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Grenzmuseum »Schifflersgrund« - Akademie der Einheit

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Lernort: Gedenkstätte<br />

<strong>Grenzmuseum</strong> <strong>»Schifflersgrund«</strong><br />

»Schifflersgrund<br />

<strong>»Schifflersgrund«</strong><br />

bei Bad Sooden-Allendorf<br />

SEMINARMODULE DER DEUTSCHEN GESCHICHTE,<br />

DER INNERDEUTSCHEN GRENZE BIS 1989 SOWIE<br />

DIE ENTSTEHUNG DES GRÜNEN BANDES FÜR<br />

SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER<br />

BILDUNGSPROGRAMM DER GEDENKSTÄTTE<br />

Konzipiert von<br />

Michael Dölle und Gustav Nolte<br />

Wissenschaftliche Referenten


Für Schülerinnen und Schüler<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt unserer Bildungseinrichtung<br />

Aktuell ist eine zunehmende Distanz Jugendlicher zu politischen Artikulationsformen und gesellschaftlichen<br />

Prozessen zu konstatieren. Sie äußert sich auf dem Hintergrund von zunehmen<strong>der</strong> Partei- und<br />

Politikverdrossenheit und mangeln<strong>der</strong> Teilhabe von Bürgern am politischen Handeln.<br />

Die Gedenkstätte „Schifflersgrund“ unterliegt und unterzieht sich dem permanenten Wandel und möchte bei <strong>der</strong><br />

Aufarbeitung von Defiziten helfen.<br />

Die grundsätzlichen Zielsetzungen <strong>der</strong> Gedenkstätte als Mahnmal, Erfahrungs- und Begegnungsort,<br />

als kommunikatives Austauschpodium im Kontext innerdeutscher Historie sowie als außerschulische<br />

Lernstätte bieten spezifische Lern- und Erfahrungsfel<strong>der</strong>. Sie basieren auf einer Reihe von hier angebotenen<br />

Anschauungsmöglichkeiten, ausgestellten Exponaten, ausgedehnten Recherchegrundlagen und bedingen<br />

eine eigene pädagogische Herangehensweise an die Erschließung historischer Entwicklungen und zukünftiger<br />

Prozesse.<br />

Wir bieten hier ‚Geschichte zum Anfassen’ und historischer Fakten und Abläufe. Wir gehen davon aus, dass<br />

eine rein kognitive Erfassung <strong>der</strong> Lerninhalte letztere in unserer schnelllebigen Zeit nicht ausreichend in die<br />

Wissensstände von Jugendlichen integriert und zielen daher auf einen ganzheitlich orientierten Lernprozess<br />

ab, <strong>der</strong> ein hohes Maß an Selbsttätigkeit <strong>der</strong> Jugendlichen/Lerner bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> gewählten<br />

Themenbausteine zulässt.<br />

Unser angestrebtes Ziel ist die Umsetzung handlungsorientierten Lernens und die För<strong>der</strong>ung eines weitgehend<br />

selbst bestimmten Lernprozesses mittels Stationenlernen, Freiarbeit und Seminararbeit.<br />

Handlungsorientierung hat hier für die politische Bildung auch zusätzlich das Ziel, den Lerner als politisch<br />

Handelnden für die angemessene Bewältigung zukünftiger Situationen zu befähigen.<br />

Der Lernort Gedenkstätte <strong>Grenzmuseum</strong> bietet Ihnen ein vielfältiges Bildungsangebot.<br />

Verschiedene Module können einzeln o<strong>der</strong> kombiniert durchgeführt werden.<br />

Museumsführung<br />

(Schulklassen und Gruppen nach Anmeldung)<br />

Zum Einstieg in alle Programme findet eine ausführliche Einführung in unsere Museumswelt statt. Auf spezifische<br />

Themen kann während <strong>der</strong> Museumsführung (Modul 1) vertieft eingegangen werden.<br />

Kin<strong>der</strong>führungen<br />

Wir entdecken das GRÜNE BAND (Modul 2) entlang des Grenzstreifens (Primarstufe) fotografische<br />

Spurensuche (Fotosafari)<br />

Schulklassen (bereits abrufbar)<br />

» Modul 3: Wanfrie<strong>der</strong> Abkommen<br />

» Modul 4: Von <strong>der</strong> Demarkationslinie zur Staatsgrenze - Die Grenzanlage bis 1989<br />

» Modul 5: Zeitzeugengespräche<br />

» Modul 6: Leben im Sperrgebiet, „hinter“ <strong>der</strong> Grenze (Leben mit <strong>der</strong> Teilung)<br />

» Modul 7: SED – Diktatur<br />

» Modul 8: DDR - Staatssicherheit – Schild und Schwert <strong>der</strong> Partei<br />

» Modul 9: 60 Jahre Grundgesetz – geglückte Demokratie<br />

Darüber hinaus bieten wir Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer an. Die aufgelisteten Themenvorschläge<br />

dienen als Anstoß zur Aufarbeitung <strong>der</strong> innerdeutschen Nachkriegsgeschichte, gegen das Vergessen und stellen<br />

beson<strong>der</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ungen an die politische Bildung und können je nach Arbeitsinteresse erweitert werden.<br />

