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sporting hamburg MAI 2021

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Mai <strong>2021</strong><br />

monatlich & kostenlos<br />

Towers<br />

Super-Kam Taylor<br />

Wing Foilen<br />

und Segeldoch!-<br />

Sonderseiten!<br />

Zusammen mit<br />

Hockey<br />

Super-Jette Fleschütz<br />

Beachvolleyball<br />

Sowieso-Super-Julius Thole & Co.<br />

Anzeige<br />

Die besten Tipps gibt’s<br />

in der Heftmitte.<br />

präsentiert von<br />

1


Editorial<br />

Liebe<br />

Leser*innen,<br />

© Foto: Witters<br />

einerseits könnte man<br />

sagen, es ist alles gesagt.<br />

Andererseits gibt<br />

es Dinge, die man nicht<br />

oft genug sagen kann.<br />

Wie wichtig Bewegung ist, für für jede*n Einzelne*n,<br />

so rein gesundheitlich, muss man ja im Grunde den<br />

Mitbürger*innen auch nicht mehr erklären; trotzdem stellen wir fest, dass viele<br />

Mitmenschen sich aktuell nicht mehr so aufraffen, wie sie sich aufraffen müssten.<br />

Und obwohl man sogar teils durch Homeoffice den ganzen Tag in den eigenen vier<br />

Wänden unterwegs (was ja fast zu viel gesagt ist), also besser nicht unterwegs ist,<br />

schwindet die Idee zunehmend, noch mal, allein geht ja sogar bis 24 Uhr, vor die Tür<br />

zu gehen und einmal durchzuschnaufen. Bock. Wo ist der Bock, den man nicht hat?<br />

Also braucht es Motivation, gute Laune, und da kommen wir jetzt ins Spiel, denn<br />

Übungsreihen, Sit-ups im Park und so, all done, in den letzten Ausgaben. Wir machen<br />

einfach ein weiteres Mal gute Laune, und zwar mit sportlichen Themen, vielleicht<br />

springt ja ein Funke über. Lasst also springen!<br />

Auffällig an dieser Ausgabe wird sein, dass wir ziemlich viel Segelei am Start haben.<br />

Das ist zum einen ein Sport, den man aktuell sogar zu zweit ausüben darf, zum<br />

anderen sind das die Supersonderseiten, die wir zusammen mit dem Hamburger<br />

Segler-Verband erarbeitet haben. Unter anderem geht es auch darum, wo man in<br />

Hamburg nämlich noch so segeln kann, wo das Segeln auch günstig geht und mit<br />

weniger Etikette.<br />

Last but not least sind wir ziemlich stolz auf unsere Premiere einer öffentlichen<br />

Redaktionskonferenz (die war am 01. April auf Insta). Bis zu 800 Zuschauer*innen<br />

hatten wir am Start, und meine Co-Moderatoren Tim Ole Naske und Yared Dibaba<br />

hatten Spaß. Wir noch viel mehr. Wir machen das jetzt allmonatlich, immer am 01. um<br />

19 Uhr. Die Idee (sie war ja in unserer Quarantäne entstanden – geht doch) ist, auch<br />

auf diesem Weg die Themen zu finden, die Euch umtreiben. So haben wir Tretroller<br />

gefunden, Rugby vom Hamburger Rugby-Club und Wing Foilen, alles in diesem Heft.<br />

Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund. DurcHHalten!<br />

© Foto: Mediaserver Hamburg/Sabina Trojanova<br />

Martin Blüthmann<br />

(martin@<strong>sporting</strong>-magazin.de)<br />

Partner:<br />

2 3<br />

© Foto: Lena Erdil/Kai Steimer


© Foto: Mediaserver Hamburg/Christian Spahrbier<br />

<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />

Das ist<br />

Editorial 3<br />

Beachvolleyball: Krasse Blase<br />

Julius Thole in Mexiko 6/7<br />

Hockey: Sehr fresh<br />

Jette Fleschütz vom GTHGC 8/9<br />

TEAM HAMBURG<br />

Tokiooooh, wir kommen 10–12<br />

Hamburg Towers: Kameron Taylor<br />

Kam kam und siegte 14–16<br />

Tretrollersport<br />

Getreten und gerollt 18<br />

AboHH!<br />

<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong>-Aboservice 19<br />

Impressum 19<br />

Futsal<br />

Bundesliga! 20/21<br />

Hamburger Sportbund<br />

Solidarität ist wichtig 22/23<br />

Sport und Inklusion<br />

Die Alternative wäre: Nix. 24/25<br />

Die <strong>sporting</strong>-Tipps<br />

im Mai 26/27<br />

Anzeige<br />

drin:<br />

Hamburger Rugby-Club<br />

Die Top-Banane 28–30<br />

Active City Day<br />

Stellt Euch schon mal drauf ein 31<br />

Mannschaftsbesprechung<br />

Öffentliche Redaktionskonferenz 32/33<br />

Segeldoch!-Sonderseiten<br />

Hamburger Segler-Verband<br />

Es geht voran 35<br />

SV Altona-Oevelgönne<br />

Keine Schönwettersegler 36/37<br />

Wing Foilen<br />

Surfer im Höhenrausch 38/39<br />

Norddeutscher Regatta Verein<br />

Give me Five! 40/41<br />

Hamburger Segel-Club<br />

Schönster Platz 42/43<br />

Helga Cup<br />

Längere Vorfreude hat auch was 44/45<br />

Inklusives Segeln<br />

Wenn Segeln Kreise zieht 46/47<br />

Altonaer Segel-Club<br />

Wenn die Nordsee schon riecht 48/49<br />

Baltische Segler-Vereinigung<br />

Mal was anderes 50<br />

*<br />

* Zieh durch!<br />

Tel.: 040/432084520 • www.steuermann-<strong>hamburg</strong>.com


Beachvolleyball<br />

© Foto: Julius Thole<br />

© Foto: <strong>2021</strong> FIVB<br />

© Foto: <strong>2021</strong> FIVB<br />

Julius Thole, der Längere von Beachvolleyball-Thole/Wickler<br />

vom Eimsbütteler<br />

Turnverband, in Sachen Olympiavorbereitung<br />

am anderen Ende der Welt.<br />

Wir so: „Schlimme Sache“, er so: lacht.<br />

Im Hintergrund sein Temporär-Partner<br />

Yannick (Harms), der gerade händeringend<br />

versucht, den richtigen Zeitpunkt<br />

abzupassen, um online einen begehrten<br />

Trainingsslot zu ergattern. Die beiden sind<br />

in Cancún, wo aufgrund von Corona gleich<br />

Krasse<br />

drei Turniere hintereinander stattfinden,<br />

sie starten aber nur bei den ersten beiden.<br />

Für viele der Teams aus aller Welt<br />

Blase<br />

die letzten Chancen, sich für Tokio zu<br />

qualifizieren. Ganz schön verrückt. Das<br />

Gute daran: Julius Thole und sein Partner<br />

Clemens Wickler sind bereits qualifiziert.<br />

Julius wird sachlich: „Clemens und ich<br />

wollten hier nicht nur Turnier-Erfahrungen<br />

sammeln, nach der langen Pause wieder<br />

reinkommen, sondern unter anderem<br />

auch Tokio simulieren, klimatisch.“ Er<br />

weiter: „Wir haben zuletzt im Training<br />

sehr viel Techniktraining gemacht, jeden<br />

Ball analysiert, wir wollten jetzt konkret in den Wettkampf-Modus<br />

wechseln.“ Aber: Clemens ist zu Hause, hat zwei Wochen Sportverbot,<br />

erholt sich nach einer akuten Blinddarm-OP, verheilt seine Wunde und<br />

baggert in den sozialen Medien ganz sachte Bälle an bunte Wände.<br />

„100 Tage vor den Spielen ist es natürlich suboptimal, dass wir nicht<br />

Irgendwie toll, Hamburg und <strong>sporting</strong> im<br />

RegenHagelSchneetreiben, Julius Thole auf`m<br />

Balkon in Mexiko, 40 Grad, waschküchenfeuchte<br />

Luft, die Frisur hält.<br />

als Duo antreten<br />

können, da haben<br />

wir einfach<br />

Pech gehabt“, erklärt<br />

Julius, aber sie lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Beim<br />

Continental-Cup, jetzt gleich Anfang Mai in Izmir (Türkei), Madrid<br />

(Spanien) und Baden (Österreich) wird Clemens wieder angreifen.<br />

Umso dankbarer ist Julius aber seinem Kollegen Yannick Harms, der<br />

kurzfristig einspringen konnte, da wiederum sein Team-Kamerad<br />

Philipp Bergmann Schulterprobleme hat. Derweil wir schnacken,<br />

gewinnt Yannick die Onlineschlacht um die Trainingsplätze bzw.<br />

-zeiten. Eine halbe Stunde (für den Tag) haben sie ergattert. Direkt<br />

nach Nils Ehlers und Lars Flüggen, ihren Hamburger Freunden vom<br />

HSV, die als zweites deutsches Team allerdings tatsächlich noch<br />

die Quali überhaupt schaffen müssen. „Wir leisten gegen andere<br />

Gegner gern Schützenhilfe, im direkten Vergleich geht es aber auch<br />

unter uns immer um den Sieg“, stellt Julius fest. „Insgesamt ist es<br />

sehr schwer zu sagen, wo wir selbst als Kombi stehen, das Feld ist<br />

wegen der besonderen Quali-Situation außerordentlich stark, um<br />

uns tobt hier eine echte Schlacht.“ „Das macht auch was mit uns,<br />

bei den anderen geht es aber um mehr“, ergänzt er.<br />

„Die Stimmung insgesamt ist gut“, beschreibt er die Situation vor Ort,<br />

Wetter und Laune waren super. Hier auf dem Balkon, viel mehr ging eh nicht.<br />

Rechts: Yannick im Duell mit dem Brasilianer Alison Cerutti.<br />

Training am Tag reicht nicht wirklich, die natürlich auch online gebucht<br />

werden müssen, beschreibt er weiter, und ansonsten sind sie auf<br />

ihrem Hotelzimmer. Sightseeing – no way. Welches Buch er gerade<br />

liest? Julius lacht: „Wir lesen auch in Teilen, wir spielen mit unseren<br />

internationalen Gegnern Gesellschaftsspiele, z. B. Siedler von Catan“,<br />

per Handy natürlich, obwohl die Mitspieler wahrscheinlich nebenan<br />

wohnen, der Tscheche Perusic ist im Schach spitze. Ok, im Schach<br />

darf er besser sein.<br />

und sie leben nach seinen Erzählungen in der blasigsten Corona-Blase<br />

überhaupt. „Wir werden oft getestet: vor dem Abflug, bei der Ankunft,<br />

im Hotel, wir sind nur auf dem Zimmer, gegessen wird in Schichten,<br />

nur mit dem Team-Kameraden,<br />

keine Durchmischung, alle tragen Wegen Ausfall ihrer jeweiligen Teampartner traten Julius (li.) und Yannick in Cancún gemeinsam an.<br />

Masken.“ Es gibt drei Outdoor-<br />

Gyms, denn eine halbe Stunde<br />

© Foto: Julius Thole<br />

© Foto: <strong>2021</strong> FIVB<br />

7


Hockey<br />

© Foto: privat<br />

© Foto: Olaf Wegerich<br />

© Foto: Olaf Wegerich<br />

Stürmerin Jette beim Spaziergang mal entschleunigt, rechts während einer ihrer vielen Solo-Läufe, beschleunigt.<br />

Sehr<br />

fresh<br />

Berichten wir über Tokio, Olympia und Corona<br />

und so, sind es vielfach etablierte Hamburger<br />

Super-Sportler*innen, mit denen wir schnacken.<br />

Zum einen, weil sie viel Erfahrung mitbringen,<br />

vergleichen können, und dann natürlich ein<br />

Stück weit auch, weil man sie eben kennt.<br />

Alles sehr gut so weit. Nicht minder super, aber bei weitem nicht so<br />

erfahren ist Jette Fleschütz, gerade 18, vom Großflottbeker THGC. Sie<br />

hat aktuell ziemlich gute Karten, den Sprung nach Tokio zu schaffen,<br />

haben wir das ungebremste Gefühl. Und sie, sie ist: total entspannt.<br />

„Es kommt, wie es kommt“, sagt sie. Das ist ja wohl ziemlich entspannt.<br />

Angefangen hat sie mit dem Hockey im Tennis- und Hockey-Club Altona-<br />

Bahrenfeld, „die machen da eine tolle Kinderarbeit“, sagt Jette, bis sie<br />

dann leistungssportlich begründet nach Groß Flottbek wechselte. Da<br />

spielte sie lange in der Jugend, seit einiger Zeit natürlich – unter Trainer<br />

Alex Otte – in der 1. Damen, die 2019 wieder in die erste Bundesliga<br />

aufgestiegen war. Sie mag den Verein sehr, ihr Hockey-Zuhause, ist für<br />

ihr Team Feuer und Flamme, es wird immer gekämpft, aber: „In der<br />

Liga könnte es etwas besser laufen“, sagt sie. „Wir müssen so wie<br />

es aussieht wohl in die Playdowns.“ Kein so schönes Wort im Sport.<br />

Etwas besser läuft es für sie aber offensichtlich in der Gunst der<br />

Bundestrainer, die sie Ende letzten Jahres zu Lehrgängen des Hockey-<br />

Perspektivkaders einluden. Unverhofft kommt oft, verdient natürlich<br />

allemal. „Ich bin da dann komplett ohne Erwartungen hingefahren“, sagt<br />

sie, wahrscheinlich ein gutes Rezept, so weit. Im Januar dieses Jahres<br />

erfolgte dann die erste Einladung für den A-Kader. Spannend, obwohl<br />

sich die meisten Frauen dort ja kennen, mehr als zehn aus dem Kreis<br />

der Spielerinnen kommen zudem aus Hamburg. Das geht ja zackig<br />

mit der Karriere – aber Jette wird so nachdenklich wie ehrlich: „Ohne<br />

Corona hätte ich die Chancen jetzt nicht“, bemerkt sie, klingt ja blöd,<br />

„aber die Olympischen Spiele wären ja eigentlich schon gelaufen.“ Recht<br />

hat sie, aber neue Perspektiven auf die aktuelle Lage sind manchmal<br />

auch nicht verkehrt. Nun wurde gerade zuletzt der Kader wieder ein<br />

Stück weit runtergedampft, aktuell sind es nur noch 20 Damen, aber<br />

Jette – tschakka – ist noch dabei. Offensichtlich hat sie auch auf der<br />

Auslandsreise für die Pro League nach Argentinien (sie so: „Für zwei<br />

Spiele nach Argentinien, tausend Formulare, nur im Hotel, verrückt …“)<br />

keinen schlechten Eindruck gemacht. Herrlich, läuft bei ihr. Die Eltern<br />

freut es natürlich, wenn ihre Tochter einen guten Eindruck macht, und<br />

unterstützen sie absolut. Noch zweimal wird wohl gesiebt werden, ein<br />

letztes Mal wohl erst nach der Europameisterschaft, und die ist erst<br />

kurz vor den Spielen. Da dann raus … Eine toughe Zeit liegt vor ihr.<br />

Nebenbei studiert Jette Jura, nachdem sie im letzten Jahr Abi gemacht<br />

hat. Sie erklärt verschmitzt: „Ich hab’s im letzten Jahr, es gab ja ohnehin<br />

keine Präsenz-Veranstaltungen, etwas ruhiger angehen lassen“, ein<br />

Test musste reichen. „Dieses Jahr will ich aber voll studieren“, sagt<br />

sie, grinst sie, und wir fragen uns sowieso, wie das denn so geht, bei<br />

8 Einheiten (Feld, Kraft, Ausdauer und dergleichen) die Woche und<br />

zwischendurch so sensationelle Kurz-Lehrgänge wie zum Beispiel einer<br />

mit dem Topic „Kurzecken“. Auf jeden Fall mal was anderes, für uns<br />

zumindest. Sie ist durchaus gespannt, was dieses Jahr noch so passiert,<br />

will sich natürlich voll reinhängen, und man spürt ihren Ehrgeiz, die<br />

einmalige Chance zu nutzen, aber: „Wenn’s nicht klappt, dann lässt sich<br />

das auch nicht ändern.“ Aktuell ist ja auch vieles ein wenig dem Zufall<br />

und C. überlassen. So viel auch zu der Frage, was sie neben Hockey<br />

und Uni noch so alles macht. Spazieren gehen, was für ’ne Frage. Viel<br />

mehr geht ja nicht. Man gut, dass sie richtig gut Hockey spielen kann.<br />

© Foto: Olaf Wegerich<br />

8<br />

Athletisch, wahnsinnig schnell und Fokus, Fokus, Fokus auf den Ball.


