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viaanima Spezial

vom Sterben, dem Tod, der Trauer und dem Leben damit in herausfordernden Zeiten

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<strong>viaanima</strong><br />

WIE WIR ALS<br />

FAMILIE<br />

WÄHREND CORONA TRAUERN<br />

von Muriel Antoinette Urech Tsamis<br />

Vor etwas mehr als einem Jahr hatte<br />

ich kaum Berührungspunkte mit der<br />

Trauer. Doch der Tod eines geliebten<br />

Menschen kann einem den Boden<br />

unter den Füssen wegreissen. Als<br />

mein Mann plötzlich verstarb und<br />

ich mit 4 Kindern alleine dastand, da<br />

war ich anfangs völlig fassungslos!<br />

Es ist als wie man in ein riesen Nichtsahnend, was auf mich zukam,<br />

Loch fällt. Egal, ob der Tod funktionierte ich einfach weiter.<br />

langsam durch eine Krankheit<br />

oder plötzlich durch einen Unfall<br />

oder unglücklichen Zufall kommt:<br />

Es ist unmöglich sich auf den Schmerz vorzubereiten. Er ist<br />

allmächtig. Er ist eine Schwere, die einem lähmt. Ich glaube<br />

es gibt kaum Worte, die beschreiben, was ich fühlte, als mein<br />

geliebter Mann diese Welt verliess!<br />

Leider ist es Realität: Mein Mann, mein Ein und alles, starb<br />

im November 2019 völlig aus dem Nichts. Die gemeinsamen<br />

vier Kinder waren alle noch minderjährig zwischen 4 und 16<br />

Jahren jung. Ich war gerade 40 Jahre alt. Erinnern kann mich<br />

noch an jedes Detail. Doch sein Geruch werde ich nie mehr<br />

riechen können!<br />

Es kommt Unglaubliches<br />

auf einen zu mit dem Tod<br />

Es war unglaublich, wie viele unerwartete Dinge ich zu<br />

erledigen hatte. Ich hatte das Gefühl, dass die Administration<br />

nicht mehr aufhörte. Die Beerdigung als erstes, weiter, die<br />

Überführung in die Kirche, dann alle Umschreibungen und<br />

lacorte unsplash<br />

28<br />

Abmeldungen von Verträgen,<br />

etc. Vorkommen kann auch, dass<br />

man plötzlich ohne Bankkarten<br />

da steht, da per Gesetz alle<br />

Bankkonti vom Verstorbenen<br />

(oder alle gemeinsamen) gesperrt werden. Als Vorsorge,<br />

wäre es geschickt, Ehepartner hätten auch noch ein Konto<br />

nur auf den eigenen Namen. In jedem Fall ziehen sich<br />

die administrativen Aufgaben ziemlich in die Länge. Bei<br />

uns gab es noch die Einschaltung vom KESB (Kinder- und<br />

Erwachsenenschutzbehörde Schweiz) um das Kindeswohl zu<br />

hüten während der Erbverteilung. Das ist zwar Gesetz, aber<br />

es führte bei mir psychologisch noch zu einer zusätzlichen<br />

Belastung.<br />

Mein Umfeld unterstützte<br />

uns anfangs sehr gut<br />

Mit seinem Tod und der Trauer wurde ich sehr hektisch. Ich<br />

konnte kaum schlafen und die Konzentrationsprobleme<br />

wurden immer stärker. Weiter hatte ich eine Ablehnung, Dinge<br />

alleine zu tun, die ich leidenschaftlich zusammen mit ihm<br />

immer getan hatte. Darunter fielen sowohl die Einladungen<br />

von Freunden zu uns nach Hause, gesellschaftliche Events.<br />

SPEZIAL 29

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