarbeiter. Die Zusammenarbeit<br />

mit der SMBS ist eine echte Erfolgsgeschichte.<br />

Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen haben<br />

inzwischen die Ausbildung zur akademischen<br />

Health Care Managerin/zum akademischen Health<br />

Care Manger mit einer auf Praxisrelevanz ausgerichtete<br />

Vertiefung der zentralen Themenbereiche<br />

des modernen Health Care Managements beendet<br />

und damit auch ihre beruflichen Möglichkeiten<br />

verbessert und erweitert.<br />

Initiator dieser exklusiven Ausbildungskooperation<br />

für ein postgraduales Studium ist Holger<br />

Höhmann, Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen.<br />

Die im Jahr 2013 begonnene Ausbildungskooperation<br />

zwischen dem <strong>VKD</strong> und der Universität Salzburg<br />

– Salzburg Management Business School (SMBS)<br />

bietet Mitgliedern des <strong>VKD</strong> und deren Mitarbeitern<br />

ein postgraduales Studium Health Care Management.<br />

Das im Jahr 2014 gestartete dreistufige Programm<br />

hat sich bewährt. Es beinhaltet einen universitären<br />

Studiengang mit 19 Präsenztagen, eine<br />

Abschlussarbeit mit dem Schwerpunkt General Management<br />

sowie einen optionalen MBA-Abschluss<br />

mit weiteren 25 Präsenztagen plus Masterthesis.<br />

Der Studiengang reagiert auf die Mega-Trends<br />

der kommenden Jahre – Digitalisierung, Reforminitiativen<br />

und Strukturveränderungen, demografischer<br />

Wandel.<br />

Über die weitere Zusammenarbeit von <strong>VKD</strong> und<br />

SMBS sowie die weitere Gestaltung des Leistungsangebotes<br />

sprachen Holger Höhmann und <strong>VKD</strong>-<br />

Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck mit SMBS-<br />

Geschäftsführer Prof. Dr. Gerhard Aumayr.<br />

64 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Einblicke – Kooperationen / Angebote für unsere Mitglieder<br />

In informativen Flyern der <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle,<br />

die auch der ku beigelegt wurden, in Anzeigen,<br />

Kurzvorträgen im Rahmen von Verbandsveranstaltungen,<br />

im E-Mail-Newsletter und auf der<br />

<strong>VKD</strong>-Website wies die <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle auf<br />

das Angebot hin.<br />

Holger Höhmann hat sich auch <strong>2019</strong> wieder stark<br />

für das hochwertige Studienangebot engagiert.<br />

Vorausgegangen war der Vereinbarung mit der<br />

SMBS Salzburg eine mehr als zehnjährige, intensive<br />

und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem<br />

Arbeitskreis der Krankenhausleitungen psychiatrischer<br />

Kliniken (AKP).<br />

VERBAND DIE FÜHRUNGSKRÄFTE<br />

Gemeinsamkeiten in inhaltlichen Fragen<br />

Mit dem Verband „DIE FÜHRUNGSKRÄFTE (DFK-<br />

Verband) verbinden den <strong>VKD</strong> viele Gemeinsamkeiten<br />

in inhaltlichen Fragen. Das hat sich auch <strong>2019</strong><br />

in der Zusammenarbeit wieder deutlich gezeigt.<br />

Die seit 2008 bestehende Kooperation wurde über<br />

die Jahre systematisch weiterentwickelt und ausgebaut.<br />

Dazu gehören viele sinnvolle Angebote für<br />

die Mitglieder des <strong>VKD</strong>. Sie wurden auch <strong>2019</strong> wieder<br />

gut genutzt. Dazu gehört bei Bedarf eine kostenlose<br />

juristische Erstberatung im Zusammenhang<br />

mit Problemen innerhalb ihrer Tätigkeitsfelder.<br />

BVMED<br />

Partner im System der Gesundheitswirtschaft<br />

Die Zusammenarbeit des <strong>VKD</strong> mit dem Bundesverband<br />

Medizintechnologie (BVMed) hat seit vielen<br />

Jahren Tradition. Beide Verbände sehen sich als<br />

Partner im System der Gesundheitswirtschaft.<br />

Im Laufe des Jahres fand eine Reihe individueller<br />

informativer Gespräche zwischen Gabriele<br />

Kirchner, bis Ende März <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin,<br />

und BVMed-Geschäftsführer Joachim Schmitt,<br />

sowie ein Informationsgespräch zwischen <strong>VKD</strong>-<br />

Die Landes- und Fachgruppen des <strong>VKD</strong> können<br />

zudem für Vorträge auf die Expertise der Fachleute<br />

aus dem Führungskräfteverband zurückgreifen.<br />

In die regelmäßig durch den DFK-Verband durchgeführten<br />

Gehaltsumfragen werden auch die<br />

Führungskräfte in den Krankenhäusern einbezogen.<br />

Die für alle <strong>VKD</strong>-Mitglieder interessanten Ergebnisse<br />

wurden auch in diesem Jahr wieder im<br />

Mitgliederbereich der <strong>VKD</strong>-Website veröffentlicht.<br />

Darüber hat die Geschäftsstelle zudem in einem<br />

Newsletter informiert.<br />

Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck und dem<br />

ebenfalls neu in die entsprechende Position berufenen<br />

BVMed-Geschäftsführer Dr. Marc-Pierre Möll<br />

statt.<br />

Traditionell ist auch der rege Austausch von Mitgliedern<br />

des <strong>VKD</strong>-Präsidiums und des BVMed<br />

beim Sommerempfang des Industrieverbandes<br />

sowie mit Vertretern anderer Industrieverbände.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

65


Einblicke – Kooperationen / Angebote für unsere Mitglieder<br />

ECCLESIA VERSICHERUNGSDIENST GMBH<br />

Sonderkonditionen für <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />

Bereits seit vielen Jahren besteht eine besonders<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Ecclesia<br />

Versicherungsdienst GmbH. Diese wurde auch<br />

<strong>2019</strong> fortgesetzt. Aus dieser Zusammenarbeit ergeben<br />

sich interessante Versicherungs- und Informationsangebote<br />

exklusiv für die <strong>VKD</strong>-Mitglieder.<br />

Die Ecclesia versichert neben den zentralen Versicherungen<br />

des Verbandes auch die Funktionsträger<br />

des <strong>VKD</strong> auf Geschäftsreisen, die vom Verband<br />

veranlasst sind. Für alle Mitglieder gibt es bereits<br />

seit vielen Jahren interessante Sonderangebote für<br />

die private Unfallversicherung.<br />

Besonders wichtig sind folgende Sonderangebote<br />

für <strong>VKD</strong>-Mitglieder:<br />

• Anstellungsvertrags-Rechtsschutzversicherung<br />

• Vermögensschaden-Rechtsschutzversicherung<br />

• Spezial-Straf-Rechtsschutz-Versicherung<br />

Hierfür wurde bereits 2016 eine neue Rahmenvereinbarung<br />

mit attraktiven Konditionen abgeschlossen.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck diskutierte<br />

gemeinsam mit Mitgliedern der Geschäftsführung<br />

des Unternehmens in Detmold<br />

die Leistungen für die <strong>VKD</strong>-Mitglieder und lotete<br />

Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit aus.<br />

Dieser Versicherungsschutz stellt eine Priva tlösung<br />

für den entsprechenden Personenkreis dar. Versicherungsnehmer<br />

und Prämienschuldner sind die<br />

versicherten Personen. Die Leistungen wurden<br />

im Jahr <strong>2019</strong> mit einer neuen TOP-Management-<br />

Rechtsschutz-Versicherung (TMLP) noch einmal<br />

für den <strong>VKD</strong>-Mitgliederbereich optimiert.<br />

ENTSCHEIDERFABRIK<br />

Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

ist Mitgründer der ENTSCHEIDERFABRIK, arbeitet<br />

in führenden Positionen der unterschiedlichen<br />

Gremien mit und nimmt so Einfluss auf die<br />

Arbeit und die Entwicklung der IT-Plattform.<br />

Der Startschuss für den diesjährigen inzwischen<br />

13. Projektzyklus der ENTSCHEIDERFABRIK für Unternehmenserfolg<br />

durch optimalen IT-Einsatz fiel<br />

wieder auf dem traditionellen Entscheider-Event<br />

Anfang Februar in Düsseldorf. Hier wurden die fünf<br />

Digitalisierungsthemen ausgewählt, an denen 19<br />

Krankenhäuser, IT-Unternehmen und Berater in<br />

gemeinsamen Projektgruppen in den folgenden<br />

Monaten arbeiteten. Die Ergebnisse wurden im<br />

Rahmen des 42. Deutschen Krankenhaustages im<br />

November in Düsseldorf vorgestellt.<br />

In seiner Begrüßung der Teilnehmer des Entscheider-Events<br />

verwies <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings<br />

darauf, wie wichtig die Digitalisierung der Krankenhäuser<br />

zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen<br />

in der Gesundheitsbranche ist. „Wir<br />

brauchen eine Digitalisierung zum Smart Hospital“,<br />

erklärte er. Die treibende Kraft der Digitalisierung<br />

in der Gesellschaft sei das Individuum. Dies<br />

wirke sich auch innerhalb des Krankenhauses auf<br />

die Kommunikation der Mitarbeiter untereinander<br />

und auf die Kommunikation mit den Patienten<br />

aus. Die Digitalisierung zum Smart Hospital und<br />

der Aufbau eines digitalen Netzes in einer Region<br />

ist nach Überzeugung des <strong>VKD</strong> eine Infrastrukturmaßnahme<br />

vergleichbar mit dem Ausbau des<br />

Straßennetzes.<br />

66 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Einblicke – Kooperationen / Angebote für unsere Mitglieder<br />

Im Laufe der vergangenen Jahre wurde im Rahmen<br />

der ENTSCHEIDERFABRIK in rund 70 Projektrunden<br />

die Praxistauglichkeit von IT-Lösungen erprobt. Für<br />

den <strong>VKD</strong> als Mitgründer ein großer Erfolg.<br />

Die Entscheiderfabrik führt inzwischen 33 fördernde<br />

Verbände, von diesen gewählte Berater und<br />

mehr als 800 Klinikstandorte sowie mehr als 100<br />

Industrie-Unternehmen zusammen.<br />

Die 5 Digitalisierungsthemen <strong>2019</strong>:<br />

1. Kommunikation mit Mehrwert ohne WhatsApp-<br />

Dilemma, Freiraum für selbstbestimmte Interaktion,<br />

eingebunden in den klinischen Alltag, gesetzeskonform,<br />

praktikabel, sicher, vollständig<br />

2. SAP Digital Boardroom für Krankenhäuser – wie<br />

Entscheider komplexe Zusammenhänge agil<br />

und intuitiv analysieren können<br />

3. Digitalisierung der Pathologie – vollumfänglicher,<br />

elektronischer Workflow mit allen fallrelevanten<br />

histologischen Objekträgern zur digitalen<br />

und damit ortsunabhängigen Befundung<br />

4. Konzeption und Aufbau sowie sicherer Betrieb,<br />

Prüfung und Mitwachsen der unterbrechungsfreien<br />

Stromversorgung für Rechenzentren, IT-<br />

Strukturen und komplexe Netze im Krankenhaus<br />

5. Archiviar 4.0 und die Unterstützung des digitalen<br />

Wandels durch interoperable Archivierung<br />

intelligenter Patienten-Akte<br />

Impressionen vom Entscheiderevent in Düsseldorf – die Teams <strong>2019</strong><br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Abb. links: <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

Dr. Josef Düllings<br />

Abb. rechts: Dr. Pierre-Michael Meier,<br />

Entscheiderfabrik<br />

67


Einblicke – Kooperationen / Angebote für unsere Mitglieder<br />

PROJEKT EMPAIA<br />

Digitale Pathologie für Qualität und Patientensicherheit<br />

Der <strong>VKD</strong> unterstützt das herstellerneutrale Projekt<br />

„EMPAIA – Ecosystem for Pathology Diagnostics<br />

with AI Assistance”. Es hat das Potenzial für die<br />

Öffnung des Marktes für Digitale Pathologie und<br />

KI-basierte Diagnostik in Deutschland. Gleichzeitig<br />

bietet es die Möglichkeit, die entsprechenden<br />

Ressourcen in unserem Land zu bündeln und mit<br />

den geplanten Referenzinstallationen Beispiele zu<br />

schaffen, die auf der Grundlage der zu entwickelnden<br />

EMPAIA Plattform systematisch ausgerollt<br />

werden können.<br />

Der <strong>VKD</strong> sieht die Digitalisierung als einen entscheidenden<br />

Hebel für die Sicherung der Zukunftsfähigkeit<br />

der deutschen Krankenhäuser und<br />

Gesundheitseinrichtungen. Sie wird auch auf das<br />

Qualitätsmanagement und die Qualitätssicherung<br />

einen entscheidenden Einfluss haben und damit<br />

zur Verbesserung der Patientensicherheit erheblich<br />

beitragen. Die Digitalisierung kann nicht den<br />

Mangel an Pathologen in Deutschland beheben,<br />

sie kann aber dazu beitragen, die Qualität und<br />

Geschwindigkeit der pathologischen Diagnostik<br />

flächendeckend auf hohem wissenschaftlichem<br />

Standard zu garantieren und stetig zu verbessern –<br />

zum Nutzen der Patientinnen und Patienten.<br />

KI-basierte Anwendungen werden hierfür einen<br />

entscheidenden Beitrag leisten. Die Anwendung<br />

künstlicher neuronaler Netze für die Identifizierung<br />

und Klassifikation von Objekten und Strukturen in<br />

Bildern ist inzwischen zu einem Innovationstreiber<br />

geworden. Eine lange bekannte Technologie hat<br />

sich durch das Zusammentreffen mehrerer begünstigender<br />

Faktoren (effektive Algorithmen für<br />

das Training der Netze, Passfähigkeit hoch performanter<br />

Hardware in Form von Grafikkarten und so<br />

genannter Faltungsnetze (CNNs), Durchbrüche in<br />

der Theorie dieser Netze) fast explosionsartig entwickelt.<br />

Früher nicht für möglich gehaltene Erkennungsleistungen<br />

werden erreicht.<br />

Das Projekt hat den Zuschlag für eine Förderung<br />

durch das BMWi in <strong>2019</strong> erhalten.<br />

AURASEC<br />

Datenschutz im Lieferantenaudit<br />

Im Jahr <strong>2019</strong> hat der <strong>VKD</strong> nach Beratung in seinen<br />

Gremien mit der Firma AURASEC eine Lieferantenaudit-Rahmenvereinbarung<br />

geschlossen.<br />

Ausgangspunkt war die Frage: Wie sicher können<br />

die Verantwortlichen in den Kliniken sein, dass die<br />

Lieferanten Ihres Hauses in Bezug auf Sicherheitsvorschriften<br />

auch das einhalten, was vertraglich<br />

zugesichert wurde? Zumindest in IT-nahen Bereichen<br />

kann hier Fehlverhalten künftig nicht nur<br />

zu einem direkten Schaden im betroffenen Haus<br />

führen. Nach Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DS-GVO) drohen<br />

hier bei Mängeln empfindliche Strafen durch Aufsichtsbehörden<br />

in Kombination mit Schadensersatzforderungen<br />

der Betroffenen. Hinzu kommt<br />

für Häuser, die nach der 2. KRITIS-Verordnung vom<br />

IT-Sicherheitsgesetz betroffen sind, auch Unbill<br />

mit dem zuständigen Bundesamt für Sicherheit in<br />

der Informationstechnologie (BSI) hinzu.<br />

Zu erwartende Mängel sind hier durchaus real:<br />

ob eine Softwarefirma vergisst, jeden Lieferanten<br />

über das Ausscheiden eines Mitarbeiters zu informieren<br />

und dieser so noch lange einen Fernzugang<br />

in das Netz des Krankenhauses hat, ob<br />

der Medizintechniker vor Ort die gerade ausgetauschte<br />

Festplatte des Sonographie-Gerätes mit<br />

68 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Einblicke – Kooperationen / Angebote für unsere Mitglieder<br />

Patientendaten fachgerecht entsorgt oder ähnliche<br />

Fälle. Schon kleine Fehler des Lieferanten<br />

können zu großen Auswirkungen für das betroffene<br />

Krankenhaus führen. Ist der Lieferant zusätzlich<br />

Auftragsverarbeiter gemäß DS-GVO haftet<br />

das Krankenhaus für den Fehler des Lieferanten<br />

mit. Goldstandard ist immer noch das regelmäßige<br />

Lieferantenaudit. Bei diesem Audit kontrollieren<br />

geprüfte Auditoren die Einhaltung von IT-<br />

Sicherheitsvorschriften wie etwa der ISO27001<br />

strukturiert vor Ort. Der Auftraggeber erhält einen<br />

schriftlichen Bericht einschließlich vorgefundener<br />

Mängel und kann sich spätestens beim nächsten<br />

Audit versichern, dass diese Mängel nachhaltig<br />

abgestellt wurden. Auch einer Aufsichtsbehörde<br />

gegenüber kann mit dem Auditprotokoll der<br />

Nachweis einer ordnungsgemäßen Kontrolle dokumentiert<br />

werden.<br />

Der <strong>VKD</strong> hat sich deshalb nach marktgängigen Lösungen<br />

für diese Fragestellung umgesehen und<br />

ist dabei auf ein etabliertes Modell gestoßen, dass<br />

auch von den Krankenkassen seit langer Zeit genutzt<br />

wird.<br />

Über den nun geschlossenen Rahmenvertrag, der<br />

sich an dieses Modell anlehnt, können interessierte<br />

<strong>VKD</strong>-Mitglieder gegen eine jährliche Pauschale<br />

von der Firma AURASEC folgende Leistungen<br />

beziehen: 1. Bereitstellung eines sicheren Portals<br />

zur Abstimmung der Auditwünsche bei Lieferanten<br />

einschließlich Datenpflege. 2. Zweimal jährlich<br />

eine ganztägige Weiterbildung für Datenschutzbeauftragte,<br />

Informationssicherheitsbeauftragte<br />

oder CISO mit speziell auf den Bedarf abgestimmten<br />

Themen.<br />

MEDUPLUS<br />

E-Learning zur Wissensoptimierung<br />

Mit Blick auf die Herausforderungen im Rahmen<br />

der Fort- und Weiterbildungen an medizinischen<br />

Einrichtungen durch den Gesetzgeber hat der<br />

<strong>VKD</strong> mit der Firma meduplus eine Rahmenvereinbarung<br />

für seine Mitglieder zur Nutzung von<br />

SMART Learning abgeschlossen.<br />

Die Digitalisierung im Gesundheitssystem spielt<br />

sich nicht nur im Rahmen der Optimierung von<br />

Prozessen und der Kommunikation zwischen Ärzten<br />

und Patienten ab. Auch in der medizinischen<br />

Fortbildung kann mithilfe digitaler Lernangebote<br />

die Effizienz gesteigert und der Lernerfolg optimiert<br />

werden. Die Evaluationsergebnisse der von<br />

fachärztlichen Berufsverbänden gemeinsam angebotenen<br />

Kurse zum Hygienebeauftragten Arzt<br />

(HBA) zeigen beispielsweise, wie sich dadurch<br />

auch die Akzeptanz und das Nutzererlebnis bei<br />

der Vermittlung komplexer Themen steigern lässt.<br />

Im Ergebnis dieser Erkenntnis entstand das Smart<br />

Learning®-Konzept, ein adaptives Lernsystem, das<br />

diese komplexen Stoffe, z.B. für den Hygienebeauftragten<br />

Arzt, komplett neu aufarbeitete und<br />

vermittelt.<br />

Durch einen kontinuierlichen Wechsel zwischen<br />

Wissensvermittlung und -abfrage wird dabei neu<br />

erworbenes Wissen gefestigt und Vorwissen belohnt:<br />

Kommt ein Teilnehmer mit umfangreichem<br />

Erfahrungsschatz in den Kurs, wird er sich rascher<br />

durch den E-Learning-Teil bewegen können, als<br />

ein Neuling. Ziel des Smart Learning®-Konzeptes<br />

ist es, Wissen mit Spaß zu vermitteln, kontinuierliche<br />

Lernanreize zu schaffen sowie den Transfer<br />

des erworbenen Wissens in die Praxis zu vereinfachen.<br />

Seit 2016 werden die Kurse zum HBA nun gemäß<br />

dem Smart Learning®-Konzept vermittelt. Der<br />

Kursaufbau erfolgte in enger Abstimmung mit<br />

der Bundesärztekammer sowie mit den Fortbildungsabteilungen<br />

der Ärztekammern Berlin und<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

69


Einblicke / Kooperationen<br />

Westfalen-Lippe. Der Blended-Learning-Kurs ist als<br />

curriculare ärztliche Fortbildung mit 60 CME-Fortbildungspunkten<br />

zertifiziert. Auch die Evaluation<br />

erfolgte in enger Abstimmung mit der Bundesärztekammer<br />

und der Ärztekammer Berlin.<br />

Das vorliegende Konzept ermöglicht<br />

• eine kontinuierlichen Mitarbeiterschulung ohne<br />

lange Abwesenheitszeiten, unter Berücksichtigung<br />

der jeweiligen Kenntnisse,<br />

• den sofortigen Start der Kliniken bei Aktivierung<br />

des Zugangscodes zu den Kursen,<br />

• die Erstellung von Landingpages für die Kliniken,<br />

die als Einstieg in die Lernumgebung für<br />

alle Mitarbeiter dienen und direkt in die eigene<br />

Webseite der Klinik integriert werden,<br />

• eine Bereitstellung von kontinuierlichen Updates<br />

für die zu schulenden Bereiche,<br />

• die individuellen Anpassung aller Inhalte auf die<br />

jeweilige Klinik, so dass klinikindividuelle Besonderheiten<br />

integriert werden können, ohne die<br />

Updatefähigkeit des Grundkurses zu verlieren.<br />

Das Angebot beinhaltet eine CLOUD-Lösung, Administration/Support<br />

des gesamten Learning-Managements<br />

sind kostenlos.<br />

Für die Nutzung des Kurses ist lediglich ein Internetzugang<br />

notwendig, der Einsatz mobiler Endgeräte<br />

kann jederzeit erfolgen.<br />

<strong>VKD</strong>-Mitglieder erhalten einen Rabatt von 20% auf<br />

Listen- und Volumenpreise.<br />

Alle Pflichtfortbildungen für Ihre Mitarbeiter.<br />

Schnell und zeiteffizient dank E-Learning.<br />

Keine Installation, sofort starten!<br />

-20%<br />

für <strong>VKD</strong><br />

Vorteile auf einen Blick<br />

Mitglieder<br />

• Von Medizinern für Mediziner - Ihre Mitarbeiter lernen das, was sie wirklich brauchen<br />

• Zertifizierte Kurse für Ärzte und Pflegepersonal mit kontinuierlichen Updates<br />

• Reduzierte Abwesenheitszeit Ihres Personals mit nachhaltigem Lernerfolg<br />

• E-Learning nach der meduplus Smart Learning® Methode<br />

• Ohne Softwareinstallation und kostspielige Administration sofort starten!<br />

• Online und mobil, bei der Arbeit, auf dem Heimweg oder zu Hause, verfügbar auf beliebig<br />

vielen mobilen und stationären Endgeräten (BYOD)<br />

Arbeitsschutz<br />

Brandschutz<br />

Hygiene<br />

Basic Life Support<br />

Schweigepflicht,<br />

Dokumentation & Datenschutz<br />

Allgemeines<br />

Gleichbehandlungsgesetz<br />

Ärztliche Aufklärung<br />

Kommunikation im<br />

Schadenfall<br />

Umgang mit<br />

Patientenverfügung<br />

Volle Kontrolle mit meduplus Smart Learning<br />

Learning as a Service bedeutet volle Transparenz über den Lernstand und regelmäßige<br />

Motivation Ihrer Mitarbeiter. Sparen Sie Softwareinstallation und Administration im eigenen<br />

Haus, das Meduplus System kommt als Cloudlösung zu Ihren Mitarbeitern und kann auf beliebig<br />

vielen mobilen und stationären Endgeräten genutzt werden.<br />

®<br />

70 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Aus der Arbeit der Landesgruppen<br />

Landesgruppen zeigten Kampfgeist<br />

DIE STIMMEN DER PRAKTIKER VOR ORT VERSTÄRKTEN DIE WIRKUNG<br />

DER <strong>VKD</strong>-POSITIONEN AUF POLITIK UND ÖFFENTLICHKEIT<br />

Ein wesentlicher Teil der Verbandsarbeit wird in den Landes- und Fachgruppen geleistet. Vor<br />

allem die gewählten Mitglieder der Gremien, aber durchaus nicht nur sie, haben einen erheblichen<br />

Anteil an der Wirkung des Verbandes nach innen sowie in Öffentlichkeit und Politik<br />

hinein.<br />

Gerade im Jahr <strong>2019</strong> vermittelten sie angesichts<br />

der Fülle von gesundheitspolitischen Gesetzen,<br />

Gesetzentwürfen und einer Vielzahl neuer Regelungen<br />

der Öffentlichkeit die Positionen des <strong>VKD</strong>,<br />

diskutierten mit Abgeordneten, meldeten sich in<br />

den Medien zu Wort. Sie gaben Interviews zu aktuellen<br />

Entwicklungen, bewerteten Studien zur<br />

Zukunft der Krankenhäuser, erläuterten die Situation<br />

der Kliniken.<br />

In Managementkonferenzen und in vielen Veranstaltungen<br />

für verschiedene Berufsgruppen der<br />

Krankenhäuser setzten sie den Informations- und<br />

Fortbildungsauftrag aus der Verbandssatzung um.<br />

So wurden neben den wichtigen Frühjahrs- und<br />

Herbsttagungen für Mitglieder u.a. Lehrgänge für<br />

Personalleiter, Techniker, Köche organisiert, deren<br />

Themen ganz praktisch im Tagesgeschäft umgesetzt<br />

werden können.<br />

Gerade auch angesichts der massiven Lobbyarbeit<br />

der Krankenkassen war es wichtig, immer wieder<br />

aus der Praxis heraus in den Bundesländern, Landkreisen<br />

und Kommunen die Stimme der Krankenhäuser<br />

zu erheben. Das Wort der Praktiker vor Ort<br />

hat durchaus Gewicht und kann nicht so einfach<br />

ignoriert werden, auch wenn es in vielen Fällen<br />

um ein „Bohren dicker Bretter“ geht.<br />

Diese anstrengende ehrenamtliche Arbeit ist gerade<br />

in der aktuell für viele Häuser schwierigen Zeit<br />

nicht hoch genug zu schätzen. Sie wirkt nicht nur<br />

in die Öffentlichkeit hinein, sondern auch nach<br />

innen, in den Verband. Möglichkeiten der Fortbildung,<br />

des Erfahrungsaustauschs und immer wieder<br />

des persönlichen Gesprächs, der Diskussion<br />

unter Kollegen, stärken den Zusammenhalt. Gerade<br />

im Jahr <strong>2019</strong> zeigten die vielen Aktivitäten aber<br />

auch einen erheblichen Kampfgeist, der sich auf<br />

den Erhalt der Krankenhäuser, auf eine gute Gesundheitsversorgung<br />

richtete.<br />

Ausführlich berichteten die Vertreter der Landesgruppen<br />

dem Vorstand und dem Präsidium über<br />

ihre Arbeit und die Situation in ihren Bundesländern.<br />

Sie vermittelten damit auch ein wichtiges<br />

Bild der bundesweiten Lage, das zur Positionierung<br />

des <strong>VKD</strong> wesentlich beitrug.<br />

Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang<br />

der erhebliche Beitrag der Landesgruppen<br />

zur Finanzierung des Verbandes insgesamt.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