In unserer Museumsbibliothek (ab Sommer 2010 vorhanden) können Schüler, Studenten und Besucher<br />

ihren Quellenrecherchen nachgehen. Ihnen stehen Bild-, Ton- und Schriftdokumente sowie Literatur zum<br />

Themenkontext im Leseraum zur Verfügung.<br />

Museumsführung<br />

» Inhaltliche Schwerpunkte<br />

Modul 1<br />

Die Führung über das Museumsgelände und durch die Ausstellungsräume bildet die Grundlage für alle weiteren<br />

Schulungsangebote. Sie vermittelt einen strukturierten Überblick über die historischen Anfänge und die<br />

Entwicklung <strong>der</strong> beiden deutschen Staaten seit dem Ende des 2. Weltkrieges in Bild und Ton.<br />

Ausgehend von den alliierten Plänen zur Zukunft Deutschlands und Europas, entfalten sich die Grundzüge<br />

deutscher und internationaler Nachkriegsgeschichte. Bedeutende Wegmarken sind z.B. Aufgaben und<br />

Machtstrukturen <strong>der</strong> Alliierten, die Staatengründungen <strong>der</strong> BRD und DDR, Ost- und Westbindung, Mauerbau,<br />

Kalter Krieg und Entspannungspolitik bis hin zum Mauerfall 1998 sowie <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung 1990.<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Führung sind <strong>der</strong> Auf- und Ausbau <strong>der</strong> Grenzsicherungsanlagen, die aus nächster Nähe<br />

besichtigt werden können, und regionale Aspekte, wie <strong>der</strong> Gebietstausch durch das Wanfrie<strong>der</strong> Abkommen,<br />

<strong>der</strong> tödlich ausgegangene Fluchtversuch Heinz-Josef Großes im März 1982, sowie die Schüsse auf Wahlhausen<br />

vom „Westen“ 1989. Auch militärische Fahrzeuge aus den Beständen <strong>der</strong> Nationale Volksarmee und des<br />

Bundesgrenzschutzes sind zu besichtigen.<br />

Im Anschluss an jede Führung besteht die Möglichkeit unser Museumskino zu besuchen, um sich dort auf<br />

Wunsch einen themenbezogenen Film, eine Dokumentation über die DDR, einen historischen Beitrag zur<br />

hiesigen Grenzöffnung o<strong>der</strong> Beiträge über den Mauerfall in Berlin etc. anzuschauen.<br />

Film: „Das thüringisch-hessische <strong>Grenzmuseum</strong> ‚Schifflersgrund‘“ (Dauer: 15 Min.)<br />

Angebote nach einer Führung:<br />

Interessierte Schüler können an den zwei Hörstationen ihr Wissen vertiefen und ein Gedächtnisprotokoll darüber<br />

anfertigen:<br />

Hörstation 1: „Der Vorhang fällt“ – die innerdeutsche Grenze von 1945 bis in die 1980er Jahre<br />

5 Zeitzeugen erzählen ihre Erlebnisse aus <strong>der</strong> DDR zu diesem Thema<br />

Hörstation 2: „Die Wende und die Zeit danach”<br />

5 Zeitzeugen erzählen ihre Erlebnisse aus <strong>der</strong> DDR zu diesem Thema<br />

Hörstation 3: „20 Jahre Mauerfall“<br />

16 prominente Zeitzeugen erzählen ihre Erlebnisse vom Mauerfall vor 20 Jahren<br />

Audio-guides in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch für Schüler,<br />

die unsere Gedenkstätte alleine „besuchen“.<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 5. Klasse – Sek. I<br />

Dauer max. 2 Stunden<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung)<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

Sprachen Deutsch/Englisch/Französisch/ Spanisch/Polnisch/Russisch<br />

35,00 € (Führung)<br />

·2· ·3·


Das „GRÜNE BAND“<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt<br />

Modul 2<br />

Der ehemalige Grenzstreifen zwischen <strong>der</strong> DDR und <strong>der</strong> Bundesrepublik mit seiner Gesamtlänge von 1393 km<br />

stellt das längste und größte Wald- und Offenland – Biotop - Verbundsystem Mitteleuropas dar. Es hat für<br />

die innerdeutschen Naturschutzbelange gesamtstaatliche Bedeutung und erhält darüber hinaus europaweite<br />

Relevanz.<br />

Der Begriff wurde direkt nach <strong>der</strong> friedlichen Revolution geprägt, als sich zeigte, dass im Gegensatz zu den<br />

immer intensiver genutzten umliegenden Agrarlandschaften in den Jahren <strong>der</strong> Abgeschieden-heit im Sperrgebiet<br />

viele seltene Tier- und Pflanzenarten ein Rückzugsgebiet gefunden hatten.<br />

Das Grüne Band zeigt, wie aus einer Trennlinie ein zukunftsweisendes Projekt für Mensch und Natur<br />

werden kann. Für künftige Generationen soll hier über die Probleme <strong>der</strong> Geschichte hinaus das Konzept von<br />

