Fokus-Ausgabe-Dezember-2020
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Brennstoffzelle<br />
und Wasserstoffverbrenner sind<br />
aktuelle Themen, an denen wir mit<br />
Hochdruck arbeiten.<br />
Prof. Dr. Gerhard Reiff<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
Die Willy Wolf Akademie – benannt nach dem ehemaligen Seniorchef –<br />
wurde anlässlich des 50-jährigen Bestehens der KST 2017 gegründet.<br />
Die Akademie gibt dem mittelständischen Unternehmen eine Plattform<br />
für Vernetzungs- und Kommunikationsaktivitäten rund um die Mobilität<br />
von morgen. Hier werden Themenabende mit einem breiten Publikum<br />
aus Wissenschaft, Kunden und Mitarbeitern veranstaltet, bei denen aus<br />
Forschungsvorhaben berichtet und sich mit Hochschulen vernetzt wird.<br />
Für die Mitarbeiter stehen hier optimale Voraussetzungen für Schulungsund<br />
Trainingsmaßnahmen zur Verfügung.<br />
In welchen für KST wichtigen Geschäftsfeldern sehen Sie<br />
die größten Auswirkungen durch COVID19?<br />
In der Elektromobilität wird sich das Entwicklungstempo durch<br />
die staatlichen Maßnahmen nochmal deutlich erhöhen und<br />
vor allem auf die Effizienz der Antriebssysteme und Fahrzeuge<br />
zielen. Hier sind wir seit über 10 Jahren dabei und bauen unsere<br />
Fähigkeiten und Kapazitäten laufend weiter aus. Aus<br />
meiner Sicht wird allerdings die Weiterentwicklung des Verbrenners<br />
im Moment sträflich vernachlässigt.<br />
Könnte der Wasserstoffverbrennungsmotor eine schnelle<br />
Lösung zur CO 2 Reduzierung sein?<br />
Die Technologie hat hier enorme Fortschritte erzielt und die<br />
Wirkungsgrade sind teilweise besser als beim Diesel. Wenn<br />
man es schaffen würde, schnell an mit regenerativem Strom<br />
produzierten Wasserstoff in großen Mengen zu kommen, wäre<br />
das eine elegante und morgen verfügbare Lösung – speziell<br />
auch für den Nutzfahrzeugbereich. Die Lieferkette für die Motoren<br />
ist vorhanden und muss nicht erst noch CO 2 -schädlich<br />
wie bei der Brennstoffzelle aufgebaut werden. Und nebenbei<br />
würden wir noch unsere heimische Zulieferindustrie erhalten.<br />
Ich bin gespannt, wann das in der Politik erkannt wird.<br />
Wie sieht denn Ihrer Meinung nach der Antriebsmix für<br />
den PKW im Jahr 2030 aus?<br />
Das wird regional sehr unterschiedlich sein. In den Ländern<br />
mit eher niedriger Kaufkraft und schlechter Infrastruktur werden<br />
wir zu fast 100 % den kostengünstigen Verbrennungsmotor<br />
sehen. In Mitteleuropa werden wir im stadtnahen Bereich<br />
und beim Zweitfahrzeug einen hohen Elektrifizierungsanteil<br />
erreichen. Bei größeren Fahrzeugen für Mittel- und Langstrecken<br />
große Hybridanteile aber weiterhin auch noch den reinen<br />
hocheffizienten Verbrenner. Allerdings ist es enorm wichtig,<br />
dass die Hybride auch tatsächlich mit grünem Strom geladen<br />
werden, sonst könnte es passieren, dass diese Technologie in<br />
die Schmutzecke gedrängt wird. Nach 2030 könnte entweder<br />
der Wasserstoffmotor oder auch die Brennstoffzelle die Antriebsrolle<br />
für Langstreckenfahrzeuge übernehmen.<br />
In welchen Geschäftsbereichen und Regionen planen Sie<br />
künftiges Wachstum?<br />
Im Bereich E-Mobilität, wo wir heute ein sehr breites Testspektrum<br />
abdecken, werden wir unsere Kompetenzen im Bereich<br />
Leistungselektronik weiter ausbauen. Den Verbrenner haben<br />
wir weiterhin auf dem Schirm und bereiten uns neben dem<br />
Wasserstoffverbrennungsmotor auch auf den weiteren Ausbau<br />
in Richtung Brennstoffzelle vor.<br />
Auszug aus einem Interview mit autoregion international<br />
ZAHLEN UND FAKTEN<br />
Das Kaiserslautern Racing Team (KaRaT) ist ein Verein der TU und Hochschule<br />
Kaiserslautern. Die Studierenden haben sich es zum Ziel gemacht,<br />
einen Elektro-Rennwagen zu entwickeln, zu fertigen und damit auf internationalen<br />
Events gegen andere Universitäten aus aller Welt anzutreten.<br />
Durch die Kooperation mit der Firma KST wurde in einer Bachelorarbeit<br />
bereits ein E-Motoren-Prüfstand entwickelt, aufgebaut und die Motoren<br />
angesteuert.<br />
KST-Motorenversuch<br />
GmbH & Co. KG<br />
Sitz:<br />
Bad Dürkheim<br />
Geschäftsführung/Gesellschafter:<br />
Prof. Dr. Gerhard Reiff<br />
(Vorsitzender)<br />
Gunther Wolf<br />
(Geschäftsführer für den technischen Bereich)<br />
Andreas Wolf (Prokurist, Leiter der Willy Wolf-Akademie)<br />
Mitarbeiter:<br />
ca. 200 Mitarbeiter<br />
Umsatz:<br />
40 Mio. Euro (2019)<br />
1967: Gründung als Institut für Kraft- und<br />
Schmierstofftechnik<br />
Archivaufnahme<br />
aus dem Jahr 2018<br />
Leistungsspektrum heute:<br />
• Elektrische und hybride Antriebe<br />
• Verbrennungsmotoren<br />
• Großmotoren für Industrie und Marine<br />
• Getriebe – Antriebsstrang<br />
• Abgasanlagen – Abgasturbolader<br />
• Betriebsstoffe - Fahrversuche<br />
Nachwuchs gesucht<br />
KST bietet Studienplätze für den Studiengang Elektromobilität an der<br />
Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim und sucht Studenten<br />
für Bachelor- oder Masterarbeiten.<br />
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