sculpture@CityNord // Das temporäre Skulpturenprojekt in der City ...
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Kunst im öffentlichen Raum //<br />
Tradition mit Zukunft<br />
<strong>sculpture@<strong>City</strong>Nord</strong> hat sich e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>en Ort gesucht – die<br />
<strong>City</strong> Nord <strong>in</strong> Hamburg. Und das hat gute Gründe: Es gibt nur<br />
wenige städtebauliche Situationen, die so polarisieren wie diese.<br />
Dabei hatten die namhaften Architekten und Städtebauer alles<br />
versucht, e<strong>in</strong>e lebenswerte Bürostadt im Grünen zu planen. Waren<br />
es Fehle<strong>in</strong>schätzungen, o<strong>der</strong> haben sich die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
im Laufe <strong>der</strong> Jahrzehnte grundlegend verän<strong>der</strong>t? Diesen Fragen<br />
wollten wir nachgehen, zumal e<strong>in</strong>e so o<strong>der</strong> ähnlich gelagerte<br />
städtebauliche Problematik heute <strong>in</strong> vielen Metropolen anzutreffen<br />
ist.<br />
Die Idee e<strong>in</strong>es <strong>temporäre</strong>n <strong>Skulpturenprojekt</strong>s ist nicht neu.<br />
Kunst im öffentlichen Raum ist <strong>in</strong> Hamburg seit langem e<strong>in</strong><br />
großes Thema. Privates Engagement leistete <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hansestadt<br />
Pionierarbeit. Im Jahr 1953 hat die Ausstellung ’Plastik im Freien’<br />
als erster großer <strong>temporäre</strong>r Skulpturenpark für zeitgenössische<br />
Kunst <strong>in</strong>ternationale Aufmerksamkeit erregt.<br />
Sie gilt als Ideengeber für die Documenta. Auch wenn es trotz des<br />
Erfolges <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fach- und Tagespresse und hoher Besucherzahlen<br />
nicht zu e<strong>in</strong>er Fortsetzung kam: Der Begriff ’Kunst im öffentlichen<br />
Raum’ hat von Hamburg ausgehend e<strong>in</strong>e neue Wertung erfahren,<br />
die mit Engagement und Verantwortung gleichermaßen zu tun hat.<br />
In den achtziger Jahren gel<strong>in</strong>gt es <strong>der</strong> Stadt, sich mit dem<br />
För<strong>der</strong>programm ’Kunst im öffentlichen Raum’ und mit <strong>der</strong> neu<br />
gegründeten Kunstkommission erneut <strong>in</strong>s Gespräch zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Die Ausstellungen ’Halle 6‘ auf Kampnagel von 1982, die ’Jenisch-<br />
Park-Skulptur‘ von 1986 und das ’Hamburg Projekt 1989‘ waren<br />
ähnlich erfolgreich wie die Ausstellung ’Plastik im Freien‘. Alle<br />
drei gelten heute als richtungsweisend für die Kunst <strong>der</strong> achtziger<br />
Jahre. Zuletzt wurde das über mehrere Phasen angelegte Projekt<br />
’Außendienst’ <strong>in</strong>itiiert und hat wie<strong>der</strong>um e<strong>in</strong>e hohe Aufmerksamkeit<br />
auf sich lenken können.<br />
Mit <strong>sculpture@<strong>City</strong>Nord</strong> möchten wir den Standort <strong>City</strong> Nord neu<br />
bestimmen – und zwar frei von den Zwängen <strong>der</strong> architektonischen<br />
o<strong>der</strong> städtebaulichen Vernunft. Künstler sollen sich so mit dem<br />
Vorhandenen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen, wie sie es hier erfahren. E<strong>in</strong><br />
hoher Anspruch, <strong>der</strong> aber auch Spielräume zulässt für Witziges,<br />
Schräges, Experimentelles. Ausgelöst hat das Projekt e<strong>in</strong>e wahre<br />
Flut an Kreativität.<br />
224 // Sonja Vor<strong>der</strong>maier, ’Nordlüster’<br />