Nachhaltigkeit entwickelt werden. Junge Menschen müssen Ökosysteme kennen und verstehen lernen, um gute<br />

und tragfähige Entscheidungen über die umweltverträgliche Nutzung natürlicher Ressourcen treffen zu können.<br />

Im Bereich des <strong>Grenzmuseum</strong>s „Schifflersgrund“ treffen die großen regionalen Naturparks Eichsfeld-Hainich-<br />

Werratal und Meißner-Kaufunger Wald aufeinan<strong>der</strong>.<br />

Zwei km dieses Grenzstreifens gehören zum Gelände des Museums und unser Museum beabsichtigt,<br />

die Naturschutzflächen auch künftig, im beson<strong>der</strong>en die Ginsterheide auch mit Hilfe von Schüler- o<strong>der</strong><br />

Jugendgruppen zu pflegen.<br />

Das Entdecken und Erleben, die Sensibilisierung von Schülern für Natur und Umwelt, die För<strong>der</strong>ung von<br />

Umweltbewusstsein und verantwortlichem Umgang mit endlichen Ressourcen sind Zielsetzungen, die wir in<br />

Zusammenarbeit mit Biologen , Pädagogen und Naturpark-Rangern anstoßen wollen.<br />

Altersspezifisch abgestimmte umweltpädagogische Programme :<br />

Erkundung <strong>der</strong> naturräumlichen Umgebung mit Naturführern : Schreibmaterial/ Fotoapparat/ Orientierung im<br />

Gelände.<br />

Film: „Im Schatten des Eisernen Vorhangs“ (Dauer: 28 Min.)<br />

„Das Grüne Band“ - Vom Todesstreifen zur Lebenslinie (Dauer: 45 Min.)<br />

Unterrichtmaterialien:<br />

(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtszeit bzw. Seminars)<br />

AB – für Schüler Vegetation.doc - Die Vegetation an <strong>der</strong> ehemaligen Grenze von Asbach bis Kella 1990<br />

Materialien <strong>der</strong> Heinz Sielmann-Stiftung<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 3. Klasse – Sek. I<br />

Dauer 2 – 5 Stunden (nach Absprache)<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + 20,00 € Naturpark-Ranger<br />

Seminarkosten 40,00 €<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 8,00 € bis 10,00 €<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

Das Wanfrie<strong>der</strong> Abkommen<br />

Inhaltliche Schwerpunkte<br />

Modul 3<br />

Der September 1945 bedeutet für viele Menschen an <strong>der</strong> hessisch-thüringischen Demarkationslinie einen tiefen<br />

Einschnitt in ihr Leben. Denn zwischen den sowjetischen und amerikanischen Generälen wurde ein Abkommen<br />

ausgehandelt, das als „Wanfrie<strong>der</strong> Abkommen“ in die Geschichte eingeht und den einzigen Gebietsaustausch<br />

zwischen <strong>der</strong> amerikanischen und <strong>der</strong> sowjetischen Besatzungszone dokumentiert.<br />

Genau am 17. September 1945, um 18.00 Uhr war es soweit. Zwischen dem thüringischen Eichsfeld und dem<br />

nordhessischen Werratal fand ein Gebietsaustausch statt. Fünf Dörfer mit ca. 760 Einwohnern wurden den<br />

Sowjets und zwei Dörfer mit <strong>der</strong> Einwohnerzahl von ca. 560 den Amerikanern zugesprochen. Quasi über Nacht<br />

kam thüringisches Gebiet unter amerikanische Verwaltung und hessisches unter sowjetische.<br />

Dieser Gebietsaustausch bedeutete für die Menschen in dem sowjetisch neu besetzten Teil einen massiven<br />

Einschnitt in ihr künftiges Leben, mit allen Konsequenzen, die die grundsätzlich unterschiedlichen<br />

Gesellschaftssysteme mit sich brachten.<br />

US-amerikanische und sowjetische Militärs entschieden auf dem Kalkhof bei Wanfried, auf welcher Seite des<br />

künftigen Eisernen Vorhangs die Dorfbewohner fortan leben sollten.<br />

Weitere Inhalte des Moduls sind die Grenzziehungen <strong>der</strong> alliierten Siegermächten auf <strong>der</strong> Grundlage von<br />

Abkommen zwischen 1937 nach 1945; <strong>der</strong> Streit um die Bahnlinie im sowjetisch besetzten Teil sowie die Lösung<br />

des Problems mit <strong>der</strong> „Whisky-Wodka-Linie“.<br />

Die betroffene Ortschaft Sickenberg kann aufgesucht werden und eine Zeitzeugenbefragung ist dort je<strong>der</strong>zeit<br />

zum Thema „Gebietsaustausch – vollendete Tatsachen“ möglich.<br />

Eine Lesung in Wanfried am historischen Ort Kalkhof kann auf Wunsch in ein Tagesseminar eingebettet werden.<br />

Film: „Die „Whisky-Wodka-Linie“ (Dauer: 45 Minuten)<br />

„Halt Zonengrenze“ (Dauer: 47 Min.)<br />

Unterrichtsmaterialien:<br />

(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />

AB – für Schüler Titelblatt zum Thema, Bil<strong>der</strong>, ausgewählte Texte, Landkarte vom Gebietsaustausch,<br />