TEAM HAMBURG<br />

Tokioo<br />

Teil 1<br />

ooh,wir kommen!<br />

Große Ereignisse werfen<br />

mit den Olympischen und<br />

Paralympischen Spielen<br />

ihre Schatten voraus.<br />

Seit langem.<br />

© Portraits: privat<br />

Entsprechend bereiten sich unsere TEAM HAMBURG-Sportler*innen darauf vor, plus 1 extrem nerviges Corona-<br />

Jahr. Das mal schon jetzt. Euch allen gebührt unser Dank und die größte Anerkennung, es so weit durchgezogen<br />

zu haben. Respekt. Die letzten 3 Monate schafft Ihr dann jetzt auch noch, und wir hoffen, Ihr erlebt so viel Ihr<br />

könnt (!!!), Zuschauer hin oder her, und Ihr seid so erfolgreich, wie es gerade geht.<br />

Wir stehen hinter Euch und haben (5 Ringe-) 5 Fragen:<br />

1 Hand aufs Herz: Hast Du einen Glücksbringer? Was ist es?<br />

2 Welches Buch nimmst Du mit?<br />

3 Für Dich das Wichtigste an Olympia ist ...?<br />

4 Deine/Eure realistischen Chancen sind ...<br />

5 Wenn das alles vorbei ist, was denkst Du, was wirst Du als Erstes machen?<br />

HANNAH KÜCHLER<br />

Schwimmen (AMTV-FTV Hamburg)<br />

SYLVIA PILLE-STEPPAT<br />

Para-Rudern (Wilhelmsburger Ruder-Club von 1895 e. V.)<br />

1 Ich habe von meiner Nachbarin<br />

einen selbstgenähten Smiley<br />

bekommen, den ich mir an die<br />

Sporttasche gemacht habe.<br />

2 Das weiß ich noch nicht.<br />

3 Ganz viele andere Menschen zu<br />

treffen aus anderen Nationen. Ich<br />

hoffe, dass das trotzdem möglich ist.<br />

4 Das Ziel ist, das Finale zu erreichen.<br />

5 Wieder verreisen. Ich wollte schon<br />

lange mal nach Kuba.<br />

© Hintergrund: Pixabay<br />

1 Nein, habe ich nicht.<br />

2 Ich lese viel über Persönlichkeitsentwicklung<br />

(also das, was ich später<br />

machen möchte), es wird wahrscheinlich<br />

etwas in die Richtung<br />

werden.<br />

3 Dass ich die bestmögliche Zeit<br />

heraushole, ein guter Teampartner<br />

für mein Team bin und Erfahrung<br />

sammle.<br />

4 Ich hoffe, ich kann dazu beitragen,<br />

mit den anderen (der Staffel) in<br />

Tokio ins Finale einzuziehen.<br />

EDINA MÜLLER<br />

Para-Kanu (Hamburger Kanu Club e. V.)<br />

© Foto: Reinhard Breitenstein<br />

5 In den Urlaub fliegen.<br />

LEON ROHDE<br />

Radsport Bahn (Radsport-Gemeinschaft Hamburg von 1893 e. V.)<br />

1 Nein, habe ich nicht. Vielleicht<br />

meine Freundin, die immer stolz auf<br />

mich ist.<br />

2 Ich nehme mein Studienskript mit.<br />

Das ist die einzige Lektüre, die ich<br />

mitnehme.<br />

3 Diesen Reiz von dem riesigen Event,<br />

auch in einer Randsportart mal<br />

diese Aufmerksamkeit zu bekommen,<br />

die sonst nur der Fußball<br />

bekommt<br />

4 Realistisch wäre, wenn wir um das<br />

kleine Finale fahren. Das ist auch<br />

das Ziel, um Bronze zu kämpfen.<br />

4 Ich würde gerne mal wieder eine<br />

private Fernreise machen. Las Vegas<br />

würde mir gut stehen.<br />

CONSTANTIN STAIB<br />

Hockey (Hamburger Polo Club e. V.)<br />

1 Ich habe mir für Tokio eine Kette mit<br />

einer Strähne von meinem Sohn als<br />

Glücksbringer gemacht.<br />

2 Bestimmt eins über Japan.<br />

3 Ich hoffe, dass Olympia gerade in<br />

der jetzigen Zeit wieder diesen Geist<br />

entfachen kann, Menschen<br />

zusammenzubringen, auch wenn<br />

keine ausländischen Zuschauer<br />

zugelassen sind.<br />

4 In diesem Jahr schwierig zu sagen,<br />

wegen der besonderen Umstände in<br />

der Vorbereitung. Aber ich versuche<br />

eine Medaille zu gewinnen.<br />

5 Ich möchte eine Hauseinweihungsparty<br />

feiern, die letztes Jahr leider<br />

ausgefallen ist.<br />

1 Nein, habe ich nicht. Mein Glück ist<br />

meine Motivation und mein Ehrgeiz.<br />

2 Ich nehme gar kein Buch mit. Ich<br />

werde so fokussiert auf die Kämpfe<br />

sein, dass ich gar keine Zeit habe zu<br />

lesen.<br />

AMMAR ABBAS ABDULJABAR<br />

Boxen (SV Polizei Hamburg)<br />

3 Dass ich eine gute Leistung bringe<br />

und gesund wieder zurückkomme.<br />

4 Ich kämpfe für die Goldmedaille. Ich<br />

trainiere so hart, da kämpfe ich<br />

nicht, um Zweiter oder Dritter zu<br />

werden.<br />

5 Ich möchte wieder ohne Maske<br />

rumlaufen. Ich möchte endlich<br />

wieder mal einen Kaffee trinken<br />

gehen und mit meinen Jungs einen<br />

trinken.<br />

1 Nein, ich habe keinen.<br />

2 Falls ich bis zu den Spielen noch<br />

nicht damit durch bin, die Barack<br />

Obama-Biographie.<br />

3 Es überhaupt zu den Spielen<br />

geschafft zu haben.<br />

4 Olympiasieger.<br />

5 Mit Frau und Tochter mal wieder ins<br />

Restaurant zu gehen. »<br />

10


TEAM HAMBURG<br />

LENA MICHEEL<br />

Hockey (Uhlenhorster Hockey-Club e. V.)<br />

1 Nein, ich habe keinen.<br />

2 „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die<br />

Nacht“ von Andrea Petković .<br />

3 … die Verwirklichung von einem<br />

Kindheitstraum.<br />

© Portraits: privat<br />

4 Um die Medaillen zu kämpfen!<br />

5 In den Urlaub fahren, egal wohin,<br />

Hauptsache weg!<br />

© Hintergrund: Pixabay<br />

STEPHAN RIEMEKASTEN<br />

Rudern (Der Hamburger und Germania Ruder Club e. V.)<br />

1 Nein, habe ich nicht.<br />

2 Das werde ich mir spontan vor dem<br />

Abflug überlegen.<br />

3 Es ist ein Highlight für das ganze<br />

Team, wir haben die letzten Wochen<br />

unser Leben danach ausgerichtet.<br />

1 Das Uni-Tier meiner Universität in<br />

den USA war eine Bulldogge, mein<br />

Trainer dort hat mir Socken mit<br />

einer Bulldogge geschenkt, die habe<br />

ich bei meinen Einer-Wettbewerben<br />

angezogen. Einen speziellen<br />

Glücksbringer habe ich aber nicht.<br />

2 Einen Anatomie-Atlas, denn nach<br />

Tokio stehen die Medizin-Prüfungen<br />

an.<br />

3 Der olympische Spirit, denn beim<br />

Sport sind alle gleich. Ich finde, die<br />

Spiele werden zu sehr kommerzialisiert,<br />

ich wünsche mir alte Ideale<br />

zurück.<br />

5 Meine realistische Einschätzung ist,<br />

dass ich als Ersatzfahrer zu den<br />

Spielen mitfahre. Die Boote sind<br />

aber noch nicht safe, daher denke<br />

ich, dass ich meine Chance auch<br />

noch bekommen werde.<br />

5 Ein Seminar innerhalb meines<br />

Medizin-Studiums, wo ich in der<br />

Praxis mit Patienten arbeiten darf.<br />

KIRA HORN<br />

Hockey (Der Club an der Alster e. V.)<br />

4 Das ist schwer einzuschätzen, aber<br />

das Ziel ist eine Goldmedaille.<br />

5 Ich würde eine große Party schmeißen,<br />

mit allen Menschen, die ich<br />

gerne habe, um endlich mal wieder<br />

mit allen zusammenzukommen.<br />

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Abb. Serviervorschlag


Hamburg Towers<br />

© Fotos: Dennis Fischer<br />

verliert, gar nicht viel mehr wahrnimmt,<br />

so fokussiert ist er dann.<br />

Kam kam<br />

und siegte<br />

„Ich habe sehr hohe Ansprüche an mich“, erklärt er, deswegen ärgert<br />

er sich, obwohl sonst gar nicht so emotional, dann auch regelmäßig<br />

über sich selbst, wenn ihm was nicht so gelingt wie gedacht, „aber<br />

da arbeite ich dran“, grinst er. Die Fans spielen für ihn auch in diesem<br />

Zusammenhang eine sehr große Rolle, nicht nur ihr Remmidemmi,<br />

sondern auch mental. „Sie sind wie ein sechster Spieler“, beschreibt<br />

er ehrlich. Und der fehlt natürlich derzeit.<br />

Wir fragen ihn nach den letzten fünf Stationen in den letzten fünf<br />

Jahren, nach dem Leben aus dem Koffer, sozusagen, wo sein Zuhause<br />

ist. »<br />

Als Spieler ist er „complete“: tipp-topp in der Defense, aber auch brandgefährlich unterm Korb.<br />

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14<br />

Direkt nach dem Spiel gegen Chemnitz hatten wir die Chance,<br />

mit Super-Towers-Shooting Guard Kameron Taylor (27) zu<br />

sprechen, Kam genannt. Er opferte seinen freien Tag für das<br />

Gespräch mit uns.<br />

Wir sind erfreut, danke, Kam (wir übersetzen seine Zitate). Zumal<br />

sie aus Chemnitz erst um 4:30 Uhr zurück in Hamburg waren. Ist ja<br />

auch mal gut zu wissen, wir so, stehen fast schon wieder auf, die<br />

so: Movie-guckenderweise quer durch Deutschland. Das Spiel, mit<br />

einem Punkt verloren, trotz wilder Aufholjagd zum Schluss. Einerseits,<br />

da kann man nichts machen, andererseits: „Ooh doch, das Spiel war<br />

tough und wir haben tatsächlich diverse kleine Fehler gemacht, und<br />

wenn es dann am Ende wegen eines Punktes verloren geht, ist das<br />

sehr ärgerlich“, ist Kam ehrlich<br />

und ehrgeizig zugleich.<br />

Kameron, der schon immer<br />

Basketballspieler werden<br />

wollte, sagt von sich selbst,<br />

er ist als Player „complete“,<br />

denn er ist Punktelieferant,<br />

gerade durch seine Dreier,<br />

er ist aber auch ein leidenschaftlicher<br />

Abwehrspieler.<br />

Kam kam im Sommer 2020 zu den Towers.<br />

„That’s me“, sagt er dazu. Seine Steals sind auffällig und<br />

berüchtigt. Ob man das trainieren kann oder ob das so<br />

in einem steckt? „Ich spiele schon immer super gern<br />

in der Defense“, wir vermuten demnach ’ne gehörige<br />

Portion Talent – und Leidenschaft natürlich. Towers-<br />

Geschäftsführer Jan Fischer sagte über Kam nach dem<br />

Spiel gegen Oldenburg: „Wir sind mit seinen Leistungen<br />

sehr zufrieden, Kameron spielt eine tolle Saison und macht seine<br />

Mitspieler besser. Insgesamt hat sich das Team im Laufe der Saison<br />

sehr gut entwickelt, das ist die Grundlage für diese erfolgreiche<br />

Spielzeit.“ Auf dem Court ist Kam sehr konzentriert, wie auch die<br />

ganze Mannschaft in der Regel sehr fokussiert zu Werke geht.<br />

„Wir stimmen uns während des<br />

Spiels natürlich ab, aber eigentlich<br />

weiß jeder, was<br />

er zu tun hat“,<br />

sagt er. Er erwischt<br />

sich aber<br />

manchmal<br />

selbst, dass er<br />

sich im Spiel<br />

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Hamburg Towers<br />

© Fotos: Dennis Fischer<br />

Gegen die Großen vielfach gepunktet, hier beim Sieg in Berlin, in Chemnitz (unten) gab’s dagegen eine knappe Niederlage.<br />

