GESUNDHEITSRATGEBER FRANKFURT AM MAIN 21/22

Ü LEBENSQUALITÄT IM ALTER
GLÜCKLICH & KOMFORTABEL
OPTIMALES
WOHNEN
IM ALTER
Diese Formulierung beinhaltet
die Chance, die die Änderung
einer Wohnsituation mit sich
bringen kann.
Wohnungswechsel im Alter ist
möglicherweise auch der Beginn
eines neuen Lebensgefühls.
Umziehen im Alter sollte nicht
mit dem Gedanken verknüpft
sein, dass nun das ‚Altsein‘ angefangen
hat.
Es kann viele Gründe geben, über eine Änderung
der Wohnsituation im Alter nachzudenken:
eine ungünstige Verkehrsanbindung, ein Haus,
das nach dem Verlust des Partners zu groß geworden
ist oder einfach nur der Wunsch nach
mehr sozialen Kontakten. Wer den Mut hat, sich
im Alter noch einmal neu zu orientieren, dem
bieten sich viele Möglichkeiten, sicher in einer
sozialen Gemeinschaft und doch eigenständig
zu leben.
Eine der beliebtesten
Wohnformen ist das
„Betreute Wohnen“
Hier leben Senioren in ihrer eigenen Miet- oder
Eigentumswohnung innerhalb einer altengerecht
konzipierten Wohnanlage, die das eigenständige
Leben mit den Vorteilen einer Gemeinschaft
verbindet. Nach Wunsch kann man den
oft umfangreichen Service in Anspruch nehmen.
Größere Häuser verfügen oft auch über ein Restaurant
und veranstalten regelmäßig kulturelle
und gesellschaftliche Events. Sie bieten in der
Regel auch die Möglichkeit des Probewohnens
an.
Grundservice im betreuten Wohnen:
Hausmeisterservice
24-Stunden-Hausnotruf
Betreuungsbüro mit festen Sprechzeiten
Reinigung Ihrer Wohnung
aktuelle Informationen über Freizeitaktivitäten
Förderung des Gemeinschaftslebens
Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen
Vermittlung und Organisation von Hilfsleistungen.
Leistungen nach Bedarf im betreuten
Wohnen:
Besuchs- und Begleitdienste
Mahlzeitenservice (Mittagstisch in der Anlage
oder Essen auf Rädern)
Hauswirtschaftliche Hilfen wie Reinigungsservice,
Wäscheservice, Einkaufsservice
Ambulante Pflege
Fahr- und Bringdienste
Wenn es dann doch allein
nicht mehr so gut geht
Seniorengerechtes Wohnen wird immer häufiger
auch privat organisiert. In einer Senioren-Wohngemeinschaft
leben Gleichgesinnte
in einer großen Wohnung oder in einem
Haus zusammen. Jeder hat seinen privaten
Rückzugsbereich. Küche, Esszimmer z.B. werden
gemeinsam benutzt. Bestandteil sind
klare Regeln für das Gemeinschaftsleben.
Betreutes Wohnen in Seniorenresidenzen
und Seniorenstiften
bieten einen Lebensabend in gehobenem Ambiente.
Einige dieser Einrichtungen bieten den
Service eines luxuriösen Hotels. Es wird keine
Miete, sondern eine monatliche Pensionspauschale
erhoben, die Wohn- und Betreuungskosten
abdeckt.
Befinden sich die Wohnungen des betreuten
Wohnens auf dem Gelände von Pflegeheimen
oder Seniorenheimen, hat dies den großen Vorteil,
dass die Bewohner im Falle einer Pflegebedürftigkeit
oder Behinderung auch professionelle
pflegerische Hilfe bekommen. Damit ist
ein erneuter Umzug in eine andere Einrichtung
nicht mehr notwendig.
Seniorenheime oder Pflegeheime sind
Wohneinrichtungen mit einer Kombination aus
altersgerechtem Wohnen und notwendiger Pflege.
Es muss gewährleistet sein, dass jederzeit
Pflegefachkräfte zur Verfügung stehen.
Jede pflegebedürftige Person hat seit dem
1. Januar 2017 einen Anspruch auf zusätzliche
Betreuung und Aktivierung in voll- und teilstationären
Einrichtungen, die über die nach Art
und Schwere der Pflegebedürftigkeit notwendige
Versorgung hinausgeht.
Auswahlkriterien für die Auswahl eines
Senioren- oder Pflegeheims
Der medizinische Dienst der Krankenkassen
(MDK) führt bei allen Alten- und Pflegeheimen
Qualitäts- und Leistungskontrollen durch und
vergibt Pflegenoten von 1 (sehr gut) bis 5 (mangelhaft).
Einen guten Überblick über zugelassene Pflegeheime
geben die Leistungs- und Preisvergleichslisten,
die die Pflegekassen auf Anforderung
kostenfrei zur Verfügung stellen. Sie sind
auch im Internet abrufbar.
Treffen Sie eine Vorauswahl, besichtigen und
vergleichen Sie die Einrichtungen, überprüfen
Sie die Pflegequalität, machen Sie sich mit der
Kostensituation vertraut.
Betreuung und Pflege bei Demenz
Aus verschiedenen Gründen kann der/die
Demenzkranke den Alltag zu Hause nicht
mehr allein bewältigen.
In einem solchen Fall sind weitere Kriterien
bei der Auswahl eines Pflegeheims zu berücksichtigen:
n Ist die Wohneinrichtung auf die Pflege und
Unterbringung von Personen mit Demenz
spezialisiert?
n Wird die Demenzstation geschlossen oder
offen geführt? Geschlossene Abteilungen
dürfen von den Pflegebedürftigen nicht mehr
alleine verlassen werden.
n Welche Förderangebote, Beteiligungsmöglichkeiten
und Aktivitäten werden angeboten?
n Gibt es geführte Ausflüge, gemeinsame
Einkaufsgänge etc.?
n Wie wird im Demenzpflegeheim mit den Themen
Fixierung und medikamentöse Ruhigstellung
umgegangen?
Ausführliche Informationen:
n Rathaus für Senioren, Frankfurt
Anschrift Seite 76
n Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend
Glinkastraße 24, 10117 Berlin
Telefon: 030 18555–0
www.wegweiser-demenz.de
78 Gesundheitsratgeber Frankfurt am Main 2021 2018
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