Straßenlaterne, Kristallkronleuchter, Halogenlampen,<br />
neun jagdbereite Sp<strong>in</strong>nen, 500 x 200 x 200 cm, 2006<br />
E<strong>in</strong>e aus Kronleuchter-Fragmenten gefertigte Straßenlaterne<br />
<strong>in</strong>dividualisiert den Leuchtkörper und macht ihn vor den<br />
vorhandenen Beleuchtungse<strong>in</strong>richtungen zu etwas Beson<strong>der</strong>em.<br />
Websp<strong>in</strong>nen werden im Laufe <strong>der</strong> Zeit mit ihren Netzen e<strong>in</strong>en<br />
Lampenschirm weben.<br />
www.sculpture-<strong>City</strong>Nord.de<br />
08<br />
Im September 2003 haben wir <strong>der</strong> Grundeigentümer-Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />
<strong>City</strong> Nord GmbH (GIG) unsere Ideen zum Thema<br />
<strong>Skulpturenprojekt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>City</strong> Nord zum ersten Mal vorgestellt.<br />
Es brauchte etwas Überzeugungskunst. Die Projekte <strong>der</strong> GIG<br />
hatten an<strong>der</strong>e Schwerpunkte und Ziele. Dank <strong>der</strong> Offenheit des<br />
Kernarbeitskreises konnten aber die Gespräche vertieft und die<br />
gegenseitigen Erwartungen beschrieben werden. Beson<strong>der</strong>s zu<br />
danken habe ich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang für das Vertrauen, das<br />
diesem – im Vorwege schwer zu beschreibenden –<br />
Projekt von Seiten <strong>der</strong> GIG entgegengebracht wurde, so dass<br />
wir die Freiheit hatten, e<strong>in</strong> so außergewöhnliches Vorhaben<br />
Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Unbed<strong>in</strong>gt zu erwähnen ist auch die Unterstützung von Seiten <strong>der</strong><br />
Behörden, ohne <strong>der</strong>en Beistand und große Kooperationsbereitschaft<br />
viele <strong>der</strong> Programmpunkte unrealisierbare Ideen geblieben wären.<br />
Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Bezirk Nord hat sich hier geradezu als Heimat<br />
<strong>der</strong> Freien Kunst bewiesen. Wir alle waren sehr überrascht und<br />
möchten hiermit herzlich danken.<br />
Me<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>er Dank gilt dem Kurator Rik Re<strong>in</strong>k<strong>in</strong>g, dem<br />
nicht nur diese bemerkenswerte Auswahl an künstlerischen<br />
Positionen gelungen ist, son<strong>der</strong>n auch das Kunststück, trotz<br />
e<strong>in</strong>es vergleichsweise schmalen Budgets so viele hervorragende<br />
Künstler zu motivieren, konkret für diese Situation zu arbeiten.<br />
Die überwiegende Zahl <strong>der</strong> Beiträge ist hier auf dem Gelände<br />
erdacht und unter nicht immer ganz e<strong>in</strong>fachen Verhältnissen und<br />
mit hohem Aufwand realisiert worden. Den Künstlern dafür me<strong>in</strong>e<br />
allergrößte Hochachtung und e<strong>in</strong> ganz beson<strong>der</strong>s herzliches Danke.<br />
Insgesamt hat dieses Projekt viele Mitveranstalter. Es lebt vom<br />
persönlichen E<strong>in</strong>satz vieler Protagonisten, die sich weit über den<br />
Rahmen ihres so genannten Kerngeschäftes h<strong>in</strong>aus engagieren.<br />
<strong>Das</strong> schließt auch die zahlreichen Partner- und För<strong>der</strong>firmen e<strong>in</strong>,<br />
denen ich ebenfalls sehr danke.<br />
Allen Beteiligten wünsche ich gutes Gel<strong>in</strong>gen, und dass uns <strong>der</strong><br />
Erfolg <strong>der</strong> Veranstaltung <strong>in</strong> zwei Jahren wie<strong>der</strong> zur Fortsetzung<br />
zusammenführen wird.<br />
Peter Borchardt<br />
Projektleitung