Zeitleiste von 1943 – 17. Sept. 1945 etc.<br />

Arbeitsblätter sollen zu einem Arbeitsheft über dieses Thema zusammengefügt werden.<br />

Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />

Recherchieren zur Verfügung<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 7. Klasse - Sek. I<br />

Dauer 2 - 5 Stunden<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + Themenheft 2,50 €<br />

+ Fahrtkosten nach Wanfried (wenn gewünscht)<br />

Seminarkosten 40,00 € - für 2 Zeitstunden (Vertiefung des Themas)<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 €<br />

+ Fahrtkosten nach Wanfried (wenn gewünscht)<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

·4· ·5·


Modul 4<br />

Von <strong>der</strong> Demarkationslinie zur Staatsgrenze West –<br />

Die Grenzanlage bis 1989<br />

Inhaltliche Schwerpunkte<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> deutschen Teilung von den ersten alliierten Beschlüssen (Konferenz in Casablanca vom<br />

14. bis 26. Januar 1943, „Londoner Abkommen“ vom 12.09.1944, Konferenz von Jalta – Krim vom 04. bis<br />

11. Februar 1945, Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis 02. August 1945 bis hin zum perfekt ausgebauten<br />

„antifaschistischen Schutzwall“ ist Gegenstand des Seminarmoduls. Damit muss die Zusammenarbeit <strong>der</strong><br />

alliierten Siegermächte bis zu <strong>der</strong>en „Trennung“ verbunden werden, damit sind die Entwicklungen bei<strong>der</strong><br />

deutscher Staaten in den politischen, kulturellen und sozialen Bereichen nicht auszuklammern.<br />

Das Seminar hat weiter zum Inhalt den fortschreitenden Ausbau <strong>der</strong> Grenzanlagen von 1945 bis 1989 an <strong>der</strong><br />

innerdeutschen Grenze damit verbunden die Menschenrechte in <strong>der</strong> DDR bzw. <strong>der</strong> Bundesrepublik, hierzu Texte<br />

aus dem GG und <strong>der</strong> Verfassung <strong>der</strong> DDR, den Schießbefehl bzw. die „Vergatterung“ <strong>der</strong> Grenzsoldaten bei<br />

Dienstantritt.<br />

Auch das tägliche Leben in <strong>der</strong> 500-Meter-Zone wird auf Wunsch durch Zeitzeugen anschaulich dargestellt (auf<br />

Wunsch).<br />

Film: „Es gab kein Niemandsland – Ein Dorf im Sperrgebiet“ (Dauer: 45 Min.)<br />

„Halt Zonengrenze“ (Dauer: 47 Min.)<br />

„Die Todesautomatik“ - über die Selbstschussanlage und<br />

den Fall Michael Gartenschläger (Dauer: 105 Min.)<br />

„Der Mauerbau im DDR-Unterricht“ (Dauer: 30 Min.)<br />

„Die Berliner Mauer 1989“ (Fotodokumentation)<br />

Unterrichtsmaterialien:<br />

(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />

AB – für Schüler Titelblatt zum Thema, Bil<strong>der</strong>, ausgewählte Protokolltexte, Landkarten vom Deutschen<br />

Reich aus dem Jahr 1937, die Karte <strong>der</strong> Aufteilung 1945 durch die Alliierten,<br />

Zeitleiste von 1933–1989 mit den wichtigsten Daten, schematischer Aufbau <strong>der</strong><br />

Grenzsicherungsanlage, Textauszüge aus dem GG und <strong>der</strong> DDR-Verfassung zum Thema<br />

Menschenrechte - Grundrechte, „Vergatterungstext“, Zeitzeugengespräch mit<br />

Anfertigung eines Gesprächsprotokolls etc.<br />

Die Arbeitsblätter sollen zu einem Themenheft zusammengefügt werden.<br />

Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />

Recherchieren zur Verfügung<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 8. Klasse – Sek. I<br />

Dauer 2 – 5 Stunden<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + Themenheft 2,50 €<br />

Seminarkosten 40,00 €<br />

Zeitzeugengespr. 30,00 € (wenn gewünscht)<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 € + Zeitzeugengespräch<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

Zeitzeugengespräche<br />

Inhaltliche Schwerpunkte<br />

Modul 5<br />

Das <strong>Grenzmuseum</strong> bietet zu verschiedenen Themen Gespräche mit Zeitzeugen aus <strong>der</strong> ehem. DDR an.<br />

Themen können wie zum Beispiel sein:<br />

„Leben an <strong>der</strong> Grenze“, „Friedliche Revolution 1989 in Heiligenstadt“, ehem. „Grenzsoldaten berichten…“,<br />

„Teilung und Gebietaustausch – Wanfrie<strong>der</strong> Abkommen“ o<strong>der</strong> „Schüsse auf Wahlhausen“.<br />