71


Landesgruppe Baden-Württemberg<br />

LANDESGRUPPE BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Exkursion in die Zukunft der Arbeitswelt<br />

Auf Exkursion gegangen sind rund 100 Teilnehmer<br />

der <strong>VKD</strong>-Frühjahrestagung der Landesgruppe<br />

Baden-Württemberg am 1. April <strong>2019</strong><br />

in Stuttgart. Ziel waren die Fraunhofer-Institute<br />

IAO und IPA auf dem Universitäts-Campus<br />

in Stuttgart Vaihingen. Diese hatten einen umfangreichen<br />

Präsentations-Parcours zum Thema<br />

Zukunft der Arbeitswelt zusammengestellt.<br />

Insgesamt sieben Stationen – vom Pflegelabor<br />

mit Assistenzrobotern und automatisierten Pflegewagen<br />

über die Laborautomatisierung bis hin<br />

zur digitalen Klinikplanung – wurden von den<br />

Teilnehmern in Kleingruppen durchlaufen. Hochspannend<br />

war es, sich in einem rein virtuellen OP<br />

im Planungsstadium tatsächlich zu bewegen.<br />

Natürlich kamen auch die klassischen <strong>VKD</strong>-Themen<br />

nicht zu kurz. Diskutiert wurde über Möglichkeiten<br />

und Grenzen der Krankenhausplanung<br />

angesichts neuer Akteure in diesem Feld. Hier ergänzten<br />

sich Ministerialrat Frank Wiehe, der das<br />

weitere Vorgehen des Landes Baden-Württemberg<br />

vorstellte, sowie Prof. Michael Quaas mit Anmerkungen<br />

aus Sicht des Juristen. Für viel Emotion<br />

sorgte anschließend das Thema „MDK-Prüfungen –<br />

ohne Alternative!?“. Eine Erkenntnis war, dass auch<br />

die Schweizer Nachbarn in ihrem DRG-System<br />

noch die richtige Lösung für das Problem der Kodier-<br />

und Abrechnungsprüfung suchen.<br />

Ein Thema des 2. Tages in Stuttgart war die Digitalisierung.<br />

Hier war die Frage: „Wie gehen wir mit den<br />

Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich<br />

um?“ Dr. Pierre-Michael Meier, Geschäftsführer und<br />

Stellv. Sprecher, des IuiG-Initiativ-Rats der fördernden<br />

Verbände der ENTSCHEIDERFABRIK, moderierte<br />

eine Session, in der Digitalisierungslösungen im<br />

Bereich der Medizin und Pflege vorgestellt wurden.<br />

Mitglieder der Projektteams der fünf Schlüsselthemen<br />

der Gesundheitswirtschaft, die im<br />

vergangenen Jahr bearbeitet wurden, aus dem Robert-Bosch-Krankenhaus<br />

Stuttgart und dem Westpfalz-<br />

Klinikum Kaiserslautern, trugen ihre Erkenntnisse<br />

und Erfahrungen vor. Insgesamt 19 Krankenhäuser<br />

hatten sich 2018 an den fünf Projekten beteiligt.<br />

Die Moderation der Podiumsdiskussion und der<br />

gesamten Veranstaltung hatte der <strong>VKD</strong> Landesvorsitzende<br />

und Geschäftsführer des Schwarzwald-<br />

Baar Klinikums, Dr. Matthias Geiser übernommen.<br />

Stellungnahme zur Notfallversorgung<br />

Zum Diskussionsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums<br />

für eine Reform der Notfallversorgung<br />

hatte der <strong>VKD</strong> in einer Stellungnahme seine<br />

Positionen deutlich gemacht. Die Landesgruppe<br />

Baden-Württemberg verstärkte diese Positionen<br />

in einer korrespondierenden Stellungnahme und<br />

bekräftigte, dass die Krankenhäuser bereit seien,<br />

in der Notfallversorgung Verantwortung zu übernehmen.<br />

Bei der vorgesehenen Entwicklung eines<br />

gesonderten Bereichs in gemeinsamer Verantwortung<br />

von Krankenhäusern und Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen bestehe die Gefahr, dass die Versorgung<br />

in einem Regelungsdickicht zwischen den<br />

Sektoren steckenbleibe.<br />

Die Aufgabe, das zeige der Diskussionsentwurf, sei<br />

auch so schon komplex, da unterschiedliche Regelungen<br />

aufeinander abgestimmt werden müssten.<br />

Der <strong>VKD</strong> fordere deshalb eine klare Zuordnung der<br />

Verantwortung zum Krankenhaus. Die erbrachten<br />

Leistungen müssten direkt mit den Krankenkassen<br />

abgerechnet werden können. Eine weitere Konzentration<br />

der Notfallversorgung über die Anforderungen<br />

des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

zur gestuften Notfallversorgung hinaus, gehe an<br />

der Versorgungsrealität vorbei.<br />

72 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Baden-Württemberg<br />

Der Landesvorstand <strong>VKD</strong> Baden-Württemberg<br />

(von links): Thomas Böer, Matthias Geiser,<br />

Mattias Einwag, Anett Rose-Losert,<br />

Hartmut Masanek, Michael Decker<br />

Podiumsdiskussion: Frank Wiehe, Ministerialrat<br />

im Sozialministerium Baden-Württemberg,<br />

Dr. Matthias Geiser, Landesvorsitzender der<br />

Landesgruppe Baden-Württemberg,<br />

Prof. Michael Quaas, Rechtsanwalt,<br />

Anwaltskanzlei Quaas & Partner<br />

Besuch beim Fraunhofer-Institut IAO<br />

Kontroverse Diskussion<br />

zum MDK-Reformgesetz<br />

Zum politischen Auftakt der Herbsttagung leitete<br />

Lothar Riebsamen, MdB und Mitglied des Bundestags-Gesundheitsausschusses,<br />

durch den gesundheitspolitischen<br />

Gesetzgebungsdschungel der aktuellen<br />

Bundesregierung. Der profunde Kenner<br />

der Krankenhauspolitik sah sich insbesondere zu<br />

den brandaktuellen Regelungen des MDK-Reformgesetzes<br />

kontroversen Diskussionen ausgesetzt.<br />

Die Thematik „Zukunft der Medizin“ strukturierte<br />

das Tagungsprogramm der <strong>VKD</strong>-Herbsttagung<br />

des Landesverbandes Baden-Württemberg mit<br />

rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ein<br />

Beitrag von Spiegelkorrespondent Thomas Schulz<br />

zu den Impulsen aus dem Silicon Valley machte<br />

die gigantischen Dimensionen des verfügbaren<br />

Wagniskapitals in den USA und die Möglichkeiten<br />

von künstlicher Intelligenz im sogenannten Epizentrum<br />

der digitalen Revolution deutlich. Des<br />

Weiteren zeigten Vorträge zur personalisierten<br />

Medizin in Baden-Württemberg und zu ethischen<br />

Aspekten von datengestützten Therapie-Entscheidungen<br />

durch Big Data die Chancen und Risiken<br />

des digitalen Zeitalters auf.<br />

Mitgliederversammlung und Wahlen<br />

Einen Teil der Herbsttagung bildete die Mitgliederversammlung<br />

der Landesgruppe. Turnusgemäß<br />

standen die Wahlen des <strong>VKD</strong>-Landesvorsitzenden<br />

Baden-Württemberg an. Dr. Geiser stand zur Wiederwahl<br />

zur Verfügung und wurde von den Mitgliedern<br />

der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe einstimmig auf<br />

weitere drei Jahre gewählt.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

73


Landesgruppe Bayern<br />

LANDESGRUPPE BAYERN<br />

Krankenhauspolitische<br />

Zwischenbilanz gezogen<br />

Ein umfangreiches Tagungsprogramm hatten<br />

die Mitglieder der Landesgruppe Bayern, die<br />

sich am 8. Oktober auf den Weg nach Bad Wörishofen<br />

machten, vor sich. Sie wollten im Forum<br />

für Führungskräfte und Entscheider der<br />

bayerischen Krankenhäuser eine krankenhauspolitische<br />

Zwischenbilanz der Legislaturperiode<br />

ziehen – was hat die Regierungskoalition bisher<br />

geschafft, welche Themen stehen noch auf ihrer<br />

Agenda? Die aktuellen Gesetze, Regelungen,<br />

Diskussionsentwürfe haben bereits für ausreichend<br />

Unruhe und Diskussionsstoff in den Krankenhäusern<br />

gesorgt.<br />

Auf der Tagesordnung stand die Notfallversorgung,<br />

was sich hier ändern muss und welche Folgen<br />

die vorgesehene gesetzliche Neureglung haben<br />

kann. Datenschutz als große Herausforderung<br />

für die Krankenhäuser – vor allem auch angesichts<br />

der Digitalisierung – war ein weiteres, die Klinik-<br />

Geschäftsführer bewegendes Thema.<br />

Nicht zuletzt das MDK-Reformgesetz spielte eine<br />

große Rolle in den Diskussionen der Konferenz im<br />

Plenum und natürlich auch in den Gesprächen mit<br />

Kolleginnen und Kollegen.<br />

Welche Chancen und Risiken bietet die bevorstehende<br />

Ausgliederung der Pflegepersonalkosten<br />

aus dem DRG-System? Ein Eingriff in ein komplexes<br />

Geschehen, dessen Ausgang noch relativ offen ist.<br />

Heiß diskutiert seit über einem Jahr – und natürlich<br />

auch in in Bad Wörishofen: Die Umsetzung<br />

der Pflegepersonaluntergrenzen und der von der<br />

Deutschen Krankenhausgesellschaft geforderte –<br />

vom <strong>VKD</strong> unterstützte – Ganzhausansatz. Wobei<br />

das Thema Personalmangel in diesem Zusammenhang<br />

nochmals einen höheren Stellenwert<br />

erhielt. Ob hier die Akquise von Personal im Ausland<br />

deutlich weiterhelfen kann – und wie sie umgesetzt<br />

werden könnte – war natürlich auch eine<br />

wichtige Frage, die behandelt wurde.<br />

Die neuen gesetzlichen Vorgaben zur Organspende<br />

und aktuelles aus dem Arbeits- und Tarifrecht<br />

waren weitere Themen.<br />

Und schließlich ging es um Kommunikation, Humor<br />

und Führung – ein wichtiges Thema für jede<br />

Führungskraft.<br />

74 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Berlin/Brandenburg<br />

LANDESGRUPPE BERLIN/BRANDENBURG<br />

Große Stadt – weites Land –<br />

wie geht das zusammen?<br />

Es gibt mehr Gemeinsamkeiten zwischen Stadt<br />

und Land, als mancher vielleicht denken mag.<br />

Sie werden unterstützt durch die vielfältigen<br />

Möglichkeiten der Digitalisierung. Das zeigte<br />

gleich am Jahresanfang ein neues Format: In<br />

Berlin fand der erste <strong>VKD</strong>-Gesprächsabend der<br />

Landesgruppe statt. Das Thema: „Unterwegs<br />

auf Datenautobahnen und an Kartenterminals –<br />

Chancen und Risiken der digitalen Vernetzung“.<br />

Das neue Veranstaltungsformat versprach eine informelle<br />

Atmosphäre – in einer Runde mit 20 interessierten<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />

sowie hochrangigen Vertretern aus Politik und<br />

Wirtschaft. So waren zu dem Treffen Staatssekretär<br />

Thomas Kralinski und Heiko Borwieck, Leiter von<br />

Philips Health Systems Deutschland, eingeladen.<br />

Staatssekretär Thomas Kralinski ist Bevollmächtigter<br />

des Landes Brandenburg beim Bund für Medien<br />

und internationale Beziehungen. Er erläuterte<br />

die Digitalisierungsstrategie für Brandenburg und<br />

die damit verbundenen Vorteile. So beschrieb er<br />

die neu gewonnenen Chancen für die ländlich<br />

strukturierten Flächenländer durch eine digital<br />

unterstützte enge Verzahnung der verschiedenen<br />

Sektoren in der Gesundheitsversorgung. Die Landesregierung<br />

möchte diesen Prozess in Kooperation<br />

mit der Gesundheitswirtschaft, den Kommunen,<br />

den Landkreisen und den Kostenträgern<br />

intensiv begleiten und fördern.<br />

Heiko Borwieck ging in seinem Vortrag auf die Vernetzung<br />

innerhalb der Krankenhäuser, der Klinikverbünde<br />

und des gesamten Gesundheitssystems<br />

ein. Dabei stand die Optimierung von Prozessen<br />

im Vordergrund, dargestellt am Beispiel der Teleradiologie<br />

und der digitalen Pathologie. Das Interesse<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der<br />

Thematik war groß. Es gab viele positive Rückmeldungen<br />

und den Wunsch nach einem weiteren<br />

intensiven Gespräch über praxisrelevante Fragen.<br />

Zukunft der Pflege<br />

Im Juni beschäftigte sich die Landesgruppe dann<br />

mit dem Thema „Zukunft der Pflege – Gesetze<br />

und beispielhafte Umsetzung“ im Berliner Paulinenkrankenhaus.<br />

Dabei ging es um das Pflegeförderprogramm<br />

<strong>2019</strong> und das Pflegebudget 2020,<br />

Personaluntergrenzen, Instrumente der Personalgewinnung<br />

und -bindung, Betriebliche Altersvorsorge<br />

und Zeitwertkonto, die Generalistische<br />

Pflegeausbildung und es wurden Best-Practice-<br />

Beispiele aus dem ambulanten und stationären<br />

Bereich vorgestellt.<br />

Was können wir noch steuern?<br />

Anfang September fand die Jahrestagung der<br />

<strong>VKD</strong>-Landesgruppe Berlin/Brandenburg im brandenburgischen<br />

Sommerfeld statt. Das Thema:<br />

„Gesundheitswesen <strong>2019</strong> – Was können wir noch<br />

steuern?“.<br />

Es gibt unterschiedliche Bedingungen und Prioritäten<br />

zwischen Berlin und Brandenburg, aber<br />

auch eine erhebliche Schnittmenge an Gemeinsamkeiten.<br />

Das zeigte der erste Tag der Konferenz,<br />

der mit der Frage nach einer flächendeckenden<br />

Gesundheitsversorgung in Berlin und Brandenburg<br />

startete – und einem gemeinsamen Vortrag<br />

„Große Stadt – weites Land“ von Berlins Gesundheitssenatorin<br />

Dilek Kalayci und Brandenburgs damaliger<br />

Ministerin Susanna Karawanskij.<br />

Beide Bundesländer haben sich im Frühjahr auf<br />

ein Grundlagenpapier zur gemeinsamen Krankenhausplanung<br />

geeinigt. Sie wollen im kommenden<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

75


Landesgruppe Berlin/Brandenburg<br />

Jahr zeitgleich ihre jeweiligen Krankenhauspläne<br />

auf der Basis gemeinsamer Versorgungsziele und<br />

Planungsgrundsätze beschließen. Berlin und Brandenburg<br />

sehen sich als gemeinsame Gesundheitsregion,<br />

in der aber regionale Besonderheiten der<br />

Metropole und auch dünnbesiedelter ländlicher<br />

Räume berücksichtigt werden. Ziel ist eine flächendeckende,<br />

qualitativ hochwertige und gleichwertige<br />

Versorgung. Verbindlich vereinbart wurde u.a.<br />

ein abgestimmtes Angebot hochspezialisierter<br />

Leistungen.<br />

Dilek Kalayci verwies u.a. auf ihren im Mai erstmals<br />

einberufenen „Eckigen Tisch zur elektronischen<br />

Patientenakte“. Sie freue sich, sagte sie bei<br />

diesem Treffen, dass es gelungen sei, sich auf die<br />

Initiierung eines regionalen Verbundes zur Digitalisierung<br />

des Gesundheitswesens zu verständigen.<br />

Berlin habe alle Voraussetzungen, um bei der Einführung<br />

der digitalen Patientenakte bundesweit<br />

Vorreiter zu werden.<br />

Brandenburgs Gesundheitsministerin betonte, sie<br />

sehe den Erhalt aller Krankenhausstandorte als<br />

vordringlichste Aufgabe für eine bedarfsgerechte<br />

Versorgung der Patienten. „Wohnortnah, erreichbar,<br />

bedarfsgerecht und in hoher Qualität – so<br />

stelle ich mir das gesundheitliche Angebot für die<br />

Bürgerinnen und Bürger unseres Landes vor“.<br />

Das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

an der Thematik war groß. Senatorin und Ministerin<br />

stellten sich nach ihrem Vortrag noch den<br />

Fragen der Teilnehmer.<br />

Susanna Karawanskij sprach sich für den Erhalt aller<br />

Krankenhausstandorte in Brandenburg aus<br />

Im Verlauf des Tages ging es in Expertenvorträgen<br />

u.a. auch um digitale Unterstützung von Entscheidungsprozessen,<br />

sichere mobile Krankenhauskommunikation,<br />

Prozessoptimierung in der Orthopädie<br />

und die klinische Notfallversorgung 3.0.<br />

Führungskraft von heute oder morgen –<br />

Was muss ich beachten?<br />

Anfang Dezember schließlich lud die Landesgruppe<br />

zum Abschluss des Jahres in die GLG-Unternehmenszentrale<br />

nach Eberswalde ein, um zum<br />

Thema „Führungskraft von heute oder morgen –<br />

Was muss ich beachten?“ zu informieren.<br />

Zwei wesentliche Themenkreise wurden vorgestellt:<br />

Es ging um rechtliche Besonderheiten und<br />

Haftungsrisiken sowie um Fragen der Compliance –<br />

hier wurde das in der GLG Gesellschaft für Leben<br />

und Gesundheit mbH entwickelte Compliance<br />

Management System vorgestellt.<br />

76 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Hessen<br />

LANDESGRUPPE HESSEN<br />

High Reliability Organization (HRO) –<br />

das Krankenhaus als Hochzuverlässigkeitsunternehmen<br />

Das Krankenhaus als High Reliability Organisation<br />

(HRO), als Hochzuverlässigkeitsunternehmen –<br />

dies war der Leitgedanke der meisten Vorträge<br />

und Diskussionen im Rahmen der Jahrestagung<br />

der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe Hessen Ende September<br />

in Fulda.<br />

HRO sind organisiert in Prozessen statt in starren<br />

Hierarchien, führte Dr. Peter Gausmann, Geschäftsführer<br />

der GRB Gesellschaft für Risiko-Beratung in<br />

Detmold, in seinem Vortrag zu „HRO – Organisationsentwicklung<br />

zur Zuverlässigkeit in der Gesundheitswirtschaft“<br />

aus. Spezialwissen und Erfahrung<br />

werde akzeptiert und gefördert, man sei sich der<br />

Komplexität der eigenen Aufgaben stets bewusst<br />

und auf Komplikationen gut vorbereitet. Eine kontinuierliche<br />

Fehler- und Risikoanalyse, ein professionelles<br />

Risk Management sei für HRO selbstverständlich.<br />

Anspruch des Sicherheitskonzeptes der<br />

HRO sei nicht „Wir sorgen dafür, dass möglichst<br />

wenig falsch läuft“, sondern „Wir sorgen dafür, dass<br />

es richtig läuft“.<br />

Dabei dürfe man sich jedoch nicht auf Erfahrung<br />

verlassen: „Routine ist gefährlich. Wir überschätzen<br />

marginale Risiken und unterschätzen gravierende<br />

Bedrohungen“, so Gausmann.<br />

Bettina Geißler-Nielsen, Leiterin des Prozess- und<br />

Qualitätsmanagements der Agaplesion gAG in<br />

Frankfurt am Main, erläuterte „Status und Perspektiven<br />

auf dem Weg zur HRO“ anhand der herausragenden<br />

Aspekte Fehlerkultur, Sicherheitskultur,<br />

Achtsamkeitskultur.<br />

Über den „Dreiklang der Führung“<br />

Was Unternehmen von Orchestern lernen können,<br />

zeigte Christian Gansch zum Auftakt der Tagung in<br />

Fulda. Nicht im Rahmen eines Vortrags, vielmehr<br />

in einer inspirierenden Performance „Vom Solo zur<br />

Sinfonie!“ zog der Dirigent, der viele Jahre internationale<br />

Spitzenorchester führte und als Produzent<br />

in der Musikindustrie erfolgreich war, die Teilnehmer<br />

in seinen Bann. Es gehe um gute Führung,<br />

darum, aus einer Vielzahl von Solisten eine perfekt<br />

funktionierende Einheit zu machen.<br />

Der Erfolg hänge von der entscheidenden Frage<br />

ab, wie sich aus individueller Kompetenz und Vielfalt<br />

unternehmerische Einheit und Identität entwickeln<br />

lassen. „Ein Dirigent muss spüren, welchen<br />

Input die einzelnen Abteilungen, Gruppen und<br />

Musiker brauchen“, so Gansch. Aus Vielfalt müsse<br />

Einheit entstehen – im Orchester wie im Krankenhaus.<br />

Hier müssten Solisten – ob Musiker oder Ärzte<br />

und Pflegekräfte – gemeinsam, als Team, handeln.<br />

Gerade am Beispiel eines Sinfonieorchesters<br />

lasse sich zeigen, worauf es ankomme. Es gehe<br />

um den „Dreiklang der Führung“, so Gansch weiter:<br />

„Wahrnehmen – Entscheiden – Handeln“. Hier<br />

sei vor allem Wahrnehmungskompetenz wichtig.<br />

Es gelte, immer wieder die Balance zwischen individuellen<br />

und gemeinsamen Interessen herzustellen.<br />

Doch auch klare Entscheidungen seien gefragt:<br />

Wo Entscheidungen ausblieben, entstünde<br />

fatale Orientierungslosigkeit – im Orchester wie im<br />

Krankenhaus. Der Erfolg könne sich nur einstellen,<br />

wenn Individualisten und unterschiedliche Abteilungen<br />

eine Einheit bildeten.<br />

„Die Verknüpfung von fachlicher und sozialer Kompetenz<br />

ist der wesentliche Faktor für effektive Führung<br />

und leistungsstarke Mitarbeiter“, unterstrich<br />

Christian Gansch.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

77


Landesgruppe Hessen<br />

Untergrenzen – Fluch oder Segen?<br />

Mit der Frage „Personaluntergrenzen: Fluch oder<br />

Segen?“ setzte sich der Pflegebevollmächtigte<br />

der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus,<br />

in seinem Vortrag auseinander. Der ehemalige<br />

Präsident des Deutschen Pflegerats sprach sich<br />

deutlich für die Ausweitung verpflichtender Pflegepersonaluntergrenzen<br />

auf weitere Krankenhausbereiche<br />

aus. Kritik an dem Instrument wies er<br />

zurück. Pflegepersonaluntergrenzen dienten der<br />

Patientensicherheit und verbesserten die Arbeitsbedingungen<br />

der Pflegefachkräfte. Mittelfristig<br />

werde allerdings eine valide Pflegebedarfsbemessung<br />

im Krankenhaus benötigt. Nur so werde es<br />

gelingen, Patientensicherheit und pflegerische<br />

Versorgungsqualität optimal sicherzustellen, so<br />

Westerfellhaus.<br />

Herausforderungen der Digitalisierung<br />

Noch EDV oder schon HIM? „Wie gehen wir mit den<br />

Herausforderungen der Digitalisierung erfolgreich<br />

um?“ Chancen und Risiken der digitalen Transformation<br />

zeigten die Referenten der ENTSCHEIDER-<br />

FABRIK auf. Martin Bosch, Geschäftsführer, St. Josefs-Hospital,<br />

Wiesbaden und Dr. Pierre-Michael<br />

Meier, Geschäftsführer der ENTSCHEIDERFABRIK,<br />

waren sich einig: Der Unternehmenserfolg von Kliniken<br />

wird in der Zukunft maßgeblich davon abhängen,<br />

inwieweit die Kliniken der digitalen Transformation<br />

standhalten werden.<br />

Meier unterschied zunächst zwischen IT und Digitalisierung:<br />

So sei alles IT, was zu Hard- und Software<br />

im Bereich Informations-, Kommunikations-,<br />

Leit- und Medizintechnik zähle. „Im Gegensatz<br />

zur IT würden bei der digitalen Transformation<br />

eta blierte und funktionale Geschäftsprozesse, ob<br />

analog oder elektronisch, dekonstruiert, um neuartige<br />

Geschäftsprozesse oder Geschäftsmodelle<br />

zu etablieren“, so Meier. Er stellte die Frage, wo<br />

die Teilnehmer mit ihren Bemühungen digitaler<br />

Umsetzung aktuell stehen: noch bei der Elektronischen<br />

Datenverarbeitung (EDV) oder schon auf<br />

dem Weg zum HIM? Meier empfahl den Aufbau<br />

einer digitalen Agenda als weitere Dimension der<br />

Unternehmensstrategie, oder auch Health Information<br />

Management und Management Training<br />

on digital Transformation für Führungskräfte, um<br />

im Wettbewerb erfolgreich zu werden bzw. es zu<br />

bleiben.<br />

Abschied und Begrüßung<br />

Im würdigen Rahmen wurde Rainer Greunke, Geschäftsführender<br />

Direktor der Hessischen Krankenhausgesellschaft<br />

(HKG), verabschiedet. Über 10<br />

Jahre hat er die <strong>VKD</strong>-Jahrestagungen mit seinen<br />

Beiträgen „Aktuelles aus der HKG“ mehr als bereichert.<br />

Die Staffelübergabe an Prof. Dr. Steffen<br />

Gramminger erfolgt Anfang 2020. Als Willkommenspräsent<br />

erhielt er vom <strong>VKD</strong>-Vorstand einen<br />

Emaille-Kaffeebecher mit der Aufschrift „Steffen –<br />

Der Mann, Der Mythos, Die Legende“. „Auch in diesem<br />

Sinnen freuen wir uns auf eine weitere hervorragende<br />

Zusammenarbeit mit der Hessischen<br />

Krankenhausgesellschaft“, so Hubert Connemann<br />

als Vorstandsvorsitzender der <strong>VKD</strong> Landesgruppe<br />

Hessen.<br />

Mitgliederversammlung und Nachwahl<br />

Von der Mitgliederversammlung wurde auf Vorschlag<br />

des Landesvorstandes Dr. med. Sylvia Heinis<br />

für die laufende Amtsperiode 2018 – 2021 nachgewählt.<br />

Dr. Heinis, Kaufmännische Geschäftsführerin<br />

des Universitätsklinikums Gießen und Marburg<br />

GmbH (UKGM) am Standort Marburg, komplettiert<br />

den siebenköpfigen <strong>VKD</strong> Landesvorstand Hessen.<br />

Nach Barbara Gawliczek (Fritzlar) ist Dr. Sylvia Heinis<br />

(Marburg) die zweite Frau im Vorstand – mit ihrem<br />

Eintritt ist nun die Trägergruppe „Universitätskliniken“<br />

und gleichzeitig „Private“ ebenfalls wieder im<br />

<strong>VKD</strong> Vorstand Hessen vertreten.<br />

Mondays for Hospitals<br />

„Aufeinander hören, voneinander lernen, miteinander<br />

handeln!“ – die Kernbotschaft vom Dirigenten<br />

Christian Gansch als auch der Vortrag zum Thema<br />

78 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Hessen<br />

Vorstand der Landesgruppe Hessen – v.l.n.r.: Martin Ködding (Bad Hersfeld),<br />

