1-2009 Flexo Tief Druck Flexo Tief Druck

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

VERANSTALTUNGEN ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ unterschiedlichsten Geschmacksnoten. Unter Wahrung der Corporate Identity fand eine Anpassung der Verpackungsgestaltung (Flaschen) auf das jeweilige Produkt statt. Ein anderes Beispiel sind die bunten Schokobonbons von M&M’s. Der Grundton dieser bekannten Verpackung ist in Gelb gehalten und darauf in unterschiedliche Farben das Produkt sowie der Schriftzug in großen Lettern abgebildet. Mittlerweile gibt es sie auch mit braunem Grundton sowie einer Version in Schwarz-Weiß, die sich am Verkaufsort besonders stark vom Wettbewerb abhebt. Darüber hinaus wurde die Produktlinie »M&M’s Premium« kreiert, die jedoch mit einem eigenen Verpackungsdesign ausgestattet ist. Interessante Zahlen CHARLES R. CONOVER, Director of Sales & Service Hurletron Inc., führte aus, daß der Verpackungstiefdruck in Nordamerika kontinuierlich Marktanteile im Bereich Tabakprodukte und Non-Value-Added-Produkte verliere und daß dieser Verlust insbesondere bei sehr kleinen Auflagenhöhen besonders spürbar ausfalle. Mit 69% hat der Flexodruck eine klar dominierende Marktstellung in der Produktion von Verpakkungen, während im Vergleich dazu der Anteil des Tiefdrucks nur 10% beträgt. 2007 wurden in Nordamerika 60–70 Flexodruckmaschinen installiert, jedoch lediglich 9–10 Tiefdruckmaschinen. In den USA fertigen mehr als 3000 Druckmaschinen Verpackungen, davon etwa 490 Tiefdruckmaschinen. Die durchschnittlichen Kosten im hochqualitativen Flexodruck betragen USD 0,49 /inch 2 , dem im Tiefdruck ein Wert von USD 0,50 gegenübersteht. Dominierend ist der Tiefdruck im Segment Dekordruck (Fußboden, Holzimitationen, Geschenkpapier), wo höchste, über die gesamte Auflage konstante Reproduktionsqualität gefordert ist. Neue, und vielversprechende Möglichkeiten für den Tiefdruck sieht CONOVER vor allem im Wachstumsmarkt »gedruckte Elektronik«. Farbstandard und Veränderungen LOTHAR ROTH, Janoschka, und JÜRGEN SEITZ, GMG, stellten mit PaC.Space den ersten einheitlichen Farbstandard für den Verpackungstiefdruck vor, das Ergebnis eines Projekts der Arbeitsgruppe »Pro Tiefdruck« und der ERA. Ziel von PaC.Space ist die Vereinheitlichung der Reprodatenverarbeitung für die digitale Herstellung von Druckvorlagen und damit die Verringerung des bislang hierfür notwendigen Aufwands an Zeit und Kosten (siehe FLEXO+TIEF- DRUCK 4-2008, S. 14). Nach Einschätzung von CARLO ARDIZZONE, Cerutti Group, war der Tiefdruckmarkt im letzten Jahrzehnt von einschneidenden Veränderungen gekennzeichnet. Angesichts der Herausforderung durch den Flexodruck kam es zu einer Konsolidierung unter den Convertern. Nicht nur deren Design änderte sich grundlegend (ELS, Trolleys), sondern der Anwender kann nun auch zwischen Maschinen für die Herstellung kleiner bzw. großer Auflagen wählen. Neue Trocknersysteme für ein- oder beidseitige Behandlung kompensieren zwei oder drei herkömmliche Trockner und eine verbesserte Luftzirkulation sorgt für einen gleichmäßigen, konstanten Luftstrom über die gesamte Lauflänge und Breite der Bahn. Dank verbesserter Inspektionssysteme reduzierte sich die Zahl der Umlenk- und Führungswalzen. Darüber hinaus stellte ARDIZZONE Ausrüstungen zur Senkung von Rüstzeiten und Makulaturraten vor. Dem Ziel standardisierten Druckens dienen automatische Systeme zur Registereinstellung, zum Reinigen der Zylinder in der Maschine, zur Kontrolle der Farbviskosität sowie auch unterschiedliche Möglichkeiten des Auftragswechsels (Wechsel von Zylinder und/oder Farbe und/oder Farbauftragssystem). Intelligente Softwarepakete ermitteln Daten, die zur permanenten Steuerung, Regelung und Kommunikation auf modernen Tiefdruckmaschinen benötigt werden. Optimaler Datenworkflow ISABELLE BILLEREY RAYEL, Dalim Software, stellte ihren Vortrag unter das Motto: »Global produzieren und lokal managen«. Sie beschrieb den zentralen Prepress-Standort als entscheidende Drehscheibe für die Erstellung und Verwaltung digitaler Vorstufendaten und der Kommunikation mit den global auftretenden Markenartiklern. Zur Produktion der Verpackungen werden die Vorstufendaten weltweit an die entsprechenden Druckereien verschickt, was jedoch optimale Bearbeitungsprogramme und einen automatischen Workflow voraussetzt. Unterschiedliche Verpakkungen, die mit Tiefdruckzylindern und Prägewalzen von Wetzel produziert werden. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ 38 FLEXO+TIEF-DRUCK 1-2009 © by G&K TechMedia GmbH · D-79261 Gutach · www.flexo-tief-druck.de