Er denkt kurz nach, seine Heimat ist Washington D.C., da ist seine<br />

Familie, sind seine Freunde, da verbringt er jeden Sommer. Aber die<br />

letzten Stationen waren in Deutschland, er mag das hier sehr, die<br />

Sprache, die Menschen, die Kultur. „Hier ist schon mein Zuhause“,<br />

findet er. Wie es weitergeht? Er ist Profi, „ich prüfe jedes Jahr nach<br />

der Saison die nächsten möglichen Schritte, ‚Opportunities’ für<br />

meine Karriere, entscheide dann, nach(!) der Saison“, bekräftigt<br />

er. Hamburg findet er klasse, soweit er bislang, dank Covid, davon<br />

überhaupt was wirklich kennenlernen konnte. „Es gibt viele schöne<br />

Plätze, ich bin gern an der Alster“, den Neuen Wall findet er schick.<br />

Den Wechselgerüchten aus der Tagespresse folgend, fragen wir,<br />

und Berlin so? Er: „Berlin ist auch groß“, wir grinsen, „da haben<br />

wir schon gespielt.“ Aahh ja. Profi eben, er lebt Basketball: „Game<br />

– Practice – Home.“ Er ist auch sonst sehr sportlich unterwegs,<br />

trifft gern seine Buddies, Teamkameraden, geht ja aktuell nur nicht<br />

wirklich, das Wetter hier findet er auch „crazy“ und er frönt der<br />

aktuell sehr gängigen Freizeitaktivität „Movies“, Typ Walking Dead<br />

oder The Dark Knight (klingt grimmig), er steht, was jetzt auch nicht<br />

wirklich überrascht, natürlich auf R&B, Rap. Und er kocht neuerdings,<br />

probiert „ständig neue Salsa-Rezepte, und ich werde immer besser“.<br />

Für die nächsten Liga-Spiele, die Playoffs im Anschluss, hat Kam<br />

sich so einiges vorgenommen. Irgendwie, könnte man meinen, ist<br />

alles drin: „Jeder kann in diesem Jahr jeden schlagen“, sagt er, für<br />

uns ein Siegertyp, „wenn alles passt und wir jeden Tag und immer<br />

perfekt vorbereitet sind.“ Und dann geht es erst mal in die Heimat.<br />

Wir so: Danach? Er so: „Zero idea.“


Tretrollersport<br />

© Fotos:privat<br />

Abo-Service<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />

Stadtsportmagazin<br />

c/o steuermann sport GmbH<br />

Stresemannstraße 375<br />

Eingang 8, 4. OG<br />

22761 Hamburg<br />

Telefon 040-432 08 45 20<br />

info@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

www.<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

In unserer ersten öffentlichen Redaktionskonferenz,<br />

die startet jetzt immer am 01. eines Monats um<br />

19 Uhr auf Insta @<strong>sporting</strong>hh, ploppten ja tatsächlich,<br />

wie erhofft, einige neue Themen hoch.<br />

Unter anderem Tretroller … Gedankenstrich … so haben wir auch<br />

reagiert, dachten dann aber an Scooter, das sind die Roller mit<br />

den kleinen Reifen, die sich in den Skateparks immer so beliebt<br />

machen. Aber Sabrina Schubert (27), Informatikerin, belehrte uns<br />

eines Besseren. Hintergrund: „Ich suchte einen Sport, eher so<br />

Ausdauer, der Corona-mäßig an der frischen Luft stattfinden kann,<br />

ohne Laufen.“ Da kämen wir jetzt auch auf Radfahren, aber Sabrina<br />

recherchierte und kam auf den Tretroller, 3.0 sozusagen. Durchaus<br />

ein High-End-Gerät, leicht, mit Luft befüllte Reifen, Trittbrett sehr<br />

niedrig, so geht’s schneller, weil es weniger vertikale Bewegungen<br />

gibt, Typ Rennziege. Sie rannte am 01. April mit ihrem Handy dann<br />

gleich in den Schuppen und holte es raus, und wir waren alle live<br />

und in Farbe dabei. „Ich wollte was für lange Strecken, da machen<br />

die kleinen Scooter keinen Sinn“, sagt sie. „Roller fahren ist vor allen<br />

Dingen gelenkschonend, das war mir wichtig. Und dann geht es beim<br />

Rollern um Gleichgewicht, allgemeine Koordination und Kraft, auch<br />

die Rumpfmuskulatur natürlich, alle Muskeln“, lacht sie und flitzt<br />

Getreten<br />

und gerollt.<br />

nun seit einem Jahr übers Land, macht 20–30 km-Touren, hat dabei<br />

fürchterlich viel Spaß, erlebt die Natur, lässt sich den Wind um die<br />

Nase wehen. Und, achtet drauf: Nach 7- bis 10-mal treten werden<br />

die Beine gewechselt, teils im Sprung.<br />

Ein Doppelbingo wird der Tretroller (sein Vorderrad ist meistens größer<br />

als das Hinterrad, es gibt unterschiedliche Ausführungen) für Sabrina,<br />

denn er ist gleichzeitig ihr persönliches, nicht nur gelenk-, sondern auch<br />

naturschonendes, Mobilitätskonzept. „Ich fahre damit zur Arbeit und<br />

zum Bäcker, er ist leicht, deswegen sehr flexibel und schnell im Auto<br />

zu verstauen.“ Auch die Wartung scheint pillepalle. Typisch deutsch<br />

dann jetzt natürlich: Seit 2010 gibt es einen Verband, 2012 fanden<br />

sogar Weltmeisterschaften in Deutschland statt. In Hamburg ist man<br />

damit noch Exot, wer also mal an Elbe und Alster ’ne Runde auffallen<br />

will … „Der Gerät“ gibt es im ausgewählten Fachhandel, weitere<br />

Informationen unter: www.deutschertretrollerverband.de<br />

AboHH!<br />

Nun drehen wir richtig durch:<br />

Ein kostenloses Stadtsport -<br />

magazin im Abo!<br />

Tatsächlich haben wir inzwischen<br />

sehr viele Leser*innen<br />

in Süd-, West-, Ostdeutschland<br />

– nicht in Hamburg,<br />

um‘s kurz zu machen. Das<br />

freut uns natürlich sehr.<br />

Darunter sind Ex- und Exil-<br />

Hamburger*innen, Möchtesehrgern-Hamburger*innen<br />

(volles Verständnis, Kinnings) und viele Sportfreund*innen. Und all denen<br />

schicken wir, nach persönlicher Kontaktaufnahme, auf Neudeutsch heißt das<br />

„Kundenbindung“, bislang sehr geflissentlich und hochmotiviert allmonatlich<br />

unser Magazin.<br />

Das wird natürlich absolut so bleiben, wird nur gerade etwas viel. Deswegen<br />

gibt es jetzt sogar eine eigene Extra-Email-Adresse, unter der Ihr Euch mit<br />

Abo-Wünschen melden könnt:<br />

abohh@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

(alternativ unter Tel. 040-432 08 45-22)<br />

Wir senden Euch dann die Kontaktdaten, Ihr überweist bummelige 30 Euro für<br />

1 Jahr (für Postkutsche ... all in) und dann geit dat los.<br />

Herausgeber<br />

Martin Blüthmann (V.i.S.d.P.)<br />

martin@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

Redaktion<br />

Martin Blüthmann, Andreas<br />

Hardt, Marco Santoro, Lisa<br />

Staisch, Manuela Tanzen, Lars<br />

Wichert<br />

Lektorat, Schlussredaktion<br />

Manuela Tanzen<br />

manuela@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

Art Direction und Layout<br />

Arndt Grutke<br />

arndt@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />

Druck<br />

Eversfrank Preetz<br />

Frank Druck GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 20<br />

24211 Preetz<br />

Auflage: 70.000 Exemplare<br />

Anzeigen, Mediadaten<br />

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Leserbriefe, Termine<br />

und Kommentare<br />

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Irrtümer und alle Rechte<br />

vorbehalten. Nachdruck sowie<br />

sonstige Vervielfältigungen nur<br />

mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlags. Für unverlangt<br />

eingesandtes Text- und<br />

Bildmaterial wird keine Haftung<br />

übernommen; der Verlag setzt<br />

bei Eingang voraus, dass alle<br />

Rechte und Honorarfragen<br />

geklärt sind. Erscheinungsort<br />

und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />

<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong> erscheint<br />

monatlich. Anzeigen- und<br />

Redaktionsschluss jeweils am<br />

15. des Vormonats.<br />

Jetzt haben wir dann auch den Roller vor Augen – das sieht cool aus, das Ding.<br />

19


Futsal<br />

© Fotos: Matthias Scharf Fotografie<br />

Michael Meyer (li., #7) spielt auch in der deutschen Futsal-Nationalmannschaft.<br />

BUNDESLIGA!<br />

Spieler in Deutschland. Schwierig, das genau zu sagen, weil einige<br />

Kicker doppelt aktiv sind, beim Futsal und beim Fußball. Sie kicken<br />

eben neben dem Hallensport auch noch bei Amateurclubs auf dem<br />

grünen Rasen. Da gibt es in der Regel auch noch ein bisschen Kohle,<br />

Aufwandsentschädigung, Trainingsprämie und so. Beim Futsal nicht.<br />

Noch nicht. „Wir sind Amateure und kalkulieren so, dass wir es mindestens<br />

drei Jahre bleiben“, sagt Patrikk von St. Pauli. Nach diesen<br />

drei Jahren sollte das Produkt Bundesliga laufen. Aber es ist ein Gang<br />

ins Ungewisse. Es gibt keine Garantien. Panther Michael glaubt aber<br />

auch, dass sich die Spieler auf Dauer entscheiden müssen: „Es wird<br />

irgendwann wichtig, reine Futsal-Mannschaften zu haben.“ In anderen<br />

Ländern gibt es bereits diese Spezialisten, damit ist dann das Niveau<br />

natürlich entsprechend höher. Auch die Bundesliga verspricht Woche für<br />

Woche eine sportliche Qualität wie bei den Meisterschaftsendrunden.<br />

Da müssen dann nur alle Spieler voll mitziehen. „Das ist ein schwieriges<br />

Thema. Einige Spieler konzentrieren sich schon voll auf Futsal,<br />

andere haben noch Ambitionen im Bereich Fußball“, sagt Michael,<br />

„da müssen wir einen gesunden Mittelweg finden.“ Hauptsache, es<br />

geht jetzt erst einmal überhaupt wieder los. „Stille Post“ am Telefon<br />

mit den Mitspielern oder ab und an coronakonformes Kicken zu zweit,<br />

das kann es auf Dauer nicht sein. „Wir haben sportliche Ziele, wollen<br />

uns für die Bundesliga qualifizieren und die Endrunde der deutschen<br />

Meisterschaft erreichen. Die wird im Juni in Duisburg gespielt“, sagt<br />

Tobias Lietz, der beim HSV e.V. für den Spitzensport verantwortlich<br />

ist: „Die Jungs sind heiß.“<br />

Das Abenteuer Bundesliga jedenfalls scheint für den Sport alternativlos,<br />

wenn er sich weiter entwickeln will, neue Fans gewinnen und<br />

dann auch Sponsoren. „Was dabei herauskommt, das werden wir<br />

erfahren“, meint Michael. Die erste Bundesligasaison ist vom Verein<br />

finanziell abgesichert. „Wir wären dann neben dem Fußball auch<br />

Gründungsmitglied bei der Futsal-Bundesliga“, so Tobi, „das wäre<br />

eine sehr schöne Geschichte.“<br />

Anzeige<br />

Das ist die große, weite Welt. Premium! Erste Liga! Nur die<br />

Besten des ganzen Landes spielen um Titel. Logisch, dass der<br />

Deutsche Fußball-Bund (DFB) auch im Futsal eine Bundesliga<br />

an den Start bringen wird.<br />

Dieses Jahr noch, im September, wenn das Virus hoffentlich nicht<br />

mehr so nervt. Und dass Hamburgs beste Teams da natürlich mitmachen<br />

wollen, ist auch klar. Also haben sich die HSV-Panthers, der<br />

FC St. Pauli Futsal und die Wakka Eagles Futsal (was für eine schräger<br />

Name ;-)) vom SC Vorwärts-Wacker 04 Billstedt für die neue Liga<br />

angemeldet. Nur mit der Vorbereitung ist es aus wohlbekannten<br />

Gründen schwierig: „Wir haben Ende Oktober das letzte Mal ein<br />

Punktspiel bestritten“, sagt Nationalspieler Michael Meyer von den<br />

HSV-Panthers, „wir durften seitdem nicht als Team trainieren.“ Weil<br />

sie eben nicht als „Leistungssportler“ gelten – und weil es eben<br />

noch keine Bundesliga gibt. Hamburg fuhr und fährt da im Vergleich<br />

mit anderen Bundesländern eine weniger laxe Linie,<br />

was die Erlaubnis für Sport- oder Trainingsbetrieb<br />

angeht. Safety first eben. Kann man machen, gibt’s<br />

auch Gründe für, ist für Athleten halt schwierig. „Wir<br />

hoffen, dass wir eine sportlich faire Qualifikation für<br />

die Bundesliga spielen können“, sagt der Panther,<br />

„und dass wir bald wieder trainieren dürfen.“ Die zwei<br />

besten Teams aus der unterbrochenen Regionalliga<br />

Nord dürfen an der neuen, 10 Mannschaften starken Bundesliga<br />

aus dem Norden teilnehmen. Der Dritte hat noch die Chance, sich<br />

in einer Qualifikationsrunde einen Platz zu ergattern. Beim Abbruch<br />

im Oktober führten die HSV-Panthers vor den Eagles und dem FC St.<br />

Pauli die Tabelle an. Das gibt ja schon mal ein gutes Gefühl. „Alle im<br />

deutschen Futsal sind sich einig, dass der Sport gezeigt werden muss“,<br />

sagt Abteilungsleiter Patrikk Ernst-Bunzemeier vom FC St. Pauli im<br />

Podcast „Mister Futsal“. Das ist auch ein wichtiger Grund für die<br />

Gründung der neuen Topklasse. Der DFB hat die Medienrechte und die<br />

Power, TV-Übertragungen oder Online-Streams durchzusetzen: „Wir<br />

haben das auf regionaler Ebene nicht geschafft. Das geht nur mit einer<br />

nationalen Liga.“ Das schafft nationales Interesse, erhöht das Niveau<br />

und verbessert damit auch die Chancen der Nationalmannschaft.<br />

Der Sport ist ja schon ganz geschmeidig. Viel Technik, hohes Tempo,<br />

Tore, Übersteiger und Volleys. Das ist spektakulär anzuschauen –<br />

aber auch niedrigschwellig für einen Einstieg. Man braucht eben<br />

nur ein kleines Feld, fünf Mann pro Team. Der Ball ist kleiner und<br />

sprungreduziert. „Das kann ein cooles Produkt sein“, glaubt Patrikk,<br />

„wir müssen dafür aber gutes Material produzieren.“ Das Ding muss<br />

fliegen, man muss es versuchen, sonst bleibt Futsal ein unbedeutender<br />

Nischensport: Es gibt nur geschätzt zwischen 3.000 und 6.000 aktive<br />

20<br />

Rekordmeister: Die HSV-Panthers haben inzwischen schon vier deutsche Meistertitel auf ihrem Konto.


Hamburger Sportbund<br />

© Foto: privat<br />

Ralph Lehnert ist seit Anfang 2017 Vorstandsvorsitzender des HSB und auch sonst recht sportlich.<br />

Fotos: HSB/Witters<br />

Solidarität ist<br />

wichtig!<br />

Was die Pandemie mit dem organisierten Sport<br />

macht, wollten wir von Ralph Lehnert wissen.<br />

Macht Sinn, ihn zu fragen, er ist der Vorstandsvorsitzende<br />

des Hamburger Sportbunds.<br />

Persönlich ist er betroffen wie die meisten, im Berufsleben mit Home<br />

Office etc., der Laden läuft aber auch so, einmal die Woche ist er im Haus<br />

des Sports am Schlump. Geht alles zur Not. Privat lebt Ralph Lehnert in<br />

Schleswig-Holstein „auf dem Land“, ohne große Distanz-Probleme und ohne<br />

Ausgangssperren. Was im organisierten Sport, in den ca. 800 Hamburger<br />

Sportvereinen Hamburgs alles aber nicht geht, erfährt er tagein, tagaus.<br />

„Die Situation ist sehr komplex, die Probleme der einzelnen Vereine sind<br />

so heterogen, wie die Hamburger Sportlandschaft eben bunt und vielfältig<br />

ist.“ Overall, und die Rechnung bleibt wohl lange stehen, sieht er einen<br />

großen sozialen Schaden, den man nie in Euro bemessen können wird.<br />

„Sozialkontakte in den Vereinen, die seit einem Jahr im Prinzip komplett<br />

weggefallen sind, machen mir im Grunde am meisten zu schaffen“, sagt<br />

er, „Vereine stehen für ein Miteinander, das ist derzeit nicht geboten“, auch<br />

wenn nahezu alle Vereine versuchen, digital zu stemmen, was möglich<br />

ist. Von den gesundheitlichen Aspekten mal ganz zu schweigen. Eine<br />

Abstraktionsetage tiefer beschreibt er: „Da gibt es Vereine, kleinere, mittlere,<br />

die vordergründig gar keine große Not haben, weil wo kein Sportbetrieb<br />

ist, fallen auch keine Kosten an.“ Ralph Lehnert weiter: „Und da, wo die<br />

Bindung groß genug ist, gibt es auch wenige Austritte.“ Und dann gibt es<br />

viele Vereine der gleichen Größenordnung, die hohe Unterhaltskosten<br />

ihrer Anlagen zu bestreiten haben, mit anderen Mitarbeiterstrukturen,<br />

hauptamtlichen Angestellten, denen geht es schlecht bis richtig schlecht.<br />

„Stell Dir vor, da wurde vor kurzem gebaut, renoviert, und das Budget ist<br />

eng, aber Kapitaldienste müssen geleistet werden“, erklärt er. Da gibt es<br />

Beispiele aus den Bereichen Indoor-Trendsport, die er nicht namentlich<br />

nennen möchte, da sieht es sehr düster aus.<br />

„Wir haben Vereine mit fast 20 % weniger Mitgliedern,<br />

im Vergleich zum letzten Erfassungszeitraum.“ Das<br />

ist bitter. Schwierig wird es auch werden, wenn sich<br />

der Sportbetrieb hoffentlich bald wieder aufstellt<br />

„… und die Vereine ihr Angebot aufstellen, Kosten<br />

haben, die Mitglieder aber nur zögerlich wieder<br />

eintreten.“ Ralph Lehnert erklärt: „Wir sind mit sehr<br />

vielen Vereinen im direkten Gespräch, helfen, wo<br />

wir können, verschieben den Einzug unserer Beiträge, stunden Darlehen,<br />

alles im Rahmen unserer Möglichkeiten.“ Und wenn es in der Historie seiner<br />

Amtszeit (er hört Ende des Jahres als Vorstandsvorsitzender des HSB auf)<br />

durchaus auch mal etwas kontroverse Diskussionen mit den Behörden,<br />

vornehmlich dem Landessportamt, gab, ist er aktuell total happy über eine<br />

sehr offene und konstruktive Zusammenarbeit mit der Behörde für Inneres<br />

und Sport. „In dieser Krise sind wir toll gemeinsam unterwegs.“ Hamburg war<br />