Martin Engelhardt (Weilmünster), Dr. Dirk Fellermann (Bad Nauheim),<br />

Dr. Sylvia Heinis (Marburg), Vorsitzender Hubert Connemann (Limburg),<br />

Barbara Gawliczek (Fritzlar) und stellv. Vorsitzender Andreas Schwab (Erbach)<br />

„Hochzuverlässigkeitsunternehmen“, sind zugleich<br />

das satzungsgemäße Credo des Verbandes der<br />

Krankendirektoren Deutschlands (<strong>VKD</strong>)“, so Hubert<br />

Connemann, Vorsitzender der <strong>VKD</strong> Landesgruppe<br />

Hessen zum Abschluss der 68. Jahrestagung<br />

in Fulda. Trotz aller politischen und gesetzgeberischen<br />

Widrigkeiten, die in den Vorschlag mündeten,<br />

„Fridays for Future“ in „Mondays for Hospitals“<br />

umzuformulieren, sollten sich die Klinikführungen<br />

an dieser Maxime messen lassen.<br />

Die 69. Jahrestagung 2020 unter dem Motto „Wieviel<br />

Krankenhaus braucht das Land?“ ist für den 23. und<br />

24. September 2020 in Fulda terminiert.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

79


Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

LANDESGRUPPE MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Ist die stationäre Versorgung in M-V<br />

noch zukunftssicher?<br />

„Wir haben zwar nicht genügend Personal, aber<br />

wir wissen schon mal, wie viele Fachkräfte wir<br />

nach den gesetzlichen Vorgaben einsetzen müssen,<br />

um unsere Patienten zu versorgen“ sagte<br />

Dr. Falko Milski, Landesvorsitzender des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>), gleich zum Auftakt der 27. Rügener Krankenhaustage<br />

in Sellin. Die Klinikführungskräfte<br />

berieten und diskutierten über den aktuellen<br />

Stand und die künftige stationäre Gesundheitsversorgung<br />

in Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Seit der Deutschen Einheit wurden die Bettenkapazitäten<br />

im Akutbereich des Bundeslandes fast<br />

halbiert. Eine Strukturbereinigung, die von den<br />

Krankenkassen oder kürzlich im Gutachten der<br />

Bertelsmann-Stiftung eingefordert wird, hat in<br />

Mecklenburg-Vorpommern bereits stattgefunden.<br />

Das bedeutet, dass hier die stationären Einrichtungen<br />

nicht, wie etwa im Ruhrgebiet, in S-Bahn-Haltestellen-Entfernung<br />

angesiedelt sind. Umso mehr<br />

ist es für die Mitglieder der Landesgruppe nicht<br />

nachvollziehbar, dass die Landesregierung – nicht<br />

wie einige andere Bundesländer – die notwendigen<br />

pauschalen Investitionsmittel, deren Umfang<br />

seit 13 Jahren stagniert, in der notwendigen Höhe<br />

zur Verfügung stellt.<br />

„Wenn der nächste Doppelhaushalt hier keine deutliche<br />

Erhöhung vorsieht, ist die Kliniklandschaft nicht<br />

mehr zukunftssicher aufgestellt“ stellte Dr. Milski<br />

fest. Aufgrund der wenigen vorhandenen Krankenhäuser<br />

in Mecklenburg-Vorpommern sei ein<br />

weiteres Ausdünnen der Kliniklandschaft kaum<br />

mehr möglich. Es mache sich schon jetzt bemerkbar,<br />

dass bereits zeitweise Schließungen von medizinischen<br />

Bereichen, wie Kreissälen und Abteilungen,<br />

gravierende Nachteile in der stationären<br />

Gesundheitsversorgung zur Folge hätten. Hinzu<br />

komme, dass sich die Bevölkerung in den Urlaubsmonaten<br />

in vielen Regionen mehr als verdopple.<br />

Gemischte Halbzeitbilanz der Politik<br />

„Mit Blick auf die aktuellen bundespolitischen Rahmenbedingungen<br />

muss man den Eindruck gewinnen,<br />

dass – gemessen an der Schlagzahl der<br />

neuen Gesetzesvorhaben – Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn zu den Ministern in der Bundesregierung<br />

gehört, dem die neue Verantwortung so<br />

richtig Spaß macht“ konstatierte der <strong>VKD</strong>-Landesvorsitzende.<br />

Bezogen auf die bevorstehende Halbzeitbilanz<br />

dürfte das Gesundheitsressort somit fast<br />

alle relevanten Aufgaben aus dem Koalitionsvertrag<br />

abgearbeitet haben.<br />

Durchaus positiv wurde durch die Klinik-Führungskräfte<br />

dabei aufgenommen, dass Tarifsteigerungen<br />

in der Krankenpflege künftig vollständig von<br />

den Krankenkassen übernommen werden und<br />

auch jede zusätzliche Stelle voll finanziert wird. Das<br />

entspricht langjährigen Forderungen der Krankenhäuser.<br />

Umstritten ist dagegen die Vorschrift, dass<br />

Kliniken, die aus Sicht des Gesetzgebers zu wenige<br />

Pflegekräfte beschäftigen, entweder mehr einstellen<br />

oder weniger Patienten behandeln dürfen.<br />

Wenn es diese Fachkräfte am Arbeitsmarkt nicht<br />

gibt, müssen Patienten abgewiesen werden. Vor<br />

allem in ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns<br />

kann die Versorgung dann schwieriger<br />

werden. Dabei bilden solche pauschalen Vorschriften<br />

das tatsächliche Leistungsvermögen einer Klinik<br />

häufig nicht ab.<br />

Eines der größten Probleme für Pflegende wie für<br />

Ärzte ist die seit Jahren zunehmende Bürokratie.<br />

Auch das schreckt derzeit ab, einen Beruf in der<br />

Klinik zu ergreifen oder dorthin zurückzukehren.<br />

Alles, was hier unnötig ist, muss aus dem Gesundheitswesen<br />

herausgenommen werden. Die Zeit,<br />

80 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

die dafür täglich aufzubringen ist, fehlt in der Versorgung<br />

der Patienten. „Obwohl wir seit mehr als<br />

zehn Jahren auf die elektronische Gesundheitskarte<br />

warten, haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben,<br />

dass die Digitalisierung künftig zu einer<br />

Entlastung führt“ sagte Dr. Milski.<br />

Mitgliederversammlung und Wahl<br />

Im Rahmen der 27. Rügener Krankenhaustage<br />

in Sellin fand auch die Wahl des Vorstands statt.<br />

Dr. Falko Milski wurde als Vorstandsvorsitzender erneut<br />

bestätigt. Der Geschäftsführer der Bodden-<br />

Kliniken Ribnitz-Damgarten hat dieses Amt bereits<br />

seit 2010 inne. „Vor dem Hintergrund des fehlenden<br />

Personals und der unzureichenden Investitionsfinanzierung<br />

wird eine zukunftssichere stationäre<br />

Versorgung in den nächsten Jahren nicht<br />

gerade leichter werden.“ sagte Milski nach seiner<br />

Wahl zu den Klinik-Führungskräften.<br />

Dr. Milski: Wir haben die Hoffnung<br />

auf die elektronische Gesundheitskarte<br />

noch nicht aufgegeben<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Der neu gewählte Vorstand der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern: v.l. Silke Ritschel,<br />

Dr. Falko Milski, Michael Jürgensen, Jana Breitsprecher, Uwe Borchmann, Christoph Möller;<br />

nicht auf dem Foto: Yvonne Bartels<br />

Traditioneller Treffpunkt für Führungskräfte<br />

und Referenten: Sellin<br />

81


Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

LANDESGRUPPE MITTELDEUTSCHLAND<br />

Gesundheitspolitik:<br />

Den falschen Weg eingeschlagen<br />

Sehr viel Ärger hat sich in den Krankenhäusern<br />

Mitteldeutschlands angesichts des bundespolitischen<br />

Aktionismus aufgebaut. Daher<br />

beschloss der Vorstand der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe,<br />

die Frühjahrstagung Anfang Mai in Jena zu<br />

nutzen, begleitend eine Pressemitteilung zum<br />

Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) und<br />

zur Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung<br />

(PpUGV) in den drei Bundesländern herauszugeben,<br />

um auf den verfehlten politischen Kurs<br />

hinzuweisen.<br />

Im Fokus der mit rund 100 Teilnehmern gut besuchten<br />

Frühjahrstagung standen die Pflege und<br />

insbesondere die aktuelle Pflegegesetzgebung.<br />

Welche Auswirkungen haben PpUG und PpSG auf<br />

die Einrichtungen? Welche Maßnahmen sind erforderlich,<br />

um weiterhin erfolgreich zu sein? Abgerundet<br />

wurde das Programm u.a. durch Praxisberichte<br />

zur Digitalisierung, Unternehmenskultur<br />

und Organisation.<br />

Einmal mehr hat sich gezeigt, dass die Tagungen<br />

der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe eine ideale Plattform sind,<br />

um den Erfahrungsaustausch zwischen den Einrichtungen<br />

zu pflegen.<br />

dürfen dadurch funktionierende und unverzichtbare<br />

Versorgungsstrukturen nicht gefährdet werden.<br />

Gerade das kann aber eintreten, wenn die<br />

beschlossenen Gesetze und damit verbundenen<br />

Sanktionsmechanismen zur Schließung von Stationen,<br />

Abteilungen und Krankenhausstandorten<br />

führen. Weder Studien noch Patientenbefragungen<br />

können belegen, dass in den deutschen Kliniken<br />

systematische Defizite in der medizinischen<br />

bzw. pflegerischen Qualität existieren.<br />

Infolge der neuen Gesetzgebung wird es insbesondere<br />

in der Intensivmedizin zu Kapazitätseinschränkungen<br />

kommen. Flankiert werden die<br />

Pflegepersonaluntergrenzen mit Sanktionsregelungen,<br />

die klar darauf ausgerichtet sind, strukturelle<br />

Veränderungen (Krankenhausschließungen)<br />

der Versorgungslandschaft herbeizuführen.<br />

Finanzierungsprobleme nicht gelöst<br />

Die Einführung des Pflegebudgets und die (Wieder-)Einführung<br />

des Selbstkostendeckungsprinzips<br />

stellen einen Paradigmenwechsel in der<br />

Krankenhausfinanzierung dar. Konkret wird das Erfolgsmodell<br />

der fallpauschalierten Betriebskostenfinanzierung<br />

abgelöst, das DRG-System steht da-<br />

Aus dem Statement Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

anlässlich der Jahrestagung<br />

am 2./3. Mai in Jena zum Pflegepersonalstärkungsgesetz<br />

(PpSG) und zur Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung<br />

(PpUGV)<br />

Der Vorstand der Landesgruppe Sachsen, Thüringen<br />

und Sachsen-Anhalt des Verbandes der<br />

Krankenhausdirektoren Deutschland e.V. befürwortet<br />

grundsätzlich das politische Vorhaben, die<br />

Situation in der Pflege zu verbessern. Allerdings<br />

Tagung der Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

am 2. und 3. Mai in Jena<br />

82 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

mit kurz vor dem Aus. Die ursprüngliche politische<br />

Zielstellung „Gleiches Geld für gleiche Leistung“<br />

gehört somit der Vergangenheit an.<br />

Grundsätzlich soll mit dem PpSG eine 1:1 Finanzierung<br />

der Pflegepersonalkosten sichergestellt werden.<br />

Auch wenn dies prinzipiell wünschenswert<br />

ist, so hat die Vergangenheit doch immer gezeigt,<br />

dass die Selbstkostendeckung aufgrund der begrenzt<br />

zur Verfügung stehenden Mittel scheitert.<br />

Das Kernproblem der aktuellen Krankenhausversorgung,<br />

der massive Investitionsstau, bleibt ungelöst.<br />

Keine wirksamen Maßnahmen gegen<br />

Fachkräftemangel<br />

Es entstehen Unsicherheiten und Ungleichbehandlungen<br />

bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der Krankenhäuser, wenn eine bestimmte<br />

Berufsgruppe – wie zurzeit die Pflegenden – eine<br />

besondere politische und finanzielle Förderung<br />

erfährt, andere Berufsgruppen aber nicht. Eine optimale<br />

Behandlung kann nur im Zusammenspiel<br />

aller beteiligten Mitarbeiter gelingen.<br />

Überdies setzt das PpSG an der falschen Stelle an.<br />

Die erhoffte Entlastung der Pflege durch Pflegepersonaluntergrenzen<br />

führt zu einem hohen administrativen<br />

Aufwand für den Pflegedienst. Selbst<br />

Ideale Plattform zum Erfahrungsaustausch<br />

die Neuordnung der Ausbildung der Pflegekräfte<br />

mit der generalistischen Ausbildung ab 2020 wird<br />

kurzfristig nicht die Zahl der verfügbaren Kräfte<br />

am Arbeitsmarkt erhöhen.<br />

Notwendige Schritte in die Zukunft<br />

Die auf den Weg gebrachten gesundheitspolitischen<br />

Vorhaben zeigen, dass die Bundesregierung<br />

notwendige Reformen entschlossen angehen will.<br />

Für eine zukunftsfähige Krankenhausversorgung<br />

braucht es jedoch andere Maßnahmen:<br />

• eine Ausbildungsoffensive für alle medizinischen<br />

Berufe<br />

• eine ausreichende Investitionsfinanzierung einschließlich<br />

Mittel zur Digitalisierung<br />

• eine Vernetzung der Versorgungssektoren<br />

• Abbau der überbordenden Bürokratie<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

83


Landesgruppe Niedersachsen/Bremen<br />

LANDESGRUPPE NIEDERSACHSEN/BREMEN<br />

Pflegebudget – vieles ist ungewiss<br />

Inseltreffpunkt Norderney: Die Mitglieder der<br />

Landesgruppe Niedersachsen/Bremen trafen<br />

sich zu ihrer Herbsttagung vom 27. bis 29. November<br />

auf Norderney. Häufige Stürme kennzeichnen<br />

des Herbstwetter auf der Insel. Die<br />

passende Umgebung für Krankenhausmanager<br />

in den Gesetzesstürmen dieses Jahres.<br />

Das diesjährige Programm bot reichlich Stoff für<br />

Diskussionen. Ganz aktuell war das Thema Pflegebudget<br />

2020 – die Umsetzung der neuen Pflegefinanzierung<br />

für die Krankenhäuser. Seit Ende<br />

November stehen die wesentlichen Rahmenbedingungen<br />

fest – im Prinzip könnten die Krankenhäuser<br />

ihr Budget für das kommenden Jahr<br />

verhandeln. Die Höhe des individuellen Pflegebudgets<br />

ist aber ungewiss, Verhandlungen werden<br />

sich vermutlich weit bis in das Jahr 2020 hinziehen.<br />

Es gab erheblichen Informationsbedarf.<br />

Aufmerksam verfolgt wurden auch die aktuellen<br />

Hinweise vom Wirtschaftsprüfer für den Jahresabschluss<br />

<strong>2019</strong>.<br />

Die ambulante Notfallversorgung – häufig abgewälzt<br />

von den niedergelassenen Ärzten auf die<br />

Krankenhäuser – ist ein Streitthema, das noch immer<br />

nicht gelöst ist. Wie sehen die Sicherstellungsmaßnahmen<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

und das Notfalldienstgesetz der KVN aus? Ein<br />

wichtiges Thema der Veranstaltung.<br />

Personalmangel ist ein Problem, mit dem heute jedes<br />

Krankenhaus zu kämpfen hat – und daher auch<br />

Thema der Herbsttagung. Die Situation in der Kranken-<br />

und Altenpflege ist äußerst angespannt. Laut<br />

Agentur für Arbeit gab es im September in Niedersachsen<br />

fast 2.800 offene Stellen in der Alten- und<br />

Krankenpflege, während nur rund 630 Pflegekräfte<br />

eine Stelle suchten. Hier kann es nicht von heute<br />

auf morgen eine schnelle Lösung geben.<br />

Konzept und Projekterfahrungen zur Durchflussoptimierung<br />

im Krankenhaus – dieses Thema verdeutlichte,<br />

wo aktuelle Engpässe beseitigt und damit<br />

auch die Versorgung der Patienten qualitativ<br />

besser, gleichzeitig aber auch effizienter erfolgen<br />

kann.<br />

Um eine Art Selbstoptimierung ging es beim Thema<br />

„Moderationskompetenz für Führungskräfte“.<br />

Im Rahmen der Herbsttagung fand auch die Mitgliederversammlung<br />

der Landesgruppe statt.<br />

84 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Niedersachsen/Bremen<br />

Impressionen<br />

von der Tagung<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

85


Landesgruppe Nord<br />

LANDESGRUPPE NORD<br />

Planwirtschaft in der Marktwirtschaft kann<br />

auf Dauer nicht funktionieren<br />

Was unterscheidet die Norddeutschen Gesundheitstage<br />

von der Kongress-, Tagungs- und Seminarflut,<br />

die gefühlt zu den jahreszeitlichen<br />

Stoßzeiten im Frühjahr und Herbst fast täglich<br />

das Land sintflutartig überschwemmen? Am<br />

5. und 6. September zeigte sich wieder einmal:<br />

Hier wird miteinander geredet, kontrovers diskutiert<br />

und es werden Meinungsprozesse angestoßen<br />

und geformt, damit wir die Reform- und<br />

Regulierungswut des Gesundheitswesens zumindest<br />

ansatzweise überblicken und einschätzen<br />

können.<br />

Es waren die inzwischen 20. Norddeutschen Gesundheitstage.<br />

Diskutiert wurde Anfang September<br />

in St. Peter-Ording nicht nur innerhalb des auserwählten<br />

Kreises der Experten wie Silke Seemann<br />

und Dominik Völk vom Sozialministerium, Patrizia<br />

Drube, Präsidentin der Pflegekammer, Dr. Henrik<br />

Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-<br />

Holsteins und Patrick Reimund, Geschäftsführer<br />

der Landeskrankenhausgesellschaft, sondern gemeinsam<br />

mit allen Tagungsteilnehmern. Diese<br />

bestanden an den zwei Tagen aus einem Querschnitt<br />

von rund 100 Praktikern aus den verschiedenen<br />

Krankenhäusern.<br />

auch Hemmschuhe und Finanzierungslücken –<br />

der digitalen Lösungen wurden lebhaft diskutiert.<br />

Bereitschaft für Veränderungen<br />

Mit welchem Fazit? „Es besteht ein großer Gleichklang<br />

in der Bewertung der zwingend notwendigen<br />

Veränderungsprozesse in unseren<br />

Krankenhäusern und eines Wandels der Gesundheitsbranche.<br />

Dafür gibt es eine große Bereitschaft<br />

aller Akteure vor Ort, auch der Verbände und des<br />

Ministeriums”, so die Vorsitzende des <strong>VKD</strong> Nord,<br />

Kerstin Ganskopf. „Leider stoßen die vielfältigen<br />

Ideen und Konzepte auf dicke Bretter, bestehend<br />

aus Widerständen durch die fehlende Finanzierung,<br />

die zunehmende Bürokratisierung und eine<br />

nie dagewesene Regelungsflut durch die Bundesebene,<br />

kombiniert mit gegenseitigen Versagensunterstellungen.<br />

Planwirtschaft in der Marktwirtschaft,<br />

wie sie derzeit die Gesundheitsbranche<br />

bestimmt, kann auf Dauer weder funktionieren<br />

noch kann sich die Branche mit der notwendigen<br />

Schnelligkeit weiterentwickeln.<br />

Wir müssen uns über grundsätzliche Parameter<br />

neu verständigen, so die Schlussfolgerung.<br />

Die Norddeutschen Gesundheitstage haben im<br />

wahrsten Sinne frischen Wind in diese Überlegungen<br />

gebracht.<br />

Neue Diskussionsplattform für die IT<br />

Neben den „klassischen“ Vertretern – Geschäftsführer<br />

sowie ärztlich und pflegerisch Verantwortliche<br />

aus den Häusern, wurde erstmals auch der<br />

Gruppe der IT-Verantwortlichen eine eigene Diskussionsplattform<br />

gegeben. Die zentralen gesundheitspolitischen<br />

Themen wie die Pflegereform, die<br />

Entwicklung der Notfall- und damit einhergehend<br />

der krankenhausplanerischen Gesundheitsversorgung,<br />

die Herausforderungen und Chancen –<br />

Gesundheitsminister diskutiert mit Vertretern<br />

der Landeskrankenhauskonferenz<br />

Anfang Dezember nahm sich Gesundheitsminister<br />

Dr. Heiner Garg Zeit für die Sicht der Praktiker:<br />

Im Rahmen der so genannten Quartalsgespräche<br />

diskutierte der Gesundheitsminister mit Vertretern<br />

der Landeskrankenhauskonferenz (LKK) darüber,<br />

wie sich die bundespolitischen Beschlüsse im Rahmen<br />

der Gesundheitsreform auf die Kliniken im<br />

nördlichsten Bundesland auswirken.<br />

86 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Nord<br />

Die Teilnehmer der<br />

Herbst tagung im<br />

Seewind, Vertreter der<br />

Landeskrankenhauskonferenz<br />

mit Minister<br />

Garg (l.u.), Vorstand der<br />

Landesgruppe (r.u.)<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Impressionen der Tagung der Landesgruppe Nord<br />