Personen aus <strong>der</strong> Region, vorwiegend aus Thüringen, haben sich bereit erklärt, über die DDR- Geschichte<br />

zu berichten, persönliche Schicksale aus dem eigenen Leben zu schil<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> über das historische Bild <strong>der</strong><br />

deutschen Teilung zu sprechen.<br />

Haben Sie bestimmte Fragen o<strong>der</strong> Themen an denen Sie Interesse bekunden, fragen Sie bitte bei uns rechtzeitig<br />

telefonisch (036087/98409) an. Wir werden dann für Sie den passenden Gesprächspartner vermitteln. In einem<br />

ganztägigen Seminar kann die jeweilige Thematik durch Recherche in unserer Präsenzbibliothek respektive<br />

unserem Materialfundus vertieft werden.<br />

Film: „Zeitenwende 1989/90: Von <strong>der</strong> friedlichen Revolution zur Deutschen <strong>Einheit</strong>“ (78 Min.)<br />

„9. Nov. 1989: Das Protokoll eines historischen Versehens“ (Dauer: 74 Min.)<br />

Unterrichtsmaterialien:<br />

Literatur für die Schulbibliothek (alle Bücher sind bei uns im Verkauf erhältlich):<br />

1) Adler, Hans-Gerd „Brückenköpfe“<br />

Cordier Druck Medien GmbH, Heiligenstadt 2009<br />

2) Grafe, Roman „Deutsche Gerechtigkeit“<br />

Prozesse gegen DDR-Grenzschützen und ihre Befehlshaber<br />

Siedler-Verlag 2004<br />

3) Opfer, Dieter „1989 – Endlich frei“, Einzelschicksale und Fluchtgeschichten<br />

Deutsche Geschichte zur Wendezeit<br />

Eigenverlag Dieter Opfer 2009<br />

ISBN 978-3-00-028546-2<br />

4) Schnehen, „Im Strom <strong>der</strong> Zeit“, Bd. 2<br />

v. Margarete Vertriebener Mittelstand – Verlorene Arbeitsplätze<br />

C.A. Starke Verlag, Limburg an <strong>der</strong> Lahn, 2006<br />

5) Pentalpha GmbH „Zeitreise DDR“, Buch und DVD, Sept. 2009<br />

(Herausgeber)<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 9. Klasse – Sek. I<br />

Dauer 2 - 4 Stunden mit anschließenden Fragen und Diskussion<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € Führung<br />

Zeitzeugengespr. 30,00 €<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 € + Zeitzeugengespräch<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

·6· ·7·


Modul 6<br />

Leben im Sperrgebiet, „hinter“ <strong>der</strong> Grenze (Leben mit <strong>der</strong> Teilung)<br />

Inhaltliche Schwerpunkte<br />

Ab Herbst 1945 wurde das Leben an <strong>der</strong> Grenze „hinter“ dem Zaun immer beschwerlicher. Wie war es,<br />

unmittelbar an <strong>der</strong> Grenze, im Grenzstreifen zu wohnen, einen Bauernhof zu besitzen, ein Wohnhaus sein Eigen<br />

zu nennen o<strong>der</strong> wenn <strong>der</strong> Grenzzaun durch das Haus führte? Wie war es, die Freiheit ganz nah vor sich zu haben<br />

aber doch unerreichbar? Es wird nachvollziehbar, wie die dort lebenden Menschen den Alltag bewältigten, wie<br />

ihr Leben durch die Anwesenheit <strong>der</strong> Grenztruppen beeinträchtigt wurde o<strong>der</strong> durch beson<strong>der</strong>e Bestimmungen<br />

geregelt und eingeschränkt war. Persönliche verwandtschaftliche Beziehungen nach Westen sowie berufliche<br />

Bindungen wurden unterbrochen. Geburtstagsfeiern, Faschingsveranstaltungen o<strong>der</strong> Hochzeiten wurden im 500<br />

Meter Sperrgebiet mit den Jahren immer mehr eingeschränkt, bis hin zum Verbot. Teilnahme von Verwandten<br />

bei Beerdigungen waren nicht möglich. Die Leiter für die Obsternte im eigenen Garten musste abgeschlossen<br />

werden, ansonsten wäre man wegen Beihilfe zur Flucht bestraft worden.<br />

Die Menschen im Sperrgebiet waren <strong>der</strong> ständigen Überwachung und Kontrolle (Passierscheine) durch die<br />

Grenzstreifen o<strong>der</strong> ortsansässigen Grenztruppen ausgesetzt. Die Einwohner mussten immer damit rechnen,<br />

dass sie Opfer von ungerechtfertigten Strafen wurden. Menschen aus dem Sperrgebiet wurden auch<br />

zwangsumgesiedelt. Dazu liegen uns Unterlagen über die „Verordnung über weitere Maßnahmen zum Schutz<br />

<strong>der</strong> Deutschen Demokratischen Republik“ vom 9. Juni 1952 vor. Im Volksmund ist diese Aktion mit dem Namen<br />

„Ungeziefer“ bekannt. Auf <strong>der</strong> gleichen Grundlage wie 1952 kam es nochmals zu Zwangsumsiedlungen mit<br />

Aktionscharakter. Auch diese Aktion 1961 erhielt im Volksmund den Namen „Kornblume“.<br />

Regimetreue Bürger bespitzelten innerhalb ihres Dorfes ihre Mitbürger. Sie schrieben Berichte über <strong>der</strong>en<br />