eines der ersten Bundesländer, die Nothilfefonds und Überbrückungshilfen<br />

auch für den Sport zugänglich gemacht haben. Hier sind inzwischen über 5<br />

Millionen Euro geflossen. Auch wird gemeinsam an Maßnahmen gearbeitet,<br />

wie die Stadt helfen kann, wenn es wieder losgeht. Hier hatte Senator Grote<br />

zuletzt ebenfalls Unterstützung angekündigt, auch um Wieder- und Neu-<br />

Eintritte zu unterstützen. Leider gibt es keine differenzierte Betrachtung, in<br />

welchen Stadtteilen oder Sportarten Hilfe nötiger ist. Ralph Lehnert: „Wir<br />

prüfen jeden Fall und setzen auf die Solidarität im Sport.“ Und es gibt auch<br />

sehr positive Signale. „Der Reha-Sport läuft aktuell auf Hochtouren, hier<br />

ist allerdings eine ärztliche Verordnung Voraussetzung.“ Er weiter: „Wir<br />

würden uns natürlich wünschen, dass auch gerade die aktuellen Erkenntnisse<br />

der Aerosole-Forschung bei zukünftigen Entscheidungen von Bund<br />

und Ländern Berücksichtigung findet. Demnach ist Outdoor-Sport unter<br />

Einhaltung gewisser Regeln nach unserer Wahrnehmung nämlich durchaus<br />

machbar. Entsprechend sollte der Vereinssport neu bewertet werden.“<br />

Was er sich weiter wünscht, wollen wir wissen, so ganz realistisch: „Dass<br />

die Hamburger*innen ihren Vereinen treu sind und treu bleiben“, und dass<br />

„wie es auch gerade geht, möglichst viel Sport für Kids ermöglicht werden<br />

kann.“ Kinder ohne Bewegung, das geht gar nicht.<br />

Was nahezu all diesen Vereinen auf jeden Fall<br />

auf die Füße fällt, ist, dass wenn auf den Anlagen<br />

nichts geht, kein Sportbetrieb geboten wird,<br />

natürlich auch niemand eintritt. Neumitglieder:<br />

Fehlanzeige. Dieses Dilemma spüren gerade die<br />

Großvereine extrem. Unter anderem aufgrund<br />

ihres sehr breiten Angebotes bis hin zu vereinseigenen<br />

Fitnessstudios gehen diese schon lange<br />

mit einer ganz normalen Mitglieder-Fluktuation<br />

um. In der Regel übersteigt dabei die Zahl der<br />

Neu-Eintritte die der Austritte, ergo die Vereine<br />

wachsen. „Aktuell stehen nun aber den deutlich<br />

vermehrten Austritten leider gar keine Eintritte<br />

gegenüber. Das ist schlimm“, sagt Ralph Lehnert.<br />

© Foto:privat<br />

22<br />

Bei der Hamburger Sportlergala mit Sportstaatsrat Christoph Holstein, Foto oben: beim Handelskammer-Cup (beides natürlich vor Corona).<br />

Ende des Jahres endet seine Amtszeit. Mehr Zeit für seine Hobbys, könnte das bedeuten.


Sport und Inklusion<br />

© Fotos: Sport © und Foto: Inklusion Nadine – Pohl ESA<br />

Alle Bewegungen wurden von einer Person im Stehen und einer Person im Rollstuhl vorgestellt,<br />

damit viele Menschen die Übungen nachmachen konnten.<br />

Die Alternative wäre:<br />

Nix.<br />

Team, 4 Techniker, 3 Gebärdendolmetscherinnen, zusätzlich gab<br />

es per Chatfunktion ein schriftliches Dolmetschen. Location war<br />

die Kulturküche Alsterdorf, Moderatoren waren Michael Vondrasek<br />

und Timo Hampel. Der DJ wurde vom DJ-Team Hamburg gestellt,<br />

es gab Tanz, Dehn- und Lockerungsübungen, Übungen im Stehen<br />

und aus dem Rollstuhl für alle, Bewegungsspiele auch zum Nachturnen<br />

im Park, ‘ne Klangschalenphase zum Runterkommen,<br />

Lach-Yoga zum wieder Raufkommen, viel Musik und gute Laune.<br />

„Es war für jede*n so dermaßen was dabei, dass über 200<br />

Teilnehmer*innen, bis nach Kiel, mitgemacht haben“, schildert<br />

Leonie glücklich, und findet zu Recht, dass alle Mühe sich gelohnt<br />

hat.<br />

Den Rap, den Timo, der übrigens auch bei der Stiftung Alsterdorf<br />

arbeitet, zwischendrin abgeliefert hat, den gibt es bald bei uns<br />

auf Insta. Der ist ein Knaller. Und wenn am Ende alle Teilnehmer*innen<br />

digital eine La Ola machen, dann war da sicher für eine Weile<br />

niemand allein. Und bewegt sind wir auch.<br />

Und wieder ist shitty-C. schuld, dass neue Wege gegangen<br />

werden, die dann aber am Ende des Tages auch was Gutes<br />

haben. Zum Beispiel so in Sachen Zusammenarbeit.<br />

Behinderung Hamburg, Gesundheit 25*, Special<br />

Olympics Hamburg, ParkSportInsel e. V.) formiert,<br />

die sich das Digitale Sportfest für Menschen mit<br />

Behinderung ausgedacht hat. Die unermüdliche<br />

Linda Bull vom Bereich Sport und Inklusion der<br />

Stiftung, unterstützt von Dual-Studentin (und FC<br />

St. Pauli-Rugby-Spielerin) Leonie Zolker, schob<br />

diverse Überstunden und schaffte es gemeinsam<br />

mit allen Partnern, auch digital Menschen in Bewegung<br />

zu bringen.<br />

Schon ein-, zweimal berichteten wir über<br />

die Lockdown-Konsequenzen für Menschen<br />

mit geistiger oder körperlicher<br />

Behinderung. Dieses Thema brennt uns<br />

unter anderem auch sehr unter den<br />

Nägeln, weswegen wir ja im ständigen<br />

Austausch mit der Evangelischen Stiftung<br />

Alsterdorf sind. Die wiederum, deswegen<br />

Zusammenarbeit, ist im Rahmen von<br />

regelmäßigen Netzwerktreffen sowieso<br />

immer im Austausch. Aus diesem Kreis<br />

hat sich eine trägerübergreifende Powergruppe<br />

(unter anderem mit Leben mit<br />

Denn das ist das oberste Ansinnen von „Sport und Inklusion“, mit<br />

und ohne C. „Es war uns aber auch sehr wichtig, allen<br />

Teilnehmer*innen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.“ Sooo<br />

wichtig. Wir sind alle betroffen, haben alle die gleichen Schwierigkeiten.<br />

Dieses plurale Moment sollte sich am 07. April nachmittags<br />

entfalten und allen Beteiligten ein richtig gutes Gefühl geben – und<br />

vor allen Dingen ordentlich Spaß machen. Es gilt zu bedenken, auch<br />

ohne Handicap sind Menschen schon mal technisch überfordert,<br />

und Zoom gibt es nicht in Leichter Sprache etc. – eine Herausforderung<br />

für die Organisatorinnen. „Die Alternative wäre: Nix“, sagt<br />

Linda, also haben sie gemacht. Geld eingesammelt, Content erarbeitet,<br />

Programmpunkte erdacht, Trainer*innen akquiriert. 5 Partner<br />

boten je eine Bewegungs-Einheit, 10 Trainer*innen, 6 im Orga-<br />

Unterstützt von: Evangelische Stiftung Alsterdorf<br />

24<br />

Und es gab ordentlich auf die Ohren, hier von DJ Markus.<br />

Mit ordentlich Spaß dabei: Teilnehmer*innen in Werkstätten und zu Hause vorm Bildschirm (oben).


Die <strong>sporting</strong>-Tipps, präsentiert<br />

von LOTTO Hamburg:<br />

01.05. MANNSCHAFTSBESPRECHUNG<br />

Immer am Monatsersten um 19 Uhr gibt es bei Instagram jetzt unsere öffentliche Redaktionskonferenz.<br />

Euer Input, Eure Themenvorschläge sind gefragt – oder einfach zuschauen;<br />

die Gast-Moderatoren wechseln, sind aber immer super.<br />

Insta: @<strong>sporting</strong>hh<br />

01.05. HANDBALL-BUNDESLIGA FRAUEN: BUXTEHUDER SV<br />

Die Handball-Bundesligistinnen spielen am 01.05. (16 Uhr) zu Hause gegen SGBBM Bietigheim,<br />

am 09.05. (16:30 Uhr) gegen VfL Oldenburg, am 22.05. (18 Uhr) wieder daheim gegen<br />

HL Buchholz 08-Rosengarten. HL steht für Handball-Luchse, auch schön.<br />

Liveübertragung: www.bsv-live.tv<br />

01./02.05. HOCKEY-BUNDESLIGA:<br />

PLAYOFFS + PLAYDOWNS<br />

Die längste Bundesligasaison der Hockeygeschichte geht zu Ende. Die Hamburger Clubs im Viertelfinale,<br />

Damen- und Herrenteams: Harvestehuder THC, UHC Hamburg, Club an Der Alster, plus die<br />

Herren vom Hamburger Polo-Club. In den Playdowns müssen die beiden Teams vom Großflottbeker<br />

THGC ran.<br />

www.hockeyliga.de<br />

02.05. BASKETBALL-BUNDESLIGA PRO-A: HH TOWERS<br />

Am 02.05. (18 Uhr) treffen die Towers auf HAKRO Merlins Crailsheim, am 04.05. (19 Uhr)<br />

kommt BG Göttingen nach Wilhelmsburg, am 09.05. (15 Uhr) geht’s in Frankfurt gegen die<br />

FRAPORT SKYLINERS.<br />

www.<strong>hamburg</strong>towers.de<br />

09.05. HANDBALL 2. BL: HSVH<br />

Die Spiele des Handball Sport Verein Hamburg im Mai: 09.05. (17 Uhr) daheim gegen den<br />

Wilhelmshavener SV, 12.05. (19:30 Uhr) auswärts gegen TV Emsdetten, 16.05. (17 Uhr) zu<br />

Hause gegen TuS Ferndorf, 23.05. (17 Uhr) in Dessau gegen den Dessau-Roßlauer HV, 28.05.<br />

(20 Uhr) in Hamburg gegen ThSV Eisenach. Nach der Sperrung der Sporthalle Hamburg finden<br />

die Heimspiele aktuell in der q.beyond Arena statt.<br />

News zum HSVH: www.<strong>hamburg</strong>-handball.de/news<br />

09.05. LAUFEN: WEDELER HALBMARATHON<br />

Halbmarathon, 10km- und 5km-Lauf u.a. durchs Wedeler Autal, die Holmer Sandberge, dann<br />

Richtung Hetlingen und zurück. Momentan steht die Ampel auf Run & Meet, Daumen drücken,<br />

es gibt aber auch die digitale Variante.<br />

www.wedel-halbmarathon.de<br />

10.05. FUSSBALL 2. BUNDESLIGA: HSV<br />

Der Hamburger SV spielt am 10.05. (20:30 Uhr) im Volksparkstadion gegen den 1. FC<br />

Nürnberg, am 16.05. (15:30 Uhr) auswärts gegen den VfL Osnabrück, am 23.05.<br />

(15:30 Uhr) in Hamburg gegen den Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht<br />

von 1895 e. V., wir kennen ihn als Eintracht Braunschweig.<br />

News zum HSV: www.hsv.de<br />

15.05. GOLF: 1. BUNDESLIGA NORD<br />

Die Saison wird eröffnet, der 1. Spieltag soll beim Hamburger Golf-Club stattfinden.<br />

Ob das klappt, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.<br />

News: www.deutschegolfliga.de<br />

02.05. „ZUMBA KIDS MIT SWETLANA“<br />

Kostenloses Zumba-Training per Zoom für Kinder ab 5 Jahre und ihre Eltern. Vortänzerin Zwetlana:<br />

„Tanzen stärkt die Kinder, macht gute Laune und ist ansteckend! Für mehr Leichtigkeit und Freude<br />

im Alltag.“ Jeden Sonntag um 12 Uhr, keine Vorkenntnisse erforderlich.<br />

Infos + weitere Termine über www.eventbrite.de<br />

04.05. ONLINE: ATHLETICFLOW<br />

HIIT meets Yoga im Wechsel: Im High-Intensity wird das Herz-Kreislauf-System auf Touren gebracht,<br />

volle Power, hoher Puls, optimal für Kraft und Ausdauer. In den Yoga Flows liegt der Fokus<br />

auf Flexibilität, innerer Balance und Atmung.<br />

Infos + weitere Termine über www.eventbrite.de<br />

05.05. INKLUSION: MITTWOCHSTURNEN FÜR ALLE<br />

Bewegung macht Spaß und ist gut für die Gesundheit. Auch wenn Du sonst nicht viel Sport<br />

machst, wirst Du hier Spaß haben und kannst problemlos mitmachen. Bei gutem Wetter geht‘s in<br />

den Park. Mittwochs 14:00–15:00 Uhr, Kulturküche, Alsterdorfer Markt 18, 22297 Hamburg.<br />

Infos unter: info@isv-alsterdorf.de und 040-5077 3703<br />

07.05. FUSSBALL 2. BUNDESLIGA: FC ST. PAULI<br />

Am 07.05. (18:30 Uhr) empfangen die Kiezkicker Eintracht Braunschweig, am 16.05.<br />

(15:30 Uhr) Hannover 96, am 23.05. (15:30 Uhr) steht Jahn Regensburg auf dem Plan.<br />

Audio-Grafik-Stream: www.fcstpauli.com/tv<br />

18.05. FORTBILDUNG „PSYCHISCHE GESUNDHEIT +<br />

MENTALES WOHLBEFINDEN“<br />

Es geht um diese Begriffe, ebenso um psychische Erkrankungen und um besondere Risikofaktoren<br />

im (Leistungs-)Sport; Methoden für ein Wohlbefinden-förderndes Trainingsklima<br />

sowie Selbstmanagement für Trainer*innen, Übungsleiter*innen und Sporttreibende werden<br />

vorgestellt (18:30–20:45 Uhr).<br />

www.bildungsportal-sport.<strong>hamburg</strong>/seminar/22973<br />

22./23.05. HOCKEY: PRO-LEAGUE<br />

Durch die Absage der neuseeländischen und australischen Nationalmannschaften wurden die<br />

davon betroffenen Spiele verschoben. Die verbliebenen Spiele der Herren-Nationalmannschaft<br />

gegen Indien sowie die eventuell noch ausstehenden Damen-Partien finden nun in HH statt,<br />

Stand jetzt leider ohne Zuschauer.<br />

Infos + News: www.hockey.de<br />

29.05. WORKSHOP: „OUTDOORSPORT –<br />

ENTDECKE DEINE STADT!“<br />

Warum sollte Sport nur an vorgegebenen Orten, in genormten Turnhallen stattfinden?<br />