87


Landesgruppe Nord<br />

„Als Flächenland hat Schleswig-Holstein auch bei<br />

der Krankenhausversorgung ganz besondere Herausforderungen<br />

zu meistern“, erklärt die Vorsitzende<br />

des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

(<strong>VKD</strong>) Nord, Kerstin Ganskopf. Die Gruppe, in der<br />

neben dem Vorstand des <strong>VKD</strong> Nord, die Vorsitzenden<br />

des Verbandes Pflegemanagement Schleswig-Holstein,<br />

Christian de la Chaux, sowie der<br />

leitenden Krankenhausärzte Schleswig-Holstein,<br />

Dr. Arthur Friedrich sowie der Geschäftsführer der<br />

Krankenhausgesellschaft, Patrick Reimund, vertreten<br />

sind, können bei diesen Gesprächen dem Minister<br />

regelmäßig Auskunft zu den Auswirkungen<br />

des bundespolitischen Reformmarathons auf die<br />

Krankenhäuser in Schleswig-Holstein geben.<br />

„Dabei geht es nicht darum zu jammern“, machte<br />

Ganskopf klar, „sondern gemeinsam konstruktiv zu<br />

überlegen, welche Möglichkeiten wir haben, um<br />

die Versorgung der Patientinnen und Patienten in<br />

Schleswig-Holstein sicherzustellen und zu verbessern“.<br />

Die gesetzlichen Regelungen aus Berlin berücksichtigten<br />

die Besonderheiten Schleswig-Holsteins<br />

nicht immer und führten mitunter sogar zu<br />

einer Verschlechterung der Versorgungsqualität.<br />

„Wir sind sehr dankbar, dass Herr Dr. Garg die An-<br />

regungen aus der Landeskrankenhauskonferenz<br />

aufgreift und insbesondere mit der Wiedereinführung<br />

der Krankenpflegehilfe-Ausbildung bereits<br />

viel dazu beigetragen hat, dem Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken und die Situation in den Kliniken<br />

deutlich zu verbessern.“<br />

Aktuell setzt der Minister sich auf Bundesebene dafür<br />

ein, auf Strafzahlungen im Zusammenhang mit<br />

Rechnungskürzungen von Krankenhausaufenthalten<br />

durch den Medizinischen Dienst zu verzichten.<br />

„Wenn für eine betagte Patientin nach einer belastenden<br />

Hüft-Operation in einer ländlichen Region<br />

die Versorgung durch einen ambulanten Pflegedienst<br />

nicht möglich ist und auch kein Heimplatz<br />

gefunden werden kann, entscheidet das Krankenhaus<br />

mitunter bewusst, diese Patientin über die<br />

übliche Verweildauer hinaus stationär zu betreuen“,<br />

verdeutlichte Ganskopf. „Zukünftig machen wir<br />

das nicht nur unentgeltlich, sondern sollen sogar<br />

für unser soziales Handel eine Strafzahlung leisten.“<br />

Schleswig-Holstein habe als einziges Bundesland<br />

einen Vorstoß im Bundesrat gemacht, auf diese<br />

Strafzahlung zu verzichten. „Und das ist nur ein Beispiel<br />

dafür, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für<br />

die Interessen der Patienten stark zu machen.“<br />

88 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />

LANDESGRUPPE NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Managementtagung<br />

der Landesgruppe<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Mit Verantwortungsbewusstsein<br />

den Strukturveränderungen stellen<br />

Das Gutachten zur Landeskrankenhausplanung<br />

für NRW bewegte die Führungskräfte der Krankenhäuser<br />

in Nordrhein-Westfalen im Jahr <strong>2019</strong><br />

in ganz besonderem Maße. Bereits vor seiner offiziellen<br />

Veröffentlichung durch Gesundheitsminister<br />

Laumann beschäftigten sich die rund 120<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Managementtagung<br />

am 3. und 4. Juli in Iserlohn intensiv<br />

damit.<br />

Die Neuausrichtung der Krankenhausplanung war<br />

das prägende Thema des ersten Konferenztages.<br />

Wie ist die Sicht der Krankenkassen? Wie bewertet<br />

die Landeskrankenhausgesellschaft das Planungsgutachten?<br />

„Kahlschlag vs. Versorgungsrealität“<br />

war das Thema. Im Round-Table-Gespräch wurde<br />

intensiv darüber diskutiert.<br />

Jochen Brink, Präsident der KGNW, nutzte die Gelegenheit<br />

und stellte in der Tagung proaktiv das<br />

KGNW-Grundsatzpapier zur Krankenhausplanung<br />

vor. Dadurch wurde klar, dass es keine Verweigerungshaltung<br />

auf der Krankenhausseite gibt. Wir<br />

müssen uns – mit Verantwortungsbewusstsein<br />

und Augenmaß – den Diskussionen zur zukünftigen<br />

stationären Versorgung stellen, so das Fazit.<br />

Die fachliche Auseinandersetzung des ersten Tages<br />

und insbesondere die Praxisbeispiele des<br />

zweiten Tages aus dem Essener Norden und dem<br />

hohen Norden der Republik machten dann für alle<br />

nochmals sehr deutlich, wie groß und umfangreich<br />

die Aufgaben für das Krankenhausmanagement<br />

sein werden.<br />

In der Mitgliederversammlung, die am 3. Juli stattfand,<br />

wurde als Tagungsort für 2020 erneut Iserlohn<br />

festgelegt.<br />

Bertelsmann-Stiftung und andere Studien<br />

Ende August warteten die Mitglieder der Landesgruppe<br />

gespannt auf die Vorstellung des Gutachtens<br />

zum Thema „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“<br />

von PD – Berater der öffentlichen Hand<br />

und Prof. Dr. Reinhard Busse von der TU Berlin, das<br />

im Landesausschuss für Krankenhausplanung vorgestellt<br />

werden sollte, schrieb NRW-Landesgrup-<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

89


Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />

penvorsitzender Wolfgang Mueller im Newsletter<br />

der Landesgruppe. Er verwies dabei auch auf das<br />

kurz zuvor veröffentlichte, von der Bertelsmann-<br />

Stiftung in Auftrag gegebene Gutachten, ebenfalls<br />

zum Thema „Zukunftsfähige Krankenhausversorgung“,<br />

einschließlich einer Simulation und<br />

Analyse der Neustrukturierung am Beispiel einer<br />

Versorgungsregion in NRW.<br />

Gerade in NRW seien die „kleinen“ Krankenhäuser<br />

eine tragende Säule der stationären Versorgung,<br />

so Wolfgang Mueller. „An dieser Säule gravierend<br />

zu sägen, könnte das ganze System ins Wanken<br />

bringen. Grundversorgung für die lokale Bevölkerung<br />

und Spezialisierung mit (über-)regionalem<br />

Angebot mit sehr guter Ergebnisqualität sind keine<br />

Gegensätze, haben aber in der Vergangenheit<br />

vielen kleinen Standorten zu einer ausreichenden<br />

Wirtschaftlichkeit verholfen.“<br />

Strukturen seien schnell zerstört, der Aufbau<br />

dauere deutlich länger. Deswegen müssten sich<br />

Krankenhausträger, Politik und Kostenträger mit<br />

Verantwortungsbewusstsein den notwendigen<br />

Strukturveränderungen stellen.<br />

Diese Positionen vertrat Wolfgang Mueller auch<br />

in einem fast halbstündigen, sehr ausführlichen<br />

Wolfgang Mueller und Hans-Jürgen Winkelmann<br />

Interview am 12. September – dem Tag der Vorstellung<br />

des Gutachtens für NRW – bei Westpol:<br />

Eins zu eins. Ausführlich und verständlich für die<br />

Zuschauer erläuterte er die Situation der Krankenhäuser<br />

und begründete nachvollziehbar, warum<br />

Rechenbeispiele nicht nützen, wenn es um eine<br />

gute Gesundheitsversorgung geht. Redakteurin<br />

Andrea Miosga stellte gut informiert sehr sachlichen<br />

Fragen.<br />

Das Interview kann noch bis zum 12. September<br />

2020 in der Mediathek des WDR unter folgendem<br />

Link aufgerufen werden:<br />

https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/eins-zu-eins/video-krankenhaeuser-in-nrwist-weniger-wirklich-mehr-100.html<br />

90 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

LANDESGRUPPE RHEINLAND-PFALZ/SAARLAND<br />

„Wir müssen investieren,<br />

um auf dem neuesten Stand zu bleiben“<br />

Mangelnde Investitionsförderung durch Bund<br />

und Land und drohende Liquiditätsprobleme<br />

– unter anderem mit diesen Themen haben<br />

sich die Mitglieder der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

bei ihrer Frühjahrstagung<br />

im Tagungszentrum des Westpfalz-Klinikums in<br />

Kaiserslautern auseinandergesetzt. „Die Digitalisierung<br />

schreitet fort und wir müssen investieren,<br />

um auf dem neuesten Stand zu bleiben“, sagte<br />

Peter Förster, Geschäftsführer der Westpfalz-<br />

Klinikum GmbH und <strong>VKD</strong>-Landesvorsitzender.<br />

„Doch die Investitionsförderung reicht nicht aus,<br />

um das, was wir benötigen, auszugleichen.“<br />

Mit verantwortlich für verminderte Erlöse der<br />

Krankenhäuser sei auch die Angleichung der Landesbasisfallwerte<br />

an den Bundesbasisfallwert, so<br />

Förster. Darüber hinaus trage die vorübergehend<br />

nur anteilig übernommene Finanzierung der Kosten<br />

für Pflegekräfte zur anstehenden Liquiditätslücke<br />

bei.<br />

Dr. Alexander Wilhelm, Staatssekretär des Ministeriums<br />

für Soziales, Arbeit, Gesundheit und<br />

Demo grafie (MSAGD) wies darauf hin, dass den<br />

Peter Förster mit Dr. Alexander Wilhelm<br />

Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz im Rahmen<br />

der Fortsetzung des Krankenhausstrukturfonds<br />

seit dem 1. Januar <strong>2019</strong> bereits zusätzliche Mittel<br />

zur Verfügung gestellt werden konnten. Gefördert<br />

würden zum Beispiel Investitionsmaßnahmen, die<br />

zusätzliche Ausbildungskapazitäten für Krankenpflegeberufe<br />

schaffen, die IT-Sicherheit von Krankenhäusern<br />

verbessern sowie telemedizinische<br />

Netzwerkstrukturen bilden. „Wir werden in jedem<br />

Fall seitens des MSAGD das Beste tun, um auch mit<br />

dem ‚neuen‘ Strukturfonds den Krankenhäusern<br />

so viel Finanzmittel wie möglich zusätzlich zur Verfügung<br />

zu stellen“, sagte Wilhelm.<br />

Durch die Möglichkeiten neuer Operationstechniken<br />

habe sich zum Beispiel in der Gynäkologie, der<br />

Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und der Urologie<br />

der stationäre Bedarf reduziert. Aus diesem Grund<br />

sehe der neue Landeskrankenhausplan <strong>2019</strong>–2025<br />

in diesen Bereichen einen Bettenabbau vor. In der<br />

Altersmedizin oder der Psychiatrie hingegen sei<br />

der Bedarf an einer stationären Versorgung gestiegen.<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem<br />

neuen Krankenhausplan dem sich wandelnden<br />

Versorgungsbedarf angemessen Rechnung tragen“,<br />

sagte Dr. Alexander Wilhelm.<br />

Jochen Metzner, neuer Leiter der Gesundheitsabteilung<br />

im MSAGD, stellte sich vor und erklärte,<br />

dass er sich auf die Zusammenarbeit freue. Er hat<br />

langjährige Erfahrungen im Krankenhausbereich<br />

als bisheriger Leiter des Krankenhausreferats im<br />

Hessischen Sozialministerium. Er will eine intensive<br />

Kommunikation mit den Kliniken erreichen und<br />

drückte, wie Staatssekretär Dr. Wilhelm, die Erwartung<br />

aus, über geplante strukturelle Veränderungen<br />

frühzeitig informiert zu werden.<br />

Weitere Themen der Frühjahrstagung waren Optimierungspotenziale<br />

in der Laborversorgung sowie<br />

die Digitalisierung und Individualisierung bei<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

91


Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Die Mitglieder der Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

bei ihrer Frühjahrstagung im Tagungszentrum des Westpfalz-<br />

Klinikums<br />

Mitgliederversammlung:<br />

Peter Förster bleibt Landesvorsitzender<br />

Im Rahmen der Herbsttagung der Landesgruppe<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland des Verbandes der Krander<br />

Versorgung durch die Klinikküche. Darüber hinaus<br />

standen die Themen Neues aus dem Steuerund<br />

Gemeinnützigkeitsrecht sowie Erlössicherung<br />

in der Praxis auf dem Programm. „Um unsere Kliniken<br />

zukunftsfähig aufzustellen, müssen wir viele<br />

Aspekte beachten und nach Optimierungsmöglichkeiten<br />

suchen. Der wirtschaftliche Druck auf<br />

der einen Seite und die steigenden Erwartungen<br />

der Patienten auf der anderen Seite – in diesem<br />

Spannungsfeld bewegen wir uns“, sagte Peter<br />

Förster.<br />

Warnung vor dem Austritt weiterer<br />

Kliniken aus der Krankenhauslandschaft<br />

Cybercrime und Wirtschaftsspionage, Digitales<br />

Versorgungsgesetz (DVG), Terminservice- und Versorgungsgesetz<br />

(TVG) – das waren die Themen<br />

der Herbsttagung der Landesgruppe, über die<br />

die Teilnehmer Ende Oktober in Gonnesweiler am<br />

Bostalsee ins Gespräch gekommen sind. „Wir freuen<br />

uns, dass so viele Krankenhaus-Verantwortliche<br />

unsere Herbsttagung fest in ihren Kalender eingetragen<br />

haben. Aktuelle Themen werden durch<br />

hervorragende Referenten beleuchtet und auch<br />

der persönliche Austausch kommt nicht zu kurz“,<br />

sagte Peter Förster.<br />

Neben den <strong>VKD</strong>-Mitgliedern begrüßte er auch<br />

Stephan Kolling, Staatssekretär des Ministeriums<br />

für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie im<br />

Saarland, sowie Dr. Alexander Wilhelm, Staatsse-<br />

kretär des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit<br />

und Demografie des Landes Rheinland-<br />

Pfalz, als Gäste. Zu Beginn der Tagung hatten die<br />

Teilnehmer Gelegenheit, mit den politischen Vertretern<br />

der Bundesländer über die aktuelle Landesund<br />

Bundespolitik zu diskutieren. „Dabei konnten<br />

wir unsere Bedenken zur Krankenhauspolitik darlegen<br />

und deutlich machen, dass durch den eingeschlagenen<br />

Weg mit dem Austritt weiterer Kliniken<br />

aus der Krankenhauslandschaft zu rechnen<br />

ist“, sagte der Geschäftsführer des Kaiserslauterer<br />

Westpfalz-Klinikums.<br />

Das Thema TVG wurde von Alexander Krebs-<br />

Müllenberg und Dr. Nadja Moreno aus Sicht der<br />

Landeskrankenhausgesellschaft und der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Rheinland-Pfalz beleuchtet.<br />

Prof. Dr. Linus Hofrichter referierte über Krankenhausarchitektur<br />

unter Berücksichtigung medizinischer<br />

Ablaufprozesse. Das Thema Prozesse wurde<br />

anschließend von Alexander Schug und Thomas<br />

Gallmann von der Firma Gallmann & Schug Consulting<br />

und Management aufgegriffen. Zum<br />

Schluss der Veranstaltung ging Dr. Gerald Gaß,<br />

Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft,<br />

auf die aktuelle Krankenhauspolitik ein.<br />

Über das DVG und die vielfältigen Anforderungen<br />

im IT-Bereich informierte Dr. Pierre-Michael Meier<br />

von der ENTSCHEIDERFABRIK. Götz Schartner, Geschäftsführer<br />

der Cyber-Security-Firma 8com, erläuterte,<br />

wie sich Krankenhäuser mit vergleichsweise<br />

geringem Aufwand über Spezialwissen<br />

effektiv vor Hackerangriffen schützen bzw. darauf<br />

reagieren können. Kurt Sell vom Landeskriminalamt<br />

Rheinland-Pfalz erklärte die Vorgehensweise<br />

der Polizei bei einem Hackerangriff und schlug<br />

eine Zusammenarbeit in der Prävention vor.<br />

92 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Herbsttagung in Gonnesweiler<br />

(v.l.): Peter Förster,<br />

Geschäftsführer der Westpfalz-Klinikum<br />

GmbH und<br />

Landesvorsitzender des <strong>VKD</strong>,<br />

Andreas Veit, Bürgermeister<br />

der Gemeinde Nohfelden,<br />

Dr. Alexander Wilhelm,<br />

Staatssekretär des Ministeriums<br />

für Soziales, Arbeit,<br />

Gesundheit und Demografie<br />

des Landes Rheinland-Pfalz,<br />

Stephan Kolling, Staatssekretär<br />

des Ministeriums für<br />

Soziales, Gesundheit, Frauen<br />

und Familie des Saarlandes,<br />

und Thomas Gärtner, Kaufmännischer<br />

Direktor am<br />

Caritasklinikum Saarbrücken.<br />

kenhausdirektoren Deutschlands e. V. (<strong>VKD</strong>) fand<br />

auch die Neuwahl des Landesvorstands statt. Als<br />

Vorsitzender wurde Peter Förster, Geschäftsführer<br />

der Westpfalz-Klinikum GmbH, wiedergewählt.<br />

Die Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden<br />

übernimmt weiterhin Thomas Gärtner, Kaufmännischer<br />

Direktor am Caritasklinikum Saarbrücken.<br />

Neben ihm wurden auch Christian Weiskopf, Kaufmännischer<br />

Direktor im Krankenhaus der Barmherzigen<br />

Brüder in Trier, und Frank Litterst, Stellvertretender<br />

Geschäftsführer der DRK Trägergesellschaft<br />

Süd-West mbH in Mainz, als Vorstandsmitglieder<br />

bestätigt. Neue Vorstandsmitglieder sind Jürgen<br />

Will, Leiter Verwaltungsmanagement und Prokurist<br />

der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe<br />

gGmbH in Ludwigshafen, Dr. Bernd Mege,<br />

Geschäftsführer der Saarland Heilstätten GmbH<br />

in Saarbrücken, sowie Bianca Pfeuffer, Abteilungsleiterin<br />

Unternehmenssteuerung am Diakonissenkrankenhaus<br />

Speyer-Mannheim.<br />

Techniker und Geschäftsführer<br />

tagten gemeinsam<br />

Die jährliche Technikertagung der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland gemeinsam mit<br />

der FKT – Fachvereinigung Krankenhaustechniker<br />

e.V. Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland stand<br />

<strong>2019</strong> im Zeichen zweier großer Themenblöcke:<br />

Trinkwasserhygiene – gesetzlichen Grundlagen,<br />

daraus resultierende Schwachstellen und Wege<br />

zum bestimmungsgemäßen Betrieb von Trinkwassersystemen.<br />

Zeitgemäße Patienten-Infotainment-Systeme – Erläuterung,<br />

und wirtschaftliche Grundlagen, Informationen<br />

zur Planung neuer Technologien mit<br />

WLAN und Voice over IP.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

93


Aus der Arbeit der Fachgruppen<br />

FACHGRUPPE REHABILITATIONSEINRICHTUNGEN<br />

Mögliche Reform der Finanzierung<br />

von Reha-Leistungen entwickelt<br />

Mit vielen Aktivitäten hat sich die <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

Rehabilitationseinrichtungen in <strong>2019</strong> in<br />

politische Entscheidungen eingemischt und auf<br />

ihre Positionen aufmerksam gemacht. Die Fachgruppe<br />

kann auf ein erfolgreiches Jahr <strong>2019</strong> zurückblicken.<br />

Gesetze im Gesundheitswesen –<br />

eine unendliche Geschichte<br />

Die Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen diskutierte<br />

über verschiedenste Gesetze, die im Gesundheitsministerium<br />

beschlossen bzw. entworfen<br />

wurden und den Bereich der Rehabilitation<br />

direkt bzw. auch indirekt betreffen, darunter:<br />

• Pflegepersonal-Stärkungsgesetz – PpSG<br />

• Pflegepersonaluntergrenzen-Verordnung –<br />

PpUGV<br />

• Pflegeberufe-Ausbildungs- und -Prüfungsverordnung<br />

– PflAPrV<br />

• Reha- und Intensivpflege-Stärkungsgesetz –<br />

RISG<br />

• Datenschutzrecht – 2. DSAnpUG-EU<br />

• Digitale-Versorgung-Gesetz – DVG<br />

• MDK-Reformgesetz<br />

… und noch einige mehr!<br />

Bezahlung nach Qualität und Produkten<br />

Gleich zu Anfang des Jahres wurden in der Strategiekonferenz<br />

in Heringsdorf, bestehend aus einer<br />

Gruppe von Rehabilitationsexperten und Mitgliedern<br />

der Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen,<br />

die Überlegungen eines produktorientierten<br />

Vergütungssystems diskutiert. Diese Ergebnisse<br />

wurden auch mit einem Vertreter der Deutschen<br />

Rentenversicherung Bund konstruktiv gemeinsam<br />

weiterentwickelt. Der so entstandene erste Entwurf<br />

einer möglichen Reform in der Bezahlung<br />

von Rehabilitationsleistungen wurde im Konsens<br />

getroffen. Die Einbeziehung dieser Strategiegruppe<br />

in solche wesentlichen Themen ist als sehr positiv<br />

zu bewerten.<br />

Darüber hinaus wurde das Projekt „Film zum<br />

Wunsch- und Wahlrecht“ weiter vertieft und in<br />

Auftrag gegeben.<br />

Die Neuorganisation der Strategiegruppe wurde<br />

mit dem anstehenden Generationswechsel in den<br />

nächsten Jahren und der Konkretisierung neuer<br />

Zielsetzungen für die Strategiekonferenz erarbeitet.<br />

Konferenzen<br />

Auch im Jahr <strong>2019</strong> wirkte die Fachgruppe wieder<br />

an einer Reihe von Konferenzen mit, die der Fortbildung,<br />

dem Erfahrungsaustausch und der politischen<br />

Positionierung dienten.<br />

64. Fortbildungslehrgang<br />

Zu den Themen „Rehabilitation im Spannungsfeld<br />

von Personal-Medizin-Technik“ hat in der Zeit<br />

vom 18. bis 21. September <strong>2019</strong> wieder der Fortbildungslehrgang<br />

der Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />

im Drei-Kaiser-Bad Bansin auf Usedom<br />

stattgefunden.<br />

Im Fokus der Tagung stand traditionell der gegenseitige<br />

Austausch zu den aktuellen politischen Gesetzgebungsverfahren,<br />

die Digitalisierung und deren<br />

Auswirkungen auf die Rehabilitation.<br />

Die Teilnehmer warfen auch einen Blick über den<br />

Tellerrand. Prof. Dr. Volker Lüdemann, Hochschule<br />

Osnabrück, zeigte den Teilnehmern auf, warum<br />

Google, Apple & Co. unsere Kliniken „lieben“ und<br />

was das für unser Gesundheitswesen bedeutet.<br />

94 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />

Mitglieder des Vorstands und der Strategiegruppe tagten auch in der <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle in Berlin<br />

Die aktuellen Zahlen der DRV Bund, die Perspektiven<br />

sowie die weiteren Entwicklungen gerade im<br />

Hinblick auf die Qualitätssicherung und Zukunftsperspektiven<br />

stellte Alexandra Pyttlik (Abteilung<br />

Rehabilitation) dar.<br />

In seinem Fachvortrag erläuterte Ulrich Kurlemann,<br />

Leiter Sozialdienst/Case Management der Universitätsklinik<br />

Münster, die Möglichkeiten und Anforderungen<br />

einer Rehabilitationsklinik als Kooperationspartner<br />

der Akutklinik.<br />

Integration ausländischer Fachkräfte und die langfristige<br />

Bindung von Personal zeigten uns Ulrich<br />

Milchers, Personalleiter MZG Bad Lippspringe, und<br />

Hubertus Mund (Klinik Rente) auf. Insbesondere<br />

das Betriebsrentenstärkungsgesetz sollte zur Personalbindung<br />

genutzt werden.<br />

Cyber-Kriminalität in Krankenhäusern und Kliniken?<br />

Ja, gerade dieses Feld wird immer mehr von<br />

Hackern entdeckt und die Dunkelziffer der (fast-)<br />

Vorfälle ist immens. Das zeigte uns Timo Zimmerschied<br />

von der Stormguards GmbH auf.<br />

Viel Interesse fand auch wieder das Best Practice-<br />

Forum der Praxis, in dem Rehaeinrichtungen und<br />

Fachaussteller in Workshops Innovationen und<br />

neue Konzepte vorstellten. Auch das Netzwerken<br />

kam nicht zu kurz und man konnte sich intensiv<br />

austauschen und vernetzen.<br />

Die nächste Jahresfachtagung findet in der Zeit<br />

vom 16. bis 19. September in Bad Füssing statt.<br />

Reha-Wirtschaftstag <strong>2019</strong><br />

Als ein beliebter Netzwerk-Treffpunkt für Rehabilitationskliniken<br />

hat sich der Reha-Wirtschaftstag im<br />

Dezember in Berlin etabliert. Er wurde auch <strong>2019</strong><br />

gemeinsam vom Deutschen Krankenhausinstitut,<br />

der DEGEMED und unserer <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />

organisiert und getragen.<br />

In diesem Jahr sind weit mehr Anmeldungen<br />

erfolgt, als Plätze zur Verfügung standen. Deshalb<br />

konnten nur 130 Teilnehmer zugelassen werden.<br />

Referenten der Kranken- und Rentenversicherung,<br />

aus Verbänden und natürlich von Praktikern der<br />

Leistungserbringer stellten neueste Entwicklungen<br />

zum Thema Rehabilitation vor. Es wurden<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

95


Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />

Erfahrungen ausgetauscht und viele individuelle<br />

Fachgespräche geführt. Die Mitglieder der Fachgruppe<br />

beteiligten sich aktiv an den Diskussionen.<br />

Achim Schäfer als Vorsitzender der Fachgruppe<br />

und Christof Lawall (DEGEMED) übernahmen die<br />

Moderationen.<br />

Aktivitäten des Fachgruppenvorstands<br />

Es fanden insgesamt 4 Vorstandssitzungen statt.<br />

Die Strategiekonferenz traf sich zu 2 Sitzungen.<br />

Vorstandsmitglieder nahmen an den Sitzungen<br />

des <strong>VKD</strong>-Gesamtvorstandes, des <strong>VKD</strong>-Grundsatzausschusses<br />

sowie an Sitzungen des Fachausschusses<br />

für Betriebswirtschaft teil.<br />

Aktivitäten des Vorstands<br />

und der Strategiekonferenz<br />

Beide Gremien waren regelmäßig in die Abstimmungen<br />

mit anderen Verbänden, vor allem mit<br />

der DEGEMED, eingebunden. Sie beteiligten sich<br />

an der Erarbeitung von Konzepten und Programmen<br />

für Konferenzen und Seminare sowie der politischen<br />

Meinungsbildung.<br />

Die erfolgreiche Arbeit der Fachgruppe war auch<br />

im Jahr <strong>2019</strong> maßgeblich durch die Unterstützung<br />

der Strategiekonferenz geprägt.<br />

Außerdem konnten im Jahr <strong>2019</strong> neue Kollegen<br />

für das Strategieteam gewonnen werden. Wir begrüßten<br />

Patrick Wolloscheck, Clausthal-Zellerfeld,<br />

Andree Gleißner, Löhne und Bernd Witte, Mettlach<br />

in unserem Strategieteam. Die Strategen setzen<br />

sich aus Vertretern verschiedenster Trägerstrukturen<br />

zusammen. Eigentümer geführte Kliniken,<br />

Konzern geführte Kliniken, Kommunale Kliniken,<br />

frei gemeinnützige und rentenversicherungseigene<br />

Kliniken berichten und diskutieren offen über<br />

Problemstellungen und zukünftige Herausforderungen<br />

im Bereich der Rehabilitation.<br />

Kooperationen der verschiedenen Interessenvertreter<br />

der Rehabilitation werden durch persönliche<br />

Netzwerke der Strategen auf Bundes- und Landesebene<br />

gepflegt.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Sowohl in Fachbeiträgen als auch in Interviews,<br />