Verhalten und reichten diese an die Behörden weiter. Konnte eine Flucht in den Westen durch Denunzierung<br />

verhin<strong>der</strong>t werden, wurde dies als ein Erfolg des Sozialismus gewertet. Betroffenen Personen mussten mit<br />

Gefängnisstrafen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zwangsumsiedlung rechnen.<br />

Film: „Es gab kein Niemandsland – Ein Dorf im Sperrgebiet“ (Dauer: 45 Min.)<br />

„Halt Zonengrenze“ (Dauer: 47 Min.)<br />

„Die Macht <strong>der</strong> Liebe“ von Martin Schülbe (Dauer: 120 Min.)<br />

„Geboren 1955 – Erschossen 1966“<br />

Der Tod eines Zehnjährigen an <strong>der</strong> Berliner Mauer (Dauer: 30 Min.)<br />

Spiel: 20 Jahre friedliche Revolution in Deutschland: „Jugend in Grenzen“<br />

Ein Spiel vom Aufwachsen in <strong>der</strong> DDR, für alle die sich erinnern wollen.<br />

Unterrichtsmaterialien:<br />

(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />

AB – für Schüler Arbeitsunterlagen von Zwangsumsiedlungen; Arbeitsblätter sollen zu einem<br />

Arbeitsheft über dieses Thema zusammengefügt werden.<br />

Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />

Recherchieren zur Verfügung<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 9. Klasse – Sek. I<br />

Dauer 2 – 5 Stunden<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + Themenheft 2,50 €<br />

Seminarkosten 40,00 €<br />

Zeitzeugengespr. 30,00 € (wenn gewünscht)<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 € + Zeitzeugengespräch<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

Der SED-Staat<br />

Inhaltliche Schwerpunkte<br />

Modul 7<br />

Das Seminarmodul beinhaltet die Zeit <strong>der</strong> DDR von <strong>der</strong> SBZ 1945 zur DDR und <strong>der</strong>en Geschichte bis 1989. Wir<br />

zeigen die chronologische Entwicklung <strong>der</strong> DDR zu repressiven Staatsapparat unter <strong>der</strong> Führung des Politbüros<br />

<strong>der</strong> SED:<br />

» SED: Zwangsvereinigung von KPD und SPD, Blockparteien<br />

» Funktionsweise des politischen Systems<br />

» Verfassungsaspekte<br />

» Eigene Staatsgründung: von den Län<strong>der</strong>n zu den Bezirken<br />

» Planwirtschaft (5 und 10 Jahrespläne)<br />

» Ausrichtung aller relevanten Gesellschaftsbereiche auf die Ziele <strong>der</strong> Partei, zum Beispiel Schulbildung,<br />

Religionsfreiheit, Arbeitsrecht, Freizeitaspekt, Erziehung und Sport<br />

Gegenstand des Seminars ist auch die Beziehung zur UdSSR. An Beispielen wird aufgezeigt wie die<br />

„Schutzmacht“ UdSSR die politische wie militärische Geschichte <strong>der</strong> DDR (z.B.: Warschauer Pakt, Comecon)<br />

beeinflusste.<br />

Auf die nationalsozialistische Diktatur wird als Hintergrund für diese Entwicklung historisch eingegangen. Die<br />

Seminarinhalte können nur verstanden werden, wenn die totalitäre Diktatur des Dritten Reiches und <strong>der</strong> Zweite<br />

Weltkrieg als Hintergrund <strong>der</strong> Nachkriegsentwicklung gesehen wird.<br />

Film: „Wirtschaft in <strong>der</strong> DDR“ (Dauer: 30 Min.)<br />

„Die SED, ihr Mfs und das Krisenjahr 1956“ (Dauer: 30 Min.)<br />

„DDR – Was War Das?“ (Dauer: 70 Min.)<br />

„Umgang mit <strong>der</strong> NS-Vergangenheit“ (Dauer: 45 Min.)<br />

„Das braune Erbe – Mythos Antifaschismus in <strong>der</strong> DDR“ (Dauer: 45 Min.)<br />

„Die nationale Front – Neofaschismus in <strong>der</strong> DDR“ (Dauer: 45)<br />

Unterrichtsmaterialien:<br />

(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />

AB – für Schüler Arbeitsunterlagen (AB)<br />

Arbeitsblätter sollen zu einem Arbeitsheft über dieses Thema zusammengefügt werden.<br />

Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />

Recherchieren zur Verfügung<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 10. Klasse Sek. I und II<br />

Dauer 2 - 5 Stunden<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + Themenheft 2,50 €<br />

Seminarkosten 40,00 €<br />

Zeitzeugengespr. 30,00 € (wenn gewünscht)<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 € + Zeitzeugengespräch<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

·8· ·9·


Modul 8<br />

DDR–Staatssicherheit – Schild und Schwert <strong>der</strong> Partei<br />

Inhaltliche Schwerpunkte<br />

Das Seminarmodul beinhaltet die Zeit <strong>der</strong> DDR von <strong>der</strong> SBZ 1945 zur DDR und <strong>der</strong>en Geschichte bis 1989.<br />