Der Workshop will zeigen, wie das eigene Gelände oder der öffentliche Raum zur Spielund<br />

Bewegungslandschaft, zum Erlebnisparcours, zur anspruchsvollen Turnstunde<br />

gemacht werden kann (10–16 Uhr).<br />

www.bildungsportal-sport.<strong>hamburg</strong>/seminar/23025<br />

Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

Bitte informiert Euch über den aktuellen Status der jeweiligen Veranstaltung sowie die<br />

geltenden Hygienevorschriften direkt auf der Webseite des Veranstalters.<br />

© Foto: HASPA Marathon Hamburg<br />

© Foto: Michael Strokosch<br />

27


Rugby<br />

© Fotos: Nicolaus Herrmann<br />

Die Top-<br />

Banane<br />

Noch ein Topic, das in unserer Insta-Redaktionskonferenz hochploppte,<br />

war Rugby. Und zwar der Hamburger Rugby-Club. Die HRC-<br />

Kollegen und -Kolleginnen sind im Grunde irgendwie Exoten, weil<br />

sie nämlich nicht die x-te Abteilung eines Großvereins sind, sondern<br />

weil es ihnen um nichts anderes geht als um Rugby.<br />

Und zwar so leidenschaftlich, man möchte fast weinen. Echt. Wir<br />

treffen uns in größerer Runde und philosophieren mehr, als dass wir<br />

über das Resultat der letzten Woche fachsimpeln. Ginge auch gar<br />

nicht, denn es gab ja gar kein Resultat. Haben wir auch das geklärt.<br />

Mit uns dabei: Diego Aspesi (35), Maui Pomare (28), Alexander Hänert<br />

(28) und Lars Dreessen (32). Halbe Mannschaft? Keine Ahnung ...<br />

die Truppe besteht aus 35 Männern und mehr (bis zu 50), zumal sie<br />

seit letztem Jahr sogar das Training der 1. und 2. zusammengelegt<br />

haben, das schafft mehr Flexibilität und internen Wettbewerb.<br />

Wenn’s denn dann irgendwann wieder losgeht, zumindest. Zurzeit<br />

treffen sie sich live und in Farbe einmal die Woche, verstreuen sich<br />

Corona-konform auf dem<br />

Platz und trainieren in Slots<br />

von 35 Minuten in Zweier-<br />

Gruppen, damit überhaupt<br />

was passiert. Der Rest des<br />

Trainings (mindestens 5<br />

Einheiten die Woche) findet,<br />

wie all die motivierten<br />

Pics unter Beweis stellen,<br />

individual statt. Wirklich,<br />

beschwören alle, und wir<br />

glauben es ihnen. Programme dafür gibt<br />

es vom neuen Coach Gareth Jackson und<br />

dem Trainerstab. Intern gibt es diverse<br />

Motivationsgimmicks: Mitspieler Julian<br />

Köhnlein „ist gerade konditionsmäßig die Top-Banane“, erklärt<br />

Diego, topfit und lange Jahre und auch jetzt noch internationaler<br />

Top-Spieler, Sportwissenschaftler und Salesmanager. Mit seinem<br />

südamerikanischen Feuer macht er keinen Hehl aus der ungebremsten<br />

Leidenschaft für seinen Sport. „Adrenalin pur“, sagt er und beschreibt<br />

das Zusammenspiel aus Kraft, Athletik, Schnelligkeit, Taktik, Strategie<br />

und Kampf, und genau die Ballung dieser eher gewaltigen Faktoren<br />

impliziert im Grunde fast paradoxerweise so Dinge wie Mannschaftsgeist,<br />

Kameradschaft und Nettigkeit. Mit Rugby aufgewachsen ist<br />

Maui aus Neuseeland, schon seine Mutter war Rugby- Trainerin,<br />

dort ist Rugby Volkssport und Wintersport, ist klar. Maui hat zum<br />

Glück in Hamburg seine große Liebe<br />

gefunden und spielt deswegen für den<br />

HRC, er ist nämlich ein echter Kracher.<br />

„Maui bringt schon ein ganz besonderes<br />

Spielverständnis mit“, erklärt Alexander.<br />

„Denn in Neuseeland wird Rugby<br />

gelebt“, ergänzt Lars. Und Maui ist ein<br />

ganz harter Hund, hat auch schon mit<br />

ausgekugelter Schulter, gebrochener<br />

Nase gespielt (liebe Kinder, bitte nicht<br />

nachmachen). Sie spielen alle zusammen in der 1. Bundesliga, in<br />

der Nord/Ost-Division. Gespielt wird die klassiche 15er-Variante<br />

(Anmerkung: Rugby olympisch wird zu siebt gespielt). Strategisch<br />

hat sich der Hamburger Rugby-Club den Unterbau vorgeknöpft, der<br />

muss nämlich wachsen, die Idee ist, mehr Spielerinnen und Spieler<br />

selbst auszubilden, zu entwickeln, dann hochzuziehen. Sie sind da<br />

im Grunde sogar schon gut aufgestellt. Und liebe Eltern, liebe Kids:<br />

Es gibt sogar eine U6-Mannschaft. Damen- und Oldboys-Teams<br />

selbstverständlich auch.<br />

Sportlich befand man sich in den letzten Jahren im Abstiegskampf,<br />

konnte die Klasse aber stets halten. Der vorzeitige Saisonabbruch<br />

ließ sie nicht absteigen, puuhhh, aber in der neuen Saison soll es<br />

losgehen, wenn es bei dem kontaktesten aller Kontaktsportarten<br />

dann überhaupt mal losgeht.<br />

Neuer Trainer, neues Glück. Bis Diego Aspesi (oben, er wechselte 2019 vom FC St. Pauli zum HRC), Team-Kapitän Lars Dreessen (unten).<br />

dahin müssen sie sich in Geduld<br />

und im Wohnzimmer üben. Sehr<br />

bezeichnend für ihren Sport ist das WIR, sie sind 11 verschiedene<br />

Nationen, alle haben sich lieb, nur die Engländer kriegen immer<br />

mal einen mit, der Trainer sagt: „Der HRC ist ein Ort für jeden.“ Die<br />

für die Rugby-Spieler extrem wichtige 3. Halbzeit, mit dem Gegner,<br />

auf dem Platz, in der Kabine, auf der Heimfahrt und im Clubhaus in<br />

Barmbek, bei Malventee und Gebäck, schweißt on top zusammen.<br />

Es geht bald wieder los, bitte durcHHalten. »<br />

© Foto: HRC<br />

© Foto: HRC<br />

28<br />

Tackle (is klar). Oben: Das Wulhing hat System.<br />

Auch beim (Zoom-)Gespräch dabei: Alexander Hänert (li.) und Maui Pomare aus Neuseeland.


Rugby<br />

Active City Day<br />

© Fotos:privat<br />

Double-Check<br />

Wir haben direkt Beweisfotos vom<br />

Heim-Training der Rugby-Bundesliga-<br />

Truppe eingefordert, und siehe da …<br />

check!<br />

© Fotos: SPORTPLATZ GmbH/Active City Summer<br />

Joggt …<br />

Spielt …<br />

Springt …<br />

Denn am 18. Juni ist Active City Day. Komme, was wolle! Lasst<br />

uns unter dem Motto „Ganz Hamburg bewegt (sich)“ diesen<br />

Tag gemeinsam zum Tag der Bewegung machen.<br />

GERADE JETZT.<br />

Stellt Euch<br />

schon mal<br />

drauf ein.<br />

wenn alle mitmachen. Jede Art von Bewegung<br />

zählt dabei – sei es ein Spaziergang im Park,<br />

eine bewegte Pause mit Arbeitskolleg*innen,<br />

ein Lauf um die Alster, eine Fahrradtour mit der<br />

ganzen Familie oder ein regulärer Sportkurs im<br />

Verein. Ganze Schulen, Betriebe, Kitas, Seniorenheime,<br />

Gesundheits- und Stadtteilinitiativen,<br />

Integrations- und Inklusionsprojekte sowie<br />

Sportvereine und -verbände sind am Start!<br />

Zeigen wir’s dem Virus: Bewegung ist King und Queen – die Idee: Alle<br />

Hamburger und Hamburgerinnen sollen mehr Bewegung in ihren Alltag<br />

Und wenn Ihr noch Inspiration, Anleitungen und Tipps braucht oder Euch<br />

integrieren. Das ist gesund und deswegen essentiell, setzt Emotionen<br />

frei, und Spaß macht das auch. Und wie einfach es möglich ist, Sport<br />

informieren wollt, wer was wo macht, dann schaut auf die Homepage:<br />

www.activecityday.de<br />

und Bewegung in einen ganz normalen, bummeligen Tag zu integrieren,<br />

soll dieser Tag zeigen. Eigentlich müsste man nämlich zumindest an<br />

Ihr wollt dabei sein? Super! Teilt uns mit, was Ihr macht an:<br />

info@activecityday.de<br />

dem Tag für fast alle die Rolltreppen sperren und Fahrstühle auf Nothalt<br />

Seid mit am Start, egal wo, wie, wann, was. Kommt in Schwung und<br />

drücken. Schön die Vorstellung, dass alle Hamburger*innen an diesem<br />

lasst uns mal die ganze Active City zum Glühen bringen.<br />

Tag mal eben mit dem Fahrrad zum Job fahren. So easy. Oder Ihr steigt<br />

eine Station früher aus Bus oder S-Bahn, geht den Rest zum Job zu Fuß<br />

Und das Beste daran? Das ist erst der Bewegungsstartschuss. Denn<br />

und zeigt dem vorbeifahrenden Bus ’ne lange Nase. Auf 10.000 Schritte<br />

ab dem 01. Juli können wir uns alle wieder beim Active City Summer<br />

am Tag solltet Ihr kommen, echt jetzt, und das nicht nur am 18. Juni,<br />

in vielen verschiedenen Sportarten ausprobieren. Und zwar bis Ende<br />

sondern eigentlich sowieso, Corona hin oder her.<br />

September! Kanu, SUP, Rudern, Laufen, Walken, Rollen, Fitness, Pilates,<br />

Yoga, … Für jede*n was dabei!<br />

Wie Ihr mitmachen könnt? Einfach loslegen. Denn am Ende des Tages<br />

bist Du es, die*der sich gut fühlt. Jede*r für sich, eine bewegte Stadt,<br />

30 31


Öffentliche Redaktionskonferenz<br />

Mannschaftsbesprechung!<br />

Foto: PR<br />

Foto: Sven Jürgensen<br />

Das machen wir einfach weiter: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong>-<br />

Mannschaftsbesprechung auf Insta(@<strong>sporting</strong>hh),<br />

jeden 01. eines Monats um 19 Uhr. Bäääähmmmm – we can.<br />

Die beiden Moderatorinnen für die Instagram Live-Konferenz am 01. Mai: Filmemacherin/TV-Moderatorin/Journalistin Juliane Möcklinghoff (li.)<br />

und Demnächst-Olympia-Seglerin Luise Wanser.<br />

Ihr schlagt vor, wir die Hände über dem Kopf zusammen. Das ist<br />

natürlich ein Spaß, denn uns hat unsere erste öffentliche Redaktionskonferenz<br />

richtig gut gefallen. Bis zu 800 netteste Menschen,<br />

Leser*innen waren dabei und haben gelauscht und mitdiskutiert.<br />

Medien-Pro Yared Dibaba fand´s super, Olympia-Ruderer Tim Ole<br />

Naske cool. Ihr habt Themen vorgeschlagen, wir haben diskutiert,<br />

und tatsächlich haben es drei Themen in dieses Heft geschafft.<br />

Die Hamburger Rugby-Männer vom HRC, Wing Foilen und der gute,<br />

aber neue Tretroller. Weil so interessant und weil so queerbeet.<br />

Des Weiteren diskutierten mit uns z. B. Jörg Förster, Chef vom<br />

Hochschulsport Hamburg und Juliane Timmermann, Stellvertretende<br />

Fraktionsvorsitzende der SPD und deren Sportpolitische<br />

Sprecherin. Die hat uns im Nachgang dann aber auch freundschaftlich<br />

darauf hingewiesen, dass wir zu viel Testosteron<br />

am Start hatten. Also haben wir reagiert (wollten wir natürlich<br />

sowieso) und haben für die Sitzung jetzt am 01. Mai die wunderbare<br />

Juliane Möcklinghoff gewinnen können. Sie ist absolute<br />

Sport-Fachkraft, für die ARD bzw. den NDR unterwegs und dazu<br />

noch ausgesprochen humorvoll. Dazu kommt in die Moderatorenrunde<br />

dann auch noch Luise Wanser vom Norddeutschen<br />

Regatta Verein. Sie hat sich gerade für Tokio qualifiziert, ist<br />

gleichermaßen lustig wie kompetent. Wir drei wollen mit Euch<br />

schnacken, und Ihr habt die Chance, uns Themen und Ideen<br />

zuzurufen, die Ihr gern bei uns im Heft bewegt oder beklebt<br />

haben würdet. Whatever you want.<br />

Wir freuen uns auf Euch.<br />

Immer am 01. um 19 Uhr bei Insta:<br />

@<strong>sporting</strong>hh<br />

Screenshot von der Premiere am 01. April: <strong>sporting</strong>-Martin Blühmann (li.), Yared Dibaba, unten: TOle Naske,<br />

Leserin Sabrina Schubert – die mit dem Tretroller.<br />

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FÜR SPORT- UND<br />

FITNESSPRODUKTE.


HAMBURG, ALSTER, SEGELN,<br />

REGATTA, OLYMPIC TEAM,<br />

BUNDESLIGA TEAM, YOUTH TEAM:<br />

NRV<br />

Es geht<br />

voran<br />

Im mittlerweile dritten Jahr bieten wir<br />

Euch zusammen mit dem Hamburger<br />

Segler-Verband eine Wundertüte aus<br />

der Hamburger Segelei.<br />

Segeldoch!-Sonderseiten<br />

SEGELN<br />

im schönsten Segelstadion der Welt, mitten in der<br />

Stadt, in einem der ältesten und größten Segelclubs<br />

Deutschlands. Hier trifft Tradition auf Moderne,<br />

Classic auf Innovation, Luxus auf Highperformance,<br />

Sport auf Erfolg.<br />

Und REGATTA auf unsere DNA: Mit dem R im Namen<br />

haben wir uns seit 1868 dem Regattawesen verschrieben,<br />

Hauptaugenmerk ist die Förderung des<br />

seglerischen Nachwuchs: Unser NRV Olympic Team<br />

repräsentiert regelmäßig Deutschland erfolgreich<br />

bei Olympischen Spielen. Das NRV Segel-Bundesliga-Team<br />

gewann bereits 5 Mal den begehrten Titel<br />

‚Deutscher Meister‘. Für seine vorbildliche Talentförderung<br />

wurde der NRV jüngst mit dem „Grünen<br />

Band“ vom DOSB ausgezeichnet.<br />

Und auch im inklusiven Segeln hat der NRV eine Vorreiterrolle.<br />

In der neuen Bootsklasse S\V 14 wurde<br />

2020 zusammen mit World Sailing die erste Weltmeisterschaft<br />

überhaupt im inklusiven Segeln ausgetragen.<br />

HAMBURG, ALSTER, REGATTA, NRV.<br />

© Foto: privat<br />

Die Idee ist vor allen<br />

Dingen, Euch auch die<br />

Vielfalt des Segelsports<br />

aufzuzeigen: von Fahrten-Segeln,<br />

Offshore-<br />

Segeln über Spitzen- bzw.<br />

Leistungssport bis hin zu<br />

Breitensport, Segeln für<br />

Kids, Segeln für alle, inklusive<br />

Inklusionssegeln,<br />

um’s richtig rund zu machen. Abgesehen davon, dass Euch<br />

alle Vereine immer gern willkommen heißen. Und das Schöne,<br />

das liegt wahrscheinlich an der immer frischen Luft: Es<br />

darf gesegelt werden, auch aktuell, in kleinen Gruppen, auf<br />

dem Wasser hat das Virus nichts zu suchen. Deswegen hat<br />

es auch gerade – unter strengsten Auflagen und mit stark<br />

limitiertem Teilnehmerfeld – trotz allem eine erste kleine<br />

Regatta auf dem Mühlenberger Loch gegeben. „Es geht<br />

voran“, sagt Oliver Kosanke, 2. Vorsitzender des Verbandes<br />

und von Haus aus optimistisch. „Auch das Training läuft<br />

vorsichtig an, wir freuen uns über jeden kleinen Schritt<br />

zur Normalität.“ Einen großen Schritt wird in Zukunft das<br />

Thema E-Mobilität auf der Alster machen. Tatsächlich wird<br />

es langfristig per behördlicher Auflage keine fossil betriebenen Fahrzeuge auf der<br />