Statements, Pressemitteilungen vertraten der Vorstand,<br />

Mitglieder der Strategiekonferenz und auch<br />

viele weitere Mitglieder die Positionen der Rehabilitationseinrichtungen<br />

und der Fachgruppe. Es<br />

wurden individuelle Gespräche mit Abgeordneten<br />

und Kommunalpolitikern geführt.<br />

Die Rehafachgruppe hat sich inhaltlich mit der Reha-Kampagne<br />

des BDPK (Bundesverband der Privatkliniken)<br />

auseinandergesetzt und viele Ideen<br />

mit eingebracht. Vielen Dank für die Mitarbeit und<br />

offene Kommunikation unter den Verbänden.<br />

Reha macht´s besser!<br />

96 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

FACHGRUPPE PSYCHIATRISCHE EINRICHTUNGEN<br />

Kampf gegen kontraproduktive,<br />

schädliche Regelungen<br />

„Patientenzentrierte psychiatrische Krankenhaus<br />

behandlung – Quo vadis?“ überschrieb<br />

die Fach gruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

ihre Stellungnahme zur Erstfassung der Personalausstattung<br />

Psychiatrie und Psychosomatik-<br />

Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses.<br />

Es ist nicht die einzige dezidierte und gut<br />

begründete Wortmeldung der Fachgruppe zu<br />

gesundheitspolitischen Planungen und Festlegungen<br />

für die Psychiatrie und Psychosomatik<br />

im Jahr <strong>2019</strong>.<br />

Dezidiert und umfangreich begründet reagierte<br />

die Fachgruppe auf die geplanten Neuregelungen<br />

für ihren Bereich. So nahm sie gleich Anfang des<br />

Jahres Stellung zum Referentenentwurf für ein Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz.<br />

Stellung genommen wurde auch zu den Auswirkungen<br />

und Anwendungserfahrungen nach Einführung<br />

eines pauschalierten Entgeltsystems für<br />

psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen<br />

(PEPP).<br />

Ausführlich kritisiert wurde der G-BA-Beschluss<br />

zur künftigen personellen Neuausstattung in den<br />

psychiatrischen und psychosomatischen Krankenhäusern.<br />

Die Fachgruppe schätzte in ihrer Stellungnahme<br />

diese Regelungen als Beschränkung der vorhandenen<br />

Ressourcen und als Fehlanreiz zu Lasten<br />

moderner, differenzierter und dezentraler Behandlungsformen<br />

ein. Sie haben aus Sicht der Fachgruppe<br />

zudem wesentlichen Einfluss auf die wirtschaftliche<br />

Existenz der Einrichtungen. Bemängelt wurde<br />

ebenfalls, dass die Entscheidung weitgehend unter<br />

Ausschluss der Fachöffentlichkeit getroffen wurde.<br />

Auch der <strong>VKD</strong> sei trotz heftigem Bemühen in das<br />

Verfahren nicht einbezogen worden. Die Regelungen<br />

seien nicht geeignet, die gesetzgeberisch vorgesehenen<br />

Qualitätsziele zu erreichen. Die Richtlinie<br />

schreibe antiquierte Strukturen vor, durch die<br />

ein deutlicher Rückschritt in der Behandlung psychisch<br />

Erkrankter zu erwarten sei.<br />

Tatsächliche Qualitätsverbesserungen ließen sich<br />

nur durch eine gesicherte Finanzierung erreichen.<br />

Im derzeitigen Hybrid zwischen harter Mindestvorgabe<br />

auf der einen Seite und (einzig verfügbarem)<br />

Instrument der Budgetfindung auf der<br />

anderen Seite, drohten statt einer Verbesserung<br />

der Patientenversorgung nur die Schließung von<br />

Stationen und die Abweisung von dringend behandlungsbedürftigen<br />

Patientinnen und Patienten,<br />

warnt die Fachgruppe.<br />

Auch zu Fehlentwicklungen durch das aktuelle<br />

MDK-Prüfverfahren in der psychiatrischen Krankenhausbehandlung<br />

und zum Referentenentwurf<br />

für ein MDK-Reformgesetz äußerte sich die<br />

Fachgruppe in einer Stellungnahme. Darin wird<br />

u.a. auf eine Umfrage der Fachgruppe unter ihren<br />

Mitgliedern zur Entwicklung der MDK-Prüfungen<br />

seit der Umstellung auf PEPP-Abrechnungen verwiesen.<br />

Die Ergebnisse zeigten u.a., dass sich seit<br />

2015 (4,9 %) der Anteil der geprüften Fälle mehr als<br />

verdoppelt habe (2018: 10,29%). Das System zeige<br />

zudem bereits fragwürdige Auswirkungen auf die<br />

Behandlung Schwerkranker und führe letztlich zur<br />

Veränderung der Versorgungsrealitäten zulasten<br />

bestimmter Patientengruppen. Hier bestehe dringender<br />

gesetzlicher Handlungsbedarf.<br />

(Alle Stellungnahmen im Wortlaut unter „Positionen“)<br />

Im April beteiligte sich die Fachgruppe an einer<br />

gemeinsamen Stellungnahme mit der BAG zur Sicherstellung<br />

einer funktional geregelten Personalbemessung<br />

in den Fachkliniken und Abteilungen<br />

für Psychiatrie, Psychosomatik und Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

ab 2020.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

97


Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

Sonderveranstaltung<br />

Eine Sonderveranstaltung der Fachgruppe Ende<br />

Januar in Langenfeld fand zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

zu den Rechtsgrundsätzen<br />

der Zulässigkeit von Fixierungen aus dem Juli 2018<br />

statt. Die Bedeutung dieses Urteils wurde aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln beleuchtet. Die 145 Teilnehmenden<br />

hörten Fachvorträge aus ärztlicher<br />

und pflegerischer, aber auch juristischer sowie<br />

ökonomischer Perspektive zum Thema. Das große<br />

Interesse an der Veranstaltung und die Diversität<br />

der Teilnehmenden spiegelt klar die hohe praktische<br />

Relevanz des Themas im Berufsalltag aller an<br />

der psychiatrischen Versorgung Beteiligten wider.<br />

Weitere Zukunftsthemen der Psychiatrie, wie die<br />

Stationsäquivalente Behandlung (StäB), Digitalisierung<br />

sowie Personalgewinnung und -bindung<br />

wurden ebenfalls näher betrachtet.<br />

Im Rahmen der Jahrestagung fand die Mitgliederversammlung<br />

der Fachgruppe mit Neuwahl des<br />

Fachgruppenvorstands statt. Holger Höhmann<br />

wurde von den Mitgliedern als Vorsitzender bestätigt.<br />

Sein Stellvertreter ist Rheinhard Belling. Weitere<br />

(den Vorsitzenden und dessen Stellvertreter) beratende<br />

Mitglieder sind Katrin Erk, Heinz Augustin,<br />

Paul Bomke und Thomas Brobeil. Volker Thesing<br />

wird nach vielen Jahren nicht mehr im Fachgruppenvorstand<br />

mitwirken und wurde mit Dankbarkeit<br />

und Bedauern verabschiedet.<br />

Referenten und Mitglieder des Fachgruppenvorstands, v.l.:<br />

Prof. Dr. Thomas Pollmächer, Thomas Brobeil, Martina Wenzel-<br />

Jankowski, André Nienaber, Anett Rose-Losert, Holger<br />

Höhmann, Jutta Muysers, Dr. jur. Heinz Kammeier,<br />

Ramon Krüger<br />

53. Jahrestagung der Fachgruppe<br />

Am 10. und 11. Oktober <strong>2019</strong> fand die 53. Jahrestagung<br />

der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

im <strong>VKD</strong> e. V. in der LVR-Klinik Bonn statt. Das<br />

Leitthema – der Krankenhausvergleich – wurde<br />

von Referentinnen und Referenten des GKV-Spitzenverbandes,<br />

der DKG, BAG und dem LVR als großem<br />

Krankenhausträger beleuchtet. Dabei wurde<br />

auch das brandaktuelle politische Thema der „Personalausstattung<br />

Psychiatrie und Psychosomatik-<br />

Richtlinie“ des G-BA vom 19. September <strong>2019</strong> von<br />

Referierenden und Teilnehmenden diskutiert.<br />

Psychiatrie-Branchentreff<br />

Der Psychiatrie-Branchentreff des DKI und der<br />

Fachgruppe Psychiatrie des <strong>VKD</strong> hat sich als wichtiger<br />

und beliebter Branchen-Treffpunkt für Einrichtungen<br />

der Psychiatrie und Psychosomatik<br />

etabliert. Er fand auch <strong>2019</strong> wieder am 5. Dezember<br />

in Düsseldorf statt.<br />

Experten aus der Praxis stellten die neuesten Entwicklungen<br />

und maßgebliche Erfolgsfaktoren zu<br />

aktuellen Handlungsfeldern psychiatrischer und<br />

psychosomatischer Kliniken vor. Aktuelles aus der<br />

Selbstverwaltung und der Politik wurde diskutiert.<br />

Informiert wurde über neueste DKI-Forschungen<br />

zur psychiatrischen Versorgung. Wichtiges Thema<br />

war auch das Handlungsfeld Personal: Hier ging<br />

es um Mindestvorgaben des G-BA zur Personalausstattung<br />

und die Novellierung der Psychotherapeuten-Ausbildung.<br />

Auch Themen aus den<br />

Bereichen Finanzen, Strategie und Organisation<br />

wurden beleuchtet.<br />

Wichtig für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

war aber auch wieder der Austausch mit Kollegen<br />

über all diese wichtigen Themen sowie zu ihren<br />

Erfahrungen damit in der Praxis.<br />

98 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

Daten / Fakten<br />

Vorstandssitzungen<br />

22. Februar <strong>2019</strong> Bonn<br />

20. August <strong>2019</strong> Langenfeld<br />

09. Oktober <strong>2019</strong> Bonn<br />

+ ca. 7 Telefonkonferenzen<br />

v.l. Reinhardt Belling, Holger Höhmann, Katrin Erk, Thomas<br />

Brobeil, Heinz Augustin, nicht im Foto: Paul Ludwig Bomke<br />

Kooperation mit der SMBS – HCM-Lehrgang<br />

Die Kooperation mit der SMBS hat sich als Angebot<br />

einer universitären Ausbildung im Health Care<br />

Management für die Mitglieder des <strong>VKD</strong> und deren<br />

Mitarbeiter etabliert. Maßgeblich auf Initiative<br />

der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

entwickelt und ins Leben gerufen ist sie zu einem<br />

stabilen Angebot geworden. Inzwischen hat bereits<br />

eine ganze Reihe von Studierenden das Studium<br />

erfolgreich abgeschlossen. Nach wie vor ist<br />

hier die Fachgruppe – vor allem ihr Vorsitzender<br />

Holger Höhmann – sehr aktiv und wirbt für das<br />

attraktive Studium, das strategisches Rüstzeug für<br />

Führungspositionen vermittelt.<br />

Europäische Vereinigung<br />

der Krankenhausmanager (EVKM)<br />

Die Fachgruppe arbeitet seit langem sehr aktiv<br />

im Rahmen der EVKM im Subcommittee Mental<br />

Health federführend mit. Holger Höhmann trägt<br />

hier als Präsident Verantwortung. Vier wichtige<br />

Themen standen im Mittelpunkt der vier Board<br />

Meetings & Subcommittee Mental Health der<br />

EVKM (EAHM) am 3. März <strong>2019</strong> in Bülach, Schweiz,<br />

am 24. Mai <strong>2019</strong> in Budapest, Ungarn, am 28. Juni<br />

<strong>2019</strong> in Vilnius, Litauen und am 12. September <strong>2019</strong><br />

in Gent, Belgien: Die Vorbereitung des EAHM-Kongresses<br />

in Gent, die Neuordnung des Subcommittees<br />

Mental Health, Internationale Ausbildungsmöglichkeiten<br />

für Krankenhausmanager in Europa<br />

sowie das Thema Netzwerk und Partnerschaft.<br />

Themenschwerpunkte:<br />

Vorbereitung der Jahrestagung<br />

Personalausstattung<br />

G-BA-Richtlinie zur Personalausstattung in Psychiatrie<br />

und Psychosomatik<br />

Nachweispflicht<br />

MDK-Prüfverfahren<br />

Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz<br />

Zusammenarbeit im Vorstand und mit anderen<br />

Verbänden/Gremien<br />

Sitzungen AG Neues Entgelt<br />

22. November 2018 Berlin<br />

18. März <strong>2019</strong> Berlin<br />

15. November <strong>2019</strong> Berlin<br />

Themenschwerpunkte:<br />

Zukunft der Psych-PV/Personalbemessung<br />

PPP-Studie<br />

Personalnachweis<br />

Krankenhausvergleich<br />

MDK-Prüfverfahren<br />

Der Arbeitskreis der Krankenhausleitungen<br />

Psychiatrischer Kliniken (akp)<br />

tagte am 20. August <strong>2019</strong> in Langenfeld zu den<br />

Themen: Vorbereitung des 5. Nationalen Forums<br />

für Entgeltsysteme in der Psychiatrie und Psychotherapie<br />

(NFEP) sowie zur G-BA Richtlinie zur Personalausstattung<br />

in Psychiatrie und Psychosomatik.<br />

Die Fachgruppe nahm außerdem teil an<br />

jeweils drei Sitzungen der DKG-Kommission „Krankenhaus-Psychiatrie“<br />

und der DKG Kommission<br />

„Qualitätssicherung“.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

99


Fachgruppe Pflegeeinrichtungen<br />

FACHGRUPPE PFLEGEEINRICHTUNGEN<br />

Im Fokus: Indikatorenmodell<br />

und neue Qualitätsprüfungen<br />

Die Situation der stationären Altenpflege hat<br />

sich im Jahr <strong>2019</strong> leider nicht verbessert. Die<br />

Probleme sind geblieben. In der Politik ist zwar<br />

eines der größten Probleme – der Personalmangel<br />

– angekommen. Die Versuche, hier gegenzusteuern,<br />

konnten allerdings kaum Wirkung<br />

entfalten. Hinzu kommen weitere Herausforderungen<br />

für die Einrichtungen – all das hat die<br />

Aktivitäten der Fachgruppe Pflegeeinrichtungen<br />

in diesem Jahr geprägt.<br />

Gesetzliche Regelungen haben den Gegenwind<br />

für die Pflegeheime bei der Gewinnung von Fachkräften<br />

leider sogar weiter verstärkt. Die Generalisierte<br />

Pflegeausbildung wirkt hier kontraproduktiv.<br />

Die finanzielle Stärkung der ambulanten Pflege<br />

sorgt für ein Abwandern von Fachkräften in deren<br />

Richtung und damit für eine noch stärkere<br />

Belastung der verbliebenen Mitarbeiter. Rund ein<br />

halbes Jahr suchen Arbeitgeber in der Altenpflege<br />

im Durchschnitt nach einer neuen Pflegekraft.<br />

Die Finanzierung der stationären Altenpflege ist<br />

ein großes Problem. Die seit 25 Jahren geltende<br />

Pflegeversicherung muss auch aus Sicht der Fachgruppe<br />

reformiert werden. Dazu gehört u.a., dass<br />

die Krankenkassen ihre ureigensten Aufgaben –<br />

die Behandlungspflege und die Palliativversorgung<br />

– finanzieren.<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Die Fortbildungsveranstaltungen der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

Pflegeeinrichtungen haben sich in den<br />

vergangenen Jahren zu einem herausragenden<br />

Forum entwickelt, bei dem sowohl über aktuelle<br />

Entwicklungen in der Altenpflege informiert, als<br />

auch Erfahrungen aus Theorie und Praxis ausgetauscht<br />

werden.<br />

Tagesseminar in Essen<br />

Am 2. April <strong>2019</strong> fand im St. Josef-Krankenhaus<br />

Kupferdreh in Essen der erste Treffpunkt des Jahres<br />

statt. Das Thema des Tagesseminars: „Indikatorenmodell<br />

und neue Qualitätsprüfungen“.<br />

Gerd Palm, Management- und Organisationsberater<br />

der Karla Kämmer Beratungsgesellschaft Essen,<br />

leitete als Referent die Veranstaltung. Er brachte<br />

neben seinen vielschichtigen Erfahrungen als Berufsbetreuer,<br />

in der praktischen Pflege sowie im<br />

Pflegemanagement sein fundiertes Wissen im<br />

Qualitätsmanagement sowie hinsichtlich der Implementierung<br />

der neuen Qualitätsprüfungsrichtlinien<br />

QPR ein.<br />

Indikatorengestützte Instrumente und Verfahren<br />

für die Qualitätsprüfungen lösen die bisherigen<br />

Qualitäts-Prüfungsrichtlinien und die Pflege-Transparenzvereinbarungen<br />

ab. Der Erprobungsbetrieb<br />

begann im Oktober dieses Jahres und endet am<br />

30. Juni 2020. Dann starten die stichtagsbezogenen<br />

regelhaften Erhebungen der Ergebnisindikatoren.<br />

Wesentliches Merkmal des neuen Systems ist die<br />

Verknüpfung der Erhebung von Indikatoren zwischen<br />

internem Qualitätsmanagement und einer<br />

externen Qualitätsprüfung, die zusätzlich auch<br />

darüber hinaus gehende Qualitätsbereiche prüft.<br />

Dafür wurde eine Richtlinie erarbeitet. Zunächst<br />

betrifft das neue Verfahren nur die stationäre Altenpflege.<br />

Herbsttagung in Würzburg<br />

Am 16. Oktober fand die nächste Fortbildungsveranstaltung<br />

in Würzburg statt. Auch hier ging<br />

es natürlich um die aktuellen Themen der stationären<br />

Altenhilfe sowie um entsprechende Handlungsempfehlungen.<br />

100 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Fachgruppe Pflegeeinrichtungen<br />

Wieder ein Thema: Das Indikatorenmodell und<br />

die neue Qualitätsprüfung in Pflegeeinrichtungen.<br />

Außerdem ging es um einen Sachstandsbericht<br />

zum neuen Pflegeberufegesetz unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung<br />

sowie um ein Update Arbeitsrecht für<br />

Pflegeeinrichtungen.<br />

Offenheit gegenüber Medienanfragen<br />

Vor allem der Personalmangel in den Pflegeheimen<br />

beschäftigt auch die Medien immer wieder.<br />

Differenzierte Antworten auf entsprechende Anfragen<br />

sind der Fachgruppe wichtig. Über die Situation<br />

der Pflegeeinrichtungen, speziell zum<br />

Personalmangel, äußerte sich der Vorsitzende der<br />

Fachgruppe, Franz Hartinger, in den <strong>VKD</strong>-Praxisberichten<br />

<strong>2019</strong> sowie im Namen des <strong>VKD</strong> auch gegenüber<br />

der Ärzte Zeitung auf eine Anfrage, die<br />

sich auf die Neugründung der Deutschen Fachkräfteagentur<br />

für Gesundheits- und Pflegeberufe<br />

(DeFa) im Herbst <strong>2019</strong> bezog.<br />

Angesichts der breit gefächerten Herausforderungen,<br />

die sich gerade in Bezug auf den Einsatz ausländischer<br />

Pflegekräfte stellten, sei der Erfolg nicht<br />

einfach einzuschätzen, so Franz Hartinger. Er verwies<br />

auf die Erfahrungen aus engagierten Projekten,<br />

in denen es um Akquise und Einsatz ausländischer<br />

Pflegekräfte im Deutschland ging - nicht nur<br />

aus osteuropäischen Ländern, sondern auch z.B.<br />

aus Spanien und Portugal. Die anfängliche Begeisterung<br />

sei leider sehr schnell verflogen. Am Ende<br />

seien, gemessen am Aufwand, nicht sehr viele von<br />

ihnen geblieben.<br />

Persönliche Motive der Angeworbenen, wie etwa<br />

Heimweh oder mangelhafte Sprachkenntnisse,<br />

aber auch bürokratische Hürden hätten dazu geführt.<br />

Sowohl am neuen Arbeitsplatz als auch im<br />

privaten Einleben seien eine gute Betreuung und<br />

lebendige Möglichkeiten der Integration notwendig.<br />

Ohne persönliche Paten könnten berufliche<br />

und private Alltagsprobleme schnell zu Krisen<br />

werden und zur Kündigung führen. Günstiger<br />

Wohnraum sei ebenfalls unerlässlich. Strukturelle<br />

Probleme und bürokratische Hindernisse bei der<br />

Anerkennung von Vordienstzeiten oder Ausbildungszeiten,<br />

die dann hier den Zugang zu beruflicher<br />

Aus- und/oder Weiterbildung erschweren<br />

und zu „Verhinderungsprozessen“ würden, gebe<br />

es ebenfalls.<br />

Eine Reihe von Kliniken mit angeschlossenen Pflegeheimen<br />

seien oft mit mehreren Berufsfachschulen<br />

für Alten- und Krankenpflege in Slowenien,<br />

Kroatien aber auch in Tschechien und Rumänien,<br />

etc. im persönlichen Kontakt und in den Schulen<br />

vor Ort. Gleichzeitig würden die Kliniken für neu<br />

angekommene Mitarbeiter Sprachkurse organisieren<br />

und diese bis zur Ablegung des Nachweises B2<br />

begleiten sowie auch günstigen Wohnraum zur<br />

Verfügung stellen.<br />

Jubiläum begangen<br />

Ein Jubiläum haben die Mitglieder der Fachgruppe<br />

in diesem Jahr feiern können: Vor 20 Jahren<br />

fand im Rahmen der damaligen Messe „Altenpflege<br />

`99“ am 24. März die Gründung der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

Pflegeeinrichtungen statt. Sie wollte ein<br />

Forum für Mitglieder bieten, die im Management<br />

dieses Bereichs tätig sind, soweit die Einrichtung<br />

überwiegend in Trägerschaft eines Krankenhauses<br />

ist. Ziel war, den Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

zu fördern und über die neuesten Entwicklungen<br />

zu informieren.<br />

In den Beirat der Fachgruppe wurden Paul Dörr,<br />

Landesgruppe Saarland, als Vorsitzender, sowie<br />

Franz-Josef Brockhaus, Landesgruppe Nordrhein-<br />

Westfalen, Jörg Fossan, Landesgruppe Berlin,<br />

Franz Hartinger, Landesgruppe Bayern und Rainer<br />

Kontermann, Landesgruppe Baden-Württemberg,<br />

gewählt.<br />

Aktivitäten des Fachgruppenvorstands<br />

Es fanden vier Vorstandssitzungen statt (Essen,<br />

Rüsselsheim, Würzburg und Essen).<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

101


Fachgruppe Pflegeeinrichtungen<br />

Hinzu kamen monatliche telefonische Abstimmungen,<br />

insbesondere zu eingegangenen Anfragen,<br />

aber vor allem auch zur Vor- und Nachbereitung<br />

der Fortbildungsveranstaltungen und der<br />

Vorstandssitzungen.<br />

Thematisiert wurden dabei stets auch die unterschiedlichen<br />

Ansätze in der Ländergesetzgebung,<br />

die den Alltag der Pflegeeinrichtungen noch immer<br />

verschieden prägen.<br />

102 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Veränderungen in den Landes- und Fachgruppen<br />

Veränderungen in den<br />

Landes- und Fachgruppen<br />

IN DIESEM JAHR FANDEN WAHLEN IN DEN LANDESGRUPPEN HESSEN,<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN UND RHEINLAND-PFALZ/SAARLAND<br />

SOWIE IN DER FACHGRUPPE PSYCHIATRISCHE EINRICHTUNGEN STATT.<br />

Hessen<br />

Für die laufende Amtsperiode 2018–2021 wurde<br />

Dr. med. Sylvia Heinis, Kaufmännische Geschäftsführerin<br />

des Universitätsklinikums Gießen und<br />

Marburg GmbH (UKGM) am Standort Marburg,<br />

nachgewählt.<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten, wurde als Vorsitzender<br />

der Landesgruppe bestätigt. Stellvertreter<br />

ist Uwe Borchmann, Schwerin. Ebenfalls wiedergewählt<br />

wurden Jana Breitsprecher, Greifswald,<br />

Christoph Möller, Neubrandenburg, und Silke<br />

Ritschel, Bergen. Neu in den Vorstand gewählt<br />

wurden Yvonne Bartels, Crivitz, und Michael<br />

Jürgensen, Wismar.<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Als Vorsitzender wurde Peter Förster, Kaiserslautern,<br />

wiedergewählt. Als stellvertretender Vorsitzender<br />

wurde Thomas Gärtner, St. Wendel, bestätigt.<br />

Ebenfalls in den Vorstand wiedergewählt wurden<br />

Frank Litterst, Mainz, und Christian Weiskopf, Trier.<br />

Neue Vorstandsmitglieder sind Bernd Mege, Saarbrücken,<br />

Bianca Pfeuffer, Speyer-Mannheim, sowie<br />

Jürgen Will, Ludwigshafen.<br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

Holger Höhmann, Langenfeld, wurde als Vorsitzender<br />

der Fachgruppe wiedergewählt. Als stellv.<br />

Vorsitzenden wählte die Mitgliederversammlung<br />

Reinhard Belling, Kassel. Weitere Vorstandsmitglieder<br />

sind Heinz Augustin, Herten, Paul Bomke, Klingenmünster,<br />

Thomas Brobeil, Rottweil, Katrin Erk,<br />

Dresden.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

103


Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />

Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />

in Erbach<br />

GEMEINSAME ERLEBNISSE UND VIEL INTERESSE<br />

FÜR AKTUELLE ENTWICKLUNGEN<br />

Für viele ehemalige Vorstandsmitglieder ist es<br />

in jedem Jahr ein Treffen, das Freude über das<br />

Zusammensein mit den ehemaligen Mitstreitern<br />

auslöst und Erinnerungen an gemeinsam<br />

bestandene Herausforderungen weckt. Zu<br />

spü ren ist aber auch ein noch immer großes<br />

Interesse an den aktuellen Entwicklungen im<br />

Krankenhausbereich und an der Arbeit des<br />

Verbandes. All dies, verbunden mit dem Kennenlernen<br />

oder Wiedererleben interessanter<br />

Orte, macht den Termin im Sommer zu einem<br />

besonderen für viele „Ehemalige“.<br />

In diesem Jahr hatte der <strong>VKD</strong> seine verdienstvollen<br />

ehemaligen Vorstandsmitglieder vom 5. bis<br />

7. Juli nach Erbach eingeladen – Ausgangspunkt<br />

für interessante Exkursionen in die Geschichte der<br />

Odenwaldgegend am nächsten Tag. Herzlich begrüßt<br />

wurden die 26 Gäste von Gabriele Kirchner,<br />

bis Ende März <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin und allen<br />

aus der gemeinsamen Arbeit im Verband wohlbekannt,<br />

sowie von ihrem Nachfolger im Amt,<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck. <strong>VKD</strong>-Landesvorsitzender<br />

