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Die Petenten (Stand 11. September 2012) - Deutsche Kinderhilfe

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Berlin, 12. <strong>September</strong> <strong>2012</strong><br />

Verbände und Experten fordern Moratorium und Einrichtung eines Runden<br />

Tisches in der Diskussion um Beschneidungen von einwilligungsunfähigen<br />

Jungen<br />

In der heutigen Pressekonferenz bestärkten die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinderhilfe</strong> und ihre Partner<br />

den Appel an die Bundesregierung und den Bundestag, keine voreiligen Schritte im<br />

Bezug auf die rituelle Beschneidung von einwilligungsunfähigen Jungen zu ergreifen.<br />

<strong>Die</strong> anwesenden Organisationen und Experten betonten die Notwendigkeit einer<br />

sachlichen Debatte unter Einbezug der Kinderrechte, insbesondere des Rechtes auf<br />

körperliche Unversehrtheit. Auf ein zweijähriges Moratorium und die Einrichtung eines<br />

Runden Tisches zielt daher die von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Kinderhilfe</strong> und weiteren Verbänden<br />

und Einzelpersonen am 23. Juli <strong>2012</strong> beim <strong>Deutsche</strong>n Bundestag eingereichte Petition<br />

mit der Nummer 26078. Aktuell gibt es keine verbindliche Auskunft über ihren Status.<br />

Informationen zur Unterzeichnung finden Sie ab sofort unter http://die-petition.de.<br />

„Angesichts der eindeutigen Stellungnahmen der Experten, Vorhautamputationen<br />

stellten einen schwerwiegenden Eingriff in die körperliche Unversehrtheit von Kindern<br />

dar, tritt die <strong>Deutsche</strong> <strong>Kinderhilfe</strong> als unabhängige Kinderrechteorganisation<br />

uneingeschränkt für die Wahrung der Kinderrechte ein. In dieser zweifelsohne<br />

belasteten und schwierigen Debatte zeigt sich, ob Kinderrechte nur in Sonntagsreden<br />

und an Kindertagen zelebriert werden oder ob die Gesellschaft es mit dem Schutz von<br />

Kindern ernst meint." So Georg Ehrmann, Vorstandsvorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Kinderhilfe</strong>.<br />

Der aus Israel angereiste Eran Sadeh, Jude, Israeli, Vater und Gründer von Protect the<br />

Child zeigte sich heute dankbar für die Gelegenheit, in Deutschland zu dem Thema<br />

religiöse Beschneidungen Stellung beziehen zu können: „Frau Bundeskanzlerin Merkel,<br />

die Bewegung zur Zwangsbeschneidung von Minderjährigen ist eine globale Bewegung.<br />

Überall auf der Welt richten Männer, die wie ich durch die Amputation ihrer Vorhaut<br />

verletzt sind, Mütter und Väter, die gegen ihren Willen aufgrund von Religion, Tradition<br />

und gesellschaftlichem Druck ihre Kinder verletzen müssen, Eltern, die tapfer genug<br />

sind, sich nicht anzupassen, Wissenschaftler aus allen Disziplinen und gewöhnliche<br />

Bürger ihre Augen auf Sie und auf Deutschland, damit es eine Vorreiterrolle beim<br />

Schutz der Menschenrechte von Kindern übernimmt“, so Eran Sadeh in der<br />

Bundespressekonferenz.<br />

Aus ärztlicher Sicht stellt die Beschneidung einen höchst bedenklichen, gefährlichen<br />

und mit Schmerzen verbundenen Eingriff dar. Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher<br />

des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte berichtete dazu: „<strong>Die</strong> rituelle<br />

Beschneidung als Körperverletzung zu werten ist somit auch aus ärztlicher Sicht richtig.

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