Alster mehr geben, heißt für die Kanu-, Ruder-, aber eben auch für die Segelvereine,<br />

den Fuhrpark der Trainer-, Ausbilder-, Regattabegleit-, Startboote usw. in weiser<br />

Voraussicht nach und nach umzustellen. Für die Vereine vor allen Dingen eine große<br />

finanzielle Hürde, wobei es auch Fördermittel geben wird. Auch die Fristen für eine<br />

solche Umstellung sind noch nicht zu Ende diskutiert. Oliver Kosanke sagt dazu:<br />

„Beim Klimaschutz sind wir alle gefordert, das Thema E-Mobilität für die Alster ist<br />

sehr ambitioniert, es fehlt bestimmt nicht am Willen, sondern schlicht am Geld.“<br />

Sehr glücklich ist der Verband natürlich über die ausgesprochen positive Resonanz,<br />

das Medienecho um Weltumsegler Boris Herrmann und seine Performance. „Das<br />

Interesse am Segeln hat spürbar zugenommen. Und wir reden verbandsseitig mit<br />

Boris, um ihn, auch mit seinen Natur-Projekten, gerade auch dafür zu gewinnen,<br />

an Schulen noch mehr Kinder für den Segelsport zu begeistern“, berichtet Oliver<br />

Kosanke. „Wir könnten uns tolle gemeinsame Aktionstage mit Boris vorstellen, da<br />

arbeiten wir dran“, freut er sich auf die neue Segelsaison.<br />

© Foto: Pepe Hartmann<br />

35


SVAOe<br />

© Fotos: SVAOe<br />

Keine<br />

Schönwettersegler.<br />

Die SVAOe ist unter anderem für ihre vielseitigen Ausbildungsangebote bekannt.<br />

Und weil in Hamburg nicht nur auf der Alster<br />

gesegelt wird und nicht nur in Blankenese,<br />

treffen wir uns beim Verein mit dem kleinen<br />

e und dem schönen Clubhaus an einer sehr<br />

markanten Ecke in Oevelgönne.<br />

Und da kommt nämlich auch das kleine e her: Segler-Vereinigung<br />

Altona-Oevelgönne = SVAOe.<br />

Wir schnacken mit Dr. Stephan Lunau (59), dem Vorsitzenden. 1905<br />

gründete sich die Segler-Vereinigung, in der Wirtschaft „Zur Erholung“,<br />

weiter hinten Richtung Strand in Oevelgönne. Und der Verein hatte 95<br />

Jahre lang kein wirkliches Clubhaus. „Wir haben tatsächlich 95 Jahre<br />

gespart, konnten dann im Jahr 2000 dieses Gebäude übernehmen“,<br />

eine ehemalige Ölmühle, direkt vis-à-vis dem Augustinum, gegenüber<br />

vom Containerhafen. Zur Gründung waren es ausschließlich Elbsegler,<br />

Fahrtensegler, demnach eher im breitensportlichen Bereich unterwegs.<br />

„Wir organisieren aber auch Regatten“, erklärt Stephan, „und für zwei<br />

Jahre waren wir für die 2. Segel-Bundesliga qualifiziert“, aber das hat<br />

offensichtlich nicht so funktioniert. „Wir haben richtig gute Sportler,<br />

hatten aber den Trainingsaufwand tatsächlich unterschätzt.“ Das<br />

dazugehörige Boot liegt vorübergehend auf einem Trailer, denn ein<br />

neuer Anlauf zur Bundesliga wird kommen. Alle Vereinsboote haben<br />

Trailer, weil die knapp 800 Mitglieder des Vereins drei verschiedene<br />

Standorte haben – eben nicht so Bilderbuch Bootshaus, Außenterrasse,<br />

Steg, Boote, fertig. „Unseren klassischen Ausbildungsbetrieb machen<br />

wir auf der Alster, im Rahmen einer Steggemeinschaft, gleich vorn an<br />

der Kennedybrücke.“ Da liegen dann auch entsprechende Boote, die<br />

Optis, die 420er. Da sind sie sehr engagiert, und das mit großem Erfolg,<br />

so gilt die SVAOe unter anderem als Ausbildungsverein, bei Kids und<br />

Erwachsenen. „Unsere Keimzelle ist die erfolgreiche Jugendarbeit“,<br />

unterstreicht der Vorsitzende. Nach dem Herauswachsen aus der<br />

Jugendabteilung steigen die jungen Erwachsenen in sehr sportliche<br />

vereinseigene Kielboote der Klassen J/24 und J/70, in denen sie europa-<br />

und weltweit an Regatten teilnahmen. Auch Erwachsene, die erst spät<br />

ans Segeln kommen, finden in der SVAOe eine Heimat. Sie werden in<br />

einer entsprechenden Gruppe auf vereinseigenen Kieljollen des Typs<br />

C55 ausgebildet.<br />

Für die Fahrtensegler ist die zweite Dependance im Hamburger Yachthafen<br />

in Wedel. Der riesige Yachthafen vor den Toren Hamburgs ist<br />

für die SVAOe ideal gelegen als Ausgangspunkt für das Segeln auf der<br />

Unterelbe. Von da wird dann jeweils zu Fahrten aufgebrochen, meistens<br />

elbabwärts. „Dort liegen auch unsere beiden Jugendwanderkutter, die<br />

werden von unseren Jugendlichen (bis 20 Jahre alt, der Schiffsführer<br />

muss mindestens 16 sein) eigenverantwortlich gesegelt, instand<br />

gehalten etc.“, ein echtes Highlight, auch zum Segeln lernen, vielmehr<br />

aber perfekt in Sachen Teamgeist, Kameradschaft, Jobverteilung und so.<br />

Ein Glücksgriff ist auch das 3. Standbein, das steht nämlich in Eckernförde,<br />

dort haben sie von einem befreundeten Verein ein kleines Gebäude<br />

gepachtet, die Boote liegen dort an Bojen, ohne Steg, aber Eckernförde<br />

erspart eben den langen Weg durch den Nord-Ostsee-Kanal, auf dem Weg<br />

zur beliebten Ostsee. Die SVAOe nimmt die Abkürzung über die A7. „Wir<br />

sind hier, abgesehen von einigen Trainern und unserer Geschäftsstelle,<br />

alle ausschließlich ehrenamtlich unterwegs“, so Stephan Lunau. „Die<br />

SVAOe ist eine Gemeinschaftsaktion, Segeln ist halt ein Teamsport.“<br />

Bekannt ist die SVAOe auch für ihre Theorie-Ausbildung, sämtliche<br />

Segel- und Wassersportführerscheine können hier gemacht werden,<br />

direkt in Oevelgönne. Neu im Bootspark ist eine S/V14, ein behindertengerechtes<br />

Boot, dazu aber an anderer Stelle dieses Heftes mehr.<br />

„Wir sind ein Volkssportverein, bodenständig, keine Schönwettersegler“,<br />

beschreibt Stephan die DNA der SVAOe. „Und wir freuen uns über alle<br />

neuen Mitglieder und Segel-Interessierten.“ Aktuell konzentrieren sie<br />

sich auf den Ausbau der Jugendarbeit.<br />

Wer also Interesse hat: www.svaoe.de<br />

36<br />

Kutter-Segel-Sommertour mit offensichtlich Badespaß. Rechts: Opti-Regatta-Steg-Trubel.


Wing Foilen<br />

© Fotos: Lene Erdil/Kai Steimer<br />

Einmal foilen, immer foilen – geht auch auf dem SUP-Board. Schneller und höher geht’s aber mit Wing.<br />

Surfer im<br />

Höhenrausch<br />

Der Wind greift, mit den Armen gibt er dem<br />

Wing Power, das Board hebt sich. Adrenalin<br />

pur – wie Aladin auf seinem fliegenden<br />

Teppich schießt Kai übers Wasser,<br />

setzt zum ersten Sprung an.<br />

Kai-Nicolas Steimer (31) ist 11-facher deutscher SUP-Meister. Geboren im<br />

(nicht gerade als Wassersport-Hochburg bekannten) Saarland, verbringt<br />

er die Sommer seiner Kindheit am Bostalsee, baden, toben, Pommes<br />

rot-weiß, dann ein Schnupperkurs in der Windsurfschule. Das Wasser<br />

ist sein Element, also geht’s nach dem Abi zum Schiffbaustudium an<br />

die TU Harburg. Kai sucht sich Sponsoren und startet erstmals beim<br />

Windsurfcup, steigt probehalber aufs SUP-Board. Er ist schnell, er<br />

hat Spaß, man wird auf ihn aufmerksam: 2013 holt ihn Fanatic in sein<br />

internationales Team, er feiert Erfolge im Sprint, Longdistance und<br />

River SUP, wird 3-mal in Folge deutscher Meister. 2019 entdeckt er<br />

das Foilen, tauscht das Paddel bald gerne mal gegen ein Wing aus.<br />

Wing Foilen ist eine Symbiose aus Kiten, Windsurfen und SUP. Besonders<br />

machen den Sport vor allem das Hydrofoil unter dem Brett sowie<br />

das Segel, das ganz ohne Mast auskommt, aber direkt in den Händen<br />

gehalten wird. Genauer: Ein Hydrofoil ist eine Tragfläche, die sich am<br />

Ende des Mastes befindet, der Foilbasis, mit einer Flugzeugtragfläche<br />

vergleichbar und mit max. gut 100 cm deutlich länger als die aus<br />

dem Windsurfing bekannten Finnen. Sie wird von Wasser über- und<br />

unterströmt, so dass sich eine Auftriebskraft entwickelt, die das Board<br />

bei Fahrt aus dem Wasser hebt.<br />

Bereits um 1900 macht man sich diese Technologie auf dem Wasser<br />

zunutze, erst Jahrzehnte später findet sie Einzug vorerst in den Segelsport.<br />

Durch das Herausheben des Rumpfes aus dem Wasser wird<br />

die Verdrängung so stark reduziert, dass die Boote plötzlich deutlich<br />

schneller unterwegs sind. Auch der Reibungswiderstand ist geringer,<br />

was ein früheres Gleiten ermöglicht, bei deutlich weniger Windstärken.<br />

Es hagelt Geschwindigkeitsrekorde. 2013 kommt es zum ersten Einsatz<br />

beim America’s Cup, ab jetzt wird gefoilt, was das Zeug hält. Dann<br />

entdecken auch die Windsurfer die Luftfahrt für sich, bei Leichtwind<br />

pumpen sie sich über die See, der Bizeps brennt, dann das Gefühl beim<br />

Abheben – der Schmerz ist vergessen. Das<br />

muss aber auch leichter gehen: Das Beste aus<br />

Kite und Surfsegel vereint, geschaffen ist der<br />

Wing. Anders als bei den anderen Sportarten ist<br />

dieser luftgestützte Flügel losgelöst vom Brett,<br />

wird mit beiden Armen leicht über dem Kopf<br />

gehalten. Klingt anstrengend, greift aber der<br />

Wind, funktioniert der Wing wie ein Drachen<br />

und erledigt die Arbeit. Ab jetzt geht das Foilen<br />

auch über weitere Strecken. Wurde der neue<br />

Trend erst noch belächelt, tummeln sich nun<br />

immer mehr Wing Foiler auch auf deutschen Gewässern. Weil es einfach<br />

Spaß macht, ein unglaubliches Gefühl ist, schwerelos über die Fluten zu<br />

gleiten. Weil einen eine ungewohnte Stille umgibt, kein Bug bricht die<br />

Welle. Die Herausforderung besteht darin, im schwebenden Zustand<br />

zu verharren. Gelingt dies nicht, ditscht das Brett auf dem Wasser auf,<br />

was auch mal schmerzhaft sein kann. Kontrollverlust, Angst, Euphorie,<br />

Ekstase – extreme Gefühle ganz dicht beieinander. Praktisch: Statt<br />

für jede Windstärke das passende Brett, benötigt man i. d. R. nur ein<br />

einziges Board. Das Wing kommt ohne Leinen aus, ein Start ist ohne<br />

fremde Hilfe problemlos möglich. Kein langes Getüdel also, der Einstieg<br />

in den Neo reicht ja auch schon völlig. Foilen kann quasi in jedem Alter<br />

erlernt werden, es ist gelenkschonender, es gibt keine abzufedernden<br />

Schläge an den Bug, keine Probleme mit Kabbelwasser. Dass Brett und<br />

Segel getrennt sind, bringt aber Verletzungsrisiken mit sich. Mit dem<br />

Brett ist man nur über Schlaufen verbunden, verliert man es vom Fuß,<br />

besteht die Gefahr, darauf zu stürzen. Auch wenn es anfangs gerade für<br />

eingefleischte Surfer*innen ziemlich uncool war, tragen mittlerweile<br />

immer mehr Sportler*innen Prallschutzwesten und Helme.<br />

Aktuell überschlagen sich die Materialentwickler. Da Neueste auf dem<br />

Markt kann morgen schon wieder überholt sein. Wer trotzdem auch<br />

noch den altbewährten Wassersportarten treu bleiben will, legt sich ein<br />

Crossover Foil Board zu. Hier passt auch der gute alte Windsurfmast.<br />

Vormerken: Am 29. Juli starten die deutschen Meisterschaften am<br />

Schöneberger Strand. Wer also einem fliegenden Teppich auf Elbe<br />

oder Oortkatensee begegnet … – das ist nur Kai. Der macht sich bereit.<br />

38<br />

Kai-Nicolas Steimer im Sprung, in Harburg (Mitte), in Action sowieso.