Hubert Connemann ließ es sich nicht nehmen,<br />

am ersten Abend ebenfalls mit dabei zu sein. Das<br />

gemeinsame Abendessen wurde dann bereits<br />

eifrig für intensive Gespräche genutzt.<br />

Der nächste Tag startete mit einer Tour zur Abtei<br />

Amorbach. Die Klostergründung im frühen<br />

8. Jahrhundert wird auf den fränkischen Hausmeier<br />

Karl Martell zurückgeführt. Besiedelt wurde es<br />

zunächst von iroschottischen oder irofränkischen<br />

Mönchen, die die Benediktsregeln annahmen.<br />

Eine lange Geschichte mit vielen Irrungen und<br />

Wirrungen über die Jahrhunderte hinweg folgte.<br />

Besichtigt wurden die Abtei mit der Kirche, der<br />

Bibliothek mit ihrem Deckenfresko von Konrad<br />

Huber, der hier das Thema des Bundes von Weisheit<br />

und Tugend aufnimmt, und dem Grünen Saal.<br />

Ein Highlight des Tages war das Orgelvorspiel auf<br />

einer der größten und klangvollsten Barockorgeln<br />

Europas.<br />

104 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />

Freude über das Wiedersehen und „volles Programm“<br />

für die ehemaligen Vorstandsmitglieder<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Nach so viel Schönheit und Erbauung gab es eine<br />

Ruhepause, ehe es zum Schloss Fürstenau, das<br />

noch heute bewohnt ist, weiterging. Besichtigt<br />

wurde danach die Einhardsbasilika in Steinbach,<br />

ein Kirchenbau aus dem 9. Jahrhundert. Es folgte<br />

eine Führung durch die historische Altstadt Michelstadts<br />

mit ihren verwinkelten Gassen. Erkundet<br />

wurden hier u.a. das Rathaus von 1484, der Diebsturm,<br />

die historische Kellerei und die Synagoge.<br />

Alles in Allem ein interessantes, anregendes, aber<br />

auch anstrengendes Programm für die Gruppe.<br />

Das Abendessen im Hotel-Restaurant „Drei Hasen“<br />

war mehr als verdient. Der Organisator dieses<br />

um fangreichen und interessanten Wochenendes,<br />

Andreas Schwab, war – begleitet von seiner Frau –<br />

an allen Tagen mit vor Ort und bereicherte das Programm<br />

des letzten Abends mit Gitarre und Gesang.<br />

Man blieb noch lange beisammen. Und dabei war<br />

dann auch die Gegenwart wieder ein spannendes<br />

Thema. Was sind die aktuellen Probleme der Kliniken?<br />

Wie agiert der Gesetzgeber, wie reagiert der<br />

<strong>VKD</strong> darauf? Gabriele Kirchner und Dr. Jens-Uwe<br />

Schreck beantworteten diese und viele andere Fragen.<br />

„Auch zu unseren aktiven Zeiten hatten wir<br />

viele Herausforderungen zu bewältigen. Heute aber<br />

scheint alles noch deutlich schwieriger zu sein“, war<br />

das Resümee der ehemaligen Manager.<br />

105


Ehrenmitglieder im Jahr <strong>2019</strong><br />

Ehrenmitglieder im Jahr <strong>2019</strong><br />

IM JAHR <strong>2019</strong> GEHÖRTEN DEM VERBAND FOLGENDE<br />

KOLLEGINNEN UND KOLLEGEN ALS EHRENMITGLIEDER AN<br />

Ehrenpräsident<br />

Dr. Hubertus Müller Krankenhausdirektor i. R. Vukovina, Kroatien<br />

Ehrenvorstandsmitglied<br />

Manfred Winter Krankenhausdirektor a. D. Bremen<br />

Ehrenmitglieder<br />

Dr. Wilfried Axtner Kfm. Direktor i. R Remscheid<br />

Eckhard Baake Kfm. Direktor i. R. Bad Salzuflen<br />

Leonhard Balk Verwaltungsleiter i. R. Regensburg<br />

Edwin Beckert Geschäftsführer i. R. Bietigheim<br />

Joachim Beinert Geschäftsführer i. R. Scharbeutz<br />

Renate Berger Verwaltungsleiterin a. D. Berlin<br />

Prof. Dr. Joerg Brost Geschäftsführer i. R. Wilhelmshaven<br />

Dr. Hans-Joachim Conrad Kfm. Direktor i. R. Marburg<br />

Rüdiger Deckner Geschäftsführer i. R. Mannheim<br />

Horst Defren Geschäftsführer i. R. Essen<br />

Diana Dietrich Geschäftsführerin i. R. Kaiserslautern<br />

Paul Dörr Vorsitzender des Vorstandes i. R. Bous<br />

Dr. Ute Dornheim Verwaltungsdirektorin i.R. Chemnitz<br />

Gerhard Engelbrecht Krankenhausdirektor i. R. Hof<br />

Walter Fetzer Verwaltungsleiter a. D. Sennfeld<br />

Joachim Finklenburg Hauptgeschäftsführer i. R. Lindlar<br />

Hans-Joachim Flegel Verwaltungsdirektor i. R. Bad Nauheim<br />

Dr. Joachim Frank Verwaltungsdirektor i. R. Dresden<br />

Dr. Lieselotte Franke Geschäftsführerin a. D. Salzatal / OT Bennstedt<br />

Rudolf Furtner Verwaltungsleiter i. R. Dingolfing<br />

Franz-Dietrich Gahrmann Geschäftsführer i. R. Markkleeberg<br />

Dr. Manfred Gotthardt Kfm. Direktor i. R. Münster<br />

Friedrich Karl Gronau Verwaltungsdirektor a. D. Hamburg<br />

Prof. Dr. Karsten Güldner Geschäftsführer a. D. Markkleeberg<br />

Dr. Rudolf Hartwig Hauptgeschäftsführer i. R. Ratingen<br />

Hans-Volkhard Hecht Geschäftsführer i. R. Quedlinburg<br />

Heinz-Jürgen Hempel Geschäftsführer a. D. Velbert<br />

Michael Herrler Geschäftsführer i. R. Ingolstadt<br />

Michael Hiller Kfm. Direktor i. R. Schleswig<br />

Winfried Ise Verwaltungsdirektor i. R. Freiburg<br />

† 02.04.<strong>2019</strong><br />

† 13.03.<strong>2019</strong><br />

106 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Ehrenmitglieder im Jahr <strong>2019</strong><br />

Norbert Jurczyk Geschäftsführer i. R. Walsrode<br />

Hans Kaltenecker Klinikumsdirektor a. D. Weiden<br />

Gabriele Kirchner Geschäftsführerin i. R. Mülheim an der Ruhr<br />

Rainer Klein Geschäftsführer i. R. Landau<br />

Dieter Korn Geschäftsführer i. R. Wilnsdorf<br />

Wolfram Kullik Geschäftsführer a. D. Quedlinburg<br />

Klaus Kupfer-Hessel Betriebsdirektor i. R. Obersulm<br />

Volker Laarmann Verwaltungsdirektor i. R. Bremerhaven<br />

Peter Lang Geschäftsführer a. D. Günzburg<br />

Emil Lauffer Verwaltungsdirektor a. D. Karlsruhe<br />

Lothar Libercka Verwaltungsleiter i. R. Berlin<br />

Peter Löbus<br />

Könnern<br />

Wilfried Lühmann Kfm. Direktor a. D. Hamburg<br />

Maria Mensen Vorstand i. R. Bremen<br />

Herbert Neumann Verwaltungsleiter i. R. Berlin<br />

Dietmar Nichterlein Geschäftsführer i. R. Bad Liebenstein<br />

Dr. Hans Nitzsche Verwaltungsdirektor a. D. Uelzen<br />

Lothar Obst Kfm. Direktor a. D. Mölln<br />

Lothar Peruth Geschäftsführer i. R. Merseburg<br />

Günther Pfaffeneder Geschäftsführer i. R. Stephanskirchen<br />

Hans-Joachim Rokasky Verwaltungsdirektor a. D. Weinsberg<br />

Ingrid Sacher Verwaltungsdirektorin i. R. Sagard<br />

Dr. Klaus Schäfer Krankenhausdirektor a. D. Greiz<br />

Joachim Schaupeter Vorstandsvorsitzender i. R. Börnsen<br />

Heinz Scheel Ltd. Stadtverwaltungsdirektor a. D. Stuttgart<br />

Günter Schigulski Krankenhausdirektor a. D Berlin<br />

Robert Schmeiser Kfm. Leiter i. R. Neutraubling<br />

Karl-Josef Schmidt Geschäftsführer i. R. Geisenheim<br />

Prof. Dr. Barbara Schmidt-Rettig<br />

Osnabrück<br />

Dr. Ralf-Michael Schmitz<br />

Winnenden Hanweiler<br />

Walter Schmuck Ltd. Städt. Verwaltungsdirektor a. D. Dortmund<br />

Alfred Schomburg Geschäftsführer i. R. Ratzeburg<br />

Albert Schoppe Verwaltungsdirektor a. D. Hildesheim<br />

Brigitte Seiler Geschäftsführerin i. R Saarbrücken<br />

Norbert Steinrück Verwaltungsleiter a. D. Berlin<br />

Herbert Tragesser Geschäftsführer a. D. Groß-Gerau<br />

Bernhard Unkel Kfm. Direktor i. R. St. Sebastian<br />

Peter von Ujlaky Ltd. Verwaltungsdirektor i. R. München<br />

Walter Vorndran Geschäftsführer i. R. München<br />

Klaus Weiß Geschäftsführer i. R. Schwerin<br />

Norbert Wemhoff Verwaltungsdirektor i. R. Georgsmarienhütte<br />

Josef Wieder Geschäftsführer i. R. Breitenbrunn<br />

Dr. Peter Willms Geschäftsführer a. D. Halle / Saale<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

107


Zusammenarbeit mit den Verbänden des Krankenhaussektors<br />

Zusammenarbeit mit den Verbänden<br />

des Krankenhaussektors auf nationaler<br />

und internationaler Ebene<br />

GEMEINSAME INTERESSEN GEMEINSAM VERTRETEN<br />

KOOPERATIONEN, GEMEINSAME AKTIONEN, INFORMATIONSAUSTAUSCH,<br />

STELLUNGNAHMEN ZU WICHTIGEN GESUNDHEITSPOLITISCHEN<br />

ENTWICKLUNGEN UND ENTSCHEIDUNGEN PRÄGTEN DIE ZUSAMMENARBEIT<br />

Ein wesentliches Anliegen des <strong>VKD</strong>, seiner<br />

Funktionsträger auf allen Ebenen und seiner<br />

Mitglieder ist die enge Zusammenarbeit mit<br />

den anderen Organisationen, Verbänden<br />

und Institutionen des Krankenhaussektors.<br />

Sie ist wichtiger Inhalt der Verbandsarbeit.<br />

Gemeinsame Interessen auch gemeinsam<br />

zu kommunizieren, sich abzustimmen – das<br />

erhöht Aufmerksamkeit und Schlagkraft<br />

gegenüber der Politik in Bund und Ländern.<br />

Wichtige Ziele im Interesse der Krankenhäuser,<br />

ihrer Mitarbeiter und Patienten wurden<br />

auch im Jahr <strong>2019</strong> vielfach gemeinsam in<br />

Stellungnahmen, Diskussionsrunden, Dialogveranstaltungen<br />

vertreten.<br />

DEUTSCHE KRANKENHAUSGESELLSCHAFT (DKG)<br />

Zu den wichtigsten Partnern des <strong>VKD</strong> gehört seit<br />

vielen Jahren die Deutsche Krankenhausgesellschaft.<br />

Regelmäßig finden Gespräche und Abstimmungen<br />

zu wichtigen Fragen statt. In Spitzengesprächen<br />

werden Positionen ausgelotet und<br />

abgeglichen. Im Jahr <strong>2019</strong> fanden zwei Spitzengespräche<br />

statt.<br />

Eine intensive Zusammenarbeit gibt es auch auf<br />

der Arbeitsebene, in verschiedenen Gremien, Ausschüssen,<br />

Kommissionen.<br />

Bereits seit vielen Jahren ist die Vorbereitung und<br />

Durchführung des jährlich stattfindenden Deutschen<br />

Krankenhaustags Bestandteil der Zusammenarbeit.<br />

Intensiviert wurde schon seit einigen<br />

Jahren auch die Kooperation bei der Organisation<br />

weiterer Veranstaltungen.<br />

<strong>VKD</strong>-Sitze (Gaststatus) in den DKG-<br />

Fachausschüssen und Fachkommissionen:<br />

Fachausschuss für Personalwesen<br />

und Krankenhausorganisation<br />

Siegfried Ristau, Dr. Jens-Uwe Schreck<br />

Fachausschuss für Krankenhausfinanzierung<br />

Dr. Josef Düllings, Martin Schmid<br />

108 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)<br />

Traditionell gut besucht ist der DKG-Frühlingsempfang (Foto: DKG /Lopata)<br />

Fachausschuss für Daten-Information<br />

und Kommunikation<br />

Volker Lowitsch<br />

Fachausschuss Recht und Verträge<br />

Peter Zur<br />

Kommission Europa und<br />

internationales Krankenhauswesen<br />

Heinz Kölking, Peter Asché<br />

Kommission Krankenhaus-Psychiatrie<br />

Holger Höhmann<br />

Kommission Leistungsentgelte<br />

Klaus Philipps<br />

Kommission Qualitätssicherung<br />

Holger Höhmann<br />

Kommission Hygiene<br />

Stefan Nowack<br />

BMG-Beirat „Neuordnung<br />

der Aufgaben im Krankenhaus“<br />

Rainer Kontermann, Peter Asché<br />

Verhandlungskommission Telematikzuschlag<br />

Volker Lowitsch<br />

Der Geschäftsführer des Dezernats II Krankenhausfinanzierung<br />

und Krankenhausplanung der DKG, Dr.<br />

Roland Laufer, arbeitet seit Jahren als Gast im Fachausschuss<br />

Betriebswirtschaft (FABW) des <strong>VKD</strong> mit.<br />

Frühlingsempfang der<br />

Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

Im Frühjahr jeden Jahres lädt die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

die Vertreter der Krankenhausbranche,<br />

der Krankenkassen, Politiker und Abgeordnete<br />

zu einem Frühlingsempfang ein. Dieser<br />

gesundheitspolitische Jahresauftakt war auch <strong>2019</strong><br />

wieder die erste Veranstaltung, in der die Positionen<br />

der Krankenhausträger dargelegt, Kritik geäußert,<br />

Argumente und Vorschläge präsentiert<br />

wurden. Die Bundespolitik erhielt traditionell Gelegenheit,<br />

ihrerseits Positionen zu erläutern, Vorhaben<br />

für das kommenden Jahr vorzustellen und auf<br />

die Kritik der Krankenhausseite zu antworten.<br />

Regelmäßig nehmen Mitglieder des <strong>VKD</strong>-Präsidiums,<br />

des Vorstands, von Landes- und Fachgruppen<br />

an den Frühjahrsempfängen teil und nutzen<br />

die Gelegenheit, sich über die Pläne und Positionen<br />

der Krankenhausträger und der Politik aus erster<br />

Hand zu informieren. Am Rande der Veranstaltung<br />

werden zahlreiche Gespräche mit anderen<br />

Teilnehmern geführt. Das war auch <strong>2019</strong> der Fall.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

109


Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)<br />

DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß und Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn im Gespräch (Foto: DKG /Lopata)<br />

Dr. Gerald Gaß bei seiner Rede auf dem DKG-Frühlingsempfang<br />

(Foto: DKG /Lopata)<br />

Interessierte Zuhörer<br />

bei der Eröffnungsrede<br />

von DKG-Präsident<br />

Dr. Gerald Gaß<br />

(Foto DKG/Lopata)<br />

Der Frühjahrsempfang der DKG im Jahr <strong>2019</strong><br />

fand am 19. März in Berlin statt. DKG-Präsident<br />

Dr. Gerald Gaß forderte hier ein „Ende der destruktiven<br />

Krankenhauspolitik.“ Man wolle den Gesundheitspolitikern<br />

die Hand reichen, sich intensiv und<br />

mit Vorschlägen in die Diskussion um die Zukunft<br />

der Krankenhausversorgung, zum Thema Personalbesetzung<br />

und zu Strukturveränderungen einbringen.<br />

Es müsse aber Schluss mit der „Zermürbungsstrategie“<br />

der Bundesländer in Bezug auf die<br />

Investitionskostenfinanzierung sein.<br />

Dr. Gaß erklärte, man werde gemeinsam mit dem<br />

Deutschen Pflegerat, den Pflegekammern und Gewerkschaften<br />

ein eigenes Personalbemessungsinstrument<br />

entwickeln, das eine angemessene<br />

Personalausstattung in der Pflege definiere und<br />

die fehlgesteuerten Pflegepersonaluntergrenzen<br />

überflüssig mache. Er sprach sich für einen Ganzhausansatz<br />

aus.<br />

In der Strukturdebatte müsse es um den Abbau<br />

von Parallelstrukturen gehen und die Unterversorgung<br />

in einigen Regionen in den Blick genommen<br />

werden. Hier plädierte Dr. Gaß für einen gemeinsamen<br />

Pakt von Politik, Krankenhäusern und Krankenkassen.<br />

Er kritisierte die überzogenen MDK-<br />

Prüfungen, die beendet werden müssten.<br />

110 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Deutsches Krankenhausinstitut e. V. (DKI)<br />

DEUTSCHES KRANKENHAUSINSTITUT E. V. (DKI)<br />

Träger des Deutschen Krankenhausinstituts sind<br />

neben dem Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG), der Verband der Leitenden Krankenhausärzte<br />

(VLK) und die Deutsche Krankenhaus<br />

Verlagsgesellschaft mbH (DKVG).<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings ist Mitglied im Kuratorium<br />

des DKI und nahm an den Kuratoriumssitzungen<br />

teil. Bernd Decker, Schatzmeister des<br />

<strong>VKD</strong>, vertrat auch <strong>2019</strong> den Verband im Haushaltsausschuss<br />

des DKI.<br />

Die seit vielen Jahren bestehende enge Zusammenarbeit<br />

des <strong>VKD</strong> mit dem DKI wurde auch <strong>2019</strong><br />

fortgeführt. Der <strong>VKD</strong> unterstützt das DKI in vielfältiger<br />

Weise:<br />

Krankenhaus-Barometer<br />

Der <strong>VKD</strong> engagiert sich in der jährlichen Erhebung<br />

des „Krankenhaus-Barometers“. Die Teilnahme möglichst<br />

vieler Krankenhäuser an der Befragung ist<br />

wichtig zur Darstellung der aktuellen Situation der<br />

Krankenhäuser sowohl für die eigenen Mitglieder<br />

als auch nach außen, in die Politik und die Öffentlichkeit<br />

hinein.<br />

Die Themenschwerpunkte des<br />

Krankenhaus-Barometers <strong>2019</strong> waren:<br />

Pflegepersonaluntergrenzen,<br />

Klagewellen der Krankenkassen,<br />

Schutz der Mitarbeiter vor Übergriffen<br />

Fachkräftemangel<br />

Eine repräsentative Zwischenbefragung des DKI<br />

zu den Pflegepersonaluntergrenzen hatte bereits<br />

Anfang September ergeben, dass 37 Prozent aller<br />

Krankenhäuser Betten auf Intensivstationen schließen<br />

mussten, um die Untergrenzen einhalten zu<br />

können. Auch auf den pflegesensitiven Allgemeinstationen<br />

mussten 23 Prozent der Kliniken Bettensperrungen<br />

vornehmen, 29 Prozent mussten ganze<br />

Bereiche zeitweise von der Notfallversorgung<br />

bei der Leitstelle des Rettungsdienstes abmelden.<br />

„Diese Zahlen sind ein alarmierendes Zeichen, dass<br />

die Pflegepersonaluntergrenzen zu Einschränkungen<br />

bei der Versorgung führen. Dies gilt besonders<br />

hinsichtlich der flächendeckenden Notfallversorgung<br />

der Bevölkerung mit Hochleistungsmedizin<br />

und für die Intensivstationen. Hinzu kommt, dass<br />

weitere sechs Prozent der Kliniken bei Intensivbetten<br />

Schließungen planen. Wenn nun noch weitere<br />

Bereiche mit Untergrenzen arbeiten müssen und<br />

die Untergrenzen bei Intensivstationen, wie von<br />

den Krankenkassen gefordert, noch weiter verschärft<br />

werden, kann das nicht mehr steuerbare<br />

Auswirkungen haben“, erklärte DKG-Präsident<br />

Dr. Gerald Gaß. Er forderte des Bundesgesundheitsministerium<br />

auf, den Umstieg auf ein Pflegepersonalbedarfsbemessungsinstrument<br />

jetzt einzuleiten,<br />

statt auch noch die Intensivstationen für<br />

Schlaganfälle zu Abmeldungen wegen hochfraglich<br />

abgeleiteten Personalquoten zu zwingen.<br />

Der <strong>VKD</strong> hat sich dazu in einer Pressemitteilung<br />

ebenfalls geäußert.<br />

Der <strong>VKD</strong> brachte sich im Jahr <strong>2019</strong> erneut in die<br />

Kooperationen zur Durchführung wichtiger gemeinsamer<br />

Konferenzen ein. Ziel des Verbandes<br />

war es dabei immer, starke Präsenz zu zeigen und<br />

direkt die Erfahrungen aus der Praxis in die jeweiligen<br />

Themen einzubringen.<br />

Psychiatrie-Branchentreff<br />

Der Psychiatrie-Branchentreff des DKI und der<br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen des <strong>VKD</strong><br />

hat sich als wichtiger und beliebter Branchen-<br />

Treffpunkt für Einrichtungen der Psychiatrie und<br />

Psychosomatik etabliert. Er fand auch in diesem<br />

Jahr am 5. Dezember in Düsseldorf statt. Experten<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

111


Deutsches Krankenhausinstitut e. V. (DKI)<br />

aus der Praxis stellten hier die neuesten Entwicklungen,<br />

maßgebliche Erfolgsfaktoren zu aktuellen<br />

Handlungsfeldern psychiatrischer und psychosomatischer<br />

Kliniken vor.<br />

Neben aktuellen Informationen aus der Selbstverwaltung<br />

und der Politik ging es um das Handlungsfeld<br />

Personal, speziell um die Mindestvorgaben<br />

zur Personalausstattung, sowie die Novellierung<br />

der Psychotherapeuten-Ausbildung. Diskutiert<br />

wurden auch die aktuellsten Themen aus den Bereichen<br />

Finanzen, Strategie und Organisation.<br />

Reha-Wirtschaftstag<br />

Mit dem Reha-Wirtschaftstag hat sich seit einigen<br />

Jahren ein wichtiger Branchentreff für die Rehabilitationskliniken<br />

etabliert. Die Veranstaltung in<br />

Kooperation von DKI, der Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />

des <strong>VKD</strong> und der DEGEMED<br />

fand im Jahr <strong>2019</strong> am 10. Dezember in Berlin statt.<br />

Auch hier waren die neuesten Entwicklungen in<br />

den aktuellen Handlungsfeldern der Rehakliniken<br />

wichtige Themen.<br />

Experten aus der Praxis stellten maßgebliche Erfolgsfaktoren<br />

vor. Sie vermittelten einen gesundheitspolitischen<br />

Ausblick bis 2030. Thema war<br />

auch die Personalsituation in Rehabilitationseinrichtungen.<br />

Vorgestellt wurden Lösungsvorschläge<br />

zu aktuellen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen<br />

für Rehabilitationskliniken.<br />

Krankenhaus-Branchentreff<br />

Der Krankenhaus-Branchentreff des DKI und des<br />

<strong>VKD</strong> – er fand am 11. Dezember in Berlin statt –<br />

war auch in <strong>2019</strong> wieder ein wichtiger Termin und<br />

Treffpunkt für viele Führungskräfte aus den Krankenhäusern.<br />

Hier wurde über die aktuellen und<br />

künftigen politischen Rahmenbedingungen informiert,<br />

künftige Handlungsfelder wurden beleuchtet,<br />

Entwicklungen, Lösungsansätze und Erfolgsfaktoren<br />

dargestellt.<br />

Wichtig war aber auch in diesem Jahr wieder der individuelle<br />

Austausch der Teilnehmer untereinander.<br />

Thematisiert wurden die Pflegepersonal-Mindestbesetzungen<br />

aus Sicht der Krankenhaus-Geschäftsführung,<br />

der Krankenhausstrukturfonds, es<br />

ging um das MVZ am Krankenhaus, um die Geburtshilfe<br />

und die koordinierte Inanspruchnahme<br />

von Notaufnahmen am Krankenhaus und ärztlichem<br />

Bereitschaftsdienst. Ein Thema war auch die<br />

Digitale Transformation im Krankenhaus.<br />

112 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag (GDK)<br />

GESELLSCHAFT DEUTSCHER KRANKENHAUSTAG (GDK)<br />

Hauptaufgabe der GDK ist die Ausrichtung des<br />

jährlichen Deutschen Krankenhaustages. Die<br />

mehrtägige Konferenz dient der Darstellung und<br />

damit auch der Wahrnehmung der Interessen der<br />

deutschen Krankenhäuser in der Öffentlichkeit sowie<br />

gegenüber der Politik in Bund und Ländern.<br />

Gleichzeitig ist der Krankenhaustag eine wichtige<br />

Plattform zur Förderung des Informations- und<br />

Meinungsaustauschs für die im Krankenhaus Tätigen<br />

und der ihnen Verbundenen.<br />

Die GDK folgt in dieser Funktion der Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutsches Krankenhaus (ADK), die bis<br />

zum Jahr 1986 – in der Rechtsform des eingetragenen<br />

Vereins – diese Aufgabe erfüllt hat.<br />

Die Deutschen Krankenhaustage werden traditionsgemäß<br />

verbunden mit einer internationalen<br />

Krankenhausausstellung. Dies war bis zum Jahr<br />

1998 die INTERHOSPITAL. Seit dem Jahr 1999 ist<br />

der Deutsche Krankenhaustag in die weltgrößte<br />

Medizin-Fachmesse MEDICA integriert und wird<br />

als eigene Veranstaltung in der Regie der GDK auf<br />

dem Gelände der Messe Düsseldorf jeweils im November<br />

durchgeführt.<br />

Gesellschafter/Träger der GDK sind:<br />

• Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), Berlin<br />

• Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>), Berlin<br />

• Verband der Leitenden Krankenhausärzte (VLK),<br />

Düsseldorf<br />

Dem Verwaltungsrat gehörten in <strong>2019</strong> an:<br />

• Dr. Josef Düllings, Vorsitzender (für den <strong>VKD</strong>)<br />

• Dr. Gerald Gaß, stellvertretender Vorsitzender<br />

(für die DKG)<br />

• PD Dr. Michael A. Weber (für den VLK)<br />

• Pflegedirektorin Frau Dr. phil. Sabine Berninger,<br />

Augsburg (für ADS und DBfK)<br />

Die GDK hatte <strong>2019</strong> zwei Geschäftsführer:<br />

• Dipl.-Volksw. Georg Baum, Hauptgeschäftsführer<br />

der DKG, Berlin<br />

• Dipl.-Volksw. Gerd Norden, VLK, Düsseldorf<br />

Auch im Jahr <strong>2019</strong> veranstaltete die GDK wieder<br />

sehr erfolgreich im Rahmen der MEDICA den inzwischen<br />

42. Deutschen Krankenhaustag. Die<br />

mehrtägige Konferenz vom 18. bis zum 21. November<br />

mit dem Generalthema: „Krankenhäuser<br />

im Reform-Marathon“ wurde von rund 2000 Kolleginnen<br />

und Kollegen besucht.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

113


42. Deutscher Krankenhaustag<br />

42. DEUTSCHER KRANKENHAUSTAG<br />

Der diesjährige Deutsche Krankenhaustag war geprägt von der gesetzgeberischen Hyperaktivität<br />

der vergangenen Monate. Sein Generalthema: „Krankenhäuser im Reform-Marathon“.<br />