Schwerpunkt des Moduls über die Staatssicherheit veranschaulicht die alltägliche Bespitzelung eines ganzen<br />

Volkes durch das Politbüro <strong>der</strong> SED und das ihm nachgeordnete Ministerium für Staatssicherheit (MfS).<br />

Wir zeigen die chronologische Entwicklung <strong>der</strong> DDR zu einem diktatorischen System mit einem repressiven<br />

Staatsapparat unter <strong>der</strong> Führung des Politbüros <strong>der</strong> SED:<br />

» Staatsgründung 1949: von den Län<strong>der</strong>n zu den Bezirken<br />

» SED: Zwangsvereinigung von KPD und SPD, Blockparteien<br />

» Funktionsweise des politischen Systems<br />

» Verfassungsaspekte<br />

» Was war die Stasi? Aufbau und Struktur des MfS<br />

» Wie hat sie gearbeitet und was waren ihre Methoden?<br />

» Ausrichtung aller relevanten Gesellschaftsbereiche auf die Ziele <strong>der</strong> Partei, zum Beispiel Schulbildung,<br />

Religionsfreiheit, Arbeitsrecht, Freizeitaspekt, Erziehung und Sport<br />

Auf die nationalsozialistische Diktatur wird als Hintergrund für diese Entwicklung historisch kurz eingegangen.<br />

Die Seminarinhalte können nur verstanden werden, wenn die totalitäre Diktatur des Dritten Reiches und <strong>der</strong><br />

Zweite Weltkrieg als Hintergrund <strong>der</strong> Nachkriegsentwicklung gesehen wird.<br />

Wir wollen auch <strong>der</strong> Frage nachgehen, in welcher Form <strong>der</strong> heutige Verfassungsschutz o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Bundesnachrichtendienst sich von <strong>der</strong> Stasi unterscheidet. Spektakuläre Fälle und die Aktivitäten des MfS in<br />

Westdeutschland kommen hier zur Sprache.<br />

Gegenstand des Seminars ist auch die Beziehung zur UdSSR. An Beispielen wird aufgezeigt wie die<br />

„Schutzmacht“ UdSSR die politische wie militärische Geschichte <strong>der</strong> DDR (z.B.: Warschauer Pakt, Comecon)<br />

beeinflusste.<br />

Film: „Revision“ - Überwachung, Verfolgung, Inhaftierung durch das MfS (Dauer:32 Min.)<br />

„Ein Volk unter Verdacht“ - Die Staatssicherheit <strong>der</strong> DDR (Dauer: 40 Min.)<br />

„Tod im Stasi Knast“ - Warum starb Matthias Domaschk? (Dauer: 30 Min.)<br />

Unterrichtsmaterialien:<br />

(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />

AB – für Schüler Arbeitsunterlagen (AB)<br />

Arbeitsblätter sollen zu einem Arbeitsheft über dieses Thema zusammengefügt werden.<br />

Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />

Recherchieren zur Verfügung<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 10. Klasse – Sek. I und II<br />

Dauer 2 – 5 Stunden<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung)<br />

Seminarkosten 40,00 €<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 €<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

Modul 9<br />

60 Jahre Grundgesetz – geglückte Demokratie<br />

Inhaltliche Schwerpunkte<br />

„Wir haben Demokratie erst lernen müssen und wissen, wie gefährdet sie ist.“<br />

(Katrin Göring-Eckardt, ehemalige Vizepräsidentin des Bundestages, Präses <strong>der</strong> EKD)<br />

Das Zitat bezogen auf die Situation <strong>der</strong> ehemaligen Bürger <strong>der</strong> DDR nach <strong>der</strong> friedlichen Revolution 1989 kann<br />

sinngemäß rück übertragen werden.<br />

Als am 8. Mai 1945 mit <strong>der</strong> bedingungslosen Kapitulation Deutschlands <strong>der</strong> Krieg in Europa zu Ende<br />

ging, übernahmen die vier Alliierten die administrative Gewalt über das zerstörte Deutschland. Je<strong>der</strong> dieser<br />

Oberbefehlshaber versuchte seine politischen Ziele umzusetzen. Schon nach kurzer Zeit stellte man fest,<br />

dass in <strong>der</strong> SBZ ein an<strong>der</strong>es Demokratie-Verständnis zu erkennen war, als in den drei westlichen Zonen. Die<br />

Westalliierten übertrugen in ihren Besatzungszonen von 1945 an bis zur Verabschiedung des GG zunehmende<br />

Aufgaben <strong>der</strong> Selbstverwaltung den sich neu bildenden Organen und Parteien.<br />

Am 1. Juli 1948 beauftragten die Oberbefehlshaber <strong>der</strong> Westalliierten die Ministerpräsidenten <strong>der</strong> 10<br />

westdeutschen Län<strong>der</strong>, eine verfassungsgebende Versammlung zum 1. September 1948 für einen vorläufigen<br />

westdeutschen Teilstaat einzuberufen.<br />

Ihre Motivation erwuchs aus <strong>der</strong> Tatsache, dass <strong>der</strong> Krieg neben millionenfachem Tod, <strong>der</strong> Zerstörung unzähliger<br />