NRV<br />

Give me Five!<br />

3<br />

Laser Radial: Svenja Weger<br />

Svenja Weger (Jahrgang 1993), aus Kiel, Sportsoldatin<br />

EM-Vierte 2017, Europameisterin 2014, Junioren-Welt- und<br />

© Foto: Jon West Photography<br />

-Europameisterin 2013<br />

Hobby: Fußball<br />

© Foto: Uros Kekos Kleva<br />

Der Norddeutsche Regatta Verein ist zu<br />

Recht stolz wie Bolle. Mit tatsächlich<br />

fünf Booten geht der Hamburger<br />

Vorzeige-Verein von der Außenalster<br />

bei den Olympischen Spielen an den<br />

Start. Das ist eine Sensation.<br />

1<br />

Mal gucken, im Grunde könnte sich der NRV dann eigentlich auch<br />

in den Medaillenspiegel beamen. Wie lustig wäre das denn?! Der<br />

Vorsitzende Tobias König freut sich entsprechend königlich. Teamchef<br />

des NRV Olympic Teams und NRV-Geschäftsführer Klaus Lahme<br />

kommt aus dem Grinsen nicht mehr raus: „Wenn von insgesamt sechs<br />

Olympia-Segelbooten fünf aus dem NRV Olympic Team kommen,<br />

haben unsere Sportler*innen in den letzten Jahren vieles richtig<br />

gemacht. Unsere Seglerinnen und Segler haben in 2020 bei Welt- und<br />

Europameisterschaften sechs Medaillen gewonnen. Von daher fahren<br />

wir nicht nur zum Sushi essen nach Japan ...“<br />

Frisch qualifiziert:<br />

470er Frauen: Luise Wanser und Anastasiya Winkel<br />

Luise (Jahrgang 1997), Steuerfrau, aus Hamburg, Studentin<br />

© Foto: Sven Jürgensen<br />

4<br />

Svenja Weger (Laser Radial)<br />

49er FX: Tina Lutz und Susann Beucke<br />

Tina Lutz (Jahrgang 1990), Steuerfrau, aus Holzhausen, startet für<br />

den Chiemsee Yacht Club, Studentin<br />

Europameisterin 2017 und 2020, Kieler Woche-Siegerin 2020<br />

Hobbys: Windsurfen, Skifahren<br />

Junioren-Weltmeisterin (2019), Vize Junioren-Europameisterin (2019),<br />

Susann Beucke (Jahrgang 1991), Vorschoterin, aus Kiel, Sportsoldatin<br />

© Foto: Sven Jürgensen<br />

3. Platz Junioren-Europameisterschaft (2017)<br />

© Foto: Sven Jürgensen<br />

Hobbys: Moth-Segeln, Surfen<br />

Anastasiya (Jahrgang 1993), Vorschoterin, aus<br />

Rostock, Studentin, 2. Platz World Cup Miami<br />

(2019), zweifache Junioren-Europameisterin<br />

(2014, 2013)<br />

Hobbys: Snowboarden, Lesen<br />

© Foto: Eventfotografie Kiel<br />

Europameisterin 2017 und 2020, Kieler Woche-Siegerin 2020<br />

Hobbys: Segeln, Surfen, Berggehen<br />

Tina Lutz und Susann Beucke (49er FX)<br />

Anastasiya Winkel und Luise Wanser (470er Frauen)<br />

2<br />

Die Jungs mit dem Salto-rückwärts vor Rio 2016.<br />

Sie sind die erfahrensten und erfolgreichsten 49er-<br />

Akteure im German Sailing Team<br />

49er: Erik Heil und Thomas Plößel<br />

Erik Heil (Jahrgang 1989), Steuermann, aus Kiel, Sportsoldat<br />

WM-Dritter 2020, WM-Zweiter 2019, Olympische Spiele Rio 2016: Bronze,<br />

Europameister 2014<br />

Hobbys: Fußball, Wakeboarden<br />

© Fotos: Sven Jürgensen<br />

5<br />

Der amtierende Hamburger Sportler des Jahres!!!!!<br />

Laser: Philipp Buhl (Jahrgang 1989), aus Kiel, Sportsoldat<br />

Weltmeister 2020, EM-Dritter 2019,Vize-Weltmeister 2015,<br />

© Foto: Lars Wehrmann<br />

Europameister 2012<br />

Thomas Plößel (Jahrgang 1988),<br />

Hobbys: Radfahren, Skifahren, Bergwandern, Tennis<br />

Vorschoter , aus Kiel, Student<br />

WM-Dritter 2020, WM-Zweiter 2019,<br />

Olympische Spiele Rio 2016: Bronze,<br />

Europameister 2014<br />

Hobbys: Windsurfen, Kitesurfen, Wellenreiten<br />

© Foto: Sven Jürgensen<br />

© Foto: Sven Jürgensen<br />

© Foto: Lars Wehrmann<br />

40<br />

Erik Heil und Thomas Plößel (49er)<br />

Philipp Buhl (Laser)


Hamburger Segel-Club<br />

Schönster Platz<br />

© Fotos: Pepe Hartmann<br />

Auch richtig schön haben es die Mitglieder des Hamburger<br />

Segel-Clubs (HSC). Über Geschmack lässt sich ja trefflich<br />

streiten, aber auf keinen Fall über den großen Saal des<br />

HSC mit einer sensationellen Fensterfront Richtung Pöseldorf<br />

und Sonnenuntergang, die ihresgleichen sucht.<br />

Wir sprechen mit der neuen Geschäftsstellenleitung<br />

Melanie<br />

Schum und dem 2. Vorsitzenden<br />

Dr. Andreas Bollkämper über den HSC und<br />

darüber, was die Segler*innen aus St. Georg<br />

sich so in den nächsten Jahren<br />

vorgenommen haben,<br />

Melanie Schum<br />

weswegen Melanie schon<br />

mal die Ärmel hochkrempelt. Ganz wichtig:<br />

Nachwuchs. Wen überrascht’s, ein Thema<br />

für nahezu alle Hamburger Sportvereine. „Wir sind mit den Jugendlichen<br />

aktuell draußen, die dürfen ja, aber der Bedarf ist groß und<br />

wir wollen mehr. Mehr Segeltermine an mehr Tagen“, beschreibt<br />

Melanie. „Aktuell bilden wir natürlich im Opti aus oder auf einem<br />

Laser, das ist schon mal einigermaßen sportlich, wir wollen aber<br />

auch für die jugendlichen Freizeit- und Breitensportler*innen da<br />

sein“, sagt sie „und auch an den Jugendraum wollen wir ran“, das ist<br />

ihr ganz wichtig, im wahrsten Wortsinne: mehr Raum für Kids und<br />

Jugendliche. Nicht wirklich neu, aber jetzt dann noch nachhaltiger,<br />

will man sich beim HSC um das Thema Inklusion kümmern. Auch<br />

hier (siehe Bericht auf Seite 46) hat eine S/V14 ihren Heimathafen<br />

gefunden, mit Oliver Thies gibt es inzwischen einen Inklusionsbeauftragen,<br />

und wenn wir gerade über Nachhaltigkeit im weitesten<br />

Sinne sprechen: E-Mobility wird für alle Wassersportler ein Thema<br />

sein. Der eine oder andere Verein und Verband tut sich damit schon<br />

auch noch ein wenig schwer, beim HSC sind sie schon in konkreten<br />

Gesprächen mit einem Hersteller zur kurz- und mittelfristigen<br />

Umrüstung der Trainer- und Begleitboote.<br />

Sportlich hat der HSC mit seinen ca. 740 Mitgliedern so einiges,<br />

u. a. diverse Europa- und Weltmeistertitel, vorzuweisen. Aktuell<br />

sind sie mit einem sehr erfolgreichen reinen Frauenteam in<br />

der Segel-Bundesliga unterwegs, ein Hauptaugenmerk richten sie<br />

auch auf den Frauensport. Sensationell sind die diversen super<br />

traditionsreichen Regatten, die der HSC als Veranstalter immer<br />

wieder und mit großer Begeisterung auf die Beine stellt. Und wenn<br />

Ihr zwischen April und September mittwochs mal an der Alster<br />

seid und das Gefühl habt, man könnte fast trockenen Fußes die<br />

Alster queren, dann ist das die allmittwöchliche Känguruh-Regatta.<br />

Sie ist für alle Bootsklassen, für alle Segler*innen und macht allen<br />

Teilnehmer*innen einen Riesenspaß, inklusive Stegbier und Bratwurst<br />

im Anschluss. Sie macht aber auch allen am Alsterufer große Freude,<br />

der rege Betrieb, die vielen bunten Segel sind eine echte Augenweide.<br />

Auch sehr schick: die Hamburg Summer Classics, an der bis zu 100<br />

Boote aus ganz Deutschland teilnehmen. Startvoraussetzung: Aus<br />

Holz müssen sie sein, so schön, dass einem die Tränen kommen.<br />

Fast schrill, so für Segel-Verhältnisse, ist die „Alsterglocke“, da<br />

werden im Vorbeifahren die Crews ausgetauscht, was auch schon<br />

mal ordentlich in die Hose gehen kann. Oder die Meisterschaft<br />

der Meister, bei der sich alle amtierenden Deutschen Meister aller<br />

Klassen miteinander messen und danach wohl gemeinsam die<br />

Saison ausklingen lassen. Sehr stolz sind sie im HSC auf die RubiX,<br />

eine 10 Meter-Yacht, mit der große Seeregatten bestritten werden,<br />

auch die Jugend darf da mal ran. Der HSC steht insgesamt „… für<br />

Segelsport in all seinen Facetten auf der Alster und allen deutschen<br />

und europäischen Regattabahnen mit einem großen Schwerpunkt<br />

im Bereich der Fahrtensegelei“, beschreibt Andreas Bollkämper.<br />

Er weiter: „Wir arbeiten mit allen Vereinen, Verbänden der Stadt<br />

sehr gern und gut zusammen, der HSC betreibt und organisiert<br />

Segelsport für seine Mitglieder, gerne in Zusammenarbeit mit den<br />

anderen Revieranrainern, sowohl an der Alster, auf der Elbe als<br />

auch an der Ostsee.“ Und: „Und dann haben wir, meine ich, den<br />

größten, schönstgelegenen Alsterhafen, Stichwort ‚Sailing in the<br />

City’.“ Wer also mitten in der Stadt das Segeln lernen und danach auf<br />

dem Steg der Abendsonne entspannt zublinzeln will, wendet sich<br />

vertrauensvoll an Melanie unter: info@hsc-<strong>hamburg</strong>.org<br />

42<br />

Jeden Mittwoch Känguruh-Regatta, wo gibt’s denn noch so etwas (ohne Corona)?!


Helga Cup<br />

© Foto: privat<br />

© Foto: privat<br />

Gesche (links) lebte als Teenager mit ihren Eltern auf einem Boot in der Karibik umher, Jennifer (re.) segelt,<br />

seitdem sie 4 ist und kann offensichtlich mit Dickschiffen umgehen.<br />

da alle kleinen und großen Antillen abzuklappern, die Hurrikan-Saison<br />

in Südamerika und auf den ABC-Inseln (eben mal schnell gegoogelt:<br />

Aruba, Bonaire und Curaçao) zu verbringen – dann ging‘s von St.<br />

Maarten über die Azoren zurück nach HH. Wer kann bitte eine solche<br />

Geschichte erzählen?<br />

© Foto: privat<br />

© Foto: Sven Jürgensen<br />

44<br />

Längere Vorfreude<br />

hat auch was<br />

Völlig überwältigt waren wir in diesem Jahr, keine Ahnung, ob<br />

das was mit C. zu tun hat, von der Resonanz auf unser Helga<br />

Cup-Casting. Wir hätten im Grunde unsere eigene Frauen-<br />

Regatta starten können, denn 10 Boote könnten allein wir<br />

aufs Wasser schicken. Was wäre das denn bitte für ein Bild,<br />

ein Traum.<br />

Aber schnacken wir nicht rum. Eins war abgemacht. Nun fiel die Auswahl<br />

sehr schwer, denn NATÜRLICH gibt es kein Richtig und kein Falsch. Wer<br />

mag bewerten, so auf dem Papier, wer wie segeln kann und welche<br />

Erfahrungen wer mitbringt. Wir von unserer Seite konnten unsere<br />

unbändige Casting-Expertise der letzten zwei Jahre in den Ring werfen,<br />

die Learnings der Trainings, den Aufwand der Terminabstimmungen und<br />

dergleichen. Immerhin. Super-Heiko Kröger, Weltmeister, Paralympics-<br />

Sieger, Coach und Vielwisser, gab natürlich zwingend auch seinen Senf<br />

dazu – und im Nu – fertig war die Crew (Autsch).<br />

Neuerung: Wir gehen<br />

mit 5 Damen an den<br />

Start, nicht dann in die<br />

Rennen, sondern in die<br />

Vorbereitungen. Stichwort:<br />

Flexibilität bei der<br />

Terminabstimmung. Am<br />

Regattawochenende<br />

© Foto: privat<br />

Mitseglerin Edda hier mit ihrer Tochter Elin.<br />

Bild ganz oben: Turbo-Heiko Kröger coacht die <strong>sporting</strong><strong>hamburg</strong>ActiveCityCrew<strong>2021</strong>.<br />

muss dann eben durchgetauscht werden.<br />

Das erhöht natürlich die interne Spannung<br />

etwas, aber wir sind ja alle auch schon groß.<br />

Und das Ziel für uns newest Newcomerinnen<br />

<strong>2021</strong>, gegen all die etablierten Crews, ist „klar“<br />

umrissen: Mittelfeld, Spaß, würdige Vertreterinnen<br />

der <strong>sporting</strong><strong>hamburg</strong>ActiveCity-<br />

Idee. Das war in den letzten Jahren schon<br />

toll, da wollen wir in diesem Jahr noch einen<br />

draufsetzen.<br />

Eine zweite interne Neuerung wird es auch geben. Die Steuerfrau<br />

ist schon benannt, sie wurde entsprechend ausgewählt: Sie ist J70-<br />

erfahren, kennt den Helga Cup bereits, den Modus, die Rennsituationen,<br />

den ganzen Zauber, das macht also fürchterlich viel Sinn. Steuerfrau<br />

bzw. Skipperin (und auf dem Titel der Harper’s Bazaar …) ist Jessika<br />

Stiefken (27). Jessika studiert in Kiel, ist Regatta-erfahren, verbringt ihre<br />

Zeit vorzugsweise auf dem Wasser und hat das Segeln im Bergischen<br />

Land gelernt, „da gibt es fiese, schnelldrehende und heftige Winde …<br />

genau wie auf der Alster“. Das passt<br />

dann ja schon mal.<br />

Mit von der Partie ist Gesche Noack<br />

(42), mit krasser Segel-Erfahrung.<br />

Als sie Teenager war, nahmen ihre<br />

Eltern sie aus der Schule, verkauften<br />

Haus und Hof und segelten von<br />

Südfrankreich aus in die Karibik, um<br />

Als nächstes kommen wir zu Jennifer Schmiedehausen (53), sie ist<br />

mit 4 Jahren aufs Boot gestiegen, kommt vom Offshore-Segeln und<br />

war offensichtlich auf großen Schiffen auf den Weltmeeren schnell<br />

unterwegs. Crew-Mitglied No. 4 ist Josy, Josephine Busch (29). Sie lebt<br />

in Alsternähe, segelt, das ähnelt sich ja sehr, auch seit Kindertagen,<br />

hat die „ganz normale Opti-Karriere“ durchlaufen und sich im letzten<br />

Jahr den Helga Cup vom Ufer aus angeschaut. Sie war so Feuer und<br />

Flamme, dass ihre Bewerbung als eine der ersten eintraf; und weil der<br />

Mix es macht, ist auch sie dabei. Last but not least geht Edda de Boer<br />

(45) mit an Bord. Edda ist in Wesel am Niederrhein aufgewachsen und<br />

dort mit dem Opti über den Auesee<br />

gebrettert. Sie wechselte dann in Jessika (oben) geht als Skipperin der Crew an den Start. Josy, absoluter Helga Cup-Fan,<br />

hat tatsächlich den Sprung in die Crew geschafft.<br />

den 420er, segelte diverse Regatten,<br />

auch als Steuerfrau (Achtung,<br />

Jessika! :-)), beherrscht auch das Kat-Segeln, oder ihren Laser 2, der<br />

liegt am Plöner See.<br />

Die 5 Frauen sind völlig begeistert, dabei zu sein, sind heiß auf den Helga<br />

Cup und können es kaum erwarten, sich auch persönlich zu treffen.<br />

Die ersten Meetings zum Kennenlernen gab es natürlich nur per Zoom.<br />

Nun warten wir, bis C. sich vom Acker macht oder einfach nicht mehr<br />

so nervt, und springen umgehend in die Boote. We’ll keep you informed.<br />

Jetzt Segel setzen<br />

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© Foto: privat<br />

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Inklusives Segeln<br />

© Fotos: Sven Jürgensen<br />

Links: Kristina Vogel segelt seit kurzem auch und ist inzwischen Schirmherrin des Helga Cups.<br />

Rechts: Inklusions-Übersegler Heiko, hier mit Christian Au auf der Alster, testet die neue S/V14.<br />