Rund 2000 Teilnehmer diskutierten an den vier Konferenztagen vom 18. bis zum 21. November<br />

in Düsseldorf die zahlreichen Aspekte – und Unwägbarkeiten – die sich daraus ergeben.<br />

Das Thema dominierte Veranstaltungen und Diskussionen der wichtigsten jährlichen Kommunikationsplattform<br />

für den Krankenhausbereich.<br />

Podiumsdiskussion zur Eröffnung des Krankenhaustages<br />

Der Deutsche Krankenhaustag findet in jedem<br />

Jahr parallel zur weltgrößten Medizinmesse, der<br />

MEDICA statt. Er ist auch für das Management, für<br />

die Mitglieder des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>), ein wichtiger Termin<br />

im Kalender.<br />

Kongresseröffnung<br />

Wie wirkt sich der gesetzgeberische Tsunami auf<br />

die Krankenhäuser, die Mitarbeiter und Patienten,<br />

aus? <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings sprach vielen<br />

Teilnehmern in der Eröffnungsveranstaltung<br />

aus der Seele, als er erklärte: „Was wir als <strong>VKD</strong> aus<br />

dem Blick der Praxis erleben, ist nicht ein Versagen<br />

der Krankenhausbranche, sondern ein Politikversagen<br />

auf Bundes- und Landesebene mit Verstößen<br />

gegen das Krankenhausfinanzierungsgesetz.“ Von<br />

einer wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser<br />

könne nicht mehr die Rede sein.<br />

Aus vielen kleinen und größeren Krisen sei eine<br />

Systemkrise geworden, vor der der <strong>VKD</strong> bereits vor<br />

mehr als zwei Jahren gewarnt und Vorschläge dafür<br />

unterbreitet habe, wie diese zu verhindern sein<br />

würde. „Wir wissen, dass Strukturveränderungen<br />

notwendig sind. Was wir aber aktuell erleben, sind<br />

Pleiten.“<br />

114 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


42. Deutscher Krankenhaustag<br />

Eröffnung des 42. Deutschen<br />

Krankenhaustages – <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

Dr. Josef Düllings, NRW-Gesundheitsminister<br />

Karl-Josef Laumann, Mitglieder<br />

des <strong>VKD</strong><br />

Dabei sei die Qualität der Krankenhausversorgung<br />

nachweislich in den letzten Jahren nicht nur weiter<br />

verbessert worden, sondern die Häuser hätten<br />

außerdem zunehmend Versorgungsaufgaben anderer<br />

Dienstleister übernehmen müssen. Auf das<br />

Generalthema des Krankenhaustages bezogen erklärte<br />

Dr. Josef Düllings, die Krankenhäuser seinen<br />

Symptomträger eines kranken Systems. In dieser<br />

Situation seien gesetzgeberische Nachbesserungen<br />

nicht sinnvoll. „Notwendig ist der Mut, sich<br />

von inzwischen untauglich gewordenen Gesetzen,<br />

Regelungen und Instrumenten zu trennen. Es fehlt<br />

aber bisher ein Masterplan für eine zukunftsfeste<br />

Gesundheitsversorgung. Wir sind an einem Punkt,<br />

an dem wir einen Weg zurück zu unseren eigentlichen<br />

Aufgaben und zu einer Verminderung der<br />

Komplexität unseres Gesundheitssystems finden<br />

müssen.“<br />

Ähnlich argumentierte auch der Präsident der<br />

Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald<br />

Gaß. „Die politisch Verantwortlichen, egal ob im<br />

Bund oder in den Ländern, ignorieren den von<br />

ihnen initiierten kalten Strukturwandel der Krankenhauslandschaft.<br />

Abteilungs- und Standortschließungen<br />

sind mittlerweile praktisch an der Tagesordnung.<br />

Sie gefährden damit die bisher gute<br />

und flächendeckende Versorgung der Patienten<br />

in Deutschland“, erklärte er. Gleichzeitig gehen in<br />

Krankenhäusern jeden Tag über eine Million wertvolle<br />

Arbeitsstunden der Patientenversorgung an<br />

die Bürokratie verloren, weil die Kontrollwut der<br />

Krankenkassen und die Überregulierung von der<br />

Politik nicht gestoppt würden. Dies müsse ein<br />

Ende haben. Die Mitarbeiter der Krankenhäuser<br />

seien 24 Stunden in Bereitschaft und für ihre Patienten<br />

da. Diese Daseinsvorsorge werde bei der Finanzierung<br />

der Krankenhäuser von der Politik und<br />

den Krankenkassen ignoriert. „Wir fordern Bundesgesundheitsminister<br />

Spahn und die Verantwortlichen<br />

in den Ländern auf, mit uns gemeinsam<br />

im Rahmen eines Krankenhausgipfels den Dialog<br />

über die Zukunft der Krankenhausversorgung in<br />

Deutschland zu führen“, so der DKG-Präsident.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

115


42. Deutscher Krankenhaustag<br />

PD Dr. Michael A. Weber, Präsident des VLK, Messe-Geschäftsführer<br />

Wolfram Diener, Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister<br />

NRW, Dr. Gerald Gaß, Präsident der DKG, Dr. Sabine Berninger,<br />

Vizepräsidentin des DBKF, Dr. Josef Düllings, Präsident des <strong>VKD</strong><br />

(v.l.)<br />

<strong>VKD</strong>-Mitglieder beim Treffpunkt Krankenhaus (l.o., Aufn. <strong>VKD</strong>)<br />

Traditioneller Treffpunkt Meet IT von <strong>VKD</strong>, ENTSCHEIDERFABRIK<br />

und Messe Düsseldorf (l.u. und r., Aufn. ENTSCHEIDERFABRIK)<br />

116 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


42. Deutscher Krankenhaustag<br />

Eröffnungspressekonferenz<br />

Alle müssten sich darüber im Klaren sein, dass<br />

Überregulierungen, massenhafte Rechnungskürzungen<br />

und Diffamierungen die Kliniken schwächen<br />

und die Situation der Patientenversorgung<br />

und des Personals nicht verbessern würden. Dies<br />

könne nur durch eine Stärkung der Kliniken gelingen,<br />

erklärte Dr. Michael A. Weber, Kongresspräsident<br />

des 42. Deutschen Krankenhaustages, auf der<br />

Eröffnungspressekonferenz des Kongresses.<br />

Dr. Sabine Berninger, Pflegedirektorin Josefinum<br />

KJF Fachklinik in Augsburg, kritisierte die Regelung<br />

der Pflegepersonaluntergrenzen. Sie hätten<br />

keine valide pflegewissenschaftliche Grundlage.<br />

Sie votierte nachdrücklich, wie in der Konzertierten<br />

Aktion Pflege vereinbart, für die Entwicklung<br />

eines wissenschaftlich fundierten Pflegepersonalbemessungsinstrumentes<br />

durch die Selbstverwaltung<br />

und dessen gesetzliche Verankerung.<br />

Vor der versammelten Fachpresse erläuterte<br />

Dr. Düllings die aus Sicht des <strong>VKD</strong> wesentlichen<br />

Gründe für die aktuelle Situation der Krankenhausbranche.<br />

Dazu gehörten die „Fördermittelflucht“<br />

der Länder, der Mittelentzug durch Krankenkassen,<br />

die fehlende Leistungsgerechtigkeit und Überkomplexität<br />

des Finanzierungssystems, die Entlastung<br />

der Kassenärzte auf Kosten der Kliniken. Hier<br />

fänden sich daher auch die Lösungsmöglichkeiten.<br />

Aktuelle Informationen,<br />

Diskussionen, Fortbildung<br />

Der 42. Deutsche Krankenhaustag bot den Teilnehmern<br />

eine Fülle von Möglichkeiten, sich zu<br />

informieren und miteinander – auch berufsgruppenübergreifend<br />

– zu diskutieren. Auf große Resonanz<br />

bei den Kongressteilnehmern stieß in diesem<br />

Jahr wieder die Informationsveranstaltung zur<br />

Weiterentwicklung des Fallpauschalensystems. Sie<br />

wurde aus gegebenem Anlass ergänzt durch ein<br />

Kompaktseminar „Das neue Pflegebudget – wie<br />

wird’s gemacht“ am vierten Kongresstag.<br />

Das „Krankenhaus-Träger-Forum“ thematisierte die<br />

ambulante Notfallversorgung und deren anstehende,<br />

teils umstrittene Reform, zu der sich auch<br />

der <strong>VKD</strong> bereits dezidiert positioniert hat. Das Forum<br />

„Pflege im Krankenhaus“ beschäftigte sich u.a.<br />

mit den Pflegepersonaluntergrenzen, die bereits<br />

zu Kapazitätseinschränkungen geführt haben und<br />

auch vom <strong>VKD</strong> kritisiert werden. Vorgestellt wurde<br />

das von DKG, Deutschem Pflegerat und ver.di<br />

erarbeitete Pflegepersonalbemessungsinstrument,<br />

mit dem der individuelle Pflegebedarf auf Krankenhausstationen<br />

ermittelt werden kann.<br />

Mitglieder des Vorstands und Präsidiums des <strong>VKD</strong><br />

engagierten sich auch in diesem Jahr in verschiedenen<br />

Veranstaltungen als Referenten und Moderatoren<br />

und brachten hier ebenfalls die Sicht des<br />

Krankenhausmanagements, die Sicht der Praktiker,<br />

auf die Herausforderungen und Probleme der Kliniken<br />

ein.<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

117


42. Deutscher Krankenhaustag<br />

<strong>VKD</strong>-Forum<br />

Gut nachgefragt war wieder das <strong>VKD</strong>-Forum, in<br />

diesem Jahr zum Thema „Digitalisierung – Konfliktfelder<br />

und Fettnäpfchen“, in dem über sichere<br />

Kommunikationsplattformen diskutiert wurde. In<br />

den Expertenvorträgen ging es um „Messenger-<br />

Dienste – was wird aus Datenschutz und Schweigepflicht?“<br />

Hier wurde sowohl die Sicht des Landesdatenschutzes<br />

als auch die der Krankenhäuser<br />

beleuchtet. Weiteres Thema waren die Anforderungen<br />

an Kommunikationsdienste in der Klinik<br />

und speziell für eine Migration in die Telematikinfrastruktur.<br />

Die ENTSCHEIDERFABRIK<br />

Die Digitalisierung der Gesundheitsbranche war<br />

ein weiteres großes Thema des Krankenhaustages.<br />

Maßgeblich beteiligt sind hier von <strong>VKD</strong>-Mitgliedern<br />

geführte Krankenhäuser an den Projektgruppen,<br />

die im Rahmen der ENTSCHEIDERFABRIK die<br />

Ergebnisse ihrer Arbeit an den IT-Schlüsselthemen<br />

des Jahres präsentierten. Der <strong>VKD</strong> engagiert sich<br />

seit vielen Jahren für Digitalisierungsprojekte.<br />

Die vom <strong>VKD</strong> mitgegründete ENTSCHEIDERFABRIK<br />

präsentierte neueste Trends und praxistaugliche<br />

Konzepte rund um das Großprojekt „Digitale Klinik“.<br />

Gut besucht war auch in diesem Jahr die Veranstaltung,<br />

in der die Projektteams die Ergebnisse,<br />

Erkenntnisse und Erfahrungen aus ihrer Arbeit an<br />

den fünf Schlüsselprojekten dieses Jahres vorstellten.<br />

Die Resonanz ist immer groß, denn auch nicht<br />

daran beteiligte Kliniken können davon profitieren.<br />

Dr. Josef Düllings verwies darauf, wie wichtig die<br />

digitale Transformation der Krankenhäuser für<br />

deren Unternehmenserfolg ist. Erneut forderte<br />

er aber auch ein staatliches Sonderprogramm<br />

Digitalisierung. Die Digitalisierung müsse als wesentliches<br />

Infrastrukturprojekt erkannt werden. Sie<br />

sei innerhalb der Kliniken und auch intersektoral<br />

Grundlage für Effizienz, bessere Kommunikation,<br />

Entlastung des Personals, Basis moderner Medizintechnik,<br />

und letztlich auch der Patientensicherheit.<br />

Dr. Düllings: „Die Politik hat keinen Plan, wie Digitalisierung<br />

eigentlich aussehen soll.“<br />

Dr. Düllings übergab für den <strong>VKD</strong> die Urkunde<br />

als „Nachhaltiger Krankenhauspartner hinsichtlich<br />

Digitalisierung in der Informations- und Medizintechnik“<br />

an die Unternehmen Agfa Healthcare<br />

und DMI. Den Pokal für den Unternehmens-/Klinikführer<br />

des Jahres für erfolgreiches Business-IT-<br />

Alignment erhielt Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Geschäftsführer<br />

des Unfallkrankenhauses Berlin.<br />

Der ENTSCHEIDERFABRIK gehören 36 fördernde<br />

Verbände des Gesundheitswesens, Kliniken mit<br />

mehr als 800 Standorten und 130 Industrieunternehmen<br />

an.<br />

Europatag der EVKM<br />

Am dritten Kongresstag widmeten sich Experten<br />

der Europäischen Vereinigung der Krankenhausmanager<br />

(EVKM) der Gesundheitsversorgung in<br />

Europa. Wie wird sich der mögliche Austritt Großbritanniens<br />

auf die Europäische Union auswirken?<br />

Zu diesem Thema referierte Gery O’Dwyer,<br />

Geschäftsführer der South/Southwest Hospital<br />

Group in Irland. Weitere Experten erläuterten die<br />

Situation der Krankenhäuser in Polen, Schweden,<br />

Portugal, Luxemburg und in der Schweiz. Alle hätten<br />

mit steigenden Kosten und sinkenden Einnahmen<br />

zu kämpfen, so Philippe Blua, der Präsident<br />

der European Association of Hospital Managers.<br />

Der 43. Deutsche Krankenhaustag findet im Rahmen<br />

der MEDICA vom 16. bis 19. November 2020 in Düsseldorf<br />

statt.<br />

118 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


42. Deutscher Krankenhaustag<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Impressionen vom <strong>VKD</strong>-Forum – die Referenten<br />

Helmut Eiermann, Michael Holzbrecher-Morys, Rene Schuster<br />

und Ralf Boldt. Zu den Diskutanten gehörte auch Peter Asché,<br />

Vizepräsident des <strong>VKD</strong><br />

119


MEDICA <strong>2019</strong><br />

MEDICA <strong>2019</strong><br />

Der <strong>VKD</strong> ist Mitglied des Beirats der MEDICA. An<br />

dessen Sitzungen zur Vorbereitung der Messe, des<br />

42. Deutschen Krankenhaustages sowie des Euro patags<br />

der EVKM nahm regelmäßig Gabriele Kirchner<br />

(bis Ende März <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin) teil.<br />

Der bereits 2015 eingeführte Rhythmus der Messetage<br />

von jeweils Montag bis Donnerstag hat<br />

sich bewährt und wurde auch <strong>2019</strong> beibehalten.<br />

Diese Lösung bestätigte sich auch in diesem Jahr<br />

ebenso wie die Möglichkeit der elektronischen<br />

Anmeldung.<br />

Die Veranstalter der MEDICA zogen erneut eine<br />

positive Bilanz der Messe. Wolfram Diener, Geschäftsführer<br />

der Messe Düsseldorf, konstatierte:<br />

„MEDICA und COMPAMED sind die Nr. 1-Marktplattformen<br />

für internationales Business und haben<br />

ihre Rolle als Wachstumstreiber für den Export<br />

mit ihren Aussteller- und Besucherzahlen bestätigt.<br />

Das kommt den Anbietern entgegen, denen<br />

derzeit große Kraftanstrengungen abverlangt<br />

werden.“ Zu den Herausforderungen gehörten<br />

zunehmende Handelsrestriktionen, die Brexit-Ungewissheit,<br />

erhöhter Margendruck sowie immer<br />

aufwändigere Zulassungsprozeduren für Medizinprodukte.<br />

Der Nachfragemarkt für Medizintechnik und Medizinprodukte<br />

präsentiere sich weltweit immer herausfordernder<br />

und zugleich anspruchsvoller. Die<br />

Anbieter stellten sich flexibel darauf ein und würden<br />

die passenden Antworten mit ihren Neuheiten<br />

für eine moderne und wirtschaftliche medizinische<br />

Versorgung geben.<br />

Korrespondierend zur MEDICA fand wieder die<br />

führende Fachmesse für den Zuliefermarkt der<br />

medizintechnischen Fertigung, die COMPAMED,<br />

statt. Dem Leitmotto „Be part of the No. 1“ sei die<br />

Fachwelt aus allen Bereichen der Gesundheitswirtschaft<br />

gefolgt. Im Vergleich zum Vorjahr habe es<br />

ein leichtes Besucherplus in den voll ausgelasteten<br />

Messehallen gegeben, teilte die Messe mit.<br />

5.500 Aussteller bei der MEDICA und fast 800 bei<br />

der COMPAMED haben laut Messegesellschaft für<br />

eine neue Rekordbeteiligung gesorgt. (2018: 5.273<br />

MEDICA-Austeller aus 66 Nationen, COMPAMED:<br />

783 Aussteller aus 40 Staaten). Aus Sicht der vielen<br />

länderübergreifend agierenden Aussteller sei<br />

besonders erfreulich gewesen, dass von den gut<br />

121.000 Fachbesuchern (2018: 120.000) mehr als 90<br />

Prozent über Entscheidungskompetenz verfügt<br />

hätten. Zwei Drittel der Besucher kamen aus dem<br />

Ausland, aus insgesamt rund 170 Nationen.<br />

Auf gute Resonanz sei die neue Themenzuordnung<br />

zu den Messehallen gestoßen. Den großen<br />

nationalen und internationalen Gemeinschaftsbeteiligungen<br />

wurde mehr Platz eingeräumt in den<br />

Hallen 15 bis 17. Die Hersteller chirurgischer Instrumente<br />

rückten von der Halle 13 thematisch näher<br />

heran an die Anbieter von OP-Komplettlösungen<br />

sowie bildgebenden Verfahren in den Hallen 10<br />

und 11. Das MEDICA-Segment der Informationsund<br />

Kommunikationstechnik präsentierte sich<br />

mit seinen Ausstellern und Fachforen erstmals in<br />

Halle 13 (bisher Halle 15). Health-IT werde immer<br />

weniger als isolierte Disziplin betrachtet. Speziell<br />

im Bereich der Elektromedizin und Medizintechnik<br />

seien viele Innovationen softwaregetrieben und<br />

ausgerüstet mit notwendigen Schnittstellen zur sicheren<br />

Einbindung in Netzwerkstrukturen, so die<br />

Begründung.<br />

Treffpunkt für Mitglieder, Kooperationspartner<br />

und Interessierte – der <strong>VKD</strong>-Stand<br />

Traditionell präsentierte sich der <strong>VKD</strong> wieder mit<br />

seinem attraktiven Stand – in diesem Jahr bedingt<br />

durch die neue Themenzuordnung der Messehallen<br />

– in Halle 13. Das machte den Weg zum und<br />

vom Kongresszentrum für Besucher etwas weiter.<br />

120 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


MEDICA <strong>2019</strong><br />

Das Verbandsareal war dennoch ein gut besuchter<br />

Treffpunkt für Mitglieder, Kooperations- und Geschäftspartner,<br />

Repräsentanten anderer Verbände<br />

der Branche, und Repräsentanten der Europäischen<br />

Vereinigung der Krankenhausmanager, Industrievertreter<br />

sowie anderer Interessierter. Dazu<br />

trugen die offene, einladende Gestaltung ebenso<br />

bei wie die Gastlichkeit der „Standbesatzung“ aus<br />

der <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle. Zudem gab es hier wieder<br />

ein umfangreiches Angebot an Informationsmaterial<br />

über den <strong>VKD</strong> und seine Angebote für<br />

Mitglieder, u.a. interessante Fortbildungsangebote<br />

und Veranstaltungen.<br />

Zwar waren die Wege zu allen Veranstaltungen<br />

von hier aus etwas weiter, der Weg zum Kooperationspartner<br />

ENTSCHEIDERFABRIK blieb aber wieder<br />

kurz. Deren Areal befand sich ebenfalls in Halle<br />

13. Der schon traditionelle gemeinsame Treffpunkt<br />

„Meet IT“ der Messe Düsseldorf, des <strong>VKD</strong> und der<br />

ENTSCHEIDERFABRIK fand ebenfalls hier statt.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck zog<br />

ein positives Fazit auch der Aktivitäten am MEDICA-<br />

Stand des <strong>VKD</strong>: „Obwohl wir in diesem Jahr nicht<br />

unseren traditionellen Standort in Halle 15 belegen<br />

konnten, sind wir mit der Resonanz zufrieden.<br />

Viele unserer Mitglieder haben nach dem Gang<br />

durch die Messehallen hier Station gemacht. Wir<br />

konnten wieder Gäste von anderen Verbänden,<br />

von Kooperationspartnern sowie Industrievertreter<br />

begrüßen.“<br />

Treffpunkt für Mitglieder und<br />

Gäste – der <strong>VKD</strong>-Messestand<br />

in Halle 13<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

121


Verband leitender Krankenhausärzte (VLK) und Deutscher Pflegerat (DPR)<br />

VERBAND LEITENDER KRANKENHAUSÄRZTE E.V. (VLK)<br />

UND DEUTSCHER PFLEGERAT (DPR)<br />

Die Zusammenarbeit mit den beiden Verbänden,<br />

in denen sich jeweils die Führungskräfte der<br />

Krankenhausärzte und Pflegenden zusammengeschlossen<br />

haben, gehört seit vielen Jahren zu<br />

den Selbstverständlichkeiten für den <strong>VKD</strong>. Gibt es<br />

hier doch zahlreiche Gemeinsamkeiten im Engagement<br />

für die Krankenhäuser. Das war auch <strong>2019</strong><br />

der Fall. Vor allem Geschäftsführung und Präsidium<br />

bemühten sich sehr darum, den Gesprächsfaden<br />

nicht abreißen zu lassen.<br />

Es gab immer wieder Gespräche zum Austausch<br />

und Abgleich von Positionen, vor allem in Vorbereitung<br />

des gemeinsamen Dialogs mit Abgeordneten<br />

des Bundestags-Gesundheitsausschusses.<br />

Die Themen wurden konsentiert. Gleichzeitig<br />

konnten die Verbände aber auch sehr präzise in<br />

ihren jeweiligen Statements auf ihre eigenen Positionen<br />

Bezug nehmen. Das Ziel war, den Abgeordneten<br />

nicht nur ein differenziertes Bild, sondern<br />

auch eine gute Vorstellung von der Komplexität<br />

des Geschehens und den Herausforderungen für<br />

die Krankenhäuser zu vermitteln.<br />

Die Organisation des Dialogs übernahm auch <strong>2019</strong><br />

wieder die Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong>.<br />

Im Ergebnis des diesjährigen Dialogabends wurden<br />

fünf wesentlich Forderungen von den Teilnehmern<br />

diskutiert, die in ein gemeinsames Positionspapier<br />

fließen sollten.<br />

122 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Europäische Vereinigung der Krankenhausmanager (EVKM)<br />

EUROPÄISCHE VEREINIGUNG DER KRANKENHAUSMANAGER (EVKM)<br />

Der <strong>VKD</strong> ist Gründungsmitglied der EVKM (ursprünglich<br />

Europäische Vereinigung der Krankenhausdirektoren<br />

(E<strong>VKD</strong>)) und engagiert sich in jedem<br />

Jahr für diesen wichtigen Zusammenschluss<br />

der Krankenhausmanager in Europa. Er prägte<br />

auch <strong>2019</strong> die Arbeit der EVKM maßgeblich mit.<br />

Mit Heinz Kölking, der von 2010 bis 2014 Präsident<br />

der E<strong>VKD</strong> war, ist der <strong>VKD</strong> auch weiterhin im<br />

