Trossingen E-Paper
Bürgerbroschüre von Trossingen mit Infos zur Gemeindeverwaltung, Freizeit, Kultur, Tourismus und Handel, Handwerk & Dienstleistung.
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Geschichte<br />
GESCHICHTE<br />
TROSSINGENS<br />
Funde aus der Steinzeit und aus der vorrömischen Metallzeit lassen darauf<br />
schließen, dass die Gegend um <strong>Trossingen</strong> schon vor den Römern<br />
und Alemannen besiedelt war. <strong>Trossingen</strong> selbst lag in einem der Kerngebiete<br />
des alemannischen Herzogtums, das 748 dem Machtbereich der<br />
fränkischen Könige angegliedert wurde. Als das Kloster Sankt Gallen im<br />
Jahr 797 in <strong>Trossingen</strong> Besitz erhielt, ist der Ortsname erstmals urkundlich<br />
erfasst worden. Im späten Mittelalter dann wechselte die Herrschaft<br />
ständig, bis 1444 Graf Ludwig von Württemberg die Herrschaften Lupfen<br />
und Karpfen erwarb. Im Dreißigjährigen Krieg wurde <strong>Trossingen</strong><br />
dem Erdboden gleichgemacht. Außer der Kirche und dem Pfarrhaus<br />
blieben ganze drei Bauernhäuser stehen; die Bevölkerung wurde von<br />
1100 auf etwa 150 Einwohner vielfach dezimiert. Großen Schaden erlitt<br />
der Ort auch in den Jahren 1673 bis 1714 und während der Revolutionskriege<br />
wie auch der Napoleonischen Feldzüge. Das heutige <strong>Trossingen</strong><br />
bestand ursprünglich aus zwei getrennten Ortsteilen, nämlich Niederhofen<br />
(Untertrossingen oder Unterdorf) und Sontheim (Obertrossingen<br />
oder Oberdorf). Dazwischen stand die so genannte Jurisdiktionslinde,<br />
welche bis 1805 die Grenze der württembergischen Blutgerichtsbarkeit<br />
markierte. 1483 kamen Siedlung und Markung Talhausen dazu, die<br />
der Reichsstadt Rottweil abgekauft worden waren; seither wird der Rottweiler<br />
Reichsadler im Ortswappen geführt.<br />
War <strong>Trossingen</strong> anfangs von bäuerlichem Charakter geprägt, so gab es<br />
bereits im 18. Jahrhundert Handwerker, wie Töpfer, Schuhmacher,<br />
Schreiner und Schneider.<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelte sich ein umfangreiches<br />
Hausgewerbe, vor allem in der Textilverarbeitung. Von Schwenningen<br />
aus machte sich zwischen 1820 und 1830 die Uhrenindustrie ansässig,<br />
die später der sich rasch verbreitenden Musikinstrumentenherstellung<br />
wich. Deren Anfänge reichen bis ins Jahr 1827 zurück. Damals nämlich<br />
versuchte Christian Messner, in <strong>Trossingen</strong> allgemein „Zeug-Christe“ genannt,<br />
eine Mund-Harfe erstmals selbst herzustellen. Nach zähem Ringen<br />
stellte sich der große Erfolg ein, der für <strong>Trossingen</strong>s Entwicklung<br />
richtungweisend war, und damit auch vielen Bewohnern der Baar neue<br />
Erwerbsquellen erschloss. 1855 machte sich Christian Weiss, ein Neffe<br />
des Harmonikaproduzenten Messner, selbständig. Sein Betrieb entwikkelte<br />
sich zur renommierten „Württembergische Harmonikafabrik Ch.<br />
Weiss“. Zwei Jahre später folgte ein anderer junger Mann: Matthias<br />
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