Wenn Segeln<br />

Kreise zieht<br />

Gehörlosen Sportverein geht zusammen mit dem NRV und der Segelabteilung<br />

vom FC St. Pauli mit zwei Teams an den Start, bestehend aus<br />

schwer Sehbehinderten (nicht seebehindert), Gehörlosen sowie zwei<br />

Sehenden. Und zwar in einem offenen Rennen. Wir feiern das sehr.<br />

Keine Extrawürste, die anspruchsvolle Innenbahn der Kieler Förde, die<br />

zickige Rennziege J70 (das ist das Boot), für uns steht der Gewinner so<br />

was von jetzt schon fest. Zuvor wird in Hamburg trainiert, die Crews<br />

werden gemeinsam die Boote aufbauen üben, Taktik-Sessions haben<br />

und unglaublich viele Erfahrungen sammeln. Und wahrscheinlich<br />

würden wir als Zuschauer, -hörer*innen zigfach mehr Erfahrungen<br />

sammeln, wie nämlich z. B. Gehörlose mit Blinden kommunizieren.<br />

Noch Fragen? Da können wir uns alle wahrscheinlich mal ein paar<br />

ordentliche Scheiben davon abschneiden. Respekt, Freunde. Wir<br />

werden das begleiten.<br />

Aber 100%ig.<br />

Zwei Hamburger Inklusionsboote vom NRV und dem FC St. Pauli auf Kurs Kieler Woche.<br />

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Was erst seit gefühlt einem guten Jahr so richtig mit Druck<br />

und Öppes angepackt wird, ist das inklusive Segeln:<br />

Segeln für Menschen mit und ohne Behinderung, gemeinsam<br />

in einem Boot, das allen Spaß macht, is klar.<br />

Denn was natürlich in vielen Vereinen sicher in Einzelfällen immer<br />

wieder hier und da bereits praktiziert wurde, hat nun richtig Wind von<br />

Achtern bekommen. Zum einen durch die Integration von inklusiven<br />

Rennen beim Helga Cup 2020, da war sogar Rad-Weltmeisterin Kristina<br />

Vogel als Schirmherrin und Seglerin dabei. Zum anderen konnten<br />

durch die Initiative von Helga Cup-Macher Sven Jürgensen vom NRV<br />

diverse behindertengerechte und inklusionsgeeignete Boote, die<br />

Klasse heißt S/V 14, für die Hamburger Segelei angeschafft werden,<br />

teils privat unterstützt. Der HSC und der Hamburger Segler-Verband<br />

haben zum Beispiel je ein S/V 14-Boot, der NRV sogar sechs. Der<br />

Verband stellt sein Boot Hamburger Segelvereinen zu Verfügung,<br />

so dass nun beispielsweise auch bei der SVAOe<br />

S/V14 gesegelt werden kann. Tatsächlich können<br />

Rolli-Fahrer*innen, Segler*innen mit Behinderung in<br />

den Zwei-Personen-Booten optimal fixiert werden.<br />

Natürlich begleitet, kann so der ganze Segelspaß<br />

mit Wind, Wasser, Welle, Action erlebt werden und<br />

darüber hinaus sogar dem Wettkampf gefrönt werden,<br />

addieren wir also fünfmal Action hinzu. Und das<br />

kam im letzten Jahr bei der Premiere im Rahmen des Helga Cups<br />

so sensationell an, dass der NRV (wen überrascht’s), unterstützt<br />

vom Deutschen Segler-Verband sowie von World Sailing, auch<br />

schon im letzten Jahr mal eben eine WM ins Leben gerufen hat. Die<br />

Mixed-Regatta Helgahard, die kleine Schwester von Helga, wurde<br />

im letzten Jahr ebenfalls inklusiv. Und weil das alles so weite Kreise<br />

zog, das Interesse sich immer weiter entwickelte, gibt es auch <strong>2021</strong>,<br />

so C. uns nicht auch im Herbst noch so dermaßen nervt, die zwei<br />

Helga-Formate inklusiv und die WM on top.<br />

Sehr wichtig ist, dass die erhoffte Sensibilisierung, und dazu tragen<br />

ja solche medienfreundlichen Veranstaltungen bei, dazu führt, dass<br />

in vielen Segel-Vereinen tatsächlich umgedacht wird. Steter Tropfen<br />

und so. Die Komplexität des Segelsports macht es sicher hier und da<br />

nicht ganz einfach, aber die Anfänge sind mehr als gemacht, und wer<br />

jemanden kennt, der jemanden kennt: Es gibt In Hamburg nunmehr<br />

diverse Adressen, wo inklusiv gesegelt werden kann. Die Vereine<br />

freuen sich auf Euch, Infos zum Beispiel unter: www.nrv.de/inklusion<br />

Infos zur S/V 14-Klassenvereinigung: sv14class.com<br />

NEUE KOLLEKTION<br />

www.code-zero.com<br />

Ein Beispiel dieser schönen Entwicklung ist die Teilnahme von ultimativ<br />

inklusiven Booten bei der Kieler Woche in diesem Jahr. Der Hamburger<br />

46<br />

Inklusives Segeln, ein komplexes Thema, aber absolut machbar.


Altonaer Segel-Club<br />

© Foto: ASC<br />

© Foto: ASC<br />

Opti-Segeln für Kinder bietet die Steg-Gemeinschaft in Finkenwerder, bestehend aus 7 verschiedenen Vereinen, gemeinsam an.<br />

© Foto: Laura Bo Voss<br />

Wenn die Nordsee<br />

schon riecht<br />

© Foto:Peter Kähl (NRV)<br />

Und weiter geht’s in der Abteilung „Wo man noch so in<br />

Hamburg segeln kann“. Im Grunde genommen. Ein<br />

wenig Verwirrung stiftet der Name des Vereins von<br />

Familie Kähler …<br />

Sie segeln schon seit drei Generationen im Altonaer Segel-Club, der erst<br />

1961 in einer Övelgönner Gaststätte gegründet wurde. Das Bootshaus<br />

liegt aber seit Jahren in Finkenwerder, somit auf der anderen Elbseite. Mit<br />

bei der Gründung damals dabei: Hans Kähler, das ist nett, wir sprechen<br />

nämlich gerade mit seiner Schwiegertochter Nina Kähler und ihrem Sohn<br />

Leif Kähler (13), ergo der Enkel, 3. Generation. Damals hatten sich die<br />

Segler, die alle ihre Boote vor Övelgönne auf Reede hatten, offensichtlich<br />

als Kameradschaft verstanden und sinnigerweise einen Verein gegründet.<br />

Das Bootshaus mit Steganlage war zunächst auf Höhe der heutigen<br />

Strandperle, auf der „richtigen“ Seite der Elbe, bis dann 1972 ein Containerschiff<br />

in die Anlage krachte und man temporär in den Rüschkanal<br />

nach Finkenwerder zog. Von dort stellte man dann fest, da drüben ist’s<br />

auf Dauer gefährlich, also blieb man und frau in Finkenwerder und nimmt<br />

ein wenig mehr Fahrerei in Kauf. Jetzt teilt man sich mit sechs (!!) anderen<br />

Segelvereinen in ausdrücklich „großer Freundschaft und Kollegialität“<br />

eine Steganlage, für die alle beteiligten Vereine wiederum eine Arbeitsgemeinschaft<br />

gegründet haben, sie organisieren sogar das gemeinsame,<br />

sehr nachhaltige Jugendtraining. In Reichweite des U-Boot-Bunkers, den<br />

die wenigsten Hamburger*innen dann wirklich schon gesehen haben,<br />

im Dunstkreis von Airbus, lässt es sich offensichtlich prima aushalten.<br />

Der ASC ist, wie Nina beschreibt „das totale Kontrastprogramm“ eines<br />

Segelvereins. „Walla, walla“ gibt‘s hier nicht. Damit meint sie blaue<br />

Clubjacketts, Goldknöpfe. Die sie auch mag, mit denen sie in Kiel im<br />

Kieler Yacht-Club aufgewachsen ist, aber der ASC ist nun eben anders,<br />

anders schön. 180 Mitglieder, viele segelnde Familien, stark handwerklich<br />

geprägt. „Wir machen hier alles selber, Fremdaufträge erteilen wir<br />

selten“, grinst sie. Wer aufgenommen werden will, muss sich einmal den<br />

Mitgliedern vorstellen, aber so harmonisch wie sie scheinen, mag das<br />

keine große Hürde sein. Nina<br />

selbst war unter anderem Trainerin<br />

für den Nachwuchs, ihr<br />

Gatte Jan segelt ReGatten ((;-)),<br />

Sohnemann Leif („Früher war<br />

ich sehr wasserscheu“, gibt er<br />

unumwunden zu, „ich habe im<br />

Boot gesessen und bei zu viel<br />

Wind nur geheult …“) segelt<br />

inzwischen sehr ambitioniert im Opti um die<br />

Wette. „Ihn hatte ich im Begleitboot als Trainerin<br />

immer dabei, da hat er wohl so einiges mitbekommen“,<br />

lacht Nina heute. Denn Leif hat sich<br />

dann irgendwann ins Boot gesetzt und ist allen<br />

davongesegelt. Nun ist er inzwischen sogar in den<br />

NRV gewechselt, denn da ist leistungssportlich<br />

viel mehr drin, in der deutschen Rangliste von<br />

400 Segel-Kids unter den ersten 25 zu finden, im Landeskader, und er<br />

schielt für dieses Jahr auf die Teilnahme bei der Europameisterschaft. „Ich<br />

trainiere im Jahr 100 Tage auf dem Wasser und mein Trainer Toni (vom<br />

NRV) findet meine Technik sehr, sehr gut“, sagt er selbstbewusst. „Mein<br />

größtes Ziel ist Olympia“, sagt er noch selbstbewusster. Weißt‘ Bescheid?<br />

Die Eltern machen den Fahrdienst, an den Wochenenden geht es oft<br />

nach Kiel. Aber ansonsten lieben sie das Segel-Revier Elbe und die<br />

vielfältigen Möglichkeiten.<br />

„Es gibt so schöne Ecken“, schwärmt<br />

Nina von Wochenendtörns in die<br />

Stadtmitte Stades. „Es dauert beim<br />

Segeln Richtung Cuxhaven nicht lange,<br />

und man riecht, wenn der Wind passt,<br />

die Nordsee und den Strand.“<br />

Sie unterstreicht aber auch, dass die Elbe als Segel-Revier bei weitem<br />

nicht zu unterschätzen ist: Die Seeschifffahrt natürlich, selbst die Fahrwassertonnen,<br />

können richtig gefährlich sein. „Mal eben Kaffee kochen<br />

unter Deck ist nicht.“ Auch wichtig: „Die Segler*innen auf der Elbe bilden<br />

irgendwie eine tolle Gemeinschaft, deswegen können sie alle auch ganz<br />

ordentlich gemeinsam feiern, wenn das dann wieder geht.“ Wer neugierig<br />

ist, die rauere Elbe der Alster vorzieht und sich beim ASC vorstellen<br />

möchte: www.asc-elbe.de<br />

© Foto: ASC<br />

48<br />

Über die Elbe zum Mühlenberger Loch ist schon mal ein ganz schöner Ritt.


Baltische Segler-Vereinigung<br />

Mal was<br />

anderes<br />

Freuen wir uns auf eine Zeit …<br />

© Foto: W. R. Welzin © Foto: I. und M. Klingenberg<br />

Richtig schön, auch für Segler*innen,<br />

ist es ja an der Dove-Elbe, Elbe rauf,<br />

unter der A1 durch, dann links, hinter<br />

der Tatenberger Schleuse.<br />

Und auch dort wird wild gesegelt (und gerudert, gepaddelt, gebadet,<br />

…). Das ganze Setting ist ein weiteres Kontrastprogramm zur<br />

Alster, entsprechend auch die dort angesiedelten Segelvereine. Einer<br />

davon ist die Baltische Segler-Vereinigung. Die sind auch wegen ihrer<br />

wechselvollen Geschichte interessant, aber: „Wir sind auf keinen Fall ein<br />

Trachtenverein ...“, lacht Oleg von Cube, 1. Vorsitzender hier in Hamburg<br />

und der Vizekommodore (so heißt das manchmal bei den Seglern), er<br />

hat sogar eine baltische Familie, „ ... aber die Quadrille tanzen wir auch.“<br />

3 Dependencen gibt es in Deutschland: Steinhuder Meer, Berlin und hier.<br />

Wir sitzen vorm Bulln, dem Ponton, der lange vor Blankenese dümpelte,<br />

den haben sie sich als Clubheim geschossen. Insgesamt sind sie 700<br />

Mitglieder, in HH davon 150. Oleg beschreibt ihren Typ Segler*in so:<br />

„Ambitionierte Freizeitsegler*innen mit dem Hang zum Sportlichen.“ Er<br />

lacht: „Wir haben keine Olympiasegler*innen in unseren Reihen, aber<br />

sehr viel Sportsgeist, auch zum Beispiel einen German Open Gewinner,<br />

selbst beim Tourensegeln sind wir gern vorn.“ Der Bootspark unterstreicht<br />

das: Es gibt sogenannte H-Jollen, die sind gerade in Norddeutschland<br />

sehr beliebt, ein Rundspantboot, ca. 6 m lang, 1,70 m breit, kann mit<br />

Spinnaker gesegelt werden, in der Regel zu zweit. „Die sind schon recht<br />

schnittig, wenn man’s kann“, sagt er. Und dann gibt es 3 neue Omegas,<br />

die ähneln der H-Jolle, sind etwas zahmer. „In allen baltischen Clubs<br />

können Segler*innen segeln, die keine Boote haben, das ist uns wichtig“,<br />

erklärt er, und dabei ist der Beitrag überschaubar, die Ausbildung sogar<br />

kostenlos. „Segeln muss nicht teuer sein“, grinst er, lässt den Werber<br />

raushängen. Mit 200 Euro im Jahr ist man dabei. „Dafür sind wir hier<br />

alle ehrenamtlich unterwegs, bauen auch alles selbst. Zuletzt haben<br />

wir ein behindertengerechtes Klo gebaut, und Rampen.“ 3-mal im Jahr<br />

ist Arbeitsdienst: „Da kommen immer mehr Menschen als Arbeit da ist,<br />

das macht großen Spaß“, und wir vermuten, hammer Kuchenbuffet plus<br />

Nudelsalat. Herrlich. „Dafür leisten wir uns unsere Vereinsjacht ‚Runö’,<br />

ein scharfes Schwert. wie ein Vereinsmitglied zu sagen pflegt.“ Und:<br />

„Feiern können wir hier auch gut“, sagt Oleg, der auch kämpferisch<br />

sein kann. Die Initiative „Dove-Elbe retten“ wurde von der BSV initiiert.<br />

Da waren sie ganz weit vorn, als irgendeine Studie die Hamburger<br />

Wasserwirtschaft dazu veranlasst hatte, darüber nachzudenken, das<br />

ganze Gebiet wieder an die Gezeiten zu koppeln. Sozusagen Schleuse<br />

auf, Ebbe und Flut in Bergedorf. Sie versammelten alle Sportvereine,<br />

Paddler und Ruderer mit ihrem Leistungszentrum, Segler, Werften,<br />

Anwohner, Bauern um sich und, um’s abzukürzen: Die Kuh ist erstmal<br />

vom Eis. Wer also segeln möchte, weniger fancy, aber sehr nett, in<br />

Reichweite der Stadt, aber im Grünen sozusagen, und das recht günstig,<br />

meldet sich bei Oleg v. Cube: 0170-2412224 oder schaut hier:<br />

www.baltische-sv.de<br />

© Foto: M. Benkmann<br />

… in der der Horizont weit und die See wieder grenzenlos ist!<br />

Ihre Pantaenius-Crew.<br />

© Foto: W. R. Welzin<br />

GER20060 / 0520<br />

50<br />

Links: Clubyacht Runö. Mitte: Alle auf dem Steg ... Rechts: Freude über die Auszeichnung zum „Verein des Jahres 2017“.<br />

Hamburg · Tel. +49 40 37 09 12 34 · pantaenius.de<br />

51


#LEISTUNGLEBEN<br />

WIR FÖRDERN<br />

4.000 ATHLETEN.<br />

UND JEDE MENGE<br />

GLÜCKSMOMENTE.<br />

52

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