VERANSTALTUNGEN ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Insbesondere bei Markenartiklern trägt eine derartige Organisationsstruktur zur standardisierten, ortsunabhängigenVerpackungsherstellung bei. FRANK WOLTERIG, EskoArtwork, erläuterte, wie in naher Zukunft ein völlig durchlässiger Workflow erreicht werden kann. Dafür muß im ersten Schritt der Datenaustausch zwischen allen Softwareprodukten gewährleistet sein. Im zweiten Schritt muß die freie Kombination aller Systemkomponenten innerhalb der Workflow-Setups (z.B. ArtiosCAD/ArtPro, BackStage/ ArtPro) und anschließend der generelle, produktunabhängige Gebrauch der besten Technologien ermöglicht werden. Das Endziel wird nach seiner Einschätzung eine neue Generation von Software-Plattform sein, welche die besten Technologien, Ausstattungsmerkmale, Schnittstellen und Arbeitsmethoden nahtlos integriert. Formherstellung Anhand von Fotos und Mikroskopaufnahmen veranschaulichte HANS- GEORG SCHEPERS, Schepers, die vielfältigen Möglichkeiten des Digilas- Systems. Mit dieser Technologie können Tiefdruckzylinder mit feinsten Strich- und Motivelementen (feiner als ein Haar), höchster Rasterauflösungen (2000 L/cm) und unterschiedlichsten Rastergeometrien realisiert werden. Deshalb ist dieses Verfahren besonders geeignet für die Herstellung von Tiefdruckformen, die im Sicherheitsdruck oder im Segment »gedruckte Elektronik« zum Einsatz kommen (FLEXO+TIEF-DRUCK 6-2007, S. 8). RUDOLF REESE, Aabach Graphic Systems, stellte das neuentwickelte Ultimate und dessen besondere Eigenschaften vor. Das auf der DRUPA erstmals gezeigte Graviersystem ermöglicht sowohl eine hochqualitative Halbtongravur wie auch die Herstellung konventioneller Näpfchen und Strichelemente. Die Lini- en- und Gravurqualität wird dabei derart verbessert, daß der für die elektromechanische Gravur typische Sägezahneffekt bei Kanten und Übergängen praktisch nicht mehr wahrnehmbar ist. Das System ermöglicht eine hohe Konturenschärfe, ohne dafür auf feinere Raster ausweichen zu müssen. Auf der DRUPA 2008 wurden ebenfalls die drei Varianten des Helioklischographen für die Zylindergravur vorgestellt. Nach Angaben von JAN BREIHOLDT, Hell Gravure Systems, decken diese die gesamte Bandbreite der unterschiedlichen Kundenbedürfnisse in der elektromechanischen Formherstellung ab. Dabei ging er auch auf die zahlreichen Ausstattungsmerkmale zur Steigerung von Qualität und Produktivität ein (z.B. Twain-Mehrkopftechnologie). Eine weitere Innovation ist das elektrochemische Verfahren zur Reinigung von direktgravierten Kupferzylindern. Nach Angaben von BREIHOLDT dauert der Bearbeitungsschritt 15 Minuten, welcher ohne weiteres in eine Fertigungslinie integrierbar ist. Mr. Flexo und Mr. Gravure In Anlehnung an die von der ERA in Auftrag gegebenen GfK-Studie zeichneten MARKUS BAUSCHULTE als Mr. Flexo und ULRICH HARTE (beide Windmöller & Hölscher) als Mr. Gravure die erfolgreiche Entwicklung der beiden führenden Verpakkungsdruckverfahren nach. Von 1950–2007 erhöhte sich zum einen die Druckgeschwindigkeit um 500%, zum anderen reduzierten sich die Wechselzeiten von Rasterwalzen und Druckform (Sleeve, Tiefdruckzylinder) um 80%. Beide kamen in diesem letzten Vortrag der ERA Packaging Conference 2008 zu dem Schluß, daß sowohl der Flexo- als auch der Tiefdruck aufgrund ihrer jeweiligen spezifischen Vorzüge auch in Zukunft einen festen Platz im Verpackungsdruck behaupten werden. ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ FLEXO+TIEF-DRUCK 1-2009 39 Fazit Die auf der ERA Packaging Conference vorgestellten Lösungen und Produkte belegten eindrucksvoll die hohe Wettbewerbsfähigkeit des Verpackungstiefdrucks. Forschung und Entwicklung müssen allerdings in hohem Tempo und auf hohem Niveau weitergeführt werden, um erfolgreich den neuen Herausforderungen im Verpackungsdruck gewachsen zu sein, die sich beispielsweise aus der Auseinandersetzung mit dem Klimawandel ergeben (umweltschonende Farbsysteme; Emission von Treibhausgasen). Darüber hinaus ist der Tiefdruck gut beraten, auch die Entwicklungen im Bereich der Herstellung von Flexodruckformen im Auge zu behalten. Durch Forschritte in der Automation der Arbeitsabläufe sowie neuen Druckformmaterialien eröffnen sich dem Flexodruck neue Perspektiven, die dem Verpackungstiefdruck im Hochqualitätsbereich durchaus gefährlich werden könnten. ➜ www.era.eu.org © by G&K TechMedia GmbH · D-79261 Gutach · www.flexo-tief-druck.de Im feierlichen Rahmen überreichte James Siever die Aufnahmeurkunden der ERA-Neumitglieder Beck GmbH Tiefdruckformen und Alfred Wall GmbH.
Seite 1 und 2: E 12044 20. Jahrgang · Januar 2009
Seite 3: VERANSTALTUNGEN ○ ○ ○ ○ ○

1-2009 Flexo Tief Druck Flexo Tief Druck

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?