Wohnungen, <strong>der</strong> wirtschaftlichen Lebensgrundlagen, dem Elend von Vertreibung, den moralischen Ruin<br />

verursacht durch das Regime des Nationalsozialismus verdeutlichte.<br />

Am 8. Mai 1949 wird das Ergebnis <strong>der</strong> Arbeit vom Parlamentarischen Rat beschlossen und am 23. Mai 1949<br />

(Verfassungstag) trat es in Kraft.<br />

In arbeitsteiliger Gruppenarbeit zu erarbeitende Teilaspekte:<br />

» Demokratisierungsvorgaben <strong>der</strong> Westalliierten (z. B. Proklamationen, Verfassung <strong>der</strong> Westalliierten)<br />

» Die Macher/Schöpfer des Grundgesetzes<br />

» Das Grundgesetz als Provisorium, Ziel staatliche <strong>Einheit</strong> (Präambel, GG Art. 23 )<br />

» Historische Wurzeln: 1848, Weimarer Verfassung<br />

» Rechts- und Sozialstaatsprinzip<br />

» Grundrechtskatalog: Abschaffung <strong>der</strong> Todesstrafe; Menschenwürde<br />

» „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ (GG Art. 20)<br />

» Die „wehrhafte“ Demokratie<br />

» Die „Bürger“ und „ihr“ Grundgesetz<br />

Unterrichtsmaterialien:<br />

(Aufwand <strong>der</strong> Materialien, je nach Dauer <strong>der</strong> Unterrichtzeit bzw. Seminars)<br />

AB – für Schüler Arbeitsunterlagen: GG<br />

Von <strong>der</strong> Paulskirche zum Grundgesetz<br />

Arbeitsblätter sollen zu einem Arbeitsheft über dieses Thema zusammengefügt werden.<br />

Bibliothek / themenbezogene Handapparate stehen jedem Teilnehmer zum<br />

Recherchieren zur Verfügung<br />

Teilnehmer/-innen Schulklassen ab 10. Klasse Sek. I und Sek. II<br />

Dauer 2 – 5 Stunden<br />

Kosten pro Schüler 2,00 € + 25,00 € (Führung) + AB 2,50 € (Kopien)<br />

Seminarkosten 40,00 €<br />

Tagesseminar Gesamtkosten incl. Verpflegung pro Schüler 10,00 €<br />

Treffpunkt Gedenkstätteneingang/Seminarräume<br />

Kinobesuch Kostenfrei<br />

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So finden Sie uns<br />

Von Norden A 7 Richtung Hannover/<br />

Kassel bis Abfahrt Drammetal, A 38<br />

Richtung Halle-Leipzig, B 27 Richtung<br />

Eschwege/ Bad Sooden-Allendorf<br />

Von Westen A 44 bis Autobahnkreuz<br />

Kassel, A 7 Richtung Hannover/ Ausfahrt<br />

Hedemünden, B 80 Richtung Witzenhausen,<br />

B 27 Richtung Eschwege/ Bad Sooden-<br />

Allendorf<br />

Von Osten A 4 Richtung Frankfurt/ Main<br />

bis Wommen, B 400 Richtung Eschwege/<br />

Sontra,<br />

B 27 Richtung Eschwege/ Bad Sooden-<br />

Allendorf<br />

Von Süden A 5 bzw. A 7 bis Kirchheimer<br />

Dreieck, A 4 Richtung Erfurt bis Ausfahrt<br />

Bad Hersfeld, B 27 Richtung Eschwege/<br />

Bad Sooden-Allendorf<br />

Öffnungszeiten<br />

März - Oktober Montag - Sonntag 10.00 - 17.00 Uhr<br />

November - Februar Dienstag - Freitag 10.00 - 16.00 Uhr<br />

Samstag + Sonntag<br />

Montag Ruhetag<br />

11.00 - 16.00 Uhr<br />

Nach vorheriger Absprache bieten wir Führungen, Seminare und ergänzende Multimedia-Präsentationen zur<br />

Geschichte <strong>der</strong> deutschen Teilung und <strong>der</strong> innerdeutschen Grenze an. Alternativ können sich Besucher durch<br />

ein Audio-Guide-System führen lassen. Für die Orte <strong>der</strong> näheren Umgebung besteht die Möglichkeit eines<br />

Bustransfers. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Museum<br />

<strong>Grenzmuseum</strong> <strong>»Schifflersgrund«</strong><br />

Platz <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung 1<br />

37318 Asbach - Sickenberg<br />

Telefon (036087) 9 84 09<br />

Telefax (036087) 9 84 14<br />

info@grenzmuseum.de<br />

Verein<br />

Arbeitskreis Grenzinformation e.V.<br />

Egerlän<strong>der</strong> Straße 44<br />

37242 Bad Sooden-Allendorf<br />

Unterstützt durch die BUNDESSTIFTUNG AUFARBEITUNG<br />

Bad Sooden-<br />

Allendorf<br />

Spenden<br />

VR-Bank Werra-Meissner<br />

(BLZ 522 603 85) KTO 0008 645 132<br />

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