EVKM-Präsidium vertreten.<br />

Vorbereitung auf Gent und DRG-System<br />

Zwei Themen standen auf der Agenda des Präsidiums<br />

der Europäischen Vereinigung der Krankenhausmanager<br />

(EVKM) im September in der<br />

lettischen Hauptstadt Vilnius: Der Kongress der<br />

Europäische Vereinigung der Krankenhausmanager<br />

vom 11. bis 14. September in Gent und Brügge<br />

sowie die Vor- und Nachteile des DRG-Systems.<br />

Für den <strong>VKD</strong> waren Heinz Kölking als Past Präsident<br />

der EVKM sowie Holger Höhmann als Präsident<br />

des Subcommittees Mental Health vor Ort.<br />

Keine Differenzen gab es unter den Teilnehmern,<br />

den Verbandsvertretern und ihrem Präsidenten<br />

Philippe Blua aus Frankreich darüber, dass gerade<br />

in der aktuellen, nicht unbedingt erfreulichen Situation<br />

der Europäischen Union der europäische Gedanke<br />

in den Krankenhäusern wachgehalten werden<br />

muss und dass auch gemeinsame Aktivitäten<br />

zur Verbesserung der Situation in den Kliniken angestoßen<br />

werden sollten.<br />

Spannend wurde danach die Veranstaltung zu<br />

den Vor- und Nachteilen des DRG-Systems. Viele<br />

Leiterinnen und Leiter von Krankenhäusern Litauens<br />

und auch der Gesundheitsminister des Landes<br />

waren äußerst interessierte Teilnehmer. Kollegen<br />

aus Deutschland berichteten, dass mit der<br />

künftig separaten Finanzierung der Pflegekosten<br />

die erste grundlegende Veränderung am System<br />

vorgenommen wird. Kollegen aus Litauen verwiesen<br />

darauf, dass die in ihren Krankenhäusern<br />

eingeführten australischen DRGs das Leistungsgeschehen<br />

nicht wirklich abbilden würden. Auf großes<br />

Interesse der internationalen Kolleginnen und<br />

Kollegen stieß der Bericht über die vorgesehenen<br />

Veränderungen in der Vergütung der psychiatrischen<br />

Krankenhäuser in Deutschland und die gemeinsamen<br />

Aktivitäten vieler Verbände in diesem<br />

Bereich.<br />

28. EVKM-Kongress<br />

Ein Highlight der EVKM in diesem Jahr war der<br />

28. EVKM-Kongress vom 11. bis 14. September <strong>2019</strong><br />

in Gent (Belgien) unter dem Motto „Innovative<br />

Healthcare Strategies“. Die Belgische Vereinigung<br />

der Krankenhausdirektoren VoG hatte sich dabei<br />

für einen grundsätzlich anderen Organisationsrahmen<br />

entschieden, welchen der EAHM-Präsident<br />

Philippe Blua (Frankreich) zu Beginn vorstellte. Das<br />

Kongresszentrum diente als zentrale Anlaufstelle<br />

zur Eröffnung, zum Netzwerken und für die Abschlussveranstaltung.<br />

Für die Diskussion der sechs<br />

Schlüsselthemen – Smart Buildings & Logistics, Innovation<br />

& Technology, Big Data & Digital Health,<br />

Finance & Health Economics und Health Management,<br />

Governance & Ethics gingen die über 500<br />

Kongressteilnehmer „on Tour“ in sechs dafür ausgewählte<br />

belgische Krankenhäuser.<br />

Die deutsche <strong>VKD</strong>-Delegation war mit 15 Mitgliedern<br />

vertreten, darunter Präsident Dr. Josef<br />

Düllings und mehrere Landesgruppenvorsitzende.<br />

Als Schlüsselthemen wählten sie Big Data&Digital<br />

Health und Healing Architecture aus. Gerade bei<br />

der Digitalisierung wurde der enorme Nachholbedarf<br />

in Deutschland sehr deutlich.<br />

Holger Höhmann, Kaufmännischer Direktor der<br />

LVR-Klinik Langenfeld und Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-<br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

123


Europäische Vereinigung der Krankenhausmanager (EVKM)<br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen, war mit<br />

einem eigenen Beitrag zum Thema „Quality Management<br />

and Ethics“ im Universitätsklinikum Antwerpen<br />

vertreten.<br />

Europatag<br />

Im Rahmen des 42. Deutschen Krankenhaustags<br />

veranstaltete die EVKM in diesem Jahr einen Europatag.<br />

Hier ging es um aktuelle Gesundheitsthemen<br />

auf internationaler Ebene. Besondere Aufmerksamkeit<br />

richtete die Gesundheitsbranche<br />

auf den möglichen Austritt des Vereinigten Königreichs<br />

aus der Europäischen Union. Mit Gery<br />

O’Dwyer referierte ein Experte über mögliche Folgen<br />

des Brexit – O’Dwyer ist Geschäftsführer der<br />

South/Southwest Hospital Group in Irland und damit<br />

von den möglichen Brexit-Folgen ganz besonders<br />

betroffen.<br />

„Ich denke, die Europäische Union ist eine großartige<br />

Idee, die große Innovationen in der Gesundheitsversorgung<br />

hervorgebracht hat.“ Wenn<br />

es wieder eine Grenze zwischen Nordirland und<br />

der Republik gebe, werde es zu zahlreichen Herausforderungen<br />

kommen, sagte O’Dwyer. Ein Beispiel<br />

seien mögliche Engpässe bei Arzneimitteln<br />

und Medizinprodukten, die entweder Zulassungsschwierigkeiten<br />

bekämen oder wegen Zoll- und<br />

Grenzprozeduren nicht pünktlich bei den Patienten<br />

sein könnten. Auf der anderen Seite habe die<br />

EU umfangreiche und gewinnbringende Kooperationen<br />

in der Medizinforschung erst möglich gemacht.<br />

Verbindungen, etwa zwischen britischen<br />

Universitäten und irischen Krankenhäusern, könnten<br />

nun gekappt werden. Der Austausch von Wissenschaftlern<br />

und Wissen werde schwieriger, so<br />

O’Dwyer vor einem übervollen Saal.<br />

Weitere Gäste referierten über die Situation der<br />

Krankenhäuser in Luxemburg, Polen, Schweden,<br />

Portugal und der Schweiz. Denn: „In Europa haben<br />

alle Krankenhaus-Manager dasselbe Problem:<br />

Den Patienten die beste Leistung zukommen lassen<br />

und gleichzeitig mit steigenden Kosten und<br />

sinkenden Einnahmen umzugehen“, sagte Philippe<br />

Blua, der Präsident der European Association of<br />

Hospital Managers.<br />

124 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Europäische Vereinigung der Krankenhausmanager (EVKM)<br />

Die Delegation des <strong>VKD</strong><br />

Verbandsarbeit <strong>2019</strong><br />

Ein umfangreiches Programm erwartete die Krankenhausmanager<br />

aus den europäischen Mitgliedsländern<br />

125


Organisation<br />

<strong>2019</strong>


Vorstand <strong>2019</strong><br />

VORSTAND <strong>2019</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Bayern<br />

Berlin/Brandenburg<br />

Hessen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Mitteldeutschland<br />

Niedersachsen/Bremen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Nord<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Geschäftsführer Dr. Matthias Geiser, Villingen-Schwenningen<br />

Vorstand Josef Götz, Weiden<br />

Verwaltungsdirektorin Petra Leiste, Eberswalde<br />

Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg<br />

Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />

Geschäftsführer Peter Pfeiffer, Dresden<br />

Geschäftsführer Siegfried Ristau, Stade<br />

Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />

Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin<br />

Geschäftsführer Peter Förster, Kaiserslautern<br />

Mit beratender Stimme: Vorsitzende der Fachgruppen<br />

Psychiatrische Einrichtungen<br />

Rehabilitationseinrichtungen<br />

Pflegeeinrichtungen<br />

Kfm. Direktor/Vorstandsvors. Holger Höhmann, Langenfeld<br />

Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />

Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt<br />

Rechnungsprüfer<br />

Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />

Werkleiter Stefan Nowack, Passau<br />

Präsidium<br />

Präsident<br />

Vizepräsidenten<br />

Schatzmeister<br />

Fort- und Weiterbildung<br />

Pressesprecher<br />

Schriftführer<br />

Vertreter in der EVKM<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn<br />

Kaufm. Direktor Peter Asché, Aachen<br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />

Geschäftsführer Bernd Decker, Mainz<br />

Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />

Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />

Heinz Kölking, Rotenburg<br />

Organisation <strong>2019</strong><br />

127


Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

LANDES- UND FACHGRUPPENVORSTÄNDE<br />

LG Baden-Württemberg (Wahlperiode 2018–2021)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Dr. Matthias Geiser, Villingen-Schwenningen<br />

Kaufm. Direktor Michael Decker, Freiburg<br />

Geschäftsführer Thomas Böer, Bad Mergentheim<br />

Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag, Stuttgart<br />

Geschäftsbereichsleiter Hartmut Masanek, Heidelberg<br />

Geschäftsführerin Anett Rose-Losert, Weinsberg<br />

LG Bayern (Wahlperiode 2018–2021)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Vorstand Josef Götz, Weiden<br />

Vorstand Wolfram Firnhaber, Augsburg<br />

Geschäftsführer Heiner Kelbel, Starnberg<br />

Vorstandsvorsitzender Stephan Kolck, Haßfurt<br />

Geschäftsführer Andreas Ruland, Kempten<br />

Vorstand Stefan Schilling, Neustadt an der Aisch<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />

LG Berlin/Brandenburg (Wahlperiode 2018–2021)<br />

Landesvorsitzende<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Verwaltungsdirektorin Petra Leiste, Eberswalde<br />

Geschäftsführer Dr. Christian von Klitzing, Berlin ab 24.04.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Christoph Essmann, Bad Klosterlausnitz bis 23.04.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />

Verwaltungsleiterin Kristine Mehlitz, Strausberg<br />

Geschäftsführer Mirko Papenfuß, Frankfurt (Oder)<br />

Geschäftsführer Christoph Essmann, Bad Klosterlausnitz ab 24.04.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Dr. Christian von Klitzing, Berlin bis 23.04.<strong>2019</strong><br />

128 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

LG Hessen (Wahlperiode 2018–2021)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg<br />

Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />

Geschäftsführer Martin Engelhardt, Weilmünster<br />

Geschäftsführer Dr. Dirk Fellermann, Bad Nauheim<br />

Geschäftsführerin Barbara Gawliczek, Fritzlar<br />

Geschäftsführerin Dr. Sylvia Heinis, Marburg<br />

Geschäftsführer Martin Ködding, Bad Hersfeld<br />

LG Mecklenburg-Vorpommern (Wahlperiode <strong>2019</strong>–2022)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />

Geschäftsführer Uwe Borchmann, Schwerin<br />

Kaufm. Direktorin Yvonne Bartels, Crivitz ab 17.10.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführerin Jana Breitsprecher, Greifswald<br />

Geschäftsführer Wolfgang Gagzow, Schwerin † 12.08.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Michael Jürgensen, Wismar ab 17.10.<strong>2019</strong><br />

Verwaltungsdirektor Helge Mantzel, Hagenow bis 17.10.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Christoph Möller, Neubrandenburg<br />

Geschäftsführerin Silke Ritschel, Bergen<br />

LG Mitteldeutschland (Wahlperiode 2018–2021)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzende<br />

Geschäftsführer Peter Pfeiffer, Dresden<br />

Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner, Altenburg<br />

Prokurist Martin Evers, Bad Salzungen<br />

Geschäftsführer Lutz Heimann, Merseburg<br />

Regionale Verantwortung Sachsen, Martin Jonas, Borna<br />

Geschäftsführer Dirk Köcher, Freital<br />

Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg<br />

Organisation <strong>2019</strong><br />

129


Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

LG Niedersachsen/Bremen (Wahlperiode 2018–2021)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Siegfried Ristau, Stade<br />

Krankenhausdirektor Klaus Vagt, Osterholz-Scharmbeck<br />

Verwaltungsdirektor Walter Borker, Haselünne<br />

Krankenhausdirektor Johannes Düvel, Osnabrück<br />

Verwaltungsdirektor Josef Jürgens, Bremen<br />

Krankenhausdirektor Wilken Köster, Wolfsburg<br />

Geschäftsführerin Petra Wehrmann, Bremen<br />

LG Nord (Wahlperiode 2017–2020)<br />

Landesvorsitzende<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin<br />

Geschäftsführer Hans-Martin Kuhlmann, Hamburg<br />

Verwaltungsdirektor Gerald Meyes, Husum<br />

Geschäftsführer Michael Stark, Ratzeburg<br />

Geschäftsführer Christian von der Becke, Husum<br />

Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler, Itzehoe<br />

Jürgen Marx, Groß Meinsdorf (assoziiertes Mitglied)<br />

LG Nordrhein-Westfalen (Wahlperiode 2017–2020)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />

Vors. der Geschäftsführung, Dr. Mark Lönnies, Coesfeld<br />

Geschäftsführerin Maud Beste, Gütersloh<br />

Geschäftsführer Jürgen Beyer, Schwerte<br />

Geschäftsführer Martin Blasig, Essen<br />

Einrichtungsleiter Norbert Schöner, Essen<br />

Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />

130 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

LG Rheinland-Pfalz/Saarland (Wahlperiode <strong>2019</strong>–2022)<br />

Landesvorsitzender<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Peter Förster, Kaiserslautern<br />

Kaufm. Direktor Thomas Gärtner, St. Wendel<br />

Stellv. Geschäftsführer Frank Litterst, Mainz<br />

Geschäftsführer Bernd Mege, Saarbrücken ab 25.10.<strong>2019</strong><br />

Abteilungsleiterin Bianca Pfeuffer, Speyer-Mannheim ab 25.10.<strong>2019</strong><br />

Kaufm. Direktor Christian Weiskopf, Trier<br />

Leiter Verwaltungsmanagement/Prokurist Jürgen Will, Ludwigshafen<br />

ab 25.10.<strong>2019</strong><br />

Kaufm. Vorstand Karlheinz Burger, Speyer bis 25.10.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Thorsten Eich, St. Ingber bis 25.10.<strong>2019</strong><br />

Kaufm. Direktorin Claudia Hoffmann, Neuwied bis 25.10.<strong>2019</strong><br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen (Wahlperiode <strong>2019</strong>–2022)<br />

Vorsitzender<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Kaufm. Direktor/Vorstandsvors. Holger Höhmann, Langenfeld<br />

Geschäftsführer Reinhard Belling, Kassel ab 10.10.<strong>2019</strong><br />

Kaufm. Direktor Heinz Augustin, Herten bis 10.10.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Paul Bomke, Klingenmünster ab 10.10.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Thomas Brobeil, Rottweil<br />

Kaufm. Vorstand Katrin Erk, Dresden<br />

Kaufm. Direktor Heinz Augustin, Herten ab 10.10.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Volker Thesing, Stadtroda bis 10.10.<strong>2019</strong><br />

Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen (Wahlperiode 2018–2021)<br />

Vorsitzender<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />

Kaufm. Direktor Ulrich Hegermann, Bad Zwischenahn<br />

Verwaltungsdirektor Wilhelm Brokfeld, Bad Rothenfelde<br />

Geschäftsführer Kai Westphal, Bad Rothenfelde<br />

Organisation <strong>2019</strong><br />

131


Fachausschüsse<br />

Fachgruppe Pflegeeinrichtungen (Wahlperiode 2017–2020)<br />

Vorsitzender<br />

Stellv. Vorsitzende<br />

Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt<br />

Leitung Altenhilfe Diana Ruhmöller, Siegen<br />

Pflegedirektor Michael Hotz, Erbach<br />

Heimleiter Norbert Schöner, Essen<br />

Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg (kooptiert)<br />

FACHAUSSCHÜSSE 01.01.2018–31.12.2020<br />

Fachausschuss für Grundsatzfragen<br />

Vorsitzende<br />

Protokoll<br />

Stellv.<br />

Weitere Mitglieder<br />

Gäste<br />

AG Young Silver<br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />

Geschäftsführer Hans-Martin Kuhlmann, Hamburg<br />

Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck, Berlin ab 01.04.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, Berlin bis 31.03.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg (Landesgruppe Hessen)<br />

Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin (Landesgruppe Nord)<br />

Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt (Fachgruppe Pflegeeinrichtungen)<br />

Kfm. Direktor /Vorstandsvors. Holger Höhmann, Langenfeld<br />

(Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen)<br />

Vorstandsvorsitzender Stephan Kolck, Haßfurt (Landesgruppe Bayern)<br />

Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />

(Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen)<br />

Ass. jur. Andreas Wermter, Trier (Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />

Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />

(Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />

Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg (Landesgruppe Mitteldeutschland)<br />

Referentin Katrin Ulmer, Berlin (Geschäftsstelle) ab 01.10.<strong>2019</strong><br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn (Präsident)<br />

Geschäftsführer, Andreas Schwab, Erbach (Präsidium)<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz (FABW)<br />

Robert Schmeiser, Regensburg<br />

Walter Vorndran, München<br />

132 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


Fachausschüsse<br />

Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />

Vorsitzender<br />

Stellvertreter/Protokoll<br />

Weitere Mitglieder<br />

Gäste<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />

Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />

Geschäftsführer Uwe Borchmann, Schwerin<br />

(Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Geschäftsführerin Dr. Susann Breßlein, Saarbrücken bis 31.12.<strong>2019</strong><br />

(Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />

Geschäftsführer Horst Defren, Essen (Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />

bis 23.04.<strong>2019</strong><br />

Kaufm. Vorstand Katrin Erk, Dresden<br />

(Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen)<br />

Geschäftsführer Christoph Essmann, Bad Klosterlausnitz<br />

(Landesgruppe Berlin/Brandenburg) bis 23.04.<strong>2019</strong><br />

Kaufm. Direktor Ulrich Hegermann, Bad Zwischenahn<br />

(Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen)<br />

Geschäftsführer Guido Lenz, Magdeburg<br />

(Landesgruppe Mitteldeutschland) bis 31.07.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />

(Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />

Prof. Dr. Julia Oswald, Osnabrück (Hochschule Osnabrück)<br />

Einrichtungsleiter Norbert Schöner, Essen (Fachgruppe Pflegeeinrichtungen)<br />

Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler, Itzehoe (Landesgruppe Nord)<br />

Geschäftsführer Dr. Jens-Uwe Schreck, Berlin<br />

(Geschäftsstelle) ab 01.04.<strong>2019</strong><br />

Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, Berlin (Geschäftsstelle) bis 31.03.<strong>2019</strong><br />

Referentin Heidemarie Ludwig, Berlin (Geschäftsstelle) bis 30.10.<strong>2019</strong><br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn (Präsident)<br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg (FA GSA)<br />

Dr. Rudolf Hartwig, Ratingen (<strong>VKD</strong>)<br />

Geschäftsführer Dr. Roland Laufer, Berlin (DKG)<br />

Organisation <strong>2019</strong><br />

133


<strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle Berlin<br />

<strong>VKD</strong>-GESCHÄFTSSTELLE BERLIN<br />

Geschäftsführung<br />

Mitarbeiterinnen<br />

Anschrift<br />

Telefon<br />

Fax<br />

E-Mail<br />

Bankverbindung<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck ab 01.04.<strong>2019</strong><br />

Gabriele Kirchner bis 31.03.<strong>2019</strong><br />

Referentin Katrin Ulmer ab 01.10.<strong>2019</strong><br />

Referentin Heidemarie Ludwig bis 31.10.<strong>2019</strong><br />

Sachbearbeiterin Christin Holldack<br />

Sachbearbeiterin Ilona Blank<br />

Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong><br />

Oranienburger Str. 17<br />

10178 Berlin<br />

(030) 28 88 59 11<br />

(030) 28 88 59 15<br />

vkdgs@vkd-online.de<br />

Bank für Sozialwirtschaft Berlin<br />

IBAN: DE 51 1002 0500 0003 2500 00<br />

BIC: BFSWDE33BER<br />

Mitten in Berlin – die Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong><br />

134 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2019</strong>


<strong>VKD</strong>-Pressemitteilungen <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Pressemitteilungen <strong>2019</strong><br />

15. Januar <strong>2019</strong><br />

Schuss vor den Bug<br />

18. Februar <strong>2019</strong><br />

Entscheiderfabrik: Der neue<br />

Projektzyklus startet<br />

19. Februar <strong>2019</strong><br />

Noch immer treffen Ausläufer<br />

des Klage-Tsunamis der<br />

Kassen die Kliniken<br />

20. März <strong>2019</strong><br />

TSVG durchwachsen – Mit<br />

der Digitalisierung über den<br />

Holzweg in die Sackgasse<br />

21. März <strong>2019</strong><br />

Über 96 Prozent der Krankenhausrechnungen<br />

korrekt –<br />

<strong>VKD</strong> fordert neutrales Prüfinstitut<br />

02. April <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong> mit neuem Geschäftsführer<br />

30. April <strong>2019</strong><br />

Ungeregelte Situation muss<br />

vermieden werden<br />

• Datengrundlage für neue<br />

Personalrichtlinie psychiatrischer<br />

und psychosomatischer<br />

Einrichtungen<br />

fehlt bisher<br />

• Praktiker schlagen<br />

zukunftsfähiges Instrument<br />

und gesetzliche<br />

Übergangslösung vor<br />

02. Mai <strong>2019</strong><br />

Blick auf die Zahlen zeigt<br />

eine unbequeme Wahrheit<br />

<strong>VKD</strong> kritisiert Zwangsrabatte,<br />

präferiert Strukturveränderungen<br />

mit Augenmaß und<br />

plädiert für Neustart der<br />

Bund-Länder-AG<br />

10. Mai <strong>2019</strong><br />

62. Jahrestagung des<br />

Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands<br />

„Wir brauchen endlich ein<br />

Zukunftskonzept Deutsches<br />

Krankenhaus!“<br />

15. Mai <strong>2019</strong><br />

62. Jahrestagung des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) am<br />

09. und 10. Mai <strong>2019</strong> in Berlin<br />

Jens Spahn: „Wir sind nicht<br />

die besseren Geschäftsführer“<br />

17. Mai <strong>2019</strong><br />

Digitale Versorgung Gesetz<br />

<strong>VKD</strong>: Die Krankenhäuser<br />

brauchen einen ausfinanzierten<br />

Masterplan Digitalisierung<br />

21. Mai <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong>: Bundesrechnungshof<br />

arbeitet mit Halbwissen über<br />

Krankenhausabrechnungen<br />

Mehr als 96 Prozent der<br />

Rechnungen sind korrekt<br />

27. Mai <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong> zur ersten Auswertung<br />

der Pflegepersonal-Untergrenzen:<br />

Statt Verzettelung<br />

im Detail patientenorientierter<br />

Ganzhausansatz<br />

06. Juni <strong>2019</strong><br />

BSG-Urteil zur Selbstständigkeit<br />

von Honorarärzten<br />

21. Juni <strong>2019</strong><br />

Neues Konzept – und ein<br />

wenig „Wünsch Dir was“<br />

ist auch dabei<br />

Kooperative Notfallversorgung<br />

und am Ende dann<br />

doch ins Krankenhaus?<br />

15. Juli <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong> zur Bertelsmann-Studie<br />

Unseriöses Jonglieren mit<br />

großen Zahlen<br />

23. Juli <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong> zur geplanten Reform<br />

der ambulanten Notfallversorgung<br />

Endlich Doppelstrukturen<br />

abbauen und fair vergüten<br />

14. August <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong> zur Reform der Notfallversorgung:<br />

Ein flächendeckender<br />

Zugang muss für<br />

die Patienten gesichert sein<br />

05. September <strong>2019</strong><br />

Das medizinisch Notwendige<br />

muss immer im Vordergrund<br />

stehen<br />

06. September <strong>2019</strong><br />

Scheitern mit Ansage<br />

Fragliche Personaluntergrenzen<br />

führen zur Verknappung<br />

der Behandlungskapzitäten<br />

16. September <strong>2019</strong><br />

Veränderungen der Kliniklandschaft<br />

mit Blick auf die<br />

Patientensicherheit gestalten<br />

26. September <strong>2019</strong><br />

Zentrale Themen dezentral<br />

diskutiert<br />

02. Oktober <strong>2019</strong><br />

Neue Regelung zur Leiharbeit<br />

in den Kliniken<br />

<strong>VKD</strong>: Ganz ohne wird es so<br />

bald nicht gehen – wichtig<br />

sind faire Bedingungen<br />

09. Oktober <strong>2019</strong><br />

Kassen sitzen auf Milliarden<br />

Euro – Angst vor 2040?<br />

25. Oktober <strong>2019</strong><br />

Klinikbranche trifft sich<br />

wieder in Düsseldorf<br />

Der <strong>VKD</strong> positioniert sich im<br />

Rahmen des 42. Deutschen<br />

Krankenhaustags zu brisanten<br />

Themen<br />

Einladung an den Stand des<br />

Verbandes in Halle 13<br />

05. November <strong>2019</strong><br />

Was treibt die Koalitionsfraktionen<br />

um?<br />

Unverantwortliche<br />

Kehrtwende beim MDK-<br />

Reformgesetz<br />

12. November <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong> im Dialog mit Abgeordneten<br />

der Bundestagsgesundheitsausschusses<br />

Zentrales Thema: MDK-<br />

Reformgesetz<br />

18. November <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong> zur Eröffnung von<br />

Medica und 42. Deutschen<br />

Krankenhaustag:<br />

Verschleppte Probleme<br />

führten zur aktuellen Krise<br />

vieler Krankenhäuser<br />

22. November <strong>2019</strong><br />

42. Deutscher Krankenhaustag<br />

sendet kritische Signale<br />

<strong>VKD</strong> warnt: Nötige Strukturveränderungen<br />

nicht über<br />

Pleiten regeln<br />

18. Dezember <strong>2019</strong><br />

Erosion der Krankenhausversorgung<br />

als politisches<br />

Kalkül?<br />

Es reicht!<br />

08. Mai <strong>2019</strong><br />

MDK-Reform: Politik reagiert<br />

auf massive Schieflage<br />

09. Juli <strong>2019</strong><br />

Liste mit Pferdefuß<br />

Pressemitteilung zum Sicherstellungszuschlag<br />

15. Oktober <strong>2019</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Berichte aus der<br />

Krankenhauspraxis <strong>2019</strong><br />

erschienen, Erfahrungen<br />

für die Lösung komplexer<br />

Herausforderungen<br />

135


IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Oranienburger Straße 17<br />

D – 10178 Berlin<br />

Telefon (030) 28 88 59 11<br />

Telefax (030) 28 88 59 15<br />

E-Mail: vkdgs@vkd-online.de<br />

Internet: www.vkd-online.de<br />

Redaktionelle Bearbeitung<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsführer, Berlin<br />

Angelika Volk<br />

Redaktionsbüro Wirtschaft und Wissenschaft,<br />

Bad Harzburg<br />

Satz/Layout<br />

3MAL1 GmbH<br />

10318 Berlin<br />

www.3-mal-1.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Vesterdruck GmbH<br />

D-47167 Duisburg<br />

www.vesterdruck.de<br />

Fotos (soweit nicht anders angegeben)<br />

<strong>VKD</strong><br />

Auflage 2020<br />

2.400 Exemplare


116 Jahre<br />

… und kein bisschen leise!<br />

Gründungstag: 05. Juli 1903<br />

Gründungsort: Dresden

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